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Vertrauensbildung bei “Evil Corporations”: McDonald’s Canada

Was bei McDonald´s leicht mal kritisch werden kann, wurde sich zunutze gemacht, einmal ein paar der üblichen Gerüchte aufzugreifen und diesen offen zu begegnen.

In diesem Artikel:

    McDonald’s Canada hatte dieses Jahr eine schöne Nutzerkampagne: Auf den ersten Blick ein einfaches “Ihr fragt, wir antworten.” – was aber gerade bei McDonald’s leicht mal kritisch werden kann, haben sich die Burgerbrater zunutze gemacht, einmal ein paar der üblichen Gerüchte aufzugreifen und diesen offen zu begegnen.

    Fragen können über eine Micropage eingereicht werden und werden dort auch gleich beantwortet. Mal kurz, mal etwas ausführlicher und mal – wenn es ein wichtiges Thema ist – sogar mit einem Video. Dazu wurde auch auf YouTube ein entsprechender Kampagnenchannel eingerichtet. Besonders gefallen mir die Antwortvideos zu den Klassikern:

    Warum sehen die Burger auf den Fotos immer so viel besser aus?

    Werden Chicken Nuggets wirklich aus zermahlenen Hühnchen hergestellt? (Dieses Gerücht hält sich hartnäckig)

    Dass fast alle größeren Unternehmen konsumkritisch als Evil Corporation eingestuft werden, ist ein altes gesellschaftliches Phänomen. Google ist die “Datenkrake”, Coca Cola das Feuerwasser des Imperialismus und McDonald’s serviert seinen Gästen Fleischbrei aus Massentierhaltung. Natürlich sind all diese Vorwürfe nicht völlig aus der Luft gegriffen, sie werden jedoch bei großen Konzernen oft unreflektiert wiederholt und führen in Folge dessen zu einer verzerrten Wahrnehmung.

    “Je größer eine Organisation ist, desto intransparenter ist sie üblicherweise auch”, sagt der Wiener Wirtschaftspsychloge Erich Kirchler. Und das schürt wiederum Misstrauen. Da hilft auch die gesetzlich vorgegebene Transparenz wenig, sofern die Informationen in kiloschweren Geschäftsberichten versteckt sind – auch wenn sie entlastend sein mögen. Sobald das Misstrauen der Menschen geweckt sei, nehmen diese zusätzliche Informationen nur noch selektiv wahr. “Es werden dann nur noch jene Informationen aufgenommen, die die Hypothese unterstützen, dass etwas nicht in Ordnung ist.”

    Ein Problem, das auch Employer Brands betrifft. Vertrauen in die Arbeit eines Unternehmens zu haben, steigert auch dessen Attraktivität als Arbeitgeber. Da haben die Evil Corporations noch einen langen Weg der gekonnten Aufklärung zu gehen – und natürlich auch noch einiges an ihrer Arbeit zu ändern. Und auch wenn diese McDonalds-Kampagne mit PR-Kalkül gestaltet und aufgehübscht wurde, so ist es doch ein erster Schritt in die richtige Richtung.

    Pic: Pocheco (CC BY-SA 2.0)

    Veröffentlicht am 11.12.2012

    Asif Shaikh

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