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Die Arbeitswelt ist im Wandel – daran hat gerade der letzte Beitrag keine Zweifel gelassen. Doch wie heißt es so schön? Wandel ist das, was passiert, während wir fleißig dabei sind andere Pläne zu schmieden. Umso wichtiger ist es, sich in Personalabteilungen eingängig mit den neuen Gegebenheiten und den daraus resultierenden Herausforderungen auseinanderzusetzen.
HR als Treiber des Fortschritts? Seien wir doch mal ehrlich – wer denkt bei Pionieren der Digitalisierung zuerst an die Personalabteilung? Wo es doch, laut aktueller Online Recruiting Studie, gerade mal lausige 80% der DAX-Unternehmen überhaupt schaffen, ihre Karriereseite für mobile Endgeräte zu optimieren? Und dann gleich eine HR Mars Mission? Ist das nicht ein bisschen zu viel des Guten? Wie kann diese Mission gelingen? Am Ende stehen sich zwei ebenso gegensätzliche wie gleichermaßen erfolgskritische Faktoren gegenüber.
Faktor: Technik
Ohne Rakete keine Mars Mission. So viel ist ja wohl klar. Nur bekommt man die Rakete nicht einfach so vor die Nase gesetzt, man muss sie bauen, testen, optimieren – genauso wie innovative Personalprozesse und -anwendungen. Wie diese zum Treiber für den digitalen Wandel werden können, zeigt Daniel Schmitt, Cluster Lead HR PR Processes bei der Commerzbank AG, in seinem HR Good Practice Case. Auch die Deutsche Telekom bietet Einblicke zum Einsatz von Technologie in ihren HR-Digitalisierungsprojekten. Und Wollmilchsau-Geschäftsführer Jan Kirchner zeigt in seinem Vortrag, wie es Recruitern gelingen kann, sich im Personalmarketing vom Verwaltungsaufwand frei zu machen, um die Kompetenzen stattdessen sinnstiftend in strategische Themen zu investieren. Denn Prozess-Automatisierung auf Basis von Big Data macht genau das bereits möglich.
Doch neben dem Zuhören steht beim DGFP // congress vor allem auch die Diskussion an vorderster Stelle. Themen wie neue Arbeitsweisen, sich verändernde Kompetenzprofile und das Zusammenspiel von Mensch und Maschine werden beim HR Erfahrungsaustausch in kleinen Runden aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet. Denn auch die beste Technik kann den Faktor Mensch nicht vollends ersetzen.
Faktor: Mensch
Die deutsche Physikerin Christiane Heinicke verbrachte in Vorbereitung auf die echte Mars Mission ein Jahr lang auf engstem Raum mit fünf weiteren Personen. „Wir wollen dabei mithelfen, die ersten Menschen auf den Mars zu bringen. Während jedem sofort einleuchtet, dass man dafür Raumfähren entwickeln muss und Marsstationen und Raumanzüge, unterschätzen viele, dass der wichtigste Faktor der Mensch ist“, schreibt sie darüber in ihrem Blog.
Den Faktor Mensch in Personalabteilungen zu unterschätzen, wäre ja fast schon pure Ironie. Und doch kommt es immer wieder vor: Betroffene werden nicht ausreichend in die Digitalisierungsprojekte eingebunden, Beteiligte werden für ihre neuen Aufgaben nicht genügend geschult und Führungskräfte schreiben sich lustlos ein bedeutungsleeres „Transformation“ auf die Fahnen, ohne dabei ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen. Im HR Working Lab, dem Workshop-Format des DGFP // congress, spricht Patrick Hypscher von der Hello World Academy über den Erwerb digitaler Kompetenzen, während Christian Lorenz von der DGFP im Rahmen des HR CoCreation Projekts das Thema Mitbestimmung 4.0 erörtert. Die Deutsche Bahn präsentiert hierzu ihren HR Good Practice Case und Dr. Martin Hanauer, Leiter Personalentwicklung & Training, verrät, wie der ADAC seine Sachbearbeiter für die Digitalisierung fit macht.
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