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Der ultimative Guide fürs Recruiting auf LinkedIn

LinkedIn ist ein mächtiges Tool, das aktuell noch weiter an Kraft gewinnt. Social Media Recruiting, Recruiter Branding, Active Sourcing, Personalmarketing - die Möglichkeiten sind fast endlos. Wir zeigen einige davon und geben Tipps zur optimalen Nutzung.

LinkedIn Recruiting ist vielfältig. LinkedIn ist keine Jobbörse, kein explizites Active Sourcing Tool und kein digitales Telefonbuch. LinkedIn ist ein Social-Media-Kanal mit starkem Fokus auf Interaktion, Community und Content. Nutzt Du die Plattform falsch, wirst Du keinen Spaß daran haben und keine Ergebnisse erzielen können. Meisterst Du LinkedIn und nutzt es ganzheitlich, wirst Du schnell Erfolge im Social Recruiting und Personalmarketing erzielen.

Social Media Recruiting auf LinkedIn ist ein ganz eigenes Feld mit verschiedenen Dingen, die Du dabei beachten musst. Hier bekommst Du einen Überblick darüber, wie Du LinkedIn als Hiring-Tool richtig nutzt und welche Möglichkeiten es fürs Recruiting auf LinkedIn gibt.

Dein LinkedIn-Profil optimieren

          Vollständigkeit und sympathisches Auftreten

          Custom URL erstellen

          Headline anpassen

Auf LinkedIn netzwerken

          Netzwerk aufbauen

          Personal Branding auf LinkedIn

          Reichweite von Kolleg:innen nutzen

Social Recruiting und Personalmarketing auf LinkedIn

          Organische Reichweite generieren

          LinkedIn Stellenanzeigen erstellen

          Unternehmensprofil nutzen

Active Sourcing mit LinkedIn Recruiter und Recruiter Lite

Active Sourcing ohne LinkedIn Recruiter

LinkedIn Best Practice Beispiele

Bad Practice Beispiele

Das eigene LinkedIn Profil

Dein persönliches Profil ist Aushängeschild, Visitenkarte und Werbeträger zugleich. Fürs LinkedIn Recruiting spielt das Unternehmensprofil eine deutlich kleinere Rolle. Immerhin wirst Du auf LinkedIn, ob beim Netzwerken oder im Social Recruiting, immer als Persönlichkeit auftreten – und fast nie als Unternehmen.

Stecke also genauso viel Liebe in Dein Profil wie in Deine Karriereseite und Stellenanzeigen. Erkläre, wer Du bist, was Du gemacht hast und was Du kannst. Und zeige Dich authentisch von Deiner sympathischsten Seite.

Vollständiges Profil, sympathisches Auftreten

Dafür brauchst Du ein Profilfoto, das zu Dir und der Unternehmenskultur Deines Arbeitgebers passt. Nimm bitte nicht das Bewerbungsfoto von 2017. Achte darauf, dass Dein Gesicht gut zu erkennen ist. Und sei Dir bewusst, dass LinkedIn nicht mehr das steife Business-Netzwerk ist. Persönlichkeit und Authentizität wird wertgeschätzt.

Füge einen Header ein, der eine passende Message transportiert. Du kannst hier Dein Unternehmen näher vorstellen, Kontaktdaten unterbringen oder ein Foto vom Team oder von Dir zeigen. Achte darauf, dass das Format stimmt und Bilder oder Text nicht abgeschnitten werden. Absolutes No-Go: Keinen Header zu verwenden.

Deinen beruflichen Werdegang darfst Du möglichst vollständig auflisten. Klar, das Schülerpraktikum von 2003 spielt keine Rolle. Und auch der Studi-Job, den Du nur 2 Monate lang gemacht hast, dürfte mittlerweile nicht mehr interessant sein. Dein LinkedIn-Netzwerk interessiert sich aber dennoch dafür, für welche Unternehmen Du gearbeitet hast, welche Positionen Du ausgefüllt hast und welche Aufgaben Du aktuell verantwortest. Nutze die Möglichkeit, um hier zu zeigen, was Du kannst und welche Erfahrungen Du mitbringst.

Nutze diesen einfachen Trick, falls Du Dir unsicher bist, welche Infos Du wirklich brauchst, wie Dein Foto aussehen sollte und wie viel Privates Du verraten kannst: Du kennst natürlich die Zielgruppe Deines Unternehmens im Recruiting und hast vielleicht ganz konkrete Candidate Persona im Kopf. Schau Dir aus dieser Zielgruppe (und von Deinem Wettbewerb) viele Profile an. Welche Profile wirken besonders gut auf Dich? Wen würdest Du am liebsten sofort für eine Vakanz ansprechen? Profile dieser Zielgruppe geben Dir Hinweise darauf, wie Dein eigenes Profil aussehen sollte.

Custom URL

Du hast die Möglichkeit, die URL zu Deinem Profil anzupassen. Statt /maria-mustermann-2375/ könntest Du Dich also für /maria-mustermann-recruiting-hamburg/ entscheiden. Das wirkt nicht nur professioneller, sondern könnte Dir auch beim Thema SEO und Auffindbarkeit helfen.

Linkedin Profil URL anpassen
Die URL des eigenen LinkedIn-Profils anpassen

Informative, ansprechende Headline

Jedes Profil hat eine Headline, die direkt unter dem Namen und neben dem Profilfoto angezeigt wird. Bei Profilerstellung wird Dir zunächst eine Headline erstellt, die aus Jobtitel und Unternehmensname besteht. Manchmal passt das so.

Headline bei LinkedIn (Recruiting @ Wollmilchsau)
Kurze Headline, die alle verstehen

 

Headline bei LinkedIn abgeschnitten
Zu lange Headlines werden abgeschnitten

Du kannst diese Headline aber noch bearbeiten und etwas aufpeppen. Dabei solltest Du, gerade im Recruiting, auf einige Punkte achten:

  1. Wo arbeitest Du? Der Unternehmensname muss sichtbar sein, damit Deine Aktivitäten auf LinkedIn auf Deinen Arbeitgeber abfärben.
  2. Was machst Du? Komm auf den Punkt. Nutze keine kryptischen Umschreibungen, sondern einen Jobtitel, den alle verstehen.
  3. Nutze den Platz! Achte darauf, dass nichts abgeschnitten wird. Du hast zwar insgesamt 220 Zeichen für die Headline. Damit aber alle Infos immer zu sehen sind, auch bei Kommentaren und Posts von Dir, solltest Du nicht mehr als 70 Zeichen nutzen.
  4. Passen Emojis zu Deiner Brand? Um eine Zielgruppe anzusprechen oder Aufmerksamkeit zu erzeugen, könntest Du Emojis in der Headline nutzen. Nutze sie sparsam und achte darauf, dass die Headline mit den Emojis zu Dir und der Employer Brand passen.

Netzwerken auf LinkedIn

Ein großes Netzwerk auf LinkedIn zu haben, ist aus verschiedenen Gründen hilfreich:

– Deine Posts bekommen mehr Reichweite
– Dein Profil wirkt vertrauenswürdiger und
– Du verstehst LinkedIn besser.

Vor allem aber ist ein großes Netzwerk notwendig, um ohne den LinkedIn Recruiter Active Sourcing zu betreiben. Denn: Nur direkten Kontakten kannst Du Nachrichten schicken. Und im LinkedIn Recruiter Lite kannst Du zwar noch Kontakte dritten Grades sehen, alle darüber hinaus aber nicht mehr.

Der Social Selling Index von LinkedIn gibt Dir einen guten ersten Überblick darüber, wie gut und intensiv Du LinkedIn schon nutzt. Erstellst Du regelmäßig guten Content? Interagierst Du mit dem Content anderer?

Netzwerk aufbauen

Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass Leute aus der gleichen Branche oder dem gleichen Berufsfeld Deine Kontaktanfragen annehmen, auch wenn sie Dich nicht kennen. Als Recruiter kannst Du also all Deine Kolleg:innen aus dem Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding in Dein Netzwerk einladen. Die meisten werden die Anfrage annehmen. Eine höhere Annahmequote wirst Du sogar haben, wenn Du keine persönliche Nachricht hinzufügst.

Außerdem solltest Du versuchen, Menschen aus Deiner typischen Zielgruppe in Dein Netzwerk zu holen. Du bist im Tech Recruiting? Super, dann sende Kontaktanfragen an alle, die mit dem Tech Stack in Deinem Unternehmen arbeiten. Dabei musst Du nicht vorsortieren. In diesem ersten Schritt geht es nicht darum, ob diese Kontakte für Jobs passen könnten oder nicht, sondern nur um Dein eigenes Netzwerk.

LinkedIn begrenzt die wöchentlichen Kontaktanfragen auf etwa 100 Stück. Nutze diese Möglichkeit aus.

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Personal Branding

LinkedIn ist eine aktive Plattform, die von Austausch geprägt ist. Wenn Du selbst regelmäßig durch den Feed scrollst, wirst Du immer wieder die gleichen Gesichter sehen und diese Gesichter nach und nach mit bestimmten Themen verbinden. Stellenanzeigen, Active Sourcing, Recruiting Analytics, Recruiting Videos, Employer Branding, Arbeitsmarkt, Social Media Recruiting – für all diese Themen gibt es mehrere Personen, die mir ad hoc als Expert:innen einfallen würden. Nur, weil sie auf LinkedIn regelmäßig über ihre Themen schreiben.

Das gilt übrigens nicht nur für Recruiting-Kontakte, auch aus anderen Branchen und Berufsfeldern fallen mir immer wieder die gleichen Leute auf. Frag Dich doch jetzt mal ganz persönlich: Wem würdest Du eher auf eine Nachricht antworten? Einer Person, die ein unpersönliches Profil hat, auf dem nur die nötigsten Informationen angegeben sind? Oder einer Person mit ansprechendem Profil, deren Aktivität Du regelmäßig in Deinem Feed siehst?

Diese Dynamik kannst Du Dir auch zu Nutzen machen. In welchen Themen fühlst Du Dich besonders wohl? Was kannst Du besser als andere? Schreib darüber. Stell Dir eine Person vor, die gerade frisch in dieses Thema gestartet ist und schreibe für diese Person regelmäßig kleine Häppchen, um Dein Wissen weiterzugeben. So baust Du Dir nicht nur deine eigene Brand auf, sondern wirst mittelfristig auch bessere Antwortraten im Sourcing haben. Talente sprechen nämlich lieber mit Leuten, die kompetent wirken – und Deine Außenwirkung hast Du selbst in der Hand.

Reichweite von Kolleg:innen nutzen

Häufig sind Recruiter:innen für einen definierten Bereich zuständig und kümmern sich jahrelang nur um Marketing-, IT- oder Vertriebspositionen. Manchmal wird aber auch ein ganzer Strauß an unterschiedlichen Berufsfeldern gleichzeitig betreut. Klar, dass Du nicht in allen Branchen und Berufen ein umfangreiches Netzwerk und viele Kontakte auf LinkedIn haben kannst.

Nutze deshalb die Reichweite Deiner Kolleg:innen aus dem Recruiting und den Fachbereichen. Bitte sie, über die offenen Stellen und die Arbeit im Unternehmen zu posten und ermuntere sie zu Kommentaren und Likes unter Deinen eigenen Beiträgen. So verbreiten sich die Aktivitäten außerhalb Deines Netzwerk und ihr werdet mehr relevante Personen erreichen.

LinkedIn Recruiting und Personalmarketing

Organische Reichweite generieren

Ob Deine Posts von vielen Menschen gesehen werden oder nicht, hängt von Deinem Profil und der Größe Deines Netzwerkes ab. Deswegen hast Du bis hier nur wenig Konkretes zum Recruiting auf LinkedIn gelesen. Die Basics müssen stimmen. Natürlich musst Du aber mehr machen, als nur den Link zu einer Stellenanzeige zu posten und zu hoffen, dass eine magische Fee Bewerbungen in Dein ATS zaubert.

Social Media Recruiting auf LinkedIn kann erfolgreich sein und die Wege zum Erfolg sehen verschieden aus. Du könntest einfach eine Stellenanzeige verlinken und im Begleittext dazu attraktiv beschreiben, worum es geht und was die Aufgaben sind. Du könntest ein Foto vom Team posten, schreiben, dass Du Verstärkung im Fachbereich suchst und das Team bitten, etwas nettes zu kommentieren. Oder Du lässt konkrete Jobs zunächst komplett außen vor und postest persönliche Testimonials zur Unternehmenskultur, Deinem Job und warum Du gerne zur Arbeit gehst. So kannst Du regelmäßig im Feed und im Kopf Deiner Kontakte auftauchen und kannst das Image Deines Arbeitgebers positiv beeinflussen.

Bedenke dabei, dass organische Reichweite auf LinkedIn kein Zufall ist. Es gibt bestimmte Inhalte und Formate, die besonders gut funktionieren. Zu wissen, wie der LinkedIn Algorithmus funktioniert und welche Kniffe es gibt, um möglichst viele Kontakte zu erreichen, ist hilfreich.

LinkedIn Stellenanzeigen erstellen

LinkedIn ist eine Jobsuchmaschine, die sowohl dort erstellte Stellenanzeigen führt, aber auch Stellenanzeigen von anderen Quellen zieht, um eine möglichst große Auswahl für Leute auf Jobsuche zur Verfügung zu stellen. Vielleicht ist Deine Stellenanzeige also schon bei LinkedIn, die schon mit Deinem Unternehmen verknüpft ist. Falls nicht, hast Du die Möglichkeit eine kostenlose Stellenanzeige zu platzieren. Für weitere Job Slots wirst Du etwas Budget in die Hand nehmen müssen.

So erstellst Du eine kostenlose Stellenanzeige auf LinkedIn:

  1. Fordere Zugriffsrechte auf das Unternehmenskonto an. Manchmal ist die Unternehmenskommunikation dafür zuständig, manchmal das Marketing. Hoffentlich hat schon jemand aus HR diese Rechte.
  2. Erstelle über das Unternehmensprofil einen neuen Post und wähle aus „Share that you’re hiring“. In dem Pop-up-Fenster gibt Du zunächst Jobtitel und Arbeitsort an. Im nächsten Fenster kannst Du den Text hinzufügen: Aufgaben, Anforderungen, Benefits, Informationen zur Bewerbung.
  3. Wähle Screening Fragen aus: Um nur passende Bewerbungen zu erhalten, kannst Du Fragen auswählen und die Antwort als Must-Have hinterlegen. Hat jemand zum Beispiel nicht die geforderten Sprachkenntnisse, Erfahrungen aus einem Thema oder das nötige Visum? Dann würden die Personen automatisch eine Absage von LinkedIn erhalten.
  4. Letzter Schritt: Erstelle den Post. Darin kannst Du noch mal erklären, worum es in der Stelle geht und wen Ihr dafür eigentlich sucht. Nach dem Posten ist die Stellenanzeige live und kann sowohl über das Unternehmensprofil als auch über die Jobbörse gefunden werden.
LinkedIn Screening questions
Bei Stellenanzeigen auf LinkedIn Screening-Fragen hinzufügen

Die Stellenanzeige konkurriert in der Ergebnisliste gegen eine Vielzahl an anderen Jobs. Kostenlose Stellenanzeigen werden dabei immer erst nach kostenpflichtigen Ergebnissen angezeigt. Um Deinen Job prominenter anzuzeigen, kannst Du ihn promoten. Dafür navigierst Du zu dieser Stellenanzeige, klickst rechts einfach auf „Promote Job“ und folgst den Anweisungen.

Frag bei Deinen Kolleg*innen aus dem Performance Marketing, falls Du Hilfe brauchst, keine Kreditkarte hinterlegt ist oder Du mit dem Campaign Manager arbeiten willst. Dort hast Du die Möglichkeit, LinkedIn Paid Ads fürs Recruiting zu schalten. Nicht nur Stellenanzeigen, sondern auch Werbeanzeigen im Feed oder an anderer Stelle.

Unternehmensprofil richtig nutzen

Wer auf Jobsuche ist und eine spannende Vakanz gefunden hat, wird sich vor der Bewerbung und im Auswahlprozess gründlich informieren. Dafür gibt es verschiedene Quellen: Natürlich die Webseite und Karriereseite des Unternehmens, Plattformen zur Arbeitgeberbewertung und Social-Media-Kanäle. LinkedIn ist dabei eine sehr wichtige Plattform. Natürlich muss also das Unternehmensprofil attraktiv sein, alle wichtigen Infos enthalten und einen transparenten Einblick ins Unternehmen und die Kultur geben.

LinkedIn selbst gibt Dir eine Checkliste an die Hand, an Hand derer Du die Basics abarbeiten kannst. Es ist wie beim SEO oder Google for Jobs: Je besser das Profil befüllt ist, desto eher wirst Du für Deine Keywords gefunden. Ein gut ausgefülltes Profil macht außerdem einen guten Eindruck.

Auf dem Unternehmensprofil geht es vor allem um das Produkt, natürlich. Es werden dort aber auch aktuelle Stellenanzeigen gezeigt, das Team wird vorgestellt und es gibt ein gesondertes Widget für die Vorstellung der Remote-Policy.

Ein Leitfaden von LinkedIn für besseres Recruiting mit dem Unternehmensprofil

Ein attraktives Unternehmensprofil will dann auch ordentlich genutzt werden. Beiträge sind das Herz der Kommunikation auf LinkedIn. Beiträge, um offene Stellen vorzustellen oder die Unternehmenskultur nach Außen zu tragen gehören in jeden LinkedIn-Redaktionsplan. Dabei solltest Du aber nicht nur kommentarlos den Link zu einem Job posten. Was für das persönliche Profil und Beiträge dort gilt, gilt ebenso für das Unternehmensprofil. Humor ist erlaubt, Beiträge müssen vor allem aber deutlich Ausdruck der Unternehmenskultur sein. Ist der Umgang intern locker lässig? Geht es um Leistung und Tradition? Achte dementsprechend auf Tonalität.

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Themen und Beitragsformaten, die fürs Personalmarketing und Employer Branding auf LinkedIn geeignet sind:

  1. Offene Position vorstellen und bewerben
  2. Von Teamevents oder anderen Veranstaltungen berichten
  3. Fotos vom Büro oder aus Homeoffice-Arbeitsplätzen zeigen
  4. Benefits und Perks vorstellen
  5. Stories von Angestellten: “Vom Azubi zur Führungskraft” oder “Quereinstieg ins Marketing bei der Wollmilchsau GmbH”
  6. Flexible Arbeitszeiten darstellen
  7. Einblicke in die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung geben
  8. Trends aus der Branche und den wichtigsten Berufsfeldern
  9. Professionell produzierte Videos
  10. Ein Kollege filmt sich einen Tag lang – daraus entsteht ein kurzes Video über den Arbeitsalltag in einem Fachbereich

Weitere Ideen oder einen Redaktionsplan für Dein Recruiting? ChatGPT kann Dir dabei helfen!

Beachte dabei, dass Beiträge von Unternehmen nicht so breit ausgespielt werden wie Posts, die über persönliche Profile ausgespielt werden. Es ist daher wichtig, dass viele Leute Deinem Unternehmen folgen. Es gibt eine Einladungsfunktion, um Deine Kontakte zum Folgen der Company Page zu bewegen. Dabei solltest Du darauf achten, dass eine gewissen inhaltliche Schnittmenge zwischen dem Unternehmen und der eingeladenen Person gibt. Du brauchst niemanden aus dem Einkauf zum Folgen einladen, wenn Du in einem reinen Digitalunternehmen arbeitet, in dem es gar keinen Einkauf gibt. Arbeitest Du in einer Werbeagentur, dann darfst Du aber alle Kontakte aus dieser Branche einladen.

Die Einladefunktion bei LinkedIn

Ein anderer Weg, um die Reichweite der Company Page zu erhöhen, ist eine clevere Kommentierungsstrategie. Du kannst mit dem Unternehmensprofil auf allen Beiträgen liken und kommentieren. Scanne den Feed regelmäßig nach spannenden Beiträgen aus Deiner Branche und schreibe einen Kommentar, der inhaltlich wertvoll ist, Insights aus Deinem Unternehmen teilt oder den originalen Post humorvoll ergänzt. So kannst Du die Unternehmensseite in Deiner Zielgruppe bekannt machen und tauchst immer wieder im Feed Deiner potentiellen Kandidat*innen auf – perfekt, um sie nach einiger Zeit anzusprechen und für Jobs bei Dir zu begeistern.

Active Sourcing mit LinkedIn Recruiter und Recruiter Lite

LinkedIn bietet Dir integrierte Lösungen fürs Active Sourcing: Den LinkedIn Recruiter und Recruiter Lite. Die Unterschiede sind schnell erklärt. Der Recruiter ist die große Lösung für Recruiting-Teams, die kollaborativ an Projekten arbeiten. Diese Lösung ist nicht an Personen gebunden, sondern an Organisationen. Der Recruiter ist für Dich die richtige Lösung, wenn mehrere Personen im Team Active Sourcing auf LinkedIn betreiben. Was kostet der LinkedIn Recruiter? Aktuell kannst Du mit 10.000€ pro Jahr rechnen.

Die kleinere Lösung heißt Recruiter Lite. Diese Lösung ist geeignet für Unternehmen, in denen sich nur eine Person mit Active Sourcing beschäftigt. Viele Freelancer greifen auch auf diese Lösung zurück. Der große Vorteil ist der Preis: Der Recruiter Lite kostet nur etwa 1.700€ pro Jahr. Für Unternehmen wiegt aber ein Nachteil besonders schwer: Diese Lösung ist an ein persönliches LinkedIn-Profil geknüpft. Sollte diese Person das Unternehmen verlassen, gehen auch alle Projekte und gespeicherte Talente verloren. Kollaboration ist damit nicht möglich. Und natürlich stellt sich auch die Frage nach der Abrechnung, weil die Bezahlung nur per Kreditkarte funktioniert und sich die Lizenz jährlich automatisch verlängert.

In den Grundfunktionen sind die beiden Lösungen nicht wirklich verschieden. Zwar bietet der Recruiter mehr Nachrichten pro Monat und ein paar zusätzliche Filterfunktionen. In der täglichen Arbeit fallen diese Extras aber nicht ins Gewicht.

Ein Screenshot vom LinkedIn Recruiter Lite und den Projekten
Active Sourcing Projekte im LinkedIn Recruiter Lite

Talentsuchen werden als Projekte gespeichert und verwaltet. Du kannst während Deiner Suche passende Profile in diesen Projekten speichern und hast so immer den Überblick. Beim Recruiter Lite arbeitest Du allein an diesen Projekten – im LinkedIn Recruiter kannst Du auswählen, welche Personen Zugriff auf die Projekte haben und so die kollaborative Arbeit an einer offenen Stelle ermöglichen. Dann sehen auch alle Personen, welche Talente schon eine Nachricht erhalten haben und wie weit sie im Prozess sind.

Die Suchmaske sieht ähnlich aus wie bei dem XING TalentManager. Du hast die Möglichkeit, einen Suchstring einzugeben und im gesamten Profil nach den Keywords zu suchen. Alternativ kannst Du Deine Keywords auch auf bestimmte Profilbereiche begrenzen, und zum Beispiel nur nach passenden Jobtiteln, Branchen, Orten oder Unternehmen suchen.

Screenshot der Suchmaske des LinkedIn Recruiter Lite
Die Suchmaske, mit der das Active Sourcing auf LinkedIn startet

Active Sourcing ohne LinkedIn Recruiter Seat

Wer nicht einen großen Teil der Arbeitszeit fürs Active Sourcing aufwendet, muss nicht unbedingt in den großen LinkedIn Recruiter investieren. Selbst der Recruiter Lite bietet dann nur wenige Extra-Funktionen, die sich für den Preis von knapp 120€ pro Monat nicht für alle lohnen.

Active Sourcing funktioniert aber auch ohne Recruiter oder Recruiter Lite. Die eigene Suche von LinkedIn bietet Dir schon gute Möglichkeiten, um gezielt passende Profile zu finden. Verschiedene Filteroptionen helfen beim Eingrenzen, die gewohnte Boolesche Suche funktioniert auch dort. Nur mit einem Basis-Profil wirst Du allerdings bald auf Einschränkungen treffen.

Pro Monat sind etwa 1.000 Suchergebnisse inklusive, darüber hinaus könnte LinkedIn das Anzeigen weiterer Suchergebnisse und Profile beschränken. Wie viel Du tatsächlich sourcen kannst, hängt allerdings auch von Deiner Aktivität und Netzwerkgröße ab. Je größer Dein Netzwerk, desto besser wirst Du sourcen können. Solltest Du das Limit erreicht haben, geht die Suche über Google weiter. Profile, die Du über die X-Ray-Suche bei Google entdeckst, kannst Du natürlich weiterhin auf LinkedIn aufrufen und eine Kontaktanfrage schicken.

LinkedIn active sourcing per google
Via Google passende Profile auf LinkedIn finden und die Begrenzung dort umgehen

Mit einem Basis-Profil kannst Du keine Nachrichten an Personen schicken, mit denen Du nicht vernetzt bist. Im ersten Schritt musst Du deswegen eine Kontaktanfrage versenden und darauf warten, dass sie angenommen wird, bevor Du auf LinkedIn Active Sourcing Nachrichten verschicken kannst.

Es gibt Erfahrungsberichte darüber, dass Kontaktanfragen ohne Text häufiger angenommen werden. Du kannst aber auch schon den Platz in der Kontaktanfrage nutzen, um auf eine konkrete Stelle aufmerksam zu machen. Probiere beides aus und nutze das, was besser für Dich funktioniert.

Social Media Recruiting auf LinkedIn: Best Practice Beispiele

Es gibt Anlässe, zu denen man ganz hervorragend Content produzieren kann. Weihnachten, Ostern, Valentinstag, der 1. April. Einige Unternehmen oder Content Creator suchen nach wilden Möglichkeiten wir den internationalen Tag der Jogginghose oder nutzen den 4. Mai als “Star Wars Day”. Anfang Mai 2023 wurde König Charles gekrönt. Und das hat Otto zu einem witzigen Post auf LinkedIn zum Anlass genommen.

Bei diesem organischen Beitrag stimmte einfach alles. Timing, Witz, ein kleiner sympathischer Seitenhieb auf die Monarchie, die clevere Verbindung zum Recruiting. Belohnt wurde der Post mit fast 10.000 Likes, 150 Kommentaren und 150 Shares. Der Post dürfte bestimmt 150.000 Impressions generiert haben. Und bei einer realistischen Click-Through-Rate von 3 bis 5 Prozent sind bestimmt 5.000 Leute auf die verlinkte Karriereseite gekommen. Mit Paid Ads hätte Otto die gleiche Reichweite mindestens 25.000 Euro gekostet.

Wie viele Bewerbungen daraus entstanden sind, haben wir noch nicht in Erfahrung gebracht. Otto liefert aber ein absolutes Best Practice Beispiel für Personalmarketing auf LinkedIn und Social Recruiting.

Screenshot von einem Post von Otto: Social Media Recruiting mit dem Thema König Charles
“Es ist nie zu spät für deinen Traumjob” – 1A Social Media Recruiting von Otto

Es ist nicht einfach, einen viralen Hit zu landen. Schon gar nicht über die Company Page. Dafür braucht es Geschwindigkeit, Fingerspitzengefühl, Humor, ein extrem gutes Verständnis von Zielgruppe und Plattform, und viele Versuche, bis es tatsächlich klappt. Insofern ist dieses LinkedIn Best Practice Beispiel von Otto nur bedingt geeignet zur Nachahmung.

Ein Beispiel, das näher an der Recruiting-Realität ist, hat letztens Nils Greinert, Head of Marketing bei GAMBIT geliefert. Dort waren sie nämlich auf der Suche nach einer Person fürs Office Management. Was liegt da näher, als die eigene Reichweite auf LinkedIn zu nutzen und dem Recruiting einen kleinen Schub zu geben? In seinem Post zur offenen Stelle hat Nils viel richtig gemacht und konnte so etwa 160 Likes, 50 Kommentare und einige Reposts generieren. Meine Erfahrung sagt mir, dass etwa 20.000 Personen diesen Post im Feed gesehen haben könnten.

Der Post ist eigentlich unscheinbar, aber einige Dinge darin richtig gut: Text-Bild-Post mit einem echten, sympathischen Foto vom Team. Benefits, Anforderungen und Aufgaben auf den Punkt kommuniziert. Gutes Content Design: Kurze Absätze, einige Emojis zur Auflockerung des Textes. Der Post hat schnell Engagement generiert – das gefällt dem LinkedIn Algorithmus. Der Link zur Stellenanzeige wurde von einer Kollegin in die Kommentare gepostet. Natürlich braucht es ein großes Netzwerk, am besten mit Personen aus der Zielgruppe. Einen Beitrag zu formulieren, der Reichweite erzielt, ist dann aber gar nicht so schwierig.

Screenshot eines Posts von Nils Greinert: Recruiting auf LinkedIn
Wenig Aufwand, viel Reichweite. Dieser Post ist nicht besonders auffällig, macht aber viele Sachen richtig gut im LinkedIn Recruiting. (Screenshot: https://www.linkedin.com/posts/nils-greinert_jobangebot-job-schweiz-activity-7072123703668400129-5qzd)

So bitte nicht: Bad Practice Beispiele

Richtig gute Beiträge sind schwierig zu kopieren. Manchmal passt es einfach, mal steckt richtig viel Mühe und Liebe in so einem Post. Ich finde seit jeher, dass man aus Fehlern am besten lernen kann. Nicht nur aus den eigenen, sondern auch aus den Schnitzern von Anderen. Deswegen kommen hier jetzt einige Posts, deren Aufwand sicherlich nicht besonders groß war und deren Erfolg sicherlich noch geringer war, als die investierte Zeit.

Kein Wunder, dass dieser Post kein Like oder Kommentar bekommen hat. Leser*innen werden zwar verstehen, dass es um ein Jobangebot geht. Aber welcher Job? Warum sollte ich mit damit beschäftigen? Was kann mir das Unternehmen bieten? Was sind die Aufgaben und Anforderungen? Nicht mal der Jobtitel wird hier verraten. Der Autor vom Beitrag hätte sich die Zeit wirklich sparen können – kein guter Post. Um das zu erkennen, muss man kein Profi sein im Recruiting, Marketing oder Social Media.

Bei diesem Post erfahren die Leser*innen zwar den Jobtitel: Junior Customer Success Manager. Damit ist eine grobe Einordnung möglich, immerhin gibt’s Customer Success typischerweise nur im Bereich der B2B Software. Der Post hat aber ähnlich wenig Aussagekraft wie der vorherige. Keine Benefits, keine Vorstellung des Unternehmens oder Teams – keine Anreize, sich genauer mit dem Job auseinanderzusetzen. Vielleicht hatte die Beitragsautorin viel Glück. Dann ist eine Person in ihrem Netzwerk, die kurz nach dem Posten online war, aktiv auf Jobsuche ist, frisch aus dem Studium kommt und wirklich verzweifelt offene Rechnungen bezahlen muss. Halte ich aber für unwahrscheinlich.

So geht’s besser: Wenn Du einen Job auf LinkedIn (oder einer anderen Plattform fürs Social Media Recruiting) bewerben möchtest, dann bringe bitte die wichtigsten Infos direkt im Beitrag unter. Standort, Jobtitel, Unternehmensname, Aufgaben, Anforderungen, Benefits. Sollte Deine Stellenanzeige auf Jobbörsen und auf Deiner Karriereseite nicht so gut performen, dann wird sie es aber auch auf LinkedIn nicht tun. Erzähle deswegen unbedingt, warum der Job so interessant ist oder was den Arbeitgeber ausmacht. Sammel Deine ganze Empathie und versetze Dich für einen kurzen Moment in eine Person, die den Beitrag lesen wird. Würdest du auf den Link zur Stellenanzeige klicken?

Sonst wird Dein Beitrag in der endlosen Masse an schlechten Social Posts landen. Dann kannst Du zwar beim Fachbereich melden, dass Du wirklich alles für die erfolgreiche Besetzung der Stelle tust und den Job auf XING und LinkedIn bewirbst, aber Du könntest genauso gut einen Ausdruck der Stellenanzeige in den Papierkorb neben Dir werfen – hätte denselben Effekt 👇

Veröffentlicht am 16.02.2023

Asif Shaikh

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