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Ideen durchsetzen?! So läufts bei uns

Wir hatten gerade eine Diskussion mit Jan zum Thema Veränderungen im Unternehmen. Entstanden aus einem spontanen morgendlichen Impuls, einen Bereich der Firma ganz ganz schnell viel viel besser zu machen - ausgeartet in einem Mini-Wirbelsturm und letztendlich in einer grundlegenden Erörterung unserer Entscheidungsfindungsabläufe.

In diesem Artikel:


    Wir hatten gerade eine Diskussion mit Jan zum Thema Veränderungen im Unternehmen. Entstanden aus einem spontanen morgendlichen Impuls, einen Bereich der Firma ganz ganz schnell viel viel besser zu machen – ausgeartet in einem Mini-Wirbelsturm und letztendlich in einer grundlegenden Erörterung unserer Entscheidungsfindungsabläufe.

    Wie löst man am schnellsten/effektivsten eine Veränderung in seinem Team/Abteilung/Unternehmen aus, wenn man plötzlich eine gute Idee zu haben glaubt und fest davon überzeugt ist, dass sie möglichst schnell umgesetzt werden sollte?

    Bei uns auf der atenta Brücke lassen sich häufig drei Strategien beobachten.

    1. Die Atombomben-Taktik

    Das läuft so. Ihr stürmt in das Büro des/der Betroffenen und lasst Eure Idee völlig unerwartet mitten im Raum explodieren. Die Explosionswelle begräbt alles bereits Vorhandene unter sich und versetzt die Umwelt in Panik. “Es ist alles Mist. Wir müssen alles anders machen. Wir werden alle sterben, wenn das ab morgen nicht so und so läuft. Schönreden bringt nichts. Wer nicht mit uns ist gegen uns. Seid ihr dabei oder seid ihr dabei?!”

    Der Überraschungseffekt und die ausgelöste Panik setzen manchmal ungeahnte Denk- und Handlungskapazitäten frei. Erste Veränderung finden bereits innerhalb weniger Tage statt. Diese Taktik ist ein Kraftakt, kann aber zur einem schnellen Zufriedenheitsgefühl führen. Im schlimmsten Fall hat man jedoch alles zerstört, schlechtgeredet und nichts bewirkt.

    2. Die Folter-Taktik (oder Inception-Taktik)

    Es gabt früher eine, ich glaube chinesische, Folter, bei der stunden- oder sogar tagelang ein Wassertropfen in regelmäßigen Abständen auf die Stirn des Opfers aufschlug. Irgendwann gab man dann infolgedessen nach oder wurde verrückt.

    Manchmal lassen sich auch Ideen und Verschläge auf eine ähnliche Art und Weise durchsetzen. Es ist wichtig drauf zu achten, ein bestimmtes Thema in regelmäßigen Abständen tröpfchenweise, fast unbemerkt, aufkommen zu lassen. Es eignen sich indirekte Fragen und Andeutungen, die mit dem Thema direkt auf den ersten Blick evtl. nichts zu tun haben: “Hm, sag mal, ich kann mich nicht erinnern, wie war denn das damals nochmal?”. Aber sie lösen bestimmte Denkprozesse an, die nach und nach genährt werden. Eines Tages wacht/en die zu überzeugende Person/Personen auf und halten Euren Vorschlag für den ihren. Wie in dem Film “Inception”.

    Hier braucht man viel Ausdauer, Geduld und Routine. Probleme können bei hypnose-resistenten Zielpersonen entstehen. Im schlimmsten Fall resigniert man irgendwann selbst, wird apathisch oder sogar für eine Gegenidee empfindlich.  Schnelle Veränderung ist hierbei fast ausgeschlossen. Wenn, dann allerdings eine sehr nachhaltige.

    3.  Die Bürokraten-Taktik

    Wollt Ihr etwas ernsthaft verändern, dann schreibt es erstmal auf. Und zwar so, dass die anderen nachvollziehen können, was, warum und wieso. Formuliert Eure Idee aus und pflanzt die Botschaft zielgenau und unübersehbar in die Inbox der Zielpersonen. Durch das Schreiben hat eine spontane Idee eine Chance bereits vor dem Eintritt in fremde Gehirne zu reifen. Vielleicht wird sie dadurch auch verständlicher. Im Gegensatz zum gesprochenen Wort kann sie nicht so einfach übersehen oder ignoriert werden. Sie spricht den Ehrgeiz der Zielpersonen an. Sie fühlen sich gezwungen, darauf zu reagieren und zwar mindestens vergleichbar fundiert.

    Es gibt weiterhin einen Beweis, dass Ihr etwas ausgedacht habt. Sollte Eure Idee umgesetzt werden und  funktionieren, könnt Ihr entspannt angeben. Sollte sie nicht umgesetzt werde und sich dies nachträglich als ein gewaltiger Fehler erweisen, könnt Ihr dagegen klugscheißen.

    Die Bürokraten-Taktik ist nur auf den ersten Blick die friedlichste, denn sie übt durchaus latenten Druck aus.

    Wir haben uns heute für die Zukunft auf einen Mix aus der Atombomben- und der Bürokraten-Taktik geeinigt. Ein Kampf mit schriftlicher Kampfansage so zusagen. Es kommt erst eine Mail und man weiss sofort es wird bald knallen. Man weiss aber worum es geht, ist vorbereitet und kanalisiert die Explosionswelle ausschließlich in die Erörterung, Verbesserung und Umsetzungsplanung der neuen Idee.

    Was haltet Ihr für den besten Weg bzw. wie funktionierts bei Euch in der Firma, im Team usw.?

    Pics:
    1. The Official CTBTO PhotoStream cc2.0

    2. Buerocracy Illustration by Harald Groven
    3. El Bibliomata cc2.0  

    Veröffentlicht am 02.08.2012

    Asif Shaikh

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