Karriereguide > HR-Allgemein> IBM BeLiquid – Zukunft der Arbeit?

HR-Allgemein

IBM BeLiquid – Zukunft der Arbeit?

Für eine der interessanteren Schlagzeilen im Februar sorgte vor kurzem der Konzern IBM, als es in vielen namhaften und weniger namhaften Zeitungen von

In diesem Artikel:

    Für eine der interessanteren Schlagzeilen im Februar sorgte vor kurzem der Konzern IBM, als es in vielen namhaften und weniger namhaften Zeitungen von Massenentlassungen und moderner Tagelöhnerei die Rede war.  Das Vorhaben, einen Teil der festen Belegschaft durch Freelancer zu ersetzen, löste eine nicht wirklich überraschende Welle der Entrüstung aus, à la “Hilfe, wir werden alle sterben, weil die Inder nur $100 im Monat zum Leben brauchen”. Das sogenannte “Revolutionäre Arbeitsmodell”, was übrigens nun wirklich nichts Neues ist, wird von IBM in Form eines Pilotprojekts bereits seit mindestens einem Jahr im  Rahmen der Initiative “BeLiquid” getestet bzw. erfolgreich praktiziert. Es geht darum, für Mini-Projekte, die innerhalb von einem halben Tag bis max. einer Woche erledigt werden können, weltweit die besten Kräfte zu finden. Dabei greift man auf einen Pool von geprüften Freelancern zu – eine Art von Crowdsourcing. Die Rekrutierung von geeigneten Freelancern übernehmen Outsourcing-Partnerunterunternehmen für IBM (“Vendor” genannt). Aktuell sind es die Unternehmen Zerochaos und Stefanini, die offenbar in verschiedenen Regionen wiederum über lokale Partner verfügen, wie z.B. die IT Firma Rishabh in Indien. Das BeLiquid Programm wird mit den folgenden Hauptmerkmalen beschrieben:

    Key Features of the Liquid Program include:

    • 100% work from home opportunity. All programming is done in a secure, remote environment!
    • You choose the programming components you want to develop!
    • Program specifications are always provided, and access to the IBM component code library gives you an added edge for faster completion!
    • Liquid Players are paid on successful programming events, so earning potential is unlimited!
    • The more successful you are as a Player, the more IBM will request you to work on programming events!
    • Your digital profile is shared amongst IBM project managers and your Player peers, so the best of the best is always recognized and rewarded!
    • Program and tool training with an online support community to answer questions!

    Ein gut gemachtes Informationsvideo erläutert die Idee und das Konzept hinter BeLiquid.

    Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

    Wer sich gerne für den IBM Pool bewerben möchte, macht das am besten über diese BeLiquid Facebook App. Der Bewerbungsprozess umfasst folgenden Schritte:

    • Send his/her resume to the Rishabhsoft Recruiter and complete a phone screening
    • Successfully complete the Previsor online Technical Test, which will be sent from the Recruiter. A minimum passing score is required. Currently, the passing score is 80%, but it could change
    • Complete the ZeroChaos IBM Liquid Challenge Player Enrollment Package. This package will include a Criminal Background Check and a Non-Disclosure Agreement. It is sent via email from ZeroChaos
    • Attend the IBM Liquid Player training session when scheduled. Invitations are sent via email from ZeroChaos
    • Review the IBM Liquid Challenge Player Welcome Package when received from IBM via email
    • Receive the IBM Liquid Portal login and password from ZeroChaos via email
    • Register for design and program components in the IBM Liquid Portal
    • This competitive environment provides programmers and designers the opportunity to become part of one of the world’s leaders in technology.

    Meinung: 1. Das Modell, ein Top-Kernteam zu haben und bei Bedarf auf Spezialisten zugreifen zu können, halte ich für absolut sinnvoll und zeitgemäß. Es ist kein Muss für jeden. Aber es ist ein Modell, das gut funktioniert und zwar sowohl für den Kunden als auch für den Dienstleister. Wir arbeiten auch so. Wenn ein Unternehmen, in so einem Modell Vorteile für sich und für seine Kunden sieht, finde ich keine Argumente dagegen. 2. Die Befürchtungen der westlichen Fachkräfte, auf einem offenen Markt den Fachkräften aus Niedriglohnländern unterlegen zu sein, sind bei weitem nicht immer begründet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sich in bestimmten Bereichen gar nicht lohnt, auf Freenlancer aus anderen Ländern zu setzen, weil die kulturellen Unterschiede das Projektergebnis stark belasten können. Das wird IBM auch wissen. Es geht nicht darum, den billigsten Arbeiter auf der Welt zu finden, sondern eine Aufgabe schnell und qualitativ hochwertig zu lösen. 3. Die Tatsache, dass die anstehenden weltweiten Veränderungen des Arbeitsmarktes, die mit mehr Transparenz, Wettbewerb und besserer Qualitätskontrolle der Leistungen eines Einzelnen einhergehen, die Menschen hierzulande in Angst und Schrecken versetzen, belegt lediglich, dass unsere Gesellschaft reif für eben diese Veränderungen ist. IBM hat sich lediglich, mehr oder minder öffentlich, getraut, einen Kurs zu kommunizieren, der von vielen anderen mitdenkenden Unternehmen bereits praktiziert  bzw. in ähnlichem Umfang vorbereitet wird. Darauf müssen wir uns einstellen, ob es uns gefällt oder nicht. Anstatt zu jammern, wäre es z.B. überlegenswert,wie man sich in seiner Kerndisziplin unersetzbar macht. Dann gibt es, ob Festangestellter oder Freelancer, nichts zu fürchten.

    Veröffentlicht am 14.02.2012

    Asif Shaikh

    Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit, sed do eiusmod tempor incididunt ut labore et dolore magna aliqua. Ut enim ad minim veniam, quis nostrud exercitation ullamco laboris nisi ut aliquip ex ea commodo consequat.

    Schreibe einen Kommentar