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„Arbeitgeber klagen über fehlende MINT-Kräfte“, titelt die FAZ. „Deutsche Forschungsinstitute verlieren immer mehr Fachkräfte“, schreibt die Süddeutsche Zeitung im Mai 2019. Die Arbeitslosenquote sinkt, die Zahl der offenen Stellen steigt und mit ihnen die Vakanzzeiten; auch die großen Tageszeitungen können den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr ignorieren.
Um zu verstehen, wie schlimm es wirklich um die aktuelle Arbeitsmarktlage bestellt ist, haben wir uns dieses Jahr zum zweiten Mal die neusten Arbeitsmarktdaten angeschaut und auf knapp 40 Seiten zusammengefasst. Hier nehmen wir den Demografischen Wandel, den Berufsausbildungsmarkt, Stellenmarkt und Arbeitslosigkeit sowie den Fachkräfteengpass in Deutschland genauer unter die Lupe.
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Im Vergleich zu den Ergebnissen der Arbeitsmarkt-Studie 2018 hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Recruiter und Unternehmen nochmals verschärft. Dies wird ganz besonders beim Blick auf die Arbeitslosen-Stellen-Relation sowie die aktuellen Vakanzzeiten deutlich.
Arbeitslosen-Stellen-Relation sinkt weiter
Im Jahr 2010 kamen 3,7 Arbeitslose auf eine offene Stelle, während die aktuelle Hochrechnung für das Jahr 2019 bei 1,7 Arbeitslosen liegt. In den letzten neun Jahren ist die Arbeitslosen-Stellen-Relation somit um knackige 54% gesunken. Auch auf dem Ausbildungsstellenmarkt sieht es diesbezüglich düster aus: Seit 2017 haben sich die offenen Ausbildungsstellen um 2% erhöht, während die Bewerberzahl um 2% sank. Erstmals übersteigt das Angebot an Ausbildungsstellen die Nachfrage.
Durchschnittliche Vakanzzeit steigt auf 130 Tage
Etwas anschaulicher als die Prozentzahlen, sind die durchschnittlichen Vakanzzeiten der vergangenen Monate. Heißt: Wie viele Tage benötigte es im Schnitt, um eine Stelle erfolgreich zu besetzen. Während im Mai 2017 die Besetzungsdauer noch durchschnittlich bei 95,7 Tagen lag, benötigte man im Mai 2019 bereits 130 Tage. Das ist eine Steigerung von 36%. Aua!
Betrachtet man die Engpass-Indikatoren ‘Vakanzzeit’ und ‘Arbeitslosen-Stellen-Relation’ wird die erneute Verschlechterung zum vergangenen Jahr noch deutlicher: Bei Softwareentwicklern, Ingenieuren und technischen Fachkräften wie Fahrzeugbau, Energietechnik oder Heizungs- und Klimatechnik, liegt ein nahezu flächendeckender Fachkräfteengpass vor.
Was viele Arbeitgeber bereits spüren und was auch mittlerweile immer wieder in den Medien thematisiert wird, haben wir in der Arbeitsmarkt-Studie belegen können: Der Fachkräftemangel ist real.
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