In diesem Artikel:
Tobi hat vorgestern anhand einer Studie dargelegt, dass Studenten von Arbeitgebern im Social Web skandalöserweise mehr erwarten, als Fotos von glücklichen Menschen. Sie wollen nämlich auch wissen, was die Mitarbeiter so glücklich macht. Ob es das sozial verantwortungsvolle Handeln des Arbeitgebers ist, seine hochwertigen Produkte und Dienstleistungen oder der Innovationsbeitrag, den das Unternehmen leistet.
Nun ist es erfreulicherweise ja so, dass wir in Deutschland tausende von Unternehmen haben, die jedes auf seine Weise, einen wertvollen Beitrag zu diesem Land leisten. Die Substanz zur Bedienung des Informationswunsches der angehenden Mitarbeiter ist also vorhanden. Das Problem liegt meiner Erfahrung nach eher darin, dass viele Organisationen sich unheimlich schwer damit tun, den aus ihrem Dasein für Mitarbeiter und Gesellschaft entstehenden Mehrwert zu kommunizieren. Ob das daran liegt, das an der Entwicklung von Arbeitgebermarken noch zu viele Ressortspezialisten und zu wenig “normale” Mitarbeiter beteiligt sind und deshalb niemand das große Ganze sieht, oder ob es daran liegt, dass die HR-Kommunikation ein junges Feld mit zu wenig Manpower und zu wenig fachlichen finanziellen Ressourcen ist, mag jeder für sich oder sein Unternehmen entscheiden.
Mich bewegt vielmehr die Frage, wie man seine Arbeitgebermarke, wenn man sie kennt, authentisch aber fesselnd aufbereitet. Und zwar möglichst einfach. Denn nicht jeder hat das Budget für eine Kommunikationsberatung oder dieses Budget ist gerade für eine Werbeagentur draufgegangen, die viele bunte Bilder aber keine solide Geschichte gestrickt hat und nun müsst ihr sehen, wie ihr bis zur nächsten Budgetrunde klar kommt. Aber Hilfe naht, denn ich bin auf meiner Suche der ultimativen Blaupause für das Storytelling von Arbeitgebermarken ein großes Stück näher gekommen. Auf meinen Studienreisen durch die Tiefen des Webs traf ich vor Kurzem auf den Storytelling-Enthusiasten James R. Harris, der dank Aristoteles und Star Trek eine wunderbar praktikable Lösung fand. Und was dem Verstand eines der größten Philosophen und Dichtungstheoretikers entsprungen ist und Hollywoods Brieftasche gefüllt hat, wird mit dem richtigen Fingerspitzengefühl auch dem Employer Branding zu Gute kommen. Laut Harris, folgen alle erfolgreichen Erzählungen im Kern der jahrtausendealten Drei-Akt-Struktur:
Im ersten Akt entfaltet sich das Abenteuer und die Beteiligten werden eingeführt (= Euer Unternehmen). Im zweiten Akt, entfaltet sich das Abenteuer und steuert auf eine Krise zu (= der Unternehmenszweck und der nachgelagerte -Sinn), die nur der Held (= die zukünftigen Mitarbeiter) lösen kann und im dritten Akt löst der Held das Problem (= Karriere der zukünftigen Mitarbeiter).
Was das ganze mit Star Trek zu tun hat? Das seht Ihr in dieser exzellenten Slideshow, in der James Harris seine These anhand von Star Trek nachweist. Wem das nicht genügt, dem zeigt sein kurzes Ebook anhand von Star Wars, Matrix und Wall-E weitere Beispiele dieser einfach zu implementierenden Erzählstruktur auf. Viel Spaß beim Schreiben Eurer Arbeitgebermarken-Saga!