In diesem Artikel:
Was ist für Euch die wichtigste Eigenschaft bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters bzw. eines neuen Kollegen?
Für Cap Witkins, einen im Web nicht unbekannten Designer, der gerade beim Amazon im UX Design tätig ist, ist es eindeutig die Neugier.
Er ist überzeugt, dass keine Fähigkeiten und Talente diese Eigenschaft in seinem und in den meisten anderen Berufen ersetzen könnten. Die Neugier befähigt uns, nämlich neue Fähigkeiten zu erlangen, unsere Talente weiterzuentwickeln und noch ungelöste Probleme zu meistern. Und so gehöre die Frage nach der Neugierde seiner Meinung nach in jedes Stellenangebot und jedes Bewerbungsgespräch.
Ausgelöst wurden seine Überlegungen durch ein Gespräch mit einem Berufskollegen, der sich recht desinteressiert im Bezug auf Twitter zeigte.
“Oh, I don’t use Twitter,” one of them said quickly, with disgust. “Oh? What about it don’t you like?” I asked. “Well, I’ve never tried it,” he admitted, “but it seems pretty stupid to me.”
I pressed further and turned out he didn’t know anything about Twitter. Literally didn’t know how it works, why it’s popular, etc. I was blown away. Not by his lack of knowledge, but rather by his lack of curiosity.
Die Überraschung darüber, dass jemanden in seinem Berufsstand sich wirklich “Null” für einen dermaßen einflussreichen Dienst interessierte, führte zu der Idee, in jedem Interview die Fragen nach dem Service XYZ zu stellen.
“Have you heard of [new app/service]?”
Dabei ist es für Cap unwichtig, ob die Antwort “ja” oder “nein” lautet. Wichtiger ist, welche Richtung das Gespräch von da aus nimmt. Macht sich die natürliche Neugier des Gesprächspartners bemerkbar, spielt das Know-how eine untergeordnete Rolle.
Auch wenn sich diese Sichtweise durchaus als zu vereinfacht kritisieren lässt, gebe ich Cat sehr gerne recht. Nicht nur aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es in vielen Berufen immer weniger darauf ankommt, was man als Mitgift mitbringt, sondern darauf, was man bereit ist neu drauf zu legen.
Der erfahrenste Personaler z.B. bringt heute bestenfalls nur halb so viel, wenn er sich nicht von sich aus für Neuentwicklungen interessiert.
Was meint Ihr dazu?