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Funktioniert dieses “Social Media” nun, oder nicht? An einer belegbaren (und vermutlich auch bejahenden) Antwort ist verständlicherweise Facebook sehr interessiert. Und so hat man nun zusammen mit dem Online-Analytics Großgewicht Comscore den dritten Part der Studien-Reihe “The Power of Like” herausgebracht. Diesmal geht’s um den Erfolg bzw. Misserfolg von Merkatingmaßnahmen bedeutender Einzelhändler, wie H&M, Zara usw.
Wie gewohnt, picke ich mir meine drei Lieblingsergebnisse heraus:
1. Facebook Fans und Freuende von Fans sind für die Brands einfach die besseren Menschen. Warum? Weil Sie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mehr Interesse für das Informationsangebot einer Marke entwickeln. Sie besuchen z.B. eher die Webseite, wo es dann irgendwann auch zum Kauf kommen kann. Im Fall der Marke ASOS lag diese Wahrscheinlichkeit bei den Fans um 3.6 und bei den Freunden der Fans um 2.7 Mal höher als bei den gewöhnlichen Menschen.
Kommentar: Warum interessieren sich Menschen überhaupt für solche Analysen? Warum brauchen wir ständig solche Beweise? Social online=social offline und social offline=social online. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Freunde bzw. ihre Freunde bei mir vorbei kommen und meinen Kühlschrank leerfressen, ist höher, als die Wahrscheinlichkeit, dass ein völlig Fremder das selbe tut. Online läuft es ziemlich ähnlich. Oder?!
2. Unterstützt man die durch das Bespaßen der Facebook Fanpage Community erreichte Reichweite (earned Media) durch bezahlte Werbung (payed Media), gibt’s eine Steigerung des Effekts, die sich entsprechend in den Verkaufszahlen widerspiegelt. ASOS erreichte im Laufe von vier Wochen nach einer Facebook-Werbe-Kampagne eine Umsatzsteigerung von 130%.
Kommentar: Auch hier gilt: Social Media ist nichts Neues, Social Media ist wie im richtigen Leben, wie früher. Es reicht manchmal nicht, Freunde einfach zu haben (earned Media). Man muss sie auch mal einladen, z.B. per Handy anrufen und die Bude aufräumen (payed Media). Dann kommen sie bestimmt und fressen noch mehr weg, als wenn sie rein zufällig vorbeigeschneit wären.
3. Frauen jeder Altersgruppe verbringen mehr Zeit in sozialen Netzwerken als Männer. Und zwar im Schnitt um etwa 2 Stunden pro Monat. Bei den 45-54 und den 55+ jährigen fällt dieser Unterschied noch deutlicher aus und liegt bei ca. 3,5 bzw. 3 Stunden Überhang pro Monat. Eine interessante Beobachtung, wenn man sich über zielgruppenspezifische Ansprache Gedanken machen muss.
Kommentar: Dieses Ergebnis ist ebenfalls kein Schock. Frauen sind “sozialer” als Männer. Das war immer so und wird immer so sein. Ob im richtigen leben, oder bei Facebook. Auf meiner imaginären Party hätten meine weiblichen Gäste auch einen höheren Gesprächsanteil, was sie nicht daran hindern würde, dem Buffet die nötige Aufmerksamkeit entgegen zu bringen.
Insgesamt ergibt sich für mich folgendes Bild. Zumindest für die Einzelhändler funktioniert Social Media am besten, wenn das ganze wie eine Dessous- bzw. Tupperparty aufgezogen wird. Man gehe zu einer Freundin, lade weitere Freundinnen und Freundinnen der Freundinnen ein, verteile ein paar vorher gekaufte Snacks und Champagner, erzähle ein paar Witze, lege die Ware aus. Dann läuft das Geschäft. Seit ihr mit meiner Sicht der Dinge einverstanden? Oder ist Social Media in Wirklichkeit viel komplizierter.
Die Studie sowie die beiden Vorgänger können hier heruntergeladen werden.