In diesem Artikel:
Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.
Mein Lieblingstweet 2010 kam Anfang September und war der des japanischen Journalisten Kosuke Tsuneoka. Dieser befand sich bereits 5 Monate in der Gefangenschaft afghanischer Entführer, als einer seine Bewacher ihn bat, ihm die Funktionen eines Nokia N70 zu erklären und den Internetzugang einzurichten.
“Once I told them I was able to access, they said ‘how do you use it?’, ‘can we see Al Jazeera?’.” Tsuneoka erklärte, man müsse nur “Al Jazeera” bei Google eingeben und schon würde einem die Website angezeigt werden
“But if you are going to do anything, you should use Twitter,” so Tsuneoka weiter. “They asked what that was. And I told them that if you write something on it, then you can reach many Japanese journalists. So they said, ‘try it’.”
So kam es dann zu jenem Tweet:
Weniger Minuten später folgte dieser, schon konkretere, zweite Tweet:
“I don’t think they realize they were tricked,” meint der Journalist. Dass er drei Tage später freigelassen wurde, hatte jedoch weniger mit dieser Nachricht zu tun, zumal später bekannt wurde, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht um Aufständische gehandelt hat, sondern um afghanische Soldaten, die sich durch Entführungen den Sold aufbessern wollten.
Pic: Carl Montgomery