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Vor wenigen Tagen hatte Jan drei wichtige Schritte von Facebook auf dem Weg zur Vorherrschaft im Web erörtert. Mit der Einführung des neuen Profil-Looks am 06.12. kommt nun ein weiterer entscheidender Schritt dazu. Facebook ist auf dem Weg, ein “Universal Social Network” zu werden und kleinere spezialisierte Nischenanbieter, wie Xing, LinkedIn und Co. mittelfristig überflüssig zu machen.
Die berufsrelevanten Informationen, aktuelle Position, Abschluss, Sprachkenntnisse, Wohnort sowie aktuelle und ehemalige Arbeitgeber samt kollegialen Verbindungen, rücken (wieder!) in den Vordergrund der persönlichen Facebook-Profile. Dazu kommen Angaben zu den politischen und religiösen Ansichten, Kontaktdaten und Interessen in einer Ausführlichkeit, die kein anderes Netzwerk in der Form bietet.
Es fehlt nur noch eine Kleinigkeit: ein Kästchen in den Nutzereinstellungen – “Mein Profil für die (Facebook-) Suche freischalten”. Sollte so etwas kommen, und ich bin sicher, das wird es, wird man als Personaler, Netzwerker, Marketer usw. einfach keine anderen Netzwerke mehr brauchen. Punkt. Facebook wird neben der alltäglichen Kommunikation mit den Freunden ebenso gut für die direkte Personalsuche, Leadgenerierung und Netzwerken verwendet werden können. Und das wesentlich besser als Xing. Da Facebook heute schon eine wesentlich lebendigere und realistischere Abbildung einer Person bietet.
“Facebook ist doch ein privates Spaßnetzwerk! Warum sollte ich oder überhaupt jemand das Nutzer-Profil detailliert ausfüllen?! Dazu gibt’s doch die Businessnetzwerke… .”
Eben, Facebook ist ein Spaßnetzwerk. Das paradoxe ist doch, dass Facebook es einfach drauf hat, aus allem, was dort passiert, einen Spaß zu machen. Angabe von persönlichen bzw. beruflichen Informationen ist da keine Ausnahme. Das Facebook Profil ist wie ein Weihnachtsbaum, den man täglich zusammen mit den Freunden schmücken kann (anstatt zu arbeiten 🙂 ). Und Facebook liefert immer wieder neuen Weihnachtschmuck.
“Ach, guck mal, das tolle Logo meiner Firma. Hui, schau mal, 25003 Leute mögen meine Uni. Und mit der Ute habe ich nicht nur zusammen bei den Dortmunder Stadtwerken gearbeitet, wir mögen auch beide Twilight und haben beide mal ‘Understandig Media’ gelesen. Toll! Ich bin nicht alleine, ich gehöre irgendwo dazu. Mal sehen, was mich sonst noch mit der Welt da draußen verbindet, und ob dieses irgendwo sich immer weiter vergrößern lässt.”
Xing, LinkedIn und Co.liefern dagegen nur pure Langeweile, triste virtuelle Einsamkeit, Wettbewerbsdenken, und das alles verpackt in technische Rückständigkeit bzw. unübersichtliche Nutzeroberflächen.
Warum sollte man sich das freiwillig antun?!
Pic: Mashup aus Streetfighter IV und Facebook, LinkedIn, Xing Logos