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Edelprofil oder Landing-Page? meinestadt.de auf schülerVZ

meinestadt.de hat uns heute auf ihr neues Edelprofil bei schülerVZ hingewiesen: "Als erstes deutsches Internetangebot", so heißt es im Pressetext, "ermöglicht das Städteportal

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    meinestadt.de hat uns heute auf ihr neues Edelprofil bei schülerVZ hingewiesen: “Als erstes deutsches Internetangebot”, so heißt es im Pressetext, “ermöglicht das Städteportal meinestadt.de jungen Leuten die Suche nach freien Ausbildungsplätzen im Netzwerk schülerVZ.” Das hörte sich zunächst gut an. Wir hatten bei der Entwicklung der Facebook-App für unsere Stellensuchmaschine jobtweet.de den gleichen Gedanken: Das Angebot, Stellen direkt in seinem Umfeld zu suchen, ohne seine sozialen Netzwerke dabei verlassen zu müssen. Und für Lehrstellenangebote ist schülerVZ eine gute Adresse. Nachdem wir gerade von der schülerVZ-Integration der Ausbildungsinitiative “Ich bin gut” der Bundesagentur für Arbeit positiv überrascht waren, mussten wir uns über das Angebot von meinestadt.de doch etwas wundern.

    Der “Ausbildungsplatz-Finder” ist die übliche Lehrstellensuche von meinestadt.de, die “Kategorien-Suche” ist nicht mehr als eine Linksammlung, ebenfalls 1:1 von der Mutter-Page übernommen:

    Links der “Ausbildungsplatz-Finder” und die “Kategoriensuche” auf schülerVZ, rechts die Lehrstellensuche und die Kategorie-Links auf meinestadt.de

    Daran ist ja zunächst nichts verwerfliches. Der entscheidende Punkt wird aber fast beiläufig am Ende des Textes erwähnt:

    “Schüler, die über das neue Edelprofil im schülerVZ auf die Suche nach Lehrstellen gehen, werden automatisch zum Online-Lehrstellenmarkt von meinestadt.de weitergeleitet.”

    Und genau hier liegt das Problem: Die Zielgruppe hält sich auf schülerVZ auf, richtig gesehen. Aber sie sind dort, weil es ihnen dort gefällt, nicht weil sie nach Möglichkeiten suchen, von dort weg zu kommen. Bei jeder Suchanfrage wird der Nutzer (im selben Fenster/Tab) auf meinestadt.de weitergeleitet. Möchte er zurück zu seinem schülerVZ-Profil, muss der den Zurück-Button verwenden, oder sein Profil neu aufrufen bzw. aus der Browser-Chronik fischen. Natürlich: Bei einem attraktiven Angebot ist keiner auf sein Social Network fixiert und lässt sich auch gerne weiterleiten. Aber von einem Edelprofil mit “Ausbildungsplatz-Finder” und “Kategorien-Suche” erwarte ich doch etwas mehr als eine Linksammlung und eine Suchmaschine, die die Suchergebnisse nicht mal dort anzeigt, wo die Anfrage gestellt wurde.

    Es ist dem Ganzen zu Gute zu halten: Das Edelprofil ist erst 11 Tage alt. Bleibt abzuwarten, was das Profil auf Dauer seinen Besuchern über die Weiterleitung auf meinestadt.de hinaus bietet. Bis jetzt ist es nur die Einbindung des meinestadt.de-Twitter-Streams und der E-Mail-Alert. Aber der öffnet sich immerhin in einem neuen Tab. 😉

    “Auf die Zielgruppe zugehen” bedeutet nicht gleich “die Zielgruppe abholen“, auch wenn es die Konzepter so genannt haben mögen. Es ist ein entscheidender Unterschied. Als Traffic-Generator für meinestadt.de könnte der schülerVZ-Auftritt funktionieren, ein Dialog-Angebot an die Schüler ist es definitiv nicht.

    Pic: meinestadt.de auf schülerVZ und meinestadt.de

    Veröffentlicht am 05.08.2010

    Asif Shaikh

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