How To Begin: Das Social Media Cheat Sheet

Die Jungs von Flowtown haben eine interessante Grafik mit einem kurzen Überblick über die sechs wichtigsten Social Media-Netzwerke veröffentlicht: das Social Media Cheat Sheet. Hier werden grundlegende Schritte, Vor- und Nachteile und, was mir persönlich an besten gefällt, ein kurzes “How To Begin” und ein kleines Glossar der jeweiligen Netzwerke vorgestellt. Folgende Netzwerke werden miteinander verglichen: Twitter, Facebook, YouTube, Google +, Tumblr und Digg.

Was bei dieser Infografik auffällt, ist die amerikanisierte Sichtweise, einen Dienst als Soziales Netzwerk einzustufen. Für mich ist ein Dienst wie Tumblr eher ein personalisiertes Blog, und bei einem Lesezeichendienst wie Digg vermisse ich echte soziale Interaktionen, um es als Social-Media-Netzwerk einzustufen. Andere “echte” soziale Netzwerke, wie z.B. LinkedIn fehlen hier gänzlich. Andere Länder, andere soziale Sichtweisen.

The Small Business Social Media Cheat Sheet

Pic: Flowtown

[HTTP410] Personalsuche mit TV-Werbung vs. Online-Video Ads

Wer hat gestern DSDS (Deutschland sucht den Superstar) geguckt? Die Sendung, die keiner guckt, außer mir. Irgendwo in der Mitte gab’s eine Werbeeinblendung, die mich ausnahmsweise aufhorchen ließ. McDonald’s sucht Azubis und Studenten per TV-Werbung.

Den folgenden Spot kann man mögen oder nicht. Er spielt mit den Sorgen der Jugend, wie schlechte Noten und einkommensschwache Herkunft. McDonalds ist die Lösung – wird dem hoffnungslosen Zuschauer suggeriert. Und das zur absolut besten Sendezeit, die man sich dafür ausdenken kann. TOP!

Mag sein, dass McDonald’s nicht der erste Laden ist, der diesen Weg geht. Vielleicht war das auch nicht ihr erster Spot. Auch die Telekom soll sich schon mal auf die Personalsuche mit TV-Werbung begeben haben. Wie auch immer, die Präsenz solcher Spots wird mir persönlich erst jetzt wirklich bewusst. Die ersten Konzerne fahren schweres Geschütz auf im Kampf um den Nachwuchs und die Fachkräfte.

Wie kann nun der Rest drauf reagieren, wenn zukünftig diese “Großnetzfischerei” mit Bewegtbild zur Mode werden sollte? Budgets für TV-Werbung bei DSDS haben die meisten sicher nicht.

Diejenigen sollten sich heute schon umfassend mit den aktuellen Möglichkeiten des Fernsehens von morgen auseinander setzen – mit dem Online-Video. Ist Euch bewusst, dass ein Viral-Video bei YouTube nicht der einzige Weg ist, die hippe Zielgruppe über Video-Content auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen?

Im Vergleich zu TV-Werbung vielfältigere und flexiblere Online-Video Ad Formate erlauben es, schon mit kleinen Budgets gutes Zielgruppen-Targeting zu betreiben. Warum lässt man nicht z.B. in einer für Eure Zielgruppe nützlichen Online-Videoreihe, die von anderen erstellt wurde, eine Text-Ad oder von mir aus ein Pre-Roll (Video-Spot vor dem eigentlichen Video) anzeigen? Die Marketing-Leute machen das schon vor (siehe z.B. DSDS Clips bei Clipfisch) – wie immer die von den größeren Playern.

Die Kleineren nutzen diese Möglichkeiten nicht und schon gar nicht für die Personalsuche. Warum nicht? Dabei ist das doch gar nicht so kompliziert. Eine Video-Ad wird heute bei YouTube so schnell und einfach erstellt, wie ganz normale Google-AdWords.

Ich bin auf Eure Meinungen gespannt. Was haltet Ihr von dem Gedanken, in einzelnen Online-Videos Personalwerbung zu schalten? Wir werden wohl demnächst ein paar Selbstversuche anstellen.

[HTTP410] Video-Learning – YouTube als Zukunft der (Weiter-)Bildung?

Jede Sekunde wird eine Stunde Videomaterial bei YouTube hochgeladen. Viele von Euch werden sich jetzt innerlich auf all die lustigen neuen Videos freuen, die wir gucken und mit unseren Freunden und Kollegen teilen werden. Aber bei soviel Videocontent muss doch neben Katzenclips und Lulz noch mehr herauskommen. Etwas das unser Leben nicht nur kurzfristig bereichert sondern Menschen, Unternehmen und die Gesellschaft langfristig weiterbringt. Und ich bin überzeugt, dieses Etwas ist kosten- und barrierefreie Aus- und Weiterbildung. Um die steigende Bedeutung von Video zu verdeutlichen weise ich in meinen Vorträgen und Beratungsworkshops regelmäßig darauf hin, dass YouTube nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist. Ein Fakt, das in der Unternehmenswelt noch weitestgehend unbekannt ist und regelmäßig für Verblüffung sorgt. Richtig spannend wird es aber wenn man diese Tatsache weiterdenkt. Denn hier manifestiert sich eine Entwicklung, die die Welt des privaten und beruflichen Lernens in den nächsten Jahren nachhaltig verändern wird: der Aufstieg von Video-Learning im Web zu einer allgemein anerkannten Aus- und Weiterbildungsmethode. Zwei Punkte stützen diese These. Erstens zeigt die Verwendung von YouTube als Suchmaschine, dass viele Menschen die Antworten auf ihre Fragen offenbar lieber in Form eines Videos erhalten, als in Form eines Textes, der bis dato immer noch verbreitetsten Form der Wissensvermittlung. Und zweitens legt ihr wiederholendes Verhalten nahe, das sie die gesuchten Informationen auch finden, was zu dem Schluss verleitet, das YouTube in den letzten Jahren quasi ganz nebenbei zur größten Weiterbildungsdatenbank der Welt sowie zur zweitgrößten Wissensdatenbank nach der Wikipedia geworden ist. Unesco-Weltkulturerbe ich hör Dir trapsen. Warum Video für die Aus- und Weiterbildung sonst noch faszinierend ist, erläutert Internet und Bildungsadvokat Prof. Gunter Dueck im Video-Mitschnitt seines Vortrags „Bildung und Mensch im digitalen Zeitalter“ auf der TEDx Rhein Main:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Aber machen wir die Probe aufs Exempel. Eine YouTube-Suche nach “How to”, dem Titelbeginn aller englischsprachigen Tutorials liefert 6,8 Millionen Ergebnisse. Die Tutorials und Vortragsmitschnitte erklären so ziemlich alle Lebens- und Wissensbereiche: von Duschen und Stricken über leidenschaftliches Küssen, Fahradreifen flicken, Krawattenknoten binden bis hin zu Michael Jacksons Moonwalk und Einsteins Relativitätstheorie. Und die einzige Zugangsbarriere zu diesem gigantischen Wissenspool ist ein Breitband-Internetanschluss. Man muß nicht gut lesen können (obwohl das natürlich hilft), braucht kein Abitur, keinen Hochschulabschluß und kein Geld für Studiengebühren. An dieser Stelle drängt sich natürlich der Einwand auf, das qualitative Video-Produktionen Kosten verursachen, die irgendwie wieder reinkommen müssen. Das stimmt zwar, bedeutet aber nicht, das diese Kosten. Denn zum einen entstehen Vortragsvideos wie das obige von Gunter Dueck häufig als Nebenprodukt von Konferenzen und werden z.B. über Rednerhonorare, Eintritts- und Sponsorengelder finanziert. Und da sie zur Bekanntheit des Redners/ Experten beitragen, haben die aus Marketingerwägungen selten Einwände gegen eine Veröffentlichung. Formate bei denen das nicht klappt, lassen sich über Online-Werbung oder Stiftungsgelder finanzieren oder entstehen aus einem ehrenamtlichen Engagement heraus. Das beeindruckendste mir bekannte Beispiel gesponsorter Vortragsvideos wegweisender Persönlichkeiten sind die legendären Videos der TED-Konferenzreihe mit der Mission „Ideas worth spreading“. Ein Beispiel für die Finanzierung via Online-Werbung und Sponsoring ist der Channel des deutschen YouTube-Stars Sami Slimani aka „Herr Tutorial“. Weitere Beispiele sind die Schminktipps Vloggerinnen, deren Thema zwar etwas profaner ist, sich aber großer Beliebtheit erfreut. Allein der Kanal “xKarenina’s Make-up Wahnsinn” wurde über 31 Millionen mal aufgerufen. Wenn man den Blick über YouTube hinaus richtet, stößt man auf weitere Plattformen, die in tausenden von Videos werbefinanziert Wissen anbieten. Schöne Beispiele sind howstuffworks und Howcast. Bei der Suche nach Videos für die schulische und berufliche Ausbildung stößt man schnell auf die Khan-Academy, in der der ehemaliger Investmentbanker über 3000 Lehrvideos für Mathematik und verwandte Disziplinen gemacht hat, die bisher über 110 Millionen mal gesehen worden sind. Finanziert u.a. von der Bill und Melinda Gates Foundation. Die Plattform engVid, die schon mehr als dreihundert Unterrichtseinheiten professioneller Englischlehrer anbietet, jede Woche um mindestens drei Videos wächst und von 10 Millionen Lernbegierigen genutzt wird. Im Hinblick auf berufliche Ausbildung möchte ich bei der Gelegenheit auch noch einmal auf Azubot verweisen, die angehende Azubis mit Videos über Ausbildungsberufe bei der Berufswahl unterstützen und die wir hier interviewt haben. Ein tolles abschließendes Beispiel für hochkarätiges Video-Learning mit Social Media Elementen bietet die Website “Justice”, auf der Harvardprofessor Michael Sandel in zwölf einstündigen Videos seine legendäre Einführungsvorlesung in politische Philosophie anbietet und Studenten und anderen Interessierten eine Community zur weiterführenden Diskussion und zum Meinungsaustausch anbietet. Aber über Social Learning schreibe ich ein anderes Mal.

Sachlich kühl: Hinter den Kulissen bei LinkedIn

LinkedIn startet gerade seine eigene kleine Employer Branding-Kampagne und lässt mal wieder einige seiner Angestellten vor der Kamera von ihren Jobs erzählen. Die Videos sind einerseits recht entspannt, aber gleichzeitig durchdacht und gescriptet. Ich finde die Videos jetzt allerdings eher spannend, weil mich nun mal interessiert, wie bei LinkedIn gearbeitet wird. Besonders ansprechend für Arbeitnehmer ist das Alles irgendwie nicht; zumindest nicht im Vergleich zu den anderen großen und mittleren Online/Tech-Unternehmen. Da hätte LinkedIn mal besser noch etwas anderes gezeigt als die 90er Cubical-Atmosphäre. Gerade ein Business-Netzwerk sollte da doch eher Vorreiter sein…

(A propos: Findet Ihr nicht auch, dass die Büros optisch total nach LinkedIn aussehen? Keine unnötigen Spielereien, kein Quadratmeter Platz verschenkt, kantige Dell-PCs, keine Macs – hier wird schließlich ernsthaft gearbeitet! 😉 – )

Weitere LinkedIn Employee-Videos findet Ihr auf YouTube.

Pic: mariosundar (CC BY 2.0)

Ein Tag als … bei DDB Tribal – YouTube Custom Channel

Google hat zum AgencyTube-Wettbewerb geladen: Agenturen waren gehalten, sich oder einen Kunden mit einem eigenen Custom-Channel auf YouTube zu präsentieren. Verpasst? Grund genug sich in den Hintern zu beißen, denn den individualisierbaren Markenkanal gabs kostenfrei dazu und darf behalten werden! Verpasst hätte man damit aber auch die Chance, eine gute Idee umzusetzen:

Interone zB. verlost eine Werbekampagne, für (D)ein ganz persönliches Anliegen. DDB Tribal nutzt die Gelegenheit für eine Runde Employer Branding und präsentiert einen Tag in der Agentur – aus der Sicht verschiedener Personen, jedoch synchron gefilmt. Die Perspektiven lassen sich jederzeit wechseln und auf den unteren Monitoren vergleichen.

Ein Klick ins Bild bringt Euch direkt zum YouTube-Channel. Viel Spaß bei DDB Tribal!

Pic: JasonLangheine (CC BY 2.0)

YouTube Suche

Das Video-Portal YouTube gewinnt immer mehr an Bedeutung. Mit seinen 35 Std. Videomaterial-Uploads pro Minute, 720 Mio. Unique Visitors pro Monat und einer äußerst lebendigen und interaktionsfreudigen Community ist YouTube inzwischen eine der weltweit wichtigesten Suchmaschinen und eins der wichtigsten Sozialen Netzwerke zugleich.

Eine Außeinandersetzung mit YouTube lohnt sich für Publischer (Blogger usw.), Marketer und natürlich auch für Recruiter und Personalmarketer. In diesem Zusammenhang verweise ich gerne nochmals auf den  Vortrag von Sascha Pallenberg (YouTube als Zukunft des Bloggings) auf der re:publica 2011 und einen unserer Wollmilchsau-Artikel (Personalsuche mit YouTube).

Heute geht es aber um die Nutzung von YouTube als Suchmaschine. Gestern Nacht  fand ich in einem meiner Lieblingsblogs, Dgital Inspiration, einige mir bis dato unbekannte Kommandozeilen-Suchbefehle. Das YouTube Team arbeitet offenbar an der Vereinfachung der Suche und führt neben den auswähbaren Filterfunktionen der erweiterten Suche intuitive und für jeden leicht einprägsame Befehle ein, die teilweise die Möglichkeiten der erweiterten Suche übertreffen.  Ob man Youtube als Video-Konsument nutzt, oder die Lücken für die nächsten Virals oder Emplyer Branding Videos analysiert, so lässt sich die Suche mit Suchbefehlen sicher beschleunigen.

Die Erweiterung des Suchsystems wurde bisher offenbar nirgendwo offiziell erwähnt. Bedauerlich ist auch die Tatsache, dass es scheinbar unterschiedliche Pläne für die Länderversionen gibt. Für Nutzer aus Deutschland funktionieren die Befehle leider, leider noch nicht, zumindest nicht ohne einen Umweg, den ich zum Schluß aufzeigen werde. Ich vermute, dass für jeden Sprachraum nach und nach eigene Befehle eingeführt werden.

Die folgenden 10 Beispiele machen auf jeden Fall im englischsprachigen Teil des Netzes seit etwa einer Woche die Runde:

(Die Syntax für die Eingabe in das YouTube-Suchfeld: Suchbegriff, Suchbefehl)

  1. DSDS, channel – (zeigt keine “losen” Videos, sondern ganze YouTube Kanäle zum Thema an)
  2. Obama, this week – (zeigt Videos, die im Laufe einer Woche hochgeladen wurden. Alternativ: today oder this month)
  3. Rihanna, partner – (Wer keine Fanvideos haben möchte, sondern offizielles Material, nutzt den Befehl partner)
  4. Horror, movie – (vollständige Filme zu einem Suchbegriff gibt’s mit dem Befehl movie)
  5. Eishockey, hd – (es werden nur Videos in HD Qualität angezeigt)
  6. Avatar, 3D – (So findet Ihr 3D Videos)
  7. iPad, playlist – (ganze Reihe von verwandten Videos zu einem bestimmten Thema, Produkt, Künstler)
  8. tom and jerry cartoons, long – (Videos mit über 20 min. Länge)
  9. allintitle:”warum nicht” – (Suche nach exakten Phrasen im Titel)
  10. allintitle:”warum nicht”, hd, this week – (Kombinieren verschiedener Befehle)

Soweit so gut! Wäre toll, wenn für Deutschland Befehle, wie heute, film oder diese woche, demnächst eingeführt würden. Aber was machen wir bis dahin?! Wer diese Befehle heute schon testen möchte, muss dafür sorgen, dass YouTube nicht erkennt, dass man aus Deutschland kommt. Das macht man am einfachsten mit einem Anonymizer, z.B. anonymouse.org. Seite aufrufen, YouTube laden, Befehle testen und auf die deutsche Freischaltung warten.

Hier noch ein Direktlink für das Beispiel Nr. 10: Nach dem Aufrufen können auch gleich alle anderen Befehle direkt im Suchfeld auspobiert werden.

Viel Spaß!

Geistiges Eigentum, Urheberrecht und YouTube

Mit dem Beitrag Wenn Dinge zu Daten werden wurde hier kürzlich ein mittelgroßes Fass aufgemacht: Urheberrecht und freie Inhalte. Auf der re:publica wurde dieses Thema weiter genährt – zum Einen durch die großartige Session “Bloggen und Recht” von Henning Krieg und Thorsten Feldmann, zum Anderen durch den Vortrag “Wir sind der Urheber” von Till Kreuzer:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Zusammengefasst: “Nie zuvor hat es eine solche Kreativität der Massen gegeben. Dadurch hat das Urheberrecht einen elementaren Bedeutungszuwachs erfahren, ohne dass es jedoch entsprechend weiter entwickelt wurde. Folge ist, dass es Kreativität (und damit auch kulturelle und technische Innovation) in mancher Hinsicht nicht fördert, sondern im Gegenteil behindert. Es bedarf daher grundlegender Reformen, u. a. einer Abkehr von der Idee des “Geistigen Eigentums”.” Die gesamte Problematik geht an den normalen, nicht selbst (re)produzierenden Nutzern meist vorbei. Gäbe es da nicht YouTube, wo selbst der passivste Internet-Flanierer erleben kann, wie das Musikvideo seiner Jugend aufgrund von Gema-Verstößen oder Urheberrechtsansprüchen von EMI, Sony oder Universal plötzlich nicht mehr aufzurufen ist. In der offiziellen “Copyright-School” erklären die “Happy Tree Friends” die Gefahren der Urheberrechtsverletzung auf YouTube:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Auch wenn ich mich im ersten Moment gefragt habe, ob das eine Persiflage sein soll; es ist bitterer Ernst. So sieht es nun mal aus, wenn geltendes Urheberrecht konsequent angewendet wird. Auch YouTube steht hier in der Verantwortung, was mich wieder zu obiger Frage führt, ob dieses Urheberrecht so noch sinnvoll und praktikabel ist. YouTube sagt, es wäre der selbstproduzierte Content, der YouTube interessant machen würde. Das stimmt, was es aber so unglaublich erfolgreich macht, ist die Tatsache, dass es dort eben “alles” gibt. Ich liebe YouTube für seine verwackelten Handyvideos, aber genauso dafür, dass ich mir mal schnell ein Zitat eines koreanischen Actionfilms und eine Aufnahme von Band XY anhören kann. Von den unzähligen Remixes, Mashups und anderen, selbst neu zusammengeschnittenen Dingen ganz zu schweigen! Da geht es YouTube genau wie dem Rest des Internets – nur dass sich die Inhalte bewegen. Ach ja: Dass nun ausgerechnet die Figuren einer kommerziell erfolgreichen Trickfilmserie im Namen YouTubes dazu auffordern, eigenen Content zu produzieren, ist aus pädagogischer Sicht schon recht sportlich. Pic: opensourceway

Personalsuche mit YouTube

aktiv.

In unserem Buch “Online-Personalsuche” hatten wir bereits vor einiger Zeit auf die Plattform YouTube als potentielle Kandidatenquelle hingewiesen. Damals hielt sich die Zahl der für Recruiter nutzbaren Profile (Profile inklusive berufliche Daten), zumindest von Nutzern aus Deutschaland, in Grenzen. Zugegeben, bis YouTube zum echten Eldorado für Unternehmensrecruiter und Headhunter wird, muss noch etwas Zeit vergehen. Meine kürzlichen Tests zeigen jedoch, dass es hier eine sehr positive Entwicklung gibt, die YouTube zumindest wie eine kleine aber feine Goldmiene für Insider aussehen läßt.

Die folgende sehr allgemeine Suchkette offenbart mir, dass ca 40.000 Menschen aus Deutschland Angaben zu Ihrem Beruf in ihrem Profil gemacht haben. Nicht schlecht!

site:youtube.com/user occupation. country.germany

Bei Überfliegen sehe ich, Programmierer, Werber, Industriekauffrauen, Zeichner, Berufskraftfahrer und sogar einen Kapitän a.D.. Ja klar, Schüler, Studenten und einige Spaßvögel sind auch dabei. Aber wen interessiert’s. Die Zahl der nutzbaren Profile und die Vielfalt der Berufe bieten ordentliches Material für Sourcer und Recruiter, die verstanden haben, was Personalsuche Online ausmacht.

Gehen wir einen Schritt weiter ins Detail. Wie sucht man nach bestimmten Berufen?! z.B. so:

site:youtube.com/user occupation.entwickler country.germany

Damit lässt sich schon mal arbeiten. Viel Erfolg dabei! Zur Kettenlogik empfehle ich ein paar ältere Artikel hier im Blog oder den neueren Tipp zum Sourcing mit der Boolean Toolbar.

passiv.

Auch das Personalmarketing soll hier nicht zu kurz kommen. Dazu erschien gestern eine Präsentation von dem US Social Media Recruiting Mann – Jim Stroud, der bekanntlich öfters gute Einfälle hat.

Die Präsentationen von Jim sind, wie so viele aus den USA, etwas “CRAZY” und oft schwer zu “entcoden”. Deshalb fasse ich kurz die wichtigsten Punkte (frei) zusammen, warum YouTube für Personalmarketing gut sein kann:

  1. YouTube ist super beliebt und wird von SEHR vielen Menschen genutzt
  2. YouTube ist in die Google Suche voll integriert, und… Google ist auch nicht gerade unbeliebt
  3. YouTube bietet kostenlose und nachvollziehbare Statistiken, Stichwort Messbarkeit der Social Media Aktivitäten
  4. Recruiting Videos sind heute sehr leicht zu erstellen und lassen sich nach der Veröffentlichung bei YouTube sehr einfach auf allen möglichen Plattformen einbinden
  5. YouTube Videos erreichen sehr gute Platzierungen in den Suchmaschinenrankings!!!
  6. Kleine können wunderbar mit Großen konkurrieren, nicht in Sachen Videoqualität, aber durch das intelligente Besetzen von Themen (Keywords)

Ganz wichtige Erkenntnis:

Ein kleines Unternehmen braucht keinen Employer Branding Horror Film à la Telekom. Man dreht ein Amateurvideo, das z.B. zu einer aktuellen Stellenausschreibung passt, etwas kurzes, einfaches, ehrliches. Im nächsten Schritt versucht man, durch einfache Google Recherche auf eine vielversprechende Beschreibung und Verschlagwortung zu kommen und veröffentlicht das Ergebnis bei YouTube. Das Video wird überall eingebunden, wo es nur geht. Anschließend wird geschaut, wie sich das ganze entwickelt. Und auch wenn’s nur 20 Views werden. Na und, 20 sind mehr als die Konkurrenz mit 0 Klicks. Beim nächsten mal wird’s besser gemacht.

Go, go, go!

Die Top 100 Unternehmen im Web 2.0 – Status Quo 2011

Nachdem schon 2009 und 2010 das Jahr für Social Media in Unternehmen war, wird 2011 nun aber endgültig DAS Jahr für…  Ihr wisst schon. 😉 Zeit für eine Bestandsaufnahme: Burson-Marsteller hat die Fortune Global Top 100 Unternehmen (im Folgenden “Unternehmen”) nach ihren Web 2.0 Aktivitäten befragt. Einige Ergebnisse sind überraschend, insbesondere die teilweise enormen Unterschiede zwischen den USA, Europa und Asien. Hier die wichtigsten Zahlen, die komplette Präsentation mit allen Details folgt im Anschluss.

  • 84% der Unternehmen weltweit nutzen mindestens eine Web 2.0 Plattform.
  • 25% feuern eine Breitseite aus Facebook, Twitter, Blog und YouTube. (In Europa 15%, in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum jeweils über 30%.)

Twitter

  • Twitter ist mit 77% die meist genutzte Plattform (Tendenz weiterhin steigend!), obwohl Unternehmen mit Facebook Pages mehr Likes sammeln, als bei Twitter Follower.
  • Der Trend geht zum ZweitSechstaccount bei Twitter. (IBM hat derzeit 76 Corporate Twitter-Accounts.)
  • Unternehmen intensivieren zunehmend die Kommunikation mit Re-Tweets, @-Replies mit Follows.

Facebook

  • 61% der Unternehmen unterhalten mindestens eine Page.
  • Die durchschnittliche Zahl der Likes pro Page (88.000) hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – weltweit betrachtet. Nur in Europa blieb sie fast auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich: +406% in Asien!
  • Nur 57% antworten auf Pinnwand-Posts der Fans. (72% in den USA, in Asien nur 28%.)

YouTube

  • 57% der Unternehmen haben einen YouTube-Kanal.
  • Durchschnittlich sammelten die Corporate-Videos 680.000 Views. In Asien über 1.8 Millionen, in Europa gerade mal 255.000.

Blogs

  • Nur 36% der Unternehmen leisten sich ein eigenes Blog
  • Auch hier werden die Inhalte im Schnitt auf 6.8 Blogs pro Unternehmen gefächert. (IBM glänzt hier wieder mit sagenhaften 86 Blogs!)

Pic: xxxtoff

Die Arbeitgebermarke in den schönsten Farben: Infografik-Videos

Ich bin ein Fan von “Infographic Videos” (Ich habe mal nachgesehen: Dieser Begriff scheint mir der meist verbreitete für diese Art der Visualisierung zu sein). Sie sind nicht unbedingt ein Maßstab für Genauigkeit und Tiefgang, aber sie bringen durch die Kombination von Zahlen und Thesen mit Grafiken und Bildern immer wieder frischen Wind in ein Thema, und sie ermöglichen so eine – im wahrsten Sinne des Wortes – andere Sichtweise auf bekannte Sachverhalte.

Nach den beiden schönen Infoclips vom CRF-Institute, habe ich mich einen Abend lang durch YouTube geklickt und mir angesehen, welche Präsentationen es zu diesem Thema noch so gibt: Viel Schrott und schlechte Werbung, aber zwei gute Videos habe ich noch gefunden. Viel Vergnügen!

Etwas Employer Branding Strategie von der australischen Strategist Group:

Das Employer Branding Video des Ergonomie-Möbel Herstellers Herman Miller:

Ergänzend hier nochmal der Link zu den CRF-Videos.  Wer noch weitere Tipps für gute Infografik Videos zu Employer Branding und ähnlichen Themen hat, ist dringend gebeten diese Liste zu ergänzen!

Pic: Old Movie Countdown