[HTTP410] Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013

Alle Jahre wieder: Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013 ist draußen! 1800 Telefoninterviews mit Onlinenutzern ab 14 Jahren aus der deutschsprachigen Bevölkerung (bis 2010 waren es deutsche Bürger) werden nun wieder den Weg in viele Vorträge und Präsentationen finden. Noch immer zählt sie zu den meist respektierten Nutzerstudien in Deutschland (so zumindest mein Eindruck), schon alleine deswegen sollten wir mal einen kurzen Blick darauf werfen.

Merken kann man sich:

1. Mobile, Mobile, Mobile!

Man hat es bereits vernommen: Die mobile Nutzung nimmt rasant zu und hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 23% auf 41% fast verdoppelt. Etwa 45% der 14-29jährigen surfen täglich mobil, bei den 30-39jährigen sind es schon 23%. Eine interessante Zahl dazu versteckt sich noch in einem ganz anderen Bereich der Studie: Der Anteil der Haushalte, die mit einem Smartphone ausgestattet sind hat sich ebenfalls verdoppelt (iPhone: von 12% auf 22%, anderes Smartphone: 21% auf 42%).

2. Generation X und Babyboomer

Jetzt sind die Alten am Zug! Bei der GenY tut sich nicht mehr viel. Mit durchschnittlich vier Stunden Onlinenutzung am Tag und einer Social-Network-Nutzungsrate von rund 85% kann man (abgesehen von der mobilen Nutzung) keine großen Steigerungen erwarten. Kräftig Gas geben aber die älteren Semester: Bei den 40-49jährigen hat sich zum Beispiel der Anteil an mobilen Surfern von 15% auf 42% fast verdreifacht. Und die über 70jährigen? Die haben ihren Anteil an Onlinern in einem Jahr von 20% auf 30% gehoben!

3. Web 2.0

Nach wie vor mit spitzen Fingern wird dieses Thema angefasst: Was genau das Web 2.0 ist, wird klar definiert: Wikipedia, Communities (private, berufliche, Bewegtbild), Blogs und Twitter. Punkt. Dass inzwischen fast alle großen Webseiten ähnliche Angebote haben, wird hier wohl eher nicht berücksichtigt. Insgesamt nimmt die Nutzung auf breiter Ebene zu, aber genau an dieser Stelle bekomme ich die meisten Probleme mit den Angaben, bzw. mit der Erhebung durch Telefoninterviews. Am Beispiel Blogs: Die Nutzung ist hier von 8% auf 16% gestiegen. Ich persönlich bezweifle erstens, dass der Anteil an Bloglesern so gering ist/war und zweitens, dass sich die Nutzung von Blogs zum Vorjahr plötzlich verdoppelt haben soll. Zumindest sehe ich dafür keine deutlichen Indikatoren (Ihr?). Mein Verdacht eher: Die Kenntnis darüber, was ein Weblog ist, hat sich verbreitet, so dass immerhin 16% in der Lage sind, zu erkennen, dass eine genutzte Seite ein Blog ist. Jan-Peter Kleinhans hat das auf Netzpolitik an ein paar anderen Beispielen festgemacht. (Letzter Absatz)

Und genau das ist mein jedes Jahr mein Problem mit dieser Studie, zumindest in jenen feineren Bereichen. Hier kann man einfach nicht davon ausgehen, dass die Befragten wissen, wonach sie gefragt werden, dazu ist der theoretische Kenntnisstand einfach zu niedrig. Kleiner Querverweis dazu: Auf der Internationalen Funkausstellung wurde gerade von den Fernsehanstalten die Kampagne “Auf rot geht’s los!” vorgestellt, die Fernsehzuschauer an das Thema Smart-TV heranführen soll. Michael Albrecht, ARD-Koordinator Digital Video Broadcast dazu gestern in der Tagesschau:

“Viele Zuschauer haben das längst im Wohnzimmer stehen, aber noch gar nicht mitbekommen, das sie das auch nutzen können. Und insofern die Kampagne (…) damit wir das dem Fernsehzuschauer nahe bringen.”

Social Media bei Tchibo: Corporate Communications und der Alltag im Web 2.0

Tchibo ist in aller Munde – und nicht nur als Kaffee: Mit den bekannten “Themenwelten” und einem wachsenden Online-Geschäft hält das Hamburger Unternehmen weltweit 11.000 Angestellte bei der Arbeit. Auch in Sachen Social Media hat Tchibo im Jahr 2011 ordentlich Gas gegeben. Auf einem Social Web Breakfast stellte Tchibo im Frühling die neue Marschrichtung und die einleitenden Maßnahmen im Web 2.0 vor, an das Guideline-Video mit Herrn Bohne werden sich noch einige erinneren.

Es lässt sich heute sagen, Tchibo hat Social Media erfolgreich ins Unternehmen integriert – schwierig genug. Was aber, wenn der Alltagsbetrieb losgeht? Was, wenn plötzlich die unterschiedlichsten Kanäle bespielt werden müssen, die Kommunikation in Fahrt kommt und mit Output, Feedback und Innovation in Echtzeit jongliert werden muss? Da geht der Spaß erst los und wir haben mal bei Andreas Engelmann und Malina Wiegand  von der Corporate Communication bei Tchibo nachgefragt, wie es denn so läuft:

Sie sind mit Blog, Facebook-Page, YouTube-Videos und einem Twitter-Account auf allen großen Social Media Kanälen aktiv. Nutzen Sie diese nur als unterschiedliche Medienplattformen, oder unterscheiden Sie auch inhaltlich?

AE: Die Grundfrage ist immer: Was für ein Thema habe ich, wie kann ich es aufbereiten und mit wem möchte ich mich darüber austauschen. Hier bieten Facebook und vor allem unser Blog eine gute Gelegenheit, auch ausführliche Rückmeldungen zu bekommen. Ein Beispiel aus der der internen Kommunikation: Mit unserem Film über Herrn Bohne haben wir sicherlich mehr Leute zum Nachdenken über Social Media und Internet angeregt, als wir das in schriftlicher Form gekonnt hätten. Sofern möglich und sinnvoll vernetzen wir die unterschiedlichen Kanäle natürlich auch miteinander, indem wir z. B. über Facebook auf Blog-Beiträge hinweisen.

MW: Wer sich einen Überblick über unsere Aktivitäten verschaffen will, schaut am besten in unseren brandneuen Newsroom. Hier sind jetzt unsere Youtube-Videos, Blogposts und Twitter-Updates integriert, zusammen mit den klassischen Pressemeldungen.

Ihre Online-Kommunikation läuft über ein Kernteam aus Personen verschiedener Abteilungen. Wie organisieren Sie das gemeinsame Arbeiten?

MW: Vor allem wichtig: Miteinander-Reden! Social Media funktioniert nur, wenn man abteilungsübergreifend denkt. Bei uns gibt es unter anderem im Personalbereich, im Digitalen Marketing sowie bei uns in der Presseabteilung Zuständige für Social Media. Daher treffen wir uns einmal wöchentlich zum Jour Fix. Wir besprechen dann aktuelle Projekte und Kampagnen. Außerdem nehmen wir uns Zeit, strategische Fragestellungen oder neue Trends zu diskutieren.

So schrecklich der Begriff klingt, er trifft im Unternehmensalltag oft zu: “Content-Production”. Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Inhalte? Ist bei Tchibo Zeit, auf die Muse zu warten?

MW: Wir haben ganz viele „Musen“ bei uns im Unternehmen! Zum Start im Frühjahr standen viele Kollegen Blog, Facebook & Co noch distanziert(er) gegenüber. Mittlerweile – auch mit wachsender Bekannt- und Beliebtheit – bekommen wir aus den unterschiedlichsten Abteilungen tolle Vorschläge für Blog-Beiträge oder Facebook-Aktionen.

AE: Dank unserer Kollegen müssen wir uns inzwischen seltener fragen, was wir als Beitrag bringen können, sondern eher welchen zuerst.

Auf dem Tchibo-Blog schreiben oft Gastautoren aus dem Unternehmen. Ist prinzipiell jeder Mitarbeiter eingeladen, sich als Unternehmensbotschafter zu Wort zu melden?

AE: Wie bei wollmilchsau gilt auch für unseren Blog eine einfache Grundregel: Informationen aus erster Hand. Die Autoren des Blog-Teams schreiben über die Dinge, mit denen sie bei ihrer täglichen Arbeit zu tun haben – das macht auch den Reiz der Beiträge aus. Aber natürlich kann das Blog-Team nicht alle Themen abdecken und genau da kommen die Gastautoren ins Spiel. Das können Kolleginnen und Kollegen sein, die über sehr spezielles Fachwissen verfügen, oder die einfach eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Daher sind in unserem Blog auch die unterschiedlichsten Bereiche und Funktionen vertreten: von der Qualitätsmanagerin bis hin zur Praktikantin.

Das Guidelinevideo “Herr Bohne geht ins Netz” fand in vielen Blogs Zuspruch. War diese Aktion auch intern erfolgreich? Wird es Wiedersehen mit Herrn Bohne geben?

MW: Ursprünglich war „Herr Bohne“ nur für die interne Kommunikation gedacht. Wir haben den Film bei einer Info-Veranstaltung zum Launch unserer Social Media Guidelines gezeigt. Spätestens als das Video spontanen Applaus bekommen hat, wusste ich: Herr Bohne hat Star-Potential. Daher wird es mit ihm jetzt zur Adventszeit auch ein Wiedersehen bei Twitter geben – allerdings in einer weihnachtlichen Mission.

Tchibo schreibt viel über nachhaltige Produktion, CSR und zeigt auch mit der Ideenplattform “Tchibo Ideas” ein aufgeschlossenes Wesen. Ihre Persönliche Einschätzung: Wie wichtig ist es für ein Unternehmen, sich mit sozialen Fragen auseinander zu setzen, wenn es in die offene Kommunikation geht?

AE: Wenn man nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln als Teil der Unternehmenskultur versteht, gehört eine offene Kommunikation zu diesen Themen dazu. Die größte Herausforderung besteht dabei darin, den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, denn was ist bereits ein „guter Fortschritt“ und was ist „immer noch zu wenig“? Aber gerade hier bieten die unterschiedlichen Social Media Kanäle eine gute Möglichkeit, die Dinge auch einmal aus einer anderen Perspektive zu beleuchten, oder die eigene Sicht der Dinge darzulegen.

Diese Aktivitäten zahlen bestimmt auch auf das Konto der Arbeitgebermarke ein. Gibt es dazu Feedback bei Bewerbern? Oder setzen Sie Ihre Kanäle sogar direkt fürs Recruiting ein?

AE: Es gibt inzwischen Bewerber, die erst über Facebook, Twitter, Blog und Co. auf uns als möglicher Arbeitgeber aufmerksam geworden sind. Zusätzlich hilft natürlich auch unser Auftritt bei Xing. Für Praktikanten gibt es ein Video, dass wir z.B. bei Veranstaltungen zeigen und welches auch auf Youtube zu finden ist. Hier können wir sicherlich noch aktiver werden.

MW: Diese Frage würde ich gern an die Leser von wollmilchsau zurückgeben – fühlen Sie sich auch als potentielle Mitarbeiter durch unsere Kanäle angesprochen?

Andreas Engelmann ist stellv. Leiter der Abteilung Corporate Communications bei Tchibo
Andreas Engelmann (AE) ist stellv. Leiter der Abteilung Corporate Communications bei Tchibo. Er twittert als AE unter @tchibo_presse u. a. zu den Themen Mobilfunk und Unternehmen.

Malina Wiegand ist Projektmanagerin bei Corporate Communications bei Tchibo
Malina Wiegand (MW) ist Projektmanagerin bei Corporate Communications und verantwortlich für die Online-Aktivitäten sowie das Social Media Management der Presseabteilung. Sie twittert und bloggt unter www.tchibo.com/blog

Wie offen sind die Deutschen im Social Web?

Das Gespenst das Facebook Like-Button zieht mal wieder durch die Lande. Hinterrücks sendet er IP-Adressen seiner Betrachter in die USA und verknüpft diese, wenn möglich, sogar mit den Profilen eingeloggter Nutzer. Die Gefühle darüber, wie verwerflich das Gebaren dieses Knopfes sei, gehen auseinander. Umso gespannter war ich, wie bereitwillig denn die Deutschen ihre Daten online zur Verfügung stellen, sofern sie deren Veröffentlichung selbst im Griff haben.

Die frisch veröffentlichte Bitkom-Untersuchung “Soziale Netzwerke” befragte deutsche Internet-Nutzer unter anderem nach deren Erlebnissen und Verhalten im Web 2.0. Die folgenden Zahlen stammen aus dieser Erhebung:

Angabe persönlicher Daten

  • 77% veröffentlichen Vor- und Nachnamen
  • 76% veröffentlichen ihr Alter
  • 60% veröffentlichen ein Portraitfoto
  • 57% geben ihren Beziehungsstatus an
  • 46% machen Angaben zu ihrem Beruf
  • und immerhin noch ein Viertel veröffentlicht Party- oder Urlaubsfotos.

Sichtbarkeit persönlicher Daten

  • 21% der Nutzer geben an, ihre Daten dem “gesamten Internet” zugänglich zu machen
  • 28% schränken die Sichtbarkeit auf alle Mitglieder des sozialen Netzwerkes ein, im Fall von Facebook also alle Facebook-Nutzer
  • 8% machen die Daten nur für bestimmte Mitglieder und Listen innerhalb des Netzwerks zugänglich.
  • und 41% machen Ihre Daten all ihren direkten Kontakten zugänglich.

Und wie exklusiv ist dieser Kreis?

  • 38% haben unter 50 Kontakte
  • 15 % haben zwischen 51 und 100 Kontakte
  • 18% zwischen 101 und 200
  • und 17% über 201 Kontakte

Wäre ich ein ängstlicher Mensch, würde ich mir im Zweifelsfall mehr Sorgen darüber machen, was diese Kontakte mit meinen Daten anstellen könnten, als ein Weltkonzern, der mich dem passenden Werbekunden präsentieren möchte. Natürlich lassen diese Zahlen Raum für Interpretationen. Die einen werden sagen, wenn die Hälfte der Nutzer die Sichtbarkeit ihrer Daten nicht oder nur kaum einschränkt, so gibt es immerhin eine andere Hälfte, die sich um die Kontrolle ihrer Daten sorgt. Aber auch in dieser Hälfte (ich selbst gehöre dazu) wird der Unterschied zwischen “privat” und “nicht öffentlich” nicht völlig unbekannt ein.

Mag sein, dass der Social Graph unter der juristischen Lupe unschöne Flecken hat, aber die Frage, was heute ein schützenswertes Datum ist, die bleibt nach wie vor unbeantwortet. Erinnert mich wieder an den Deutschen, der Fernsehteams (vor seinem Haus stehend!) verkündet, dass er seine Privatsphäre vor Googles Street-View Kamera geschützt wissen möchte. Absurd. Und wie bei Street-View: Ein Jahr später ist es dann plötzlich doch schade, dass die eigene Straße ein einziger Pixelbrei ist. Aber dann will es wieder keiner gewesen sein – jede Wette!

Ach ja:

  • 62% haben bis jetzt keine schlechten Erfahrungen im Web 2.0 gemacht
  • 23% bekamen unangenehme Kontaktanfragen
  • 10% fühlten sich in einer Community belästigt
  • andere negative Vorkommnisse (z.B. ungewollte Dateneinsichten) bewegen sich im einstelligen Bereich.
…aber das nur am Rande! 😉

Pic: Lance Neilson (CC BY 2.0)

Beim Unternehmen nachgefragt: Erwartungen an Social Media und was daraus wurde

“Wagte” man bis vor einem Jahr noch den “vorsichtigen Schritt” ins Web 2.0, so ist es inzwischen bei vielen Unternehmen die konsequente Umsetzung einer zeitgemäßen Strategie im Marketing, der Unternehmeskommunikation und dem Recruiting. 89% der großen europäischen Unternehmen nutzen mindestens eine Social Media Plattform. Wir haben bei einigen unserer Kunden nachgefragt, wo die Erwartungen beim Start lagen, was unternommen wurde und wie sich der Einstieg bis heute entwickelt hat. Darunter:

Ute Richter von BASF

Die BASF ist ein weltweit führendes Chemieunternehmen mit über 100.000 Mitarbeitern an rund 385 Pruduktionsstandorten rund um den Globus.

 

 

Constanze Buchheim von iPotentials

2009 wurde i-potentials als die erste Personalagentur gegründet, die sich auf Internetunternehmen und Start-ups spezialisiert.

 

 

Claudia Griessel von Mail Boxes Etc.

Mail Boxes Etc. (MBE) ist ein internationales Franchisenetzwerk für Versand-, Büro- und Kommunikationsdienstleistungen mit über 6.000 Centern in über 30 Ländern.

 

 

Michael von Hirschfeld von ThinkHeads

Die ThinkHeads GmbH ist eine Personalberatung für die Segmente Internet, Technologie, Consulting, Medien und Start-ups.

 

 

und Jasmin Triebkorn von Duerenhoff.

Als spezialisierte Personalberatung, unterstützt die Duerenhoff GmbH ihre Kunden bei der Suche nach SAP-Fachkräften.

1. Was waren Ihre Erwartungen vor dem Social Media Engagement?

Richter:

“Unser Ziel war und ist es, auf BASF als Arbeitgeber neugierig zu machen und dabei die Vielfalt, die BASF an Einstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet, zu präsentieren.”

Buchheim:

“Als Karriereagentur der Internetszene haben wir relativ schnell erkannt, dass es beim Recruiting heute vor allem auf eins ankommt: Ein belastbares und ausbaufähiges Netzwerk. Mit Social Media ist es wesentlich einfacher als vorher, ein solches Netzwerk auszubauen und zu pflegen.  Dahin gingen auch unsere Erwartungen: Wir wollten unser Netzwerk über Social Media zielgruppenspezifisch weiter auszubauen.

Das Branding spielt eine fast ebenso große Rolle: Wir wollen über Facebook, Twitter und den Blog vor allem ein Bild unseres Teams nach außen tragen. Unsere Bewerber sollen wissen, mit wem sie es zu tun haben und wissen, dass sie bei uns genau richtig sind, wenn es um eine Karriere in der Startupszene geht. Das passiert natürlich nicht nur indem man Fotos und Videos postet. Das läuft vor allem auch über Content, der zeigt, dass wir Experten für Jobs und Trends in Internetunternehmen und Startups sind.

Spannend sind übrigens die Zahlen: Am Anfang sind die Followerzahlen explodiert, einfach weil erst mal alle persönlichen Kontakte aufgesprungen sind. Meine Erwartung war, dass ab einem gewissen Punkt ein Netzwerk- oder viraler Effekt eintritt und die Follower- bzw. Fanzahlen einfach immer weiter steigen. Dieser tritt aber realistischerweise erst ab einer bestimmten Fan- bzw. Followergröße ein – bis man dort ankommt geht es tatsächlich um relativ intensive Contentarbeit.”

Griessel:

“Das MBE Ziel mit Social Media ist es, einerseits MBE allgemein bekannter machen und andererseits die Zahl der Franchiseinteressenten und potentielle Kunden erhöhen.”

von Hirschfeld:

“Bei der Gründung von ThinkHeads war uns klar, dass wir “Social Media” als einen wichtigen Baustein integrieren wollen. Damit verbanden wir eine stärkere Online-Präsenz mit mehr Reichweite und eine stärkere Interaktion mit Kunden und Kandidaten.”

Triebkorn:

“Eine Verbesserung der Internetpräsenz der Duerenhoff GmbH und damit verbunden eine Steigerung der Bewerberzahlen für unsere ausgeschriebenen SAP-Stellen. Zudem wollen wir Bewerbern die Möglichkeit bieten, noch aktueller und schneller über unsere SAP Jobs informiert zu werden.”

2. Was haben Sie unternommen?

Richter:

“Wir haben mit einem Twitter- und einem Facebook-Account gestartet und haben mittlerweile jeweils einen deutschen und einen englischen Auftritt.”

Buchheim:

“Bei Facebook haben wir hauptsächlich aufs Branding gesetzt: Fotos vom Team und dem Arbeitsalltag, Content und Tools die wir spannend finden und natürlich die vielen Jobs, die wir in der Berliner Startupwelt anbieten.

Bei Twitter geht es eher um ein „Grundrauschen“ – auch hier twittern wir Stellenausschreibungen mit dem Ehrgeiz, eine Online-Stellenanzeige witzig und treffend in 140 Zeichen zu bringen. Außerdem twittern wir Aktuelles: Auf welchen Veranstaltungen wir unterwegs sind, was auf unserem Blog gerade geschrieben wird usw. Unser Blog ist relativ neu, hier arbeiten wir gerade daran, Themenfelder für unsere Zielgruppe zu erarbeiten und ihn als Corporate Blog zu etablieren, der sich an Kandidaten richten soll, die sich für die Karriereoption Internetunternehmen interessieren. Das Blog ist  neben Facebook und Twitter ein super Kanal, auf dem wir ausführlicher auf den Arbeitsmarkt Internet und Startups, auf konkrete Fragen und Entwicklungen im Recruiting eingehen können.”

Griessel:

“Wir sind zur Zeit selber auf Jobtweet (Jobspreader), XING (fast die Hälfte der MBE Kollegen aus der Zentrale und auch der MBE Franchisepartner haben ein eigenes XING-Profil und es ist ein MBE Xing-Unternehmensprofil eingerichtet) , Twitter  …..und nur indirekt bei Facebook über die Jobportale wie Jobware, Stellenanzeigen.de, Stepstone, Franchiseportal etc.”

von Hirschfeld:

“Wir haben eine Facebook-Seite aufgebaut und die Tools von atenta gekauft, die Jobs von uns auf unsere Facebookseite kopieren und die Möglichkeit bieten, diese Jobs im social media Umfeld zu verteilen. An der Pinnwand posten wir 2-3 mal pro Woche Artikel, die wir kurz kommentieren und unsere neuen Jobs. Die Artikel sind entweder Personal-, Recruiting- oder Online Medien- relevant. Auf Twitter posten wir Jobs und separat von Facebook andere Kurznachrichten.”

Triebkorn:

“Wir nutzen verschiedene Social Media Kanäle, um die neusten SAP-Jobs auszuschreiben und mit Kandidaten wie auch Firmen in Kontakt zu treten. Zudem nutzen wir den Jobspreader, um unsere Stellenangebote zeitgleich auf mehreren Seiten zu veröffentlichen. Durch die Vernetzung verschiedenster Social Media Plattformen sind wir praktisch „minutenaktuell“ in der Lage, unsere Stellenangebote auszuschreiben.”

3. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Entwicklung Ihrer Social Recruiting Aktivitäten und was planen Sie für die Zukunft?

Richter:

“Wir sind sehr zufrieden mit den Entwicklungen und haben bisher durchweg positives Feedback erhalten. Nichtsdestotrotz lernt man immer dazu, da sich dieser Bereich so schnell weiterentwickelt. Im Sommer starten wir nun mit einer Ausbildungsseite auf Facebook und auch technische Weiterentwicklungen auf den Facebook-Seiten sind geplant.”

Buchheim:

“Unsere Facebook Page und der Twitter Account haben sich ganz gut entwickelt, die Zahlen der Follower und Fans sprechen dafür. Was uns beeindruckt, ist, dass man als kleines Unternehmen sogar mehr Fans haben kann, als große Konzerne. Wie gesagt entscheidet hier aber der Content. Je besser und relevanter er für unsere Kandidaten ist, desto größer wird zum einen unser Netzwerk, desto größer wird aber auch der Mehrwert für die Kandidaten. Wichtig ist dafür, dass die Interaktion mit den Fans und Followern noch reger wird. Unsere Bewerber nutzen unsere Facebook-Seite fast gar nicht, um konkrete Fragen zu stellen, weil wir über die anderen Kommunikationskanäle sehr gut erreichbar sind. Das ist bei Konzernen oft anders, weshalb man auf deren Karrierepages deutlich mehr Kommentare und Interaktion beobachten kann. Eigentlich ein gutes Zeichen für uns, aber dennoch wünschen wir uns noch mehr Austausch.”

Griessel:

“Wir sind z.Z. mäßig zufrieden und wir (speziell unsere MBE Franchiseentwicklungsabteilung) werden weiter unsere Aktivitäten bei XING erhöhen und in naher Zukunft auch eine MBE „Fanpage“ bei Facebook einrichten. Wir denken auch noch darüber nach, ev. einen MBE Blog einzurichten.”

von Hirschfeld:

“Als Online Brand Kanal hat sich Facebook für uns als sinnvoll erwiesen. Direkt Kandidaten geworben haben wir wohl weniger, allerdings können wir nicht messen, wie viele Jobangebote weiter empfohlen wurden. Insgesamt bringen uns die Aktivitäten auf Facebook ins Gespräch, sowohl bei Kunden, als auch Kandidaten.

Die Facebookseite “hübschen” wir gerade auf, um die Eingangsseite attraktiver zu gestalten. Ebenso starten wir demnächst mit facebook ads, um zu prüfen, ob dies unsere Recruitingkanäle erweitern kann.

Unser Portal wird mit Facebook verzahnt, d.h. nicht nur die Jobs sind synchron, auch der Content, den wir posten wird gleich sein. Ebenso wird man auf dem Portal Jobs “liken” können.”

Triebkorn:

“Insgesamt sind wir zufrieden. Allerdings wäre die Möglichkeit zu einer genaueren Auswertung der Zugriffsquellen einzelner Plattformen wünschenswert, denn nur so können wir uns optimieren. Wir glauben, dass die klassische Online-Stellenbörse immer mehr Konkurrenz aus dem Bereich Social Media bekommt und wir möchten als moderne Personalberatung diesen Bereich für unser Unternehmen weiter ausbauen.”

Pic: comedy_nose (CC BY 2.0)

Zerply reduziert ein Business-Netzwerk auf das Wesentliche

LinkedIn ist nicht gerade ein Wunder der Usabilty, und auch XING treibt die deutschen Nutzer immer wieder in den Wahnsinn – Update hin oder her. Bei beiden Diensten sind immer noch zu viele unterschiedliche Ebenen ineinander verschachtelt und nur über lange Klickwege zu erreichen. Mal ehrlich: Diese Business-Netzwerke haben nichts von der Klarheit und Zugänglichkeit, die das Web 2.0 ausmachen. Zerply ist ein neuer Dienst, der hier eine Lücke füllen möchte.

Zerply vereint die Übersichtlichkeit von Plattformen wie about.me oder flavors.me mit den Informationen eines beruflichen Netzwerks. Die Profilseiten sind öffentlich zugänglich, und präsentieren, je nach gewähltem Layout das, was einem wichtig ist. Ausbildung und Werdegang werden auf das Wesentliche reduziert, die aktuellen Profile im Netz sind prominent platziert. Kontakte werden mit einem Klick im Adressbuch gespeichert, ohne Anfrage. Wer persönlichen Kontakt aufnehmen möchte, kann das über eines der angegeben Netzwerke oder E-Mail tun.

Der Nutzer hat unterschiedliche Designs zur Auswahl

Ergänzt wird das ganze durch ein Empfehlungs-System. Für die eigenen Arbeitsbereiche lassen sich “Likes” von anderen Nutzern sammeln. Gute Idee! So werden Empfehlungen möglich ohne “Ich habe X bei Y als sehr erfahrenen Z kennen gelernt”-Geschichten. (…die ich persönlich leicht etwas peinlich finde.) Das Empfehlungsmodul lässt sich auch als Widget auf anderen Seiten einbinden.

Das eigene Profil ist mit wenigen Klicks erstellt. Alle wesentlichen Daten werden auf Wunsch von LinkedIn oder Facebook übernommen. Foto hochladen, ein paar Angeben zur eigenen Person fertig. Und das beste: Keine nervigen Benachrichtigungen, wenn das Profil erst zu 78% ausgefüllt ist, weil der Lebenslauf im PDF-Format noch fehlt oder die Gesellschaftform des ersten Arbeitgebers noch nicht ausgefüllt ist. Du präsentierst dich so, wie Du es für richtig hältst.

XING oder LinkedIn bieten eine natürlich Fülle von Zusatzfunktionen, wie Gruppen, Events, Jobangebote, ganz zu schweigen von einem eigenen Nachrichtensystem und Acitivity Steams – da kann Zerply nicht mithalten. Muss es auch gar nicht: Wer aber eine schicke Visitenkarte im Netz haben möchte, ohne den ganzen Tag Gruppennewsletter, Kontaktanfragen oder Eventeinladungen zu bekommen, der kann mit Zerply glücklich werden. Leider kenne ich nur eine Handvoll Menschen die es nutzen. Also, anmelden, ausprobieren und.. *hust* 😉

Das Ganze befindet sich noch in der Entwicklung, also übersehen wir ein paar kleine Bugs sind gespannt auf die nächsten Monate.

Google kauft PostRank – und damit den Einstieg in Social Media Analytics

Google war wieder mal einkaufen. Neuste Anschaffung: PostRank – ein professioneller Social-Web-Analyse Dienst, oder wie sie es ausdrücken: “The largest aggregator of social engagement data in the industry.” So lässt sich untersuchen, wie Nutzer Inhalte im Web 2.0 verteilen. Das ist zum Einen wichtig, um eigene Informationen den richtigen Leuten an den richten Stellen zu präsentieren, zum Anderen aber auch um z.B. herauszufinden, wer überhaupt als Multiplikator in Frage kommt. Darüber hinaus bietet PostRank weitere Dienste an, die mit der Erhebung dieser Daten Hand in Hand gehen.

Google hat sich vorgenommen, dieses Jahr in Sachen ‘Social’ ordentlich Gas zu geben. Sogar ein Teil der jährlichen Bonusauszahlungen hängen mit dem Erreichen dieses Ziels zusammen. Ende März präsentierte Google den +1 Button, eine Like-Button-ähnliche Erweiterung für die Kennzeichnung guten Contents auf den SERPs. Und nun baut Google die Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Web2.0-Analysten aus. Eine Google Analytics Schnittstelle bestand zwar schon länger, aber nun können wir darauf hoffen, PostRank-Features fest in Analytics integriert zu finden. Zumindest aber werden die Kanadier einiges an Know-How mit nach Kalifornien bringen:

We know that making sense of social engagement data is important for online businesses, which is why we have worked hard to monitor where and when content generates meaningful interactions across the web. Indeed, conversations online are an important signal for advertisers, publishers, developers and consumers—but today’s tools only skim the surface of what we think is possible.

Wenn Google social werden will, liegt es nahe, dass sie sich auf das konzentrieren, was sie können: Suchen und analysieren. Google Analytics wird höchstwahrscheinlich bald sehr relevant für Social Media Monitoring werden. Zumindest was Tools zur Datenerhebung- und Analyse (nicht Auswertung) angeht, könnte der Markt mittelfristig etwas übersichtlicher sein:

@Jens_Rittgerodt

Dem wäre nichts hinzuzufügen.

Pic: Seattle Municipal Archives (CC BY 2.0)

[HTTP410] Tchibo: Social Media Guidelines als Video

“Mitarbeiter sind wichtige Markenbotschafter”, so öffnet der Artikel auf dem Tchibo-Blog, in dem die Social Media Guidelines des Hamburger Unternehmens vorgestellt werden. Die Marke Tchibo hat in Deutschland einen respektablen Bekanntheitsgrad von 99% – umso wichtiger ist es, die über 10.000 Mitarbeiter in die Social Media Nutzung einzuweisen, um Fehltritten vorzubeugen. Die Kreise, die eine negative Markenbotschaft ziehen könnte, werden bei einer solchen Bekanntheit schnell sehr groß. Tchibo entschied sich hier nicht für die trockene Schriftform, sondern lässt “Herrn Bohne” in diesem YouTube-Video in einige Web 2.0-Fettnäpfchen treten:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

So lassen sich bestimmt mehr Mitarbeiter erreichen, als das mit einem mehrseitigen PDF im Anhang einer mahnenden Rundmail möglich wäre; zumal auch der pädagogische Faktor mit dem sympathischen Herrn Bohne um einiges höher sein dürfte. Tolle Idee, gut gemacht – die Animationen sind übrigens mit echtem Kaffee gemalt! 😉

Die Social Media Recruiting Conference (SMRC) in Wien (29./30.6.)

 

Termine in 2012 für Zürich, Wien, Hamburg gibt’s hier!

 

Nachdem die erste SMRC im Oktober 2010 ein großer Erfolg war, gibt es in diesem Jahr gleich zwei Fortsetzungen: In Kooperation mit PERSONAL|inform werden wir, neben einer Neuauflage hier in Hamburg, ein zusätzliches Gastspiel in Österreich haben. Am 29. und 30. Juni 2011 kommt die Social Media Recruiting Conference nach Wien und bietet mit ausgewählten Sprechern eine fundierte und praxisnahe Einführung in das Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding im Web 2.0. In den Praxisseminaren wird das Wissen des Vortages vertieft und aufbereitet. Hier ist Raum für offene Fragen zum konkreten Einsatz von Social Media Tools – beantwortet von erfahrenen Experten.

Aus dem Programm

Tag 1 – 29.6.

Moderiert von Oliver Sonnleithner (karriere.at)

  • Employer Branding als Voraussetzung für Social Recruiting
    Ralf Tometschek, Geschäftsführer/Partner, IDENTITÄTER
  • Direktsuche mit Xing
    Stefan Schmidt-Grell, Director Product Marketing, Xing AG
  • Direktsuche im Social Web bei der Philips Deutschland GmbH
    Susanne Hagen, Sourcing Manager, Philips Deutschland GmbH
  • Personalmarketing und Recruiting mit Facebook
    Ulrike Maier, Geschäftsführerin, medicaltopjobs.de
  • Employer Branding mit Twitter und Location Based Services
    Robindro Ullah, Leiter Zusatz Services, Deutsche Bahn AG
  • Employer Branding und Personalmarketing mit Blogs
    Janka Schmeißer, HR-Inside/ Personalberatung i-potentials
  • Die Zukunft der Personalsuche – Strategien im Social Recruiting
    Jan Kirchner, Geschäftsführer, atenta (wollmilchsau.de, jobtweet.de)
  • Diskurs mit den Referenten und Zeit für Fragen
    Teilnehmer: Ulrike Maier (medicaltopjobs.de), Robindro Ullah (Deutsche Bahn AG) und Jan Kirchner (atenta)

Tag 2 – 30.6.

Intensiv-Seminare in zwei Gruppen unter der Leitung von Jörn Hendrik Ast und Thorsten zur Jacobsmühlen:

  • Blogs
    – Wie können Sie mit Blogs Ihre Arbeitgebermarke stärken?
    – Was macht einen Blog aus und wie funktioniert er in der Praxis?
    – Wie können Sie für Ihren Blog Themen und Bildmaterial finden und das Bloggen in Ihren Arbeitsalltag integrieren?
  • Facebook
    – Wie können Sie Ihre Zielgruppe in der Facebook-Community erreichen?
    – Welche Möglichkeiten gibt es bei der Gestaltung einer Facebook-Karriereseite?
    – Wie bauen Sie Ihre eigene Community auf und worauf müssen Sie im Dialog mit Ihrer Zielgruppe achten?
  • Twitter
    – Wie funktioniert Twitter und wie können Sie es sinnvoll im Recruiting einsetzen?
    – Wie können Sie bei Twitter interessante Menschen identifizieren?
    – Welche Tools können Ihnen das Twittern erleichtern?

Besucht auch die SMRC-Seite hier im Blog oder bucht Euer Ticket direkt hier. Wir freuen uns auf zwei spannende Tage!

Pic: Ethan Prater

Fünf HR-Pflichttermine auf der re:publica 2011

In eigener Sache: Wir selbst werden auch auf der re:publica XI umherschwirren und Euch hier die ein oder andere Kleinigkeit präsentieren.  Wer uns in dieser Zeit erreichen möchte, hat wohl vor Ort die besten Chancen. Wenn also jemand Lust auf einen Kaffee, Tee oder ein Bier hat: Wir sind via Mail, Twitter, Facebook & Co. erreichbar.

Nächste Woche, am 13.4. geht es los: Die re:publica XI, die Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft startet um 10:00 Uhr im FriedrichstadtPalast in Berlin. Es folgen drei Tage vollgepackt mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops. Wir wollen Euch hier fünf Sessions vorstellen, die am engsten an unseren Themen sind: Also Pflichttermine! 😉

Und wie es mit den Pflichtterminen so ist: Freut Euch auf die anderen! Das Tolle an der re:publica ist ja, dass gerade die Gedanken zu Themen gehört werden können, mit denen wir uns nicht tagtäglich auseinandersetzen. Also schaut Euch die Vielfalt der anderen Veranstaltungen gut an und erforscht nicht nur die eigenen Gebiete.

Was ist morgen öffentlich, was privat?

Szenarien für eine nahe Zukunft

Das Spannungsfeld zwischen Privatheit und Öffentlichkeit ist das Thema der im April startenden 4. Initiative des Think-Tanks Internet & Gesellschaft Co:llaboratory. Fragenstellungen des Umgangs mit Daten vor dem Hintergrund der Digitalisierung und zunehmenden Vernetzung werden aufgegriffen und diskutiert.

Wer? Falk Lüke, Christoph Kappes
Wann? 13.04.2011 – 14:00 Uhr
Wo? Kalkscheune, Workshop 2
Warum? Weil uns das Thema Privatsphäre gerade in Deutschland noch sehr beschäftigen wird. Alles Hoffen auf mehr Akzeptenz und weniger Furcht vor sozialen Medien ist vergebens, wenn nicht an Aufklärung und gesellschaftsübergreifenden Verständnismodellen gearbeitet wird. Verpixelte Hausfassaden sind da nur der Anfang – gerade in beruflichem Kontext ist das Misstrauen weit verbrietet.

Social Media Measurement

Aktuelle Trends und der Stand der Forschung

“Was man nicht messen kann, gibt es nicht.” Das Mantra der empirischen Forschung gilt insbesondere, wenn es darum geht, den Wert von Kommunikation zu evaluieren. Ob Media- oder PR-Planung, ob Meinungs- oder Marktforschung: es genügt nicht, nur zu wissen, dass etwas gesprochen wird, sondern es ist entscheidend wieviel.

Wer? Karsten Wenzlaff, Jörg Blumtritt, Benedikt Köhler
Wann? 14.04.2011 – 10:00 Uhr
Wo? Kalkscheune, kleiner Saal
Warum? Weil es wichtig ist, Gesprächsaufkommen, Konversationen und Inhalte bewertbar und vergleichbar zu machen. Auch wenn sich drei Jahre nach der Gründung der AG-SM kein Standard zur Messung von Kennzahlen etabliert hat; es wurden viele wertvolle Erfahrungen gemacht und neue Modelle entworfen.

Das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem

Wetterleuchten der Wissensgesellschaft! Wir spüren die tektonischen Verschiebungen des Leitmedienwechsels. Wir, die wir uns in Berlin versammeln, sind ungeduldig – viele andere zeigen woanders offen ihre Ängste. Wir diskutieren jeweils unter uns! Die mit den Visionen und die mit den Ängsten. Lasst uns etwas tun!

Wer? Gunter Dueck
Wann? 14.04.2011 – 14:00 Uhr
Wo? FriedrichstadtPalast
Warum? Weil sich unsere Gesellschaft in einem gewaltigen Umbruch befindet und wir heute endlich die nötigen Mittel hätten, ihn tatsächlich demokratisch und kollaborativ durchzuführen. Wer diesen Umbruch verschläft, oder nicht versteht, der wird die Generationen, die aus ihm hervorgehen nicht mehr erreichen können.
…und weil ich gehört habe, dass Gunter Dueck ein sehr unterhaltsamer Redner ist!

Facebook fürs Unternehmen?

Wie IBM Arbeitsweisen des Web 2.0s ins Unternehmen bringt

Kommunikations- und Formen der Zusammenarbeit, die wir vom privaten Web 2.0 kennen, ändern mehr und mehr auch die Arbeitsweise in Unternehmen. IBM nutzt nun schon seit Jahren intern Social Software und Instant Messaging. Ganz pragmatisch werden dadurch Kosten gespart, Innovation und Produktivität gefördert.

Wer? Arnd Layer, Stefan Pfeiffer
Wann? 14.04.2011 – 15:00 Uhr
Wo? Kalkscheune, kleiner Saal
Warum? Weil jedes Unternehmen über interne Netzwerke mit sozialen Strukturen seine eigene Kommunikation ergänzen und verbessern kann. Und weil der Einsatz von Social Media zur Außenkommunikation sehr viel besser funktioniert, wenn er aus einem Unternehmen kommt, das ihn selbst gelernt hat.

Was macht eigentlich der digitale Mensch

In der Session werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den Studien vorgestellt und diskutiert. Typologien von Internet-Nutzern werden gegenübergestellt und verglichen. Mit den Teilnehmern soll auch diskutiert werden, welche wissenschaftlichen Kriterien Social Media Studie erfüllen sollten, um aussagekräftig zu sein.

Wer? Lisa Peyer, Markus Winkler
Wann? 14.04.2011 – 16:00 Uhr
Wo? Kalkscheune, Workshop 1
Warum? Weil die Genration XYZ mehr ist, als nur ein Buzzword: Es ist ein Sammelbegriff, hinter dem Menschen stehen. Diese haben einiges gemeinsam aber noch viel mehr individuelle Eigenschaften und Interessen. Viele Studien versuchen, sich aus wenigen Daten ein Bild machen – mit durchwachsenen Ergebnissen: Was werden sie also wahrgenommen, diese Digital Natives und Digital Immigants?

Pic: re:publica

Social Media im Unternehmen – Eine Kurzanleitung in 14 Schritten

Ich reagiere inzwischen leicht allergisch gegen die vielen “10 Wege zum…”- und  “20 Tipps für…”-Artikel in den Bloglandschaften. Oft wird in diesen suggeriert, sich ein hochkomplexes Thema in wenigen Schritten aneignen zu können. Dabei sind die versprochenen Wege und Tipps oft nur Überschriften für ein ganzes Kapitel, wenn nicht gar Titel für ganze Bücher, die erst geschrieben werden müssten. Andererseits: So eine grobe Übersicht kann – richtig gedeutet – auch sehr nützlich sein, um Orientierung im Thema zu finden. (Bemüht nicht die Blogsuche – ich weiß, dass auch wir derartige Artikel geschrieben haben! 😉 )

Der 14-Punkte Quickstart Guide to Social Media for Business (gefunden bei TNW) ist einen solchen Blick wert. Das liegt nicht zuletzt an seiner grafischen Aufbereitung. Ich finde, das Labor-Flair passt sehr gut in diesen Kontext. Eine Web2.0-Implementierung ist für Unternehmen nämlich doch etwas mehr “Rocket Science”, als ein einfaches Kochrezept. Zu viele unterschiedliche Stationen gilt es zu meistern, zu viele unvorhersehbare Dinge können passieren und zu unberechenbar sind die Ergebnisse, als dass es mit einem “Man nehme drei Eier, Mehl und Zucker…” zu vergleichen wäre. Hier also eine hilfreiche Roadmap, auch wenn ich hier und da Punkte verschieben würde:

Die 14 Schritte

  1. Überlegt Euch, was Ihr erreichen wollt, zusammen mit allen Beteiligten.
  2. Definiert Eure Zielgruppe.
  3. Identifiziert Meinungsführer.
  4. Klärt die Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens.
  5. Richtet die Social Media Kanäle ein.
  6. Entwickelt eine Content-Strategie.
  7. Überlegt, welche KPIs und Kennzahlen Euch wichtig sind.
  8. Individualisiert und optimiert die Profile dahingehend.
  9. Legt einen Reaktions- und Handlungsrahmen fest.
  10. Entwickelt eine Social Media Policy.
  11. Veröffentlicht die ersten Inhalte.
  12. Stellt das Monitoring-System ein und beobachtet die Ergebnisse.
  13. Spannt eure Netzwerke ein, um den Launch bekannt zu machen.
  14. Und Ihr seid dabei…

Feintuning

…wie es weiter geht, liegt dann in Eurer Hand! Je nach Unternehmen und Einsatzgebiet muss dieser Ablauf angepasst werden. Mir persönlich geschieht hier manches etwas zu früh, anderes zu spät. Warum werden zum Beispiel Kanäle eröffnet, bevor die Content-Strategie steht – bevor man also überhaupt weiß, wie man die Kanäle befüllen will bzw. kann? Vielleicht passen andere Plattformen im Nachhinein besser. Kennzahlen würde ich i.d.R. auch sehr viel früher, zusammen mit den Zielen definieren. Aber wie gesagt: Es ist schwer diesen Weg ultimativ festzulegen. Sagt Euch diese Reihenfolge zu? Welchen Punkt würdet ihr wohin schieben?

Pics: B2Bento und GranniesKitchen