Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.
Jan fragt: “Welches sind die größten Hürden für ein Unternehmen auf dem Weg zum Social Enterprise?”
Tobi sagt: Ich sehe die größte Herausforderung für Unternehmen darin, seine gewachsenen Strukturen in vergleichsweise kurzer Zeit an eine neue Art der Innen- und Außenkommunikation anzupassen. Das ist, selbst wenn alle Beteiligten überzeugt und mit Elan bei der Sache sind, nicht einfach, da hierfür selbst im innersten Kern eines Betriebes grundlegende Veränderungen zugelassen werden müssen.
Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Zielsetzung. Unternehmen wird gesagt, sie müssten in Social Media aktiv werden, oft bevor sie selbst den Wunsch danach verspüren – geschweige denn eine eigene Idee haben, was und wen sie “dort” eigentlich erreichen wollen. Viele Unternehmen sind nicht im Web zuhause und brauchen dort eine kompetente und maßvolle Führung, in der Potentiale und Handlungsstrategien gemeinsam erschlossen werden.
Alex sagt: Vor einigen Wochen entschied sich unsere verhältnismäßig kleine Firma, eine eigene Facebook Fanpage für die Marke atenta aufzusetzen. Die Firma, die inzwischen für zahlreiche Online und Social Media Aktivitäten bekannt ist, sollte selbst mehr in den Vordergrund gerückt werden.
Bei diesem Vorhaben haben wir trotz unserer Erfahrung auf dem Gebiet feststellen müssen, dass wir mit 3 Fragen bzw. Unsicherheiten konfrontiert werden, die uns etwas stutzig machten.
1 – Welche Inhalte sollen auf dieser Fanpage erscheinen?
2 – Wer von uns ist für die Redaktion verantwortlich?
3 – Wie oft muss auf der Fanpage etwas passieren, damit die Sache außer Zeitverlust tatsächlich etwas bringt?
Diese 3 Fragen haben uns einige Tage Kopfzerbrechen bereitet, bis wir entschieden haben, wieder mal den “Small is Beautiful” Joker zu ziehen und einfach loszulegen.
Wenn Sie wissen wollen, welche Hürden ein Unternehmen einer bestimmten Größe überwinden muss:
nehmen Sie diese 3 Fragen, addieren 700 Tage fehlende Erfahrung dazu, subtrahieren die Erfahrung Ihres internen Social Media Experten, multiplizieren das Ergebnis mit der Zahl der beteiligten Abteilungen und multiplizieren das Ergebnis erneut mit der Zahl der Geschäftsführer bzw. Vorstände, die davor mit ihrem Durchschnittsalter minus 25 potenziert wurde. Und dieses Ergebnis wird wiederum mit der Zahl der Kanäle/ Plattformen/ Lösungen multipliziert, die eingesetzt werden sollen. Sie erhalten die Zeit (in Stunden), die nötig ist, um loslegen zu können bzw. die nötig ist, um alle denkbaren Hürden zu überwinden.
[((3+700 - interne Erfahrungstage) * Abteilungen ) * Geschäftsführer^(Durchschnittsalter - 25)] * Kanäle = Take Off Time
Für die wissenschaftliche Richtigkeit der Formel übernehme ich keine Gewähr. Aber nach meinen Berechnungen müsste ein Mittelständler ohne einen internen Sozial Media Master, mit einem 60 jährigen GF und einer kleinen Personalabteilung, die bei Facebook mitspielen will, etwa 3 Monate (90 Arbeitstage) Vorbereitungszeit benötigen. Ein junges Start-Up mit einem erfahrenen Autodidakten wäre nach ca. 3 Std. startklar.
Pic: ShaZ Ni is back