Global Human Capital Trends 2018 – Hand in Hand mit Robotern und KIs?

Wir haben bereits letztes Jahr die “2017 Deloitte Global Human Capital Trends”- Studie von Deloitte aufgegriffen, seinerzeit ging es in dem Artikel um das Thema People Analytics. Auch dieses Jahr gibt es eine neue Auflage der Studie und wir alte Wiederholungstäter haben uns wieder eins der Themengebiete für Euch rausgepickt und zusammengefasst. Heute also im Programm: KIs, Roboter und Automatisierung.

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Der Report zählt über 11.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt, dabei etwa 23% aus Europa und zu ca. 62% HRler. Der Großteil der Teilnehmer findet das Themengebiet “wichtig” oder sogar “sehr wichtig” (31% und 41%), aber “bereit” fühlen sich ledliglich 31%. Das schauen wir uns mal genauer an.

47% der Teilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen tief in Projekten rund um Automatisierungen stecken. 24% davon entfallen auf Routineaufgaben, die von KI-Anwendungen oder Robotern erledigt werden, weitere 16% auf sogenannte”erweiterte menschliche Fähigkeiten” (“augment human skills”) und 7% betätigen sich als Pioniere und sind dabei, Arbeit und ihre Aufteilung zwischen Mensch und Maschine ganz neu zu denken und zu restrukturieren.

Auch die Erwartungshaltung der Teilnehmer steigt: während bei der letzten Studie von 2017 noch 38% glaubten, in ihren Unternehmen wäre der Einsatz von KIs in den nächsten drei bis fünf Jahren weit fortgeschritten, sind es dieses Jahr immerhin schon 42%. Jetzt kommt allerdings natürlich das große ABER:

Die “readiness gap” – Trend und Umsetzung

Trotz solcher wachsenden Erwartungen zeigt sich, dass sich viele Unternehmen noch eher am Anfang des Weges befinden, wenn es darum geht, den Bereich rund um Künstliche Intelligenz umfassend zu durchdringen. Die Verfasser des Reports verweisen an dieser Stelle auf eine andere Studie von 2017, die gezeigt hat, dass von 1.500 befragten Senior Executives nur 17% mit dem Konzept von Künstlicher Intelligenz überhaupt und der Anwendung in ihren Unternehmen speziell vertraut waren. Ein ähnliches Bild zeichnet auch der aktuelle “2018 Deloitte Global Human Capital Trends”-Report.

readiness gap
Quelle: Deloitte – 2018 Global Human Capital Trends (Infografik)

Denn wie oben bereits erwähnt, fühlen sich nur 31% der Befragten darauf vorbereit, eine Strategie für die Implementierung von KIs, Automatisierung und Robotern ins Unternehmen zu erstellen.

Während der Markt für Soft- und Hardware in diesen Bereichen also boomt – laut der Studie wurden in den vergangenen drei Jahren ca. 6 Milliarden Dollar in über 1.000 Startups, die sich mit KIs beschäftigen, investiert – und große Tech-Player wie Microsoft, Facebook oder IBM solche Anwendungen schon länger testen und einsetzen, breiten sich die “neuen” Technologien nach und nach in andere Bereiche aus, in die Pflege etwa, aber natürlich auch in den HR-Bereich.

Hand in Hand mit KIs statt gegeneinander

So oder so ähnlich könnte der Leitfaden des Kapitels der Studie heißen. Denn die Verfasser werden nicht müde zu betonen, dass es bei der Implementierung von KIs, Automatisierung und Robotern nicht darum ginge die menschliche Arbeitskraft zu eliminieren:

Leading companies increasingly recognize that these technologies are most effective when they complement humans, not replace them

heißt es da sehr hübsch. Zusammen schlauer können Mensch und Maschine zum Beispiel sein, wenn bei Amazon durch den Einsatz von Robotern die Trainingszeit von Ferienjobbern auf zwei Tage reduziert werden kann, in der Einarbeitungsphase von Walmart Virtual Reality Simulationen verwendet werden oder (mein Lieblingsbeispiel) wenn bei Airbus oder Nissan “collaborative robots”, auch “co-bots” genannt, mit den menschlichen Arbeitskräften Seite an Seite arbeiten.

Auch wird erwähnt, dass KI-Tools ohne menschliche Aufsicht noch lange keine eigenständigen Entitäten sind. So entsteht eine Vielzahl an neuen Jobs, die darauf ausgerichtet sind, die KIs zu überwachen, zu trainieren und zu optimieren (und die so putzige Namen wie z. B. “bot-farmer” tragen).

Wo körperliche und motorische Arbeitskraft des Menschen durch Robotik oder Routineaufgaben von KIs erledigt werden können, verlagert sich der Schwerpunkt der menschlichen Arbeit laut der Studie hin zu Service-Orientierung, Kreativität, Problemlösung und insgesamt hin zu den sozialen Fähigkeiten:

fähigkeiten
Quelle: Deloitte – 2018 Global Human Capital Trends

49% der Befragten gaben jedoch an, nicht zu planen diese Fähigkeiten in Zukunft kultivieren oder fördern zu wollen.

Fazit

Wie schon letztes Jahr zeigen sich die Verfasser der Studie begeistert über das, was mit moderner Technik möglich ist und auch darüber, auf welche Art der HR-Bereich davon profitieren kann. Allerdings zeigt sich auch hier wieder, dass es von der theoretischen Bewertung eines Trends zur praktischen Umsetzung ein weiter, sehr weiter Weg sein kann.

Bei technischen Themen ist das grundsätzlich auch kaum verwunderlich. Von Analytics, KIs oder Virtual Reality hat schließlich jeder schon mal gehört, sie sind in aller Munde, Buzz-Themen. Längst nicht jeder muss dabei im Detail verstehen, wie solche Anwendungen funktionieren.

Was aber für Unternehmen als Organisationen wichtig ist, ist, dass sie die Möglichkeiten nicht nur schnell für eigene Zwecke nutzen – sondern auch ein Bewusstsein und dann einen Plan dafür entwickeln, wie sich die Arbeit der Maschinen und die Arbeit des Menschen wechselseitig beeinflussen. In diesem Punkt wäre das, was die Studie in Aussicht stellt, jenes Nebeneinander, doch eine schöne Variante. Zu schön, um wahr zu werden?

Wer noch mehr (genaugenommen sehr viel mehr, denn die Studie bringt es auf stolze 104 Seiten) erfahren möchte, der findet hier den Link zum Download sowie die Infografik.

[HTTP301] Virtuelles Recruiting Reloaded: Alternate Reality mit Jaguar und den Gorillaz

Vielleicht habt Ihr es schon gehört: Es gibt News von Jaguar und der mehr oder wenigen realen britischen Band Gorillaz. Die kooperieren und haben für die Gorillaz App ein Recruiting-Spiel kreiert. Gesucht werden natürlich kluge Köpfe – wer den Code im Spiel knackt, wird im Bewerbungsverfahren durch gewinkt. Das ganze funktioniert in der App via “Alternate Reality”. Seid Ihr schon verwirrt? Wir auch. Also von vorn:

Das Unternehmen Jaguar Land Rover sucht 1000 neue Elektrik- und Software Ingenieure. Und weil es die bekanntlich nicht unbedingt wie Sand am Meer gibt, hat man sich was Besonderes einfallen lassen – nämlich eine Kooperation mit den Gorillaz. Die Band hat nämlich erst kürzlich ein neues Album veröffentlicht und anlässlich dessen die App “Gorillaz” herausgebracht, um den Release zu feiern. Die App ist eine Mischung aus Augmented und Virtual Reality (oder wie Jaguar es zusammenfasst: Alternate Reality, also zu deutsch “wechselnde/gemischte Realität”).

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Zur Erinnerung: die Band Gorillaz ist ein Projekt des britischen Musikers Damon Albarn, der auch der Lead-Sänger der Band Blur ist, und des Comiczeichners Jamie Hewlett. Der Clou an der Sache ist, dass die einzelnen Bandmitglieder allesamt fiktiv sind und nicht von realen Personen repräsentiert werden.

So sieht ein Konzert der Gorillaz aus. Auf der Leinwand sind die Bandmitglieder zu sehen. Quelle: wonker

Insgesamt ist die Band nicht nur kommerziell erfolgreich, sondern wird auch von der Kritik gefeiert. Also vom Image her eine lohnenswerte Zusammenarbeit für Jaguar.

Recruiting via Alternate Reality in der App

Und wie funktioniert das Ganze? Klar, App downloaden und erst mal ein bisschen stöbern. Das kann übrigens so aussehen:

Screenshots von der Gorillaz App

Auf den Screenshots ist der Übergang von Augmented Reality zu Virtual Reality zu erkennen (Bild 2: via Kamera ist unser Büro zu sehen, das “Ding” im Vordergrund ist eines der spielbaren Elemente). Klickt man den prächtig gezahnten Helm an, landet man in einer Lagerhalle, in der man sich um 360° Grad virtuell umsehen kann und in der es unter anderem Autozubehörteile zu finden gibt. Und genau das ist sozusagen der Köder, den Jaguar ausgeworfen hat. Mit einem einfachen Puzzle wird der Spieltrieb des App-Nutzers angeregt:

Screenshots von der Gorillaz App

Indem man die verstreut umherliegenden Autoteile sucht und findet (zum Beispiel eine Batterie oder ein Lenkrad), setzt sich nach und nach ein schicker Wagen zusammen. Nett.

But wait, there’s more! Denn jetzt geht es eigentlich erst richtig los:

Screenshots von der Gorillaz App

Der zweite Teil besteht also darin, verschiedene Codes zu knacken – und das auch noch mit Zeitlimit. An dieser Stelle überlasse ich den Software Ingenieuren gern das Feld.

Wer es schafft, diese Challenge zu bestehen, gelangt so im Eilverfahren in die engere Auswahl beim Bewerbungsverfahren, nach dem Motto “Talent über Lebenslauf”.

“Think outside the box” lautet eine der Anweisungen für die Challenge. Denn das hat man sich bei Jaguar ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Alex Heslop, Head of Electrical Engineering, lässt zum Recruiting-Game verlauten:

As the automotive industry transforms over the next decade, fuelled by software innovation, we have to attract the best talent and that requires a radical rethink of how we recruit. Here we’ve found an engaging way to recruit a diverse talent pool in software systems, cyber systems, app development and graphics performance. It will be the first of its kind.

Hört, hört! Man darf wohl gespannt sein, was man sich bei Jaguar als nächstes einfallen lässt!

Für so viel Einsatz und Aktualität gibt es von uns jedenfalls einen Daumen nach oben. Leider können wir nicht berichten, wie es mit den Codes weitergeht – aber falls von Euch gerade jemand einen neuen Job als Ingenieur sucht und die Codes geknackt hat, sagt Bescheid!

Hier noch das Werbevideo zum Recruiting-Projekt:

Was sagt Ihr zum Recruiting-Spiel via Alternate Reality? Ist Euch das schon zu Pokémon Go oder gefällt Euch dieser Ansatz?

Hier geht zur App im iOS-Store und hier zur App für Android.

Virtuelles Recruiting: Interaktives Video führt durch den ersten Arbeitstag

Manchmal passiert es, dass uns eine Pressemitteilung ins Haus flattert, wir sie lesen und den Inhalt tatsächlich mit Euch teilen möchten. Im heutigen Artikel geht es um einen solchen Fall. Denn EOS, ein Inkasso-Unternehmen, das zur Otto Group gehört, hat sich wohl sowas gedacht, wie: “Gut, Inkasso, das ist nicht so richtig sexy, was können wir denn mal recruiting-technisch für die jungen Leute machen?”. Die Antwort, die Vermutung liegt nah, lautete: Virtuelles Recruiting.

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Im Vorfeld wurde bereits eine Kampagne gestartet, um mit gängigen Vorurteilen gegenüber Inkasso-Unternehmen aufzuräumen, was meiner persönlichen Meinung nach nicht die schlechteste Idee ist. Wenn dann klar ist, dass Inkasso-Unternehmen nicht nur aus boshaften, baseballschlägerschwingenden Typen bestehen, die den Fernseher pfänden wollen, ist man bereit, sich durch das interaktive Video zu klicken – in der Rolle des Virtual Beginner, der seinen ersten Arbeitstag in der EOS Zentrale in Hamburg erlebt.

Virtuelles Recruiting als “Mini-Büro-Abenteuer”

Als Neuling durchlebt man im Video Situationen, die sich womöglich so oder ähnlich an einem ersten Arbeitstag ereignen könnten (na schön, zumindest größtenteils – aus dramaturgischen Gründen wird auch mal überspitzt). Man begegnet einem ganzen Haufen von Mitarbeitern, sieht Büro- und Pausenräume und auch einen potentiellen Arbeitsplatz. Es gilt sogar, Mini-Assessment-Aufgaben zu lösen. Aber keine Sorge, in erste Linie geht es darum, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und herauszufinden, ob man zum Unternehmen passt.

Leider funktioniert das “Durchklicken” nur auf der Firmenwebseite, bei Youtube sind die Videos zwar hinterlegt, aber nicht verknüpft. Wer es “richtig” machen will, muss das Video in seinem natürlichen Habitus (also eingebettet in die Webseite des Unternehmens) anschauen. Das findet ihr hier. Wem ein erster Einblick reicht, der kann sich nachfolgend den Teaser zum Video ansehen:

https://www.youtube.com/watch?v=XpwhA70rObo

Wir alle haben wohl schon mal ein Recruiting-Video gesehen, das man getrost unter Fail verbuchen kann. Wir finden, das Video von EOS gehört nicht dazu. Die Länge ist angemessen, der Inhalt nicht belanglos, aber auch nicht zu überladen mit Firmen-Pathos.

Gut gefallen haben uns die Links zu den Mitarbeiterprofilen auf XING und der zurückhaltende Einsatz von Humor. Außerdem spielen im Video natürlich echte Mitarbeiter von EOS mit und die meisten vermitteln durchaus den Eindruck, als hätte ihnen das Ganze Spaß gemacht.

Was wir noch verbesserungswürdig finden, ist die Verlinkung am Ende des Videos. Zur Auswahl steht eine Weiterleitung zur Initiativ-Bewerbung (Jobbörse wäre hier eine gute Alternative) oder eine Teilen-Funktion für Social Media. Mir persönlich hätte auch ein Link zu weiteren Informationen gefallen.

Alles in allem finden wir, dass das Video ein gelungenes Beispiel für ein virtuelles Recruiting Video ist. Hier muss es niemandem peinlich sein, mitgemacht zu haben und es gibt glücklicherweise auch niemanden, der singt – oder sogar rappt.

Wer Lust hat, kann sich ja einmal durchs Video klicken. Die geschätzte Dauer liegt bei ca. bei 8 Minuten. Was haltet Ihr von dem Virtual Beginner Video?

[HTTP410] Arbeitsplatz der Zukunft – Affenfels oder im Möbelgeschäft?

Wenn es um den Arbeitsplatz der Zukunft geht, gibt es einiges zu berichten. Die Digitalisierung wird unsere Arbeit und die Orte, an denen wir ihr nachgehen, verändern. Und das auf verschiedenen Ebenen: strukturell, in der Architektur, mit Hard- und Software Lösungen oder auch von unterwegs.

In dieser Ausgabe unserer Wochenschau haben wir uns für euch im Gewimmel der Trends und Vorhersagen mal ein wenig umgeschaut und ein paar spannende Aussichten zusammen gestellt.

Der klassische Arbeitsplatz, das Büro, befindet sich schon jetzt im Wandel. Kreativität, Netzwerken, Wohlbefinden – damit beschäftigen sich neue Konzepte. Die abstrakte Work Landscape aus der niederländischen Designschmiede RAAAF, die an einen “Affenfelsen” erinnert, ist eine Möglichkeit. Neben der architektonischen Gestaltung sind auch die Möglichkeiten von Hard- und Software vielfältig  – das reicht von Telepräsenzrobotern bis zu Gamification.

Auch Tracking Apps werden immer beliebter, um Stresslevel oder körperliche Fitness zu überwachen. Vorsicht aber vor Missbrauch!

Doch der Kollege der Zukunft muss ja gar nicht unbedingt im Büro vor Ort sitzen, denn Co-Working-Spaces sind angesagter denn je. Das Schweizer Start Up Unternehmen Pop up Office bietet seinen Kunden sogar an, landesweit für sie einen Ort für effizientes Arbeiten zu finden – ob im Café, in Galerien oder Ateliers oder sogar in Möbelgeschäften.

Zuletzt dürfen die großen Spielräume nicht vergessen werden, die Virtual Reality zu bieten hat. In seinem Artikel hat Ralf die zahlreichen Möglichkeiten ja schon einmal aufgegriffen.

Mehr gibt es im Podcast zu erfahren! Was erwartet Ihr vom Arbeitsplatz der Zukunft?

Virtual Reality als sinnvolle Ergänzung zu Stellenanzeigen

Als Kind war ich immer fasziniert von Flugsimulatoren, die damals als neue Attraktion auf dem Rummel angepriesen wurden. Man konnte zwischen Achterbahnfahrt und Safari-Tour wählen – das waren die Anfänge von Virtual Reality in der breiten Masse. Heute brauchen wir dazu keine Flugsimulatoren mehr, jeder kann sich den Spaß ins eigene Wohnzimmer holen – oder ins Personalmarketing für das eigene Unternehmen.

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Tipp: Wer sich nicht zu den Early Adoptern zählt und beim Thema Virtual Reality nur Bahnhof versteht, der findet unten eine Infobox.
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Virtual Reality hält Einzug im Personalmarketing

Bewegtbild hat einen festen Platz im Personalmarketing – Virtual Reality in Zukunft genauso. Laut Schätzungen wird die weltweite Anzahl der aktiven Nutzer stark ansteigen – von 0,2 Millionen im Jahr 2014 auf 171 Millionen im Jahr 2018. Eine Befragung der Jobbörse Jobstairs unter Personalentscheidern zeigt, dass zwei Drittel der Befragten VR-Technologien als gewinnbringende Erweiterung bisher eingesetzter Videoformate sehen – um die Aufmerksamkeit für das eigenen Unternehmen zu steigern (60 Prozent) und einen authentischen Einblick ins eigene Unternehmen zu geben (50 Prozent).

Sinnvolle Ergänzung für Stellenanzeigen

Der Bitkom geht von 14 Millionen potentiellen Anwendern in Deutschland aus. Im Alter zwischen 14 und 28 Jahren können sich 28 Prozent vorstellen, VR-Technologien zu nutzen. Eine Befragung von Jobware unter 30 Studierenden an der Rhein-Main-Universität ergab, dass ein Drittel glaubt, durch Virtual Reality werde das Interesse des Bewerbers erhöht – als eine sinnvolle Ergänzung für herkömmlichen Stellenanzeigen. Aber nicht erst in zehn Jahren! Wer seine Kandidaten wirklich beeindrucken will, sollte jetzt damit anfangen und nicht erst, wenn es alle anderen auch tun. Nur Mut!

Erste Beispiele für den Einsatz von VR im Recruiting

Erste Unternehmen haben das schon erkannt. Einige Beispiele zum Anschauen:

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=xPZn7lCDa_M”][su_service title=”Bayer” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Mit der Kampagne #BAYER360 können Bewerber den Standort des Pharmakonzerns in 360-Grad-Videos erkunden.[/su_service][/su_lightbox]

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=MAxAmsu0JIk”][su_service title=”British Army” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Kandidaten können sich über die VR-Brille ein realistisches Bild von der Arbeit in Krisengebieten machen und Panzerfahrten erleben.[/su_service][/su_lightbox]

[su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=H2SAf94m02g”][su_service title=”Deutsche Bahn” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Wie die Arbeit im DB-Werk aussieht, können sich Bewerber in virtuellen Rundgängen quasi hautnah anschauen.[/su_service][/su_lightbox]

Das Arbeiten wird revolutioniert

Soweit so gut. Doch da geht noch einiges, denn VR-Technologie ermöglicht weitaus mehr als nur 360-Grad-Videos. Nutzer werden vom bloßen Betrachter zum Akteur. Sie können sich mittlerweile in virtuellen Welten fortbewegen und dort mit anderen Personen interagieren. Hier ein paar Ideen, wie ihr Virtual Reality in der HR-Arbeit nutzen könnt:

[su_service title=”Employer Branding” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Statt die Büroräume nur in 360-Grad-Videos zu zeigen, könnt ihr Kandidaten virtuell durch eure Büroräume führen, mit den zukünftigen Kollegen sprechen lassen – bis hin zum Probearbeiten. Der Kandidat kann das bequem von zu Hause aus machen. [/su_service]

[su_service title=”Recruiting” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Dank zeitversetzter Videointerviews können Bewerbungsgespräche schon orts- und zeitunabhängig geführt werden. In Zukunft werden Interviews simuliert. Kandidaten und Recruiter sind an verschiedenen Orten, haben aber dank VR-Brille trotzdem das Gefühl, face-to-face miteinander zu sprechen. So werden zukünftig auch Assessments durchgeführt – um zu sehen wie Bewerber sich in kritischen Situationen verhalten.[/su_service]

[su_service title=”Onboarding” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Statt langweiliger Powerpoint-Präsentationen zum Unternehmen werden Büro-Rundgänge bald virtuell durchgeführt. Neue Mitarbeiter laufen virtuell durch das Gebäude und erfahren, wo die verschiedenen Abteilungen sitzen und wie die Kaffeemaschine bedient wird.[/su_service]

[su_service title=”Teamarbeit” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Ungeahnte Möglichkeiten auch für die Zusammenarbeit in Teams. Ganze Arbeitsumgebungen werden simuliert. Es wird viel einfacher, von zu Hause aus oder unterwegs zu arbeiten. Bequem zu Hause in Jogginghose am Schreibtisch sitzen, VR-Brille auf und schon sitzt man neben den Kollegen im Meeting.[/su_service]

[su_service title=”Aus- und Weiterbildung” icon=”icon: lightbulb-o” icon_color=”#d9b200″ size=”24″]Und auch die Aus- und Weiterbildung wird sich grundlegend verändern. Komplexe Vorgänge oder schwer zu erklärende Prozesse lassen sich mit VR darstellen. Die Lücke zwischen Theorie und Praxis wird kleiner, indem Mitarbeiter konkrete Situationen erleben und Wissen direkt anwenden können. Das funktioniert bei der Lokführer- und Pilotenausbildung schon mehrere Jahre mit Simulatoren.[/su_service]

Technik muss bedient werden können

Also gut, Virtual Reality ist “the next big thing”, das sollte spätestens jetzt klar sein. Aber nun bitte keine halbgaren Ideen – das Ganze muss natürlich auch durchdacht und nicht einfach nur “fancy” sein. Und was nützt die tollste Technik, wenn sie nicht bedient werden kann! Es muss also gewährleistet sein, dass die Kandidaten den Zugang zur VR-Technologie haben. Dazu kommen die Technik und das Know-how für die Erstellung virtueller Welten. Und zu guter Letzt muss sich der Einsatz ja auch in den Zahlen bemerkbar machen – also in Bewerberzahlen (nicht nur auf dem Konto). Ich bin gespannt auf die nächsten Virtual Reality Beispiele im Personalmarketing.

Definition Virtual Reality

Wer nicht zu den Technikbegeisterten gehört, der verliert bei dem Thema schnell den Überblick. Was ist Virtual Reality denn nun eigentlich?

Mit Virtual Reality bezeichnet man die Darstellung von virtuellen, am Computer erstellten Welten – fiktiv oder der Realität entsprechend. Als Nutzer glaubt man, selbst Teil dieser Welt zu sein bzw. sich in ihr zu bewegen. Virtual Reality funktioniert durch Immersion, also das Eintauchen in fremde Welten, mit allen Sinnen. Es können nämlich sogar Sinneseindrücke, neben dem Visuellen und der Akustik auch Gerüche und Berührungen, simuliert werden. Dazu werden Head Mounted Displays (HDM) genutzt, also am Kopf befestigte Bildschirme wie z.B. Cardboards, Brillen oder Helme, mit denen sich der User in 3-D-Welten bewegt.

[su_row][su_column size=”1/2″][su_lightbox src=”https://vimeo.com/151216217″][su_service title=”What is Virtual Reality?” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Bildschirmfoto 2016-05-26 um 11.03.55[/su_service][/su_lightbox][/su_column] [su_column size=”1/2″][su_lightbox src=”https://www.youtube.com/watch?v=8l22WV-VdNc”][su_service title=”Die Zukunft von Virtual Reality” icon=”icon: video-camera” icon_color=”#1f84c6″ size=”20″]Bildschirmfoto 2016-05-26 um 11.01.16[/su_service][/su_lightbox][/su_column][/su_row]

Glossar

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[su_spoiler title=”Augmented Reality (AR)” icon=”chevron”]…bedeutet wörtlich übersetzt erweiterte Realität. Dabei werden reale und virtuelle Welt miteinander vermischt. So können Zusatzinformationen in Echtzeit zu Bildern und Videos hinzugefügt werden. Das findet bereits jetzt schon Anwendung bei Reise-Apps. Der User öffnet dabei die Kamera an seinem Smartphone, hält diese auf eine Sehenswürdigkeit und bekommt Hintergrundinformationen im Display eingeblendet.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Cardboard” icon=”chevron”]…ist eine Halterung aus Karton mit zwei Linsen, mittels derer das Smartphone zur VR-Brille umfunktioniert werden kann. Mit der Installation entsprechender Apps können so auf kostengünstige Weise virtuelle Welten betrachtet werden.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Field of View (FoV)” icon=”chevron”]…ist der Blickwinkel des Users – also der Bereich, den er durch seine Brille wahrnehmen und sehen kann. Das ist natürlich abhängig vom jeweils genutzten Gerät. Optimal ist natürlich ein Field of View von 360 Grad, bei dem der Nutzer sich bewegen und sein gesamten Umfeld wahrnehmen kann.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Head Tracking” icon=”chevron”]…ist die Erkennung der Blickrichtung des Nutzers. Dreht der Nutzer beispielsweise seinen Kopf nach links, so muss das Blickfeld möglichst verzögerungsfrei ebenfalls nach links rotieren.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Head-Mounted-Display (HMD)” icon=”chevron”]…ist eine am Kopf des Nutzer befestigte Technik zur Betrachtung virtueller Welten – z.B. Cardboards, VR-Brillen oder -Helme.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Immersion” icon=”chevron”]…beschreibt das Gefühl des Eintauchens in virtuelle, durch Computer geschaffene Welten und die Identifikation mit der entsprechenden Rolle, also auch die verminderte Wahrnehmung der realen Welt.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Motion Tracking” icon=”chevron”]…ist, ähnlich wie beim Head Tracking, die Erkennung der Bewegungen des Nutzes und deren Übersetzung in die virtuelle Welt.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Oculus Rift” icon=”chevron”]…ist eine VR-Brille mit großem Sichtfeld, die es dem Nutzer ermöglicht, in virtuelle Welten einzutauchen. Seit Anfang 2016 ist die Brille auf dem Markt. (Fun Fact: Im Jahr 2014 wurde das Unternehmen Oculus Rift von Facebook für 2,3 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Das zeigt, welches Potential der Konzern in der neuen Technologie sieht.)[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Positional Tracking” icon=”chevron”]…erfordert aufwändige Technik und ermöglicht die Bewegung des Users im Raum. Dabei messen externe optische Sensoren die Position, sodass die entsprechende Bewegung in Echtzeit, also verzögerungsfrei, übertragen wird. Dadurch hat der Nutzer das Gefühl, sich frei in der virtuellen Welt zu bewegen. Er ist also nicht an eine feste Position gebunden.[/su_spoiler]
[su_spoiler title=”Presence” icon=”chevron”]…ist der Zustand der gefühlten tatsächlichen Anwesenheit in der virtuellen Welt, die der User wahrnimmt. Je stärker die Immersion, desto stärker natürlich auch dieser Zustand.[/su_spoiler]
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