Großbritannien kämpft mit einem Mangel an LKW-Fahrer:innen, in Deutschland bekommt jede:r Bundesbürger:in im Durchschnitt 50 Pakete pro Jahr und die hiesigen Lokführer:innen verdienen künftig zwei Prozent mehr Gehalt. Drei Nachrichten aus der vergangenen Woche, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Auf den zweiten Blick aber schon: Sie zeigen, mit welchen Problemen die Verkehrs- und Logistikbranche kämpft.
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Die Mangelberufe in Verkehr und Logistik
Auf der einen Seite herrscht in einigen Berufen extremer Fachkräftemangel und der Nachwuchs fehlt, auf der anderen Seite stehen viele Arbeitslose Stellen gegenüber, die sich mit ihnen wegen mangelnder Qualifikation nicht besetzen lassen. Im Bereich Verkehr und Logistik (ohne Führung von Fahrzeugen) kommen auf eine ausgeschriebene Stelle ganze 14,75 Arbeitslose. Bei den Führer:innen von Fahrzeug- und Transportgeräten sind es über alle Jobs hinweg 6,75. Und trotzdem gibt es in der Branche einen starken Fachkräftemangel, der sich zeigt, wenn man die einzelnen Jobs genauer unter die Lupe nimmt.
So zeigt sich etwa bei den Lokführer:innen, dass rein rechnerisch nicht einmal jede zweite Stelle besetzt werden kann. Ebenfalls große Mängel zeigen sich bei den Kaufleuten und LKW-Fahrer:innen.
Das Anforderungsniveau steigt
Digitalisierung sei Dank lassen sich viele Bereiche in Verkehr und Logistik mittlerweile automatisieren. Heute hat die Branche noch einen hohen Anteil an Hilfskräften. Dieser sinkt allerdings kontinuierlich und sorgt für hohe Arbeitslosenzahlen, denn die Jobs für Geringqualifizierte werden weniger.
In nur drei Jahren hat die Zahl der Beschäftigten auf Helfer:innenniveau um 2,7 Prozent in Verkehr und Logistik abgenommen, während alle anderen Anforderungsniveaus deutlich zunahmen. Im Bereich Führung von Fahrzeug- und Transportgeräten sank der Helfer:innenanteil gar um 6,5 Prozent. Allerdings nahm hier auch der Anteil der Expert:innenstellen deutlich ab.
Was die Beschäftigten wollen
Die geringe Zahl an verfügbaren Fachkräften führt zu einem großen passiven Arbeitsmarkt, Fachkräfte werden also aus bestehenden Arbeitsverhältnissen abgeworben. Arbeitgeber, die da mithalten wollen, müssen ihren Mitarbeiter:innen deshalb die gewünschten Bedingungen bieten, um sie zu halten.
Der Fachkräftereport der Onlineplattform meinestadt.de ergab in diesem Jahr, dass die Beschäftigten in Verkehr und Logistik von ihren Arbeitgebern gar keine weltbewegenden Dinge wollen: 77,5 Prozent der 373 Befragten in der Logistik gaben an, dass ihnen ein sicherer Arbeitsplatz wichtig ist. Mit 79,1 Prozent wünschen sich noch etwas mehr eine pünktliche Gehaltszahlung. Außerdem wichtig ist eine gute Unternehmenskultur mit der Anerkennung der eigenen Leistung durch Vorgesetzte (51,7 Prozent) und einem guten Verhältnis zu den Kolleg:innen (54,2 Prozent).
Wie sich Arbeitgeber positionieren
Wenn es darum geht, herauszufinden, ob es sich bei einem potenziellen Arbeitgeber um ein gutes Unternehmen handelt, sagen knapp 70 Prozent der Befragten, sie würden dessen Karriere-Webseite checken. Wir haben darum untersucht, wie es um das Arbeitgeber-Branding von knapp 140 Unternehmen aus der Branche steht. Finden potenzielle Bewerber:innen leicht, was sie suchen? Wie können Sie sich bewerben? Sind die Seiten mobil optimiert? Unsere Branchenstudie zum Recruiting in Verkehr und Logistik gibt Auskunft.
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