Was macht eine gute Arbeitgebermarke eigentlich aus? Eine Frage, die für viele Unternehmen selbst 2014 noch nicht beantwortet ist. Zu vage sind die Vorstellungen, was sich hinter dem ehemaligen Buzzword Employer Branding eigentlich verbirgt – zu groß sind aber auch gleichzeitig die Schnittmengen, der mehr oder weniger bewusst definierten Markenwerte der verschiedenen Unternehmen. So groß, dass sich hier auf den ersten Blick nur sehr schlecht differenzieren lässt. Faire Entlohnung, angenehme Arbeitsbedingungen und Rücksicht auf die Work-Life-Balance sind Benefits, die so ziemlich jeder Arbeitgeber in den Topf werfen möchte. Doch die pure Ansammlung von Werten oder anderen USPs (wobei das “unique” hier oft eher in Anführungszeichen gesetzt werden müsste), macht eben noch lange keine Marke aus. Sie bildet allenfalls das Gerüst, mit dessen Hilfe durch Mitarbeiter und deren Erleben des Unternehmens ein wirklicher Markenkern aufgebaut und kommuniziert werden kann.
“Wir machen jetzt auch Employer Branding” wurde Sandra Gausmann mitgeteilt, als man ihr beim Vorstellungsgespräch einen Flyer zeigte.
Ihre Augen fangen an zu leuchten, als Sie mir eine Broschüre überreicht. Als ich sie aufschlage, lese ich zuerst den Satz: Mit uns können Sie wachsen. Wir holen Sie ab, wo sie heute stehen. “Leben sie denn diese Dinge auch, die in der Broschüre stehen?”
“Naja, neee, noch nicht richtig, es geht ja auch erst mal um außenwirksames Marketing.”
Markentheorie ist vielschichtig. Theoretisch hat jedes Unternehmen eine Arbeitgebermarke, ob es denn möchte oder nicht. Ob diese Marke ein positives Bild vermittelt, liegt in der MarkenBILDUNG, also dem bewussten Gestalten des Produktes “Job” und der stimmigen Kommunikation seiner Besonderheiten gegenüber anderen Stellen bei der Konkurrenz.
Hierzu zwei Fundstücke zum Weiterdenken:
1. Was macht gute Marken aus?
In dieser Präsentation werden fünf Eigenschaften genannt, die sich bei den großen, beliebten Marken finden lassen und erläutert.
2. Was unterscheidet die Top-Arbeitgebermarken vom Rest?
Diese Infografik von Hudson geht weniger auf die inhaltlichen Ansatzpunkte ein. Sie beschreibt dafür sehr gut die vorherrschende Infrastruktur, die es offensichtlich ermöglicht, eine Arbeitgebermarke im Unternehmen zu definieren und zu nutzen.