Studie zur Google-Nutzung: Datenschutz vs. Relevanz

Google arbeitet fleißig daran, seine Suchergebnisse immer weiter zu personalisieren. Das soll dem Benutzer “bessere” (zu seinem Profil passendere) Inhalte zu seinen Suchanfragen präsentieren. Eine Voraussetzung dafür ist es natürlich, entsprechende Daten zu jedem Benutzer zu sammeln. Das geschieht über Abfrage von Cookies, Standort und natürlich dem Google-Profil des eingeloggten Users. Verbunden mit optimierten Suchergebnissen sind selbstredend auch optimierte Einblendungen der Google-Ads. Je größer die Wahrscheinlichkeit, dass diese mein Interessenfeld treffen, desto höher die Klickrate.

Was für die einen eine willkommene Anpassung der eigenen Online-Umgebung ist, ist für die anderen ein Problem. Die Bereitschaft, sein Surfverhalten oder Vorlieben zur Profilbildung zur Verfügung zu stellen, ist nach wie vor äußerst gering, und das nicht nur im datenschutzsensiblen Deutschland. Der aktuelle Pew-Report “Search Engine Use 2012” zeigt, dass es auch in den USA große Vorbehalte gegen personalisierte Suchen gibt:

An anderer (meines Erachtens nach sehr viel berechtigter) Kritikpunkt, ist der Aufbau einer Filterbubble, dem Einschränken des Blickwinkels, durch die Vor- und Ausfilterung von Ergebnissen, die Google aufgrund persönlicher Daten als irrelevant einstuft:

Ironischerweise, sind die Nutzer mit den Jahren immer zufriedener mit ihren Suchergebnissen und finden meistens, was sie suchen:

Auch die Qualität der angezeigten Inhalte wird als besser empfunden.

Was hier leicht übersehen wird: Diese Qualitätssteigerung steht in einem engen Zusammenhang mit 1. den personalisierten Suchergebnissen und 2. den Verbesserungen des Google-Algorithmus aufgrund von Erkenntnissen aus dieser Personalisierung. Ich persönlich bin gerne bereit, Google etwas über meine Interessen zu verraten, wenn ich dafür von Inhalten verschont werde, die absolut nichts mit meiner Lebenswelt zu tun haben. Und wenn ich mal eine völlig saubere Google Abfrage brauche nutze ich impersonal.me. Dieser (absolut empfehlenswerte) Dienst liefert einem unpersonalisierte Suchergebnisse, ohne dass man sich ausloggen und den Browsercache leeren müsste.

Pic: cdrake2 (CC BY 2.0)

Bing’s Facebook Integration (für Deutschland)

Gestern wurde bekannt, dass die Suchmaschine BING einen weiteren und umfassenden Schritt auf dem Weg der Integration von Facebook Informationen in die Websuche vollzogen hat. Die Idee ist simpel: das eigene Netzwerk bzw. das gesamte Facebook Netzwerk unterstützt mich als Nutzer  a) bei der Suche nach Informationen und b) bei der Entscheidung, welche Informationen relevant sind, und zwar  durch persönliche Präferenzen und persönliche Angaben. Daraus ergeben sich spontan eine ganze Reihe neuer und durchaus sinnvoller Einsatzmöglichkeiten im Alltag, gute und schlechte Perspektiven für alte und neue Geschäfstbereiche und natürlich Gefahren für Datneschutzfans. Dies alles wird an anderen Stellen ohne Zweifel ausführlichst diskutiert. An dieser Stelle erwähnenswert finde ich nur die Tatsache, dass nun die Angaben zum Beruf und Ausbildung in den Bing Suchergebnissen auftauchen. Diese Daten waren ja längere Zeit weder von außen noch von innen einsehbar. Wir testen bereits, inwieweit diese Auszüge auch durchsuchbar sind, und werden später darüber ausführlich berichten. Auf jeden Fall sollte sich hier jeder zunächst ein Bild davon machen können, wie weit die Integration in der Praxis tatsächlich geht und heute funktioniert. Als nicht US-Nutzer sind wir natürlich wieder im Nachteil. Denn die neuen Funktionen sind nur in den USA verfügbar. Für die jenigen, die sich gerne mit dem Thema außeinandersetzen, haben wir ein kurzes Workaround-Tutorial aufgezeichnet. Viel Spaß!

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Pic: The drawning Man by kadluba

Search more social: Bing integriert individuelle Facebook-Inhalte

Die Kooperation zwischen Bing und Facebook läuft nicht nur hinter den Kulissen ab, sondern bringt auch greifbare Verbesserungen für den Nutzer. Das zeigte sich schon im Sommer diesen Jahres, als Bing die Inhalte von öffentlichen Facebook-Pages in seine Suche integrierte.

Nun hat diese Verbindung weitere Früchte getragen. Zusätzliche Facebook-Inhalte werden in Bing-Suchanfragen integriert: So kann man zB. bei Personensuchen direkt auf deren Facebook-Profil zugreifen:

Was jedoch noch viel interessanter ist: Die Suche berücksichtigt Ergebnisse, die im Facebook-Netzwerk des eingeloggten Users geliked sind:

Der Schritt, sich in sozialen Netzwerken mit Informationen zu versorgen wird so weiter verkürzt. War es bis jetzt noch die Entscheidung: “Google (bzw. “binge”) ich zuerst eine Information oder frage ich gleich meine Freunde bei Facebook um deren Rat?”, so erledigt die Bing-Suche nun beides auf einmal: Oben die Ergebnisse aus der Social Search, darunter die klassischen Web-Suchergebnisse.

Unternehmen, Marken und Produkte jeder Art sei also geraten, sich spätestens jetzt um ihren Facebook-Auftritt zu kümmern, denn sie treten fortan mit jeder Suchanfrage direkt in Konkurrenz mit ihren Mitbewerbern auf Facebook. Wer nicht bei Facebook ist, kann dort nicht empfohlen werden, und wer nicht empfohlen wird, wird nicht (wird benachteiligt) bei Bing gelistet.

Die Postion Bings zu Google wird sich durch Facebook weiter verbessern.

Pics: Bing

Google: Suchergebnisse nun weltweit in Echtzeit

Es ist soweit: Nachdem Google die Echtzeitsuche in den Staaten schon vor einigen Monaten gestartet hatte, können sich die User nun weltweit Suchergebnisse in Echtzeit anzeigen lassen. Mit einem Klick auf “Optionen anzeigen” öffnet sich links das altbekannte Feld mit den Suchoptionen. In der Liste der Ergebnistypen kann man, neben “Blogs”, “Bilder”, “News” etc. jetzt auch die Option “Updates” anwählen. Google präsentiert hier die neusten Suchergebnisse aus Twitter, Jaiku, FriendFeed und Identi.ca, aber auch Statusupdates aus Social Networks wie Facebook und MySpace.

Die Vorteile für die Stellensuche liegen auf der Hand: Wie auch bei jobtweet, werden die aktuellsten Stellenangebote für den Nutzer in Real Time zugänglich gemacht. Die Suche nach Jobangeboten für Entwickler ergab z.B. folgende Treffer:

So richtig Spass macht die Echtzeitsuche natürlich erst mit aktuellen Trending Topics.

Vorschaubild: Wikimedia Commons und wwarby