[HTTP410] Sag mir, wo du “surfst”, und ich sage dir, wer du bist (Diigo)

Mit Diigo stellen wir heute einen “kleinen” Vertreter der Web 2.0 Anwendungsfamilie vor, der aus unserer Sicht nur auf den ersten Blick nichts mit Personalsuche zu tun hat.

Denn Diigo ist zunächst ein kostenloses webbasiertes Social Bookmarking Tool, das hinsichtlich der Fülle von Funktionen alle gewöhnlichen Social Boomarking Dienste, wie beispielsweise Mr. Wong oder Del.icio.us, in den Schatten stellt. Neben der Online-Speicherung von Bookmarks (Favoriten/ Lesezeichen) bietet Diigo seinen Nutzern weitreichende Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten. Interessante Webseiten oder Auszüge dieser Seiten können markiert, kommentiert, mit anderen Nutzern geteilt und gemeinsam bearbeitet werden. Diigo ist also vielmehr ein Wissensmanagement- und Kollaborationstool als ein Bookmarkingdienst und ist wirklich zu empfehlen.

Im Gegensatz zu den gängigen Social Bookmarking Angeboten verfolgt Diigo einen anderen Ansatz bei der Gestaltung seiner Nutzerprofile. So bietet Diigo seinen Nutzern die Möglichkeit, sehr ausführliche Profile anzulegen. Diese Profile sind fast immer für andere Nutzer einsehbar. Unter anderem sehen sie auch Angaben zu der eigenen Branche vor. Und obwohl selten genaue Berufsbezeichnungen gemacht werden, liefern die Angaben zu der Branche in Verbindung mit der Summe persönlicher Bookmarks einer Person interessante Aufschlüsse über den Menschen hinter dem Profil.

Beim Aufruf eines Nutzerprofils oder der Bookmarks eines Nutzers zeigt Diigo dann auch nicht einfach eine Liste mit den Lieblingsseiten in chronologischer Reihenfolge. Vielmehr wird mit Hilfe einer Tagcloud (Wortwolke) deutlich gemacht, für welche Themen sich der Nutzer mit welcher Intensität interessiert. Bewegt sich jemand überwiegend auf Webseiten zum Thema Javascript, wird das Javascript in der Tagcloud besonders deutlich hervorgehoben. Ihnen gewährt diese Funktion in Kombination mit den übrigen Profilangaben einen schnellen Einblick in die Interessen/Schwerpunkte eines Nutzers und ermöglicht so eine bessere Einschätzung seiner Person.

diigo-tagcloud

Diese Möglichkeit, die Interessensschwerpunkte einer Person anhand der verwendeten Quellen im Internet zu erkennen, bietet keine Profilbörse, kein soziales Netzwerk und erst recht keine gewöhnliche Bewerbung. In den sozialen Netzwerken finden Sie zwar im besten Fall eine Aneinanderreihung von Qualifikationen und Interessen. Sie können im Vorfeld jedoch nicht einschätzen, was wirklich hinter den Angaben steckt. Wie authentisch ist die fachliche Selbstbeschreibung? Wie intensiv beschäftigt sich jemand tatsächlich mit den Themen, die im Profil angeführt werden?!

Diigo ermöglicht genau das, was dieses Tool aus unserer Sicht so einzigartig macht.

(Im Moment lassen sich nach unserer Recherche allerdings leider erst etwa drei Tausend Nutzer aus Deutschland lokalisieren. International ist Diigo allerdings schon wesentlich besser aufgestellt.)

Suche

Der einfachste Weg zu den Diigo Nutzerprofilen ist die erweiterte interne Personensuche (Advanced People Search: Direktlink: http://www.diigo.com/people/search/advance). Neben der Suche nach Namen sind für die Mitarbeitersuche vor allem die Felder Industrie, Tags (Stichpunkte), Country und City interessant.

Anhand dieser Optionen sind nun unterschiedliche Suchkombinationen denkbar, z.B. Land und Industrie oder Land und (Themen-)Stichpunkte, um auf die Profile interessanter Kandidaten zu gelangen. Wir empfehlen, die Suche zu Beginn nicht allzu stark einzuschränken, denn die Zahl der deutschen Nutzer ist derzeit ohnehin noch sehr übersichtlich. Versuchen Sie z.B. Land und Stichpunkte:

Land:Deutschland  Tag:Webdesign

So erhalten Sie Profile von Menschen aus Deutschland, die zumindest eine ihrer Bookmarks mit dem Stichpunkt Webdesign versehen haben. Im zweiten Schritt können Sie nach dem Aufruf des Profils auf das Stichwort “Webdesign” in der Tagcloud klicken. So gelangen Sie zu der Liste mit Ressourcen, die dieser Nutzer im Zusammenhang mit dem Stichwort besucht hat.

diigo-bookmarks

Weisen die so erhaltenen Informationen genügend Relevanz auf, können Sie bei Bedarf den Profilbesitzer ansprechen. Eine Kontaktaufnahmen über Diigo ist problemlos und uneingeschränkt möglich.

Liegen Ihnen noch nicht genug Informationen für eine Entscheidung vor, bietet Diigo den Vorteil, dass Diigo-Nutzerprofile meist mit dem echten Namen versehen sind, den Sie bei Bedarf zur Recherche nach weiterführenden Informationen und Kontaktdaten (weitere Online-Profile, Telefon, E-Mail) nutzen können.

Diigo Profile werden, wenn von den Nutzern erwünscht, auch von Websuchmaschinen wie Google indiziert. Dies trifft zwar nicht auf die Mehrheit zu, aber einige lassen sich auf diese Weise extern “screenen”.

Nutzen Sie für die Suche über Google diese Suchkette:

site:diigo.com inurl:profile Ihre Stichpunkte

Hierbei empfehlen wir die Suche nach Tags, also Stichworten, mit denen die Bookmarks versehen sind. Die Nutzung von deutschen Stichworten ist wohl die einzige Möglichkeit, um bei der Suche von außerhalb zwischen deutschen und internationalen Profilen zu unterscheiden. Insgesamt betrachtet, bietet die Nutzung der externen Suche aus unserer Sicht allerdings keine besonderen Vorteile gegenüber der internen Suche über Diigo.

“Crystal Ball” – Vorschaubild von Vallerie Everett

Facebook Recruiting – Wie finde ich Mitarbeiter bei Facebook?

Was ist eigentlich Facebook?

Das braucht man heute kaum mehr jemandem zu erklären. Facebook hat sich als internationales soziales (Online-)Netzwerk etabliert und ist mit 1.788 Millionen monatlich aktiven Nutzern (Stand: Q3 2016) das weltweit größte Social Network. Es wurde im Jahr 2004 an der Harvard Universität von einem Studenten für die dortigen Studenten als eine Art digitales Jahrbuch bereitgestellt und davon ausgehend als freizeitorientiertes Netzwerk weiterentwickelt.

Es dient in erster Linie der sozialen Vernetzung und Pflege von (länderübergreifenden) Freundschaften und Bekanntschaften. Die Funktionen und Dienste auf Facebook unterstützen eine weitreichende Kommunikation mit den eigenen Kontakten. So ermöglichen sie z.B. den Austausch und die Veröffentlichung von Bild-, Ton- und Videodateien sowie gegenseitigen Kommentaren und Statusmeldungen innerhalb des persönlichen Netzwerks. Facebook erlaubt es seinen Nutzern, zeitnah über die aktuellen Ereignisse in ihrem Umfeld informiert zu sein und ihre Kontakte unmittelbar über eigene Ereignisse und Erlebnisse zu informieren. So entsteht der Eindruck einer steten Teilnahme am Leben der Freunde weltweit – ungeachtet der geographischen Entfernung.

Das Facebook-Angebot wird darüber hinaus durch unzählige, von externen Entwicklern kreierte, Anwendungen (Spiele, Tools usw.) ergänzt. Wäre Facebook ein Land, dann wäre es mit einer Nutzerzahl größer als die Einwohnerzahl Chinas das bevölkerungsreichste Land der Welt.

Wer nutzt Facebook in Deutschland?

Laut Facebook Ad Manager zählt Facebook in Deutschland etwa 25 – 30 Millionen Nutzer. Die Masse lässt es bereits erahnen – fast jeder ist heute bei Facebook. Doch auch wenn immer mehr ältere Menschen mittlerweile ein Facebook-Profil besitzen, bleibt die Masse der Nutzer im Bereich der Jüngeren. Unsere Recherche in den Facebook Audience Insights (Stand: Q4 2016) zeigt etwa 10 – 15 Millionen monatlich aktive Nutzer zwischen 35 und 65 Jahren (≈40%) gegenüber ca. 15 – 20 Millionen monatlich aktiven Nutzern zwischen 18 und 35 Jahren (≈60%).

Altersverteilung der Facebook-Nutzer nach Geschlecht

Die laut Facebook Audience Insights unter den Arbeitnehmern am stärksten vertretenen Berufsfelder sind Sales und Produktion.

Jobtitel deutscher Facebook-Nutzer

Wie lässt sich Facebook für die Personalsuche einsetzen?

Zugegeben, bei der Suche nach neuen Mitarbeitern vermutet man nicht unbedingt, in einem Freizeit-Netzwerk fündig zu werden – gleichgültig wie groß es auch sein mag. Die Profile der Facebook-Nutzer unterscheiden sich schon stark von denen in professionellen Netzwerke wie XING oder LinkedIn. Bei Facebook werden in der Regel vor allem die Einzelheiten des Privatlebens in aller Ausführlichkeit beleuchtet, was in den meisten Fällen kaum fundierte Schlüsse auf das berufliche Leben zulässt.

Trotz der relativ spärlichen beruflichen Informationen in den Nutzerprofilen lassen sich bei Facebook mit Geduld und Fingerspitzengefühl mittels aktiver Suche potentielle Kandidaten ausfindig machen. Insbesondere dann, wenn Du bereits einer konkreten Person auf der Spur bist, deren Namen und berufliche Tätigkeit Du beispielsweise über die Suche in einem Web Forum oder einem professionellen Netzwerk gefunden hast. Denn zum einen enthalten einige Nutzerprofile durchaus gewisse Hinweise auf die berufliche Tätigkeit, besuchte Bildungseinrichtungen, Bildungsabschlüsse und beruflich motivierte Interessen. Zum anderen ermöglicht Facebook im Rahmen von Diskussionsgruppen und Pay-Per-Click-Werbung die Schaltung von Anzeigen oder anderweitigen Hinweisen auf Dein Unternehmen und Deine offenen Stellen.

Active Sourcing über die interne Suche

Ein Hinweis vorab: Der Zugang zu den Facebook-Nutzerdaten ist durch Facebook- und Nutzervoreinstellungen im Vergleich zu anderen sozialen Online-Netzwerken nur eingeschränkt möglich und macht die aktive Suche bei Facebook zu einer beschwerlichen Aufgabe. Dies gilt umso mehr, als die Profile der Facebook-Nutzer sich vielfach nur schwer bis gar nicht mit Websuchmaschinen wie Google & Co durchsuchen lassen.

Selbst als angemeldeter Nutzer bleibt der Zugang zu den meisten Profilen der Ergebnisliste verwehrt. Sofortigen uneingeschränkten Zugang gibt es lediglich zu den Profilen der direkten Kontakte und zu den, auf ausdrücklichen Wunsch der Besitzer, öffentlich zugänglichen Profilen. Wie viele Facebook-Profile öffentlich zugänglich sind, lässt sich bisher nicht eindeutig feststellen.

Facebook bleibt damit ein undankbares Netzwerk für aktives Sourcing und Recruiting. Auf die Privatsphäre der Nutzer wird hier besonders großer Wert gelegt. Das spiegelt sich in umfangreichen Privatsphäre-Einstellungen und äußerst eingeschränkten Suchmöglichkeiten wider. Das zur Verfügung stehende Suchsystem, zielt – ganz im Zeichen des Echtzeitwebs – eher auf User Generated Content (Statusmeldungen, Apps, Gruppen, etc.) als auf die persönlichen Angaben der Einzelperson ab.

Die Facebook „Content“ Suche / Stichwortsuche

Das Interface der Suche erreicht Ihr über eine Suchabfrage im Suchfeld am oberen linken Bildrand. Dort stehen zunächst ein Suchfeld und aktuell 11 Filter mit untergeordneten Filter-Optionen zur Verfügung:

Top-Ergebnisse – durchsucht alle Facebook-Bereiche nach dem Stichwort

Aktuellste Ergebnisse – sortiert die Ergebnisse nach ihrem Publikationsdatum

Personen – durchsucht die ausdrücklich freigegebenen Daten der Nutzerprofile (vor allem Namen)

Fotos – durchsucht Bilder von Freunden und aus Gruppen sowie öffentliche Bilder

Videos – durchsucht auf Facebook veröffentlichte Videos

Shopping – durchsucht Gruppen nach Verkaufsangeboten zum Stichwort

Seiten – durchsucht Facebook-Seitennamen (also z.B. Fanpages von Unternehmen oder Produkten)

Orte – durchsucht öffentlich bei Facebook hinterlegte Orte

Gruppen – durchsucht Gruppennamen (ab und an auch Beschreibungen)

Anwendungen – durchsucht das Facebook-Applikationsarchiv

Veranstaltungen – durchsucht öffentlich angekündigte Events

Aus Recruiter-Sicht sind nur die Filter ‘Personen’, ‘Gruppen’ und ‘Top-Ergebnisse’ wirklich interessant. Der Personen-Filter lässt auch eine zusätzliche Verfeinerung nach den Kriterien Ort, Schule und Arbeitsplatz zu. Der Hauptzweck ist hier offensichtlich die Recherche anhand von bereits bekannten Daten. Der Einsatz ist jedoch relativ umständlich. Die Verfeinerung lässt sich erst im zweiten Schritt einstellen. Erst wird die Gesamtsuche durchgeführt, dann kann man den Feinfilter einstellen. Seltsames System. Die Suche scheint allerdings nur dann zu funktionieren, wenn der Suchbegriff auch im Namen des Profils vorhanden ist. Verschwendet am besten keine Zeit mit solchen Versuchen. Facebook möchte nicht wirklich, dass Personaler hier sinnvoll suchen können.

Über den Gruppenfilter findet Ihr Facebook Gruppen, in denen sich Nutzer mit bestimmten Interessen austauschen. Die Gruppensuche ist deshalb ein wesentlich effektiverer Ansatz für das aktive Recruiting bei Facebook. Wenn Ihr beispielsweise einen PHP Experten sucht, macht passende Gruppen ausfindig und versucht da Euer Glück.

In der Ansicht der Top-Ergebnisse gibt es die Möglichkeit weiterhin nach dem Ersteller des Posts, dem verknüpften Ort oder dem Erstellungsdatum zu filtern. Hier durchsucht Ihr, was die Nutzer öffentlich „erzählen“. Spannend für Recruiter ist diese Funktion, weil sich die Nutzer über Statusmeldungen unter anderem z.B. über ihre berufliche Situation bzw. ihre Jobsuche austauschen. Gebt z.B. „suche job“ in das Suchfeld ein und findet heraus, wer gerade auf Jobsuche ist. Einige dieser Meldungen lassen direkte Schlüsse auf den Beruf zu.

Active Sourcing über die externe Suche

Externe Suche nach Facebook-Profilen (über Google & Co)

Unter externem Sourcing verstehen wir die Nutzung von allgemeinen Suchmaschinen wie Google zum Durchsuchen anderer Plattformen. Dank den sehr funktionsreichen Suchsystemen solcher Suchmaschinen kommt man oft schneller und einfacher an relevante Ergebnisse als über die netzwerkinterne Suche.

Facebook ist leider die Ausnahme dieser Regel. Die Erweiterung der Privatsphäre-Einstellungen hat dazu geführt, dass sich die externe Suche nach Profilen inzwischen gar nicht mehr lohnt. Die Ergebnisse sind völlig nutzlos. Wer dennoch mit externem Facebook-Sourcing via Google experimentieren möchten, hier eine Anregung für mögliche Ausgangs-Suchketten:

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com -inurl:permalink.php -inurl:group.php -inurl:event.php -inurl:note.php -inurl:notes -inurl:apps -inurl:posted.php -inurl:directory -inurl:pages -inurl:topic.php Ihre Stichpunkte

oder alternativ

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com -inurl:permalink.php -inurl:group.php -inurl:event.php -inurl:note.php -inurl:notes -inurl:apps -inurl:posted.php -inurl:directory -inurl:pages -inurl:topic.php inurl:profile Ihre Stichpunkte

Insgesamt ist die externe Suche zeitaufwendig und nicht wirklich effektiv. Es besteht die Gefahr, dass Sie zu viel Zeit in Kontakte zu nicht relevanten Personen investieren. Die externe Facebook-Suche sollten sie daher erst nach Ausschöpfung der bereits geschilderten internen Suchmöglichkeiten anwenden.

Externe Suche nach Facebook-Gruppen (mit Google & Co)

Etwas besser als die Profilsuche funktioniert die externe Suche nach Gruppen. Es kann sich also lohnen, in den Gruppen nach interessanten Kontakten zu suchen. Im Gegensatz zu früher sind allerdings nicht alle Facebook-Gruppen über Google auffindbar. Für die aus unserer Sicht bequemere externe Suche verzichtet Ihr unter Umständen zudem auf einige Ergebnisse. Um passende Gruppen über Google zu finden, könnt Ihr die folgenden Google-Suchketten einsetzen:

Für die Suche in Gruppenbeschreibungen, Texten usw.:

site:de-de.facebook.com OR site:facebook.com inurl:group -inurl:pages Ihre Suchbegriffe

Für die Suche ausschließlich im Gruppentitel:

site:de-de.facebook.com site:facebook.com inurl:group intitle:Suchbegriff

Insgesamt ist die externe Suche bei Facebook durch das Verhältnis von Zeitaufwand und „Kandidatenertrag“ nicht zu empfehlen.

Personalmarketing mit Facebook Ads

Eine weitere Möglichkeit für Recruiting bei Facebook sind Facebook Ads, sprich Werbeanzeigen. Mit Facebook Ads können Sie zielgruppenspezifische Kampagnen durchführen und Ihre Employer Branding Botschaften oder Stellenausschreibungen zielgenau verbreiten. Die Anzeige erscheint dann in den Profilen der Nutzer, die der relevanten Zielgruppe angehören. Die Kosten für solche Anzeigen hängen von mehreren Faktoren wie Qualität, Anzeigen-Popularität, Zielgruppe, konkurrierenden Anzeigen sowie der Anzahl der Klicks auf Ihre Anzeige ab. 

Employer Branding mit Facebook-Fanpage

Über eine Fanpage besteht die Möglichkeit, das Unternehmen zu präsentieren und um die Page herum eine Facebook-Community aufzubauen. Informiert Eure Community dort z.B. über neue Produkte, Angebote, Hintergrundinformationen, Vakanzen, Gewinnspiele und tauscht Euch aktiv mit Eurer Zielgruppe aus. Die Einrichtung ist mit wenigen Mausklicks erledigt.

Fanpages bieten operativ viele Möglichkeiten: Zunächst könnt Ihr über Eure Pinnwand und Eure Statusmeldungen Inhalte mit Euren Fans teilen. Ihr könnt ihnen aber auch gestatten, auf Eurer Pinnwand untereinander zu kommunizieren. So können die Fans dort relevante Inhalte platzieren, ein gemeinsames Fotoalbum füllen oder auch mit Euch direkt in den Dialog treten.

Diese Pages eignen sich auch hervorragend dazu, Eure anderen Webauftritte und Social Media Aktivitäten zu bündeln und Eure Kunden auf diese anderen Plattformen weiterzuleiten. Darüber hinaus bietet Euch das Page-Plugin die Möglichkeit, Eure Fanpage z.B. auf der Website einzubinden. Eine gut gemachte und gepflegte Fanpage wird sich lohnen. Eine besondere Erfolgsgeschichte ist die Coca-Cola Fanpage: Ursprünglich von privaten Usern als inoffizielle Fanpage gegründet, ist sie heute der offizielle Facebook-Auftritt der Marke. Seht Euch einfach mal auf beliebten Fanpages anderer Unternehmen um und lasst Euch ein wenig inspirieren.

Mitarbeiter werben Mitarbeiter bei Facebook

Auch wenn Fanpages für Unternehmen eine tolle Möglichkeit sind, um bei Facebook aktiv zu werden, spielt sich der Großteil der Facebook-Aktivitäten auf den Profilen der Nutzer ab, die das wahre Herzstück des Netzwerks bilden.

Seid Ihr ein kreativer Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter durch attraktive Anreize zum Mitmachen animiert und sie als Botschafter des eigenen Unternehmens gewinnen kann? Dann könnt Ihr die viralen Möglichkeiten sozialer Netzwerke für Euer Recruiting nutzen.

Zum Beispiel durch die Ausweitung von Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programmen ins Social Web. Entscheidend für den Erfolg solcher Maßnahmen in sozialen Netzwerken wie Facebook ist aber, dass sie ohne jeglichen Zwang oder Wettbewerbsdruck auf die Mitarbeiter erfolgen sollten. Jobs des Arbeitgebers im privaten Facebook-Profil zu veröffentlichen ist bereits ein großes Zugeständnis an den Arbeitgeber. Die Empfehlungen müssen – genau wie außerhalb der Online Netzwerke – ganz natürlich und authentisch erfolgen. Wenn’s eben passend ist. Mehr nicht. Überzogener Wettbewerb, Strichlisten (Statistiken über Anzahl der getätigten Empfehlungen) oder ähnliches, was zu unüberlegten Empfehlungen antreibt, gefährdt die natürliche private Kommunikation und den ganzen Sinn und Zweck solcher Programme. Positive Anreize dagegen führen zu wirklicher (intrinsischer) Motivation vonseiten der Mitarbeiter.

Schenkt Euren Mitarbeitern Vertrauen und sie werden sich bei Euch mit guten Mitarbeiter-Empfehlungen bedanken.

Fazit

Facebook ist das größte soziale Netzwerk. Als langfristig denkendes Unternehmen solltet Ihr daher gerade bei Facebook eine auf den Aufbau einer eigenen “Community” ausgerichtete Strategie in Erwägung ziehen. Dabei solltet Ihr einen wichtigen Grundsatz beherzigen: Um in den sogenannte sozialen Medien Erfolg zu haben, ist eine interaktive Kommunikation unbedingt notwendig. Vor allem in den auf dem Community-Gedanken aufbauenden Netzwerken, kommt ihr wesentlich weiter, wenn Ihr Euch als Teil der “Community” benehmt, etwas von Euch preisgebt und Mehrwert (Wissen, Unterhaltung usw.) für die anderen Mitglieder der Community schafft. Es gilt: Nur wer gibt, kann auch langfristig etwas mitnehmen.

Was für Erfahrungen habt Ihr mit dem Recruiting bei Facebook gemacht? Mit welchen Recruiting-Ansätzen hattet Ihr den meisten Erfolg oder Misserfolg?

Personalsuche mit LinkedIn (Teil 3)

In unserem zweiten Artikel zur Personalsuche bei LinkedIn haben Sie gelernt, mit der eigenwilligen Syntax von LinkedIn umzugehen. Höchste Zeit, Ihr Wissen um die externe Suche und die Möglichkeiten der “Profil-Öffnung” zu erweitern.

Zum Glück wird ein Großteil der LinkedIn Datenbestände (Nutzerprofile), wenn von Nutzern nicht explizit unterbunden, von externen Suchmaschinen, wie z.B. Google oder Yahoo, indiziert. Dadurch wird es möglich, die LinkedIn Profile mit diesen Suchmaschinen von außerhalb zu durchsuchen und auf diese Weise von der Flexibilität der Suchmaschinenbefehle zu profitieren.

Machen Sie sich jedoch zunächst bewußt, dass die externe Suche mit Websuchmaschinen vom Prinzip her anders funktioniert als die Suche mit der internen LinkedIn-Suchmaschine. Im Gegensatz zu der internen bietet die externe nicht die Möglichkeit, einzelne Bereiche eines Profils (Unternehmen, Position usw.) gezielt zu durchsuchen. Mit einer externen Suchmaschine durchsuchen Sie stets das gesamte Nutzerprofil nach Übereinstimmungen mit Ihren Angaben.

Geben Sie z.B bei der LinkedIn Suche mit Google einen Firmennamen ein, erhalten Sie nicht ausschließlich Personen, die mit der Firma zu tun hatten, sondern alle die, bei denen der Firmenname in irgendeinem Zusammenhang im Profil auftaucht (z.B. Produkte von Firma X verwendet). Für die Effektivität der externen Suche ist daher die Qualität der verwendeten Begriffskombinationen und Suchoperatoren entscheidend.

Die Grundlage für das externe Durchsuchen von LinkedIn Profilen mit Google bilden die folgenden Grundbefehle:

site:linkedin.com (nur die Seite von LinkedIn soll bei der Suche berücksichtigt werden.)
inurl:pub OR inurl:in (die URLs der Ergebnisse sollten pub oder in enthalten – typisch für Profilurls)
-inurl:directory -inurl:dir (Mitgliederverzeichnis-URLs werden ausgeschlossen)
intext: (durchsucht den Text einer Seite)

Wir kehren nun zu unseren Beispielen aus dem zweiten Artikel zurück und starten mit der Suche nach Consultants, die bei IBM oder PwC arbeiten und aus Hamburg kommen.

Beispiel Eingabe 7 & 8:

Geben Sie bitte folgende Suchkette in das Eingabefeld von Google ein:

site:linkedin.com intext:(current consultant (IBM OR PwC) Hamburg Area) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Suche mit Google

Achten Sie auf die Begriffe “current” und “Area”. Es handelt sich dabei um Standardbegriffe aus den LinkedIn Profilen, die übrigens unabhängig von Ihrer persönlichen Spracheinstellung stets in der englischen Variante in der Datenbank abgelegt werden. Die Kombination ‘current consultant’ innerhalb der ersten Klammer zielt darauf ab, Profile zu finden, in denen das Wort “consultant” möglichst nah am Wort “current” (für aktueller Beruf/Position) steht. Solche Profile gehören dann auch sehr wahrscheinlich Personen, die aktuell tatsächlich Consultants sind. Ähnlich verhält es sich mit der Ortsangabe. Wir möchten “Hamburg” daher gerne in der Nähe von “Area” haben und nicht einfach irgendwo innerhalb des Profils.

Die obere Suchkette liefert überschaubere ca. 90 Ergebnisse. Dennoch wollen wir die Ergebnisse gerne weiter einschränken indem wir Senior Consultans und Managing Consultants herausfiltern.

Die erweiterte Suchkette lautet dann:

site:linkedin.com intext:(current consultant -senior -managing (IBM OR PwC) Hamburg Area) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Google Suche mit NOT Einschränkung

Nun verbleiben nur noch ca. 50 potentiell interessante Ergebnisse. Bei einer genauen Analyse werden Sie feststellen, dass darunter doch ein paar sind, die nicht exakt unseren Kriterien entsprechen. 100% Genauigkeit läßt sich auch mit den besten Suchketten nicht gewährleisten.

Übrigens erlauben die oben kurz erwähnten Standardbegriffe in den LinkedIn Profilen das gezielte Durchsuchen der Profile nach Zugehörigkeit zu oder Erfahrung in bestimmten Branchen. Unter der LinkedIn Maske “erweiterte Suche” finden Sie eine Liste mit Branchen. Schalten Sie Ihre LinkedIn Version auf Englisch um, und Sie erhalten die englischen Übersetzungen, die tatsächlich in den Profilen gespeichert werden.

Beispiel Eingabe 9:

Suchen wir z.B. nach Personen aus Hamburg, die im Bereich Telekommunikation tätig sind oder waren, könnten wir im Rahmen einer groben Erstsuche mit der folgenden Kette arbeiten:

site:linkedin.com intext:(Hamburg Area “Telecommunication industry”) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Google Suche mit Branchen

Wie Sie mit der externen Suche gesperrte Profile “knacken” können

Die externe Suche bietet neben ihrer Flexibilität zwei wesentliche Vorteile für die nicht zahlenden LinkedIn-Mitglieder. Sie haben Zugriff auf mehr als 100 Ergebnisse (bis 1000). Mit ein wenig Glück haben Sie über die externe Suche außerdem Zugriff auf geschlossene Profile, also solche die nicht zu Ihrem erweiterten Netzwerk gehören. Das geht so:

Gehen wir mal von einer internen LinkedIn Suche aus, die uns zu einer Liste mit interessanten Profilen führt. Ein Teil der Profile wird jedoch anonym, also ohne Namensangabe, angezeigt. Bei einem Klick auf die entprechenden Profile bekommen wir den Hinweis “Privat”, zusammen mit einigen wenigen, für eine Bewertung unzureichende Angaben sowie eine Aufforderung zum “Upgraden” des eigenen Accounts.

Führen wir zur Veranschaulichung mit der erweiterten Suche von LinkedIN folgende Suche durch:

Ort:Standort/Gebiet
Land:Deutschland
PLZ:20097
Reichweite:44km

Titel:Consultant NOT Managing
Unternehmen:IBM OR PwC

Erweiterte SucheErgebnis der erweiterten SucheLinkedIn Profil gesperrt

Eins der ersten Ergebnisse trägt die Überschrift “User Experience Consultant at IBM Interactive”. Das ist ein geschlossenes Profil. Wir klicken darauf und erhalten unvollständige Daten zu der Person. Die vorhandenen Daten können aber durchaus ausreichen, um damit über eine externe Suchmaschine nach demselben Profil auf die Suche zu gehen. Wir extrahieren eine Reihe von möglichst auffälligen Begriffsketten aus dem anonymen Profil und setzen Sie in die Google Suchkette ein:

Beispiel Eingabe 10:

site:linkedin.com User Experience Consultant at IBM Interactive Intern bei base-iX Websolutions

Google Suche nach gesperrten LinkedIn Profilen

Gleich an erster Stelle “spuckt” Google ein Profil raus, das mit den Vorgaben am besten übereinstimmt. Erste Auffälligkeit – das Profil ist im Gegensatz zu LinkedIN mit einem Namen versehen. Klicken Sie nun nicht direkt auf den Profillink sondern auf “Im Cache”, erhalten Sie das vollständige von Google indizierte Profil des Nutzers, zu dem Sie über LinkedIn selbst einen sehr eingeschränkten Zugang haben.

geöffnetes LinkedIn Profil 1. Teilgeöffnetes LinkedIn Profil 2. Teil

Die Voraussetzung für diesen Trick ist, dass ein Profil auf Wunsch des Nutzers indizierbar ist. Nach unserer eigenen Statistik lassen sich im Moment etwas mehr als 50% der deutschsprachigen LinkedIn-Profile mit der vorgestellten Technik “öffnen”. In den meisten Fällen reicht diese Menge aus um im Rahmen des eigenen Suchvorhabens einige interessante Kandidaten ausfindig zu machen.

Wir hoffen, dass Euch unsere kleine LinkedIn Reihe  (1.,2.,3.) gefallen hat. Über Vorschläge, Kommentare und ganz besonders Fragen zum Thema Suche freuen wir uns sehr.


Viel Spaß beim Ausprobieren!

“Welcome to LinkedIn’s Lunch 2.0 Party” – Vorschaubild von Mario Sundar

Personalsuche mit LinkedIn (Teil 1)

Nachdem wir uns vor kurzem mit der “Stellensuche bei LinkedIn” befasst haben, setzen wir uns heute damit auseinander, wie Du LinkedIn für die Personalsuche einsetzen kannst. Die vorgestellten Methoden lassen sich jedoch ebenso für die Stellensuche anwenden. Da der Artikel zur Stellensuche einige wichtige Grundfunktionen beleuchtet, ist es für Neueinsteiger empfehlenswert, zuerst diesen Post zu lesen.

Nicht anders als in anderen sozialen Netzwerken, ist es auch im Fall von LinkedIn naheliegend, über die Suche und Ansprache von anderen Nutzern Kontakte zu potenziellen/interessanten Kandidaten zu knüpfen. Wie aber findet man unter 35 Millionen Nutzern, darunter 500.000 Deutsche, diejenigen, die für das eigene Unternehmen interessant sind?

Für das Durchsuchen von LinkedIn nach Personen (sowie auch nach rein thematischen Inhalten) stehen Dir die interne Suche über das LinkedIn Suchsystem und die externe Suche über Websuchmaschinen, wie z. B. Google, zur Verfügung.

Im Folgenden erläutern wir die technische Vorgehensweise für die interne Personensuche bei LinkedIn. Die externe Suche mit Websuchmaschinen erläutern wir im zweiten Teil unserer LinkedIn Serie.

Personalsuche mit der LinkedIn-Suchmaschine
Mithilfe von Google „gesperrte“ LinkedIn Profile „öffnen“

Personalsuche mit der LinkedIn-Suchmaschine

Betrachten wir zunächst die internen Suchtools. Zum einen steht Dir für Deine Suche die erweiterte Filtersuche mit verschiedenen Auswahlkriterien zur Verfügung. Zum anderen lässt sich die einfache Stichpunktsuche mithilfe von speziellen LinkedIn Suchoperatoren in Kombination mit Booleschen Operatoren zu einem effektiven Suchwerkzeug umwandeln.

Die erweiterte Suche

Zur erweiterten Suche gelangst Du über den Link „Erweiterte Filter“ unter dem „Suche“-Button der Stichwortsuchleiste oben in Deinem Browserfenster.

Die Maske „Erweiterte Recruiter-Suche” besteht aus mehreren Suchkriterien sowie den “Spotlights”, die allerdings nur mit einem Upgrade einsehbar sind. Dem zahlenden Nutzer verraten sie, welche Kandidat:innen am ehesten antworten werden.

In der Maske kannst Du Dich für den Einsatz einzelner Suchkriterien oder für Kombinationen aus mehreren Suchkriterien (Feldern) entscheiden, um die entsprechenden Bereiche in den Nutzerprofilen (Firma, Ausbildung, Ort usw.) nach Deinen Vorgaben zu durchsuchen. Je mehr Kriterien Du für Deine Suche einsetzt, desto präziser werden Deine Ergebnisse, wobei die Gefahr, relevante Ergebnisse zu übersehen, ebenfalls steigt. (Für dieses Suchdilemma gibt es jedoch noch keine perfekte Lösung). In den Feldern können zusätzlich zu den Stichpunkten auch die boolsche Operatoren AND, OR und NOT verwendet werden, was für eine Präzisierung von Suchanfragen sehr hilfreich sein kann.

Anwendungsbeispiele für die Personensuche mit der erweiterten LinkedIn-Suche

Steigen wir gleich mit einigen einfachen Praxisbeispielen in die Personalsuche ein:

Wir suchen eine Person aus Hamburg und Umgebung, die sich mit der Programmiersprache Java auskennt (etwa ein Entwickler) und aktuell bei IBM arbeiten soll.

Beispiel Eingabe 1:

Standort: Hamburg und Umgebung
Unternehmen: IBM ⇨ nur aktuell
Stichwörter: Java

Wir erhalten etwa 43 Ergebnisse. Das erscheint uns zu unpräzise, denn darunter finden wir einige Personen, die nur wenig mit Java Entwicklung zu tun haben. Die Stichwörter werden dahingehend präzisiert.

Beispiel Eingabe 2:

Ort: Hamburg und Umgebung
Unternehmen: IBM ⇨ nur aktuell
Stichwörter: Java (Entwickler OR Entwicklung OR development OR developer)

Als Ergebnis erhalten wir nur noch 28 auf den ersten Blick relevante Nutzerprofile. Die Einschränkung auf IBM erscheint natürlich sinnlos. Es ging uns dabei lediglich darum, die Möglichkeiten der einschränkenden Suche zu demonstrieren. Um die Trefferzahl zu erhöhen, ergänzen wir unsere Suchbegriffe im Feld Unternehmen: (IBM OR Airbus)

Die Zahl der relevanten Ergebnisse ist durch die Hinzunahme des Unternehmens Airbus deutlich gestiegen. Im „Ernstfall“ würden wir die Suche nun nach und nach erweitern, bis sie eine akzeptable Zahl von Resultaten ergibt. Um selbst ein Gefühl für die richtige Vorgehensweise bei der Suche zu entwickeln, denkst Du Dir am besten einige eigene Beispiele aus und experimentierst mit den verschiedenen Feldern und Operatoren.

Wie Du feststellen wirst, erscheinen in der Trefferliste nur Kontakte 3. Grades (Freundesfreude). Alle anderen sind für Dich gesperrt, wenn du den “Recruiter Lite”-Tarif gewählt hast. Auch mit den “Recruiter Professional Services” (für Personaldienstleister) erhältst Du pro Monat nur auf 30 Kontakte außerhalb Deines Netzwerkes Zugriff. Einzig große Konzerne haben mit dem “Recruiter Corporate”-Tarif Zugriff auf die gesamte LinkedIn-Datenbank. Doch kein Grund zur Sorge: In einem späteren Abschnitt erfährst Du, wie Du als normaler User diese Sperre umgehen kannst.

LinkedIn Personalsuche für Fortgeschrittene: Operatoren richtig einsetzen

Wenn Dir die erweiterte Suche mit vorgegebenen Feldern zu unflexibel erscheint und Du das Handwerk des manuellen Suchkettenbaus beherrschst, kannst Du mithilfe individuell erstellter Suchketten aus LinkedIn Operatoren und booleschen Operatoren mit der „einfachen“ Stichwortsuche beachtliche Ergebnisse erzielen.

 

stichwortsuche-linkedin

Nutze hierzu die folgende Übersicht der verfügbaren LinkedIn Operatoren:

Description Operator Name Dependency Possible Values
First Name fname: n/a <keyword>
Last Name lname: n/a <keyword>
Current Title ctitle: n/a <keyword>
Past Title ptitle: n/a <keyword>
Title title: n/a <keyword>
Current Company ccompany: n/a <keyword>
Past Company pcompany: n/a <keyword>
Company company: n/a <keyword>
School school: n/a <keyword>
Country country n/a <valid country>
Zip Code zip: country: <valid zip code>
Radius radius: country: and zip: <10, 25, 35, 50, 75, 100>
Industry industry: n/a <valid industry>
Interested in interest: n/a <p:potential employees, c:consultants/contractors, e:entrepreneurs,
h:hiring managers,
i:industry experts,
d:deal-making contacts>
Joined LinkedIn joined: n/a <login:since last login,
d:in the last day,
w:in the last week,
2w:in the last 2 weeks,
m:in the last month,
3m:in the last 3 months>

Du kannst nun einzelne oder mehrere dieser Operatoren kombiniert mit den Suchworten Deiner Wahl in das Eingabefeld der LinkedIn-Stichwortsuche eingeben, um die LinkedIn-Suche Deinen persönlichen Anforderungen anzupassen.

Beispiel Eingabe 3 & 4:

Setzen wir zunächst zwei Operatoren für die Ergänzung über das Land und den aktuellen Arbeitgeber ein:

country:”Deutschland” ccompany:”Airbus”

advanced-search-land-unternehmen

Um die über 700 Ergebnisse etwas einzuschränken, erweitern wir unsere Sucheingabe um die aktuelle Position im Unternehmen:

country:”Deutschland” ccompany:”Airbus” ctitle:”Manager”

personal-suche-land-unternehmen-position

Als Ergebnis erhalten wir etwa 200 Profile von Airbus Managern verschiedener Hierarchieebenen aus ganz Deutschland.

Auf der nächsten Stufe kombinieren wir LinkedIn Operatoren mit booleschen Operatoren (AND, OR, NOT), um unsere Ergebnisse noch weiter zu präzisieren. Aus pädagogischen Gründen, kommt diesmal zuerst die Beispiele und danach die Suchaufgabe.

Beispiel Eingabe 5 & 6:

country:”Deutschland” ccompany:”IBM” ctitle:”consultant NOT managing”

suche-linkedin-boolesche-operatoren

Hier werden deutschlandweit Consultants gesucht, die bei IBM arbeiten. Consultants mit “Managing” Erfahrung (z.B. Managing Consultants, Managing Partner usw.) sind bei dieser Suche jedoch nicht vom Interesse.

country:”Deutschland” ccompany:”IBM OR Pwc” ctitle:”managing AND consultant NOT senior”

advanced-search-linkedin-boolean-strings

Wir suchen hier Leute mit Erfahrung als Managing Consultant, die bei IBM oder PwC tätig sind (und schließen gleichzeitig Senior Consultants aus). Sollen die Profile der infragekommenden Personen darüber hinaus auch noch nach bestimmten Stichpunkten (z.B. Öl, Gas oder IT) gefiltert werden, können diese ohne Verwendung von besonderen LinkedIn Operatoren in die Kette aufgenommen werden.

(Tipp: Lass Dich an dieser Stelle bitte weiterhin nicht durch gesperrte Profile entmutigen. Erst lernst Du das Suchen und dann erst das “Knacken” der gesperrten Profile.)

country:”Deutschland” ccompany:”IBM OR Pwc” ctitle:”managing AND consultant NOT senior” (Öl OR Gas OR IT)

suche-personal-branche-linkedin-industrie

Bitte achte bei der Stichwortsuche ganz genau auf die Syntax Deine Sucheingabe:

Entgegen den Feldern der erweiterten Suche und der sonst üblichen Vorgehensweise werden die Suchterme aus mehreren Stichpunkten und booleschen Operatoren mit einem vorgesetzten LinkedIn Operator grundsätzlich in Anführungstriche statt in Klammern gesetzt!

ctitle:”managing AND consultant NOT senior”

Wenn Du Kombinationen aus Stichpunkten und boolschen Operatoren ohne vorgesetzte LinkedIn Operatoren verwendest, sollte der entsprechenden Teil des Suchterms in Klammern gesetzt werden!

(Öl OR Gas OR IT)

Beherrschst Du die Verwendung von LinkedIn Operatoren in Kombination mit booleschen Operatoren, kannst Du häufig schnellere und bessere Ergebnisse erzielen als bei Verwendung der erweiterten Suche.

Zu den Möglichkeiten der internen LinkeIn-Suche lässt sich abschließend hinzufügen, dass sich die Ergebnislisten nach Kriterien, wie Relevanz, Kontaktgrad usw. sortieren lassen. Außerdem können im Rahmen einer kostenlosen Mitgliedschaft bis zu drei Suchketten gespeichert werden, sodass Du Deine Suche zu einem späteren Zeitpunkt ohne eine wiederholte Eingabe erneut durchführen können.

Versteckte Profile über die externe Suche finden

Höchste Zeit, Dein Wissen um die externe Suche und die Möglichkeiten der “Profil-Öffnung” zu erweitern.

Zum Glück wird ein Großteil der LinkedIn Datenbestände (Nutzerprofile), wenn von Nutzern nicht explizit unterbunden, von externen Suchmaschinen, wie z.B. Google oder Yahoo, indiziert. Dadurch wird es möglich, die LinkedIn Profile mit diesen Suchmaschinen von außerhalb zu durchsuchen und auf diese Weise von der Flexibilität der Suchmaschinenbefehle zu profitieren.

Mach Dir jedoch zunächst bewußt, dass die externe Suche mit Websuchmaschinen vom Prinzip her anders funktioniert als die Suche mit der internen LinkedIn-Suchmaschine. Im Gegensatz zu der internen bietet die externe nicht die Möglichkeit, einzelne Bereiche eines Profils (Unternehmen, Position usw.) gezielt zu durchsuchen. Mit einer externen Suchmaschine durchsuchst Du stets das gesamte Nutzerprofil nach Übereinstimmungen mit Deinen Angaben.

Gib z.B bei der LinkedIn Suche mit Google einen Firmennamen ein, erhältst Du nicht ausschließlich Personen, die mit der Firma zu tun hatten, sondern alle die, bei denen der Firmenname in irgendeinem Zusammenhang im Profil auftaucht (z.B. Produkte von Firma X verwendet). Für die Effektivität der externen Suche ist daher die Qualität der verwendeten Begriffskombinationen und Suchoperatoren entscheidend.

Die Grundlage für das externe Durchsuchen von LinkedIn Profilen mit Google bilden die folgenden Grundbefehle:

site:linkedin.com (nur die Seite von LinkedIn soll bei der Suche berücksichtigt werden.)
inurl:pub OR inurl:in (die URLs der Ergebnisse sollten pub oder in enthalten – typisch für Profilurls)
-inurl:directory -inurl:dir (Mitgliederverzeichnis-URLs werden ausgeschlossen)
intext: (durchsucht den Text einer Seite)

Wir kehren nun zu unseren Beispielen aus dem zweiten Artikel zurück und starten mit der Suche nach Consultants, die bei IBM oder PwC arbeiten und aus Hamburg kommen.

Beispiel Eingabe 7 & 8:

Gib bitte folgende Suchkette in das Eingabefeld von Google ein:

site:linkedin.com intext:(current consultant (IBM OR PwC) Hamburg Area) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Suche mit Google

Achte auf die Begriffe “current” und “Area”. Es handelt sich dabei um Standardbegriffe aus den LinkedIn Profilen, die übrigens unabhängig von Deiner persönlichen Spracheinstellung stets in der englischen Variante in der Datenbank abgelegt werden. Die Kombination ‘current consultant’ innerhalb der ersten Klammer zielt darauf ab, Profile zu finden, in denen das Wort “consultant” möglichst nah am Wort “current” (für aktueller Beruf/Position) steht. Solche Profile gehören dann auch sehr wahrscheinlich Personen, die aktuell tatsächlich Consultants sind. Ähnlich verhält es sich mit der Ortsangabe. Wir möchten “Hamburg” daher gerne in der Nähe von “Area” haben und nicht einfach irgendwo innerhalb des Profils.

Die obere Suchkette liefert überschaubere ca. 90 Ergebnisse. Dennoch wollen wir die Ergebnisse gerne weiter einschränken indem wir Senior Consultans und Managing Consultants herausfiltern.

Die erweiterte Suchkette lautet dann:

site:linkedin.com intext:(current consultant -senior -managing (IBM OR PwC) Hamburg Area) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Google Suche mit NOT Einschränkung

Nun verbleiben nur noch ca. 50 potentiell interessante Ergebnisse. Bei einer genauen Analyse wirst Du feststellen, dass darunter doch ein paar sind, die nicht exakt unseren Kriterien entsprechen. 100% Genauigkeit läßt sich auch mit den besten Suchketten nicht gewährleisten.

Übrigens erlauben die oben kurz erwähnten Standardbegriffe in den LinkedIn Profilen das gezielte Durchsuchen der Profile nach Zugehörigkeit zu oder Erfahrung in bestimmten Branchen. Unter der LinkedIn Maske “erweiterte Suche” findest Du eine Liste mit Branchen. Schalte Deine LinkedIn Version auf Englisch um, und Du erhältst die englischen Übersetzungen, die tatsächlich in den Profilen gespeichert werden.

Beispiel Eingabe 9:

Suchen wir z.B. nach Personen aus Hamburg, die im Bereich Telekommunikation tätig sind oder waren, könnten wir im Rahmen einer groben Erstsuche mit der folgenden Kette arbeiten:

site:linkedin.com intext:(Hamburg Area “Telecommunication industry”) (inurl:pub OR inurl:in -inurl:directory -inurl:dir)

LinkedIn Google Suche mit Branchen

Wie Du mit der externen Suche gesperrte Profile “knacken” kannst

Die externe Suche bietet neben ihrer Flexibilität zwei wesentliche Vorteile für die nicht zahlenden LinkedIn-Mitglieder. Du hast Zugriff auf mehr als 100 Ergebnisse (bis 1000). Mit ein wenig Glück hast Du über die externe Suche außerdem Zugriff auf geschlossene Profile, also solche die nicht zu Deinem erweiterten Netzwerk gehören. Das geht so:

Gehen wir mal von einer internen LinkedIn Suche aus, die uns zu einer Liste mit interessanten Profilen führt. Ein Teil der Profile wird jedoch anonym, also ohne Namensangabe, angezeigt. Bei einem Klick auf die entprechenden Profile bekommen wir den Hinweis “Privat”, zusammen mit einigen wenigen, für eine Bewertung unzureichende Angaben sowie eine Aufforderung zum “Upgraden” des eigenen Accounts.

Führen wir zur Veranschaulichung mit der erweiterten Suche von LinkedIN folgende Suche durch:

Ort:Standort/Gebiet
Land:Deutschland
PLZ:20097
Reichweite:44km

Titel:Consultant NOT Managing
Unternehmen:IBM OR PwC

Erweiterte SucheErgebnis der erweiterten SucheLinkedIn Profil gesperrt

Eins der ersten Ergebnisse trägt die Überschrift “User Experience Consultant at IBM Interactive”. Das ist ein geschlossenes Profil. Wir klicken darauf und erhalten unvollständige Daten zu der Person. Die vorhandenen Daten können aber durchaus ausreichen, um damit über eine externe Suchmaschine nach demselben Profil auf die Suche zu gehen. Wir extrahieren eine Reihe von möglichst auffälligen Begriffsketten aus dem anonymen Profil und setzen sie in die Google Suchkette ein:

Beispiel Eingabe 10:

site:linkedin.com User Experience Consultant at IBM Interactive Intern bei base-iX Websolutions

Google Suche nach gesperrten LinkedIn Profilen

Gleich an erster Stelle “spuckt” Google ein Profil raus, das mit den Vorgaben am besten übereinstimmt. Erste Auffälligkeit – das Profil ist im Gegensatz zu LinkedIN mit einem Namen versehen. Klicke nun nicht direkt auf den Profillink sondern auf “Im Cache”, erhäktst Du das vollständige von Google indizierte Profil des Nutzers, zu dem Du über LinkedIn selbst einen sehr eingeschränkten Zugang haben.

geöffnetes LinkedIn Profil 1. Teilgeöffnetes LinkedIn Profil 2. Teil

Die Voraussetzung für diesen Trick ist, dass ein Profil auf Wunsch des Nutzers indizierbar ist. Nach unserer eigenen Statistik lassen sich im Moment etwas mehr als 50% der deutschsprachigen LinkedIn-Profile mit der vorgestellten Technik “öffnen”. In den meisten Fällen reicht diese Menge aus um im Rahmen des eigenen Suchvorhabens einige interessante Kandidaten ausfindig zu machen.

Wir hoffen, dass Euch unsere kleine LinkedIn Reihe  (1.,2.,3.) gefallen hat. Über Vorschläge, Kommentare und ganz besonders Fragen zum Thema Suche freuen wir uns sehr.


Viel Spaß beim Ausprobieren!

“Welcome to LinkedIn’s Lunch 2.0 Party” – Vorschaubild von Mario Sundar

Persönliche Email-Adresse eines Ansprechpartners ausfindig machen?!

Kennen Sie das? Sie möchten jemandem eine persönliche Email schreiben, finden aber nur eine allgemeingültige Adresse à la [email protected]? Oder Sie wollen sich auf eine Stelle bewerben, und würden gerne auf sich aufmerksam machen, indem Ihre Bewerbung als einzige den Weg direkt in den Posteingang des Personalverantwortlichen findet, statt mit allen anderen im Massenpostfach [email protected] um Aufmerksamkeit zu buhlen?

Dann haben wir drei hilfreiche Tipps für Sie:

1. Die Suche mit Personensuchmaschinen

Von den drei deutschsprachigen Personensuchmaschinen yasni.de, 123people.de und myonid.de hat/zeigt 123people.de als einzige persönliche Emailadressen an:

email-mit-personensuchmaschinen

2. Die Suche nach Emailadressen mit Google

Geben Sie den folgenden Suchterm (mit Anführungszeichen) in das Google-Eingabefeld ein. Falls Sie kein Ergebnis erhalten wiederholen Sie die Eingabe ohne “email”.

“email * * firmenname.de”

3. Die Suche nach Emailadressen mit der Trial and Error Methode

Falls Sie keine der geschilderten Methoden zu der gesuchten Emailadresse führt, bleibt Ihnen immer noch die Trial and Error Methode anhand folgender Grundschemata:

[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]

Achten Sie beim Verschicken der Email darauf, dass der Empfänger nicht sehen kann, dass Sie die Emailadresse geraten haben, sonst ist der Überraschungseffekt weg. Am Besten schicken Sie die Email als Blindkopie (bcc:). Alle Emails die falsch waren kommen i.d.R. innerhalb eines Zeitraums von einigen Minuten bis zu einigen Stunden mit einer Fehlermeldung zurück. Diejenige Emailadresse von der nichts zurückkommt ist/war dann die von Ihnen gesuchte.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Falls Sie weitere Methoden kennen oder Fragen haben, freuen wir uns über Ihren Kommentar.

“Enigma Code Machine at Bletchley Park” – Vorschaubild von david.nikonvscanon