[HTTP410] (M)ein Weg von vielen – Berufsorientierung aus persönlicher Sicht

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Jo hat zu einer Blogparade aufgerufen. Thema: Berufsorientierung. Eine schöne Idee! Dazu hat natürlich jeder aus der HR-Suppe einiges an Fachlichem zu sagen – und hat es auch schon getan. (Siehe Liste unter Jos Artikel.) Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um aus der ganz persönlichen “Gegenperspektive” zu erzählen. Mein Weg an die Tastatur, an der ich heute diesen Text schreibe, glich nämlich eher einer Schnitzeljagd als einer aktiven Orientierung. Dass ich heute Konzepte für digitale Arbeitgeberkommunikation gestalte, mag ironisch scheinen – vielleicht ist es aber auch einfach das logische Ende dieser Entwicklung.

In welchen Phasen hätte meine Berufsorientierung stattfinden können? Woran ist das jeweils gescheitert und was hätte mir damals eventuell geholfen?

Frühkindliche Prägung

Eine familiäre Vorbestimmung gab es bei mir weniger. Meine Familie war väterlicherseits eher technisch/mathematisch orientiert, die meiner Mutter war in pädagogischen Berufen. Beides kam für mich nicht in Frage. Als Kind fand ich den klassischen Wissenschaftler spannend, in meiner Vorstellung eine Person zwischen aufregenden Apparaturen im Labor und abenteuerlichen Entdeckungsreisen in der ganzen Welt. So etwas wollte ich sein. Unter dem Eindruck von Museumskatalogen meines Großvaters und der Disney-Version von Indiana Jones habe ich im Kindergarten in irgendein Poesiealbum “Archäologe” (vermutlich falsch geschrieben) als Berufswunsch eingetragen. Lacht nicht, das wird noch mal relevant.

Ich glaube nicht, dass ich hier viel verpasst habe. Ich war ein Kind, hatte dafür vielleicht sogar ein überdurchschnittliches Interesse an Büchern und daran, was ich darin verstehen konnte. Eine gesunde Entwicklung hängt in diesem Alter – so glaube ich – noch nicht mit einer fachlichen Orientierung zusammen. Klar, gewisse Sozialkompetenzen kann man hier schon erlernen, musische Begabungen behutsam fördern, etwas Lesen und Schreiben kann auch vor der ersten Klasse nicht schaden, genau wie erste Fremdsprachenkontakte. Berufliche Orientierung sollte aber freiwillig sein.

Schulzeit

In meiner frühen Schulzeit gab es dann auch wenig Erweckungserlebnisse. In Heimat- und Sachkunde (so hieß das damals) glänzte ich mit großem Fachwissen, in allen anderen Fächern eher durch Ablenkung oder vergessene Hausaufgaben und Turnbeutel. Diesem Engagement Rechnung tragend, bekam ich gegen Ende meiner Grundschulzeit eine (damals verbindliche!) Empfehlung für die Hauptschule – ein Schicksal, das ich durch einen Aufnahmetest für die Realschule abwenden konnte. Eines war mir aber schon damals bewusst: Alle Berufswege, die ich mir grob vorstellen konnte, waren mehr oder weniger akademisch. Und da ich mir zudem alle Möglichkeiten offen halten wollte, gab es nur einen sinnvollen Weg: Abitur. Ich gab mir also ein Jahr wirklich Mühe und konnte zur sechsten Klasse dann auf ein Gymnasium wechseln. Nun war ich dort wo ich sein wollte, hatte mich aber noch lange nicht diszipliniert. Eine Ehrenrunde in der achten Klasse, in Verbindung mit einem Umzug in das schulisch weniger fordernde Hamburg, brachte mich dann entspannt und mit wenig Mühen zum Abitur. Ich genoss die Zeit, wählte meine Fächer aber meist nach dem Prinzip des geringsten Widerstands. Leistungskurs Deutsch und Geschichte liebte ich von Herzen, durch die anderen “Laberfächer” schlängelte ich mich auch noch ganz elegant und alles andere war rückblickend eine ziemliche Katastrophe. Aber ich konnte ja ausgleichen.

Hier würde ich heute dringend ansetzen: Bis auf wenige Ausnahmen wurde in meinen Schulen nach Lehrplan gepaukt. Der Unterricht selbst war zwar meist nicht schlecht, eine Einbettung in die Lebensrealität “da draußen” fand aber kaum statt. Allenfalls mal die schwammige Drohung “Was Ihr jetzt verpasst, müsst Ihr sonst während des Studiums nachholen!”. Da zittert der 16-jährige Tobias natürlich. Es gab dann noch ein Schulpraktikum, und eine Berufsinformationswoche mit Tagesexkursionen in unterschiedliche Betriebe. Danach wusste ich immerhin, wohin ich nicht wollte. Ich habe in der Schule so gut wie gar nichts über konkrete Berufe gelernt, nichts über Unternehmen, deren Funktionsweise, nichts über Dienstleistungen und Produkte – das bisschen Volkswirtschaft nur aus rein systemischer Sicht. Wer hätte es uns auch lehren sollen? Alle Lehrer waren nun mal Lehrer und hatten darüber hinaus keinerlei außerschulische Erfahrung. Dieses Problem besteht bis heute.

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Nach der Schule

Nach dem Abitur hatte ich keine Ahnung was ich machen sollte. Ich war froh, dass ich aus der Schule raus war, mit dem Abitur gefühlt “alle Möglichkeiten” hatte und genoss diesen Zustand erst mal ausgiebig. Da ich aufgrund des obligatorischen Knieschadens inkl. Sehschwäche ausgemustert wurde, fehlte mir allerdings auch die Zivildienst-Zeit zum finanzierten Überlegen. Also erst mal arbeiten. “Was Richtiges”, auf die Lieferjobs die ich als Schüler gemacht habe, hatte ich keine Lust mehr. Ich arbeitete dann im Versandlager einer Soft- und Hardwarefirma für Musikproduktion und hatte dort einen Heidenspaß. Ich wurde schnell voll eingesetzt, mit eigenen Verantwortungsbereichen und – darauf war ich damals sehr stolz – einem eigenen Schreibtisch mit Telefon, Computer und Stempeln! Wir waren ein tolles Team, leider wohl nicht kostendeckend genug, so dass die gesamte Abteilung im zweiten Jahr geschlossen und outgesourced wurde. Der Job war weg.

Seit dem Aussetzen der Wehrpflicht wird dieses Problem in meinem männlichen Bekanntenkreis noch deutlicher: Die Schule ist vorbei und man “steht auf der Straße”. Natürlich gibt es manche, die schon jetzt genau wissen, dass sie Ophthalmolog_in werden wollen, aber andere wissen es eben nicht. Wenn ich heute mit Schulabgängern spreche, bleibt für die Unentschlossenen die Option FSJ oder Ausland – oder beides. An dieser Stelle lässt sich allerdings wenig am System drehen, hier muss man selbst aktiv werden. Und Unternehmen könnten natürlich auch schon diese Phase nutzen, ihre Arbeitsplätze vorzustellen und entsprechende Berufsbilder zu bewerben.

“Ich muss jetzt was studieren.”

Also klopfte die Frage nach dem Studium wieder an. Ich hatte mich zwischenzeitlich mal bei einer Hamburger Kunstschule für Illustrationsdesign beworben (Ich konnte leidlich zeichnen, und gab da dem Drängen von Freunden und Familie nach) dann aber darauf verzichtet, zur letzten Bewerbungsrunde anzutreten. Ich zeichnete gerne, Designs nach Wunsch auf Abruf zu produzieren fiel mir unglaublich schwer. Und es machte mir keinen Spaß.

Ich grübelte lange. Ich war bestimmt drei oder vier Nachmittage im BIZ und schaute mir dort Berufsvideos auf seltsamen Datenträgern an (Internet als Informationsquelle war damals noch nicht wirklich überzeugend). Ich machte Skill-Tests und hatte sogar ein persönliches Beratungsgespräch. Dabei war es gar nicht so, dass ich keine interessanten Berufe fand, ganz im Gegenteil. Alles schien mir durchaus aushaltbar, selbst meinen Logistikjob hätte ich noch gut weiter machen können. Finanziell hatte ich damals keine großen Ansprüche. Ich war ja eher antikapitalistisch eingestellt und auf ressourcenarme Selbstverwirklichung gepolt. Was mich abschreckte, war der oft ellenlange Weg zum Job. Mich durch Studiengänge zu quälen, die mich schon auf dem Papier langweilten, nur um dann nach durchschnittlich 5 Jahren (Bachelor gab es damals noch nicht) irgendwann tatsächlich ergebnisorientiert zu arbeiten – die Vorstellung war für mich der reine Horror. Eine Ausbildung war mir aber wiederum zu schulisch, dazu war ich viel zu froh, aus der Schule draußen zu sein. Und natürlich muss ich zugeben, dass ich auch einen gewissen akademischen Anspruch an mich selbst hatte. Ja, Eitelkeit und Faulheit sind zwei hässliche Schwestern.

Und so entschloss ich mich das zu tun, was mich 1. schon als Kind interessiert und von dem ich 2. eine recht klare Berufsvorstellung hatte: Ich nahm ein Studium der Vor- und frühgeschichtlichen Archäologie auf. To make a long story short: Ich studierte mit großem persönlichem Interesse, beendete noch mit einigem Elan das Grundstudium. Als es dann jedoch einige Semester später in Richtung Abschluss und Berufsrichtung ging wurde mir klar, dass ich nicht in diesem Bereich arbeiten würde. Zudem hatte ich in diesen Jahren, die Gelegenheit viel “mit Medien” zu arbeiten. Ich habe Musik gemacht und “vermarktet”, wobei ich für Grafik, Text und Rechweite selber sorgen mußte. Bald folgte mein erster Job als Online-Redakteur bei einem Verlag. Ich fühlte mich in diesem Bereich schnell wohl und zu Hause. Ich machte mich selbstständig, arbeitete viel und mein Studium litt darunter zusehends. An einem gewissen Punkt entschloss ich mich, mein Studium abzubrechen und begann ein Praktikum in einer Werbeagentur.

Nun, diese Entwicklung war abzusehen. Es dauerte eben, bis ich “mein Ding” gefunden hatte. Und zwar durch zwei Faktoren: 1. praktische Erfahrung und 2. ein WWW, das mir eine Fülle von Antworten auf meine Fragen lieferte. Das in Kombination hat mich Berufsbilder und Unternehmen verstehen lassen. Und zwar so gut, dass ich mir sicher war, mit dem Studienabbruch keinen schwerwiegenden Fehler zu machen. An dieser Stelle also mein Plädoyer an Unternehmen: Stellt Euch vor, beschreibt was ihr tut, wie Ihr es tut und wie andere dabei mitmachen können! Und dabei reicht es nicht aus, Flyer ans schwarze Brett zu hängen oder hier und da mal auf einer Hochschul-Messe aufzutauchen. Baut Kampagnen und Informationsangebote, die so gut sind, dass sie junge Menschen auf neue Ideen bringen. Ihr müsst nicht auf die fertigen Bewerber in eurer Branche warten, ihr könnt sie euch selbst heranziehen.

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Heute

Seit fast vier Jahren arbeite ich hier bei der Wollmilchsau GmbH. Ich liebe Werbung, Unternehmens- und Online-Kommunikation. Und der Themenbereich HR ist mir als Anti-Held dieses Bereichs quasi auf den Leib geschneidert. 😉 Ich habe etwas gefunden, was mir wirklich Spaß macht, in dem ich gute Leistung bringen kann und was dabei sogar meinen Lebensunterhalt sichert. Und genau das ist es, was mich auch an den Erfolg meiner Arbeit glauben lässt. Für dieses ganze Hin-und-Her meiner Berufsorientierung kann ich niemandem die Schuld geben außer mir selbst, hätte ich aber früher Zugang zu besseren oder attraktiveren Informationen bekommen, dann wären die entscheidenden Aha-Erlebnisse vermutlich früher da gewesen.

Pics: Les Haines (CC BY 2.0), Sascha Erni (CC BY 2.0) und Travis Ford ( CC BY 2.0)

Potenzielle Arbeitgeber? PR-Agenturen im GenY-Test

Unser Praktikant wird mal wieder als Versuchskaninchen auf Unternehmensauftritte losgelassen. Heute sogar in eigenem Interesse: Als Student für PR- und Kommunikationsmanagement lassen wir ihn genau eine (fiktive) Bewerbung an eine PR-Agentur versenden. Was werden seine Eindrücke sein? Welcher Arbeitgeber macht das Rennen?

Der Zeitpunkt, bei dem ich mich bei einem Unternehmen bewerben muss, rückt immer näher. Ich habe noch ein Semester vor mir und sollte mich nun bald entscheiden. Ich habe einige PR-Agenturen etwas genauer untersucht und vor allem ihre Webseite sowie ihren Auftritt in Sozialen Medien unter die Lupe genommen.

Euro RSCG ABC

Euro RSCG ABC bietet ein gutes Umfeld in dem sich Millenials wohlfühlen, viele Möglichkeiten haben sich zu entfalten und sich professionell weiterzuentwickeln. Sie betreiben eine Facebook-Seite, auf denen Themen rund um Medien behandelt werden. Einen richtigen Einblick in das Arbeitsumfeld gibt es jedoch nicht. Auf der Hompage braucht man etwas Zeit, um an gewünschte Informationen zu kommen. Die Medien-Preise schinden Eindruck. Sie arbeiten mit großen und namhaften Unternehmen zusammen, die mich auch persönlich interessieren. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie international agieren, was einem viele Chancen bieten kann.

achtung!

achtung! ist eine Agentur, die sich weder als PR- oder Werbeagentur sieht. Nach eigenen Aussagen fließen die Arbeitsbereiche ineinander über, so dass es keinen Unterschied macht, ob eine Idee für ein Projekt, von einem Werber oder PR-Profi kommt. Die Homepage ist schlicht gehalten und ist einfach zu navigieren. Man findet sich schnell zurecht und bekommt gewünschte Karriere-Informationen auf Anhieb. Als eine der wenigen Agenturen gewähren sie auf ihrer Facebook-Seite Einblick in ihren Arbeitsalltag. Es werden z.B. Bilder von den Räumlichkeiten oder das Team bei einer Besprechung gezeigt. Sie gewinnen jährlich wichtige PR-Preise und gehören zu den Top 25 der inhabergeführten Agenturen. Die Mitarbeiter werden durch Newsletter, Austauschforen oder beim Agentur-Frühstück über Geschäftsentwicklungen informiert, was einiges über ihre Arbeitskultur aussagt. Sie haben ein Programm, das sich die “achtung! Akademie” nennt, in dem Mitarbeiter in Workshops oder externen Seminaren die Möglichkeit haben, sich professionell weiterzuentwickeln und ihre Karriere selbst zu gestalten. Super ist der YouTube-Karrierechannel: achtung! sucht

Edelman

Edelman ist einer der größten PR-Agenturen und besitzt laut eigenen Aussagen das größte unabhängige PR-Netzwerk weltweit. Das Team ist sehr durchmischt und legt großen Wert auf Diversity, was mir persönlich sehr gefällt.. Sie haben einen großen Anteil an Millennials und gehören laut Brill Street zu den 50 besten Arbeitgebern für die Generation Y. Mir gefällt vor allem, dass das Team von Edelman sehr international ist. Edelman unterhält einen YouTube-Kanal, der mir persönlich sehr gefällt. Es werden die verschiedensten Themen in den Videos behandelt. Unter Anderem gibt es Videos, die eine klare Ausrichtung auf Employer-Branding haben, aber auch Videos, die allgemeine Informationen zu Public Relations enthalten. Die Homepage von Edelmann ist einfach aufgebaut, aber man findet auf Anhieb die gewünschten Informationen. 

Faktor 3

Faktor 3 ist eine inhabergeführte Agentur mit etwa 120 Beschäftigten. Die Homepage ist schlicht gehalten und einfach zu durchforsten. Es gibt viele Informationen, die in Form eines Blogs bereitgestellt werden. Auf ihrer Facebookseite  und ihrem Twitter Account gibt es allgemeine Informationen rund um Medien und PR.  Sie agieren in vielen verschiedenen Branchen, was für einen Bewerber eine große Auswahl an Einsatzgebieten ermöglicht. Zusätzlich bieten sie Volontariate an und bilden ihr zukünftiges Personal aus.

Fischer Appelt

Die Fischer Appelt Webseite ist sehr dynamisch gestaltet und lässt sich intuitiv benutzen. Die verschiedenen Agenturen der Agenturgruppe sind hier gut dargestellt, so dass man das Gefühl hat, dass sie tatsächlich zusammengehören. Fischer Appelt bietet seinen Mitarbeitern viele Möglichkeiten sich weiterzubilden, und bietet ein Volontär-Programm an, das mir persönlich sehr gefällt. Auf ihrer Facebookpage geben sie Einblick in ihre Projekte und auch Stellenanzeigen werden gepostet. Auf den Twitter-Account von Fischer Appelt kann man sich die Tweets leider nur als bestätigter Follower ansehen.

Fazit:

Alle Agenturen bieten gute Möglichkeiten, sich weiterzubilden und gehören zu den besten in ihrem Gebiet. Bei einigen Agenturen würde ich mir jedoch wünschen, dass sie mehr Einblick in ihren Arbeitsalltag gewähren würden. Die Referenzen und Erwähnungen in der Presse reichen mir bei Agenturen nicht aus, um mir ein umfassendes Bild von ihnen zu machen.

Meine Wahl würde auf achtung! fallen: Das “achtung! Akademie” Programm, ihre Unternehmenskultur und ihre Referenzen haben mich überzeugt. Die Mitarbeiter scheinen dort fest in alle Geschäftsprozesse eingebunden zu sein. So entsteht der Eindruck, dass die Stimme jedes Einzelnen zählt.

Wer ist Schuld an der “Generation Praktikum”?

Da ich bald mein Studium abschließen werde, rücken Zukunftsfragen immer mehr in meinen Fokus. Meine Sorgen gleich eine Anstellung zu bekommen werden zunehmend größer, denn ich gehöre zu der sogenannten Praktikanten Generation.

Kann ich mich auf eine Stelle bewerben und gleich anfangen zu arbeiten? Oder muss ich mich erstmal durch zahlreiche Praktika schlagen, um im Berufsleben Fuß zu fassen? Wenn ich mir die Anforderungen in einigen Stellenbeschreibungen ansehe, in denen von jungen Leuten umfangreiche Berufserfahrung gefordert wird, frage ich mich oftmals, wann ich dies alles getan haben soll. Es werden Mitarbeiter mit Persönlichkeit und Motivation gesucht. Doch wie motiviert kann ein Student sein, der jahrelang studiert hat und nach dem Studium, dass ihn eigentlich für einen gut bezahlten Beruf qualifizieren soll, trotzdem zahlreiche Praktika machen muss, um sich auf seine angestrebte Stelle bewerben zu können.

Sollte ich überhaupt versuchen mich nach meinem Bachelor Abschluss zu bewerben oder sollte ich einen Masterstudiengang anhängen, um überhaupt eine Chance auf meinem Traumberuf zu bekommen?

Es ist schwierig einen Verantwortlichen für diesen Umstand zu finden. Ich kann verstehen, wenn Arbeitgeber einen gut qualifizierten Menschen einstellen wollen, bei dem zusätzliches Training nicht mehr notwendig ist. Dafür ist Berufserfahrung natürlich erforderlich. Jedoch denke ich auch, dass es in einem Bachelor Studiengang, der nur sechs Semester dauert, vielleicht nicht immer möglich ist, den Studierenden alles Notwendige zu vermitteln, um gleich nach dem Abschluss im Beruf Fuß fassen zu können. Es wird sicherlich Ausnahmen geben in denen dies möglich ist, jedoch muss das Unternehmen trotzdem bereit sein, einen durch die erste Zeit zu führen und zu trainieren. Es ist schließlich der erste Job des Studenten.

Wer ist nun der Schuldige für das Problem “Generation Praktikum”?

Sind es die Unternehmen, deren Ansprüche zu hoch sind, denen man aber nicht vorwerfen kann, dass sie gut qualifizierte Mitarbeiter einstellen wollen?

Sind es die Universitäten und Fachhochschulen, die einem in sechs oder sieben Semestern beibringen sollen, in einem Beruf zu arbeiten in dem Jahre lange Erfahrung erforderlich ist?

Oder ist es die Politik, die das Bildungssystem von Grund auf überdenken sollte?

Was meint Ihr dazu?

Pic:!anaughty! und luisvilla (CC BY 2.0)