[HTTP410] Was das Employer Branding von Star Trek über Storytelling lernen kann

Tobi hat vorgestern anhand einer Studie dargelegt, dass Studenten von Arbeitgebern im Social Web skandalöserweise mehr erwarten, als Fotos von glücklichen Menschen. Sie wollen nämlich auch wissen, was die Mitarbeiter so glücklich macht. Ob es das sozial verantwortungsvolle Handeln des Arbeitgebers ist, seine hochwertigen Produkte und Dienstleistungen oder der Innovationsbeitrag, den das Unternehmen leistet.

Grafik über erwartete Arbeitgeberinfo aus sozialen Medien

Nun ist es erfreulicherweise ja so, dass wir in Deutschland tausende von Unternehmen haben, die jedes auf seine Weise, einen wertvollen Beitrag zu diesem Land leisten. Die Substanz zur Bedienung des Informationswunsches der angehenden Mitarbeiter ist also vorhanden. Das Problem liegt meiner Erfahrung nach eher darin, dass viele Organisationen sich unheimlich schwer damit tun, den aus ihrem Dasein für Mitarbeiter und Gesellschaft entstehenden Mehrwert zu kommunizieren. Ob das daran liegt, das an der Entwicklung von Arbeitgebermarken noch zu viele Ressortspezialisten und zu wenig “normale” Mitarbeiter beteiligt sind und deshalb niemand das große Ganze sieht, oder ob es daran liegt, dass die HR-Kommunikation ein junges Feld mit zu wenig Manpower und zu wenig fachlichen finanziellen Ressourcen ist, mag jeder für sich oder sein Unternehmen entscheiden.

Mich bewegt vielmehr die Frage, wie man seine Arbeitgebermarke, wenn man sie kennt, authentisch aber fesselnd aufbereitet. Und zwar möglichst einfach. Denn nicht jeder hat das Budget für eine Kommunikationsberatung oder dieses Budget ist gerade für eine Werbeagentur draufgegangen, die viele bunte Bilder aber keine solide Geschichte gestrickt hat und nun müsst ihr sehen, wie ihr bis zur nächsten Budgetrunde klar kommt. Aber Hilfe naht, denn ich bin auf meiner Suche der ultimativen Blaupause für das Storytelling von Arbeitgebermarken ein großes Stück näher gekommen. Auf meinen Studienreisen durch die Tiefen des Webs traf ich vor Kurzem auf den Storytelling-Enthusiasten James R. Harris, der dank Aristoteles und Star Trek eine wunderbar praktikable Lösung fand. Und was dem Verstand eines der größten Philosophen und Dichtungstheoretikers entsprungen ist und Hollywoods Brieftasche gefüllt hat, wird mit dem richtigen Fingerspitzengefühl auch dem Employer Branding zu Gute kommen. Laut Harris, folgen alle erfolgreichen Erzählungen im Kern der jahrtausendealten Drei-Akt-Struktur:

storytelling

Im ersten Akt entfaltet sich das Abenteuer und die Beteiligten werden eingeführt (= Euer Unternehmen). Im zweiten Akt, entfaltet sich das Abenteuer und steuert auf eine Krise zu (= der Unternehmenszweck und der nachgelagerte -Sinn), die nur der Held (= die zukünftigen Mitarbeiter) lösen kann und im dritten Akt löst der Held das Problem (= Karriere der zukünftigen Mitarbeiter).

Was das ganze mit Star Trek zu tun hat? Das seht Ihr in dieser exzellenten Slideshow, in der James Harris seine These anhand von Star Trek nachweist. Wem das nicht genügt, dem zeigt sein kurzes Ebook anhand von Star Wars, Matrix und Wall-E weitere Beispiele dieser einfach zu implementierenden Erzählstruktur auf. Viel Spaß beim Schreiben Eurer Arbeitgebermarken-Saga!

Recruiting Unconference #Tru Berlin. Aus dem Reisetagebuch einer Wollmilchsau.

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Für die Wollmilchsau war ich vorletzte Woche auf der Dmexco und der Zukunft Personal in Köln und vergangene Woche auf der #Tru in Berlin.

Da ersterer Ausflug mehr zum Einstieg in die schier unergründlichen Geheimnisse des  Personalwesens diente und ich auf der Dmexco einfach ein bisschen die Nase in den Wind bezüglich Agenturen, Trends und neuester Errungenschaften halten wollte, werde ich mich jetzt dem Tag auf der #Tru widmen.

In Berlin war die Atmosphäre durch die Location, dem Co Working Space Ahoy! Berlin und das jüngere Publikums anders, als noch einige Monate zuvor bei der ersten deutschen #Tru in Düsseldorf.  Auch hier herrschte fröhliches, geordnetes Chaos, wie es sich für eine Unconference gehört: Es gibt Trackleader, die eine Session zu einem vorher festgelegten Thema moderieren, ohne Powerpoint oder vorgeplantem Ablauf. Jeder darf mitdiskutieren, ähnlich wie man dies von Barcamps bereits kennt.

Mit dem ersten Track „Content is King – Community Management is Queen“ durfte ich die #Tru Berlin eröffnen – Welche Plattformen neben Facebook nutzen Unternehmen zum Rekrutieren von Kandidaten und macht das immer Sinn? Wie kann man Facebook für Employer Branding nutzen? Storytelling – und wo bekomme ich das Material her? Es wurde diskutiert, wofür das digitale Herz schlägt. In Einem waren sich die Anwesenden aber einig: Es gibt zwar kein Patentrezept für das Führen einer Community, aber die Möglichkeiten, die beispielsweise eine gute Facebookseite für das Unternehmen bietet, sind enorm. Nach 60 Minuten war meine Session leider schon wieder vorbei und es ging weiter mit Themen wie “Video Interviews”, “Employee Referral Programs” oder “The CV is dead”.

Besonders spannend war die Session zum Thema: „Mobile Recruiting. Sind die Arbeitgeber schon bereit dafür?“ von Lars Nuschke. Während in Düsseldorf das Thema noch verhalten diskutiert wurde, gab es in Berlin kaum ein Halten mehr und der Tenor war „Mobile Recruiting? Aber sicher“.

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Alles in Allem war die #tru wieder eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, was ich fleißig getan habe. Und natürlich war es eine großartige Möglichkeit, meine neue Wollmilchsau Kaputzenjacke auszuführen, denn wir sind ja jetzt ganz offiziell die Wollmilchsau GmbH.

In diesem Sinne,
Wollmilchsau Ahoi,
Merret

[HTTP410] Content Marketing: “Warum” und “Wie”

Ja, Buzzword. Dennoch merkt man in Gesprächen, dass die Vorstellungen darüber, was Content Marketing nun eigentlich sei und wie dieses umzusetzen ist, sehr weit auseinander gehen. Dass Red Bull Stratos “sowas” war, darüber ist man sich meist einig, genauso darüber, dass ähnliche Projekte für Unternehmen gängiger Größe utopisch sind. Aber auch das lässt sich überdenken: Was das gesamte Projekt so gigantisch teuer gemacht hat, war der technische Aufwand und die nötige Manpower, eine Stratossphären-Mission auf die Beine zu stellen. Dass es den Weltraum braucht, um eine für die eigene Marke signifikante Menge Menschen vor dem Bildschirm zu fesseln, das glaube ich nicht. Zwei schöne Slideshare-Präsentationen von Ogilvy habe ich heute morgen zu dieser Frage gefunden.

5 Reasons Content is the New Currency

Kluger, sehr amerikanischer Titel. Die Idee, Content als Währung zu sehen ist aber alles andere als falsch. Während wir hier noch häufig mit dem Begriff “Storytelling” arbeiten, nimmt “Content Currency” da etwas die verschwurbelte Romantik raus. Es geht nicht darum, Menschen mit guten Geschichten ans eigene Lagerfeuer zu locken, sondern darum, mit Geschichten markenbezogenen Mehrwert zu schaffen. Inhalt ist kein Linkbait, Inhalt ist etwas wert.

The 7 Principles of Social Design – How to Make Content Shareable

Je nach Typ des Inhalts, ist seine Teilbarkeit ein wesentlicher Faktor. Und das bedeutet nicht, ein paar Like- und Tweet-Buttons auf die Seite zu klatschen, sondern den Inhalt so entwerfen, produzieren und auszuliefern, dass Menschen in überhaupt teilen wollen – also ihn als (mit)teilenswert erkennen. Mehr dazu in der am Ende der Präse verlinkten Artikel auf Fast Company.

[HTTP410] Storytelling als Zukunft des Marketings – die Coca Cola Strategie

Fast jeder von uns erinnert sich an Situationen in seiner Kindheit, in denen Erwachsene uns mit Hilfe von Geschichten dazu gebracht haben, bestimmte Dinge zu tun oder uns für bestimmte Dinge zu interessieren – Storytelling. Ich erinnere mich beispielsweise an den Vater eines Freundes, der uns bei Wochenendspaziergängen regelmäßig “Geschichten aus seiner Jugend” erzählte. Neben der Freude, die er am Erfinden der Geschichten hatte, diente seine Mélange aus Räuberpistole und Schatzmärchen wohl auch dazu, die Spaziergänge interessanter zu machen als sie für Kinder gewöhnlich sind und so Genörgel zu vermeiden. Sonst wären wir unterwegs nicht immer zufällig über halbzerissene Schatzkarten eines abenteuerlichen Bandenbosses gestolpert, die uns dazu brachten, den Spaziergang freiwillig zu verlängern :-D. Aber genug meiner Erinnerungen. Ich wollte mit dieser Episode lediglich Eure Erinnerungen und Euer Bewusstsein für die Macht von Geschichten wecken. Denn viele von uns werden sich in den kommenden Jahren intensiv damit befassen (müssen), was eine gute Geschichte ausmacht und wie man sie erzählt. Denn die Fähigkeit gute Geschichten zu erzählen, egal ob mit Bildern, Videos oder Texten, wird in der bunten Welt des Social Webs unsere einzige Chance sein, uns Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Carolyn Everson, Vize-Präsidentin des globalen Anzeigenverkaufs bei Facebook, hat diese Herausforderung bei der kürzlichen Ankündigung von Ads in der Timeline und den Activitystreams in einer hübsch klingenden Vision formuliert:

Etwas deutlicher gesprochen, wird gutes Storytelling zukünftig die erfolgreichen und interessanten Unternehmen von den Langweilern und Erfolglosen unterscheiden. Ein Unternehmen, das die Bedeutung von Storytelling für den eigenen Erfolg bereits erkannt hat, ist Coca Cola. Und als Konsequenz hat Coca Cola das eigene Storytelling und das seiner Kunden in den Mittelpunkt seiner Marketingstrategie bis zum Jahr 2020 gerückt. Was sie sich dabei gedacht haben und wie sie das anstellen wollen, seht Ihr in diesem Video:

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Wie wichtig findet Ihr Storytelling? Habt Ihr Euch im Employer Branding oder Marketing schon daran versucht? Kennt Ihr gelungene Beispiele für Storytelling im (Personal-)Marketing? Dann teilt Sie bitte in den Kommentaren!