[HTTP410] Präsentation: Sourcing mit LinkedIn

Ich habe mir gerade eben eine sehr ausführliche Präsentation von Glen Cathey, einem Sourcing- und LinkedIn-Experten aus den USA, angeschaut. In der Präsentation geht es entsprechend um das Thema Sourcing mit LinkedIn. Sollten die Recruiter und Sourcer unter Euch sie noch nicht kennen, empfehle ich sie hiermit herzlich weiter.

Slide für Slide zeigt Glen mit vielen Screenshots, Videos und Beispielen, wie er konkrete Aufgabenstellung angeht und welcher Logik er sich dabei bedient. Es wird meiner Meinung nach sehr deutlich, dass es ihm nicht ausschließlich darum geht, die offensichtlichen, einfachen, schnellen Ergebnisse zu erzielen.

Wie presst man das Maximum aus einem System wie LinkedIn heraus? Wie findet man die Profile, die die meisten Recruiter, die mit den selben Tools arbeiten, nicht finden? So banal es klingen mag – der Grundstein für die Beantwortung dieser Frage wird stets in der Vorbereitung gelegt. Wer sich nicht genügend Gedanken darüber macht, wie viele offizielle Bezeichnungen es z.B. für einen Programmierer gibt und wie ein Programmierer sich selbst und das, was er tut, treffend bezeichnen würde, der hat auch mit den größten Netzwerken und den besten Tools relativ schlechte Karten.

Schaut’s Euch an und versucht, die Vorgehensweisen bei den einzelnen Beispiele auf Eure konkreten Fälle zu übertragen.

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Ein paar Live-Eindrücke zu den wichtigen Punkten dieser Präsentation gibt es auch als Video.

Abschließend muss unterstrichen werden, dass die am Beispiel von LinkedIn vermittelte Grundlogik der vorbereitenden Analyse, der Vorgehensweise, der Suchketten und aller möglichen “Zaubertricks” sich im Grunde leicht modifiziert auf andere Plattformen und Suchsysteme übertragen lässt. Es ist alles nicht so schlimm, wie es aussieht.

[HTTP410] Pealk: einfache App für einfaches LinkedIn-Recruiting

Ich habe gerade eine kleine neue Recruiting-App namens “pealk” entdeckt. Sie soll den Recruitern, die bei LinkedIn nach potentiellen Kandidaten suchen, das Leben erleichtern.

Das Prinzip ist einfach: pealk ist eine einfache und übersichtliche Suchoberfläche für LinkedIn. Einmal mit Eurem LinkedIn Profil eingeloggt, könnt Ihr mit den üblichen Optionen, wie Stichwortsuche, Beruf, Firma usw. nach Kandidaten suchen.

Die gefundenen Profile werden dann in Form eine Kachel-Wand dargestellt. Jede Kachel enthält die wichtigsten Infos: aktuelle Position, andere Positionen bzw. vorherige Position, Name, Branche, Region, Anzahl der Verbindungen. Einmal drauf geklickt öffnet sich das vollständige Profil. Man kann es mit einem Sternchen markieren, eine Notiz dazu schreiben und zu der Targetliste hinzufügen.

Die Targetliste ist sehr praktisch. Man packt da einfach alle interessanten Profile rein und kann sie gleich nach der Suchrunde oder zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten.

Bearbeiten heißt bei Pealk “Engage”. Hier erstellt man Mailvorlagen und verschickt (Massen-)Mails an die Kandidaten aus der Targetliste. Alles super einfach und per Drag & Drop. Schlauerweise bietet Pealk vor dem Versand einer vorformulierten Mail die Option, jede Nachricht für den jeweiligen Empfänger individuell anzupassen. Man wird sogar drauf hingewiesen, dass Standard-Mails nicht empfehlenswert sind.

Pealk - Start a new campaign

Die Möglichkeit, die gestarteten Recruiting-Kampagnen zu tracken, setzt dem kostenlosen Tool die Krone auf. Es überwacht die verschickten Mails und die erreichten Ergebnisse wie z. B. Antworten und Bestätigungen. Sogar externe Interaktionen (außerhalb von pealk oder LinkedIn) wie z. B. Telefonate lassen sich einfach in den Prozess integrieren.

Insgesamt haben sich die vier Jungs aus Frankreich echt was Feines Ausgedacht. Eine super einfache App, die aus meiner Sicht dennoch alle entscheidenden Funktionen umfasst, die das (LinkedIn-) Recruiter-Herz begehrt. Dazu gibt es keine wirkliche Anmeldung, sehr kurze Lernzeit und das Ganze auch noch völlig kostenlos.

Pealk macht Spaß. Und dabei möchte man fast übersehen, dass es noch gerade bei deutschen Profilen Probleme gibt, eine hohe Ergebniszahl zu erreichen. Ich kam auf knapp 14000 Profile. Die App ist recht neu und noch in der BETA-Phase. Ich hoffe sehr, dass sie sich in dieser Sache schnell weiter entwickeln. Ansonsten ist pealk gut und nützlich. Die sperrige LinkedIn-Suche wurde neu interpretiert und mit praktischen Funktionen versehen. Probiert’s bitte aus und berichtet uns von Eurem Eindruck.

[HTTP301] Programmierer und Kreative sourcen

Ich bin heute auf eine recht interessante Sourcing Idee gestoßen. Für Techies und Kreative gibt’s abseits von den populären Netzwerken eine ganze Reihe von Plattormen und Communities, wo man sich unter seinesgleichen austauschen, Hilfe einholen und Arbeitsbeispiele bzw. Portfolios vorzeigen kann. Der Vorteil dieser Plattformen ist, dass die Teilnehmer dort wesentlich mehr relevante Informationen preisgeben als z.B. bei Facebook, LinkedIn, Twitter usw., die wiederum die Suche und Ersteinschätzung vereinfachen. Warum diese Kanäle also nicht auch als Sourcing-Plattformen für den teilweise schwer zugänglichen Arbeitnehmermarkt nutzen?

Die folgenden Foren und Communities werden zwar überwiegend von internationalen Nutzern besiedelt, jedoch finden sich dort auch immer mehr Teilnehmer aus Deutschland. Und bei dem herrschenden Mangel, z.B. gerade im IT-Bereich, sollte man auch noch so kleine Pools berücksichtigen.

GitHub

Auf GitHub stellen Entwickler und Programmierer ihre Code Beispiele online, diskutieren drüber und arbeiten gemeinsam daran. Selbstverständlich lässt sich anhand solcher Beispiele “erraten”, in welchem Bereich die Schwerpunkte liegen. Das interne Suchsystem ist nicht optimal. Die externe Google-Suche bietet dafür recht flexible Möglichkeiten:

site:github.com “location * Berlin” python django
site:github.com ”location * Berlin” (php OR ruby OR coldfusion OR “cold fusion”)

github

Coroflot.com

Coroflot richtet sich vornehmlich an Designer, die ihre Portfolios  dort hosten. Aktuell sind es fast 250.000. Ich komme auf etwa 4500 Profile aus Deutschland.

site:coroflot.com inurl:profile intitle:Germany
site:coroflot.com inurl:profile (actionscipr OR as3 OR flash) intitle:Hamburg

Coroflot

CarbonMade

CarbonMade ist eine Plattform, auf der sich fast 400.000 Techies und Kreative aufhalten. Viele der Nutzer bieten Ihre Dienste als Freelancer an, was aber kein Hindernis sein sollte, ihnen ein gutes Angebot zu machen. Abgesehen davon ist eine gute Quelle für Freelancer auch nicht verkehrt.

site:carbonmade.com (inurl:projects OR inurl:about)  location * germany photoshop

CarbonMade

Krop.com

Krop.com ist ebenfalls eine Plattform für Techies und Kreative. Die Profile bzw. Portfolios sind hier in der Regel recht umfangreich. Die Zahl der deutschen Nutzer ist mit unter Tausend jedoch recht überschaubar. Bei der Suche ist darauf zu achten, die Jobkategorie auszuschließen.

site:krop.com -inurl:jobs , germany
site:krop.com -inurl:jobs Hamburg, germany photographer

Krop.com

StackOverflow

StackOverflow ist eine ziemlich lebendige Community für Techies, wo es um Ideenaustausch und um gegenseitige Beantwortung von technischen Fragen geht. Die Fragen und Themen sind sehr gut verschlagwortet.

site:stackoverflow.com/users (python OR perl OR lamp OR php OR ruby) “location *  Hamburg”

StackOverflow

Das soll fürs erste genügen. Natürlich sind diese Plattformen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn es gibt noch viel mehr da draußen. Als Recruiter/Sourcer muss man heute einfach die Augen offen halten und stets bereit sein, abseits der vertrauten Pfade nachzusehen, auch wenn die Aussichten auf Erfolg zunächst nicht eindeutig einschätzbar sind.

Fallen Euch weitere Experten-Communities ein, die für die anderen Leser interessant sein könnten?

P.S. Wem der Aufbau von Suchketten noch nicht wirklich vertraut ist, dem empfehle ich einige ältere Tutorials aus unserem Blog oder aber unser Buch, das die Arbeit mit Suchketten von A biz Z verständlich vermittelt.

Google+, Klarnamenzwang und eine großartige Sourcing-Quelle

Wer es verpasst haben sollte: Google+ wünscht auf seinem jungen Netzwerk keine Pseudonyme. Nutzer sollen sich bitteschön mit Klarnamen, oder zumindest dem gebräuchlichen Rufnamen anmelden. Die ersten Pseudonyme wurden von Google bereits gelöscht/gesperrt. Es folgte der Aufruf zum Boykott, mit prominenter Unterstüzung.

Zu dieser aktuellen Google+ Klarnamendebatte (dramatisierend „#plusgate“ genannt) hat Dieter Petereit auf t3n eine recht nüchterne Zusammenfasssung geschrieben. Ich versuche diesen lesenswerten Artikel nochmal in zwei Sätze zu fassen: Ja, im Internet besteht in bestimmten Fällen die Notwendigkeit für Pseudonyme, und Google täte gut daran, dieses, trotz Hausrecht, auch zu ermöglichen. Andererseits sollten auch die Pseudonymbefürworter die Kirche im Dorf lassen und mit Bedacht argumentieren.

Soweit so gut. Auch wenn ich verstehe, dass politisch Verfolgte unter Pseudonymen agieren müssen, und z.B. Künstler es gerne wollen, so hoffe ich in diesem Netzwerk doch auf ein stückweit auf mehr Offenheit., zumindest unter denen, die keinem besonderen Zwang unterliegen. Google+ ist doch gerade deswegen eine gute Ergänzung zu Facebook, weil man dort kontrollieren kann, welche Inhalte in welche Kreise gelangen. Und da das Google-Konto in den meisten Fällen eh das Klarnamenkonto ist (diesen Eindruck hatte ich zumindest auch vor Google+ immer, wenn ich meine Kontakte durchgesehene habe) ist es doch eine wunderbare Möglichkeit, sich seine offizielle Online-Präsenz aufzubauen.

Und ganz am Rande: Google+ wird so zu einer Sourcing- und Recruiting Quelle, die sämtliche bisher gewesenen in den Schatten stellen könnte. Persönliche Profile, beruflicher Werdegang und aktuelle Online-Beiträge… und das alles offen durchsuchbar; da können alle anderen Netzwerke einpacken – sofern die Nutzer mitspielen. 😉

Pic: NatalieMaynor (CC BY 2.0)

Online Sourcing mit der Boolean Toolbar

Recruiter, die unser Blog schon länger verfolgen, unser Buch über die Methoden der Online Personalsuche gelesen haben oder sich auf eigene Faust mit den Möglichkeiten des Kandidatensourcings im Internet beschäftigen, kennen den Nutzen und die Möglichkeiten der so genannten Boolschen Operatoren. Zusammen mit den spezifischen Suchmaschinenbefehlen von Google & Co. bilden sie die Grundlage für die erfolgreiche Suche nach Informationen im Internet. Auch wenn der Bau komplexer Suchketten heute noch nicht unbedingt zur täglichen Routine eines jeden Sourcers/Recruiters gehört, kann man jedem, der im Bereich der Online Recherche systematische Erfolge erzielen möchte, nur empfehlen, sich ausführlich mit der Materie zu beschäftigen, und seine persönliche Recherche-Toolbox Schritt für Schritt auszubauen.

Nun gibt es im deutschsprachigen Internet kaum eine wirklich umfassende Übersicht mit gut funktionierenden Beispielen von Suchketten, mit denen man adhoc experimentieren bzw. an denen man sich bei der Entwicklung eigener orientieren kann. Eine tolle Allternative haben wir bei den englischsprachigen Recruitingbloggern gefunden. Die Free Boolean Toolbar ist ein Firefox Plugin mit mehr als 100 vordefinierten Suchketten für verschiedenste Aufgaben im Bereich Online Sourcing.

Lebenslaufrecherche in den wichtigsten Suchmaschinen, Durchsuchen der Profile in den Sozialen Netzwerken, Suche nach E-Mail Adressen usw. Eine bessere Sammlung ist mir persönlich bisher nicht begegnet. Es ist nicht weiter tragisch, dass die meisten Ketten nicht sofort für den deutschsprachigen Raum einsetzbar sind.

Die Logik ist entscheidend. Es gibt vermutlich keine bessere Übung, als zu versuchen, die Ketten selbständig anzupassen, bis sie auch hier vernünftige Ergebnisse generieren. Probiert’s aus. Bei einigen, wie z.B. Xing, ist das eine leichte Übung.

Wem der manuelle Bau von Suchketten doch zu umständlich oder langweilig erscheint, kann mit dem Prototypen des e-sourcers rumspielen – eine Kandidatensuchmaschine, die den Einsatz komplexer Suchketten für den Nutzer übernimmt.

Der e-sourcer: die erste Personalsuchmaschine

Wir sind der festen Überzeugung, dass die Zukunft der Personalberatung im Online-Sourcing liegt. Daher tüftelten wir seit einigen Monaten an einer speziellen Personalsuchmaschine. Der e-sourcer ermöglicht mit nur einer Suchanfrage die parallele Kandidaten-Recherche auf mehreren Web-Plattformen gleichzeitig.

Seit heute können Sie den e-sourcer in unserer Demoversion testen. Diese hat im Vergleich zur Vollversion natürlich einige Einschränkungen: So sind z.B. die Suchergebnisse auf neun Plattformen und 20 Einträge pro Plattform begrenzt. Man hat jedoch vollen Zugriff auf die Grundfunktionen und kann sich ein Bild von Deutschlands erster Personalsuchmaschine machen.

Die Vollversion basiert auf einer gemeinsamen Individualisierung mit unseren Kunden. An die spezifischen Bedürfnisse angepasst, liefert der e-sourcer bei minimalem Zeitaufwand eine optimale Auswahl an Kandidaten. So bekommt jeder Kunde für sein Unternehmen eine maßgeschneiderte Lösung zur Personalsuche. Für mehr Informationen sprechen Sie uns bitte an.

Sourcing mit Twitter-Listen

Nachdem wir neulich aus unseren Twitter-Listen ein Widget mit “Personalergezwitscher” für zur Einbindung ins eigene Blog gemacht haben, wollen wir heute zeigen, wie man sich die Twitter-Listenfunktion für die Personalsuche zunutze machen kann. Twitter-Listen können Recruitern viel Aufwand beim Sourcing sparen, da man statt einzelner Kandidaten gleich eine ganze Liste potentieller Kandidaten erhält. Wie aber findet man Listen mit Twitterati, die für die zu besetzende Position in Frage kommen? Natürlich mit unser aller Lieblingssuchmaschine. Geben Sie einfach folgende Suchkette bei Google ein:

Muster: site:twitter.com inurl:Suchwort

Nehmen wir an Sie suchen jemanden im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO), dann lautet Ihre Eingabe:

Beispiel: site:twitter.com inurl:seo

Da “SEO”, ähnlich wie auch “PR” und “Social Media”, international gebräuchliche Begriffe sind, haben wir die Suche durch die Auswahl “Seiten auf Deutsch” zusätzlich eingeschränkt, um nur Ergebnisse aus dem deutschsprachigen Raum zu erhalten.

twisten_sourcing1

Falls Sie Listen mit mehreren Begriffen suchen möchten, beispielsweise “PR” und Kommunikation, ergänzen Sie die obige Kette einfach um einen weiteren inurl: -Befehl:

twisten_sourcing2

Bei Ihren eigenen Experimenten sollten im Hinterkopf behalten, dass Sie auf diese Weise derzeit vor allem web- und medienaffine Berufsgruppen finden werden. Falls Sie merken, dass  diese Art der Suche für Ihre Zwecke zu ungenau ist, empfehlen wir Ihnen die “Profil-/ Biosuche” von jobtweet.de.

Darts and cobwebs – Vorschaubild

Microblogging Namenssuche (Twitter, Friendfeed, Identi.ca)

Mit dieser Suchmaschine können Sie mit einem Klick nach Namen Ihrer Freunde, Kollegen, Bewerber, Konkurrenten usw. bei den drei Microblogging Plattformen, Twitter.com, Friendfeed.com und Identi.ca suchen. Eine Mitgliedschaft ist dazu nicht notwendig. Das Tool dient im Grunde der Zeitersparnis. Bedenken Sie bitte, dass nicht alle Nutzer bei der Anmeldung ihre echten Namen angeben. Bei Namen, die Umlaute enthalten, ist ein Versuch mit der alternativen Schreibweise (ae, oe, ue) zu empfehlen. Freuen uns auf Feedback. Viel Spaß.

Microblogging Namenssuche/Namesearch (beta): (Bsp: Alexander Fedossov)