UPDATE: Employer Branding und Social Recruiting über Instagram 2017

Seitdem wir uns das letzte Mal eingehend mit dem Einsatz von Instagram für Employer Branding und Social Recruiting beschäftigt haben, sind bereits ein paar Jahre ins Land gegangen. Zwei Jahre um genau zu sein – und auch wenn einiges aus den Artikeln weiterhin relevant ist, hat sich bei dem Netzwerk vieles verändert. Zur Erinnerung: hier geht es noch mal zu den Artikeln “Employer Branding und Social Recruiting über Instagram” Teil 1 und Teil 2.

Heute fassen wir die neuen Entwicklungen für Euch zusammen und zeigen Beispiele von Karriereseiten bei Instagram, die wir gelungen finden.

Was gibt es also Neues?

Gut, “neu” ist hier natürlich relativ zu verstehen. Und weil das hier nicht in eine Instagram-Geschichtsstunde ausarten soll, kurz vorweg: das Netzwerk wurde bereits 2012 von Facebook gekauft und es wurde anschließend hart daran gearbeitet, das Soziale Netzwerk so umzurüsten, dass es für Geschäftspartner attraktiver wird und Umsätze in Milliarden (Dollar) Höhe abwerfen kann. Weltweit gibt es über 600 Millionen Nutzer. Instagram wird überwiegend als App verwendet und ermöglicht es Nutzern, Bilder und Videos zu teilen.

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Werbung

Es dürfte klar sein, dass die Einführung von Werbung der erste Schritt in Richtung Kommerzialisierung war. Bilder sind bei einem visuell ausgerichteten Netzwerk wie Instagram natürlich ein einleuchtendes Format, doch auch Videos (bis zu 1 Minute) und mittlerweile auch Stories erfreuen sich großer Beliebtheit in den Marketing-Abteilungen. Gekennzeichnet werden solche Posts mit dem Hinweis “Gesponsert”.

Quelle: Screenshots von meinen Feed – Werbung von Bordeaux Wein, mrmrspanda, oculusrift

Diese Beispiele zeigen Werbung im Bild-Format, die innerhalb des Feeds zwischen den Posts von Accounts auftauchen, denen der Nutzer (in diesem Falle ich) folgt. Es ist erkennbar, dass alle drei Werbungen leicht variieren. Die erste Werbung von Bordeaux Wein bewirbt eine lokale Veranstaltung, verfügt aber über keinen Call-to-Action-Button. Die zweite Werbung von mrmrspanda besteht aus einer Art Slide-Show, offiziell genannt “Carousel Ads”,  in der man eigenständig durch Wischen zwischen den einzelnen sechs Bildern hin und her wechseln kann sowie einer Verlinkung zum Shop. Auch die dritte Werbung von oculusrift bietet eine direkte Weiterleitung.

Videos sind nicht minder häufig vertreten. Die Videos erinnern von der Machart häufig an komprimierte TV-Werbungen. Für Videos hält Instagram einige Spielereien parat, wenn man als Nutzer bereit ist zusätzliche Apps zu installieren. Mit der App Hyperlapse kann man ruckelfreie Zeitraffer Videos erstellen. Besonders viel Freude macht die Boomerang App, die aus vielen Fotos kurze Videos zusammenschneidet. Das kann dann so aussehen:

https://www.instagram.com/p/BWuTsZXgdJ1/?taken-by=wollmilchsau_gmbh&hl=de

Nicht zuletzt darf das Thema Influencer-Marketing nicht unerwähnt bleiben, wenn man über Instagram spricht. Das Netzwerk zählt neben Youtube zu den Plattformen, auf denen sich besonders viele Influencer, vor allem aus den Bereichen Mode, Beauty, Reisen und Fitness (vornehmlich den Bereichen also, die sich einprägsam visuell umsetzten lassen) tümmeln.

Screenshots von Caroline Daur und magic_fox

Algorithmus

Ähnlich wie bei Facebook gab es bei Instagram anfangs keinen Algorithmus, der die Reihenfolge der Posts im Feed nach Relevanz sortiert. Stattdessen war die Reihenfolge auch bei Instagram schlicht chronologisch. Doch auch diese Zeiten liegen mittlerweile schon etwas zurück: Seit März 2016 verwendet nun auch Instagram einen Algorithmus. Wie der funktioniert, könnt Ihr hier nachlesen.

Instagram Business

Neben den zahlreichen Optionen für Werbung war die Einführung von Instagram Business im Sommer 2016 ein großer Schritt, den das Netzwerk auf Unternehmen zu gemacht hat. Unternehmen können sich offiziell als solche registrieren lassen und ein neuer Kontakt-Button erleichtert die Kommunikation zwischen Nutzern/potenziellen Kunden und dem Unternehmen. Noch wichtiger ist die Einführung des integrierten Tools “Insights”, mit dessen Hilfe nun Einsicht in die eigenen Statistik und Performance genommen werden kann – während zur Analyse und Bewertung des eigenen Accounts zuvor Tools von externen Anbieten genutzt werden mussten. Mehr dazu in unserem Artikel gibt er hier.

Instagram Stories

Ebenfalls im Sommer letzen Jahres hat sich Instagram ideentechnisch beim Konkurrenten Snapchat bedient. Ähnlich wie bei Snapchat können sogenannte “Stories”, also Fotos und kurze Videos gepostet werden, die nach 24 Stunden wieder automatisch gelöscht werden. Während die Skepsis (ja, auch bei uns) gegenüber Instagram Stories anfangs noch groß war, hat sich das Feature mittlerweile etabliert und macht sich prächtig.

Für Unternehmen ist das ein Vorteil: Instagram gilt im Vergleich zu Snapchat in der Bedienung als intuitiver, außerdem existiert für Instagram häufiger ein bestehendes Konzept. Instagram Stories kann sogar gleich doppelt genutzt werden: authentisch mit “live”-Charakter oder zum Schalten von Werbung. Sieht man sich hintereinander mehrere Stories verschiedener Nutzer, denen man folgt, an, können Unternehmen sich mit ihrer Werbung “dazwischenmogeln” – im Grunde genommen das gleiche Prinzip wie im Feed.

Screenshots von meinem Feed und einer gesponserten Story von OnlineMarketingRockstars

Kurz gesagt: hier werden eine Menge Möglichkeiten für das Marketing geboten. Und das nicht nur im Bereich der bezahlten Beiträge! Auch der Content, der vornehmlich über den eigenen Account verbreitet wird, kann eine hohe Reichweite erzielen – wenn die Followerzahl stimmt. Außerdem wartet Instagram Stories mit einem weitere Feature auf: Live-Videos. Authentizität, ick hör’ dir trapsen!

Beispiele aus Employer Branding und Socialrecruiting

Wer jetzt den Eindruck bekommen hat, Instagram tauge nur für die Vermarktung von Hochglanzthemen wie Lifestyle und Beauty, der irrt. Natürlich sind diese Bereiche stark vertreten – doch auch die Personalabteilungen können sich hier wirksam inszenieren.

Für nachhaltiges Employer Branding eignen sich gut gepflegte Accounts, die regelmäßig Einblicke in den Arbeitsalltag gewähren. Hier zählt neben dem ernsthaften Angebot von Informationen auch: der Spaß sollte nicht kurz kommen. Wie das aussehen kann, macht zum Beispiel der Karriere-Account von Vodafone vor:

Screenshots von Vodafone Karriere

Hier wird sich ernsthaft um den Account gekümmert. Letztes Jahr zu Weihnachten gab einen Adventskalender, bei dem im wahrsten Sinne des Wortes Türchen geöffnet wurden – nämlich reale Türen auf dem Vodafone Campus Düsseldorf.

Großer Beliebtheit erfreut sich beispielsweise auch der Account der Bundespolizei Karriere. 20.000 Abonnenten sprechen für sich. Auch hier wird eine Mischung aus Informationen, Augenzwinkern und Einblicken geboten. Auch ein Besuch auf den Karriere-Accounts von Douglas, Lufthansa oder Axel Springer lohnt sich.

Wie man es besser nicht macht, zeigt der Karriere Account von McDonald’s. Was gar nicht mal schlecht begonnen hatte, liegt nach nur wenigen Monaten brach. Seit Ende 2015 gab’s keinen neuen Content. An sich ist das kein Weltuntergang (obwohl bei fast 6000 Followern viel Reichweite verschenkt wird), aber solche “Account-Leichen” hinterlassen selten einen guten Eindruck. Dann vielleicht lieber löschen.

Doch auch im eigenen Feed begegnen einem hin und wieder Anzeigen, die karriere-relevante Themen bedienen:

Screenshots von Werbung in meinem Feed von kintaro_publishing, McKinsey & Company Karriere, PwC Karriere und fraunhofer.karriere

Übrigens braucht es nicht unbedingt einen eigenen Instagram Account, um dort Werbung zu schalten: ein Account bei Facebook tut es auch. McKinsey und PwC zum Beispiel nutzen Instagram vorrangig als einen weiteren Kanal für ihre Werbung – ohne ein eigenes Konzept für Instagram auffahren zu müssen.

Fazit

Instagram hatte bereits letztes Jahr 9 Millionen Nutzer in Deutschland, Tendenz steigend – und diese sind jung. Das Netzwerk bietet Unternehmen mittlerweile viele Möglichkeiten aktiv zu werden. Wer keine Kapazitäten für die Pflege eines eigenen Karriere-Kanals hat, kann zumindest den “normalen” Firmen-Account für Employer Branding Aktionen mitnutzen. Auch im Bereich Werbung ist das Netzwerk gut gerüstet – und wer das Soziale Netzwerk völlig ausschöpfen möchte, kann sich auch an Instagram Stories ausprobieren.

Wir meinen, es lohnt sich.

[HTTP410] Nieder mit den Social Recruiting Vorurteilen!

Seit über einem Jahr bin ich nun glücklicher Berater bei der Wollmilchsau. Immer wieder fällt mir bei meiner täglichen Arbeit auf, wie groß die Vorurteile gegenüber Social Media Recruiting und Personalmarketing nach wie vor sind – auch wenn „Social Media“ kein ganz neues Thema mehr ist. Zwei Meinungen tauchen dabei immer wieder auf:

  • Social Media? Hype!
  • Social Recruiting? Personalmarketing-Kampagnen über Social Media Seiten? Social Media (Recruiting) ist doch längst tot!

Dem Thema „Hype“ haben wir bereits einen Artikel gewidmet. Deshalb möchte ich heute auf „Social Media Recruiting ist tot und funktioniert doch sowieso nicht“ eingehen und die Social Recruiting Vorurteile, die bei diesem Thema immer wieder auftreten, entkräften.

Beginnen wir mit der folgenden Meinung:

Social Media Recruiting ist tot!

Meine klare Antwort: Nein.

Viele Studien und Meinungen zu diesem Thema basieren auf Auswertungen darüber, wie viele Personaler Social Media Seiten für das Recruiting nutzen. Das Ergebnis: Sie werden zu wenig oder auch gar nicht genutzt. Doch kann man wirklich behaupten, dass Social Recruiting tot ist, nur weil es von Personalabteilungen selten genutzt wird? Sollten wir uns nicht lieber die Frage stellen: „Halten sich Menschen, die ggf. auch einen Job suchen könnten, auf Social Media Seiten auf“? Meiner Meinung nach kann etwas das nicht (oder kaum) für das Recruiting genutzt wird, nicht für tot erklärt werden. Oder anders ausgedrückt: Nur, weil ich nicht gerne schwimmen gehe, kann ich nicht behaupten, dass Freibäder out sind. Sie sind meist überfüllt, das spricht für sich 😉 Und wenn ich unbedingt Bademeistern begegnen möchte, sollte ich vielleicht anfangen, schwimmen zu lernen. Oder mir zumindest ein adrettes Badeoutfit besorgen und mich schon mal auf den Weg machen.

Die nächste Meinung, die mir immer wieder begegnet:

Ja aber dort sucht doch niemand nach einem Job!

Richtig!

Sehen wir mal von Xing und LinkedIn ab und beachten Seiten wie Facebook, Instagram und Co. Aktiv sucht dort kaum ein User nach einem Job. Auf diesen Seiten ist man überwiegend privat, oder allgemein „zur Ablenkung“ unterwegs. Und jetzt meine Gegenfrage: Ist es nicht genau das, was Personaler immer möchten? Bewerber dort erreichen, wo sie eigentlich gar nicht aktiv nach Jobs suchen?

Diese Fragen kommen in meinen Beratungsgesprächen immer wieder: „Wo finde ich meine Bewerber? Ich will nicht nur darauf hoffen, dass Bewerber die Stellenbörse aufrufen, auf der ich meinen Job gepostet habe. Ich will sie doch genau dort erreichen, wo sie eigentlich nicht suchen! Dort, wo sie sich privat aufhalten! Nur, wo ist das?“

Die Antwort heißt: Auf Social Media Seiten.

Social Recruiting Vorurteile beherrschen das Recruiting
Pic: (CC BY 2.0) by tetedelacourse

Und nun argumentieren wir uns mal in Rage 🙂

Der Widerspruch auf diese Antwort lautet häufig:

Meine Zielgruppe ist nicht auf Facebook und Co.

–> Falsch.

Meine knappe Antwort möchte ich, am Beispiel Facebook, mit einigen Fakten belegen:

  • Über 1,39 Milliarden aktive (!) User. Fun Fact: Das bedeutet konkret, dass 47% aller Internet-User auf Facebook aktiv sind!
  • 1,189 Milliarden User sind mobil auf Facebook aktiv
  • Mehr als 50% sind täglich auf Facebook aktiv
  • Die tägliche, durchschnittliche Aufenthaltszeit auf Facebook beträgt 21 Min.

Facebook Nutzerzahlen

Quelle: Facebook Börsenbericht

Wer mehr Zahlen, Daten & Fakten über andere Social Media Seiten sehen möchte, dem empfehle ich diesen Link: “Social Media Facts & Statistics”.

Bedenkt man, dass 47% aller Internet-User weltweit einen (aktiven) Facebook Account besitzen, kann man beim besten Willen nicht mehr behaupten, dass die eigene Bewerber-Zielgruppe dort nicht vertreten ist.

Mal ehrlich: Welche Aussage klingt logischer?

  1. Alle 1,4 Billionen Facebook-User (um es noch mal zu erwähnen, das sind 47% aller Internet-User) sind nicht unsere Bewerber Zielgruppe.
  2. Unter 1,4 Billionen aktiven Facebook-Usern finden wir auch Menschen, die für uns interessant sind.

Nebenbei gesagt: Twitter hat 170 Millionen aktive User. Google+ über 100 Millionen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielgruppe keine Social Media Seiten nutzt?

Die nächste These:

Auf Facebook, da sind ja nur die ganz jungen Leute. Diese Millennials. Die will ich ja nicht. Ich suche erfahrene Spezialisten!

Nur Millennials auf Facebook? Das stimmt so nicht:

Altersverteilung der deutschen Facebook-Nutzer

Also ich habe letztens unseren IT Spezialisten gefragt. Und der hat gesagt, er ist nicht auf Facebook. Das ist der Beweis. Facebook wird nicht von Berufserfahrenen genutzt. Vor allem nicht von IT´lern.

Ich bin auch (Ex-)IT´ler. Und nebenbei gesagt: Glauben Sie mir, ich bin Jahre, ach was, Jahrzehnte davon entfernt auch nur annähernd noch als Millennial durchzugehen 😀

Ich habe auch einen Facebook-Account. Und auch noch einen bei Instagram. Und Twitter. Und Pinterest. Und…

Auch in den 90ern haben wir bereits „Social Media“ genutzt. Wenn ich mich mit meinen ehemaligen IT Kollegen unterhalte (übrigens alles berufserfahrene, gestandene IT Spezialisten in den besten Jahren – also die Zielgruppe), schwelgen wir gerne in Erinnerung an die Anfänge des WWW. Damals, als wir uns mit drittklassigen Modems in irgendwelche Chatrooms eingewählt haben, um uns auszutauschen. Wir hatten ja nichts anderes. Hätte es damals Facebook gegeben, wir hätten es genutzt. Diese alten 90er Jahre Chatrooms waren u. a. der Grundstein für die Welt des Social Media.

Der erste Blog wurde übrigens 1994 veröffentlicht.

Und vor Facebook gab es bereits zahlreiche andere Social Media Seiten. Classmates (Start: 1994), Meetup (2001), friendster (2002), mein persönlich heißgeliebtes MySpace (2003).

Facebook selbst gibt es übrigens bereits seit 2004.

Modem Meme

Ja aber Sie arbeiten bei der Wollmilchsau, Sie müssen das sagen!

Für mich inzwischen kaum noch vorstellbar, aber: Es gab auch ein Leben vor der Wollmilchsau. Und ich hatte nicht nur ein IT-Dasein – ich habe auch viele, viele Jahre im Recruiting gearbeitet. Und ich habe zu jeder Zeit diese Meinung vertreten. Weil sie stimmt und mit Zahlen und Fakten belegbar ist. 🙂

Aber ich kann doch da auch nicht einfach wahllos Leute anschreiben!

Müsst Ihr auch nicht. Lasst doch bspw. eine Ad Kampagne für Euch sprechen und erreicht potenzielle Bewerber, die genau zu Euren Anforderungsprofilen passen. Übrigens: Facebook wird überwiegend über die mobile App genutzt – mit einer Ad Kampagne erreicht Ihr also gleichzeitig auch die mobilen User. Jackpot! 😉

An dieser Stelle möchte ich Euch auch unseren Blog Beitrag Targeting: Zielgruppen im Netz ansprechen empfehlen.

OK gut. Aber ich habe auch überhaupt keine Zeit, um mich um so was zu kümmern. Facebook Ads. Twitter Ads. LinkedIn Kampagnen und so was. Und überhaupt. Damit kenne ich mich nicht aus.

Dafür gibt es ja Spezialisten in Form von Agenturen. Wie uns zum Beispiel 🙂

To be continued….

Habt Ihr noch weitere Fragen zum Social Media Recruiting & Personalmarketing, zu denen Ihr unsere Meinung hören möchtet? Können wir noch weitere Vorurteile oder Sorgen in Bezug auf Social Media Recruiting entkräften? Dann kontaktiert uns gerne oder schreibt einen Kommentar 🙂

Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – Teil 2

Und weiter geht‘s! Auf zur zweiten Runde Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – heute mit Teil 2 – Instagram Hashtecks.

Im letzten Teil haben wir Euch erklärt, wie Ihr Eure Arbeitgebermarke über Instagram stärken und eine Strategie für Euren Auftritt entwickeln könnt. Gehen wir nun davon aus, dass Ihr eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung davon habt, wie Ihr Eure Arbeitgebermarke auf Instagram präsentieren möchtet. Wie schafft Ihr es nun andere Instagram Nutzer auf Euren Content (Bilder oder Videos) aufmerksam zu machen?

Tipps zum Social Recruiting über Instagram:

1. Liken bis der Arzt kommt

Wartet nicht darauf, dass Ihr gefunden werdet. Liked selbst Inhalte und folgt Seiten, die zu Euch / Eurer Strategie passen, oder die (bspw. aus Recruiter-Sicht) interessant für Euch sein könnten. Hinterlasst dabei auch den einen oder anderen Kommentar. So macht Ihr auf ganz einfache Art auf Eure eigene Seite aufmerksam. Nicht selten klickt die Person dessen Foto ihr geliked habt zurück und schenkt auch Euch ein Like, oder folgt auch Eurer Seite.

Selbiges solltet Ihr natürlich im Gegenzug auch tun. Habt ihr einen neuen Follower auf Eurer Seite, oder hat jemand eines Eurer Fotos geliked oder kommentiert? Dann folgt dieser Person zurück (wenn das Profil auch für Euch hilfreich oder interessant ist) oder schreibt eine Antwort auf den hinterlassenen Kommentar. Eure Community muss auch auf Instagram gepflegt und umsorgt werden  🙂

2. Geotagging

„Geotagging“ bedeutet, dass Ihr in Euren Bildern einen Tag mit dem Standort hinterlegt, an dem das Bild entstanden ist. Bspw. Euer Firmenstandort. Warum solltet Ihr das tun? Nutzer suchen häufig nach Fotos aus ihrer Umgebung, Orten an denen sie bereits waren oder die sie besuchen möchten. Habt Ihr in Euren Fotos einen genauen Standort (oder den Namen der Stadt in der Euer Unternehmen sich befindet) hinterlegt, wird Euer Bild allen Nutzern angezeigt, die nach Fotos Eures Standorts suchen.

Instagram_Geotagging

3. Teilen

Über Instagram könnt Ihr Eure Fotos ganz einfach auch auf Facebook, Twitter, Tumblr oder Flickr teilen. Öffnet dazu das Foto oder Video, das Ihr teilen möchtet, klickt auf das Symbol für „Bearbeiten“ und verbreitet Euer Foto über die Funktion „Teilen“ auf der entsprechenden Oberfläche.

Durch das Teilen Eurer Fotos auf Facebook und Co. gebt Ihr sowohl Eurer bereits (bei Facebook) bestehenden Community als auch neuen Nutzern die Chance, Eure Bilder zu finden.

Instagram_Teilen_1     Instagram_Teilen_2

4. Öffentliches Profil verwenden

Bitte kontrolliert zur Sicherheit, ob Euer Profil tatsächlich öffentlich auffindbar ist. Ihr findet die Einstellung innerhalb der Instagram Optionen, Unterpunkt „Konto“ – „Privates Konto“.

Instagram_Privates_Konto

5. Verwenden von Instagram Hashtecks

Vielen von Euch ist die Verwendung von Hashtags vielleicht bereits durch Twitter & Co. bekannt. Durch das Setzen von Hashtags legt ihr fest, über welche Stichworte Euer Foto (oder Video) gefunden werden kann. Wollt Ihr also die Chance erhöhen, dass Euer Foto gefunden werden kann, solltet Ihr

  • viele unterschiedliche Hashtags verwenden, die zu Eurem Foto passen. Nehmen wir an, Ihr seid ein Dienstleistungsunternehmen aus der Bonsaibaum-Branche mit dem Namen Bonsai2000 am Standort Buxtehude. Ihr möchtet ein Foto posten, über das Ihr gezielt auf Eure Stellenausschreibung „Bonsai Sales Manager“ aufmerksam machen möchtet. Hier könnt Ihr bspw. die folgenden Hashtags verwenden: #bonsai2000 #buxtehude #hamburg #schleswigholstein #sales #recruiting #salesmanager #job #bonsai #bäume #joboffer #wearehiring #bestjob #consultant #consulting #bonsailovers #arbeit #jobsearch,……..Wenn Euch überhaupt keine Ideen für Hashtags kommen, stellt Euch die folgenden Fragen: Mit welchen Stichworten lässt sich das Bild beschreiben? Wen möchtet Ihr mit dem Bild ansprechen? Was möchtet Ihr erreichen? Wonach würdet Ihr selbst suchen um dieses Bild  zu finden / was könnten die Personen als Suche eingeben, die Ihr mit dem Bild ansprechen möchtet?
    Verwendet insgesamt jedoch nicht mehr als 30 Hashtags – sonst könnte das Ganze zu unübersichtlich werden.
  • populäre Hashtags verwenden. Eine Übersicht über die Top 100 Tags findet Ihr hier. Auf dieser Seite findet Ihr übrigens auch eine Übersicht über die aktuell 100 beliebtesten Instagramer. #Inspiration

Hinweis: Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, wie beliebt und sinnvoll der Hashtag ist, den Ihr für Euer Foto verwenden möchtet, hilft Euch auch Instagram selbst. Zum einen wird euch, während Ihr ein Hashtag eingebt, direkt angezeigt, wie viele Beiträge es zu diesem Hashtag gibt. Zum anderen könnt Ihr über die Instagram Suchfunktion nicht nur nach Personen, sondern auch nach Tags suchen. Auf diese Weise könnt Ihr bspw. sehen, dass der Hashtag #stellenanzeige aktuell nur auf 87 Beiträge kommt – und somit in der Beliebtheitsskala der „#“ kaum zu unterbieten ist. Der Hashtag #job hingegen kommt aktuell auf 6.778.985 Beiträge.

Auf diese Weise könnt Ihr nun sowohl auf Euch als Unternehmen und Arbeitgebermarke aufmerksam machen als auch auf Eure Stellenanzeigen, Euren Arbeitsalltag, Eure Veranstaltungen, usw…

Selbstverständlich könnt Ihr Hashtags nicht nur verwenden um Eure veröffentlichen Fotos und Videos auffindbar und Eure Arbeitgebermarke somit bekannter zu machen. Über Hashtags könnt Ihr auch selbst aktiv nach Personal suchen, das zu Euch passen könnte. Der Vorschlag, über eine Foto App nach neuen Mitarbeitern zu suchen, mag im ersten Moment merkwürdig klingen. Aber wo sonst könnt Ihr Euch ein so gutes Bild von einem potenziellen, neuen Mitarbeiter machen, wie über Instagram? Versucht es doch einfach mal 🙂 Und wenn Ihr nicht gleich mit einem Unternehmensprofil starten möchtet, dann legt Euch ein privates Instagram Profil an, mit dem Ihr alle „Funktionen“ testen könnt.

Instagram_Jobsearch

Zum Abschluss möchte ich Euch noch ein Update zum Thema Instagram Ads geben. In unserem letzten Artikel haben wir Euch darüber informiert, dass es in den USA bereits möglich ist Ad Kampagnen über Instagram zu schalten. Vor ca. einer Woche wurden die Instagram Ads nun auch für Deutschland freigeschaltet! Wer hätte gedacht, dass es am Ende doch so schnell geht.

Zum Start ist die Werbung auf Instagram nur für einige, ausgewählte Instagram Partner möglich: Zalando, Porsche, Samsung, Ben & Jerry´s, DNGRS, Rewe, EDITED, Volkswagen und Mercedes Benz. Auch wenn aktuell noch nicht jedes Unternehmen Ad Kampagnen auf Instagram schalten kann (was sich sicherlich in baldiger Zukunft ändern wird), gibt es von mir dafür ein kräftiges und hocherfreutes Halleluja!

Wer sich mehr über Werbung auf Instagram und sog. „Carousel Ads“ interessiert, dem sei an dieser Stelle der Artikel von Jo Diercks (Recrutainment Blog) wärmstens empfohlen.

Habt Ihr noch Fragen zum Thema Instagram, oder wünscht Ihr Euch noch einen weiteren, ergänzenden Artikel zu diesem Thema? Dann schreibt uns.

Vielen Dank für Eure Zeit und live long and prosper! 🙂

[HTTP301] Mobile Recruiting Studie 2015 – Schweiz

Die Schreckensmeldungen reißen nicht ab! Nicht nur, dass uns die Performance der WBI-Unternehmen in der Mobile Recruiting Studie 2015 – Österreich enttäuscht hat, auch die an der SIX Swiss Exchange kotierten Unternehmen stehen diesen Ergebnissen in nichts nach.

Laut Bundesamt für Statistik und Google surfen mindestens 66% der Internetnutzer in der Schweiz mobil und etwa 34% der schweizerischen Google-Nutzer suchen mobil nach Stellenangeboten. Eigentlich eine gute Ausgangslage für die Präsentation der Stellenangebote und der Arbeitgebermarke auf mobilen Endgeräten. Leider präsentieren gerade einmal 34% der untersuchten Unternehmen ihre Arbeitgeberqualitäten in mobiloptimierter Form. Damit ist das Mobile Recruiting in der Schweiz das absolute Schlusslicht der DACH-Region.

Das Mobile Recruiting in der Schweiz hängt sowohl Deutschland als auch Österreich um einiges hinterher.

Hinzu kommt, dass mit zunehmender Tiefe der Analyse die Hoffnung auf eine anständige Mobile Candidate Experience weiter schwindet. Denn 86% der untersuchten Seiten strapazieren mit nicht mobiloptimierte Jobbörsen die Nerven ihrer Bewerber. Mühsam am Punkt der abschließenden Bewerbung angelangt, dürfen sich mobile Stellensuchende dann nur in etwa 9% der Fälle über mobiloptimierte Bewerbungsformulare „freuen“. Die Möglichkeit zur XING- oder LinkedIn-Bewerbung? Fehlanzeige. Nicht mehr als 8 von 179 Unternehmen bieten diesen Komfort. Eine schwache Ausbeute und ein fahrlässiges Versäumnis angesichts des angespannten Schweizer Arbeitsmarktes.

Aber ladet Euch jetzt die Mobile Recruiting Studie 2015 – Schweiz runter und macht Euch selbst ein Bild über den Handlungsbedarf, der leider gerade beim Mobile Recruiting in der Schweiz eindeutig gegeben ist. Das Fazit ist simpel: Optimiert Eure Webseiten für den „modernen“ Stellensuchenden!

Hier geht’s zur kompletten Studie: Mobile Recruiting Studie 2015 – Schweiz

[HTTP301] Mobile Recruiting Studie 2015 – Österreich

„Mobile Recruiting.“ Auf die Frage, was das ist und was alles dazu gehört, gibt es sicherlich die verschiedensten Antworten. Sicher können wir uns allerdings bei der Beantwortung der Frage sein, was Mobile Recruiting nicht ist: Mobile Recruiting ist kein Trend. Wir sprechen hier nicht von einem Phänomen, das nächste Woche wieder vorbei ist. Mobile Recruiting ist die logische Konsequenz auf die weiterhin zunehmende Nutzung von mobilem Internet.

Nun haben wir uns 2013 und 2014 bereits den Karriereseiten der DAX-Unternehmen gewidmet und in der Mobile Recruiting Studie 2014: Personaldienstleister auch die deutschen Top-Personaldienstleister unter die Lupe genommen. Da sich die mobile Stellensuche nicht auf Deutschland beschränkt, ist es nur ebenso logisch, dass auch wir unsere Studien ausweiten. Dementsprechend wird heute mit den Karriereseiten der Unternehmen des Wiener Börsenindex abgerechnet. Im Klartext: Haben die österreichischen Unternehmen die Möglichkeiten des Mobile Recruiting bereits erkannt und ihre Karriereseiten dementsprechend optimiert?

Die Antwort auf diese Frage fällt gewohnt ernüchternd aus: Nein. Nur etwa 44,26% der untersuchten Unternehmen präsentieren ihren potentiellen Bewerbern eine mobiloptimierte Karriereseite. Damit hängt das Mobile Recruiting in Österreich dem Mobile Recruiting in Deutschland leicht hinterher.

Mobile Recruiting in Österreich - Mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen bieten noch immer keine mobiloptimierte Karriereseite.

Geeignete Jobbörsen sind ebenfalls noch rar gesät. Bei rund 74% der Karriereseiten ist keine mobiloptimierte Jobbörse vorhanden. Stellen wir diesen Zahlen gegenüber, dass bereits 55,5% aller Internetnutzer in Österreich auch mobil surfen, bekommen wir langsam ein Gespür dafür, wie viel Potential für Mobile Recruiting hier brachliegt.

Gehen wir mit unseren Untersuchungen weiter in die Tiefe, werden die Ergebnisse nicht besser. Den „Höhepunkt“ erreichen wir bei der Betrachtung der mobilen Bewerbungsmöglichkeiten. Ein mobiloptimiertes Bewerbungsformular, welches das Leben der eigentlich interessierten Bewerber so einfach gestalten könnte, wird ihnen nur in etwa 6,56% der untersuchten Fälle vergönnt.

Mobile Recruiting in Österreich - Kaum ein Unternehmen in Österreich kann mit einem mobiloptimierten Bewerbungsformular aufwarten.

Von der Argumentation, warum eine mobiloptimierte Webseite wichtig ist, sehen wir heute einmal ab. Das hatten wir bereits im Artikel zu Mobile Ranking Factors und wer noch immer davon überzeugt ist, dass Smartphones schlichtweg zu klein für die Darstellung von Webseiten sind, wird sich ab dem 21.04.2015 wohl wundern.

Eines steht fest: Die Mobiloptimierung Eurer Karriereseiten würde Euren Bewerbern das Leben deutlich vereinfachen. Wie das „ganz einfach“ geht, könnt ihr natürlich in der Mobile Recruiting Studie 2015: Österreich erfahren, in der Ihr gewohnt umfangreiche Handlungsempfehlungen findet. Wer sich über den Zustand seiner Seite noch unsicher ist, der darf sich natürlich auch gerne an uns wenden.

Zum Abschluss: Wem mein Ton hier zu „scharf“ ist, sollte darüber nachdenken, welche Auswirkungen nicht mobiloptimierte Seiten auf mobile Jobsuchende haben 😉

Hier geht’s zur kompletten Studie: Mobile Recruiting Studie 2015 – Österreich

Employer Branding und Social Recruiting über Instagram – Teil 1

Wie kürzlich bereits angekündigt, wollen wir uns zukünftig mehr mit neuen, in Deutschland noch viel zu selten genutzten Möglichkeiten des Social Media Recruiting befassen – heute mit Teil 1: Employer Branding über Instagram. Im zweiten Teil, der nächste Woche veröffentlicht wird, werden wir Euch zeigen, wie Hashtags richtig eingesetzt werden und, wie Ihr über die Fotosharing Plattform aktiv auf Personalsuche gehen könnt.

Die Fotosharing Plattform gehört zu den simpelsten und am schnellsten wachsenden Social Networks der heutigen Zeit. Kaum ein anderes Netzwerk hat so viele Nutzer wie Instagram. Das liegt u. a. daran, dass die Bedeutung von Storytelling (also der Vermittlung von emotionalen, unterhaltsamen Inhalten) im Content Marketing, im Employer Branding und im Recruiting immer wichtiger wird. Bilder wirken grundsätzlich schneller und besser als Text. Diese Tatsache ist übrigens auch neurologisch zu begründen. Während die linke Gehirnhälfte für logisches Denken und Text zuständig ist, verarbeitet die rechte Gehirnhälfte Sinneseindrücke, Gefühle und Emotionen. Das bedeutet konkret, dass genau in der Gehirnhälfte, in der Bilder verarbeitet werden, auch direkt Gefühle ausgelöst werden.

Aktuell wird Instagram in Deutschland noch relativ selten als Recruiting und Employer Branding Instrument eingesetzt. Das solltet Ihr schleunigst ändern!

Einige Fakten, die von Instagram überzeugen sollen:

  • Das Soziale Netzwerk wurde bereits 2010 gegründet (es bietet sich deshalb bspw. nicht an, dieses Social Network als „Hype“ zu bezeichnen). 🙂
  • Es verfügt weltweit über 300 Millionen aktive Nutzer. 4,2 Millionen davon kommen aus Deutschland.
  • Täglich werden bei Instagram 70 Millionen Fotos hochgeladen.
  • Die Auffindbarkeit der Fotografien und Videos wird über Hashtags garantiert.
  • Da es aktuell, anders als bei Facebook, (noch) keine Filter-Algorithmen gibt, ist die Reichweite von Inhalten bei Instagram ungewöhnlich hoch. Abonnenten bekommen also immer alle neu hochgeladenen Fotos / Videos des abonnierten Kanals zu sehen, da generell nichts ausgefiltert wird.
  • Die Interaktionsrate ist bei Fotosharing Plattformen deutlich höher und schneller als in allen anderen Social Networks.
  • Bilder zählen innerhalb von Google Suchergebnissen generell zu den prominenten Treffern, werden also innerhalb der ersten / obersten Suchergebnisse angezeigt.
  • Über die Plattform können auch Videos veröffentlicht werden – vielleicht Dein neues Recruiting Video?
  • Durch den Einsatz von Bildern könnt Ihr Euer Arbeitsklima / Euren Arbeitsalltag ohne großen Aufwand portraitieren.
  • Und: Ihr könnt über Instagram mobile Recruiting betreiben.

Denjenigen unter Euch, die „Respekt“ vor einer Instagram Unternehmensseite haben, weil sie denken, dass es notwendig ist ausschließlich professionelle Fotografien hochzuladen, sei gesagt: Keine Panik! Sicher ist eine positive Bildästhetik wichtig und entscheidend.  Hochglanz Fotografien wirken jedoch häufig „unnahbar“ und wenig authentisch (es sei denn, Ihr seid ein Modemagazin). Wir empfehlen Euch Eure Arbeitgebermarke bei den Social-Media-Plattformen mit einer Mischung aus „natürlichen“, gut bearbeiteten (Handy-) Fotografien und professionellen Fotografien oder Grafiken zu stärken. Gerade natürliche Bilder, bspw. von Firmen Events, kommen bei Followern sehr gut an und führen meistens zu mehr Likes und Kommentaren – und somit auch zu einem engeren Kontakt zwischen Euch und Euren Followern.

Der Wollmilchsau Instagram Account
Die Wollmilchsau auf Instagram

Um Eure Arbeitgebermarke über Instagram zu stärken, solltet Ihr außerdem Folgendes beachten:

1. Entwickelt eine Content Strategie:

Habt ein klares Ziel vor Augen und richtet das Konzept Eurer Social-Media-Seite danach aus. Jedes veröffentlichte Bild ist eine kleine Kampagne. Über Oberflächen wie Instagram seid Ihr in der Lage potenziellen Bewerbern echte, reale Einblicke in Euer Unternehmen zu bieten. Nutzt diese Chance.
Folgende Inhalte können für potenzielle Bewerber bspw. interessant sein:

  • Der Klassiker: Der Blick hinter die Kulissen. Zeigt Eure Mitarbeiter, Firmenevents, kleinere Teamevents, veröffentlicht Bilder des Mitarbeiters des Monats oder Fotografien von Jubilanten, stellt ganze Teams oder Abteilungen vor.
  • Veröffentlicht kleine Recruiting Videos oder gebt Mitarbeitern die Chance, etwas über sich, ihren Arbeitsalltag oder das Unternehmen zu erzählen.
  • Zeigt (witzige) Alltagssituationen in Büros. Oder Euer Büro / Euren Alltag selbst. Auch Fotografien Eures Gebäudes oder der Umgebung können für potenzielle Bewerber interessant sein.
  • Cat Content geht immer. Ihr habt ein Büro-Haustier? Fotografiert es!

2. Social Media Kanäle:

Macht Euch bewusst, dass Instagram eine Ergänzung (und kein Ersatz) für Eure bisherigen Kommunikations-Kanäle mit potenziellen Bewerbern ist.

3. Analysiert Social Media Seiten von Konkurrenz-Unternehmen

…oder allgemein Firmen, die ähnliche Produkte und Dienstleistungen anbieten. So könnt Ihr Inspiration finden und sehen, was die Konkurrenz „so macht“.

4. Generiert Follower:

  • Kommuniziert über bereits vorhandene Social Media Profile (Facebook, Twitter & Co.), Euren Blog oder andere Oberflächen, dass Ihr auf Instagram zu finden seid.
  • Folgt über Euer privates Profil selbst aktiv Euren Kunden oder Eurer bereits durch Facebook (etc.) aufgebauten Community.
  • Promotet Euren Instagram Content auf Facebook und Co., um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hinweis: Instagram Bilder lassen sich übrigens auch über Widgets in vorhandene Blogs oder Webseiten einbinden. Dafür könnt Ihr bspw. die folgenden Gratis Tools verwenden:
    Intagme
    SnapWidget
    Tintup

5. Bildformat:

Achtet darauf, dass alle von Euch veröffentlichten Bilder einen ähnlichen Stil und ein ähnliches Bildformat haben. Das sorgt dafür, dass Eure Instagram Seite in der Gesamtheit aller Bilder harmonisch und damit auch ansprechend wirkt. App Tipp: Um das Instagram Standard-Format zu umgehen, lohnt es sich, die App „No Crop“ zu installieren.

6. Seid aktiv:

Liked oder kommentiert Bilder Eurer Follower oder allgemein Bilder von Personen, die interessanten, zu Euch passenden Content verbreiten.

7. Und ganz wichtig: Veröffentlicht Fotos und Videos auf Instagram nie kommentarlos.

Schreibt einen kurzen, ansprechenden Text und verwendet Hashtags, damit Euer Content auffindbar ist. Generell könnt Ihr mit gezielt gesetzten Hashtags zu aktuellen, beliebten Themen über Instagram auch Menschen erreichen, die Euch als potenziellen, neuen Arbeitgeber bislang vielleicht noch nicht in Erwägung gezogen haben.

Zur Inspiration empfehle ich Euch die folgenden Instagram Seiten unterschiedlichster Arbeitgeber:
Stuttgart Airport
Marriot Hotels
Vaynermedia

Mehr Inspiration und Informationen findet Ihr außerdem auf der Seite https://business.instagram.com/.

Nice to know:
Auch auf Instagram wird es bald möglich sein Anzeigenkampagnen zu schalten. Bislang hält sich Instagram noch mit dem internationalen Rollout zurück. In den USA ist es aber bereits heute möglich, über so genannte „Sponsored“ Posts Kampagnen zu schalten. Und das sehr erfolgreich.

Sponsored Post auf Instagram
Quelle: https://instagram.com/about-ads

Das Portal verfügt außerdem über ein eigenes Analysetool – Instagram Analytics. Aktuell wird dieses Analysetool nur Anzeigenpartnern freigegeben, was bedeutet, dass es momentan nur in den USA verfügbar ist. Mit dem weltweiten Rollout der Möglichkeit Content als „Sponsored“ zu veröffentlichen, wird aber auch das Analysetool freigegeben werden.

Wer so lange nicht warten möchte, kann bspw. die folgenden Tools verwenden, um verbreitete Instagram Inhalte zu analysieren:

  • Iconsquare bietet eine Suchfunktion nach Hashtags und Accounts von Wettbewerbern und informiert Euch über Kommentare zu Eurem Content.
  • Simply Measured

Zum Abschluss der ersten Teils unseres Instagram Artikels, möchte ich Euch noch zum „The Game of Likes“ von The Bold Italic einladen 🙂 Dort könnt Ihr in einer grafischen Anleitung sehen wie Ihr es schafft zu mehr Likes zu kommen.

Wir sind gespannt, wie Ihr über Instagram als Employer Branding Instrument denkt und ob der eine oder andere von Euch in Erwägung  zieht, einen Firmen Account zu erstellen.

#ToBeContinued

Future Social Recruiting – Wo werdet Ihr morgen rekrutieren?

Nachdem wir Euch in den letzten Wochen mit sehr technischen, schwer verdaulichen Themen versorgt haben, gibt es heute mal etwas leichter Verdauliches: Eine Anregung, neue Wege zu gehen.

Immer wieder höre ich von Unternehmen dieselbe, für mich persönlich erschreckende, Frage: „Was meinen Sie, soll ich XING als Recruiting Kanal nutzen oder ist das nur ein Hype?“

Bedenkt man, dass XING bereits 2003 als Social Media Plattform OpenBC gegründet wurde, wird vielleicht klar, weshalb mich die Frage „Ist das nur ein Hype oder nicht?“ immer wieder erschreckt. 😉 Im Jahr 2007/2008 hat mein damaliges Team, wir haben IT Personal rekrutiert, selbst mit XING als damals noch sehr neuem Recruiting Kanal experimentiert. Wir wurden von anderen Teams belächelt und haben uns immer wieder anhören müssen, dass das doch Zeitverschwendung ist, was wir da tun. Aber wir hatten Erfolg, weil wir zu dieser Zeit relativ konkurrenzlos auf dieser Plattform nach neuen Mitarbeitern gesucht haben.

Doch weshalb hält uns die Frage nach dem Hype immer wieder davon ab, neue Wege in Sachen Recruiting zu gehen und mal etwas zu riskieren? Selbst wenn Social Recruiting nur ein Hype sein sollte: Was wäre so schlimm daran, ihm zu folgen?

Was ich damit sagen will, ist Folgendes:

Wartet nicht auf Statistiken und Studien, die Euch sagen, welche Recruiting Kanäle im Vorjahr erfolgreich waren, um erst anschließend darüber zu entscheiden, ob es wirklich sinnvoll ist, diesen Weg auch zu gehen oder eben nicht. Tut es einfach! Besser gestern als morgen. Seid mutig, seid schneller als Eure Konkurrenten, setzt selbst Trends, probiert Neues aus, denkt groß. Selbst wenn eine (neue) Social Media Seite nur ein halbjähriger Hype sein sollte, wart Ihr dabei und habt frühzeitig die Chance genutzt, neue potenzielle Bewerber anzusprechen, die Ihr sonst vielleicht nicht erreicht hättet. Nutzt die Chance, Eure Arbeitgebermarke nachhaltig bekannt zu machen und Eure Zielgruppen noch besser anzusprechen.

Ein neuer Recruiting „Trend“, den wir selbst sehr spannend finden und über den wir sicher in nächster Zeit auch noch mehr berichten werden, ist Instagram.

Hier ein paar Fakten zu Instagram:

  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Weltweit über 300 Millionen aktive Nutzer
  • 4,2 Millionen Nutzer allein in Deutschland
  • Täglich werden über 70 Millionen Fotos hochgeladen.
  • Seit einiger Zeit ist es auch möglich, Videos über Instagram zu verbreiten. Vielleicht Dein neues Recruiting Video?
  • Die Verbreitung und Auffindbarkeit von Content wird über „Hashtags“ und die Möglichkeit, auch Standorte einzugeben (und somit auch bspw. Suchen einzugrenzen) leicht gemacht. #isso

Instagram bietet also definitiv ein großes Potenzial für Unternehmen, das auch für das Recruiting und das Bekanntmachen der Arbeitgebermarke genutzt werden sollte.

Zwei deutsche Unternehmen, die Instagram bereits als Recruiting Kanal nutzen, möchte ich Euch hier aufzeigen:
Hilton Karriere – hier bietet Hilton Informationen zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten
BeLufthansa – die offizielle Instagram-Karriereseite der Lufthansa

Wer sich mehr für das Thema Instagram als Marketing Kanal interessiert, dem möchte ich den Online Marketing Rockstars Vortrag von Gary Vaynerchuck empfehlen.

Community-Management-ABC für Karrierepages & Mitarbeiterblogs

Wer durch gutes Employer Branding eine starke Arbeitgebermarke geschaffen hat, sollte dies auch extern kommunizieren. So kann eine gut geführte Facebook-Karrierepage ebenso wie ein Mitarbeiterblog positiv zur Arbeitergebermarkenbildung beitragen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein geplantes und beständiges Community Management, das in den Dialog mit den Fans geht und potenzielle Mitarbeiter neugierig auf das Unternehmen macht. Nur, wie macht man das?

A) Die Analyse

Bevor man eine Karrierepage oder einen Mitarbeiterblog eröffnet, sollte man sich über einige Punkte im Klaren sein:

  1. Was ist das Ziel meines Social-Media-Auftritts?
  2. Wie fügt er sich in meine Employer-Branding- und Recruiting-Strategie ein?
  3. Wen soll er erreichen?

Eine ausführliche Analyse meiner Zielgruppe und deren Tummelplätze im Web ergibt unabdingbare Informationen, die zunächst gesammelt werden müssen. Neben den potenziellen zukünftigen Arbeitnehmern dürfen aber auch die eigenen Mitarbeiter nicht vergessen werden:

  1. Wie stehen sie zum Unternehmen?
  2. Gibt es bereits Stimmen und Meinungen im Social Web über mein Unternehmen?
  3. Wie stark identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen, kennen sie seine Werte und wissen sie wofür das Unternehmen steht (internes Employer Branding)?

Aus der Beantwortung dieser Fragen kann nun eine Strategie für den Employer-Branding-Auftritt und das Community Management im Social Web entwickelt werden.

B) Die Strategie

Die Aufstellung einer strategischen Maßnahmen-Planung, in die bereits alle Beteiligten mit einbezogen werden sollten, ist der Grundstein und sollte vor Beginn einer Social-Media-Kampagne aufbereitet werden. Entscheidend ist dabei die folgende Frage: Wie kann ich meine Employer-Branding-Ziele direkt in das Community Management implementieren?

Nach der Analyse kann, mit den daraus folgenden Ergebnissen, die Erstellung einer Ziele-Zielgruppen-Matrix helfen, die einzelnen Maßnahmen zusammenzufassen und visuell zu veranschaulichen.

Mögliche Strategie-Rubriken sind:

Gängige Recruiting-Zielgruppen sind natürlich:

  • Schüler
  • Studenten
  • Absolventen
  • Young Professionals
  • Berufserfahrene

Die Clusterung dieser Punkte mit den entsprechenden Maßnahmen in einer Matrix dient später auch als Grundlage des Redaktionsplans, der als Übersicht für anstehende Projekte und Verantwortlichkeiten dient. Jedes der im Redaktionsplan bedachten Postings sollte später auf die Employer-Branding-Strategie einzahlen und dementsprechend überdacht sein, aber nicht die Spontanität nehmen, die eine lebendige Seite benötigt.

Karriere-Fanpage der Techniker Krankenkasse

C) Content Marketing

1. Information

Einer der wichtigsten Aspekte der im Content Marketing ausgespielt werden kann, ist die Verbreitung von Informationen über das Unternehmen. Bebilderte Einblicke in die verschieden Fachabteilungen, gegebenenfalls mit dem Einsatz von Testimonials, die authentisch (!) ihren Arbeitsplatz präsentieren oder die Einbindung von Jobangeboten für die verschiedenen Karrierestufen. (Auch hier empfiehlt es sich, nicht stumpf die Angebote zu posten, sondern diese in einem ansprechenden Format zu veröffentlichen). Sofern das Unternehmen über eine gute Employer-Branding-Strategie verfügt, sollte es viele schöne Möglichkeiten geben, das Arbeitsleben und die Arbeitskultur darzustellen. Wichtig ist es auch, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, sich am Austausch mit den Fans und bei internen Themen zu beteiligen.

2. Support

Durch eine breit gefächerte Vernetzung innerhalb des Unternehmens ist es dem Community Management möglich, auf der Pinnwand oder im Blog gestellte, fachspezifische Anfragen direkt an einen Ansprechpartner in der jeweiligen Fachabteilung weiterzuleiten und schnellstmöglich zu beantworten – bestenfalls erhält das Community Management bereits vorher einen Einblick in alle Abteilungen und erstellt einen FAQ-Katalog, in dem wiederkehrende Fragen bereits abgeklärt sind oder nachgetragen werden können. Serviceanfragen, wie sie auf gewöhnlichen Fanpages häufiger auftauchen, wird es weniger geben, aber der Administrator sollte für alle Eventualitäten, sprich auch negative Kommentare, geschult sein. Sinnvoll ist, bei größeren Communities die Erstellung von Guidelines, die Netiquette,  Tonalität und auch die Reaktion im Eskalationsfall bereits im Vorfeld zu klären.

3. Infotainment

Neben den Informationen über das Unternehmen und die Produkte und die Supportleistung des Community Managements ist auch der Unterhaltungswert ein nicht zu vernachlässigender Punkt, der letztendlich auch dem Employer Branding zu gute kommt. Während es bei vorangegangenen Punkten sehr auf Fakten ankommt, kann hier auch mal ein spielerischer Faktor involviert werden. So werden beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse kleine Bildergeschichten eingesetzt, die die Mitarbeiter in unterschiedlichen Szenarien agieren lassen, die charmant Fakten oder die Unternehmenskultur rüberbringen. Hier ist Storytelling gefragt, die Augen offen halten oder interessanten Content selber schaffen, so wie es gerade TimoCom mit ihrem “Walking in a Timo Wonderland” zur Vorweihnachtszeit perfekt vorgemacht hat.

Community Management auf der Karriereseite von BMW

D) Die Verantwortlichkeiten

Die Rollenverteilung aller internen und externen Beteiligten muß im Vorfeld geklärt sein. Vom Verantwortlichen, dem „Master of Redaktionsplan“, der direkt mit den Fans interagiert und sich um sämtliche Belange der Community kümmert, bis hin zu den Ansprechpartnern in­­­ den verschieden Personal- und Fachabteilungen. Wichtig ist dabei die Abstimmung der Prozesse zwischen den Beteiligten, damit ein kontinuierlicher Informationsfluss auf den Plattformen gewährleistet werden kann. Der bzw. die Hauptverantwortlichen (Social Media HR Team) ist/sind hierbei auf die enge und zuverlässig Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern in den Fachabteilungen oder unterschiedlichen Niederlassungen angewiesen.

Fazit

Community Management, egal ob für Karrierepages oder Mitarbeiterblogs, ist ein komplexes Geflecht, das gut durchdacht und professionell angegangen werden sollte. Eine Seite oder ein Blog, der nicht mit entsprechendem Enthusiasmus, Einsatz und Fachpersonal geführt wird, kann letztendlich auch nicht zum gewünschten Erfolg führen. Wer jetzt aber anhand der oben aufgeführten Punkte bereits die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und fragt, wie er das denn alles wuppen soll, der kann sich auch jederzeit an uns wenden, wir wissen wie das geht.

[HTTP410] 2013 wird das Jahr der Bewerber

Die Wollmilchsau ist für uns selbst und hoffentlich auch für euch seit über vier Jahren ein zuverlässiger Indikator für die Themenwelt HR & Recruiting, insbesondere Online- und Social Recruiting.

Müsste ich in wenigen Worten grob zusammenfassen, worum sich unsere Welt, die Welt der Recruiter und Personalmarketer in den vergangenen Jahren drehte, würde ich’s so formulieren:

“Wir haben jede hippe und weniger hippe Plattform ausgepresst wie eine Zitrone, um noch den letzten Klick auf unsere Stellenangebote und das letzte Profil auszusaugen. Dabei haben wir auch versucht, als Arbeitgeber nach außen gut und attraktiv zu wirken.”

Anders formuliert: wir haben bisher die Braut hübsch gemacht, sie in allen möglichen Singlebörsen eingetragen und in den selbigen nach attraktiven und willigen Heiratskandidaten geforscht.

In 2013 wir das nicht mehr reichen. Die anderen Mütter haben auch schöne Töchter, und das 1 mal 1 der Singlebörsen haben bald auch die dümmsten unter ihnen gelernt. Meint, sich als toller Arbeitgeber darzustellen, ein Arbeitgeber-Blog zu führen, Jobs bei Facebook zu posten und auf Kommentare zu antworten ist gar nicht sooooo schwer. In 2013 wird’s von einer Randerscheinung, angeführt von einigen Hundert Pionieren, zur Normalität.

Es gibt also mehr Konkurrenz um die immer anspruchsvolleren Heiratskandidaten, und so kommt es mehr denn je auf die inneren Werte und die Chemie an. Die Frage der Chemie entscheidet sich ja bekanntlich in den wenigen Sekunden des ersten Dates. Dabei sind Empfindungen wie Natürlichkeit, Leichtigkeit, Einfachheit und Spaß entscheidend für den Wunsch, die Bekanntschaft fortzusetzen. Ihr kennt das doch?!

Nicht anders ist es, wenn unser Wunschkandidat, der hoffentlich zum Bewerber wird, zum ersten Mal auf unsere Braut trifft.  Schon beim Bewerbungsformular haben wir die Chance, in wenigen Sekunden alles zu vermasseln. Zu schwerfällig, kompliziert, langweilig, unsinnig. Und so geht das weiter, bis zu der Entscheidung, ob wir ein Paar werden.

2013 wir das Jahr der Bewerber.

Das Jahr in dem wir Arbeitgeber, Recruiter, Personalmarketer uns nicht mehr ausschließlich mit uns selbst und unserer Promotion beschäftigen, sondern mit den Menschen, die wir gerne für uns gewinnen möchten.

Falls ihr das ähnlich seht und euch mit dem Thema, das nach und nach unter der Bezeichnung CX (Candidate Experience) auftaucht, ansatzweise vertraut machen wollt, könnt ihr das z.B. hier und hier tun.

Wir bei der Wollmilchsau werden in 2013 die Frage beantworten, inwieweit technisch- und/oder prozessorientierte Lösungen uns in diesem Bereich bald weiterbringen.

Kein Social Business ohne Social Recruiting!

Nicht schon wieder eine Social Media-Studie! Doch, doch. Diesmal von dem Riesen IBM, der untersucht hat, wie gut die Integration von “Social” in den Unternehmen (“Social Business“) voranschreitet, und welche Probleme und Zukunftsaussichten es diesbezüglich gibt.

Die Zielsetzung der Studie überzeugt. Es geht nicht um “Likes” und “Tweets”. Es geht darum wie und warum “Social” – Ansätze zur Entstehung eines besseren, wertvolleren und erfolgreicheren Unternehmens beitragen können. Auf Nacherzählungen, wie 10% haben dies und das gesagt, verzichte ich heute. Das könnt Ihr selbst nachlesen (gerne auch die deutsche Zusammenfassung bei “Digital Naiv”).

Ich möchte lediglich zwei bemerkenswerte Punkte herausgreifen.

Mir gefällt:

Die Studie ist aus meiner Sicht eine der empfehlenswerteren zum Thema. Sie ist recht detailliert, wenn es darum geht, zu erklären, was “Social” im Unternehmenskontext genau bedeutet. Wo taucht es auf. Wie kann es aussehen. Sie enthält Quasi-Anleitungen für unterschiedliche Unternehmensbereiche, die man zur Vorbereitung der eigenen “Social” – Strategie gut übernehmen kann.

z.B. Zum Thema: “Creating valued customer experiences”

(Click to enlarge)

Dazu gibt es auch schöne kleine Cases von großen Unternehmen. Also, wenig Bla, Bla. Ungewöhnlich viel Konkretes. Ich mag das.

Mir gefällt nicht:

IBM propagiert zwar den ganzheitlichen “Social”-Ansatz. Heißt, Social Media soll kein verlassener und schwach besetzter Außenposten oder Satellit sein, sondern ein natürlicher Bestandteil aller internen und externen unternehmerischen Prozesse werden. Ein bedeutender, wenn nicht entscheidender, Teil des Puzzles auf dem Weg dahin, wurde allerdings vergessen. “Recruiting” kommt in der Studie kein einziges mal vor!

Ein Unternehmen wird von innen zu einem “Social Business”. Dieser Prozess kann nur von Menschen vorangetrieben werden, die “Social” verstehen, die “Social” sind. Wie kriegt man sie?! Na, indem man an erster Stelle das Recruiting auf “Social” umstellt.

Das Recruiting entscheidet darüber, wie schnell ein Unternehmen über “Social”-Mitarbeiter verfügt, und beeinflusst dadurch den Wandel in allen Unternehmensbereichen maßgeblich mit.

“Social” – Recruiting = “Social” – Menschen = “Social Business” vs. “Yesterday’s” – Recruiting = “Yesterday’s” – Menschen = “Yesterday’s Business”

Der Zusammenhang zwischen den Menschen, die im Unternehmen arbeiten und dem angestrebten Wandel des Unternehmens wird in der Studie absolut vernachlässigt. Das finde ich schwach.

Lesen sollte man die Studie von IBM trotzdem.

 

Pic: cc2.0 by sweet_redbird