[HTTP410] Wie werden soziale Tools im Unternehmen genutzt? Google hat nachgefragt.

Im Rahmen der von Google bei Millward Brown in Auftrag gegebene Google Studie “How social technologies drive business success” wurden 2.700 Berufstätige in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien und Schweden befragt, wie sie soziale Tools (Facebook, Twitter, Google+, LinkedIn sowie interne soziale Tools wie Yammer und Chatter) in ihr Unternehmen und in ihren Arbeitsalltag integrieren und welchen Einfluss diese auf ihre Karriere haben.

Einige Ergebnisse und Interpretation sehen wie folgt aus:

1.) Ergebnis der Google Studie:

86% (BRD 79%) der Nutzer, die Social Tools so gut wie jeden Tag nutzen, wurden kürzlich befördert; und 72% (BRD 63%) gehen von einer baldigen Beförderung aus. Im Vergleich dazu wurden “nur” 61% (BRD 54%) der Beschäftigten, die auf den Einsatz von Social Tools verzichten, befördert und “nur” 39% (BRD 33%) sehen einen baldigen Aufstieg in der Karriereleiter als wahrscheinlich an.

Interpretation (Google Pressemitteilung):

“Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Tools keineswegs reine Zeitverschwendung sind. Im Gegenteil: Sie helfen Mitarbeitern dabei, die Karriereleiter schneller zu erklimmen.”

Frage: Werden die Beschäftigten befördert, weil sie Social Tools nutzen oder weil sie ein bestimmter Typ von Arbeitnehmer sind, der u.a. Social Tools nutzt? Oder nochmal anders: Werden Männer häufiger vom Blitz getroffen, weil sie Männer sind, oder weil sie bei einem nahenden Gewitter länger draußen bleiben?

2.) Ergebnis der Google Studie:

Mehr als ein Drittel (38%; BRD 29 %) der häufigen Nutzer von Social Tools sind sehr zufrieden mit ihrem Job, und 64 % (BRD 62%) würden ihre Firma als Arbeitgeber weiterempfehlen. Nur 18% (BRD 22%) der Nicht-Nutzer sind sehr zufrieden mit ihrem Job und nur 42% würden ihre Firma empfehlen (BRD 47%).

Interpretation (Google Pressemitteilung): “Die häufigen Nutzer von sozialen Tools sind außerdem glücklicher mit ihrer Arbeit”.

Frage: Sind die Nicht-Nutzer unzufriedener, weil sie keine Social Tools verwenden und deshalb z.B. weniger mit den Kollegen und der Firma “vernetzt” sind oder weil sie nicht damit rechnen befördert zu werden?

Auch wenn mir einige der Interpretationen eher wie geplante Fehlschlüsse nach dem Motto “cum hoc ergo propter hoc” vorkommen, liefert diese Studie doch noch weitere interessante Zahlen.

1.) Für drei Viertel (75%; BRD 74%) der befragten Führungskräfte hat Social Media ihre Unternehmensstrategie positiv verändert und zu messbaren Erfolgen geführt:

  • 71% (BRD 77%) gaben an, dass neue Ideen und Innovationen generiert wurden
  • 79% (BRD 84%) berichteten, dass Ideen und Gedanken von geographisch getrennten Teams einfacher zusammengeführt werden konnten
  • 76% (BRD 67%) sagten aus, dass ihre Produktivität gesteigert wurde und zwar im Schnitt um 22% (BRD 20%) – z.B. durch Zeitersparnis

2.) Fast 70% der Befragten europaweit gehen überdies davon aus, dass die Firmen schneller wachsen, die Social Media aktiv in ihr Unternehmen integrieren.

3.)  Nach Aussage der “Social Networker” führt die Nutzung von Social Media zu folgenden Vorteilen:

  • Personen, Informationen und Expertisen können schneller gefunden werden (41%; BRD 42%)
  • die Zusammenarbeit und der Austausch von Know-how wird verbessert (37%; BRD 36%)
  • persönliche Netzwerke können ausgebaut, berufliche Partnerschaften aufgebaut, das eigene Profil geschärft und Communities geschaffen werden (34%; BRD 30%)
  • die Menge und der Umfang von E-Mails wird reduziert (31%; BRD 27%)

Fazit: Social Media ist ein wichtiges Tool auf dem Weg zur effektiveren Arbeit – aber nicht der Garant für ein glückliches Arbeitsleben mit eingebautem Karriere-Boost.

Social Media Recruiting Conference 2012 in Wien

Die Social Media Recruiting Conference geht in ihr drittes Jahr – mit diesmal drei Terminen: Auf Zürich folgt am 28. und 29. Juni 2012 Wien. Dort werden Euch am ersten Tag praxisnahe und fundierte Vorträge zu den Schwerpunkten Personalmarketing & Recruiting mit Facebook, Generation Y Recruiting, Employer Branding mit Blogs und Serious Gaming als Recruiting-Tool geboten. Best Practice Cases aus der Personalpraxis gewähren Euch Einblicke in die Zukunft der Personalsuche mit Strategien des Social Recruitings und ermöglichen Euch den Grundstein für eine erfolgreiche Recruitingstrategie im Social Web zu legen.

Am zweiten Konferenztag könnt ihr dann in Intensivseminaren das Wissen des Vortages vertiefen und lernt in einer kleinen Gruppe Social Media richtig einzusetzen. Zudem erhaltet Ihr von den Experten praxisbezogene Antworten auf Eure Fragen zum optimalen Einsatz von Blogs, Facebook und Twitter für Recruiting und Employer Branding. Diesmal sind unsere Medienpartner Xing, W&V, karrriere.at und Netzwerk Humanressourcen.

Das Programm

Tag 1 – 28.6.

Moderiert von Ralf Tometschek (wortwelt/IDENTITÄTER)

Employer Branding & Recruiting im Social Web – eine Bestandsaufnahme
Jan Kirchner, Geschäftsführer/ Partner, atenta – Social Web Stuff

Generation Y Recruiting und Social Media
Jörn Hendrik Ast, ffluid fast forward concepts

Community Management – Was es ist und worauf es ankommt
Friedrich Bardt, Senior Manager Strategic Business Development, Xing AG

Personalmarketing und Recruiting mit Facebook
Sebastian Manhart, Fachgruppengeschäftsführer, Wirtschaftskammer Vorarlberg und Geschäftsführer Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie (VEM)

Employer Branding mit Blogs
Oliver Sonnleithner, Geschäftsführer, karriere.at

Fliplife – Serious Gaming als Recruiting-Tool
Ibrahim Evsan, Gründer & Geschäftsführer, fliplife GmbH & united prototype GmbH

 

Tag 2 – 29.6.

Intensiv-Seminare in zwei Gruppen unter der Leitung von Jörn Hendrik Ast und Jan Kirchner

 

 

 

  • Blogs
    • Wie können Sie mit Blogs Ihre Arbeitgebermarke stärken?
    • Was macht einen Blog aus und wie funktioniert er in der Praxis?
    • Wie können Sie für Ihren Blog Themen und Bildmaterial finden und das Bloggen in Ihren Arbeitsalltag integrieren?
  • Facebook
    • Wie können Sie Ihre Zielgruppe in der Facebook-Community erreichen?
    • Welche Möglichkeiten gibt es bei der Gestaltung einer Facebook-Karriereseite?
    • Wie bauen Sie Ihre eigene Community auf und worauf müssen Sie im Dialog mit Ihrer Zielgruppe achten?
  • Twitter
    • Wie funktioniert Twitter und wie können Sie es sinnvoll im Recruiting einsetzen?
    • Wie können Sie bei Twitter interessante Menschen identifizieren?
    • Welche Tools können Ihnen das Twittern erleichtern?

Das Intensivseminar ist auf 2 x 15 Plätze limitiert und nur in Kombination mit der Social Media Recruiting Conference buchbar.

Wir würden uns freuen, wenn Ihr in Wien dabei seit. Als treue Leser erhaltet Ihr 10% Rabatt (Invitecode: wollmilchsau12)

Zur Anmeldung geht es hier.

Social Media ist in deutschen Unternehmen angekommen


Die heute veröffentliche repräsentative BITKOM Studie stellt fest, dass für fast die Hälfte der deutschen Unternehmen (47%) Social Media inzwischen zu einer ganz konkreten Angelegenheit geworden ist. Weitere 15% planen den Einsatz in Kürze.

Die Erwartungshaltung der Unternehmen, die Social Media einsetzen oder es planen, reicht dabei von dem Ziel, neue Kunden zu gewinnen,  bis zur Hoffnung auf neue Impulse bei der Produktentwicklung.

Die Mitarbeitergewinnung steht mit lediglich 23% überraschend auf dem vorletzten Platz der genannten Ziele. Hier findet das Umdenken offensichtlich noch leicht verzögert statt. Der Grund ist vermutlich zum Teil die fehlende Vorstellungskraft bezüglich der konkreten Ausgestaltung. Oder was denkt Ihr?

Ein soziales Netzwerk ist ja im Grunde nichts anderes als eine Zeitung, die von mehreren Leuten gleichzeitig gelesen wird, zwischen denen allerdings auch ein Austausch statt finden kann. Ähnlich, wie bei einer Papierzeitung, kann diese Aufmerksamkeit (und zusätzlich die Interaktion) für Marketing und  Personalsuche verwendet werden.  Im Fall von Marketing ist die Vorstellung der Funktions- und Wirkungsweise dieser neuen “schöneren Zeitung” schon da. Und im Fall der Personalsuche noch nicht. Die alte Stellenanzeige will im Kopf einfach noch nicht in das neue schöne Format überspringen.

Naja, da sind wir und unsere Mitstreiter in den kommenden Monaten weiterhin gefragt,  mit funktionierenden und verständlichen Tools und Konzepten für die Beschleunigung der Übertragungsleistung zu sorgen.

Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass die Unternehmen nach und nach erkennen, dass der Einsatz von Social Media zusätzliche Strukturen benötigt. Und zwar personeller und ideologischer Natur. Während die einen noch vereinzelt  Bedenken wegen der Kontrollverlustgefahr haben, stellen die anderen bereits zusätzliches Personal ein und  entwickeln passende Guidelines. Das ist der richtige Weg.

Insgesamt spricht BITKOM von “einem Kulturwandel hin zu offeneren Kommunikationsstrukturen”. Und das ist doch mal eine sehr positive Tendenz. Weiter geht’s!

Die vollständigen Stdienergebnisse gibt’s hier.

Pic: A train arriving to platform 19 by wstryder CC2.0

Social Media Recruiting Conference 2012 in Zürich

Die Social Media Recruiting Conference geht in ihr drittes Jahr und diesmal wird es drei Konferenzen geben.

Den Anfang macht Zürich. Am 12. und 13. Juni 2012 kommt die Social Media Recruiting Conference in die größte Stadt der Schweiz und bietet Euch am ersten Konferenztag praxisnahe und fundierte Vorträge zu den Schwerpunkten Aktives Recruiting – Direktansprache 2.0 und Passives Recruiting – Personalmarketing 2.0. Sie ermöglichen Euch den Grundstein für eine erfolgreiche Recruitingstrategie im Social Web zu legen. Am zweiten Konferenztag könnt ihr dann in Intensivseminaren das Wissen des Vortages vertiefen und lernt in einer kleinen Gruppe Social Media richtig einzusetzen. Zudem erhaltet Ihr von den Experten praxisbezogene Antworten auf Eure Fragen zum optimalen Einsatz von Blogs, Facebook und Twitter für Recruiting und Employer Branding. Diesmal sind unsere Medienpartner Xing, livejobs.ch, jobwinner.ch, alpha.ch und jobup.ch.

Das Programm

Tag 1 – 12.6.

Moderiert von Yves Mäder (Jobup AG)

Aktives Recruiting – Direktansprache 2.0

Employer Branding & Recruiting im Social Web – eine Bestandsaufnahme
Jan Kirchner, Geschäftsführer/ Partner, atenta – Social Web Stuff

Direktsuche mit Xing
Stefan Schmidt-Grell, Director Product Marketing, Xing AG

Direktsuche im Social Web bei der Philips Deutschland GmbH
Susanne Hagen, Sourcing Manager, Philips Deutschland GmbH

Passives Recruiting – Personalmarketing 2.0

Personalmarketing und Recruiting mit Facebook
Lydia Welzel, Career Starters Talent Network Manager, Baloise Group

Employer Branding mit Blogs
Seraphina Opel, Social Media Managerin, redtoo AG

Employer Branding und Personalmarketing mit Videos
Stefan Rohner, Projektleiter, livejobs AG

 

Tag 2 – 13.6.

Intensiv-Seminare in zwei Gruppen unter der Leitung von Jörn Hendrik Ast und Christoph Athanas

 

 

 

  • Blogs
    • Wie können Sie mit Blogs Ihre Arbeitgebermarke stärken?
    • Was macht einen Blog aus und wie funktioniert er in der Praxis?
    • Wie können Sie für Ihren Blog Themen und Bildmaterial finden und das Bloggen in Ihren Arbeitsalltag integrieren?
  • Facebook
    • Wie können Sie Ihre Zielgruppe in der Facebook-Community erreichen?
    • Welche Möglichkeiten gibt es bei der Gestaltung einer Facebook-Karriereseite?
    • Wie bauen Sie Ihre eigene Community auf und worauf müssen Sie im Dialog mit Ihrer Zielgruppe achten?
  • Twitter
    • Wie funktioniert Twitter und wie können Sie es sinnvoll im Recruiting einsetzen?
    • Wie können Sie bei Twitter interessante Menschen identifizieren?
    • Welche Tools können Ihnen das Twittern erleichtern?

Das Intensivseminar ist auf 2 x 15 Plätze limitiert und nur in Kombination mit der Social Media Recruiting Conference buchbar.

Wir würden uns freuen, wenn Ihr in Zürich dabei seit. Als treue Leser erhaltet Ihr 10% Rabatt (Invitecode: wollmilchsau12)

Zur Anmeldung geht es hier.

Pic: vasile23 (CC BY 2.0)

[HTTP410] Infografik: Social Media oder Suchmaschinenmarketing (SEO/SEM)?

Eigentlich wurde die Frage, ob man sich heute eher auf Social Media oder auf Suchmaschinenmarketing für Traffic- bzw. Leadgenerierung fokussieren sollte, hier im Blog und an anderen Stellen bereits ausreichend behandelt. Ob Marketer oder Personalmarketer – wer sich heute online erfolgreich positionieren will, muss beide Aspekte gleichermaßen im Auge behalten.

Also doch kein Social vs. Search?

Eine gute virale Employer Branding Kampagne, die ordentlich Likes, Tweets und G+s sammelt, ist meiner Meinung nach nur halb so gut, wenn die Karrierepage (Stellenbörse auf der Webseite), auf der der Suchende letztendlich landen soll, für Suchmaschinen nur schwer oder gar nicht zu erfassen ist. Der virale Effekt verglüht und es bleibt nichts übrig. Daher nochmals ein besonderer Hinweis an die Personaler: Falls in Eurem Unternehmen Bewerbermanagementsoftware mit integrierter Stellenbörse eingesetzt wird, lasst Euch zumindest hier die Suchmaschinenfreundlichkeit bestätigen. Viele der aktuell verbreiteten Lösungen sind nämlich diesbezüglich Schrott.

Selbstverständlich gilt der Gedanke auch umgekehrt. Eine gut optimierte und indexierbare Karrierseite/Stellenbörse, die keine Interaktionen im Social Web verursacht, verschenkt viel Potential. Dabei kann man mit Kleinigkeiten anfangen. Sind denn Eure Stellen (oder weitere relevante Inhalte) mit Social Buttons (Likes usw.) versehen?

Falls ja, werdet ihr Euch freuen, dass Google Analytics seit Neuestem erweiterte Möglichkeiten zur Messung und Auswertung Eurer Social Aktivitäten bzw. Interaktionen zur Verfügung stellt. Welche Interaktion wie viele Nutzer gebracht hat, wie lange sie auf der Seite bleiben, was sie da machen, wie sie im Vergleich zum Suchtraffic konvertieren, was sie letztendlich kosten – sind die Fragen die man jetzt wesentlich einfacher beantworten können wird.

Wenn Euch noch ein schöner  Bildbeweis der hier formulierten Theorie zum Einsatz beim nächsten Meeting fehlt, bitte sehr:

Social vs. Searchvia

Wie man Mitarbeiter zur Beteiligung an Social Media motiviert

Wenn Unternehmen einen Social Media Auftritt vorbereiten, merken die Verantwortlichen meist schon in der Planungsphase, dass die Unterstützung und Mitwirkung der anderen Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist – Stichwort Mitarbeiter als Markenbotschafter. Weniger offensichtlich sind allerdings geeignete Maßnahmen, um die Kollegen zur Teilnahme zu motivieren. Deshalb haben wir mal ein paar für Euch zusammengetragen:

Social Media Enthusiasten identifizieren und zu Evangelisten machen

Wissen und Können sind häufig dort am größten, wo Motivation intrinsisch vorhanden ist oder etwas klarer: Der Erfolg vieler bekannter Corporate Blogs und Facebook-Pages beruht auf der Begeisterung eines Mitarbeiters, dem es gelingt, seine Kollegen damit anzustecken. Es lohnt deshalb unbedingt, sich gleich zu Beginn der Auseinandersetzung mit Corporate Social Media einmal quer durch alle Abteilungen zu fragen und herauszufinden, welche Kollegen das Social Media Virus schon in sich tragen. Vielversprechende Anzeichen dafür sind z.B. intensive Smartphone-Nutzung, „I like“ oder „gefällt mir“ Aussprüche in Flur-Gesprächen und die Angewohnheit, das Mittagessen in der Firmenkantine oder beim Dönermann um die Ecke zu fotografieren.

Versucht dann, diese Enthusiasten für Euer Vorhaben zu gewinnen und sie offiziell als Berater für Euer Projektteam hinzuzuziehen. Falls das nicht geht, macht es inoffiziell! Warum das so wichtig ist? Weil sie das Potenzial haben, als Social Media Botschafter den internen Kulturwandel zu beschleunigen und extern bereits über funktionierende Online-Netzwerke verfügen, die eine wertvolle Starthilfe sind!

Community-Manager in die Strategie-Entwicklung einbeziehen

Bezieht die für die Social Media Betreuung und das Community-Management vorgesehenen Mitarbeiter von Anfang an in die Strategie-Entwicklung ein. So setzen sie später ihre eigenen Ideen um, anstatt nur im Auftrag zu handeln. Außerdem fungieren sie im laufenden Betrieb ohnehin als Strategie-Korrektiv, da sie durch Ihre Nähe zur Community als erstes Feedback bekommen.

Social Media Workshops und Mentorenprogramm anbieten

Um möglichst viele Kollegen zur Beteiligung an den Social Media Aktivitäten Eures Unternehmens zu motivieren, müssen Berührungsängste abgebaut werden, die z.B. aufgrund negativer Presse-Berichterstattung oder fehlendem Anwenderwissen in den Köpfen herumschwirren. Hier haben sich freiwillige In-House-Workshops für alle Mitarbeiter als sehr erfolgreich bewiesen. Idealerweise werden die von den vorhandenen Social Media Enthusiasten durchgeführt, die dann auch außerhalb der Workshops automatisch als Social Media Mentoren fungieren und ihre Kollegen zur Aktivität ermutigen.

Eine klare Strategie und Hilfestellungen für den Social Media Alltag

Eine eindeutige und einfache Richtungsvorgabe hilft Mitarbeitern dabei, Ideen zur Erreichung des Ziels zu entwickeln, geeignete Inhalte zu identifizieren und Geschichten ansprechend aufzubereiten. Darüber hinaus können auch Hilfestellungen für das Social Media Alltagsmanagement dabei helfen, Mitarbeitern den Einstieg zu erleichtern – z. B. leicht verständliche Anleitungen zum Bloggen, Facebooken und Twittern. Hilfreich ist es auch, der Themenfindung feste Zeiten einzuräumen – z. B. wöchentliche oder monatliche Themen-Brainstormings, damit immer ein kleiner Themenpool vorrätig ist. Hier können sich dann diejenigen bedienen, denen spontan nichts einfällt.

Social Media Guidelines positiv formulieren

Die beste Motivation hilft nichts, wenn sie kurz nach ihrem Aufkeimen direkt wieder erstickt wird. Social Media Guidelines dienen dazu, Mut zu machen und Mitarbeiter zu ermuntern. Das gelingt nur mit einer entsprechenden Sprache! Verbotsartige Formulierungen und Unterlassungsaufforderungen schüren Ängste und so schaffen Social Media Guidelines häufig Verunsicherungen, wo sie eigentlich Hilfestellung sein möchten. Also beauftragt damit vielleicht nicht unbedingt die Rechtsabteilung 😉

Incentivierungsprogramme

Möglich ist auch die Einführung eines Incentivierungsprogramms für das Erreichen vorgegebener Ziele – z. B. in Form eines Team-Events bei Erreichen einer bestimmten Anzahl von Facebook-Fans, Blog-Lesern oder Twitter-Followern. Und dann wäre da noch diese Idee:

Incentivierung zur Motivierung von Mitarbeitern

Kennt ihr noch andere Wege, Kollegen zur aktiven Social Media Mitarbeit zu motivieren? Dann ab damit in die Kommentare!

How To Begin: Das Social Media Cheat Sheet

Die Jungs von Flowtown haben eine interessante Grafik mit einem kurzen Überblick über die sechs wichtigsten Social Media-Netzwerke veröffentlicht: das Social Media Cheat Sheet. Hier werden grundlegende Schritte, Vor- und Nachteile und, was mir persönlich an besten gefällt, ein kurzes “How To Begin” und ein kleines Glossar der jeweiligen Netzwerke vorgestellt. Folgende Netzwerke werden miteinander verglichen: Twitter, Facebook, YouTube, Google +, Tumblr und Digg.

Was bei dieser Infografik auffällt, ist die amerikanisierte Sichtweise, einen Dienst als Soziales Netzwerk einzustufen. Für mich ist ein Dienst wie Tumblr eher ein personalisiertes Blog, und bei einem Lesezeichendienst wie Digg vermisse ich echte soziale Interaktionen, um es als Social-Media-Netzwerk einzustufen. Andere “echte” soziale Netzwerke, wie z.B. LinkedIn fehlen hier gänzlich. Andere Länder, andere soziale Sichtweisen.

The Small Business Social Media Cheat Sheet

Pic: Flowtown

[HTTP410] Kriterien für Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens in Social Media

In der Zeit der Besinnung stellen wir uns ein paar essentielle Fragen. Einer fragt, die beiden Anderen antworten.

Alex fragt: Ich habe gerade unsere Weihnachstartikel von 2010 durchgeklickt und bin bei diesem hier stehen geblieben: Die Frage “Was braucht man, um im Social Web loslegen zu können?“, schien für uns selbst und unsere Leser im Jahr 2010 sehr aktuell. Heute, ein Jahr später, ist diese Frage für sehr viele Unternehmen sicherlich nach wie vor ein Thema. Sie wird allerdings immer mehr von einer neuen Frage ergänzt bzw. verdrängt. Von der Frage, die meiner Meinung nach das Jahr 2012 prägen wird: Bin ich (als Unternehmen) im Social Web erfolgreich oder nicht? Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass wir schon in 2012 wissenschaftlich fundierte und allgemein gültige Kriterien für die Beantwortung dieser Frage finden werden. Daher meine Frage an Euch: Nach welchen !subjektiven! Kriterien schätzt Ihr den Erfolg bzw. Misserfolg eines Unternehmens im Social Web ein?.

Jan sagt: Die Frage nach dem Erfolg der eigenen Social Media Aktivitäten hängt meiner Meinung nach von den angestrebten Zielen ab, die ja sowohl qualitativer wie quantitativer Natur sein können. Wenn es z.B. das Ziel des Unternehmens ist, ein zusätzliches (interaktives) Informationsangebot für Bewerber oder Kunden zu schaffen, ist der Erfolg anders zu messsen, als wenn ein Unternehmen mit dem Ziel antritt in möglichst kurzer Zeit eine große Facebook-Community zur Reichweitensteigerung des Marketings aufzubauen. Im ersten Fall, würde ich den Erfolg in erster Linie daran festmachen, ob mein Angebot von der Zielgruppe angenommen wird und sie mit der Qualität meiner Informationen zufrieden sind. Im zweiten Fall spielt die Zufriedenheit mit dem Angebot natürlich auch eine entscheidende Rolle, im Hinblick auf die Messbarkeit des Erfolges würde ich mich hier aber primär am Wachstum der Nutzerzahlen orientieren, als an individuellem Feedback.

Diese Diskrepanz zwischen qualitativer und quantitativer Erfolgsmessung, sehe ich auch als eine der Hauptursachen dafür, das sich bisher keine allgemeingültigen Standards für die Messung des Social Media ROI entwickelt haben. Es gibt im Unternehmenskontext einfach zu viele verschiedene Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt, als das sich der Erfolg bspw. mit einem einfachen Klout-Score bestimmen lässt.

Tobi sagt: Meiner Meinung nach, lassen sich keine subjektiven Kriterien zur Erfolgsmessung heranziehen. Erfolg steht ja immer im Verhältnis zu den gesetzten Zielen: Erfolg ist also der Grad der Zielerfüllung. Wenn ich als Unternehmen meinen Erfolg nicht genau, oder nur subjektiv bemessen kann, dann habe ich schlichtweg grundlegende Fehler in der Zielsetzung gemacht – also schlecht geplant. Was auf keinen Fall bedeuten soll, Zieldefinition müsse immer in Zahlen greifbar sein – muss sie nicht. Möchte ein Unternehmen Social Media als Kommunikationskanal einsetzen, so kann ich prüfen ob eine Kommunikation zustande gekommen ist. Da kann ein einzelner Dialog bereits der Erfolg sein, 1000 Follower ohne Interaktion ein Misserfolg. Beim Versuch Social Media als Verkaufskanal zu nutzen, kann ich Absatzzahlen und -wege als KPIs prüfen, möchte ich mehr Menschen mit einer Botschaft erreichen kann ich die Zahl der Kontakte an der Zahl der Rückläufe messen.

Viele dieser Indikatoren bedingen sich gegenseitig. Auch wenn z.B. niemand meinen Facebook-Shop nutzt, so kann er doch zu Kaufentscheidungen beitragen. Social Media als Kommunikations-, Werbe- oder Verkaufstool muss sich nicht immer in Zahlen rechtfertigen. Social Media schafft Rahmenbedingungen, in denen konkrete Ziele angegangen werden können. Diese Ziele gilt es zu prüfen, nicht die Nutzung des Web 2.0 als Kommunikationsstrukur einer modernen Gesellschaft.

Pic: Paul Keller (CC BY 2.0)

[HTTP410] Muss Social Media Know-how wirklich intern aufgebaut werden?

Wir stellen uns ein paar essentielle Fragen zum Thema kann Social Media Know-how outsourced werden. Einer fragt, die beiden Anderen antworten.

Tobi fragt: Outsourcing liegt nach wie vor im Trend: Unter der Idee der Spezialisierung und Segmentierung werden zunehmend gerade komplexe Aufgaben aus den Unternehmen an professionelle Dienstleister vergeben. Geht es um Social Media heißt es aber: Mittelfristig muss entsprechendes Know-how im Betrieb etabliert werden. Seht Ihr das auch so? Was können Mitarbeiter leisten, was keine gute Agentur schafft?

Alex sagt: Social Media ist inzwischen keine Randerscheinung, sondern ein etablierter Kommunikationskanal, im Grunde so ähnlich wie TV, Radio oder Print. Genau wie bei diesen älteren Kommunikationskanälen muss auch im Fall von Social Media grundsätzlich differenziert  werden, welchem Zweck der Einsatz des Kanals dient. Ist das zwischenmenschliche Kommunikation, Wissensaufbau- oder -tausch, Produktmarketing, Kundensupport, Sourcing, Marktforschung, Personalmarketing oder eben auch Employer Branding? Je nach dem, was das nun werden soll, sind unterschiedliche Voraussetzungen und Fähigkeiten nötig, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Nicht immer findet man diese innerhalb des eigenen Unternehmens, obwohl es sicherlich schön wäre.

Die überwiegende Mehrheit der erfolgreichen Social Media Marketing Kampagnen entstehen nun mal mit Hilfe von externen Agenturen. OK, im Fall von z.B. Employer Branding könnte man natürlich argumentieren, dass eine Markendarstellung nur dann wirklich authentisch und erfolgreich sein kann, wenn die Stimmen wirklich von innen kommen. Aber wer sagt, dass man da mit einem gut durchdachten externen Konzept nicht nachhelfen kann?!  Und das dürfte eigentlich für ziemlich jedes Vorhaben gelten. Daher bin ich schon der Meinung, dass man im Fall von Social Media, genau wie im Fall von allen anderen Kanälen, alle möglichen Aufgaben ganz oder teilweise auf externe Helfer auslagern kann.

Was eine Agentur natürlich nicht schaffen kann, egal, ob es um eine Social Media- oder eine TV Marketing Kampagne geht, ist, den Wunsch der Mitarbeiter, das eigene Unternehmen auch außerhalb des offiziellen Arbeitsbereichs zu unterstützen, zu beeinflussen. Social Media nimmt hier allerdings unter allen anderen Kanälen schon eine Sonderrolle ein. Denn die Stimme des Einzelnen hat ein relativ gesehen sehr hohes Gewicht. Ein Unternehmen, das sich für sein Vorhaben einen guten externen Partner ausgesucht hat und auch noch die eigenen Mitarbeiter als Unterstützer gewinnen kann, hat aus meiner Sicht im Social Web die eindeutig besseren Karten.

Der Aufbau des internen Wissens sollte in erster Linie darauf abzielen, die Funktionsweise, die Dynamik, die Möglichkeiten, die Methoden, sowie Vor- und Nachteile von Social Media als Kommunikationskanal zu begreifen und zwar auf allen Unternehmensebenen.  Der Aufbau von praktischem Umsetzungswissen ist natürlich für kleinere Unternehmen vom besonderen Vorteil. Für größere ist es allerdings nur dann tatsächlich nötig, wenn ein Unternehmen nicht bereit ist einzusehen, dass externes Spezialistenwissen in Bereich Social Media genau soviel Wert ist, wie in anderen Bereichen der Kommunikation.

Meine Formel für 2012: (gute Social Media Agentur) + (glückliche Mitarbeiter, die mitziehen) + (zuständige Mitarbeiter, die die Agentur nicht zu sehr stören)  = 2012 wird ein gutes Jahr!

Jan sagt: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Unternehmen intern zumindest ein grundsätzliches Verständnis von Social Media aufbauen müssen, wenn sie im Social Web langfristig Erfolg haben wollen. Das ist allein schon erforderlich, um zu erkennen, welche Möglichkeiten Social Media bietet und wie man sie sinnvoll für die eigenen Unternehmensziele einsetzen kann. Darüber hinaus braucht man das Wissen für interne Überzeugungsarbeit, um zu beurteilen wo das eigene Unternehmen Unterstützung braucht und natürlich um Vorschläge und Angebote von Agenturen vernünftig beurteilen zu können ;-).

Um etwas konkreter zu werden, möchte ich mit Blick auf die Frage drei Bereiche unterscheiden:

Technische Umsetzung:

Fast alle Social Media Plattformen haben zu Beginn eine technische Komponente, die quasi die erste Hürde auf dem Weg ins Social Web bildet. Es müssen z.B. Accounts eingerichtet, Apps programmiert, Blogs aufgesetzt und Designs erstellt werden. Hier ist eine Agentur unbedingt sinnvoll, da das nötige Know-how viel zu speziell ist und zu selten gebraucht wird, als das der interne Aubau wirtschaftlich lohnt.

Kampagnen:

Ähnliches gilt aus meine Sicht für Kampagnen zur Bekanntmachung von Social Media Angeboten wie z.B. Gewinnspiele, Wettbewerbe oder Ads. Zum einen, weil auch hier häufig technische oder gestalterische Arbeiten zu erledigen sind, und zum anderen weil man hier bei fehlender Erfahrung viel Geld verbrennen kann.

Kommunikation & Content:

Hier erscheint mir der Aufbau internen Social Media Know-how als wichtig und sinnvoll. Zumindest wenn das Ziel des Social Media Engagements darin besteht, das eigene Unternehmen transparent darzustellen und authentisch zu kommunizieren, wie es z.B. beim Employer Branding der Fall ist, sind Mitarbeiter aufgrund ihres internen Blickes als Unternehmensbotschafter unverzichtbar. Denn den kann eine Agentur nicht mitbringen.

Sinnvoll ist Outsourcing, wenn es um die Zulieferung von Content und themenorientierten Beiträgen geht, die einem Social Media Angebot ein bestimmtes fachliches Profil verleihen und keine tiefere Kenntnis des Unternehmens selbst erfordern (z.B. Branchen- und Karrierenews). Zum einen weil so interne Resourcen geschont werden und zum anderen weil ein spezialisier Dienstleister hier in der Abwicklung effizienter arbeitet. Darüber hinaus kann ich mir Outsourcing auch im Kundenservice und im technischen Support via Social Media sehr gut vorstellen.

Fazit: Unternehmen sollten unbedingt Social Media Know-how aufbauen, sich aber immer dann Unterstützung von Agenturen holen, wenn sich dadurch Effizienzgewinne erzielen lassen.

[HTTP410] Eignet sich Social Media auch für Firmen, die mit einer negativen Online-Reputation starten?

In der Zeit der Besinnung stellen wir uns ein paar essentielle Fragen. Einer fragt, die beiden Anderen antworten. Jan macht den Start.

Jan fragt kurz und knapp: Eignet sich Social Media auch für Firmen, die mit einer negativen Online-Reputation starten? Wenn ja, wie könnte eine Strategie aussehen?

Alex sagt: Klar eignet sich Social Media auch für die Firmen, deren Weste an einigen Stellen schwarze Flecken aufweist, oder vielleicht sogar ganz schwarz ist. Wichtig ist die Wahrnehmung des Problems, die Einsicht und der Wille zur Besserung. Behandelt ein Unternehmen seine Mitarbeiter schlecht, hat es wenig Sinn, öffentlich zu versuchen, die Welt vom Gegenteil zu überzeugen. Möchte man sich dagegen bessern und die Öffentlichkeit quasi als Beobachter, unter Umständen Dialogpartner, miteinbeziehen, könnte das schon eher funktionieren.”Leute, wir haben’s kapiert. Es wird jetzt alles besser. Natürlich Schritt für Schritt. Schaut zu, wie aus uns eine hübsche Blume wird” 🙂

Auf jeden Fall sollte der Auftritt eines eines solchen Unternehmens gut überlegt sein, inklusive der Bereitschaft auf anfänglich evtl. überzogene Kritik einzugehen, ohne zusätzlichen Schaden anzurichten. Lügen und Täuschen in jeglichen Form scheint für vorbelastete wie für unvorbelastete Unternehmen keine gute Strategie im Social Web zu sein.

Tobi sagt: Natürlich. Deutlicher gesagt: Gerade Unternehmen mit einer schlechten Online-Reputation sollten sich bemühen, ins Social Web zu gehen. Wenn ich bereits negativ diskutiert werde, besteht ja ein erheblicher Handlungszwang. Zumindest, sofern mir die öffentliche Meinung nicht egal ist – und die unterscheidet sich heute nicht mehr groß zwischen on- und offline. Eine konkrete Strategie lässt sich klar umreißen: Stimmen sammeln (Monitoring), auswerten (Analyse) und dann in die individuelle Kommunikation gehen.

Erfolg und Wirkungsweise dieser Strategie hängt natürlich stark davon ab, worauf sich der schlechte Ruf gründet und ob er nicht auch seine Berechtigung hat. Das Unternehmen muss in seiner Kommunikation dann aufklären, deeskalieren oder gar den Weg der Entschuldigung gehen. Und dazu bedarf es grundlegender Bereitschaft innerhalb der Betriebsleitung. Nun ist es ja so, dass die meisten Unternehmen mit schlechter Online-Reputation diese nicht völlig grundlos gesammelt haben. Und die Ursache darin liegt wiederum oft in einer gewissen Ignoranz gegenüber den Wünschen der Kunden, den Partnern oder der Öffentlichkeit. In diesem Prozess entsteht Reibung, die aber oft einen sehr viel reineren Kern zum Vorschein bringt, als es für möglich gehalten wurde.

Pic: HHA 124L (CC BY 2.0)