Ich habe vor 20 Tagen von dem neuen ehrgeizigen Projekt app.net berichtet – ein Soziales Netzwerk ohne Werbung, ein im technischen Sinne hindernisfreies Netzwerk, das Informationen und Daten ohne Einschränkungen rein- und rauslässt. Sprich ein absolutes Gegenteil zu dem, was wir von Facebook, Twitter & Co. inzwischen kennen.
Falls Euch im Detail interessiert, warum app.net tatsächlich den überfälligen Paradigmenwechsel herbeiführen könnte, empfehle ich den kleinen Artikel von Dan Wineman über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Internets.
Ansonsten sind wir sehr froh, dass app.net das benötigte Start-Geld inzwischen einsammeln konnte und wir bereits mit einem eigenen Developer-Account mit an Bord sind. Von dort aus werden wir nun die Entwicklung begleiten und Euch gerne davon berichten.
Und das ist also das app.net alpha…
Auf den ersten Blick eine aufgeräumte Kreuzung zwischen Facebook & Twitter, ohne Werbung, dafür aber mit 256 Zeichen für Eure Status-Meldungen. Neben dieser Ansicht unseres Profils gibt es noch die Hauptansicht “My Stream” mit den Meldungen der Leute, denen man folgt, den “Mentions” (also ähnlich wie bei Twitter), wenn man erwähnt oder angesprochen wird, sowie den “Global” Stream, wo man ähnlich wie bei identi.ca alle Meldungen in chronologischer Reihenfolge lesen kann.
Nicht mehr und nicht weniger wird im Moment den Pioneer-Nutzern, die sich im Augenblick größtenteils aus Entwicklern, Nerds und Internet-Begeisterten zusammensetzen, geboten. Aber es ist ja auch erst alpha.
Wesentlich spannender als die Oberfläche selbst, die selbstverständlich nach und nach um typische Funktionen wie Suche etc. erweitert wird, scheint für viele, die sich für das Projekt begeistern, das zu sein, was unter der Oberfläche passiert. Wird app.net dem Versprechen der absoluten Bewegungsfreiheit für die Daten und der uneingeschränkten Entwicklerfreundlichkeit gerecht? Es sieht ganz danach aus. Kaum zwei Wochen online kann app.net bereits mit einer stolzen App-Liste aufwarten. Die Funktionalität und gute Dokumentation der Schnittstellen sowie das Fehlen von Restriktionen sind nun mal ein gutes Rezept, um Entwickler zum Mitmachen zu animieren.
Aber auch für einfache Nutzer wird die Richtung bereits in dieser sehr frühen Phase der Entwicklung durchaus erkennbar. Mit einem Klick lassen sich die kompletten Daten (also Posts) ohne Probleme exportieren.
Bei app.net wird von Anfang an der Nutzer zum Besitzer der Daten und zum Lenker seiner Datenströme im Internet erklärt. Das gefällt mir!
Soviel zum ersten Eindruck. Bis nächste Woche werde ich mir ein paar app.net apps ansehen und berichten. Freue mich natürlich über Eure Fragen und Meinungen zu dem Thema.