Absprungrate für Recruiter

Mit Freude vernehmen wir, dass die Zahl unserer Kund:innen und Unternehmen, die Google Analytics bzw. ähnliche Produkte zur Analyse des Online-Recruitings einsetzen, stetig zunimmt. Den Standpunkt, dass Recruiter:innen ohne vernünftige Zahlen kaum Chancen haben, auf den grünen Zweig zu kommen, vertreten wir nämlich seit Jahren.

Doch kaum ist die Hürde der Akzeptanz genommen, ergeben sich grundlegende Schwierigkeiten in der Praxis. KPIs wie die Absprungrate sind an sich schon mal super – aber man muss sich ja auch noch verstehen und interpretieren können! Und das fällt nicht jedem auf Anhieb leicht. Analytics ist ein Gebiet, das sich nicht von alleine erschließt.

Viele Daten, wenig Ahnung

Grafik: Recruiting Analytics.
Dieser Chart spiegelt die Realität der meisten von Euch, die seit neustem Analytics-Tools im Einsatz haben, gut wider (Quelle: Original-Image by Stephen Few / Signal)

Was ist denn nun eigentlich das Problem? In den meisten Fällen: Ein Haufen von Zahlen und Auswertungen, die nur bedingt Sinn ergeben. Vielfach ist die Analytics Implementierung sogar unvollständig. Eure Bewerber-Zahlen fehlen. Hier müsstet Ihr als aller erstes ansetzen. Denn mehr als Besucherzahlen, Bewerbungen und Quellen (mit den dazugehörigen Budgets), könnt und braucht Ihr zu Beginn Eurer Analytics-Reise sowieso nicht zu verarbeiten.

Egal, denkt Ihr Euch als Einäugiger unter den Blinden, dafür sind aber viele andere schöne Zahlen da. Auf der Suche nach einem Rettungsanker greift Ihr einfach nach irgendwas, was sich gut anhört – z. B. die “ABSPRUNGRATE” (eng. Bounce Rate). Jemand “springt ab”, also ist er weg – ergo keine Bewerbung.

90% ist ja riiiichtig schlecht. 67,89% joooaaaaa, das geht ja gerade noch durch. 10,12% Wahnsinn! Super, da haben wir unser Qualitätskriterium, um Quellen oder Maßnahmen miteinander zu vergleichen.

Doch die Absprungrate ist nicht immer ein eindeutiger Qualitätsindikator.

Definition: Was ist die Absprungrate?

Grundsätzlich bezeichnet man die Absprungrate im Recruiting (auch als “Bewerberabsprungrate”, “Bounce Rate” oder “Abbruchquote” bekannt) als eine wichtige Kennzahl, die den Anteil der Besucher:innen widerspiegelt, der Eure Seite verlässt, ohne eine Interaktion ausgeführt zu haben. Dabei sollte aber gedacht werden, dass Google Analytics (standardmäßig) nur Klicks misst, durch die eine neue Seite geöffnet wird. Der Nutzer kann sich also die Stellenanzeige interessiert durchlesen, Videos anschauen oder durch eine Bildergalerie klicken – das ist Google Analytics alles herzlich egal, wenn sich dabei keine neue Seite innerhalb des Browsers aufbaut.

Nach 30 Minuten ohne Interaktion wird die Sitzung beendet. Wenn bis auf den Eintritt der Seite keine messbare Interaktion stattgefunden hat, haben wir einen Absprung (oder Bounce). Was in der Zwischenzeit also passiert, können wir nicht sagen. Das macht das Verstehen nicht gerade einfacher.

Eine Möglichkeit ist natürlich, dass der oder die Bewerber:in tatsächlich auf eine Stellenanzeige auf die Karriereseite klickt und diese nach ein paar Sekunden direkt aus verschiedensten Gründen wieder verlässt. Oder wie der bekannte Analytics-Experte Avinash Kaushik einst formulierte, “I came, I puked, I left”.

Aus diesem Grund kann die Bounce Rate ein Hinweis darauf sein, dass in Eurer Stellenanzeige oder auf Eurer Karriereseite etwas nicht stimmt. Je nachdem, an welchem Punkt die Bewerber:innen vermehrt abspringen, könnte beispielsweise die Stellenbeschreibung nicht besonders aussagekräftig oder die gesamte Anzeige sogar unklar oder unattraktiv sein. Mangelnde Informationen sind für viele Interessenten auch ein Grund, die Seite wieder zu verlassen. Vor allem Informationen wie Gehalt, Arbeitszeiten, Standort oder Karrierechancen sind notwendige Punkte, die in jeder Stellenanzeige auf den ersten Blick klar sein sollten.

Im schlechtesten Fall sagt die Absprungrate vielleicht aber auch einfach gar nichts aus. Völlig verwirrt? Dann lest ruhig weiter, wir erklären es Euch!

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Was ist eine gute Absprungrate?

Eine “gute” Absprungrate im Recruiting kann je nach Branche, Unternehmen und Rekrutierungsprozess variieren. Es gibt keine festgelegte allgemeine Zahl, die für alle Situationen als Maßstab gelten kann. Allerdings gibt es Durchschnittswerte für die Absprungrate der verschiedenen Webseiten.

Google Analytics Benchmark Averages for Bounce Rate

40-60% Content websites
30-50% Lead generation sites
70-98% Blogs
20-40% Retail sites
10-30% Service sites
70-90% Landing pages

Karriere-Webseiten bzw. Stellenangebote würden wir bei den “Landingpages” ansiedeln. Aber seid vorsichtig: Eine Quelle, die Euch ausschließlich bereits überzeugte Bewerber:innen schicken sollte, wäre bei 60% nicht unbedingt cool, sondern verdächtig. Eine sehr niedrige Absprungrate (z. B. um die 10%) sollte Euch auch aufhorchen lassen, sie kann nämlich ein Hinweis auf ein technisches Problem sein.

Bei genauerer Betrachtung kann in bestimmten Setups eine hohe Absprungrate aber auch ein Trugschluss sein. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem dieses KPIs.

Die exakte Definition von Google macht das Problem deutlich, in dem es folgende Formulierung beinhaltet:

Absprungrate: So definiert Google diese Kennzahl

Der springende Punkt verbirgt sich hinter “Anfrage an den Analytics-Server”. Denn eine erwünschte Interaktion mit der Seite kann durchaus stattfinden, ohne dass es eine Anfrage an den Analytics-Server gibt.

Gerade im Fall von Karriere-Webseiten kommt das oft vor. Das liegt daran, dass ab dem Klick auf den “Bewerben” – Button aufgrund von schlechter Analytics-Implementierung nicht weiter gemessen wird. Wenn die “Bewerben” bzw. “Bewerbung absenden” – Buttons nicht mit dem Analytics Code verknüpft sind, weil das Bewerbungsformular auf einem anderen Server liegt, kann trotz einer erfolgreichen Bewerbung keine “Anfrage an den Analytics-Server” ausgelöst werden. In diesem Fall würde eine erfolgreiche Bewerbung einem Absprung gleichgesetzt.

Ein Besucher, der sich gleich nach der Landung auf der Stellenanzeige bewerben würde, hätte in so einem Setup eine Absprungrate von 100%. Ein Besucher der dagegen nach der Landung auf der Stellenanzeige sich durch Eure Seite klicken würde (bei jeder neu geladenen Seite wird der Analytics-Server angesprochen), um sie dann ohne Bewerbung zu verlassen, würde mit einer Absprungrate von 0% versehen. Paradox. Würdet Ihr jetzt die Absprungrate als einziges Qualitätskriterium einsetzen, bestünde die Gefahr, dass Ihr genau die falsche Besucher-Quelle eliminiert.

Als zusätzliches KPI empfehlen wir Euch an diesem Punkt die Nutzung vom Google Tag Manager. Diesen könntet Ihr beim Call-To-Action wie z.B. dem “Bewerben”-Button einbauen. So könnt Ihr zusätzlich feststellen, wie viele Interessent:innen nicht etwa die Bewerbung abgebrochen, sondern stattdessen auf das Bewerbungsformular weitergeleitet wurden.

Weitere Infos zu den Weiterleitungen auf ein ATS und was ihr tun könnt, um weiterhin messbar zu bleiben, findet Ihr in unserem Guide zur Implementierung von Recruitment Analytics.

Kontext ist King

Aus dem vorherigen Abschnitt sollte deutlich geworden sein: Die Absprungrate sollte stets im Kontext Eures konkreten Setups betrachtet werden. Ist Euer Analytics-Code perfekt implementiert, wird jede wichtige Interaktion auch korrekt gemessen, so kann die Absprungrate durchaus zum Einsatz kommen. Im Fall von Karriere-Webseiten, wo die Candidate-Journey nur teilweise gemessen wird, rate ich davon ab, diese Kennzahl einzusetzen. Ihr begebt Euch sonst auf einen Blindflug.

Auch bei korrekter Implementierung eures Google Analytics ist der Kontext beim Einsatz der Absprungrate weiterhin extrem wichtig. Euch werden Quellen in Eurem Mix begegnen, die unterschiedliche (zuverlässige) Absprungraten aufweisen. Aussagen über die Qualität der Quellen basierend auf diesem Wert sind allerdings nur dann möglich, wenn Ihr Euch über die Funktionsweise der Quelle jeweils 100% im Klaren seid.

Es gibt Jobbörsen, bei denen der potentielle Bewerber bereits die ganze Anzeige gelesen hat und nach dem Klick auf den dortigen “Bewerben”-Button gleich in Eurem Formular landet. Es gibt auch andere Quellen, wo der Bewerber nur einen Teaser der Anzeige erhält (z. B. Google) und erst bei Euch entscheidet, ob die Anzeige passt und er sich bewerben möchte. Die Absprungraten dieser beiden beispielhaften Quellen sollten und werden sich stark unterscheiden. Wirkliche Vergleichbarkeit der Quellen erreicht Ihr meiner Meinung nach letztendlich nur durch den ROI-Kontext.

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Absprungrate und vorbereitete Conversions

Für die Fortgeschrittenen unter Euch möchte ich hier nochmals das Thema der “vorbereiteten Conversions” anbringen. Das Zusammenspiel mit der Absprungrate ist interessant. Stellt Euch vor, der Besucher kommt über eine bestimmte Quelle X auf Eure Karriereseite, bewirbt sich nicht und klickt die Seite weg (=> Absprungrate 100%). Kommt eine Stunde später wieder über die Direkteingabe der URL und bewirbt sich. In Eurer Standardauswertung hat die Quelle X dann 0 Bewerbungen generiert, 100% Absprünge, und Ihr denkt logischerweise, sie sei nutzlos. Klar, keine Bewerbungen, katastrophale Absprungrate. Stellt ihr die Quelle ab – gute Nacht, Johanna! Ja, es ist schon kompliziert.

Damit will ich folgendes zum Ausdruck bringen: In einem ohnehin komplizierten Umfeld sind nicht eindeutige Indikatoren wenig hilfreich. Sie können sogar eine falsche Annahme verstärken.

Welche Quellen bei Euren Conversions eine Rolle spielen und wie so ein Conversion-Pfad aussehen kann, könnt Ihr übrigens bei Google Analytics unter: Werbung > Attribution > Conversion-Pfade sehen. Wählt dort einfach oben links die entsprechenden Conversion-Ereignisse aus (Bewerbungen könnt Ihr doch tracken, oder?) und schon bekommt Ihr eine Übersicht darüber, wie Conversions eigentlich entstehen.

Conversion Pfade Google Analytics
Bei uns kommen fast 67% der Bewerber:innen häufiger als einmal auf unsere Webseite, bevor sie ihre Bewerbung abschicken. Bei der Zuordnung der Bewerbungen an einzelne Kanäle darf das nicht vergessen werden!

Wie kann ich meine Absprungrate verbessern?

Bei nur teilweise gemessenen Karriereseiten und Weiterleitungen auf ein externes ATS, ist die Absprungrate kein hilfreiches KPI in Eurem Recruiting-Prozess. Sollten die oben genannten Punkte bei Euch allerdings nicht zutreffen und Eure Absprungrate an bestimmten Punkten der Candidate Journey trotz perfekter Implementierung wirklich einfach viel zu hoch sein, solltet Ihr handeln.

Je nachdem, an welcher Stelle Euch die Kandidaten Reihenweise abspringen, solltet Ihr Euch Eure Karriereseite etwas genauer anschauen. Wenn Bewerber:innen nicht auf den (von Euch am besten mit Google Tag ausgestatteten) CTA-Button klicken, liegt das Problem möglicherweise bei der Stellenanzeige. Ein häufiger Fehler ist hier die fehlende Transparenz: Stellenanzeigen sollten klar und präzise sein, die Anforderungen und Erwartungen deutlich darstellen und die Vorteile einer Mitarbeit in Ihrem Unternehmen hervorheben. Vermeide bestenfalls unklare Formulierungen oder übermäßig formelle Sprache.

Auch nicht mobiloptimierte Anzeigen oder Bewerbungsformulare sind ein häufiger Grund für den Absprung. Stellt hier sicher, dass Eure Karriereseite und Bewerbungsformulare auf mobilen Geräten gut und einfach funktionieren. Immer mehr Menschen nutzen Smartphones für ihre Jobsuche und eine mobile-optimierte Erfahrung kann die Absprungrate definitiv reduzieren.

Weitere Empfehlungen von uns ist der insgesamt möglichst einfach gehaltene Bewerbungsprozess, indem unnötige Schritte reduziert und das Ausfüllen von Formularen minimiert wird. Ein unkomplizierter Bewerbungsprozess ist attraktiver und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber:innen den Vorgang abbrechen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Ihr in jedem Fall dafür sorgen müsst, dass Eure Bewerbungen gemessen werden! Wusstet Ihr, dass wir unsere Jobspreader-Kunden kostenlos bei der Implementierung und Setup von Analytics unterstützen? So als Service… Einfach mal Demo anfordern.

Und hier noch was und noch was für Leser mit Analytics-Faible, die wirklich besser werden wollen. Viel Erfolg!

Disclaimer: Dies ist eine überarbeitete Version unseres ursprünglichen Artikels aus dem Jahr 2017.

[HTTP410] Bis zu 15 Prozent der Bewerbungen via Facebook: Die in-tech Karrierepage

in-tech entwickelt Automobilelektronik und integriert unterschiedliche Systeme in den Technik-Mix neuer Modelltypen. Das Unternehmen aus Garching bei München hat großen Erfolg und einen dementsprechend hohen Bedarf an Fachkräften, um die eigenen Teams weiter zu verstärken. Dabei setzt Christine Oertel, Leiterin Personal und Kommunikation, auch auf eine Facebook-Page und gibt uns einen kleinen Einblick in das zeitgemäße Personalmarketing einer jungen Firma.

Vor welchen Aufgaben bzw. Herausforderungen steht in-tech derzeit bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter?

“in-tech wächst, wir stellen ständig Ingenieure und Technikerein. Bei der Suche nach neuen Kollegen macht uns aber nicht nur der allgegenwärtige Fachkräftemangel zu schaffen – für in-tech gibt es noch zwei weitere Hürden im Personalmarketing:

Erstens: Eine erklärungsbedürftige Dienstleistung. Oder wussten Sie bislang, was sich hinter Elektrik/Elektronik-Systemintegration Automotive verbirgt? Eben. Falls Sie Personalentscheider sind, dürfte diese Wissenslücke nicht weiter tragisch sein. Aber auch die Elektrotechnik- oder Informatik-Absolventen um die wir werben, können oft nichts mit diesem Wortungetüm anfangen.

Zweitens: Harte Konkurrenz. Als mittelständisches Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitern werben wir um die gleichen Kandidaten wie einige der beliebtesten Arbeitgebermarken der deutschen Wirtschaft – unsere Kunden: Audi, BMW, Daimler oder Porsche suchen auf dem immer enger werdenden Fachkräftemarkt genau das gleiche wie wir: Ingenieur-Nachwuchs. Sich da hervor zu tun ist nicht gerade einfach.”

Aber dennoch hat es in-tech geschafft, sich mit einem geschärften Profil zu positionieren. Wie?

“Unser Tätigkeitsfeld ist weit spannender als man vermutet: Unsere Ingenieure tüfteln an den Fahrzeugen von morgen. Sie nehmen erste Prototypen in Betrieb, führen Testfahrten durch und geben den Autos den letzten Schliff. Ein Traumjob für Autoverrückte.

Und was die Konkurrenz angeht: Nein, große Namen können wir nicht bieten. Aber dafür einige andere Vorteile: Strukturierte Aus- und Weiterbildung, gezielte Personalentwicklung, sehr gute Aufstiegschancen und schnelle Kommunikationswege. Und nicht zuletzt: Ein hervorragendes, herzliches und unkonventionelles Betriebsklima, was z.B. auch unsere Auszeichnung mit dem Siegel „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2011“ beweist.”

Wann und wie kam es dann zu der Entscheidung, Facebook zu nutzen?

“Social Media Recruitment ist eine Folge unserer natürliche Entwicklung: Als junges Unternehmen – in-tech wird demnächst 9 – waren wir von Anfang an im Internet auf Personalsuche. Zunächst über die Karrierewebseite, Monster & Co., später auch bei Xing. Und bei einem Altersschnitt von knapp 30 (auch die Gründer und Entscheider sind nur wenige Jahre älter) gehört Facebook einfach zum Leben dazu.

Die Entscheidung, auf Facebook aktiv zu werden, fiel deshalb im Frühjahr 2010. Entsprechendes Web-KnowHow ist im Haus vorhanden, das machte die technische Einstiegshürde niedrig. Gestartet sind wir zunächst nur mit einem Ziel: Der Pflege der Arbeitgebermarke. Auf Facebook sollen Bewerber authentische Einblicke ins Unternehmen bekommen. Dies geschieht durch die Verbreitung kleiner Newsbits, vom Messetermin über die Weihnachtsfeier-Fotoserie bis hin zum Interview mit Mitarbeitern.”

Und wie kommt das Facebook-Engagement bei den Nutzern an?

“Das Feedback unserer Bewerber ist überaus positiv. Viele loben, dass wir auf Facebook authentische Einblicke in das Unternehmen gewähren. Keine von der Marketingagentur weichgespülten Texte und Fotos, sondern Einblicke ins echte Leben bei in-tech. Auch mal mit Tippfehler, einem nicht ganz optimal ausgeleuchteten Foto und auch nicht immer bierernst.

Außerdem kommt gut an, dass wir Kommunikationsbereitschaft signalisieren und schnell erreichbar sind. Wir heben uns damit ab von vielen Mitbewerbern, die vor allem von Absolventen und Young Professionals häufig als träge und abweisend empfunden werden.”

Das hört sich für Web 2.0-Enthusiasten sehr gut an. Aber was sagen die Zahlen? Hat sich Facebook für in-tech schon (personal)wirtschaftlich gelohnt?

“Etwa 8-15% unseres Bewerbungseingangs (die Zahlen schwanken in Abhängigkeit von anderen Recruitingaktivitäten) wird mittlerweile über Facebook generiert. Ganz exakte Zahlen sind schwierig zu ermitteln, da viele Bewerber erst mehrere Informationsangebote nutzen, ehe sie das Bewerbungsformular abschicken. Die Dunkelziffer könnte daher noch höher sein. Die Qualität der direkt über Facebook eingehenden Bewerbungen unterscheidet sich – anders als häufig befürchtet – nicht von der anderer Kanäle wie z.B. Online-Jobbörsen.

Zusätzlich leistet Facebook sehr gute Dienste als Multiplikator und Aufmerksamkeitsgenerator: Über die Plattform gelangt zusätzlicher Traffic auf unsere Webseite, und die in unsere Karriereseite integrierten Like- und Share-Buttons ermöglichen das zielgruppengenaue Verteilen von Jobangeboten im Social Web. Denn Bewerber, die unsere Stellenangebote interessant finden haben häufig auch Freunde die für uns als potenzielle Kandidaten in Frage kommen.

Auch in punkto Personalmarketing sind wir zufrieden mit dem ROI: Unsere Arbeitgebermarke ist bekannter geworden, Facebook hat Aufmerksamkeit generiert und uns auch bei Zielgruppen ins Gespräch gebracht, die in-tech bis dato noch nicht kannten. Auch wenn sich dieser Effekt vielleicht erst in einigen Jahren in ganz konkreten Recruiting-Zahlen niederschlägt – ich bin schon jetzt überzeugt vom Erfolg.”

Social Media ROI 2011

Ein paar interessante Zahlen zum Wochenende kommen aus einem in unseren Breitengraden offenbar kaum beachteten Artikel des Marktforschungsunternehmens eMarketer vom 08.02.2011.  Darin werden die Ergebnisse der nun zum zweiten Mal von Bazaarvoice und CMO Club (Chief Marketing Officer Club) durchgeführten Umfrage zum Thema Social Media ROI und Messbarkeit vom 27.01.2011 zusammengefasst.

In 2011 werden die Marketing-Profis viele unterschiedliche Indikatoren auf dem Schirm behalten. Die Gewichtung von Conversions und Umsatz im Vergleich zu 2010 sticht jedoch deutlich hervor. Die reinen Besucherzahlen rücken dagegen weiter in den Hintergrund. Vielleicht kommen auch immer mehr Personaler demnächst drauf, dass Klicks nicht alles sind und als Entscheidungsgrundlage für Jobbörsen und gegen neue Kanäle nicht wirklich funktionieren…?!

Metriken zur Messung des Social Media ROI

Bei der Frage nach den Aktivitäten mit dem höchsten Social Media ROI (Return On Investment) haben sich die meisten mit einer Antwort schwergetan. Sogar im Fall von Facebook und von Bewertungsportalen konnten nicht mehr als 15% der Befragten diesen mit Abstand erfolgreichsten Kanälen einen signifikanten ROI bescheinigen. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse sollten wir allerdings stets berücksichtigen, dass die Standards für die Messbarkeit erst noch am Entstehen sind.

Social Media Aktivitäten mit dem höchsten ROI

Was diese Zahlen bedeuten oder nicht bedeuten, muss jeder selbst entscheiden. Der Urheber der Studie sieht das wörtlich so:

Social media is here to stay, and soon CMOs will become even more comfortable with and reliant on this media in the mix. Brands that look beyond short-term sales goals and web metrics — using these insights to fuel improvements across the business — will be the big winners in 2011 and beyond.

Vollständige Zahlen und Schlussfolgerungen findet Ihr im dazugehörigen bestellbaren Whitepaper, das auch bei uns zum DOWNLOAD zur Verfügung steht.

Schönes Wochenende!

Enterprise 2.0 ROI – Was bringt Social Media im Unternehmen? (Infografik)

Web 2.0 bedeutet für Unternehmen nicht nur Außenkommunikation und Marketing. Auch intern kann Social Software eingesetzt werden. Das kann eine Weiterentwicklung der externen Kommunikationsstrategie sein, oder aber auch als sanfter Einstieg in soziale Medien genutzt werden.

Schon im Marketing und Recruiting ist es oft nicht einfach, die traditionellen Führungsriegen von der Effektivität dieser Mittel zu überzeugen. Die Stärken liegen im nachhaltigen und langfristigen Engagement. Umso härter ist die Argumentation für den Einsatz im eigenen Unternehmen. Obwohl gerade hier kommunikative Plattformen jeder Art gefördert werden sollten, erschließt sich den Verantwortlichen oft nicht der Sinn, geschweige denn dessen monetärer Rückfluss.

Eine Infografik von Socialcast liefert für diesen Zweck schick aufbereitetes Argumentationsmaterial. Was lässt sich in den Bereichen Engagement, Fluktuation und Verkauf an ROI erwarten? Und wie lässt er sich messen? Neben drei etwas sinnfreien proportionalen Diagrammen (nach dem Motto: “je mehr desto mehr”) gibt es zu jedem Bereich je eine kurze Grundthese, ein wichtiges Pro-Argument und Tipps für Operationalität und Messbarkeit. Die Grafik bietet nicht wirklich neues, hat aber einen Fokus auf den Unternehmenskern und nicht, wie sonst oft,  auf Käufer- und Zielgruppen.

Pic: Socialcast und jayneandd

Transparenz durch Messbarkeit: Unser URL-Shortener tri.gs

Wer sich im Bereich des Personalmarketings entschließt, die Kanäle der Sozialen Netzwerke zu nutzen, sieht sich – bei allem Enthusiasmus – schnell gezwungen, eine immanente Frage zu beantworten: “Was genau bringt das Ganze?” Der Aufwand ist schließlich nicht zu verachten: Es kostet  Arbeitskraft und -zeit, das notwendige Know-How aufzubauen, die Regeln des Web 2.0 zu beherrschen und zu verstehen. Obwohl man in dialogorientierten Medien relativ direkt mit den Resultaten seines Outputs konfrontiert wird, merkt man nicht immer gleich, ob es gelingt, eine positive Botschaft zu vermitteln oder ob diese ungehört verhallt. Wenn man gar negative Reaktionen hervorruft, wird man diese unter Umständen erst zu spüren bekommen wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Für viele Unternehmen ein Anlass, diese Arbeit anderen zu überlassen – bessere Ergebnisse sollen hierbei für sich sprechen.

Sowohl Jobsuchende, als auch Personaler und Recruiter stehen hier vor ähnlichen Herausforderungen: Mitunter bekommt die Messbarkeit von Social Media Aktivitäten fast esoterische Züge: Freundschaften, Verbindungen und Auren stehen harten Statistiken und ROI-Ratios gegenüber. Gerhard Krenk, dessen Crosswater-Job-Guide heute sein zehnjähriges Bestehen feiert (wir gratulieren auf diesem Wege herzlich!) hat es in seinem Jubiläumsartikel auf den Punkt gebracht:

“Auch heute, nach 10 Jahren, sind Lösungen für die notwendige
Transparenz im Recruiting wichtiger denn je.”

Zahlen, Fakten und Analysen, die eben diese Transparenz schaffen, sind wichtiger Bestandteil einer jeden Social Media Recruiting Strategie, sowohl für den Dienstleister als auch für den Kunden. Eine Vielzahl von Tools unterschiedlichster Anbieter ermöglichst es uns schon heute, Reichweiten nachzuvollziehen und unsere Angebote zu optimieren. Jene Vielzahl birgt allerdings auch Probleme: Jede Statistik rechnet ein wenig anders, Views sind nicht immer gleich Views, und so mancher Visitor ist gar nicht so unique wie man ihn gerne hätte. Zudem fällt der eine oder andere Anbieter der Schnelllebigkeit des Web 2.0 zum Opfer: die URL-Shortener tr.im und cli.gs wurden letztes Jahr in letzter Minute gerettet, aller bis dahin verlinkter Content wäre wohl schlagartig unerreichbar geworden.

Grund genug, uns auf eigene Beine zu stellen. Nicht nur Jobtweet.de und unser Jobstriker verwenden Short-URLs, auch für zukünftige Produkte wollten wir eine Lösung, die zum Einen langfristige Erreichbarkeit garantiert, zum Anderen wollen wir mit Echtzeittracking ausführliche, individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene Analyse-Insights anbieten.

Das Ergebnis erblickt heute das Licht der Welt: tri.gs – unser eigener URL-Shortener:

Für unsere Kunden bedeutet das Sicherheit, gepaart mit einem der fortschrittlichsten Analsysetools das ein Kurz-URL-Dienst derzeit zu bieten haben kann. tri.gs wird auf dem Jobtweet-Blog näher vorgestellt.