Liebe Mobile-Fans und -Skeptiker, ich habe etwas für Euch. Kennt Ihr schon den Ericsson Mobility Report? Eine feine Ressource, die sich kontinuierlich und ausführlichst mit Daten und Trends im Bereich Mobile beschäftigt. Regelmäßige Reports, Charts, Artikel, WhitePaper usw. stehen zu Euren freien Verfügung. #EmpfehlungDesHauses.
Die aktuellste Ausgabe des Mobililty Reports wurde im November 2013 veröffentlicht und enthält interessante Details zum Stand der Verbreitung sowie Wachstum bei der Nutzung von mobilen Geräten. Hier ein paar Fakten, die mir aufgefallen sind.
Demnach verfügen 6,6 Milliarden (abzüglich der Mehrfach-Anschlüsse sind es 4,5) Menschen über ein Mobiltelefon. Das sind ca 63% der geschätzten Weltbevölkerung (ca. 7,2 Milliarden Menschen). Allein im dritten Quartal 2013 sind 113 Mio. Abonnenten dazu gekommen. In Westeuropa waren es allerdings lediglich 3 Mio. verglichen mit den 30 Mio. in China.
Die weiteren Wachstumsprognosen sehen recht ordentlich aus, wie man dem folgenden Chart entnehmen kann. Wenn ich die Hochrechnung der Weltbevölkerung für 2019 (ca. 7,6 Milliarden) heranziehe und die Mehrfach-Anschlüsse auf Grundlage des heutigen Verhältnisses abziehe, dürfte in 2019 im Durchschnitt jeder Mensch über 15 Jahre ein mobiles Gerät bzw. mindestens einen Mobil-Anschluss besitzen (4,5 / 6,6 *9,5 Mrd. = 6,3 Mrd.). Hey, das ist in fünf Jahren!
Weiterhin ist interessant, wofür diese ganzen mobilen Geräte heute und morgen verwendet werden. Auch darauf gibt es eine Antwort. Natürlich nicht nur zum Telefonieren. Es ist vor allem Daten-Traffic, der konstant hohe Wachstumsraten aufweist und bis 2019 das 10-fache des heutigen Niveaus erreichen wird.
Es ist irgendwo logisch, dass Video-Traffic einen hohen Anteil des gesamten mobil genutzten Daten-Volumens ausmacht. Dass der Anteil von heute, der schon bei ca. 35% liegt, auf über 50% in 2019 steigen soll, ist für mich dann doch eine Überraschung. Lassen sich Schlüsse auf unser zukünftiges Nutzungsverhalten ziehen? Sprich, werden die Menschen durchschnittlich noch mehr Videos konsumieren? Oder liegt das nur an der höheren Qualität, die zu mehr Daten-Volumen führen wird? Social Media und Web Browsing sollen z.B. konstant bleiben. (Bei diesem Chart stellt sich grundsätzlich die Frage, inwieweit man Datenverbrauch mit Bedeutung gleichsetzen kann. Ich denke, man sollte das nicht tun.)
Und siehe da. Hält man die Daten vom US-Markt für repräsentativ, so ist zumindest aktuell Social Media (bzw. Social Networking), unabhängig vom Traffic, der absolute Mobile-Zeit-Killer Nr. 1. Noch vor Videos und Games. Vorhersagen gibt’s dazu keine. Ist auch nicht so einfach. Wer weiss, wie Social Media in fünf Jahren aussieht. Vielleicht übernimmt Snapchat bis dahin Facebook und löst die Selbstzerstörung aus.
Ok. Das reicht jetzt erst mal an schlauen Infos für den nächsten Party-Smalltalk. Für noch mehr Details lest bitte den Report. Es stellt sich wie immer die Frage: Was sagt uns das jetzt? Nun, wir werden wohl bis 2019 noch ein paar Mobilesites und Apps bauen müssen. Weitere Ideen?