Vom 1-3 November verlief die von LinekdIn ins Leben gerufene Talent Connect Conference 2010 in San Francisco. Dort wurden unter anderem zwei neue Recruiting Produkte von LinkedIn vorgestellt: Referral Engine und Jobs for You Ads.
Referrral Engine
Mit Referrral Engine, das in 2011 gestartet wird, erhalten Unternehmen die Möglichkeit, Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programme im Rahmen der LinkedIn Plattform umzusetzen.
Besondere Aufmerksamkeit wird hierbei der Problematik von unbegründeten Empfehlungen geschenkt. Das sind Fälle, wo Freunde empfohlen werden, weil sie Freunde sind, und nicht weil sie die Qualifikation besitzen. Die Idee von LinekdIn ist, das Pre-Screening für die Empfehlenden zu übernehmen und dadurch die Qualität der Empfehlung zu erhöhen.
Und das funktioniert so: veröffentlicht ein teilnehmendes Unternehmen ein Stellenangebot bei LinkedIn, durchsucht LinkedIn automatisch die persönlichen Netzwerke der Mitarbeiter des Unternehmens nach passenden Kandidaten und unterrichtet die Mitarbeiter dann darüber, wen sie empfehlen könnten.
Danach benötigt der Mitarbeiter nur wenige Klicks, um eine Empfehlung durchzuführen. Bei Inaktivität wird man auch erinnert, dass da noch ein paar mögliche Empfehlungen in der Pipeline sind.
Ich finde die Idee gut. Mitarbeiterempfehlungen – gerade so komplex wie ein Facebook-Like. Das wird laufen 🙂 Überspitzt formuliert, wird hier den Empfehlenden das Denken und die Verantwortung für die Folgen einer schlechten Empfehlung völlig abgenommen.”Referral Engine hat mir gesagt, der wäre ok. Und Sie wollten ja, dass wir da mitmachen…”. Klasse.
Das Ganze soll es nach unseren Infos auch umsonst geben. Das Geld kommt über die Anzeigen. Und je mehr Anzeigen man schaltet, desto besser wird der (vermutlich lernfähige) Algorithmus funktionieren.
Jobs for You Ads
Mit Jobs for You Ads werden die bei LinkedIn veröffentlichten Stellenangebote über die Grenzen der Plattform hinaus gezielt und selektiv im Web verbreitet.
Hui, was heißt das jetzt genau?! Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es LinkedIn darum, den Kandidaten auf der Grundlage Ihrer LinkedIn Profile nur die wirklich passenden Jobs eines Unternehmens anzuzeigen. Und das nicht nur auf der LinkedIn Plattform selbst, sondern auch außerhalb – im Web.
Praktischer Ablauf: Ein Unternehmen schaltet eine Anzeige bei LinkedIn und legt fest, welche Spezialisten für die Stelle bzw. allgemein dringend benötigt werden. Mit dem Team von LinkedIn gemeinsam entscheidet das Unternhemen, welche Seiten im Web in die Kampagne einbezogen werden, sprich, wo sollen zugeschnittene Ads geschaltet werden.
Wenn man der Erläuterung von SourceCon glauben mag, verwendet LinkedIn anschließend ein Cookie auf dem Rechner seiner Mitglieder, über das bei ihrem Besuch einer in die Kampagne einbezogenen Web-Seite bestimmt wird, ob und welche Stellenangebote angezeigt werden.
Nicht Suchbegriffe, nicht Geo-Tags oder Sonstiges, sondern die LinkedIn Profile entscheiden darüber, welche Werbung bzw. Stellenangebote ein Kandidat zu sehen bekommt. Das ist DAS Neue an LinkedIns Konzept. Das Ziel – mehr relevante Klicks auf die Stellenangebote.
Bezahlt wird wohl nach dem CPM (Tausend-Kontakt-Preis).
Wann genau die beiden Produkte verfügbar sind, und ob wir in Deutschland davon profitieren werden, ist nicht ganz klar. Wir bleiben dran.
Ohne gleich euphorisch zu werden, muss ich anmerken, das ich die beiden Konzepte gut finde. LinekdIn weiß offensichtlich, wo es hingeht und kennt seine Stärken. Bei dem Innovationsgrad braucht man sich um Werbung und Marktanteile in Deutschland keine großen Sorgen zu machen. Die kommen schon von ganz alleine.