Zerply reduziert ein Business-Netzwerk auf das Wesentliche

LinkedIn ist nicht gerade ein Wunder der Usabilty, und auch XING treibt die deutschen Nutzer immer wieder in den Wahnsinn – Update hin oder her. Bei beiden Diensten sind immer noch zu viele unterschiedliche Ebenen ineinander verschachtelt und nur über lange Klickwege zu erreichen. Mal ehrlich: Diese Business-Netzwerke haben nichts von der Klarheit und Zugänglichkeit, die das Web 2.0 ausmachen. Zerply ist ein neuer Dienst, der hier eine Lücke füllen möchte.

Zerply vereint die Übersichtlichkeit von Plattformen wie about.me oder flavors.me mit den Informationen eines beruflichen Netzwerks. Die Profilseiten sind öffentlich zugänglich, und präsentieren, je nach gewähltem Layout das, was einem wichtig ist. Ausbildung und Werdegang werden auf das Wesentliche reduziert, die aktuellen Profile im Netz sind prominent platziert. Kontakte werden mit einem Klick im Adressbuch gespeichert, ohne Anfrage. Wer persönlichen Kontakt aufnehmen möchte, kann das über eines der angegeben Netzwerke oder E-Mail tun.

Der Nutzer hat unterschiedliche Designs zur Auswahl

Ergänzt wird das ganze durch ein Empfehlungs-System. Für die eigenen Arbeitsbereiche lassen sich “Likes” von anderen Nutzern sammeln. Gute Idee! So werden Empfehlungen möglich ohne “Ich habe X bei Y als sehr erfahrenen Z kennen gelernt”-Geschichten. (…die ich persönlich leicht etwas peinlich finde.) Das Empfehlungsmodul lässt sich auch als Widget auf anderen Seiten einbinden.

Das eigene Profil ist mit wenigen Klicks erstellt. Alle wesentlichen Daten werden auf Wunsch von LinkedIn oder Facebook übernommen. Foto hochladen, ein paar Angeben zur eigenen Person fertig. Und das beste: Keine nervigen Benachrichtigungen, wenn das Profil erst zu 78% ausgefüllt ist, weil der Lebenslauf im PDF-Format noch fehlt oder die Gesellschaftform des ersten Arbeitgebers noch nicht ausgefüllt ist. Du präsentierst dich so, wie Du es für richtig hältst.

XING oder LinkedIn bieten eine natürlich Fülle von Zusatzfunktionen, wie Gruppen, Events, Jobangebote, ganz zu schweigen von einem eigenen Nachrichtensystem und Acitivity Steams – da kann Zerply nicht mithalten. Muss es auch gar nicht: Wer aber eine schicke Visitenkarte im Netz haben möchte, ohne den ganzen Tag Gruppennewsletter, Kontaktanfragen oder Eventeinladungen zu bekommen, der kann mit Zerply glücklich werden. Leider kenne ich nur eine Handvoll Menschen die es nutzen. Also, anmelden, ausprobieren und.. *hust* 😉

Das Ganze befindet sich noch in der Entwicklung, also übersehen wir ein paar kleine Bugs sind gespannt auf die nächsten Monate.

Volkswagen sucht Freidenker

Aber nicht von der Stange! Das macht das Recruiting von Volkswagen Südafrika (VW hat dort über 6000 Beschäftigte) in einer neuen Plakatkampagne deutlich, die so ziemlich alles aneinander reiht, was die altbekannten Kreativ- und Performance-Floskeln so hergeben.

Arrangiert wurde das Ganze mit dem Flair von Cliparts und WordArt einer frühen Word-Version, garniert mit einem schönen Röhrenmonitor-Effekt. Also, liebe Bewerber: Denkt Euch was Neues aus, bitte keine Anschreiben “out of the box”. 😉

Pic: J Skilling (CC BY 2.0)

Gedanken zum LinkedIn Börsengang

Der LinkedIn Börsengang versetzt die Finanzwelt und die Internetbranche in helle Aufregung. Der Grund ist die astronomische (Über-)Bewertung des Unternehmens. Umsatz und Gewinn, ca. 240 Mio. USD bzw. ca. 15 Mio. USD in 2010,  sind vergleichbar mit einem x beliebigen “hidden champion” Mittelständler, die Bewertung i.H.v. ca. 8,8 Mrd. USD (bei einem Kurs um die 94$)  kanns dagegen mit deutschen Größen, wie Lufthansa, Hochtief oder Fresenius, aufnehmen.

Natürlich hinken solche Vergleiche, die sehr gerne von der Presse verwendet werden.  Denn betrachtet man z.B. die Umsatzrendite, so liegt LinkedIn mit ca. 6% deutlich über den 3% von Fresenius. Warum sollte die LinkedIn Aktie also relativ gesehen nicht besser bewertet sein können als andere, wenn LinkedIn als Unternehmen effektiver arbeitet und mit vergleichbar weniger Personal und Aktiva eine bessere Rendite erzielt als viele Unternehmen aus den konservativen Branchen ?!

Naja, dennoch ist hier trotz vielfälltiger möglicher Analyseansätze schon eine gewisse Skepsis angebracht.  Egal, wie man es dreht: Die Bewertung übersteigt um ein Viel-, Viel-, Vielfaches den Gewinn und es nicht klar, wie LinkedIn  diese Bewertung jemals rechtfertigen will.  Ganz einfach gedacht, der Wachstum von LinkedIn ist von der Nutzerzahl abhängig, und die ist nicht unendlich. Auch die Ausbeute pro Nutzer wird irgendwann trotz der Premiumzugänge, der Werbung und der Recruitingprodukte an ihre Grenzen stoßen. Man muss sich heute die Frage stellen, wie denn die Gewinne ausfallen könnten, wenn dieser theoretische Punkt erreicht ist.  Meine Meinung: ich glaube nicht, dass LinkedIn die Nutzerzahl oder den Gewinn pro Nutzer um den Faktor 500 (8,8 Mrd. / 15 Mi0. = 586) jemals steigern kann.

Klar gibt es hier unterschiedliche Meinungen, und so gibt es offenbar Menschen, die sich sicher sind, dass es möglich ist und so zahlten einige am Ausgabetag bereits um die 122$ pro Aktie. Ob uns eine neue Blase bevorsteht, ist daher gar nicht die Frage, sondern ob wir für eine neue Blase bereit sind. Ganz ehrlich, es sieht ganz danach aus.  Für die 122$ Käufer ist die Blase sogar schon Realität, denn sie liegen bereits mit knapp 25% im Minus, und das innerhalb von 2 Tagen. Weiter Analysen zur Bewertung lohnen sich nicht wirklich, der Markt wird’s regeln.

Ergänzend möchte ich auf ein paar Gedanken eingehen, die mir im Zusammenhang mit dem LinkedIn Vorstoß durch den Kopf gehen. Vielleicht habt Ihr auch eine Meinung dazu?!

1. Ich gehe fest davon aus, dass es kurzfristig wesentlich mehr Geld für die Internet Start-Up Szene in den USA und vor allem Europa geben wird.

2. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass die Online Recruiting Nische (im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken) zum ersten Mal so richtig auf dem Radar vieler aktiver und zukünftiger Investoren aufgetaucht ist. Neue Netzwerke werden wir nicht sehen. Dafür aber den einen oder anderen Versuch, mit Recruiting Applikationen in sozialen Netzwerken, im Windschatten von LinkedIn, die schenlle Mark zu machen.

3. Ich bin sicher, dass der Erfolg von LinkedIn der Entwicklung von Crowdfunding zu Gute kommen wird. Mutige Kleinanleger sollten die Möglichkeit haben, Start-Ups in den frühen Phasen zu unterstützen. Stakeholdern und VCs bei solchen Börsengängen überteuerte Anteile abzukaufen, kann nicht die einzige Alternative bleiben, um in gute Geschäftsideen zu investieren.

Interessant ist auch der Blick in LinkedIns Börsenunterlagen. Dort äußert sich LinekdIn zum aktuellen Stand, Perspektiven und Risiken.

4. XING wird z.B. als einer der Risikofaktoren für die internationalle Strategie erwähnt.  Hier darf man gespannt sein, wie man mit einem soclhen Risikofaktor umgehen wird. Die pralle Kriegskasse dürfte nun auf jeden Fall ausreichen, um sich bei XING einzukaufen. Ich denke, dass dieser Schritt sehr wahrscheinlich ist.

“increased competition from local websites and services, that provide online professional networking solutions, such as Germany-based Xing and France-based Viadeo, who may also expand their geographic footprint; “, (S. 20)

5. Auch Facebook wird an einer Stelle kurz erwähnt, allerdings nicht wirklich ausführlich. Das hat mich zunächst überrascht.

“The market for online professional networks is new and rapidly evolving. Other companies such as Facebook, Google, Microsoft and Twitter could develop competing solutions or partner with third parties to offer such products.”, (S.18)

Man könnte vermuten, dass hier bewußt ein sehr bedeutender Risikofaktor ignoriert wird. Facebook ist, so die weitläufige Meinung,  einfach eine sogar ziemlich große Gefahr für LinekedIn, viel Größer als Microsoft oder Twitter, denn es geht ja vor allem um Nutzer. Stutzig macht mich jedoch die Tatsache, dass der LinkedIn Gründer Reid Hoffman, selbst offenbar ein Facebook Investor der ersten Stunde ist, und dass Facebook ihm einen weiteren wichtigen Kontakt im Wert von 500.000$ Startfinanzierung zu verdanken hat. Vielleicht kann ja LinkedIn doch viel ruhiger schlafen als viele annehmen, da es bedeutende (persönliche) Verflechtungen gibt?!

6. Zum Abschluss sei noch auf die Sorge LinkedIns verwiesen, nicht genung passendes Personal für die Verwirklichung der Wachtsumspläne gewinnen zu können. Diesem Risiko wird weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als Xing, Facebook & Co.

“Our growth strategy also depends on our ability to expand and retain our organization with world class talent. Identifying, recruiting, training and  integrating qualified individuals will require significant time, expense and attention. In addition to hiring new employees, we must continue to focus on retaining our best talent. Competition for these resources is intense, particularly in the San Francisco Bay Area, where our headquarters is located. If we are not able to effectively increase and retain our talent, our ability to achieve our strategic objectives will be adversely impacted, and our business will be harmed. “, (S. 23)

Eine Ironie, dass das Unternehmen mit der weltweit mit Abstand besten und größten Bewerberdatenbank, ein Pioneer und Weltmarktführer in Sachen Online/Social Media  Recruiting, sich solche Sorgen macht?! Ganz und gar nicht. Eher ein deutlicher Beleg dafür, dass die Gewinnung von Talenten ein permanenter, mehrdimensionaler Prozess ist/sein sollte, der keine Allheilmittel kennt. Diese Erkenntniss fehlt vielen Unternehmen, was im Moment noch zu oft zu falscher Erwartungshaltung, gerade im Umgang mit neuen Recruitingkanälen führt.

Pic: borman818 (CC BY 2.0)

[HTTP410] UPS stellte letztes Jahr 226 Mitarbeiter über die Facebook-Page ein

UPS hat letztes Jahr seine Zahlen zu den Social Recruiting Aktivitäten veröffentlicht – nicht ohne Stolz: 317 Bewerbungen und 19 Einstellungen konnten verbucht werden. Twitter und Facebook waren ein paar Monate zuvor aufgesetzt worden, mit einem Budget von jeweils 7500 US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt hatte UPS bei Facebook 1800 Fans und bei Twitter 1300 Follower. Zur Erinnerung:

[slideshare id=5225551&doc=upsjobssocialmediaroi2010mlv-100917143139-phpapp02]

Und heute?

Die Fanpage hat inzwischen 15.700 Fans und bei Twitter folgen 5.800 Nutzer @UPSjobs. Die Zahlen, die UPS inzwischen für das Jahr 2010 vorgelegt hat sind beeindruckend:

  • 226 Einstellungen aus 3.926 Bewerbungen, die über Facebook eingegangen sind.
  • 45 Einstellungen von 681 Twitter-Bewerbern.
  • 600 Einstellungen aus 7.919 Bewerbungen über die Mobile Website, die in einer speziellen Kampagne beworben wurde. Diese Seite brachte es auf eine halbe Million mobile Views in dem letzten 4-5 Monaten von 2010.
  • 84 Einstellungen gingen auf die in den USA populären Recruiting-SMS zurück, die auch nochmals 1.004 Bewerbungen generierten.

Zusammengefasst: 955 Einstellungen gingen im Jahr 2010 auf das Konto der Social Recruiting Aktivitäten. Gut, wir können uns streiten, wie ‘social’ Mobile Recruiting und Text-Messaging ist (vielleicht einigen wir uns auf dem Begriff Web 2.0), aber alleine die Entwicklung der Bewerbungen und Einstellungen via Facebook und Twitter ist enorm!

Die Social Media Recruiting Conference (SMRC) in Wien (29./30.6.)

 

Termine in 2012 für Zürich, Wien, Hamburg gibt’s hier!

 

Nachdem die erste SMRC im Oktober 2010 ein großer Erfolg war, gibt es in diesem Jahr gleich zwei Fortsetzungen: In Kooperation mit PERSONAL|inform werden wir, neben einer Neuauflage hier in Hamburg, ein zusätzliches Gastspiel in Österreich haben. Am 29. und 30. Juni 2011 kommt die Social Media Recruiting Conference nach Wien und bietet mit ausgewählten Sprechern eine fundierte und praxisnahe Einführung in das Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding im Web 2.0. In den Praxisseminaren wird das Wissen des Vortages vertieft und aufbereitet. Hier ist Raum für offene Fragen zum konkreten Einsatz von Social Media Tools – beantwortet von erfahrenen Experten.

Aus dem Programm

Tag 1 – 29.6.

Moderiert von Oliver Sonnleithner (karriere.at)

  • Employer Branding als Voraussetzung für Social Recruiting
    Ralf Tometschek, Geschäftsführer/Partner, IDENTITÄTER
  • Direktsuche mit Xing
    Stefan Schmidt-Grell, Director Product Marketing, Xing AG
  • Direktsuche im Social Web bei der Philips Deutschland GmbH
    Susanne Hagen, Sourcing Manager, Philips Deutschland GmbH
  • Personalmarketing und Recruiting mit Facebook
    Ulrike Maier, Geschäftsführerin, medicaltopjobs.de
  • Employer Branding mit Twitter und Location Based Services
    Robindro Ullah, Leiter Zusatz Services, Deutsche Bahn AG
  • Employer Branding und Personalmarketing mit Blogs
    Janka Schmeißer, HR-Inside/ Personalberatung i-potentials
  • Die Zukunft der Personalsuche – Strategien im Social Recruiting
    Jan Kirchner, Geschäftsführer, atenta (wollmilchsau.de, jobtweet.de)
  • Diskurs mit den Referenten und Zeit für Fragen
    Teilnehmer: Ulrike Maier (medicaltopjobs.de), Robindro Ullah (Deutsche Bahn AG) und Jan Kirchner (atenta)

Tag 2 – 30.6.

Intensiv-Seminare in zwei Gruppen unter der Leitung von Jörn Hendrik Ast und Thorsten zur Jacobsmühlen:

  • Blogs
    – Wie können Sie mit Blogs Ihre Arbeitgebermarke stärken?
    – Was macht einen Blog aus und wie funktioniert er in der Praxis?
    – Wie können Sie für Ihren Blog Themen und Bildmaterial finden und das Bloggen in Ihren Arbeitsalltag integrieren?
  • Facebook
    – Wie können Sie Ihre Zielgruppe in der Facebook-Community erreichen?
    – Welche Möglichkeiten gibt es bei der Gestaltung einer Facebook-Karriereseite?
    – Wie bauen Sie Ihre eigene Community auf und worauf müssen Sie im Dialog mit Ihrer Zielgruppe achten?
  • Twitter
    – Wie funktioniert Twitter und wie können Sie es sinnvoll im Recruiting einsetzen?
    – Wie können Sie bei Twitter interessante Menschen identifizieren?
    – Welche Tools können Ihnen das Twittern erleichtern?

Besucht auch die SMRC-Seite hier im Blog oder bucht Euer Ticket direkt hier. Wir freuen uns auf zwei spannende Tage!

Pic: Ethan Prater

Best Practice: SNT rekrutiert 42 Mitarbeiter direkt bei Facebook

Die Call-Center Branche steht nicht nur den Problemen eines allgemeinen Fachkräftemangels gegenüber, sie kämpft zudem mit einem nachhaltig schlechten Image, gerade als Arbeitgeber. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ging die SNT AG den Schritt ins Social Web.

Bei SNT herrscht permanenter Bewerberbedarf. Dabei sind die Rekrutierungswege in der Regel sehr kurz – von der Vakanz bis zur Besetzung der Stelle vergehen oft nur wenige Tage. Umso wichtiger ist es, dass Bewerber schon früh einen Einblick in die Arbeit der Service-Center bekommen. Web 2.0-Angebote waren den aktuellen Anforderungen an diese Kombination aus Geschwindigkeit und Imagevermittlung am besten gewachsen: Sie ermöglichen es, die Kontakte der Mitarbeiter zu nutzen und potentielle Bewerber dort anzusprechen, wo sie sich aufhalten. Das sichert einen Dialogeinstieg ohne Umwege. Dass sich die Bewerber hier auch direkt über die Arbeitsatmosphäre und die zukünftigen Kollegen informieren können, tut dabei sein Übriges.

SNT entschied sich für einen Auftritt bei Twitter und Facebook und animierte seine Mitarbeiter zusätzlich, die anonyme Arbeitgeberwertungsplattform Kununu zu nutzen, um einen ehrlichen Einblick in das Beriebsklima bieten zu können. Auch Twitter und Facebook sollte zur Schärfung der Arbeitebermarke eingestezt werden; im Fall von Facebook aber auch ein konkretes Mittel zur dirkten Rekrutierung neuer Mitarbeiter sein. Aus diesem Grund finden sich auf der Facebook-Karrierepage neben den üblichen Unternehmensinformationen zwei weitere Reiter: Einer mit Information über die einzelnen Berufsfelder, und ein weiterer mit der Applikation jobstriker, die vakante Stellen stets aktuell auf der Facebook-Page einbindet und die Nutzer zum weiteren Verteilen der Jobangebote animiert.

Die Betreuung der Social Media Auftritte übernahmen zunächst zwei Mitarbeiter der HR-Abteilung, die im Umgang mit sozialen Netzwerken vertraut waren. Später wurden auch aktive Fans und andere SNT-Mitarbeiter in die Moderation und Pflege der Kanäle eingebunden. Überhaupt spielen die eigenen Mitarbeiter in der Community eine große Rolle: Viele Führungskräfte, Mitarbeiter, Betriebsräte und selbst der Vorstand sind aktive Besucher der Facebook-Page. In der Mitarbeiterzeitschrift, auf Mitarbeiterveranstaltungen bzw. Betriebsversammlungen und in Meetings wird über die Facebook-Aktivitäten berichtet und diskutiert. Darüber hinaus ist die Page als Corporate-Commmunication-Tool Gegenstand von internen Social Media Weiterbildungen. Zurecht: Auf der Seite herrscht rege Aktivität aller Beteiligten.

Erfolge der Facebook-Page

  • Traffic: Pro Woche kommen etwa 2000 zusätzliche Visits von der Facebook-Page auf die SNT-Firmenwebseite.
  • Die Seite stärkte das “Wir-Gefühl” der Belegschaft und verbindet erstmals die Mitarbeiter verschiedener Standorte untereinander.
  • Von März 2010 konnten innerhalb eines Jahres etwa 1200 Mitarbeiter für eine Festanstellung gewonnen werden. Etwa ein Drittel davon kamen über das Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm, bei dem gerade die Web 2.0-Angebote zum Erstkontakt und als Informationsquelle häufig genutzt wurden.
  • Darüber hinaus konnte SNT 42 neue Mitarbeiter direkt über die Facebook-Page rekrutieren.

Ein Case der deutlich macht: Facebook taugt nicht nur für langfristiges Employer Branding. Sinnvoll und sauber in das Unternehmen eingebunden, kann über eine Facebook-Page direkt und effektiv rekrutiert werden. Die Unterstützung und das Engagement der Mitarbeiter ist diesem Fall beispielhaft.

Die Social Media Recruiting Umfrage 2011 [Teilnahme erwünscht]

Eva Zils hat auf dem Online-Recruiting Blog eine Erhebung gestartet, die den aktuellen Stand des Social Recruitings in den deutschsprachigen Personalabteilungen ausloten soll.

Was kostet der Spaß an Zeit und Geld? Wieweit sind die anderen? Was sind die Motive, wo liegen die Vorbehalte? Wenige Fragen, die jeder in fünf Minuten beantwortet hat und uns allen ein bisschen mehr Arbeits- und Argumentationsmeterial in die Hand geben würden.

Wir haben also zwei Bitten an all die Unternehmer und Unternehmensvertreter unter den Lesern.

  1. Nehmt euch die Zeit und klickt Euch durch ein paar Multiple-Choice Fragen. Hier geht es zur Umfrage (die Umfrage ist bereits abgeschlossen).
  2. Jeder Teilnehmer bekommt nach dem Abschluss der Untersuchungen die Auswertung auf Wunsch zugesandt. Wenn Ihr diesen Aufruf also fleißig weiter verteilt, werden die Ergebnisse umso genauer sein! 😉 Share!

Cloud & Co: IBM Social Business und die Arbeitswelt von Morgen

Die “Cloud” ist derzeit überall. Die CeBit stand im Zeichen der Cloud, und wenn das Familienfoto nicht so richtig gelingen will, heißt es für den Windows 7 Nutzer: “Auf in die Cloud!” Gerade das zweite Beispiel zeigt, dass der Begriff von jedem so besetzt wird, wie es ihm gerade passt. Für den einen ist die Cloud eine leicht skalierbare, digitale Infrastruktur; für den anderen nur ein Online-Speicher, auf den unterschiedliche Quellen Zugriff haben. Für Dritte steht dabei ein kollaborativer und sozialer Aspekt im Vordergrund. Möge jeder seine eigene Definition finden. IBM beschäftigt sich ebenfalls mit Cloud Computing, unter anderem in Bezug auf die operative Arbeitswelt. Unter dem Namen “Social Business” hat IBM vor einigen Wochen Content-Känale auf Facebook, Twitter und YouTube gestartet, auf denen die Themen Arbeitswelt, Enterprise 2.0 und eben Cloud Computing behandelt werden. Irgendwie scheint der Start nicht groß kommuniziert worden zu sein, nur so kann ich mir die bis dato sehr überschaubaren Followerzahlen und Videoabrufe erklären – ich selbst bin auch nur zufällig darüber gestolpert. Gerade der YouTube-Channel lohnt ein paar Klicks. Hier sind viele Interviews mit bekannten und weniger bekannten Webworkern und Businessmenschen zu sehen, die auf der CeBit zur Arbeitswelt von Morgen befragt wurden. Hier Andreas Gebhard von newthinking:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Unser Film- und Surftipp für den Feierabend und eine Empfehlung für den Follow Friday! 😉 Pic: IBM

LinkedIn hat 100 Millionen Mitglieder! (Infografik)

Herzlichen Glückwunsch: LinkedIn erlebt derzeit ein Wachstum von einem neuen Nutzer pro Sekunde und hat damit gerade die Grenze von 100 Millionen Mitgliedern geknackt. “Ein Stapel bestehend aus 100 Millionen Visitenkarten wäre übrigens 30 Kilometer hoch.”, rechnet das derzeit weltgrößte Business-Netzwerk stolz vor und präsentiert diese Zahl mit einigen anderen in einer schicken Infografik.

Pic: Adriano Gasparri

Ein historischer Tag für Social Recruiting?!

Die US-Praktikantenbörse internships.com hat gestern Abend eine Infografik veröffentlicht, in der der 7. März 2011 als “historischer Tag im Social Recruiting” beschrieben wird. Ein Tweet sammelte innerhalb einer Stunde über 95.000 Klicks aus 181 Ländern, schaffte es mit dem Hashtag #TigerBloodIntern in die weltweiten Trending Topics und generierte sagenhafte 74.000 Bewerbungen auf eine Praktikantenstelle bei… Charlie Sheen!

Was war passiert?

1. Dass Charlie Sheen derzeit einige Probleme haben soll, dürfte auch jemand mitbekommen haben, der sich für Gossip nicht sonderlich interessiert. Er nutzt seine neue freie Zeit unter anderem für den Aufbau eines Twitter-Accounts. Mit einigem Erfolg: Nach 25 Stunden hatte er eine Million Follower, inzwischen sind es knapp 2,5 Millionen.

2. Das Unternehmen Ad.ly bringt Prominente dazu, Markenbotschaften ihrer Kunden zu twittern. “Ad.ly is also the team behind the media storm that is @charliesheen.”, schreibt Brian Solis. Was man hier sieht, ist also eine clevere Kampagne von @charliesheen, Ad.ly und internship.com.

Fazit

Das Ganze ist natürlich nur ein kleiner Werbegag, aber der reale Rücklauf ist dennoch beeindruckend! Dabei ist es letztendlich auch unerheblich ob, Charlie Sheen tatsächlich einen Praktikanten sucht oder nicht. Dieser Case zeigt die unglaubliche Dynamik, die entstehen kann, wenn man die richtige Figur oder ein aktuelles Thema mit einer klugen Idee im richtigen Moment verbindet.

Wer die Zahlen selbst weiter verfolgen möchte, hat hier die aktuelle Auswertung des verwendeten bit.ly-Links. (Aktueller Stand: 440,433 Total Clicks)