Facebook ist kein Karrierekiller, Du bist es!

Facebook ist kein Karrierekiller
Viel zu viele Skeptiker und Kritiker haben in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, auf die Gefahren von Facebook für die Karriere hinzuweisen.

Nun werden auch andere Stimmen laut. Eine kürzlich abgeschlossene Studie der Northern Illinois University, University of Evansville und Auburn University untersuchte den Einfluss der Facebook-Profile auf die Einschätzung der Leistungsfähigkeit bzw. Eignung eines Kandidaten durch Personaler.

Was fand man heraus?!

1. Es gab eine deutliche Korrelation zwischen der Einstufung eines Facebook-Profils und den Leistungen des dazugehörigen Arbeitnehmers.

2. Bei der Einschätzung der Facebook-Profile wirkten sich Belege für Vielseitigkeit wie Reisefotos, unterschiedliche Hobbies, viele Freunde und auch Partybilder eher positiv aus. Menschen mit “lebendigen” Facebook-Profilen wurden als extrovertiert und freundlich wahrgenommen.

3. Aus der Sicht der Wissenschaftler ist Facebook eine zuverlässige Methode zur Einschätzung der Kandidaten. Es sei unwahrscheinlich, dass ein Mensch bei Facebook auf Dauer ein falsches Bild seiner Persönlichkeit aufrechterhalten könne.

Mich überraschen die Erkenntnisse nicht wirklich. Alles, was wir in unserem Leben “fabrizieren”, Hausarbeiten, Facebook-Profile und Verhalten im Alltag eingeschlossen, lässt auf unsere persönlichen Eigenschaften und unsere Eignung, für dies oder jenes, schließen. Surprise! Hier und da wird man anmerken, dass ein Facebook-Profil ein kleines, aus dem Gesamtkontext herausgerissenes, Puzzlestückchen unserer Persönlichkeit sei und daher zur Einschätzung ungeeignet. Da schmeichelt man sich zu sehr, finde ich.

Ein Dummschwätzer bei Facebook ist auch ein Dummschwätzer im richtigen Leben. So einfach ist das.

Pic: A Clockwork Orange (1971) directed by Stanley Kubrick, by Sweet Honey Pie CC2.0

[HTTP410] Warum Recruiter Facebook lieber mögen und was LinkedIn dagegen tut

Mashable durfte einen Blick auf die noch unveröffentlichte Potentialpark-Trendstudie “Social Media in Employer Branding 2011” werfen. Die Artikelüberschrift “7 Reasons Why Recruiters Like Facebook More Than LinkedIn” verrät nichts Überraschendes: Facebook ist auch bei den Recruitern weitaus beliebter als LinkedIn und andere Business-Netzwerke. Warum?

Facebook vs. LinkedIn

Frei übersetzt und zusammengefasst:

  • It’s more engaging.
    Bei Facebook ist der Nutzer eingeladen, sich auf Pages zu beteiligen. Er kann Inhalte abonnieren oder den Dialog suchen. Bei LinkedIn kann er nur warten, bis er angesprochen wird.
  • Facebook is where the action is.
    Bei Facebook passiert etwas. Bei LinkedIn halten Personaler nach Kandidaten Ausschau, die sich hin und wieder mal kurz einloggen, um Kontaktanfragen zu bestätigen. Und wo sind die sonst? Bei Facebook.
  • It’s free.
    Bei Facebook lassen sich komplexe und großartige Firmenauftritte gestalten, ohne dafür extra Gebühren zahlen zu müssen.
  • It’s a bigger network.
    800 Millionen aktive Nutzer bei Facebok vs. 120 Millionen semiaktive bei LinkedIn.
  • It’s more open.
    Keine Premiumaccounts, keine Recruiter-Accounts: Alle Facebook-Nutzer haben dieselben Möglichkeiten und Rechte.
  • The Like button.
    Facebooks Like-Button (und die anderen Social-PlugIns) lässt Facebook-Nutzer und -Pages mit dem gesamten Netz interagieren.
  • It’s better for branding.
    …aus oben genannten Gründen.

Und LinkedIn?

LinkedIn hat nun eine kleine Neuerung im Programm. Die bisher passiven Unternehmensseiten bekommen die Möglichkeit, aktiv Status-Updates mit den Nutzern zu teilen, die ihnen folgen – ähnlich den Facebook-Pages. Warum diese Funktion ein Jahr brauchte, fragt sich Jay Dolan zurecht und gibt auch gleich die Antwort:

On LinkedIn, all I care about with a company is seeing if I know anyone who works there, seeing if someone in my network knows someone there, or if they have job openings. I don’t need a companies latest press release, and I certainly don’t want to start a dialogue using my professional network and profile.

Ich schätze, da fürchten die Business-Netzwerke (bei den XING-Unternehmensseiten war das ja genau dasselbe), ihre Hauptklientel mit zuviel Interaktion zu überfordern. Vermutlich haben sie Recht, wenn ich mir die Reaktionen auf den XING-Relaunch ansehe. Viele wollen nun mal eher ein Online-Rolodex als ein soziales Netzwerk. Dieser Spagat wird noch eine echte Herausforderung.

[HTTP410] Personalsuche mit Google+

Wir hatten gestern bereits angerissen, dass Google+ für die Personalsuche interessant werden könnte. Heute fand ich endlich etwas Zeit für die Prüfung der aktuellen Möglichkeiten. Mein Fazit ist, dass Google+, nur wenige Wochen online und gerade mal in der Test-Phase, eines Recruiter-/Sourcer-Blickes auf jeden Fall Wert ist.

Erkenntnis 1:

Auf den ersten Blick lassen sich ca. 800.000 Google+ Profile bereits mit der naheligendsten Suchkette site:plus.google.com über die Google-Suche durchsuchen. Verwendet  man stattdessen site:profiles.google.com, kommt man auf 12.900.000 durchsuchbare Profile. Und bei beiden zusammen, site:profiles.google.com OR site:plus.google.com, irgendwie auf ganze 13.900.000 Profile. Gar nicht so schlecht für den Anfang. Und es werden offenbar stündlich mehr.

Google+ verfügt über eine solide Nutzer-Basis

Erkenntnis 2:

Profile aus Deutschland sind natürlich auch dabei. Nach der Einschränkung der Ergebnisse auf deutschsprachige Seiten, bleiben noch 1.190.000 Profile über. Zum Vergleich: Eine ähnlich aufgebaute Suche bei Xing (site:xing.com inurl:profile -> Einschränkung auf deutschsprachige Seiten) führt zu 1.950.000 Ergebnissen. Da liegen wohl keine Welten dazwischen, außer dass Xing-Profile in der Regel mehr Werdegang-Daten enthalten, bei Google+  dafür aber die anschließende Ansprache kostenlos ist.

Erkenntnis 3:

Google+ Profile enthalten berufsbezogene Informationen, nach denen gezielt gesucht werden kann. Ich nehme mein Lieblingsbeispiel für solche Tests, Entwickler Hamburg, und komme auf 112 Profile. Einige Ergebnisse sind nicht zu gebrauchen, offenbar weil meine Suchkette noch zu ungenau ist, sodass in manchen Fällen Statusmeldungen mitberücksichtigt werden. Dennoch sind auch viele brauchbare Profile dazwischen!

Auf der Jagd nach Entwicklern - Personalsuche mit Google+

Erkenntnis 4:

Falls Euch die ganzen Suchketten zu umständlich erscheinen, habe ich drei Lösungen gefunden, die Euch die Arbeit eventuell etwas vereinfachen könnten. Gpeep.com und GPlusSearch.com sind kleine Google+ Suchmaschinen, mit denen sich gezielt Profile durchsuchen lassen. Bei FindPeoplePlus.com sind sogar klickbare Filter zur Selektion nach Beruf, Land, Beziehungsstatus usw. integriert.

Mit Google+ Suchmaschinen lassen sich gezielt Profile durchsuchen

Leider erfassen die beiden Suchmaschinen bei weitem nicht alle verfügbaren offenen Profile. Entsprechend bescheiden fallen momentan die Ergebnisse für Deutschland aus. Die Suchketten sind daher zumindest kurzfristig die bessere Alternative. Mal sehen, wie sich die Suchmaschinen entwickeln.

Erkenntnis 5:

Die Personensuche von Google+ ist aktuell nicht für die Suche in den Profilen geeignet. Man kann lediglich nach Namen suchen. Einige Freelancer haben bereits ihre Berufsbezeichnungen und Kenntnisse in ihre Profilnamen aufgenommen.

Alles in allem gefällt mir das, was ich sehe, sehr. Man kann als Sourcer und/oder Recruiter mit Google+ arbeiten und sich schon mal mit interessanten Kandidaten anfreunden. Google+ und seine Nutzer sind in Aufbruchstimmung und stimmen offenbar jeder Kontaktanfrage zu. Die Google+ Kreise (Circles) können wunderbar zur Organisation der potentiellen Kandidaten (z.B. nach Beruf) eingesetzt werden.

Und schon haben wir eine wunderbare “Datenbank” für die kommenden Recruiting Vorhaben. Das ganze gesponsert von Google und gepflegt durch “itself”! Leute, da kommt was auf uns zu. Nicht umsonst bezeichnen die US Recruiter Google+ treffend als “Das recruiterfreundliche Facebook“.

Pic: Baggerschaufeln by martinroell

RecruitFest 2010 in Boston – Warum Recruiting in den USA weiter ist

Im Schatten der großartigen Recruting-Konferenzen, die wir im Spätherbst 2010 hier Deutschland hatten, fand in Boston eine Zusammenkunft statt, die ebenfalls etwas Beachtung verdient: Das RecruitFest 2010. 😉

YouTube sei Dank, kann man den einzelnen Panels dieser Konferenz nachträglich beiwohnen. Ich finde es immer wieder erstaunlich und erfrischend, mit welcher Leichtigkeit in den USA HR-Themen behandelt werden. Das mag dem Europäer etwas zu enthusiastisch erscheinen, aber es kommen dabei sehr gute Gedanken zustande. Gedanken und Ideen, die man vielleicht nur erreichen kann, wenn man etwas mehr ‘Emotion’ zulässt? Und dass Emotion und Professionalität durchaus Hand in Hand gehen können, das beweist das RecruitFest wieder mal eindrucksvoll!

When Good Branding Goes Bad:

Dieses Panel soll nur als ein Beispiel für eine Diskussion dienen, die ich in dieser Form hierzulande vermisse. Dabei meine ich nicht mal nur die freiere und offenere Diskussionskultur, sondern auch die Art und Weise wie ein Thema behandelt wird, das in Deutschland in dieser Form auf der Tabuliste steht: Personal Branding. Die Persönlichkeit des einzelnen spielt hier eine sehr viel größere Rolle. (Wobei schon alleine Sarah Whites großartiger Buchtitel zum Personal Branding “I’m so Sarah” an der deutschen Sprache scheitert.) In Deutschland fehlt vielen Bewerbern der Mut, sich so zu präsentieren wie sie sind, und vielen Personalern der Wille, dies zu honorieren. Wie es hier deutlich wird: Nicht der Recruiter stellt die Regeln auf, sein Wunschkandidat tut es! Zumindest sollte es so sein.

Bei aller Gelassenheit kann man aber keinesfalls sagen, dass das Engagement der einzelnen Personaler für Ihre Firmen nicht dem hiesigen Standard entsprechen würde. Im Blickpunkt steht nur weniger, offene Stellen zu besetzen (also schlicht dafür zu sorgen, dass anfallende Arbeit erledigt wird) sondern durch neue Persönlichkeiten neuen Input zu liefern und das eigene Unternehmen weiter zu bringen; sich selbst dabei nicht ausgenommen.

Ich empfehle für den Feierabend, sich den einen oder anderen Beitrag des RecruitFests 2010 anzusehen – kurzweilige Denkanstöße garantiert.

Pic: ensh

Wie sucht eigentlich Facebook sein Personal?

Wie sucht eigentlich Facebook sein Personal? Diese interessante Frage beantwortete gestern ein Artikel im SourceCon Blog, in dem auch Richard Cho, einer der führenden Recruiter bei Facebook, zitiert wurde. Die wichtigsten Punkte möchte ich hier zusammengefasst gerne mit Ihnen teilen. Vielleicht finden Sie die eine oder andere Anregung. Gute Mitarbeiter gehören unbedingt zum Erfolg eines Unternehmens. Und Facebook scheint da ganz passable Arbeit zu leisten.

1.  Facebook hat heute weltweit über 1700 Mitarbeiter. Davon sind 100 Recruiter. Das sind knapp 6%.

2. Jedes Facebook Office im In- und Ausland beschäftigt Recruiter. Das heißt, die Recruiter sind nicht an einem Ort, z.B. der Unternehmenszentrale, konzentriert.

3.  Die Facebook-Recruiter sind in Teams aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf Grundlage von Berufsfeldern. (Die größten Teams sind aktuell Entwicklung und Produktmanagement.)

4. Die Recruiting-Teams arbeiten unabhängig voneinander. Es gibt kein Regelwerk (Roadmap), an das sich alle gleichermaßen halten müssen. Je nach Aufgabenstellung setzen die Teams auch unterschiedliche Methoden und Ressourcen ein.

5. Facebook setzt auf aktive Ansprache von Kandidaten. Daher werden die Recruiter von Sourcern unterstützt, die für das Aufspüren und für die Vorauswahl von Kandidaten zuständig sind.  Das Verhältnis von Recruitern und Sourcern erreicht in manchen Teams 1 zu 1.

6. Eine klare Sourcing-Strategie (inkl. aktive Ansprache) für die eigene Plattform “Facebook” scheint es nicht zu geben. So ist z.B. der Mißbrauch des Admin-Zugangs zu den persönlichen Nutzerdaten strengstens untersagt. Die meisten Facebook-Mitarbeiter haben diese Möglichkeit nicht mal.

7. Das Unternehmen Facebook setzt eher darauf, die eigenen Ressourcen zur Bekanntmachung der Unternehmenskultur und Stärkung der Arbeitgebermarke zu nutzen. Tolle Reichweite und Ergebnisse werden allein schon durch das Verteilen von spannenden Einblicken in den Facebook-Unternehmensalltag erreicht. Als Beispiel für erfolgreiche Kommunikation wird das folgende Video angeführt, das auf großes Interesse potentieller Bewerber gestoßen sei.

8. Laut Cho ist bei Facebook jeder Mitarbeiter irgendwo auch Recruiter und sollte sich berufen fühlen, neue Leute ins Boot zu bringen, um das Unternehmen noch besser zu machen. Und so kann die Hilfe der Mitarbeiter z.B. aussehen: Facebook Careers page.

9.  Facebook setzt bei der Identifikation von Talenten mitunter auf etwas ausgefallene Methoden. So wurde z.B. die Einladung  zu der kürzlichen Office-Eröffnung in Seattle für die Gäste mit einem fordernden Puzzle verknüpft. Auch wenn die Party nicht als Recruitingevent geplant war, wurde sie zu diesem Zweck genutzt.

Facebook liebt Puzzles allgemein und so gibt es auf der Karriere Page einen ganzen Haufen davon in Kombination mit Bildern von Menschen, die das eine oder andere erfolgreich gelöst haben und auch noch eingestellt wurden.

Deutsche Nutzer bei XING, LinkedIn & Facebook – ein Vergleichsversuch

Ursprünglich wollten wir in diesem Artikel eine vergleichende Untersuchung der Sozialen Netzwerke XING, LinkedIn und Facebook anhand ihrer Nutzerzahlen in Deutschland in den Jahren 2008 und 2009 vornehmen. Die statistischen Momentaufnahmen sollten auf absoluten Zahlen basieren und eine Altersklassifizierung enthalten. Ziel der Untersuchung war es, dass Wachstum einzelner Altersgruppen zu analysieren, um so auf die zukünftige Bedeutung der Netzwerke, einzeln und im gegenseitigen Vergleich, für die aktive Personalsuche schließen zu können. Das Ergebnis fällt leider sehr dürftig aus, was zum Glück nicht an unseren statistischen Fähigkeiten sondern an der verfügbaren Datenbasis liegt. LinkedIn musste aufgrund des Fehlens jeglicher Nutzerzahlen für Deutschland unberücksichtigt bleiben.

XING

Die Xing-Daten zu den Altersgruppen sind mit Vorsicht zu genießen, da Xing selbst lediglich Gesamt-Nutzerzahlen publiziert. Die absoluten Anteile der Altersgruppen haben wir anhand der Angaben von Xings Werbeflächenvermarkter berechnet. Die Ergebnisse sind statistisch allerdings fragwürdig, da die von adconion angegebene Altersstruktur keine Aussage über den Zeitpunkt der Erhebung enthielt. Um zumindest eine ungefähre Vorstellung der absoluten Größe der Altersgruppen zu gewinnen, waren wir gezwungen die angegebene Altersstruktur auf beide Gesamtmengen anzuwenden. Veränderungen der Altersstruktur, welche internationale Zahlen nahe legen, lassen sich leider nicht erkennen.

xing-nutzerzahlen

Aufgrund der schwachen Zahlenbasis lässt sich aus diesen Zahlen nur schließen, dass Xing seine Nutzerbasis in Deutschland im Vohrjahresvergleich um rund 40 Prozent steigern konnte. Eine Aussage über die Qualität dieser Steigerung aus Recruiting-Perspektive kann nicht getroffen werden.

Facebook

Facebook gibt Nutzern als Entscheidungshilfe bei der Werbeplanung die Möglichkeit Zahlen für einzelne Altersgruppen zu berechnen, jedoch handelt es sich auch hier um Schätzwerte. Die Vergleichszahlen vom Juni 2008 stammen vom E-Marketing Blogger Monty C.M. Metzger.

facebook-nutzerzahlen

Facebook begeistert mit hohen Zuwachsraten in allen Altersgruppen und ließe das Recruiter-Herz höher schlagen, wäre es nicht so kompliziert zu durchsuchen.

Fazit

Das Hauptfazit liegt darin, dass es zwei von drei Netzwerken, und zwar ausgerechnet die “Business”-Netzwerke Xing und LinkedIn, nicht für nötig halten, ihren Nutzern solides Zahlenmaterial zur Untermauerung wirtschaftlicher Entscheidungen an die Hand zu geben.

Besonders enttäuschend ist dies im Fall von Xing, die seit längerem versuchen sich als Recruiting- Plattform zu positionieren. Skeptische Zeitgenossen könnten zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die “qualitative” Entwicklung aus der Recruiter-Perspektive weniger positiv ist, als das Mitgliederwachstum an sich.

Nachtrag 04.08.2009:

Gestern, am 03.08.2009, hat die XING AG eine Pressemitteilung zu der Enwticklung der Nutzerzahlen veröffentlicht. Seit Beginn des Jahres sollen 1 Mio. neue Nutzer dazu gekommen sein. Ihre Gesamtzahl stieg auf über 8 Mio.  (3,4 Mio. im deutschsprachigen Raum) an. Die Veröffentlichung der Gesamtzahlen kommt rechtzeitig und bestätigt das starke Wachstum. Aktuelle Statistiken zu Alters- und Ausbildungsstruktur fehlen jedoch weiterhin.

Stellensuche mit LinkedIn

Es wird immer spannender auf dem deutschen Markt für soziale Netzwerke. Viele haben es schon mitgekriegt – das internationale Business- und Karrierenetzwerk LinkedIn ist seit dieser Woche auch in einer deutschen Version verfügbar und wird dem Platzhirsch XING zukünftig verstärkt Konkurrenz machen. LinkedIn bringt neben der wesentlich breiteren internationalen Nutzerbasis einige tolle Funktionen mit, die wiederum neue Möglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer versprechen.

Aus der Sicht der Personalsuchenden muß die Zahl der deutschen Mitglieder – aktuell 500.000 – noch anziehen, um für die Personalsuche  wirklich erfolgversprechend zu sein. Das solte jedoch niemanden davon abhalten, etwas neues auszuprobieren und sich jetzt schon mit den Möglichkeiten und Funktionen von LinkedIn auseinander zu setzen. Denn an seinem Netwzerk sollte man am besten schon arbeiten, bevor man es wirklich braucht.

Hier sind ein paar Tipps, wie man LinkedIn (und zum Teil andere soziale Netzwerke) zur Karriereförderung einsetzen kann, inspiriert von einem englischsprachigen Artikel von Guy Kawasaki. Haben Sie weitere Ideen, nur raus damit!

(Hinweis: Es wird vorausgesetzt, dass Ihr Profil nicht mehr “jungfräulich” ist und Sie ab heute keine Gelegenheit auslassen, es zu vervollständigen und bei jeder passenden Gelegenheit mitanzugeben.)

1. Statusmeldung

Teilen Sie der Welt mit, wenn Sie auf Stellensuche sind. Nutzen Sie dazu, ähnlich wie bei XING, die Status Updates – “Woran arbeiten Sie gerade?” in Ihrem Profil.

Um möglichst viele Nutzer mit Ihrer Statusmeldung zu erreichen, müssen Sie erst die Einstellungen unter Profil- und Status-Updates auf “ja”  und Status-Sichtbarkeit (Direktlink: Profileinstellungen) auf “Alle” setzen (Berücksichtigen Sie gegebenfalls bitte  das Verhältnis zu Ihrem aktuellen Arbeitgeber.).

Denken Sie daran, Ihre Statusmeldungen alle 5 Tage zu aktualisieren, da Sie von LinkedIn sonst  automatisch ausgeblendet werden.

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2. Empfehlungen

LinkedIn verfügt über eine Empfehlungsfunktion. Menschen, mit denen Sie bereits zu tun hatten oder aktuell zusammenarbeiten, können Sie “empfehlen”. Die Anzahl von Empfehlung ist ein positiver Indikator, der Ihnen bei Ihrer Stellensuche ein paar Pluspunkte einbringen kann. Vorausgesetzt, Sie haben bereits ein paar Kontakte bei LinkedIn, z.B. aktuelle und ehemalige Kollegen, Vorgesetzte usw., bitten Sie sie um eine Empfehlung und empfehlen Sie sie im Gegenzug ebenfalls.

(Direktlink: Empfehlungsanfrage)

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3. Suchen Sie nach “Ihresgleichen”

Nutzen Sie die erweiterte LinkedIn Suche , um nach Menschen mit einem ähnlichen beruflichen Hintergrund in Ihrer Region zu suchen. So finden Sie potentielle Arbeitgeber, die womöglich nicht direkt ausschreiben, über Personalberater nach Mitarbeitern suchen, oder die Sie einfach übersehen haben.

(Sie sind ein Java – Entwickler aus Hamburg und wollen sich verändern? Geben Sie in das Stichwortfeld “Java” und unter Ort “Hamburg” ein. Anschließend recherchieren Sie die Firmennamen aus der Ergebnisliste.).

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4. Analysieren Sie die Unternehmensprofile

Womöglich möchten Sie einen bestimmten Karriereweg einschlagen, oder früher oder später bei einem ganz konkreten Unternehmen landen. Das LinkedIn Unternehmensverzeichnis verrät Ihnen wo die Mitarbeiter eines Unternehmens vorher gearbeitet haben, welche Ausbildung Sie genossen haben, wohin sie am häufigsten aus dem Unternehmen wechseln, und welche Positionen im Unternehmen häufig besetzt werden. Darüber hinaus erhalten Sie zum Teil Übersichten mit kürzlich eingestellten Mitarbeitern, die Sie je nach Bedarf nach Tipps fragen oder deren Profile Sie analysieren können.

Solche Information können mitunter sehr hilfreich sein, Karrierepfade zu erkennen, die zu Ihrem Ziel führen. Leider sind noch nicht allzuviele und meistens nur große Unternehmen aus Deutschland mit detaillierten Angaben vertreten. Dies wird sich aber nach unserer Meinung schnell ändern. Also, bleiben Sie dran.

(Direktlink: Unternehmensprofile)

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5. Integrieren Sie (wenn möglich) Ihre Arbeitsproben

Besitzen Sie Arbeitsproben, Zeugnisse, Zertifikate oder sonstige vorteilhafte Nachweise, die Ihre Qualifikation untermauern, und die Sie ohne Bedenken öffentlich machen können und wollen?! Dann sollten Sie diese über den integrierten Service von Slideshare.com (Service zur Online – Veröffentlichung von Dokumenten) in Ihrem LinkedIn Profil zugänglich machen. Mit dieser Funktion können Sie aus Ihrem LinkedIn Profil gleich eine vollständige Bewerbungsmappe basteln, mit der Sie sich bei den entsprechenden LinkedIn Kontakten unkompliziert bewerben können. Mit dermaßen umfassenden Angaben erleichtern Sie natürlich auch den Personalabteilungen und Personalberatern die Einschätzung Ihrer Person.  Bitte denken Sie vorher an den Schutz Ihres Profils und legen Sie fest, wer genau Zugriff auf Ihre Unterlagen haben soll.

(Das Slideshare – Toll finden Sie unter der Maske “Start” in der rechten Spalte.).

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6.  Nehmen Sie Teil am professionellen Austausch in den (LinkedIn) Gruppen

Sollten Sie daran interessiert sein, Ihre Auffindbarkeit durch Personalsuchende zu steigern, empfiehlt sich die aktive Teilnahme an bestehenden Gruppen oder sogar die Gründung einer eigenen Gruppe zum Austausch mit Berufskollegen oder anderen interessanten Personenkreisen.
Über diesen Weg werden Sie mit Sicherheit auch zu neuen Kontakten kommen.

(Direktlink: Gruppen)

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7. Suchen Sie Kontakt zu Personalern

Ein guter Weg, einer Bewerbung “auf die Sprünge zu helfen”, ist, schon im Vorfeld Kontakt zum Personaler des Zielunternehmes aufzubauen bzw. sich einem Personaler durch einen anderen Mitarbeiter im Unternehmen empfehlen zu lassen. Prüfen Sie stets, ob Sie diese Möglichkeit haben, bevor Sie sich bewerben.

8. Prüfen Sie die Stellenangebote auf Konsistenz

Bekanntlich hören sich die meisten Stellenanzeigen gleich an.  Zum Teil fällt deswegen die Einschätzung der persönlichen Eignung schwer. Grundsätzlich sollte man vor einer Bewerbung telefonisch weiterführende Informationen zu der Stelle einholen. Mit Hilfe der sozialen Netzwerke haben Sie die zusätzliche Option, nach Mitarbeitern in der selben Position im Zielunternehmen zu suchen. Ein Profilabgleich kann nützliche Hinweise zu Ihrer Eignung und Formulierung Ihrer Bewerbung geben.

9. LinkedIn Stellenbörse

Zu guter Letzt werfen Sie noch einen Blick auf die LinkedIn Stellenbörse. Mit etwa 150 Stellenanzeigen aus Deutschland sieht sie im Moment noch etwas mager aus. LinkedIn liefert jedoch neben eigenen Stellenanzeigen die Suchergebnisse von simplyhired.com. Da kommen für Deutschland anscheinend immerhin etwa 60.000 Stellenanzeigen zusammen.  Wenn Sie an internationallen Stellenangeboten (z.B. USA) interessiert sind, ist die Stellenbörse von LinkedIn wirklich interessant.

Viel Erfolg bei der Stellensuche mit LinkedIn!

“she spy” – Vorschaubild von Kangrex