Von Maschinen und Menschen: Was ist eigentlich Robot Recruiting?

Wenn ich das Wort Robot Recruiting höre, denke ich immer noch zuerst an humanoide Roboter, deren Konstruktion der menschlichen Gestalt nachempfunden sind, um die Weltherrschaft an sich zu reißen und alle Aufgaben der Menschheit zu übernehmen. Die Realität ist aktuell allerdings noch weit entfernt von einer Science-Fiction Dystopie und sollte trotzdem bereits an diesem Punkt im Auge behalten werden. Im positiven sowie im negativen Sinne.

Was ist Robot Recruiting?

          Chatbot Recruiting für die Candidate Journey

          Programmatic Job Advertising: Bewerbergenerierung im Autopiloten

          CV-Parsing und CV-Matching für eine schnellere Vorauswahl

          Automatisierte Analyse der Stimme oder Gesichtsausdrücke im Bewerberinterview

Fakten statt Bauchgefühl dank Robot Recruiting?

          Algorithmen und vorurteilsfreie Bewertungen

          Kritik an KI basierten Personalentscheidungen

Die Zukunft von Robot Recruiting

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Was ist Robot Recruiting?

Unter dem Begriff Robot Recruiting (oder auch Robo Recruiting) versteht man nicht etwa das Rekrutieren von oder mit kleinen Androiden, sondern lediglich die Automatisierung von Recruitingprozessen sowie die Beurteilung und Auswahl von Bewerber:innen mithilfe von lernenden und von Menschenhand programmierten Algorithmen – gerne auch „Künstliche Intelligenz“ (KI-Recruiting) genannt.

Die Recruiting-Welt im Jahr 2021 versteht unter Robot Recruiting verschiedene Verfahren, mit denen Recruiting in Teilen automatisiert oder durch Algorithmen ergänzt wird. Hierzu zählen unter anderem Chat-Bots für eine reibungslose Candidate Journey, Programmatic Job Advertising für die automatisierte Ausspielung von Stellenausschreibungen, CV-Parcing, Generative KI sowie algorithmische Entscheidungssysteme über Mimik oder die Stimme der Bewerber:innen in Auswahlprozessen. In erster Linie soll der Einsatz dieser Algorithmen und Programme helfen, unliebsame Prozesse auszulagern. Die hierdurch gewonnenen zeitlichen Freiräume können Recruiter:innen oder HR-Manager:innen mit zwischenmenschlichen Aufgaben, zum Beispiel Active Sourcing, füllen.

Neben der erleichterten und beschleunigten Analyse von Bewerbungen, wird Robot Recruiting auch immer häufiger als Chance für objektive und diskriminierungsfreie Entscheidungen bei der Bewerberauswahl genannt. Laut der „Recruiting Trends 2020“ der Universität Bamberg stehen Bewerber:innen Künstlicher Intelligenz im Recruiting recht offen gegenüber. 46 Prozent erhoffen sich von digitalisierten und automatisierten Auswahlsystemen schnelleres Feedback, während sich 36 Prozent hierdurch weniger Diskriminierung im Recruiting Prozess vorstellen können.

Anwendungsgebiete von Robot Recruiting

Schauen wir uns den aktuellen Stand der vorhandenen KI-Recruiting-Tools doch etwas genauer an.

Chatbot Recruiting für die Candidate Journey

Was ist ein Chatbot?

Ein Chatbot ist ein textbasiertes Dialogsystem, mit dem der oder die Anwender:in mit einem technischen System chatten kann.

Eine schöne Definition des Begriffs findet sich in einer Präsentation aus dem Jahr 2003 auf den Seiten der Humboldt Universität Berlin.

Chatbots – Eine Definition
to chat: plaudern, sich unterhalten
bot: Roboter
Chatbot: Programm, mit dem man sich in natürlicher Sprache unterhalten kann

Bisher werden (Telefon-)Chatbots vor allem im Kundenservice für Consumer-Marketing genutzt oder auch in Telefonhotlines unseres Telefonanbieters oder der Bank. Wir sagen zum (Telefon-)Chatbot „1“ oder „M I T A R B E I T E R“ und der Chatbot nennt unseren Kontostand bzw. schickt uns in die längste Warteschleife der Welt. Der einzige Unterschied zwischen dem Chatbot Eurer Bank und den digitalen Chatbots besteht darin, dass die Eingabe der Anweisungen sowie die Ausgabe der Resultate in einem Fall per Telefon (audio) und im anderen per PC-/Handy-Tastatur/-Display (visuell) erfolgt. Die technologische Basis ist identisch. (Lernfähige Bots schließe ich bei dieser Betrachtung aus.)

Beispiele für Chatbot Recruiting

Was im Consumer Marketing funktioniert, funktioniert mindestens genauso gut im Recruiting. Dieser smarte Assistent kann für den Erstkontakt zu Bewerber:innen genutzt werden, indem er auf der Karriereseite häufig gestellte Fragen rund um die Uhr beantworten kann. Eine Art automatisiertes „FAQ“ im Chatformat, das Recruiter:innen den Rücken freihält, indem es zeitaufwendige und sich wiederholende Fragen von Interessent:innen beantwortet. Hierbei handelt es sich um die einfachste Form von Chatbots, die einprogrammierte Regeln auf Nachfrage wiedergeben. Ist eine Frage nicht einprogrammiert, kann der Scriptbot allerdings auch nicht weiterhelfen und Bewerber:innen geraten schnell in eine Sackgasse.

KI-gestützte Chatbots lernen hingegen dazu und passen sich an die jeweiligen Gesprächspartner:innen an. Mit Informationen zur Unternehmenskultur, Einstiegsmöglichkeiten und Arbeitgeberleistungen wirkt der KI-gestützte Chatbot menschlicher und ist daher ein angenehmerer „Gesprächspartner“. Sogar auf den:die Kandidat:in angepasste Jobangebote könnten vom Chat-Assistenten ausgespielt werden und so bei der Jobsuche helfen. Bedingung für diese Art von Chatbots ist allerdings ein regelmäßiges Optimieren, Weiterentwickeln und Analysieren.

Robot Recruiting Chatbot Beispiel ibm
Beim Einsatz von sehr einfachen Chatbots kann das Gespräch auch schnell vorbei sein.

Plattformen für Recruiting Chatbots

Die Interaktion mit Sprach- und Chatassistenten sind spätestens seit Siri oder dem Google Assistent für viele Menschen gelebter Alltag. Mit ChatGPT erlebt der “Otto Normalverbraucher” nun seit 2022 auch endlich einen Chatbot, der scheinbar keine Grenzen kennt und fast jede Frage beantworten kann. Was die Nutzer:innen hierbei am meisten beeindruckt ist vermutlich, dass die Sprache im Gegensatz zu vorherigen Chatbots sehr natürlich ist und es zahlreiche Anwendungsbereiche in der eigenen Arbeit aber auch im privaten Bereich gibt.

ChatGPT verwendet ein KI–Modell, um eine natürliche Konversation aufzubauen und zu unterhalten. Es kann Texteingaben verstehen und auf kontextbasierte Fragen antworten, was dazu führt, dass das Spielen und Nutzen von Chatbots endlich richtig Spaß machen kann und sogar wirklich hilfreich ist. Alle weiteren Infos zu dem neuen Chatbot von OpenAI findet ihr in unserem Artikel: ChatGPT und seine Einsatzbereiche im Recruiting: 15 Beispiele

Chatbots für die digitale Kundenkommunikation werden aber mittlerweile von vielen Firmen angeboten. Anbieter sind zum Beispiel u.a. die Firmen “Userlike”, “melibo” oder auch “moinAI”.

Für den konkreten Einsatz im Recruiting können ganz normale Chatbots genutzt werden, die statt für das Marketing stattdessen für die Einstellung von Fachkräften eingesetzt werden. Zum Beispiel, um Fragen der Bewerber:innen direkt auf der Karriereseite zu beantworten, Vorstellungsgespräche zu planen oder den Kandidat:innen den konkreten Bewerbungsablauf zu erläutern. Wichtig ist nur, dass der Chatbot des jeweiligen Anbieters daraufhin trainiert ist oder trainiert werden kann bzw. die KI lernfähig ist.

Laut Recruiting Trends 2020 nutzten zum damaligen Zeitpunkt erst drei Prozent der Unternehmen einen HR-Chatbot, der Fragen von Bewerber:innen automatisiert beantwortet. Eine Studie nach Veröffentlichungen von ChatGPT dürfte sehr interessant sein, da sich die Möglichkeiten in diesem Bereich stark verbessert haben.

Programmatic Job Advertising: Bewerbergenerierung im Autopiloten

Programmatic Advertising ist in unserem digitalen Alltag bereits so fest verwurzelt, dass es gar nicht unbedingt mit dem so aufregend klingenden Robot Recruiting in Verbindung gebracht wird. Programmatic Job Advertising nennt man die Automatisierung von Personalmarketing durch systematisches Performance Marketing, das aus dem Online Marketing bereits nicht mehr wegzudenken ist. Basierend auf dem Job-Bestand eines Unternehmens und den jeweiligen Rekrutierungskennzahlen, berechnet die Software, auf welchen und wie vielen Kanälen eine Stelle ausgeschrieben werden muss, um den gewünschten Bewerbungsrücklauf zu erzeugen. Anschließend spielt die Software die Jobs auf erfolgversprechenden Kanälen aus, überwacht deren Performance und nimmt sie wieder aus dem Netz, sobald der gewünschte Rücklauf erzielt wurde. Robot-Recruiting-Programmatic-Job-Advertising

Während sich Ausschreibung und Bewerbungsgenerierung mittels Programmatic Job Advertising für viele Berufe automatisieren lassen, frisst die Durchsicht der Unterlagen nach wie vor mehr Kapazitäten, als sie freisetzt. Schon bei den erwähnten fünfzehn freien Stellen müssen bis zu 300 Bewerbungen gesichtet werden, ganz gleich, ob die Bewerbungsunterlagen interessant sind oder nicht. Doch auch hierfür gibt es bereits eine automatisierte Lösung.

CV-Parsing und CV-Matching für eine schnellere Vorauswahl

Algorithmen bieten Recruiter:innen die Chance, diese Daten ohne manuellen Aufwand zu filtern, den Vorauswahlprozess von unbewussten Vorurteilen zu bereinigen und so objektiver zu machen. Ob dies gelingt oder aber, wie Kritiker:innen befürchten, am Ende nur unsere Vorurteile im Algorithmus zementiert, ist eine heiß umstrittene Frage. Ein Algorithmus ist letztendlich nichts anderes als eine Sequenz verschiedener Prozessschritte, die automatisch nacheinander ausgeführt werden.

Um aus einer Flut von Bewerbungen ungeeignete Bewerber:innen auszusortieren und jene mit Potenzial eine Runde weiterzuschicken, scannt und selektiert eine datenbasierte Analysesoftware in kürzester Zeit unzählige Bewerbungen nach festgelegten Kriterien. Mit Hilfe eines CV-Parsings (das automatisierte Scannen eines Lebenslaufs) werden unsortierte Daten erkannt und sortiert. Die Parsing-Funktion liest dafür zuerst den Text aus, erkennt und strukturiert relevante Daten und macht die Bewerbungen in einer Liste systematisch durchsuchbar.

Nachdem das CV-Parsing die Daten maschinell lesbar gemacht hat, können die Bewerbungen in Sekundenschnelle durch das sogenannte CV-Matching mit dem Anforderungsprofil des jeweiligen Jobs abgeglichen werden. Die hieraus entstehende Liste lässt sich durch das Weg- und Zuschalten von Skills oder einer Veränderung der Gewichtung mit einem Klick neu sortieren. Eine Leistung, die ein Mensch nur durch eine zusätzliche Analyse erbringen könnte.

Insbesondere bei der Suche nach Mangelprofilen können sich Personaler:innen nicht nur auf Aktiv-Jobsuchende verlassen. Das CV-Matching wird deshalb im Active Sourcing auch auf maschinell auslesbare Daten aus externen Quellen wie XING oder LinkedIn angewandt. Anhand von Jobtiteln und Skills werden passende Kandidat:innen mit den ausgeschrieben Jobprofilen abgeglichen und in eine interne Datenbank übertragen. Natürlich können hierfür nur öffentlich zugängliche Informationen genutzt werden.

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Automatisierte Analyse der Stimme oder Gesichtsausdrücke im Bewerberinterview

Von allen bisher genannten Tools im Robot Recruiting ist dies das am kontroversesten diskutierte. Es gibt Anbieter im KI Recruiting, die sich darauf spezialisiert haben, im Bewerbungsverfahren Rückschlüsse auf das Innenleben von Bewerber:innen durch technologische Emotionserkennung zu ziehen. Dienste wie HireVue bieten bereits seit Jahren die Möglichkeit, Jobinterviews von einer Maschine durchführen zu lassen. Die strukturierten Interviews basieren in der Regel auf einer maßgeschneiderten Stellenanalyse und fordern die Bewerber:innen auf, in einem aufgezeichneten Video eine Reihe von Fragen zu beantworten. Während das Tool die ersten Jahre nur dafür genutzt wurde, die Interviewfragen zu stellen und aufzuzeichnen, um sie später von Menschen auswerten zu lassen, wurden mittlerweile die vorhandenen Daten für das Programmieren von Algorithmen genutzt. Auf diesem Weg können im Anschluss des Gesprächs sogar die Personalentscheidungen vom Computer getroffen werden.

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Während eines Jobinterviews werden verschiedene Datenpunkte in Gestik, Sprache und (bis letztes Jahr) Mimik gesammelt. Diese helfen dem HireVue-Algorithmus dabei, die Persönlichkeit des Interviewpartners zu entschlüsseln. Insgesamt existieren ca. 15.000 Merkmale, an denen die Fähigkeiten der Kandidat:innen gemessen werden sollen. Dazu zählen beispielsweise die Augenbewegungen, die Reaktionsgeschwindigkeit, das Stresslevel der Stimme, die Breite des Wortschatzes sowie Emotionen.

Im weiteren Verlauf werden die Datenpunkten mit bereits angestellten Mitarbeiter:innen verglichen, um zu errechnen, wie gut der oder schlecht die Bewerber:in zum Job und dem Unternehmen passt. Der Algorithmus soll objektive und auf Fakten basierende Entscheidungen treffen, um – im Gegensatz zum Menschen – vorurteilsfrei zu entscheiden. Als weiterer positiver Aspekt werden die einsparenden Ressourcen genannt – durch den Verzicht auf humane Arbeitskraft im ersten Auswahlschritt, können weitaus mehr Leute berücksichtigt werden.

Fakten statt Bauchgefühl dank Robot Recruiting?

Einfache Algorithmen wie solche, die für das Programmieren von Chatbots genutzt werden, stoßen Menschen eher selten sauer auf. Diese Art der Digitalisierung ist eine sinnvolle Möglichkeit, Kapazitäten in Personalabteilungen frei zu halten, um für direktes Sourcing oder Auswahlprozesse zur Verfügung zu stehen. Wenn Maschinen hingegen programmiert werden, um eigenständig Entscheidungen zu treffen und über Schicksale zu bestimmen, kommen schnell Zweifel auf. In vielen Unternehmen herrscht weiterhin die Vorstellung, dass die besten Urteile von erfahrenen HR-Profis gefällt werden – auch wenn es sich nicht selten um Bauchentscheidungen handelt, die stark subjektiv geprägt sind und deren Informationsgrundlage nicht immer valide ist.

Die Psychologie hat zahlreiche systematische Fehler in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale in Recruiting-Prozessen aufgedeckt, die durch eine intuitive Einschätzung auftreten: Während attraktive Menschen unbewusst überschätzt werden oder große, kräftige Bewerber:innen führungsstark wirken, werden Personen mit Akzent oder sichtbarem Übergewicht häufig als undiszipliniert oder fauler bewertet. Im Laufe unseres Lebens sammeln wir Denkmuster, die das Gehirn in verschiedenen Situationen anwendet – manchmal richtig, manchmal falsch. Entsprechende Erfahrungen verknüpfen wir mit Assoziationen, die unbewusst Denkprozesse steuern und unser Verhalten beeinflussen. Folglich sind Unconscious Bias, also unbewusste, in die Kandidatenbewertung einfließende Vorurteile, in klassischen Bewerbungsverfahren eher die Regel als die Ausnahme.

Algorithmen und vorurteilsfreie Bewertungen

Richtig programmiert, arbeitet ein Algorithmus ausschließlich mit validen, objektiven Informationen und bietet uns die Chance, Inhalte neutral miteinander zu vergleichen und Wahrscheinlichkeiten zur Job-Kandidaten-Passung zu berechnen. Doch mit welchen Daten funktioniert der Algorithmus überhaupt? Egal, ob es um fachliche oder persönliche Einschätzungen des Algorithmus geht: Um faire Ergebnisse zu erzielen, kommt es in erster Linie darauf an, den Algorithmus mit sehr, sehr vielen und wertfreien Daten zu füttern.

Sorgt man dafür, dass bei allen Bewerber:innen die gleichen Daten neutral erfasst und ohne Scannen der Person nach denselben Prinzipien bewertet werden, sind die Entscheidungsprozesse der Algorithmen effizient, zeitsparend und frei von subjektiven Wertungen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Der Grund, warum auch sachkundige Beobachter:innen, die nicht um ihren eigenen Job fürchten, der algorithmischen Personalauswahl mit Skepsis begegnen, liegt darin, dass Machine Learning oder Big Data die Entwicklung selbstlernender Selektionsalgorithmen ermöglichen.

Wenn ein Algorithmus eigenständig zu lernen beginnt und Entscheidungen aus Vergangenheitsdaten herleitet, können Daten fehlinterpretiert werden. Scannt der Algorithmus beispielsweise Mitarbeitende eines Unternehmens, in dem kaum Frauen arbeiten und Männer daher zu den Haupt-Leistungsträgern zählen, bringt er sich quasi selbst bei, dass Männer diesen Job besser ausführen können. Im Ergebnis ignoriert er bei der Auswahl neuer Mitarbeitender die Bewerbungen von fähigen Kandidatinnen. Stellt der „Robot“ einen Zusammenhang her, merkt er sich diesen – ganz egal, ob er falsch analysiert wurde.

Dasselbe fehlerhafte Ergebnis stellt sich ein, wenn wir einen korrekt programmierten Lern-Algorithmus mit vorurteilsbehafteten Vergangenheitsdaten trainieren. Man nennt es auch „Garbage in, garbage out“: Wird ein Algorithmus mit Müll gefüttert, spuckt dieser den Müll wieder aus. Insbesondere fürs maschinelle Lernen ist es daher entscheidend, so viele unterschiedliche und so gute Daten wie möglich zu sammeln und auszuwerten.

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Kritik an KI basierten Personalentscheidungen

Die Sorgen von Skeptiker:innen bezüglich algorithmischer Diskriminierung sollten durchaus ernst genommen werden. In Amerika gab es viele Zweifel bezüglich algorithmischer Auswertungen der Mimik von Bewerber:innen, wie sie beispielsweise bei HireVue bis letztes Jahr angewandt wurden. Und das nicht etwa nur von Kulturpessimist:innen. Die Technologie von Gesichtserkennung ist vor allem deswegen so umstritten, weil Gesichtsausdrücke nicht universell seien, so Merve Hickok, Dozentin und Referentin für „AI ethics, bias and governance“ in Michigan. Diese können aufgrund von Kultur, Kontext oder Behinderungen anders sein und noch dazu relativ einfach manipuliert werden. Daher ist es problematisch, einen Gesichtsausdruck zu kategorisieren und von diesem auf bestimmte Eigenschaften zu schließen.

Julia Stoyanovich, Assistenzprofessorin für Informatik an der Tandon School of Engineering der New York University und Gründungsdirektorin des dortigen „Center for Responsible AI“, erklärte in einem Interview, dass man sich beim Screening der Gesichtsausdrücke nicht auf Signalmerkmale verlassen dürfe, die nichts mit der Arbeitsleistung an sich zu tun haben. Die Firma HireVue reagierte auf den allgemeinen Gegenwind, indem sie die Analyse der Mimik als Entscheidungsfaktor aus dem Algorithmus strich. Der CEO und Vorsitzende von HireVue, Kevin Parker, erklärte, dass die visuellen Komponenten immer weniger zur Bewertung beitrugen und die öffentliche Besorgnis über die intransparente KI so groß war, dass der Nutzen die Sorgen nicht mehr überwog.

Doch auch die sprachbasierte Analyse steht in der Kritik. Die Annahme, dass stimmliche Anzeichen, Betonungen, Wortwahl oder Wortkomplexität in einem kausalen Zusammenhang mit Erfolg am Arbeitsplatz stehen, ist wissenschaftlich nicht bewiesen und beruht auf Vermutungen, die vor allem aus eigenen Auswertungen resultiert. Die Software sei noch nicht so weit, um sprachliche Nuancen, Zwischentöne oder Ironie zu erkennen, um bestimmte Antworten richtig einzuordnen, erklärt Merve Hickok. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Technologie nicht weiter ausgebaut werden könne: Spracherkennungs-Software habe das Potenzial, Inhalte und Sprache besser zu verstehen, um Verbindungen zwischen Job-Erfahrungen und Karrieremöglichkeiten herzustellen.

Die Zukunft von Robot Recruiting

Trotz zahlreicher Bedenken sind sich die meisten Expert:innen einig, dass Robot Recruiting und Algorithmen in Personalabteilungen von großem Nutzen sein können und
HR sich diesem Thema annehmen muss. Wie Joachim Diercks bereits im Juli diesen Jahres in einem Artikel schrieb, ist die Auseinandersetzung mit KIs im Recruiting vor allem auch deshalb wichtig, damit Chancen, Risiken sowie Dos und Don’ts eingeordnet und bewertet werden können. „Wenn HR dazu nichts Fundiertes beitragen kann, dann entscheidet HR auch nicht mit, ob und in welcher Form KI im Personalwesen eingesetzt werden oder nicht“, so Diercks.

KI-Technologien sind vor allem für die Bereiche Bewerberkommunikation, Zuordnungen von Fähigkeiten zu Stellen oder Projekten, Talentakquise oder Prozessverbesserung sinnvoll und vielversprechend. Das Screening von Bewerbungen ist beispielsweise eine Zeitersparnis, die zeitliche Freiräume schafft, die für zusätzliche Maßnahmen genutzt werden können. Nämlich eben solche, die den Recruiting-Prozess trotz computergesteuerter Algorithmen menschlicher werden lassen und den Menschen Zukunftsaussichten abseits des Daseins als Prozesssklave ermöglicht.

Programmatic Job Advertising ist zum Beispiel in Zeiten von Fachkräftemangel kaum mehr aus großen Personalabteilungen wegzudenken. Auf die zusätzliche Anzahl an Bewerbungen, die durch die automatisierte Ausspielung in die Posteingänge fließen, können nur die wenigsten HR-Abteilungen noch verzichten. Sogar analytische KIs für die direkte Personalauswahl werden in Zukunft in immer mehr Unternehmen ihren Platz finden. Es ist wichtig, die Entwicklung auch zukünftig zu beobachten und die Tools zwar offen, aber gleichzeitig kritisch zu hinterfragen. Im Bereich der Emotionserkennung darf es nicht dazu kommen, dass undurchsichtige Einstellungsentscheidungen von KI-Systemen getroffen werden, die man nicht zur Rechenschaft ziehen kann.

Die Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Zukunft mit Robot Recruiting müssen daher Transparenz, hohe Datenqualität, stetige Überprüfung der Algorithmen und empirische Evaluierungen sein. Julia Stoyanovich fasst es gut zusammen, indem sie betont, dass das Interesse an Robot Recruiting und Algorithmen im Personalmarketing gerade deshalb wichtig ist, damit die Instrumente verstanden und richtig eingesetzt werden können. Hierfür braucht es es eine strengere Regulierung und neue Gesetze, um Entscheidungssysteme im Recruiting weiter ausbauen zu können und ihnen irgendwann auch zu vertrauen.

Allen, die sich mit dem Thema noch etwas tiefer beschäftigen wollen, lege ich diese interessanten Links ans Herz:

Der Computer, der mich einstellte (Brand Eins)

A face-scanning algorithm increasingly decides whether you deserve the job (The Washington Post)

Der gläserne Bewerber – Wie Emotionserkennung die Arbeitswelt verändert (SWR2)

Podcast: The Ethics of AI in Recruiting (The Recruiting Brainfood Podcast)

Podcast: The Psychology behind Unconscious Bias (The Recruiting Brainfood Podcast)

Podcast: How AI stopped you getting that job

3 Recruiting Trends, die Du dieses Jahr nicht verpassen darfst

Recruiting Trends ändern sich schnell. Und wer einen Ausblick auf die nächsten Monate oder Jahre wagt, liegt manchmal richtig und häufig daneben. 2018 habe ich Videointerviews als Personalmarketing Trend prognostiziert – damit lag ich rückblickend wohl nicht ganz falsch. Remote Recruiting ist mittlerweile Standard. Wenn auch aus Gründen, die ich nicht vorhersehen konnte. Für letztes Jahr haben viele das Metaverse als Trend im Recruiting gesehen. Ich selbst konnte darin allerdings keine praktische Relevanz für HR (oder irgendein anderes Feld) sehen.

Letztes Jahr ist aber einiges geschehen. Neue Bundesregierung, Krieg, Corona, Inflation, das Ende des billigen Geldes, viele Entlassungen im Tech-Bereich. Ich möchte mich also gerne wieder in die Riege derjenigen einreihen, die einen Ausblick wagen und die wichtigsten Trends für das Jahr 2023 prognostizieren.

ChatGPT und Generative AI

Talent Engagement

Corporate Influencer

ChatGPT und Generative AI

Im November wurde ChatGPT veröffentlicht. Und die Business-Welt ist durchgedreht. Sofort war LinkedIn voll mit möglichen Use Cases für die verschiedensten Bereiche. SEO-Texte, Hilfe im Projektmanagement, Gedichte und Witze, Datenanalyse, sogar ganze Webseiten und Apps lassen sich mit diesem Chatbot erstellen.

Auch im Recruiting fallen sofort einige Anwendungsmöglichkeiten ein. Anschreiben im Active Sourcing, die Erstellung von Boolean Strings, Stellenanzeigen, Recruiting-Posts auf LinkedIn – überall, wo Texte (oder Bilder!) erstellt werden müssen, kann OpenAI mit ChatGPT und DALL-E helfen. Die KI kann aber auch unterstützen beim Projektmanagement, um Aufgaben zu priorisieren oder um tiefer in bislang unbekannte Themen einzusteigen.

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Meine Prognose: 2023 ist der Start eines Zeitalters, in dem KI von der breiten Öffentlichkeit angewandt wird. Mal gut, mal nicht so gut. Wer für sich herausfindet, was gut funktioniert, kann Produktivität extrem steigern. Auch im Recruiting.

Screenshot von ChatGPT: Die KI skizziert kurz ein Karriereseiten-Projekt und gibt eine Einschätzung zum Zeitrahmen
Wie könnte ein Karriereseiten-Projekt ablaufen und wie lange dauert das? ChatGPT gibt erste Hinweise, mit denen weitergearbeitet werden können (Screenshot: chat.openai.com/chat)

Talent Engagement

Im Active Sourcing ist es mittlerweile extrem einfach, passende Profile zu finden. Schwieriger ist es, überzeugende Nachrichten zu schreiben und eine positive Antwort von Kandidat:innen zu erhalten. Im Personalmarketing gibt es eine ähnliche Tendenz. Durch bessere Targeting-Möglichkeiten ist es recht einfach, Stellenanzeigen an passende Talente auszuspielen. Die Kunst liegt darin, sie zum Bewerben zu bewegen.

Im Sourcing, Personalmarketing oder anderen Disziplinen des Talent Acquisition ist eine Sache extrem hilfreich: Eine bestehende Verbindung zu Talenten zu haben. Wer Dich kennt, antwortet auf Deine Sourcing-Nachricht. Wer Dein Unternehmen kennt und mag, wird sich eher bewerben.

Talent Engagement beschreibt all die Maßnahmen, die vor (und nach) einer Bewerbung zu einem Austausch mit Kandidat:innen führen. Ein netter Austausch auf einer Karrieremesse, Sichtbarkeit auf LinkedIn, ein Hackathon oder Tag der offenen Tür, Sponsorings, ein Online-Quiz oder PR-Maßnahmen, um in der Fachpresse aufzutauchen. Talent Engagement könnte demnach irgendwo zwischen Employer Branding, Personalmarketing und Sourcing angesiedelt sein, zielt aber immer auf den Austausch und Beziehungsaufbau.

Unternehmen, die 2023 erfolgreich Beziehungen zu Menschen aufbauen können, werden keine Probleme im Recruiting haben. Wer unsichtbar ist und bleibt, hat auch weiterhin mit vakanten Positionen zu kämpfen.

Corporate Influencer

Influencer Marketing im Recruiting wird bisher vor allem so verstanden: Externe Influencer:innen machen Werbung fürs Unternehmen oder für ganz konkrete Azubijobs. Das funktioniert auch weiterhin. Allerdings wissen mittlerweile alle, was Influencer Marketing ist, können organische von bezahlten Posts unterscheiden und wissen, dass Influencer:innen für Geld fast alles promoten würden. Ergo: Die Glaubwürdigkeit sinkt.

2023 werden wir mehr Unternehmen sehen, die interne Influencer:innen nutzen, um die eigene Employer Brand zu stärken und Aufmerksamkeit auf Jobs zu bekommen. Ein toller Recruiting Trend, denn: Menschen vertrauen Menschen. Unternehmen sind anonym. Erst wenn ein echtes Gesicht eine Botschaft verbreitet, wird sie glaubhaft. Corporate Influencer treten freiwillig in die Öffentlichkeit, um über Themen ihrer Wahl zu sprechen. Den Erfolg einer Marketing-Kampagne, ihre Lieblingsmusik, die letzte Reise nach Griechenland oder die verrückte Weihnachtsparty mit den Kollegen.

Corporate Influencer können am Arbeitsplatz TikTok-Videos drehen, auf LinkedIn Posts verfassen und das Netzwerk ausbauen oder YouTube-Videos über ihr Lieblingsthema drehen. Dabei ist der Inhalt selbst gar nicht so wichtig. Sichtbarkeit fürs Unternehmen und Authentizität sind Schlüssel zum Erfolg. Corporate Influencing ist deswegen auch erfolgreicher, wenn es aus Eigeninitiative und freiwillig erfolgt – und nicht als Aufgabe im Arbeitsvertrag steht oder durch Workshops forciert wird.

Die Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Influencer:innen ist deswegen nicht ganz einfach. Auf der einen Seite möchten Unternehmen die Hoheit über den Außenauftritt haben. Auf der anderen Seite kann Corporate Influencing nur dann erfolgreich sein, wenn es zu 100 % frei ist. Unternehmen können Freiraum lassen und Angestellte zum aktiv sein ermutigen, sollten aber nur dann aktiv eingreifen, wenn der Brand ganz offensichtlich geschadet wird.

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Gute Beispiele für Corporate Influencer sind Cawa Younosi von SAP, Kevin aka. Poca von LIDL oder auch Elaine Victoria, die Ende 2021 mit selbst aufgenommen Videos an der Aldi-Kasse viral gegangen ist.

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Daten statt Post & Pray: Mehr Bewerbungen dank Automatisierung

Reichweiten- und Bewerbermangel haben zwar immer dieselben Folgen, aber nicht immer die gleichen Ursachen. Mit den neuen Features des Jobspreaders packst Du das Problem an der Wurzel, machst Handlungsbedarf sichtbar und erhöhst den Bewerber-Rücklauf Deiner offenen Stellen.

Warum offene Stellenausschreibungen nicht in einem angemessenen Zeitraum besetzt werden können, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt oder die mangelnde Qualität von Stellentiteln und Stellenanzeige. Im Endeffekt ist es meistens die fehlende Online-Reichweite von offenen Jobs, die den Recruiter:innen das Genick bricht. Um diesen Herausforderungen die Stirn bieten zu können, hat sich das Team der Wollmilchsau in den letzten Jahren neue Lösungsansätze zu verschiedenen Themen überlegt.

Die daraus entstandenen Jobspreader-Features sollen unsere Kund:innen dabei unterstützen, den Reichweitenmangel hinter sich zu lassen und mithilfe von Echtzeitdaten strategisch vorausschauend zu planen, statt reaktiv Brände zu löschen, die man hätte verhindern können.

Mit automatisierter Stellentitel-Optimierung, Echtzeit-Arbeitsmarktdaten und ergebnisorientierter Anzeigenausspielung lässt sich der Bewerberflaute, die durch fachlichen und regionalen Arbeitskräftemangel entsteht, proaktiv entgegenwirken. Gleichzeitig behältst Du stets den Überblick über Quantität und Qualität Deines Bewerber-Rücklaufs und kannst rechtzeitig eingreifen, bevor Probleme entstehen. Im Jobspreader-Whitepaper stellen wir Dir die Chancen und Möglichkeiten des Jobspreaders genauer vor.

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Jobtitel-Qualität

Bei den Themen Jobtitel und Ausschreibungen tauchen in Unternehmen meist immer wieder die gleichen Fragen und die gleichen Probleme auf: Wie wird die Stelle am Markt gefunden? Was ist ein guter Jobtitel? Auch das Überzeugen der Stakeholder kann eine Herausforderung für sich sein. Dabei sind die richtigen Jobtitel so wichtig!

Schlechte Stellentitel wirken sich negativ auf die Auffindbarkeit und/oder die Qualität der Bewerber-Reichweite aus. Sie gefährden das Ziel, eine Stelle rechtzeitig zu besetzen. Viele Recruiter:innen und Personalverantwortliche sind sich der Bedeutung guter Stellentitel immer noch nicht ausreichend bewusst. Dabei ist das Problem schnell erklärt: Soll eine offene Position im Internet gefunden werden, muss nach diesen Titeln auch gesucht werden. Hierfür sind ein gewisses Suchvolumen und eine angemessene Popularität innerhalb der Suchmaschinen wichtig. Doch auch die Titelstruktur ist für die Auffindbarkeit des Jobs maßgebend.

Mit unserem Tool, dem „Jobtitel Quality Index“ (kurz: JQX), stellt der Jobspreader ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem Du Stellentitel ohne großen Aufwand überwachen und verbessern kannst. Der JQX zeigt Dir die Schwachstellen und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für einen nachgefragten, spitz genug formulierten und strukturell einwandfreien Jobtitel. Wie Du damit schnell und einfach Quick-Wins im Recruiting aktivierst und was für einen Einfluss gute Jobtitel tatsächlich auf Deine Reichweite haben, erklären wir Dir in unserem Whitepaper “Strategisches Personalmarketing mit dem Jobspreader”.

Jobtitel Jobspreader Post Pray
Der Jobtitel Quality Index (JQX) bewertet jeden einzelnen Stellentitel nach objektiven Erfolgskriterien und generiert automatisch konkrete, unmittelbar umsetzbare Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Titelqualität und des Bewerber-Rücklaufs.

Markt & Wettbewerb

Das Fachkräfteangebot in einem bestimmten Berufsbild und einer bestimmten Region dient als zuverlässiger Indikator für die Identifikation von Mangel- und Engpassprofilen.

Du solltest bereits vor der offiziellen Suche nach neuen Mitarbeiter:innen die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt kennen, um zu wissen, was Du vom Markt erwarten kannst. Hierfür kann das Beantworten folgender Fragen hilfreich sein: Wie ist das Marktpotenzial und wie viele Arbeitssuchende gibt es in den jeweiligen Berufen? Mit diesen Informationen kannst Du Deine Recruiting-Strategie besser planen und von Anfang an die richtigen Sourcing Methoden festlegen.

So kannst Du nicht nur von Anfang an Budget für unzureichende Schaltungskanäle sparen, sondern im besten Fall auch Deine Time-to-Hire verkürzen. Was Du dafür wissen musst und wie Du diese Informationen zur internen Kommunikation nutzen kannst, erklären wir Dir ebenfalls in unserem Whitepaper unter „Markt & Wettbewerb“.

Marktdaten Jobspreader Post & Pray jpg
Im Bereich „Markt & Wettbewerb“ bekommt man einen Überblick über die ausgeschriebenen Positionen: Wie viele Mangelprofile gibt es und welche Stellen brauchen besondere Aufmerksamkeit?
Jede einzelne Stellenausschreibung wird analysiert und ins Verhältnis gesetzt. Über „Wettbewerbsanalyse“ können sogar ähnliche offene Positionen auf dem Markt angezeigt werden.

Jobspreader Reichweite & Maximierung

Das Schalten von Stellenanzeigen auf Jobbörsen ist immer noch eine beliebte Vorgehensweise bei der Akquise von Kandidat:innen. Meist wird hier unabhängig von den erzielten Ergebnissen ein Pauschalpreis für einen klar definierten Zeitraum (z.B. 30 Tage oder drei Monate) gezahlt. Nach Ablauf muss dieser manuell verlängert werden. Dieses Modell wird auch gerne “Post & Pray” genannt und ist bei den aktuellen Marktanforderungen schon lange nicht mehr zeitgemäß. Es wird immer deutlicher, dass „Post & Pray“ allein nicht reicht, um genügend Bewerbungen zu generieren.

Wie bei der Altersvorsorge gilt auch hier: Auf mehreren Beinen steht man besser. Der Jobspreader bietet Dir und Deinen Jobs einen individuellen Kanalmix für die Ausspielung der Anzeigen und garantiert Dir einen vorher festgelegten Bewerber-Rücklauf. Dein Vorteil: endlich keine mühsamen Abstimmungsprozesse mehr und planbarer Bewerber-Rücklauf. Am Ende bleibt mehr Zeit für das, was unseren Beruf ausmacht: Human Relations – die Arbeit mit Menschen.

Jobspreader Reichweite Post & Pray
Im Jobspreader-Dashboard behältst Du Deine Jobs stets im Blick. In Echtzeit kannst Du die Aufrufe Deiner Stellenanzeigen kontrollieren und das bisher ausgegebene Budget prüfen.

Unsere neuen Features erleichtern Dir nicht nur den Recruiting-Alltag, sondern erhöhen gleichzeitig auch Deinen Bewerber-Rücklauf. Falls Du in einem persönlichen Gespräch mehr darüber erfahren möchtest, vereinbare doch direkt eine Demo mit uns. Wir freuen uns auf Dich!

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Indeed-Experiment: von der Jobsuchmaschine zur hässlichen Jobbörse?

Da ist etwas faul im Staate Dänemark Indeed.

Seit dem fulminanten Markteintritt vor einigen Jahren konnte sich Indeed zu einem echten Platzhirsch in Deutschland etablieren. Doch in den letzten Jahren hat die Jobsuchmaschine ihr Angebot „verschlimmbessert“, anstatt es sinnvoll auszubauen. Was genau passiert ist und welche Auswirkungen es hat, schauen wir uns in diesem Artikel etwas genauer an.

Was ist Indeed?

Gestützt durch die prall gefüllte Kasse der japanischen Mutter Recruit Holdings Ltd. hat Indeed keine Kosten und Mühen gescheut, dem Marktführer Stepstone und anderen Jobbörsen Aufmerksamkeit, Reichweite und Marktanteile abzujagen. Durchaus mit Erfolg.

Indeed war ursprünglich eine Jobsuchmaschine, die nach dem Cost-per-Click-Modell funktioniert. Die Plattform generiert Einnahmen durch den Verkauf von Produkten im Bereich Stellenanzeigen, Employer Branding und Lebenslaufsuchen an Arbeitgeber und Unternehmen, die Personal einstellen wollen.

Die Website funktioniert außerdem als eine Art Crawler: Das bedeutet, Stellenangebote von Tausenden von Websites, darunter Jobbörsen, Personaldienstleistungsunternehmen, Verbänden oder Karriereseiten von Unternehmen werden durchsucht und auf Indeed gebracht. Diese Funktion ist für Unternehmen sowie Bewerber:innen kostenlos. Für Unternehmen ist das allerdings nur auf den ersten Blick der Fall. Die kostenlose Einbindung der Anzeigen wird zur Kontaktanbahnung eingesetzt.

Arbeitgeber sollen nämlich Premium-Stellenanzeigen buchen, die dann – je nach Gebot – ganz vorne in den Suchergebnissen platziert werden.

Was macht(e) Indeed gut?

Indeed positionierte sich ursprünglich als eine frische Alternative zu den verstaubten Jobbörsen. Als Jobsuchmaschine konnte die Plattform drei Dinge besonders gut, die normale Jobbörsen nicht konnten:

a) Sie konnte die Stellenangebote eines Unternehmens relativ einfach automatisch einlesen.

b) Das Rangieren in den Suchergebnissen konnte im Rahmen von Premium-Kampagnen auf Cost-per-Click Basis beeinflusst werden. Kosten entstanden dem Kunden nur, wenn auf seine Anzeige tatsächlich geklickt und der Nutzer auf die Karrierewebseite weitergeleitet wurde.

c) Beim Klick auf den Teaser der Stellenanzeige in den Suchergebnissen wurde dann direkt auf die Karriere-Webseite des Kunden umgeleitet, wo sich die Bewerber:innen sinnvollerweise nicht nur mit dem Job, sondern auch gleich mit der Employer Brand auseinandersetzen konnte.

Im Großen und Ganzen hat Indeed den im Marketing bewährten Ansatz von Google AdWords Werbung für den Jobmarkt adaptiert und im großen Stil verfügbar gemacht. Das machte sie zu einer sehr spannenden Alternative zu Größen wie Stepstone. Zunächst haben sie alles richtig gemacht. Bis die ersten Änderungen kamen.

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Die Usability

Indeed ist mittlerweile groß in Deutschland. In der Welt sowieso. Und wenn Unternehmen sehr groß werden, fangen sie manchmal an zu glauben, dass sie unfehlbar sind. Der Erfolg gibt ihnen schließlich Recht.

Vor ein paar Jahren hat Indeed heimlich angefangen, an den oben erwähnten Grundpfeilern ihres bisherigen Erfolgs zu schrauben. Im Rahmen eines großangelegten weltweiten Usability-Experiments, wurde eine entscheidende Änderung getestet und mittlerweile umgesetzt.

Beim Klick auf einen Job-Teaser in den Suchergebnissen soll der Jobsuchende nicht mehr direkt auf die Karriere-Webseite des ausschreibenden Unternehmens weitergeleitet werden, sondern zunächst auf der Indeed Plattform verbleiben. Statt der Weiterleitung wird zunächst eine Volltext Anzeige eingeblendet und erst beim zweiten Klick auf einen dafür vorgesehen Button innerhalb der Vorschau auf die Karriere-Webseite umgeleitet.

Den Ablauf kennen die meisten von Euch bereits von Stepstone. Auch dort wird die vollständige Anzeige zunächst auf Stepstone angezeigt, bevor dann der Klick auf „Bewerben“ auf die Seite des Kunden bzw. in seinen Bewerbungsprozess führt.

Die möglichen Gründe von Indeed

Doch warum übernahm Indeed dieses Verfahren? Hier kann man lange spekulieren. Zum einen wird der oder die Jobsuchende länger auf der Plattform gehalten. Der User schaut sich ggf. mehrere Jobs an, bevor er dann nur bei echtem Interesse die Indeed Seite verlässt, um sich beim Unternehmen zu bewerben. Ein:e Jobsuchende:r „produziert“ so wahrscheinlicher mehr Klicks, als wenn er oder sie jedes Mal zu Indeed zurück kehren muss, um weiter zu suchen.

Ganz egal, ob Ihr mit Indeed direkt nach Cost-per-Click oder über Variationen von Capped Budget Anzeigen abrechnet, könnte das Implikationen für Euch haben. Unsere erste Annahme 2018 bestätigte sich: Indeed fing nämlich an, das unvollständige Weiterleiten, also das Öffnen der Volltext Anzeige auf Indeed, in Rechnung zu stellen.

Ein weiterer theoretischer Grund, der uns damals eingefallen war, könnte die Vergleichbarkeit der Performance sein. Da Unternehmen (weltweit) nun im Personalmarketing zunehmend auf Web-Analytics setzen, sehen sich „Bewerber-Lieferanten“ auch zunehmend in Erklärungsnot, wenn Zahlen unterschiedlicher Plattformen und Modelle unter Zuhilfenahme von Analytics-Halbwissen miteinander verglichen werden.

„Stepstone hat ja eine Bewerber-Conversion-Rate von 30% und Indeed nur 4,79%, da liegen doch Welten zwischen.“, hat bestimmt schon mal der eine oder andere von Euch von sich gegeben, ohne sich die Mühe einer vernünftigen ROI-Rechnung (Return-on-investment) pro Bewerbung zu machen.

Und so könnte es sein, dass es für ein Unternehmen wie Indeed einfacher erscheint, an der Conversion-Rate zu drehen, als Euch zu erklären, warum sie trotz oberflächlich betrachtet schlechterer Conversions nicht schlechter sind als Stepstone. Ein Nutzer, der sich bereits bewerben möchte und erst dann von der Plattform zu Euch auf die Karriere-Webseite wechselt, wird natürlich eine bessere Conversion erzielen als ein Nutzer, der Eure Anzeige in voller Länge zum ersten Mal bei Euch auf der Seite sieht.

Die Umsetzung

So viel zur Theorie. Noch spannender ist die praktische Umsetzung. Im Gegensatz zu Stepstone verfügt Indeed nicht über die Original-Anzeigen der Kunden inklusive der CI, Layout, Formatierung usw. Die Anzeigen werden von Indeed, wie bereits erwähnt, in den aller meisten Fällen gecrawlt und ausgelesen.

Ausgelesen wird hierbei nur der Text und mit Glück auch die Formatierung. Corporate Indentity ist nur mit einem eigenhändig angelegten Unternehmensprofil möglich, in dem ein Profil- sowie Headerbild hochgeladen werden kann.

Stellenanzeige auf indeed

Schaltet Ihr die Anzeige nicht selbst bei Indeed, sondern werdet von der Plattform gecrawlt, so ist die Darstellung schon eine etwas puristischere. Dennoch muss man festhalten, dass sich das Layout im letzten Jahr deutlich verbessert hat und das Layout lesbarer geworden ist.

Die Möglichkeit, sich von den anderen Jobangeboten abzugrenzen, ist trotzdem nicht gegeben. Und auch wenn wir uns die noch besser aussehenden Varianten der neuen Indeed-Anzeigenvorschau herauspicken, so finde ich sie in Sachen CI und Employer Branding nach wie vor eher hinderlich als dienlich. Es fehlen jegliche Optionen, aus dem grauen Einheitsbrei herauszustechen.

Einige Unternehmen haben uns bereits zurückgespielt, dass sich ihre Erfahrungen mit Indeed tatsächlich verschlechtert haben. Die eingehenden Bewerbungen seien mittlerweile kaum noch zu gebrauchen. Dies geht so weit, dass einige Arbeitgeber über Indeed eingehende Bewerbungen gar nicht mehr bearbeiten, da nur selten etwas Brauchbares dabei ist. Autsch.

Registrierungszwang für Bewerber:innen

Doch schlimmer geht’s immer. Denn mittlerweile gibt es noch ein viel größeres Problem. Das Problem heißt: Registrierungszwang!

Den Button „Einfach bewerben“ über der Stellenanzeige sollte man nicht mehr allzu wörtlich nehmen. So „einfach“ ist der Bewerbungsablauf auf Indeed nämlich nicht mehr.

Interessieren sich Kandidat:innen für Eure Stelle, bekommen sie zuerst die nicht allzu schöne Stellenanzeige direkt auf Indeed angezeigt. Im Anschluss zwingt Indeed die Interessent:innen zu einer Bewerbung, greift nochmal eben schnell deren Daten ab oder vergrault Euch die Bewerber:innen direkt. Erst nach dem Erstellen eines Indeed-Accounts werden Kandidat:innen auf Eure interne Stellenanzeige weitergeleitet (häh?). Das geschieht bei den gecrawlten ebenso wie bei den Premium-Stellenanzeigen.

Aus einem Klick werden mir nichts, dir nichts drei bis fünf Klicks.

Seit Ewigkeiten versuchen wir Unternehmen davon zu überzeugen, dass Registrierungszwänge absolute Abbruchgaranten sind. Bewerber:innen für Mangelprofile sind nicht darauf angewiesen, lange Registrierungsformulare auszufüllen, um ihre Bewerbung abzuschicken. Es gibt auch zahlreiche andere freie Stellen, die eine kürze und einfachere Form der Bewerbung anbieten.

Zwar ist das Indeed-Formular relativ kurz, aber dennoch ist es eine Hürde, die es nicht geben müsste und im Zweifel eher gegen eine Bewerbung, als für eine Bewerbung spricht.

Ganz zu schweigen von den Mails mit ähnlichen freien Stellen, die Bewerber:innen im Anschluss an ihre Registrierung zugesandt bekommen. Die Kandidat:innen auf den letzten paar Metern wegen eines anderen Jobs im Posteingang zu verlieren, ist mehr als ärgerlich. Natürlich insbesondere dann, wenn man tatsächlich für eine Premium-Stellenanzeige bezahlt hat.

Wir fassen zusammen: Ohne die direkte Weiterleitung auf die Karriere-Webseite des Unternehmens, ohne direkten Kontakt zur Employer Brand, dafür mit einem zusätzlichen Registrierungszwang, wurde Indeed aus unserer Sicht von einer vergleichbaren bis besseren Stepstone-Alternative zu einer schlechteren. Schade.

Was tun?

Wenn Euch die Darstellung Eurer Anzeigen nicht egal ist, solltet Ihr als Partner oder direkter Kunden von Indeed als erstes prüfen, wie Eure Anzeigen überhaupt auf der Plattform aussehen und wie genau die Weiterleitung auf die Karrierewebseite (wenn überhaupt) zustande kommt.

Werden Eure Anzeigen lediglich gecrawlt oder ihr nutzt die kostenlosen Stellenanzeigen, dürfte der Registrierungszwang zwar nerven, aber Euch immerhin nicht teuer zu stehen kommen.

Falls Ihr direkter und zahlender Kunde von Indeed seid, meldet Euch bei Eurem Ansprechpartner und teilt Eure Meinung über den Registrierungszwang mit. Falls Ihr über einen Partner mit Indeed arbeitet, informiert Euch bei ihm, ob er diesbezüglich bereits in Kontakt mit Indeed steht. Viel mehr kann man nicht machen, außer sich von Indeed zurückzuziehen.

Bei Indeed handelt es sich um einen amerikanischen Konzern, der zu einer japanischen Holding gehört. Punktuell Einfluss zu nehmen, ist praktisch nicht möglich. Unternehmerisch verstehen wir durchaus, dass bei gewissen Entscheidungen die Interessen der Kunden nicht immer sinnvoll berücksichtigt werden können und müssen. Bei Unternehmen mit erheblicher Marktmacht und Medienpräsenz macht der Ton in solchen Fällen dann doch etwas mehr aus.

Indeed hat sich über Jahre den Ruf im Markt erarbeitet, eigene Entscheidungen ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen. Das wissen (ehemalige) Partner, Marktbeobachter und langjährige Kunden nur zu gut.

Ursprünglich habt Ihr Weiterleitungen auf Eure hübschen Stellenanzeigen gekauft? Bekommen tut Ihr nun aber weniger hübsche und vielleicht sogar unvollständige Anzeigen bei Indeed? Zusätzlich wird plötzlich noch ein Registrierungsformular zwischengeschaltet, durch das Eure potenziellen Bewerber:innen erst einmal als Datensatz in der Indeed-Datenbank landen, statt in Eurem Bewerberpool? Kommuniziert wird nichts, weder an Partner noch an Kunden? Well, willkommen zur neusten Folge „How the (Indeed) world works”.

Wir sind gespannt, was Indeed sich noch so einfallen lässt und bleiben dran. Und das solltet Ihr im Sinne Eures Employer Brandings, ROI und Nerven auch tun 🙂

Disclaimer

Wir, die Wollmilchsau GmbH bzw. die Lösung Jobspreader, waren langjähriger Agentur-Partner von Indeed. Wir promoten Stellenanzeigen unserer Kunden im Rahmen von Premium-Kampagnen automatisiert auf verschiedenen Plattformen, in der Vergangenheit auch bei Indeed.

Das ist heute nicht mehr der Fall, wodurch ein Wettbewerbsverhältnis entsteht, das aus journalistischer Sicht zu einem Interessenkonflikt führen kann. Die Aktualisierung des Artikels soll allerdings unabhängig davon zur Aufklärung dienen und unsere Meinung zur aktuellen Situation darstellen. Die Veröffentlichung unserer Erkenntnisse erscheint uns in unserer Funktion als HR-Medium als gerechtfertigt.

Dieser Artikel wurde ursprünglich 2018 veröffentlicht und von uns aktualisiert. Unsere Sorgen und Bedenken bezüglich der oben dargestellten Entwicklungen haben wir Indeed bereits 2018, damals noch als Partner, ausführlich dargelegt. Details aus unserer direkten Kommunikation mit Indeed fanden hier keine Erwähnung. Indeed wurde in 2018 über die bevorstehende Veröffentlichung des Artikels informiert.

 

Personalmarketing-Mix: Welcher Kanal ist der richtige?

Ohne Sichtbarkeit von Stellenanzeigen keine Aufmerksamkeit. Ohne Aufmerksamkeit keine Bewerber. Ohne Bewerber keine besetzten Stellen. Wer erfolgreich online rekrutieren möchte, muss in erster Linie im Internet sichtbar sein und sollte auf einen effizienten Personalmarketing-Mix setzen. Doch welche Kanäle performen überhaupt?

Auf der Suche nach neuem Personal treffen allerdings viele Vorstellungen und Meinungen von Recruitern, Stakeholdern und Fachabteilungen aufeinander. Oft aus Gewohnheit und mit der (mir verhassten) Floskel „Das haben wir aber immer so gemacht“ auf den Lippen, wird die Stellenanzeige auf einer Jobbörse geteilt und im Anschluss gehofft und gebetet. Alles auf eine Karte zu setzen ist im Personalmarketing unvernünftig und führt in vielen Fällen dazu, dass die Besetzungsdauer ins Unermessliche steigt. Doch was ist die Alternative?

Im ersten Teil unserer Artikel-Reihe wollen wir uns genauer anschauen, was die Vor- und Nachteile von Jobbörsen und Jobsuchmaschinen sind. Im zweiten Teil geht es um die Ansprache von Passiv-Wechselwilligen auf Social Media Plattformen.

Am Ende hast Du einen guten Rundumblick zu relevanten Themen, wie Du einen vorausschauenden Personalmarketing-Mix auf die Beine stellen kannst.

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Was sind die Vor- und Nachteile von Jobbörsen?

Um Jobbörsen und ihre Einsatzbereiche besser zu verstehen, sollten wir uns die Vorzüge und Schwachpunkte genauer ansehen.

Jobbörsen unterscheiden sich neben der Anzahl der angebotenen Stellenanzeigen und Features zusätzlich durch die Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen. Neben allgemeinen Jobbörsen (Generalisten), gibt es auch viele spezialisierte Jobbörsen, die sich auf bestimmte Branchen konzentrieren.

Zu den bekanntesten Generalisten gehören zum Beispiel Stepstone, Monster und Kimeta. Generalisten, vor allem die ganz großen, haben eine hohe Reichweite – gleichzeitig aber auch hohe Streuverluste. Spezialisten und Nischen-Jobboards haben hingegen meist eine kleinere Reichweite, dafür  weniger Streuverluste. Durch die hohe Anzahl an verschiedenen Jobbörsen (rund 1.500) stellt sich aber auch gleichzeitig die Frage: Auf wie vielen verschiedenen Börsen schauen die Kandidaten wirklich nach Jobs? Mit einem ausgeglichenen Personalmarketing-Mix hat dies herzlich wenig zu tun. Aber nun mal direkt in die Vor- und Nachteile:

Personalmarketing-Mix: Vor- und Nachteile der Jobbörsen

Vorteile Jobbörse:

  • Es ist keine eigene Karriereseite notwendig. Für Kleinstunternehmen, die nur alle Jubeljahre eine offene Stelle haben, ist das durchaus hilfreich. Wer allerdings im Jahr mehr als zehn Stellen neu zu besetzen hat, sollte eine Karriereseite haben.
  • Es werden standardisierte Anzeigen-Templates angeboten. Auch hiervon können kleine Unternehmen profitieren.
  • Es gibt eine große Vielfalt an Jobbörsen, die entweder (siehe oben) allgemein oder aber auch spezialisiert sind.

Nachteile Jobbörse:

  • Jobbörsen funktionieren immer noch nach dem Post & Pray Prinzip und teilen Stellenanzeigen über ein Festpreis-Modell nach Laufzeit. Heißt: Deine Stellenanzeige bleibt eine festgelegte Zeit online – ganz egal, wie viele Kandidaten sie sehen und wie viele sich bewerben. Hast Du die Stellenanzeige für einen recht hohen Festpreis in einer Stellenbörse veröffentlicht, kannst Du erst einmal nur auf Bewerbungen hoffen. Insbesondere für Engpassberufe sind die Ergebnisse oft kaum Erfolg bringend.
  • Zwar kann man ein einfach zu befüllendes Template nutzen – dieses hat allerdings nichts mit dem eigenen Employer Branding zu tun. Mit einer austauschbaren Stellenanzeige ohne Branding findet kein Cultural Fit statt. Durch authentisches Employer Branding und eine sinnvolle Arbeitgeber-Positionierung, erreichst Du eher die Bewerber, die Du Dir für das Unternehmen und die Stelle wünschst.
  • Die Messbarkeit auf Stellenbörsen ist stark eingeschränkt. Meist geschieht dies nur auf Nachfrage. Erhältst Du überhaupt Zahlen vom Anbieter, musst Du Dich durch Zahlen wühlen, die oft nur nebensächlich bis uninteressant sind. Impressionen sind zum Beispiel so ein Wert. Wie häufig Deine Stellenanzeigen eingeblendet und wie häufig sie geladen wurde, ist nichtssagend. Hat der Bewerber überhaupt bis zu Dir gescrollt? Wie viele Kandidaten haben tatsächlich Deine Stellenanzeige gesehen und wie lange wurde die Anzeige gelesen?

Worin unterscheiden sich Jobbörsen von Jobsuchmaschinen?

Der Unterschied mag vielen nicht ganz klar sein und tatsächlich verwirrt die Bezeichnung „Meta-Jobbörsen“ für Jobsuchmaschinen zusätzlich.

Jobsuchmaschinen sind Job-Crawler, die Webseiten indexieren, auf denen Jobs zu finden sind. Sie veröffentlichen also selbst keine Stellenanzeigen, sondern durchsuchen andere Jobbörsen und Karriereseiten. Es werden alle Jobs gezogen und und ausgespielt – nicht nur die, die am größten sind oder am meisten Geld bezahlen. Die Anzahl und Auswahl ist also größer als bei reinen Jobbörsen – was für Deine Sichtbarkeit und Deinen Personalmarketing-Mix hilfreich ist. Jobsuchmaschinen greifen in Deutschland rund die Hälfte aller Bewerber online ab.

Vor- und Nachteile von Jobsuchmaschinen

Vorteile Jobsuchmaschinen:

  • Direkte Weiterleitung auf Deine Karriereseite. Im Gegensatz zur Jobbörse leitet die Jobsuchmaschine den Klick auf die Stellenanzeige direkt auf die eigene Karriereseite weiter. Ergo: Du wirst Deinem Cultural Fit gerechter und findest eher Mitarbeiter, die zu Dir und Deinem Unternehmen passen.
  • Lückenlose Messbarkeit der Nutzerströme, wenn Du deine Karriereseite, Jobbörse und Stellenanzeige mit Recruitment Analytics ausgestattet hast. So kannst Du messen, wo Dein Bewerber herkommt, was er macht und ob er eine Bewerbung abschickt.
  • Abrechnung nach Bewerber-Klicks (CPC-Modell), weg von Post & Pray. Kosten fallen nur an, wenn Kandidaten tatsächlich auf Deine Stelle klicken und sie auch sehen.

Nachteile Jobsuchmaschinen:

  • Nur aktiv Jobsuchende werden angesprochen. Das gilt allerdings auch für Jobbörsen. Passiv-Wechselwillige, die zwar ihren Job wechseln würden, jedoch nicht aktiv danach gucken, werden mit beiden Modellen nicht abgeholt.
  • Um Jobsuchmaschinen zu verstehen, bedarf es eines gewissen Know-hows im Performance-Marketing. Es gilt zu verstehen, wie die Suchmaschinen funktionieren und wie man sie am besten für sich einsetzt. Wenn man allerdings im Recruiting arbeitet, sollten gewisse Kenntnisse in diesem Bereich dazugehören.

Wieso ist der Personalmarketing-Mix so wichtig?

Um einen typischen Brot-und-Butter-Job zu besetzen, benötigst Du im Durchschnitt 500 bis 1.000 Anzeigenaufrufe. Wenn Du eine gut optimierte Karriereseite nutzt, bekommst Du bei ungefähr jedem 50. Aufruf der Stellenanzeige eine Bewerbung. Bei einer mittelmäßig optimierten Karriereseite und Stellenanzeige etwa bei jeder 100. Solltest Du auf Deiner Seite immer noch einen Log-In-Zwang haben und nicht gerade eine Love-Brand sein, dann wirst Du eher 150 oder 200 Aufrufe benötigen, um eine Bewerbung zu generieren. Mit diesen Infos kannst Du Dir ungefähr ausrechnen, wie viele Aufrufe Du benötigst, um Deine Stelle zu bewerben.

Personalmarketing-Mix: Bewerbung pro Anzeigenaufruf

Um eine möglichst hohe Anzahl an Bewerbern zu erreichen, solltest Du Dich im Personalmarketing breit aufstellen. Auf einem Bein lässt es sich im Recruiting nicht besonders gut stehen. Wer erfolgreich rekrutieren möchte, muss in erster Linie gefunden und gesehen werden. Solange Deine Stellenanzeigen nicht sichtbar sind, kannst Du auch nicht überzeugen.

Jobbörsen und Jobsuchmaschinen zielen auf die aktiv Jobsuchenden ab. Doch insbesondere in Mangelberufen kannst Du dich nicht alleine darauf verlassen. Um auch Passiv-Wechselwillige in Deiner Branche zu erreichen, solltest Du auch Social Media Recruiting und Active Sourcing in Betracht ziehen. Welche Kanäle es in der Social-Media-Welt gibt und welche Vor- und Nachteile sie bringen, erfährst Du in unserem zweiten Teil “Personalmarketing-Mix: Welcher Kanal ist denn nun der richtige?”.

Wenn Du auf dem Laufenden bleiben willst, trage Dich gerne für unseren Newsletter ein. Mehr Informationen findest du auch in unseren Recruiting Whitepaper.

Smart HRM: Chancen und Risiken digitaler Tools im Personalbereich

Prof. Christian Gärtner hat mit „Smart HRM“ das erste umfassende Fachbuch geschrieben, das in der Tiefe die Auswirkungen neuer Technologien auf die HR-Arbeit auslotet. Entlang der Linie Künstliche Intelligenz, Analytics & Automatisierung klärt er über Grundbegriffe und Konzepte auf und vermisst deren Auswirkungen auf die HR-Arbeit anhand praktischer Einsatzszenarien.

Egal ob im Personalmarketing, dem Performance Management, der Personalentwicklung, -planung oder -bindung: Die Liste der digitalen Tools für Analytics und Automatisierung ist lang. Was geht bereits und was geht noch nicht? Während zahlreiche Personalmarketer immer noch von Künstlicher Intelligenz reden, als wäre es Zauberei, fasst Gärtner in „Smart HRM“ sachlich zusammen, was sich hinter all diesen Schlüsselbegriffe verbirgt. Anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht Gärtner die Chancen von Algorithmen, Big Data und Machine Learning. Gleichzeitig wirft er die Frage auf, welche Risiken sie bergen. Anstatt verallgemeinernde Globalurteile über die Sinnhaftigkeit von digitalen Tools in der Personalarbeit zu fällen, befasst Gärtner sich mit den Tools in verschiedenen Einsatzbereichen. Durch diese Detailanalysen ist es möglich, einigen Antworten ein Stück näher zu kommen.

Können Maschinen besser und billiger arbeiten als Menschen?

Eine Frage, die in Diskussionen zum Thema Automatisierung und künstliche Intelligenz nicht nur in Personalabteilungen immer wieder auftaucht, ist die Frage nach der Ersetzbarkeit des Menschen. Arbeiten Maschinen präziser und billiger als Arbeitskräfte aus Fleisch und Blut? Bereits bei dieser Frage müsste einem auffallen, dass sie nicht ohne einen Blick auf das Einsatzgebiet zu beantworten ist.

Automatisierung ist nicht gleich Automatisierung und kann auf unterschiedlichen Stufen agieren. Automatisierte Personalauswahlentscheidungen sollen beispielsweise Vorurteile und Diskriminierungen vermeiden, um eine faire Auswahl zu treffen. Doch bei persönlich geprägten Entscheidungen kommen immer wieder Zweifel auf, ob Maschinen wirklich unabhängiger und vorurteilsfreier entscheiden können. Was es bereits für Möglichkeiten gibt und unter welchen Bedingungen diese Art der Automatisierung funktionieren kann, erklärt Gärtner mit geschärftem Blick.

Programmatic Job Advertising als hilfreiche Automatisierung

Wie groß der Mehrwert einer eingesetzten Automatisierung im Vergleich zum Aufwand ist, muss für jeden Einsatzbereich bewertet und entschieden werden. Bei einer gewissen Anzahl an offenen Stellen bietet der automatische Einkauf von Werbeflächen für Stellenanzeigen einen deutlichen Mehrwert, da die Umsetzung irgendwann händisch nicht mehr durchzuführen ist. Auch auf diese Möglichkeiten geht Christian Gärtner am Beispiel des Jobspreaders genauer ein.

Smart HRM: Buchcover

Smart HRM: Interview mit Prof. Christian Gärtner

Dein Buch trägt den Titel Smart HRM. Wie wird HRM smart?

«Smart» bedeutet zunächst intelligent oder clever. Und zu einer intelligenten Problemlösung gehört auch das Benutzen von Hilfsmitteln, also Tools, heutzutage eben oft digitaler Tools. Also müssen Personaler lernen, wie sie digitale Tools einsetzen können und was deren Schwächen sind, um letztlich gute Antworten auf komplexe Probleme finden zu können. Das geht los bei der Frage, welche Bewerber man einstellen sollte, weil sie die größten Chancen auf späteren Erfolg im Job haben. Es geht weiter über Entscheidungen, welche Personen in einem Team am besten zusammenarbeiten können oder welche am meisten voneinander lernen können. Bis hin zur Vorhersage, welche Mitarbeiter wahrscheinlich kündigen und ob unter ihnen Schlüsselpersonen oder High Performer sind. All diese Probleme kann man auch ohne Tools lösen, das ist aber nicht immer intelligent.

«Smart HRM» meint aber auch raffiniert, gerissen und scharfsinnig. Das erinnert daran, dass beim Einsatz von Tools immer Interessen eine Rolle spielen. Deshalb ist bei der Lösung komplexer Probleme immer auch Kreativität, Empathie, Mut und auch Chuzpe gefragt – alles Merkmale, die Tools oder Maschinen bisher nicht verwirklichen können. Deshalb lobe ich Tools nicht pauschal in den Himmel, aber ich verurteile die Tools auch nicht.

Welche digitalen Tools für die Personalarbeit und fürs Recruiting sind Deiner Meinung nach die wirklich innovativen Lösungen?

Um von einer innovativen Lösung zu sprechen, sollte diese neu und nützlich sein, also einigermaßen gut funktionieren. Dazu zählen vor allem text- und sprachbasierte Analyse- und Automatisierungstools, angefangen bei Sentiment-Analysen des Arbeitgeberimages oder Recruitingprozesses, über Chatbots für den Erstkontakt mit Kandidaten oder bei der Trainingsauswahl bis hin zu textbasierten Skill-Suchen für den Personaleinsatz. Das ist nicht ganz neu, aber nützlich, wobei sich der tatsächliche Nutzen erst in der konkreten Anwendung vor Ort zeigt. Aber es sieht so aus, als würde „Conversational HR“ mehr und mehr in der Praxis ankommen.

Weniger sexy, aber recht nützlich sind digitale Tools aus dem Bereich Robotic Process Automation. Damit können nicht nur Kosten eingespart werden, sondern auch die Qualität des Prozesses erhöhen, weil er schneller und fehlerfrei durchgeführt werden kann. Klassische RPA-Anwendungsfälle sind so etwas wie Emails automatisch versenden, Personaldaten aus dem Recruiting-System ins HR-Stammsystem übernehmen oder Reports erstellen und verteilen. Nicht zu vergessen sind natürlich Anwendungen zur Optimierung des Job Advertisings – da habt ihr ja mehr Insights als ich.

Müssen Personaler mehr IT und Statistik-Kenntnisse aufbauen, braucht es gar eine neue Art von Personaler?

Diejenigen Personaler, die sich als innovativ und zukunftsgestaltend positionieren möchte, kommen wohl nicht um den Aufbau solcher Kompetenzen herum. Schließlich ist der Einsatz digitaler Tools mittlerweile keine Frage mehr des „Ob“, sondern des „Wo“ und „Wie“. Aber deswegen müssen nicht alle Personaler zu Data Scientists werden. Einerseits, weil es dafür eben Spezialisten geben wird. Andererseits, weil digitale Tools den „human touch“ der Personalarbeit nicht ersetzen oder überflüssig machen werden. Es wird nur in Zukunft anteilig weniger People-People in der Personalabteilung geben und die Data- & Technology-People werden mehr werden.

Wo haben digitale Tools in der Personalarbeit ihre Grenzen? Was sollten eher Maschinen und was eher Menschen übernehmen?

Immer dann, wenn sich Situationen sehr oft und entscheidend ändern, wenn bei der Problemlösung Kreativität, Empathie, Fingerspitzengefühl, Mut und Macht gefragt sind oder wenn wichtige Werte wie Selbstbestimmung oder gar Leib und Leben auf dem Spiel stehen. Das wären dann weniger technisch-sachliche und viel mehr rechtlich-ethische Grenzen. Nicht alles, was technisch möglich und ökonomisch erwünscht ist, sollte und darf auch umgesetzt werden.

Über diese allgemeinen Punkte hinaus, habe ich immer wieder eines festgestellt: Pauschalaussagen über die Sinnhaftigkeit von digitalen Tools in der Personalarbeit sind sinnlos. Es macht nun mal einen großen Unterschied, ob man Empfehlungsalgorithmen dazu einsetzt, Mitarbeitern passende Lerninhalte vorzuschlagen oder Bewerber zur Einstellung zu empfehlen. Es führt also kein Weg daran vorbei, sich eingehend mit den konkreten Tools für das eigene Problem zu befassen. Die werden auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, sodass es immer um eine Abwägung geht: Wer bietet mehr Vor- als Nachteile: Mensch oder Maschine oder eine Kombination aus beiden?

Datensammlungen, Algorithmen, automatisierte Entscheidungssysteme und dergleichen erzeugen oft Widerstände und Ängste. Wie kann HR solche Ängste aus dem Weg räumen?

Angst entsteht ja, weil man sich durch etwas Unbekanntes eingeengt oder bedroht fühlt. Gerade bei den Begriffen Algorithmic Decision Making oder KI und Machine Learning ist oft nicht klar, was damit gemeint ist. Wenn man aber darüber aufklärt und auch sagt, was man mit den entsprechenden Tools machen kann und was nicht, dann lässt sich das Unbekannte besser begreifen und wenn man etwas um Griff hat, schwindet auch die Angst davor.

Allerdings sind Aufklärung und Weiterbildung nur zwei Bausteine, denn nur zu Verstehen genügt nicht, wenn es gegen die eigenen Interessen, Werte oder Ziele geht. Oder wenn der Widerstand sachlich begründet ist, weil die Daten, die man eigentlich bräuchte, nicht vorliegen, oder die Tools für das jeweilige Unternehmen zu teuer oder zu wenig nützlich sind. Die Aufgabe von HR ist dann nicht, die Widerstände aus dem Weg zu räumen, sondern die Grenzen der einzelnen Verfahren und Tools vorher klar benennen zu können. Deswegen habe ich in Smart HRM ja auch in jedem Kapitel diese Grenzen erläutert.

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Programmatic Job Advertising – Die Lösung für 3 typische Recruiting-Probleme

Programmatic Job Advertising: Bewerber sind in den meisten Berufen und Branchen Mangelware. Unter dieser Erkenntnis leiden mittelständische Handwerksbetriebe auf der Suche nach Auszubildenden genauso wie DAX-Unternehmen, bei denen IT-Stellen unbesetzt bleiben. Ein Ende ist zudem nicht in Sicht: Der demographische Wandel fängt gerade erst an und Arbeitgeber werden dank stabiler Wirtschaftslage und guter Konjunktur auch zukünftig mehr Stellen schaffen. Der Konkurrenzkampf im engen Markt um passende Kandidaten erfordert Aufmerksamkeit und innovative Maßnahmen. Denn die herkömmliche Schaltung von Stellenanzeigen in großen Job-Portalen stellt Recruiter vor drei schwerwiegende Herausforderungen:

  1. Mangelnde Bewerber-Reichweite
  2. Fehlende Daten entlang der Candidate Journey
  3. Hoher manueller Arbeitsaufwand

Die Lösung heißt: Programmatic Job Advertising.

1. Reichweite, Reichweite, Reichweite

Im Personalmarketing kennen die meisten nur ein Abrechnungsmodell für Stellenanzeigen: 30 Tage online für 800€ Festpreis (mal mehr, mal weniger). Im Online Marketing hat man längst erkannt, dass dieses Modell nicht mehr zeitgemäß ist. Es reicht nicht, Werbebanner auf irgendwelchen Webseiten zu schalten und darauf zu warten, dass die Neugierde der potenziellen Kunden für genügend Klicks und Umsatz sorgt. Das hat bei der allerersten Anzeige im Internet mit einer Click-Through-Rate von 44% noch gut geklappt (d.h. von 100 Besuchern der Webseite klickten 44 auf das Werbebanner). Doch schon nach kurzer Zeit gab es einfach zu viel irrelevante Werbung im Internet. Die Konsequenz: Die User interessierten sich nicht mehr für diese zufällig ausgespielten Anzeigen.

Eine ähnliche Entwicklung gibt es im Personalmarketing: Immer mehr offene Stellen für immer weniger verfügbare Arbeitskräfte auf dem Markt. Zwar dürfte das Interesse aktiver Kandidaten für Stellenanzeigen weiterhin hoch sein, aber: Wie stellen Recruiter sicher, dass ihre Stellenanzeigen sowohl von aktiven als auch von passiven Kandidaten gefunden und gelesen werden? Der Wettbewerb um Bewerber-Reichweite ist immerhin ziemlich hart. Auf der größten Jobbörse konkurrieren fast 100.000 Ausschreibungen um die Aufmerksamkeit der Kandidaten.

Programmatic Job Advertising: Multiposting und Personalmarketing auf CPC-Basis
TKP und CPC: Nur für die Reichweite bezahlen, die man auch bekommt.

 

In der Anzeigenwerbung haben sich infolge zwei Abrechnungsmodelle entwickelt, die den Anzeigenpreis unmittelbar an die tatsächlich generierte Reichweite koppeln. Bei der Abrechnung pro Tausender-Kontakt-Preis (TKP) wird ein Anzeigenbanner pro tausend Ansichten abgerechnet. Wenn ein Werbender also für 100.000 Ausspielungen seiner Anzeige bezahlt, dann wird die Anzeige auch genau so vielen Personen angezeigt. Noch einen Schritt weiter geht die Abrechnung pro Klick (Cost-per-Click). Beim CPC-Modell muss der Werbende erst dann für die Ausspielung der Anzeige bezahlen, wenn sie auch angeklickt wird, also wenn tatsächlich jemand Interesse an dem beworbenen Thema oder Produkt zeigt.

Im Personalmarketing funktioniert das CPC-Modell so: Die Programmatic Job Advertising Software spielt Stellenanzeigen auf einer Vielzahl von Kanälen aus. Dabei bezahlt das suchende Unternehmen pro Kandidat, der auf die Anzeige klickt einen Betrag, der je nach Arbeitsort, Branche und Berufsfeld variiert. Das hat einen großen Vorteil gegenüber der herkömmlichen Anzeigenschaltung: Wer 1.000€ ins Programmatic Advertising einer Stellenanzeige investiert, kann bei einem beispielhaften Klickpreis von 1,75€ nämlich sicher sein, dass die Stellenanzeige auf der eigenen Karriereseite nach Verbrauch des Gesamtbudgets 571-mal von potenziellen Bewerbern aufgerufen wurde.

Wer schon die Conversion Rate seiner Stellenanzeigen kennt – also weiß, wie viele Aufrufe einer Stellenanzeige für eine abgeschickte Bewerbung nötig sind – weiß schon vor der Schaltung, wie viele Bewerbungen in etwa eintreffen werden und wie hoch der CPA sein wird. Personalmarketing wird so nicht nur kosteneffizient, sondern auch mess- und planbar.

2. Datenbasiert die passenden Schaltungskanäle auswählen

Reichweite allein reicht jedoch nicht aus. Wenn die Anzeige der falschen Zielgruppe ausgespielt wird, kann die Reichweite noch so groß sein. Es wird trotzdem zu wenige oder viele unpassende Bewerbungen geben. Wie stellen wir also sicher, dass die Anzeige die richtigen Leute erreicht?

Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Wer seine Stellenanzeigen händisch schaltet, kann passende und fachspezifische Job-Portale zur Schaltung seiner Stellenanzeigen auswählen. Doch diese sehr einfache Art des Targeting erreicht Kandidaten nur, wenn sie aktiv nach Stellen suchen und auf diesem Kanal unterwegs sind. Eine andere Methode kann sein, Ausschreibungen hauptsächlich auf dem Kanal zu schalten, von dem die meisten Bewerber kommen. Aber im Bewerbungsformular abzufragen, wie Kandidaten auf die Stelle aufmerksam geworden ist, reicht dafür nicht aus. Zwar mag die absolute Zahl der Bewerbungen aus einer Quelle höher sein als bei einer anderen. Wer Stellenanzeigen sowieso nur bei den großen Namen der Branche platziert, kann nichts anderes erwarten. Viel interessanter sind jedoch die Daten und KPIs, die sich nicht per Abfrage ermitteln lassen.

Wie viel Budget brauche ich für eine Bewerbung aus welcher Quelle? Für welche Jobtitel performt welcher Kanal am besten? Wie viele Kandidaten sehen meine Stellenanzeigen? Wo brechen potenzielle Bewerber auf der Karriereseite ab und warum?

Es lohnt, sich Gedanken über diese Fragen zu machen und die Schaltung von Stellenanzeigen den Erkenntnissen entsprechend zu optimieren. Programmatic Job Advertising Software übernimmt die Steuerung und Optimierung von Stellenanzeigen automatisch und datenbasiert anhand von Performance-Daten aus Hundertausenden von Jobs. Programmatic Job Advertising heißt dabei nicht nur, dass für eine Anzeige einmal der passende Kanal gewählt wird, sondern dass die Performance einer Anzeige laufend optimiert wird. Zuerst kann Kanal A gut performen, später ist vielleicht Kanal B die bessere Option. So wird das alte Post & Pray-Prinzip (zu Deutsch “veröffentlichen & beten”) überwunden: Die Stellenanzeige ist dank Algorithmus immer genau dort zu finden, wo die Zielgruppe gerade unterwegs ist.

Programmatic Job Advertising - Mit Daten zum Erfolg
Recruiting-Erfolg dank Machine Learning und Automatisierung

3. Arbeitsaufwand vs. Automatisierung im Programmatic Job Advertising

Der eben angesprochene Prozess zur Optimierung der Schaltungskanäle ist aufwendig. Allein die Erhebung und Auswertung der Daten würde mehr als eine Vollzeitstelle in Anspruch nehmen, sobald die ausgeschriebenen Jobs nicht mehr an einer Hand abzählbar sind. Ein Recruiter kann das Kampagnenmanagement also kaum zusätzlich zu all den anderen, vielfältigen Aufgaben, die in seiner Verantwortung liegen, übernehmen. Darum delegieren wir die Kampagnensteuerung an einen Algorithmus. Über eine Schnittstelle liest die Software die Stellenanzeigen von der Karriereseite aus, ermittelt datenbasiert und automatisch die richtigen Kanäle und spielt die Anzeigen auf Jobsuchmaschinen, bei Google, Facebook und auf thematisch relevanten Webseiten als Bannerwerbung aus.

So gelangen aktive und passive Kandidaten mit einem Klick zu den Vakanzen auf der Karriereseite, ohne dass ein Recruiter dafür Hand anlegen muss. Das spart Zeit, minimiert Fehler bei der Schaltung und das Budget wird bei maximaler Reichweite optimal eingesetzt. Bezahlt wird nur für die Kandidaten, die sich (gemessen am Klick) für eine Stelle interessieren.

Ausblick – Wohin geht die Reise des Programmatic Job Advertising?

Wer neue Mitarbeiter gewinnen will, kommt um neue Lösungen nicht umher. Programmatic Job Advertising ist die Zukunft des Personalmarketings, weil es Reichweite maximiert und Zeitaufwand minimiert. So können sich Recruiter darauf konzentrieren, die passenden Kandidaten in einem exzellenten Auswahlprozess kennenzulernen.

Allen, die sich für das Thema interessieren, bieten wir ein weiterführendes Whitepaper zum Download an. Darin geht es auch um die Entwicklung von Werbeanzeigen im Internet, die Frage, für wen Programmatic Job Advertising die richtige Lösung ist, und darum wie man eine passende Software implementieren und einsetzen kann.

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Mit durchdachter Recruiting-Strategie mehr Durchblick in 2020

Das Jahr ist noch frisch. Wer noch keinen ausgefuchsten Plan für seine Recruiting-Strategie für 2020 hat, wird sich jetzt darum kümmern – und wir sind da, um Euch zu assistieren. Recruiting-Strategie, so viel ist klar, ist ein weites Feld, mit vielen Faktoren, die bedacht werden möchten und sich von Fall zu Fall unterscheiden. In unserem Strategie-Webinar zeigen wir Euch (Aufzeichnung), wie Ihr einige Teilbereiche angehen könnt.

Falls Ihr übrigens Themenwünsche habt, die Euch unter den Nägeln brennen, lasst es uns gern wissen! Ob im Bezug auf Recruiting-Strategie oder etwas ganz anderes – im Kommentarfeld ist jede Menge Platz für Euren Input.

Zurück zur Recruiting-Strategie, die ja bekanntlich Aspekte von A-Z beinhaltet. Von Stakeholdermanagement über Zielgruppenanalyse, Personalmarketing-Maßnahmen bis Recruitment-Analytics und Controlling gibt es viele Bereiche, die zu einer umfangreichen strategischen Planung zählen. Im Webinar wollen wir Euch einige davon näher bringen. Insbesondere: die Bedeutung der aktuellen Marktsituation für Euer Recruiting, eine datenbasierte Auswahl wirkungsvoller Personalmarketing-Maßnahmen und die unerlässliche Effektivitätskontrolle und Optimierung zur Zielerreichung.

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Keine Blindflüge: Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verstehen

Ihr habt eine tolle Employer Brand aufgebaut, Eure Karriere-Webseite ist nicht mit Stock-Fotos verziert und Eure Stellenanzeigen tragen keine Fantasietitel, in denen die Bezeichnung “Superheld/in” vorkommt? Mega! Trotzdem fragt Ihr Euch, warum es so schwer ist, Eure offenen Stellen zeitnah und zufriedenstellend zu besetzen?

Antworten darauf kann ein Blick auf die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt bieten. Ausführliche Informationen über die Lage findet Ihr in unserer Arbeitsmarkt-Studie 2020. Die Ursachen für die Entwicklungen und ihre Folgen sind hinlänglich bekannt: Der demografische Wandel und die gute Konjunktur haben uns im vergangenen Jahr Vakanzzeiten in Rekordhöhe beschert. Nun berichten die Medien plötzlich von einer erwarteten Wende am Arbeitsmarkt. Doch was bedeutet das konkret für Eure strategischen Entscheidungen?

So viele Schlagzeilen, so viele Daten – da ist es schwierig den Überblick zu behalten. Der ist jedoch wichtig, damit es nicht zu einer überzogenen Erwartungshaltung kommt und damit die richtigen Maßnahmen an der richtigen Stelle greifen. Es braucht darum zunächst vor allem: Kontext! Welche Daten sind handlungsrelevant und beeinflussen die Recruiting-Strategie?

Der Personalmarketing-Kompass setzt die eigene Job-Performance in einen handlungsrelevanten Datenkontext und bietet somit eine solide Entscheidungsbasis. Denn stellt man die eigene Vakanzzeit der am Markt üblichen Vakanzzeit und dem verfügbaren Fachkräfteangebot gegenüber, können individuelle Problemstellen frühzeitig identifiziert und durch gezielte Personalmarketing-Maßnahmen angegangen werden.

So lässt sich der Personalmarketing-Kompass als Strategie-, Operationalisierungs- und Controlling-Tool einsetzen:

Personalmarketing Kompass

Wie das im Detail funktioniert, woher die nötigen Daten stammen und wie Euch der Personalmarketing-Kompass dabei helfen kann, realistische Vorhersagen zu Eurer Job-Performance zu machen und notwendige Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten, erklärt euch Jan im Recruiting-Strategie-Webinar.

Recruiting-Strategie anpassen und im laufenden Prozess optimieren

Wer Gewissheit darüber hat, wie der Arbeitsmarkt aussieht und wie die eigenen Jobangebote am Arbeitsmarkt positioniert sind, ist in der Lage sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen. Wenn zum Beispiel ein gängiges Profil eine unüblich lange Vakanzzeit zeigt, sollte zuerst intern nach dem Rechten geschaut werden. Liegt es vielleicht an einem unnötig aufwendigen Bewerbungsprozess oder einer schwammigen Kommunikation der Employer Brand?

Ein anderes Jobangebot, das als Mangel- oder Engpassprofil gilt, dessen Vakanzzeit aber noch unter dem Durchschnitt liegt, birgt das Potenzial problematisch zu werden. Hier kann mit performance-orientierten Personalmarketing-Maßnahmen gegengesteuert werden. Auch der rechtzeitige Einsatz von Active-Sourcing-Methoden kann vermeiden, dass die offene Stelle zum Problemfall wird.

Wenn Ihr sichergehen wollt, dass Eure Maßnahmen fruchten, kommt Ihr nicht daran vorbei, Eure Ergebnisse zu tracken und regelmäßig zu prüfen. Schreckgespenst Analytics lässt grüßen? Ach, i wo! Denn wenn Ihr Euch auf die wichtigen KPIs konzentriert und ein übersichtliches Dashboard einrichtet, könnt Ihr Eure Ergebnisse im laufenden Prozess analysieren. Nur so seid Ihr dann auch in der Lage, an den notwendigen Stellen den Hebel anzusetzen und Eure Maßnahmen zu optimieren. Recruiting-Erfolg ahoi!

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Reichweite – das Gold des 21. Jahrhunderts

Reichweite ist das Gold des 21. Jahrhunderts. Wer heute mit seinem Medium, seiner Stimme oder seiner Werbebotschaft eine bestimmte Anzahl von Personen erreicht, hat einen hohen Wert. Dieser Wert steigt proportional mit der Reichweite. Das gilt ganz besonders für Werbefiguren in sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter oder YouTube. In Zeiten von Fachkräftemangel und beruflichen Mangelprofilen wird Reichweite aber nicht nur für die Marketing-, sondern auch für die Personalabteilung immer wichtiger. Um einen fähigen und gleichzeitig zum Unternehmen passenden Mitarbeiter zu finden, brauchst Du in den meisten Fällen erst einmal eine gewisse Auswahl an Bewerbern. Ein Schuss, ein Treffer – natürlich ist das möglich. Leider aber nicht die Regel.

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Im Internet ohne Influencer Reichweite schaffen

Werbeagenturen und große Unternehmen haben sich in den letzten Jahren die digitale Reichweite zahlreicher Influencer zu Nutzen gemacht. Um die Produktbekanntheit zu steigern, reicht es manchmal schon, eine Tafel Schokolade plump auf den Rand einer Badewanne zu legen und den Influencer “Lecker!” sagen zu lassen. Was für Verbrauchs- und Konsumgüter sinnvoll sein kann, lässt sich auf Jobs nur schwer übertragen. Wie bekommt man als Unternehmen Reichweite für ein Angebot, das sich nicht essen, tragen oder schminken lässt?

Hinzu kommt natürlich, dass die Suche nach einem ganz spezifischen Jobprofil wesentlich schwieriger ist, als die Suche nach Schokoladen-Konsumenten. Schaltest Du Deine Jobanzeigen wahllos, sind die Streuverluste so hoch wie die Kosten (hoch). Um eine gewisse Anzahl an Jobkandidaten zu erreichen, brauchst Du die richtige Anzahl und Auswahl an Kanälen. Doch wie viele potenzielle Kandidaten müssen Deine Stellenanzeige überhaupt im Durchschnitt sehen, damit eine angemessene Zahl an Bewerbungen bei Dir eintrudelt?

Wie viele Bewerber brauchst Du und wie viele Kandidaten musst Du dafür erreichen?

Die meisten Recruiter wünschen sich im Schnitt 10-20 Bewerbungen pro offener Stelle. Siehst Du das ähnlich? Unsere grobe Faustregel für die benötigten Bewerber-Zugriffe pro Bewerbung liegt bei 2%. In der Theorie bedeutet das also, egal, ob durch Jobbörsen, die eigene Karriereseite, Facebook-Kampagnen oder sonstige Online-Kanäle: Ein Unternehmen benötigt im Durchschnitt 50 Bewerber-Zugriffe auf eine Stellenanzeige, um eine Bewerbung zu generieren.

Folglich ca. 500 – 1.000, um eine Stelle erfolgreich zu besetzen. Diese Schätzung ergab sich teils aus einigen persönlichen Gesprächen mit Menschen, die Zugang zu solchen Daten haben und teils aus eigenen Experimenten und Beobachtungen. Natürlich ist dieser Wert sehr grob; er unterscheidet weder nach Kanälen, begleitenden Maßnahmen, Qualität der Anzeigen, noch nach Branchen, geschweige denn nach der Qualität der Bewerber. Aber es ist ein Wert, der als Benchmark für uns und für Dich hilfreich sein kann.

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Gute Jobtitel für gutes Recruiting

Wenn es um die (Online-) Reichweite Eurer Stellenanzeigen geht, gibt es lediglich zwei Herausforderungen, die Ihr meistern müsst: Ihr braucht genügend Bewerber-Zugriffe, also Quantität. Und Ihr braucht nicht irgendwelche Zugriffe, sondern möglichst passende, also Qualität.

Wettbewerbsvorteil durch gute Jobtitel

Für viele von Euch ist das Thema Qualität der Jobtitel nicht unbedingt neu. Der Hebel, den Ihr damit in der Hand habt, um Einfluss auf die Quantität/Qualität des Bewerber-Rücklaufs zu nehmen, ist vielen von Euch meiner Meinung nach allerdings immer noch nicht bewusst. Ihr behandelt diese beiden Themen als separate, unabhängige Punkte auf Eurer Agenda – Ihr wollt zuerst bessere Ergebnisse, mehr Rücklauf und nachgelagert bessere Jobtitel (als nice to have). Das ist ein großer Fehler, denn diese beiden Variablen sind Teil einer Gleichung und gehören unbedingt zusammen. Gute Jobtitel sind heute ein klarer Wettbewerbsvorteil. Ihr seid im Nachteil, wenn Ihr schlechte Titel verwendet.

Gute Jobtitel helfen im Recruiting und Personalmarketing

Vor ziemlich genau zwei Jahren habe ich deshalb hier im Blog einen Ansatz zur Verbesserung der Jobtitel skizziert. Es ging darin um die Verbesserung von Form, Struktur und Zusammensetzung der Keywords im Jobtitel. Das Interesse war sehr groß. Dennoch war schon damals klar, dass nur wenige von Euch diese Vorschläge umsetzen (können) würden. Die Optimierung der Jobtitel ist, auch mit entsprechendem Know-how, eine Herausforderung, die einiges an wertvoller Zeit erfordert.

Automatisierung

Bei bis zu 10 offenen Stellen noch irgendwie machbar, steigt der Aufwand für die Fehlersuche und anschließende Optimierung bei 50, 100, 200, 1000+ Stellen ins Unermessliche. Ein wahres Dilemma: Ihr braucht gute Jobtitel für gutes Recruiting, könnt Euch aber keine Zeit für das Fundament nehmen. Und würdet Ihr das doch tun, müsstet Ihr das Thema intern evtl. noch rechtfertigen bzw. mit den Fachabteilungen abstimmen. Womöglich ohne dass die Entscheidungsträger wirklich tiefgründig verstehen, worum es hier eigentlich geht. Für Unternehmen mit vielen Stellen kann dieses Problem nachhaltig nur mithilfe von Automatisierung gelöst werden.

JQX – Jobtitel Qualitäts Index

Die Optimierung der Jobtitel ist dabei mit der Optimierung von Webseiten vergleichbar. Nur mit Einsatz einer entsprechenden Software lassen sich Hunderte und Tausende von Unterseiten regelmäßig analysieren und Verbesserungsvorschläge für Struktur und Inhalt generieren. Eure Marketingabteilungen bzw. ihre SEO-Agenturen wären ohne solche Tools völlig aufgeschmissen. Niemand von denen würde auf die Idee kommen, blind zu arbeiten. Und niemand würde von ihnen erwarten, blind erfolgreich zu sein. Seltsamerweise wird von Euch Recruitern genau dies  erwartet.

Stellenanzeigen Jobtitel optimieren für besseres Personalmarketing

Wer uns schon länger liest und unsere Firma kennt, der weiß, dass wir unser Know-how gerne weitergeben und versuchen, Euch damit das Leben etwas einfacher zu machen – unter anderem in unseren Webinaren und Whitepapers. Mit dem JQX (Jobtitel Qualitäts Index) erweitern wir nun die Funktionalität unserer Bewerber-Reichweitenlösung ‘Jobspreader’ um die automatisierte Analyse der Jobtitel. Denn wie gesagt: Reichweite und gute Jobtitel gehören zusammen.

Angelehnt an die Optimierungstools aus dem Online-Marketing Umfeld, haben wir in den letzten Jahren an einer Lösung gearbeitet, die Tausende von Jobtiteln automatisch überprüfen und Verbesserungsvorschläge generieren kann. Diese können unsere Nutzer dann intern als strategische Argumentationshilfe sowie direkt als praktische Umsetzungsanleitung verwenden. Eure Jobs sind ab jetzt keine einheitliche graue Masse mehr und Ihr nicht mehr ganz so blind im Nebel unterwegs. Schlechte Entscheidungen, wie z.B. hohe Ausgaben für schlecht optimierte Jobs, können nun sehr einfach erkannt und korrigiert werden.

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Genug der Eigenwerbung. Ich muss gestehen, wir freuen uns einfach sehr über das neue Feature. Wir denken, dass wir da etwas Nützliches für die Recruiter dieser Welt entwickelt haben. Natürlich würden wir Euch das gerne zusammen mit unseren anderen Lösungen zeigen und erklären.

Falls Ihr da keinen Bock drauf habt, auch kein Problem. Der JQX Kern basiert im Grunde auf diesen Ideen, die (vereinfacht gesagt) noch etwas verfeinert wurden. Der entscheidende Vorteil gegenüber der manuellen Optimierung der Jobtitel liegt natürlich in der Geschwindigkeit (gegenüber Eurem Wettbewerb) und einer professionelleren Datenbasis.

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Hey, übrigens, dieser Post ist Teil einer kleinen Serie zum Thema Herausforderungen aus dem Recruiting-Alltag. Falls Du nichts verpassen möchtest, informiert Dich unser Newsletter jeden Monat über neue Blogbeiträge, Webinare und Studien.

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