[HTTP410] Deutsche Bahn: Die Zielgruppe im Zugabteil

Ich hatte eine Woche Urlaub und natürlich konnte ich es nicht wirklich lassen, nach Blog-Themen Ausschau zu halten. Da ich im tiefsten Süden Deutschlands war, fanden zwei Umstände zueinander. Erstens: Ich durfte mit der Bahn quer durch Deutschland fahren. Zweitens: Mobiles Netz war während der Fahrt (wenn überhaupt vorhanden) kein Vergnügen. Also musste ich auf Zeitungen ausweichen und als diese gelesen waren, folgte irgendwann der Griff zur altbekannten Fahrgastzeitung: “mobil – Das Magazin der Deutschen Bahn”

Nachdem ich gerade kürzlich die Infozeitung der Hamburger S-Bahn erwähnte, die in ihrem Leitartikel für den Beruf der Lokführerin warb, dachte ich mir: Es wäre doch verschenktes Publikum, wenn nicht auch die Deutsche Bahn ihre Fahrgastzeitung nutzen würde, um sich als Arbeitgeber zu präsentieren. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Natürlich huldigt das gesamte Magazin der Bahn im Allgemeinen und im Besonderen. Bahnreisen und Reiseziele, aber auch die Geschichte der Bahnfahrt (dieses Jahr 175 Jahre in Deutschland), Bahnhöfe, Züge, Lokomotiven und Lokfüher werden in den unterschiedlichsten Facetten beschrieben. Wer da keine Lust bekommt, mit der Bahn zu fahren, der bekommt vielleicht Lust, bei der Bahn zu arbeiten?

Aber die Bahn geht noch weiter: Auf zwei ganzseitigen Anzeigen sucht sie High Professionals für konkrete Positionen. Einen erfahrenen Projektleiter (w/m) für den Strecken- und Stationsausbau im Regionalbereich Süd und sogar einen Senior Berater (w/m) für das Inhouse-Consulting der Deutschen Bahn, mit “mindestens 4 Jahren Erfahrung in einer renommierten Top-Management-Beratung” – jeweils mit Verweis auf die DB-Karrierepage für weitere Informationen.

Wenn ich mich hier gerade so umsehe, sind diese beiden Anzeigen gut positioniert. Die Dichte an Anzugträgern und aufgeklappten Laptops hier im ICE ist hoch und auf den ersten Blick lässt sich feststellen: In diesem Magazin wird mindestens geblättert. Darüber hinaus ist das Setting ideal: Die momentane “Customer-Experience” im Zug wird um den Faktor “mögliche Arbeitsstelle und Mitgestaltungsmöglichkeit” erweitert.

Auch wenn Printanzeigen nicht unser Metier sind, die passgenaue Zielgruppenansprache ist es um so mehr. Und von dieser Warte aus betrachtet: Gute Arbeit, Deutsche Bahn!

[HTTP410] Wie Sie Printanzeigen mit Augmented Reality Leben einhauchen

Gestern erfuhren wir von dem Start-Up Xsights, das sich mit Bilderkennung und Augmented Reality beschäftigt. Die Vision des Unternehmens ist es, beliebige ablichtbare Objekte mit interaktiven Inhalten zu verknüpfen. Welche naheliegenden Implikationen hätte das? Ganz einfach: Sie laufen durch die Stadt, sehen ein Filmposter, machen mit Ihrem iPhone ein Foto davon und sehen umgehend einen Trailer auf ihrem Telefon. In dem Beispielvideo der Entwickler wird diese Technologie auf noch alltäglichere Dinge angewandt. So wird z.B. eine gewöhnliche (Papier-)Geburtstagskarte mit einem Video bei YouTube verknüpft.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Weitaus alltäglicher als kreative Geburtstagsgrüße ist für Personaler heute die Frage, wie man Stellensuchende auf das eigene Unternehmen aufmerksam macht. Nun, das hier vorgestellte Tool ließe sich vielfältig im Bereich Employer Branding einsetzen.

Beispiel für den Einsatz von Augmented Reality im Recruiting

Dein Unternehmen kann einfach nicht auf Zeitungsanzeigen verzichten. Es wäre doch toll, die leblosen Anzeigen mit interessanten Inhalten zu dem Unternehmen zu verknüpfen: Video, Mitarbeiterbewertungen, Kundenbewertungen, Twitterprofil oder Facebookseite usw. Der Zeitungsleser bräuchte nur ein Foto von der Anzeige zu schießen und bekäme sofort weitere relevante Informationen, ohne extra zum Rechner zu laufen oder weitere Recherchen anzustellen. Eine klare Möglichkeit, sich positiv abzugrenzen und dem Bewerber Zeit zu sparen. Diese Technik hat aus unserer Sicht wesentlich bessere Chancen als die QR-Codes, die sich zumindest im Personalbereich in Deutschland nicht wirklich durchgesetzt haben. Der entscheidende Vorteil gegenüber QR-Codes ist die Einfachheit:

  1. Auf die Seite gehen
  2. Bild hochladen und mit Inhalten verknüpfen (z.B. Deiner Stellenanzeige)
  3. Nutzer der kostenlosen Xsights iPhone App können das Bild nun “erleben”

Xsights für Augmented Reality im Recruiting

Wir haben es selbst ausprobiert und die Vakanz eines Facharztes für Neurochirurgie mit einem Video über das Berufsbild verknüpft. Das ganze dauerte genau zwei Minuten. Die Besitzer der kostenlosen Xsights iPhone App können über ein Foto des Bildes hier oder auf unserer Seite zu den verknüpften Inhalten gelangen. Die iPhone App funktioniert noch ein wenig holprig, aber die Idee ist einfach toll. Was haltet Ihr davon?