[HTTP410] Ziemlich beste Freunde: Employer Branding & Public Relations

Während ich immer wieder versuche, die gedankliche Lücke zwischen Personalmarketing, Employer Branding und Werbung zu schließen, las ich heute einen Artikel, der mich an einen weiteren Spieler auf diesem Spielfeld erinnert: die Public Relations. Jörg Schleburg trennt in seinem Beitrag “Employer Branding gleich Employer PRanding?” strikt Werbung und Public Relations. Während die Werbung spezielle Produkte, Dienstleistungen oder auch ein Image verkaufe, schreibt er, präge die PR das öffentliche Bild des Unternehmens.

Im Idealfall mag das so sein, wobei ich schon die Abgrenzung von “Image” und “öffentlichem Bild” äußerst schwierig finde. De facto findet die (gesteuerte) öffentliche Wahrnehmung eben über die Werbemaßnahmen statt, die wenigsten Unternehmen haben eine so große gesellschaftliche Relevanz, dass sie neben ihrem Angebot auch noch eine weitere Basis beim Publikum haben. Und wenn doch, dann ist es meist die Aufgabe der Public Relations, alles potentiell schädliche abzufiltern oder schlimmeres zu verhindern, wenn das Kind doch mal in den Brunnen gefallen ist.

“Blödsinn, es geht um das kreative Gestalten eines öffentlichen Bildes durch gekonnte Kommunikation” ruft nun die PR. Schön wär’s. Leider ist genau das oft Aufgabe der Werbung, sei sie unternehmensintern oder durch Agenturen vertreten. Deswegen habe ich auch wenig Hoffnung, dass sich hier eine bessere Vernetzung positiv auswirken würde. In meinen Augen ist der Bereich Kommunikation von einer Abteilung zu erledigen, viele ehemalige PR-Agenturen gehen zur Zeit diesen Schritt und nennen sich nun “Interdisziplinäre Dienstleister” oder ähnlich. Auch die unbestrittene Domäne der PR, die guten Pressekontakte, sehe ich nach und nach wegbröckeln. In Zeiten von “Branded Entertainment” auf der einen, “Bürgerjounalismus” auf der anderen Seite des Extrems gibt es unzählige Möglichkeiten, andere den eigenen Namen sagen zu lassen.

Mit einem hat Jörg Schleburg absolut Recht: Wenn es eine Public-Relations-Abteilung gibt, die ihre Arbeit ernst nimmt, sollte man sie möglichst früh ins Boot holen. Natürlich fühlt sich diese übergangen, wenn dann plötzlich die HR-Abteilung mit einer freshen Kommunikationsstrategie rechts überholt und dabei – mit entsprechendem Erfolg – noch eine lange Nase dreht. Grundsätzlich profitieren alle davon, da durch diese Reibungen unglaublich viel Energie verloren geht und viele gute Ideen gar nicht erst entstehen können.

Wie regelt Ihr das im Unternehmen? Macht ihr einfach und hofft, dass die PR nichts bemerkt? 😉 Gebt ihr alles in den Filter oder arbeitet die PR konstruktiv mit Euch zusammen? Oder gibt es etwa diese alte Trennung schon gar nicht mehr?

Goodbye atenta – ein Praktikumsbericht

Unser Praktikant Fosten Amezando hatte gestern seinen letzten Tag bei uns. Er hat ihn dazu genutzt aufzuschreiben, was er während des Praktikums bei uns für sein Medienmanagement-Studium gelernt hat:

Ich habe etwa fünf Monate bei atenta verbracht und mein Praktikum neigt sich nun dem Ende zu. Ich habe in dieser Zeit viel über PR Arbeit in der Praxis gelernt und auch persönliche Erkenntnisse für mich erschließen können. Ich habe mir mein Praktikum noch mal durch den Kopf gehen lassen und habe die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Ich konnte vor allem Erfahrungen mit Social Media Relations sammeln, dabei werden soziale Medien als Instrument für PR Arbeit genutzt.

Die Fans oder Abonnenten auf sozialen Medien können als Teilöffentlichkeit gesehen werden, für die man Inhalte generieren und suchen muss, um einen Mehrwert zu erzeugen, der sie zum Kommentieren und Diskutieren anregt.

Ein großer Vorteil von Social Media Relations ist die Möglichkeit direkt mit seinen Kunden in ein Dialog zu treten und ungefiltertes Feedback von ihnen zu bekommen, welches sehr wertvoll für die Umsetzung von neuen Projekten oder Produkten sein kann. Hier gilt es die Kanäle auf sozialen Medien, wie Facebook oder einen Unternehmensblog, regelmäßig zu aktualisieren, um seine Leserschaft/Abonnenten/Fans bei Laune zu halten.

Um z.B. Öffentlichkeit für ein Event zu schaffen kann man eine klassische Pressemitteilung über einen Presseverteiler verschicken oder sie auf Presseportalen veröffentlichen, was für eine gut verteilte Distribution im Internet sorgt. Eine andere Methode um Öffentlichkeit aufzubauen, die man auch zusätzlich zu klassischen PR Methoden durchführen kann, ist es seine Leserschaft/Abonnenten auf sozialen Medien, über eine bestimmte Sache zu informieren. So kann man z.B. eine Geschichte rund um ein Event veröffentlichen, die nicht nur informiert sondern auch unterhält. Solche Inhalte haben eine größere Chance geteilt zu werden und erreichen eine größere Reichweite.

Dies ist ein kleiner Ausschnitt aus dem was ich während des Praktikums gelernt habe. Ich konnte die theoretischen Kenntnisse meines Studiums in die Praxis umsetzen und habe dabei neue Erkenntnisse gewonnen. Mir ist aufgefallen, dass Social Media obwohl es einen immer wichtigeren Stellenwert in der Kommunikation hat, längst noch nicht bei allen Unternehmen angekommen ist, was sich meiner Meinung nach ändern muss, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Social Media ist das Kommunikationsinstrument der Zukunft und wird auch in nächster Zeit einige klassische Kommunikations-Methoden ergänzen oder sogar ersetzen.

Ich hatte eine schöne Zeit bei atenta und habe innerhalb von 20 Wochen viel für meine berufliche Zukunft lernen können und bin auch persönlich gewachsen. Ein spezieller Dank geht an folgende Mitarbeiter von atenta: Jan Kirchner, Alexander Fedossov, Michael Trzebiatowski und Tobias Kärcher. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit euch zu arbeiten und ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft! Bleibt so wie ihr seid!

Pics: SomewhatDamaged2 & alltheragefaces (CC BY 2.0)

Muss Wikipedia wirklich Weltkulturerbe werden?

Wikipedia soll Weltkulturerbe werden, so zumindest der Wunsch vieler Unterstützer des Online-Lexikons. Schließlich stehen nicht nur Naturstätten, Bau- oder Kunstwerke unter dem Schutz der UNESCO, sondern auch virtuelles, bzw. nicht gegenständliches wie zum Beispiel die Falknerei, der Tango oder die französische Küche. Den Vorwurf an Wikipedia, dies sei “nur” ein PR-Gag, halte ich für nicht gerechtfertigt. Sinn dieser Einrichtung ist es ja, Aufmerksamkeit zu schaffen und die Arbeiten an dem Kulturerbe zu sichern und zu unterstützen. Ob dieses Anliegen nun die Unterstützung wert ist, das möge jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht fällt die Entscheidung aber etwas leichter, wenn ich hier ein paar Informationen unkommentiert zur Verfügung stelle… 😉 Wenn die Idee gefällt: Zur Petition geht es hier.

Jimmy Wales, Wikipadia-Gründer in eigener Sache:

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Die Entwicklung von Wikipedia:

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Wikipedia heute:

Quelle: Singlegrain

Also: Unsinn oder verdiente Honorierung? Was meint Ihr? Pic: Wikimedia Deutschland e.V. (CC BY 3.0)

Wir bekommen Verstärkung

Seit Februar unterstützt uns Tobias Kärcher bei der Marketing- und PR-Arbeit. Er ist seit 6 Jahren in Social Media aktiv und verfolgt seit dieser Zeit die Entwicklung sozialer Netzwerke und deren Rolle bei der Entstehung einer neuen Netzkultur. Vom Online-Journalismus ausgehend, entwickelte sich über Webdesign, Community-Management und eigene Blogs sein Interesse für Produkt-  und Unternehmenskommunikation – ein Feld, auf dem er in den letzten Jahren tätig war.

Bei jobtweet.de und atenta wird er sich der Betreuung unserer Blogs annehmen und sich um die Kommunikation unserer Ideen und Entwicklungen im Web 2.0 kümmern. Darüber hinaus wird er selbst Artikel zu Recruiting, Personalmarketing  und HR in Social Media verfassen und neue Projekte mit frischen Ideen unterstützen.

Tobias Kärcher mag und macht Bilder, Musik und gutes Essen. In seiner Freizeit ist er gerne in Bewegung – sei es in Laufschuhen oder auf dem Mountainbike.

Wir freuen uns!

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