[HTTP410] Google Now is watching (with) you!

Stellt Euch bitte Folgendes vor: Ihr schaut Sonntagabend die neuste “Tatort”-Folge. Auf dem Bildschirm löst gerade Euer Lieblings-Kommissar ein Verbrechen auf. Euer Telefon und Tablet liegen griffbereit auf dem Sofa. Spaßeshalber macht Ihr Google auf und gebt z.B.”Kommissar” in die Suche ein. Was auch immer der Grund für Euer Interesse sein mag. Nun passiert dies: Ihr erhaltet von Google Such-Ergebnisse wie z.B. die genau Berufsbezeichnung des Kommissars aus der Serie, genaue Informationen zum üblichen Bildungsweg, der exakt zu diesem Beruf/zu dieser Position führt, offene Kommissariats-Stellen aus Eurer Region. Weiterhin wären Informationen zu den Gegenständen aus der aktuelle Szene, wie z.B. die genauen Details zum Fahrzeug und der Waffe des Kommissars, oder zu seinem Outfit und den Läden, wo Ihr Euch das alles gleich kaufen könnt, denkbar. Und zu guter Letzt werden auch noch ähnliche TV-Programme vorgeschlagen.

Verknüpfungen zur Google-Suche werden hergestellt

Dahinter steckt ein “einfaches” Prinzip. Google weiß, was Ihr Euch gerade im TV anguckt und versucht, diese Information mit Eurer Sucheingabe zu verknüpfen, um Euch möglichst schnell relevante Ergebnisse zur Verfügung zu stellen. Nach dem Motto: “Sag mir, was du guckst, und ich sage Dir, wer Du bist, was und wo Du essen willst, wo Du bald arbeiten könntest und wohin Deine nächste Reise geht.”

Das Google Patent

Klingt unwahrscheinlich?! Ist es aber nicht. Denn heute wurde ein entsprechendes Google Patent eingetragen, das genau dieses Prinzip beschreibt. Schaut mal her.

Google Now TV Search

In den Patent-Unterlagen finden sich mehrere detaillierte Darstellungen für Technik-Interessierte unter Euch. Science-Fiction ist das Ganze jedenfalls nicht. Google kann nämlich jetzt schon in Ansätzen nachvollziehen, was da auf dem TV-Gerät läuft, wie das folgende Video zum Einsatz von Google Now kurz demonstriert.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Einsatzmöglichkeiten

Die Einsatzmöglichkeiten einer solchen Technologie sind natürlich vielfältig und interessant. Und mit der zunehmenden Verbreitung von internetfähigen TV-Geräten, Internet of Things und Pipapo kann man sich stundenlang ausmalen, was schon bald alles anders werden wird. Bei einer Sache kann man sich wohl sicher sein: Sobald man ein Elektrogerät anmacht, schaut jemand zu. Was haltet Ihr von der schönen neuen Welt und konkret von dem hier kurz vorgestellten Verfahren? Habt ihr gute Ideen, wie man das im Personalmarketing-Kontext einsetzen könnte?

[HTTP410] Personalisiertes Web und personalisierte Karriere-Webseiten

In meinem Post vom 1. April  über die imaginäre Amazon-Jobbörse habe ich phantasiert, wie der Amazon-Algorithmus (“Kunden, die das gekauft haben, haben auch dies gekauft…”) im Dienste der Jobsuchenden bzw. der personalsuchenden Unternehmen eingesetzt werden könnte (“Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, arbeiten in Unternehmen, wo es passend Jobs für Sie gibt”).

Einige der Leser fanden den Gedanken durchaus sinnvoll und interessant. Nichtsdestotrotz sehe ich die Chancen, dass die großen Unternehmen wie Amazon ihre Personalisierungs-Algorithmen und Nutzer-Daten auf die Jobsuche ummünzen aktuell als bescheiden an. Das hat aus meiner Sicht wirtschaftliche Gründe. Bücher lassen sich schneller und in höheren Stückzahlen an Mann und Frau bringen als eine offene Vakanz.

Personalisierte Karriere-Webseiten sind nicht mehr bloß Zukunftsmusik

Personalisierungs-Technologie, die die Such-Prozesse auf dem Arbeitsmarkt perspektivisch optimieren könnte – so nah und doch so fern? Nicht ganz. Zu meiner Freude habe ich heute erfahren, dass die Macher hinter den Personalisierungs-Algorithmen von Amazon, IMDB, Audible, Zappos ein eigenes Unternehmen gegründet haben und eben diese Technologie allen interessierten Unternehmen zugänglich machen wollen.

Das Unternehmen Targeting Mantra, das zunächst natürlich E-Commerce im Fokus hat, bietet unter dem Slogan “Show the right products to the righs user” folgende technische Lösungen in Form von leicht integrierbaren Widgets an:

Similarities

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  • New Releases
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Recommendation

  • Purchase Recommendations
  • Manage User History
  • Cross-sell cart
  • Basic Analytics
  • People like you

Targeting Tools

  • Email Targeting
  • Product Ads
  • Targeted Campaigns
  • Attribution and Analytics
  • Dynamic content optimization (Leseempfehlung: unser Post zu yandex.atom)

Einfach gesagt, kriegen wir hier Tools an die Hand, um den Besuchern unserer Seite nur die Inhalte anzuzeigen, die für Sie interessant sind. Und was mit einem Produkt und einer Shop-Seite funktioniert, muss auch mit einer Karriere-Webseite und einem Jobangebot funktionieren. Ich glaube wirklich daran, dass es nicht all zu lange dauern wird, bis wir Karriere-Webseiten bauen können, die den Jobsuchenden in den Mittelpunkt stellen und seinen individuellen Informationsbedarf perfekt abbilden.

Wir haben uns jedenfalls für einen Test-Account angemeldet und ich freue mich auf das Testen. Vielleicht ist das personalisierte Web bzw. sind personalisierte Karriere-Webseiten näher als gedacht. Was meint Ihr dazu? Findet Ihr das Thema bzw. die Technologie interessant und testenswert – ob im E-Commerce- oder im Personalmarketing-Kontext? Würdet Ihr eine ähnliche Lösung, die auf die Bedürfnisse einer Karriere-Webseite zugeschnitten ist, testen?