Beiträge verbergen: Warum das “stille Unliken” von Facebook Pages kaum stattfindet

Wer die Nerven seiner Facebook Fans mit zu vielen unpassenden Posts strapaziert, der muss damit rechnen, dass sie sich von der Page verabschieden. Oft folgt man einer Seite eh nur zu Probe, um zu sehen, wie sie sich auf Dauer im eigenen Facbeook-Stream macht. Wenn sie dort unangenehm auffällt, dann folgt über Kurz oder Lang der Klick auf “Unlike”.

Oder noch viel schlimmer – so warnen manche “Experten” – der Fan bestellt einfach die Updates ab, bleibt aber teilnahmsloser Liker der Seite. Die Anzahl der Fans sagt dann immer weniger über die tatsächlich erreichten Personen aus und der Seitenbetreiber bekommt davon gar nichts mit. Dieses “stille Unliken” wäre in der Tat ein großes Problem, schließlich hat man so einen Fan verloren, der kaum mehr zurückgewonnen werden kann. Er bekommt keine Infos mehr und die Seite kann ihm auch nicht mehr vorgeschlagen werden, weder von Facebook, noch von seinen Freunden.

Ich glaube allerdings, dass dieses Verbergen von Page-Updates ein relativ seltenes Phänomen ist. Warum sollte ich Fan einer Seite bleiben, die mich so wenig interessiert, dass ich deren Inhalte verberge? Die einzigen Vorteile bestünden darin, weiterhin deren Beiträge kommentieren zu können (wozu ich aber die Seite über die Adresszeile oder das Suchfeld aufrufen müsste) oder um etwa an Verlosungen teilzunehmen, von denen ich aber wiederum nichts mitbekommen würde, es sei denn ich rufe die Seite regelmäßig manuell auf.

Sollte ich darüber hinaus nicht wissen, was auf Seiten geschieht, die mir offiziell “gefallen”? Manchmal entwickeln sich Facebook-Pages inhaltlich in eine Richtung, die ich persönlich nicht weiter unterstützen will. Dann möchte weder ich meinen Freunden als “Liker” dieser Seite angezeigt werden, noch als Gesicht in der Fanbox irgendwo im Netz auftauchen.

Wenn Beiträge verborgen werden, dann ist das häufig bei privaten, persönlichen Profilen der Fall. Der Schulfreund, der einem schon lange auf den Keks geht, den aber man auch nicht einfach entfreunden kann – der wird gerne auf unsichtbar geschaltet. Er bekommt davon nichts mit und kann dir sogar weiterhin Nachrichten schicken. Oder es ist die Page eines guten Bekannten, die man notgedrungen liken “muss”. Das mag bei den ersten 100 oder 200 Fans noch relevant sein – mit zunehmender Zahl kann man jedoch davon ausgehen, dass die eigenen Beiträge auch in den Streams erscheinen. Ob sie dort gelesen werden oder Anklang finden, ist eine andere Geschichte.

Wie haltet Ihr das? Habt Ihr Beiträge von Facebook-Pages versteckt? Wenn ja, warum seid Ihr nach wie vor Fan dieser Seiten?

[HTTP410] Handarbeit: Warum Facebook-Pages manuell gepflegt werden sollten

Wir raten unseren Kunden oft, Facebook-Pages manuell zu pflegen. So sinnvoll eine Automatisierung in bestimmten Bereichen ist, wenn es darum geht, den Content auf der Pinnwand zu pflegen, sollte ein Mensch aus Fleisch und Blut dahinter stehen. Das hat zwei Hauptgründe:

1. Echter persönlicher Kontakt

Eine Fanpage sollte kein News-Aggregator sein. Wer einer Seite auf Facebook folgt, holt sich deren Nachrichten in seinen privaten Bereich – die Inhalte tauchen dann zwischen den Statusmeldungen der persönlichen Kontakte auf. Dies ist ein großer Vertrauensvorschuss, der nicht leichtfertig verspielt werden sollte. Wer sich also im Wohnzimmer einer fremden Person zu Wort meldet, sollte sich mindestens um eine persönliche Ansprache und etwas Empathie für den richtigen Zeitpunkt bemühen. Dieses Gefühl fehlt jeder Automatisierung. Der humanoide Betreiber einer Page muss etwas Gefühl für sein Publikum entwickeln. Wer dort aber so wenig Zeit wie möglich verbringt, wird das nicht schaffen.

2. Sichtbarkeit

Der zweite Grund ist ein sehr rationaler: Die Automatisierung einer Page geschieht meist mit einer seperaten Facebook-Applikation. Ein besonders beliebter Vertreter dieser Gattung ist RSS-Graffiti, aber auch speziellere Lösungen wie Networked-Blogs kommen gerne zum Einsatz. Das Problem hierbei: Facebook erkennt die Applikation als eine Quelle. Mehrere Nachrichten von dieser Quelle werden “verklappt”, also unter einer anderen versteckt – auch wenn die Post von unterschiedlichen Pages kommen! Auf der Wall sieht das dann so aus:

Erst der Klick auf “Weitere Beiträge ansehen” öffnet die anderen Posts:

RSS-Graffiti (offen)

Da kann sich auf Dauer ganz schön was ansammeln, die Impressions/Feedbacks solcher Posts fallen deutlich geringer aus, als die der “handgeschriebenen”. Also: Wer seinen “Fans” etwas mitzuteilen hat, sollte es nicht nur aus Anstandsgründen persönlich tun, wer Pech hat, taucht gar nicht erst auf. Gerade die “wertvollen” Multiplikatoren folgen vielen Seiten, umso höher also die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Autopost in deren Stream unter anderen versteckt wird.

[HTTP410] Facebook Content – Was Ihre Facebook-Fans wollen

Sich eine Facebook-Präsenz zuzulegen, ist eine Sache – diese mit Leben zu füllen eine andere – Stichwort Facebook Content. Insbesondere Unternehmen, die keine Erfahrungen mit Aufbau und Pflege einer Community haben, tun sich mit Dialogen, Inhalten und dem richtigen Ton oft schwer.

Facebook Content – was ist zu beachten?

Umso schwerer ist es, allgemeingültige Tipps zu geben, da jede Facbook-Page abhängig von vielen individuellen Faktoren ist: Betreiber und Fans, Inhalte und Stimmung, Erwartungen und Ziele, selbst Jahres- und Uhrzeiten stehen in dynamischem Zusammenhang zueinander. Umso kritischer bin ich gegenüber 08/15-Lösungsansätzen, die Wachstum, Reichweite und Interaktion versprechen. Andererseits: Auch wenn jede Fanpage ihr eigenes Publikum hat, so gibt es doch einige Dinge, die sich jede Coporate-Page zu Herzen nehmen sollte. Wir haben letztes Jahr vier ganz grundlegende Eigenschaften benannt, die eine gute Fanpage haben sollte. Doch es geht auch konkreter:

Dan Zarella hat die Ergebnisse seiner Engagement-Analysen des letzten Jahres in einer Infografik zusammengefasst. Seine optimale Posting-Frequenz von 0.5 Posts/Tag ging bereits in den letzten Tagen durch die Blogs. Auch wenn das für meinen Geschmack fast etwas wenig ist – er erinnert damit an einen wichtigen Punkt: Fast alle Posts werden in der persönlichen Timeline gelesen und nicht auf der Page selbst. Eine Fanpage ist also zu Gast in der Timeline unserer Fans, nicht umgekehrt. Dementsprechend ist eine gewisse Zurückhaltung durchaus empfehlenswert.

Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf die erste Grafik lenken: Gerade an Wochenenden tummeln sich viele Nutzer auf Facebook. Dann ist mal etwas mehr Zeit, sich einen Post oder Link genauer anzusehen und in gemeinsamer Freizeit wird dieser auch bereitwilliger geteilt. Nur: Die wenigsten Corporate-Pages haben ein Wochenend-Programm. Wer sich hier die Mühe macht, ein paar Ressourcen bereit zu stellen, der kann auf gute Rückläufe hoffen.

Ausblick 2011 – Wird Facebook kostenpflichtig?

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Alex fragt: “Wird Facebook oder Teile seines Angebots (z.B. Fanpages, Insights) in 2011 kostenpflichtig? Was spricht dafür und was dagegen?”

Jan sagt: Entgegen anders lautender Befürchtungen bin ich der Überzeugung, dass weder persönliche Facebook-Profile, noch Angebote wie FB-Pages oder FB-Insights kostenpflichtig werden. Ein solcher Schritt macht nur für ein Netzwerk Sinn, dessen Geschäftsmodell auf Mitgliedsbeiträgen und Sonderleistungen basiert, so wie dies z.B. bei Xing und LinkedIn der Fall ist. Für Facebook, dessen Geschäftsmodell (wie das von Google) aus der Verbreitung von individuell optimierter Werbung und damit auf einer höchstmöglichen Reichweite und Datenfülle besteht, ist die Errichtung von Bezahlschranken eindeutig kontraproduktiv.

Tobi sagt: Ich glaube nicht, dass irgendwelche Facebook-Angebote, die es bis jetzt kostenfrei gab mittelfristig kostenpflichtig werden können. Es gibt ja heute schon einen kostenpflichtigen Teil: das Schalten von Ads. Zudem wird Facebook, sollte es ein eigenes Credit-System einführen, auch dort seinen Teil abschöpfen. Für alle weiteren Bedürfnisse ist Facebook durch Apps von Drittanbietern flexibel erweiterbar.

Ein Freemuim-Modell wäre zwar eine gute Möglichkeit zusätzliche Gewinne zu machen, aber die hat Facebook – zumindest im Moment – nicht nötig. Facebooks größte Stärke ist immer noch dessen Wachstum. Und alles, was dieses Wachstum gefährden würde, kann Facebook zur Zeit nur schaden. Es muss sich darauf konzentrieren, seine Position als Netzwerk Nummer 1 weiter auszubauen. Zumal Premiumaccounts oder -leistungen den “sozialen Frieden” innerhalb Facebooks nachhaltig stören würden.

Pic: Wikimedia

[HTTP410] Neue Facebook-Karrierepages im Ranking

Immer mehr Unternehmen wagen eine Karrierepage bei Facebook. Auch im deutschsprachigen Bereich hat sich einiges getan. Betrachten wir einmal die nüchternen Zahlen: BMW führt das Ranking unangefochten an und überzeugt weiter durch immense Wachstumsraten. Innerhalb von vier Monaten konnte die Seite von respektablen 5.300 auf 13.300 Fans wachsen und hält damit den absoluten Rekord im deutschsprachigen Raum.

Fast alle anderen haben ebenfalls zugelegt, mal kräftiger, mal weniger. Einige haben ihre Page wieder geschlossen (z.B. Roche), viele neue sind jedoch hinzugekommen. Darunter traditionelle Schwergewichte wie MAN und Linde, aber auch junge Medien- und Onlineunternehmen wie Brainpool oder Bigpoint.

Grund für uns, das Karrierepage-Ranking zum Jahresende auf den neusten Stand zu bringen. Es umfasst jetzt 72 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und bietet inzwischen Daten aus einem ganzen Quartal. Dementsprechend können die Pages und deren Entwicklung über Wochen und Monate zurückverfolgt und grafisch dargestellt werden. Und diejenigen, die weniger Interesse an der genauen Analyse haben, können auch einfach etwas in deutscher Unternehmenskultur stöbern. Gerade zur Zeit der Weihnachtsfeiern gibt es da spannende Einblicke! 😉 Wer diesen Service auch auf seiner eigenen Page anbieten will, kann mit zwei Klicks unsere Statistik-App auf seiner Facebook-Page installieren.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf unsere laufende Inhaltsanalyse der deutschen Top-5 Pages. Die Kampagne ist offen einsehbar und freiwillige Analysten sind herzlich eingeladen.

Wie Facebook nach dem Internet greift

In “Die Diktatur der Einfachheit” haben wir im Juni die These aufgestellt, dass Facebook sich zu einem universellen Web-Betriebssystem entwickelt und daran die Frage geknüpft, ob Facebook letztlich vielleicht selbst zu dem Internet wird. Auch wenn diese Überlegung überspitzt erscheinen mag, hat Facebook 2010 drei wichtige Schritte unternommen, um sich die Vorherrschaft über das Web zu sichern.

Community-Pages

Durch die Einführung der Community-Pages, Facebook-Themenseiten, die sich auf Grundlage von Informationen in den Profilen der Nutzer automatisch generieren, hat Facebook zwei Entwicklungen angestoßen, die mittelfristig gravierende Vorteile versprechen.

Zum einen fordert jede Community-Page die User auf, themenrelevante Wikipedia-Einträge zu übermitteln, deren Inhalte nach einer Überprüfung komplett in die jeweilige Community-Page übernommen werden.

Angesichts der Menge der Facebook-Nutzer und der noch größeren Informationsvielfalt in den Profilen wird dies über kurz oder lang dazu führen, dass mehr oder weniger die komplette Wikipedia innerhalb Facebooks verfügbar sein wird. Facebook verleibt sich so nicht nur ungeheure Massen an Content ein, sondern nimmt seinen Nutzern einen wichtigen Anreiz zum Verlassen der Seite, nämlich die Suche nach grundlegenden Informationen.

Gleichzeitig sind die Community-Pages ein genialer strategischer Schachzug zur Gewinnung interessanter und finanzstarker neuer Facebook-Nutzer, den Unternehmen. Denn Facebook generiert nicht nur für die Interessen der Nutzer eine Community-Page sondern auch für jedes in den Nutzerprofilen als Arbeitgeber eingetragene Unternehmen. Mittelfristig werden also alle Unternehmen bei Facebook auffindbar sind, und zwar auch ohne eigenes Zutun. Die Tatsache, dass auf den Community-Pages neben Wikipedia-Artikeln auch alle Posts erscheinen, die das betreffende Keyword (sprich Unternehmen) erwähnen, stellt Unternehmen mit Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen Online-Reputation vor eine wichtige Frage. Wollen sie die Deutungshoheit über die eigene (Arbeitgeber-) Marke der Öffentlichkeit überlassen, oder durch Einrichtung einer Unternehmenspage zumindest mitgestalten?!

Egal wie die Antwort im Einzelnen ausfällt, die Sogwirkung der Community-Pages ist garantiert.

Facebook-Messages – 1 Inbox for all

Mit der Einführung von “Facebook Messages” steigt Facebook nicht nur in das Email-Geschäft ein, sondern schafft als erster Dienstanbieter mit Massenpotential eine universelle Inbox zum gebündelten Empfang von Emails, SMS, Facebook- und Chat-Messages und nimmt Nutzern damit einen weiteren zentralen Anreiz zum Verlassen des Netzwerks. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, das Facebook damit außerdem darauf abzielt den Werbe-Rivalen Google zu schwächen, was mich direkt zum nächsten Punkt bringt.

Der schleichende Angriff auf Google

Neben Facebook Messages hat Facebook in diesem Jahr noch zwei weitere Maßnahmen im Kräftemessen mit Google eingeleitet. Durch seine Kooperation mit Bing hat Facebook für eine stärkere Präsenz in der Suchmaschine gesorgt und mit der Integration von Bing in sein eigenes Such-Angebot einen weiteren Schachzug zur mittelfristigen Schwächung von Google ausgeführt. Demselben Ziel dient meiner Meinung nach auch Facebook-Places, das sich parallel gleich noch der Eindämmung der aufstrebenden Konkurrenz der mobilen Location Based Services wie Foursquare und gowalla annimmt.

Und obwohl Facebook trotz seines unvergleichlichen Nutzer- und Contentwachstums aktuell nur auf dem zweiten Platz der “Web-Weltrangliste” und damit immer noch hinter Google liegt, hat das Netzwerk sich die Anerkennung des Rivalen längst erkämpft. Woran ich das festmache? Google macht Werbung – bei Facebook!

Pic: Kr. B.

[HTTP301] Die 5 stärksten Facebook-Karrierepages: Dem Erfolgsrezept auf der Spur

Wir wollen den fünf erfolgreichsten Facebook-Karrierepages mit unserem Monitoring-Tool einmal auf die Finger schauen.

Seit einigen Wochen ranken wir die deutschsprachigen Karrierepages. Sie haben fast alle kräftig zugelegt, BMW-Karriere durchbrach sogar als erster deutscher Vertreter seiner Gattung die Schallmauer von 10.000 Fans. Besonders beeindruckend ist dabei: Es handelt sich um eine reine Karrierepage, nicht etwa um eine Kombination aus verschieden Inhalten.

Nun sei dazu gesagt, dass BMW ein grundsätzlich gutes Image hat und für jeden, der Vorhaben in der Automobilbranche hat, interessant ist. Dementsprechend sind auch die Inhalte der Page: Nachrichten aus dem Unternehmen und betriebliche Einblicke werden ergänzt durch Informationen rund um Ausbildung, Berufseinstieg und Karriere:

Aber dass sich Karrierepages auch (oder gerade?!?) losgelöst von Unternehmen behaupten können, zeigt das Beispiel MedicalTopJobs. Als unabhängiges Karriereportal liefert es auf seiner Page eher allgemeine Informationen zum Gesundheitswesen, Arzt- und Pflegeberufen – ohne seinen Fans “Blicke hinter die Kulissen” geben zu können.

Zwei völlig unterschiedliche Ansätze mit großem Erfolg. Wir haben die fünf größten deutschsprachigen Karrierepages in unserem Monitoring-System erfasst. Vielleicht fällt ja im Laufe der Zeit auch unseren Lesern etwas auf? Ab damit in die Kommentare!

Eines war schon jetzt auffällig: Betrachtet man die Posting Frequenzen, so sieht das zunächst recht entspannt aus: Manche bringen täglich einen Beitrag, andere jeden zweiten Tag zwei. Doch wer jetzt denkt, er könne mit einer halben Stunde Aufwand am Tag seine Karrierepage hochziehen, der sei gewarnt, denn der Teufel steckt im Detail. Alle fünf Seiten haben nämlich eines gemeinsam:
Sie beantworten geduldig und gewissenhaft unzählige Fragen und Kommentare ihrer Fans.

[HTTP410] Ein Editor für Landing-Tabs auf Facebook-Pages

Die Frage, ob individuelle (Landing)-Tabs eine sinnvolle Ergänzung zu Facebook Pages sind, ist eine grundlegende. Manche sagen, jedes Extra sei gut; zusätzlicher Content, Informationen im Überblick, Platz für Sonderaktionen, Aufrufe und Gewinnspiele – was soll daran schlecht sein? Andere sehen das etwas kritischer: Die Kraft von Facebook liege in seinen Funktionen, die es als soziales Netzwerk hat. Warum sollte man Besucher vom Ort des Geschehens, der Pinnwand, in einen Nebenraum umleiten, in dem der Nutzer gesagt bekommt, dass er sich auf einer sehr guten Fanpage befindet, was ihn dort erwartet und er erst mal Fan werden sollte bevor er sich umschaut? Wird dadurch der soziale Aspekt nicht verwässert?

Hier gilt es abzuwägen, die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab und liegt beim Betreiber der Seite. Sollte er sich entschließen ein selbst gestaltetes Tab einzusetzen, bekommt er Unterstützung von mashlab aus München angeboten. Dort wurde ein Facebook-Editor entwickelt, der jedem die Möglichkeit gibt, seine eigenen Facebook-Tabs zu gestalten:

So können Bilder und Texte platziert, sowie Videos und andere Medien eingebunden und diese sogar mit einer eigenen Navigation und Unterseiten versehen werden. Das wird durch einen kleinen Trick möglich: Das Tab als solches ist dabei eine App, deren Inhalt der Nutzer von einem Dashboard aus gestalten kann. Jede Änderung dort wird direkt und 1:1 im Facebook Tab angezeigt:

Diese Screenshots kommen  von der gerade veröffentlichten Free-Version, die in der Nutzung stark eingeschränkt ist. Außer Bilder und Text zu arrangieren, lässt sich hier wenig machen. Die vollen Funktionen erhält man erst in der Vollversion, die allerdings mit 1500 Euro pro Jahr zu Buche schlägt – zusätzlich kommen nochmals 200 Euro für die Einrichtung.

Fazit

Das Positive vorweg: Mit mashlab(Pro) ist es möglich, sein eigenes Tab einfach und schnell zusammenzubauen. Insbesondere die Möglichkeit, so seine eigene Seite mit Navigation innerhalb von Facebook zu gestalten, könnte interessant sein. Allerdings stößt man hier schon wieder an die Grenzen des Produkts. Um etwa eine echte Alternative zur herkömmlichen Homepage auf Facebook aufzubauen, reichen die Möglichkeiten wiederum nicht aus. Wie die Entwickler selbst sagen: “mashlab is powerpoint for Pages”. Aber ob das die Ansprüche von Kunden oder Agenturen erfüllt, die dafür 1500 Euro im Jahr zahlen? mashlab.pro ist im meinen Augen eine frei gestaltbare Luxus-App für Galerien, Showcases und Infos; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Weitere Informationen und die App in Action bekommt man auf der Facebook-Page.

Pic: Ian Vaughan

[HTTP410] Neue Facebook-Statistik-Tools sorgen für Überblick

Bei einem Facebook-Nutzeranteil von 30% unter den 18-34jährigen in Deutschland liegt es nahe, dass Unternehmen zunehmend versuchen, diese attraktive Kandidatengruppe auch dort anzusprechen; mittels Facebook-Karrierepages. Waren die deutschsprachigen Beispiele ausgewiesener Karriere-Fanpages selbst vor einigen Monaten noch recht überschaubar, so ist deren Zahl inzwischen auf ein Niveau angeschwollen, das einen bald den Überblick verlieren lässt.

Einzelne Vertreter dieser Gattung legen dabei eine beeindruckende Entwicklung an den Tag: allen voran die BMW Karrierepage mit über 5300 Likes. Bedeutet für den bayrischen Autobauer: Über 5300 Abonnenten lassen sich aus eigenem Interesse täglich mit den neusten Informationen aus dem BMW-Personalmanagement versorgen und bekommen Unternehmenseinblicke, Infos zu Förderprogrammen und darüber hinaus die Möglichkeit, Fragen direkt an das BMW-HR-Team zu stellen. Auch viele andere große und mittelständische Unternehmen nutzen diese Möglichkeit der Bewerberansprache sehr erfolgreich, denn die Potentiale von Facebook im Personalmarketing und Employer Branding haben sich herumgesprochen. Da sich die Plattform jedoch rasant weiterentwickelt, tut man gut daran, sich auf dem Laufenden zu halten!

Um den Überblick über Facebook in Deutschland und die Big Player der Karrierepages zu behalten und deren Entwicklung verfolgen und vergleichen zu können, launchen wir heute unsere Facebook-Deutschland- und Karrierepage-Statistiken:

Die Deutschland-Statistiken bieten tagesaktuelle Werte zur deutschen Facebook-Demographie. Geschlechterverteileung, Nutzerwachstum, Anteil an der (Online-)Bevölkerung und mehr.

Aktuelle Altersverteilung auf Facebook

Das Karriere-Fanpage-Ranking umfasst derzeit die 50 größten Karrierepages auf Facebook, gelistet nach Anzahl der Likes. Die Entwicklung lässt sich zudem über die Differenzen nachvollziehen und wird sowohl über eine Tendenz-Anzeige, als auch über Graphen in wählbaren Zeiträumen dargestellt.

Karriere-Fanpage Ranking

Das Tool kann über unsere Micropage aufgerufen werden, sowie als Facebook-App den eigenen Pages hinzugefügt werden.

Karriere-Pages-Tool der Wollmilchsau

Keine Frage, dass die Anzahl der Fans nichts bis wenig über die inhaltliche Qualität der Page aussagt. Diese zu bestimmen, ist nicht mit standardisierten Verfahren machbar, genau so wenig, wie sich eine gute Fanpage standardisiert aufbauen lässt.

Da wir erst seit wenigen Tagen Daten sammeln, stehen in den Charts nur begrenzt historische Daten zu Verfügung.  Natürlich werden wir auch das Listing stetig weiterentwickeln und neue Pages in das Ranking aufnehmen. Vorschläge und Hinweise nehmen wir gerne entgegen. Bis dahin wünschen wir viel Vergnügen mit den aktuellen Facebook-Zahlen aus dem deutschsprachigen Raum.

Unternehmens-Seiten für Facebook-Neulinge

Facebook schlägt seinen Nutzern nicht nur neue Freunde vor, sondern lädt auch dazu ein, einzelne Pages zu ‘liken’. Diese Auswahl orientiert sich bis jetzt hauptsächlich an den Fanpages im eigenen Netzwerk. Also nach dem Prinzip: “Viele Deiner Freunde mögen das Festival “Rock am Ring” – Du doch bestimmt auch!?”

Dieses System ist natürlich erst dann wirklich sinnvoll, wenn man auf Facebook schon gut vernetzt ist. Wer hingegen gerade neu registriert wurde, kann davon nicht profitieren. Um dem frischen Nutzer  ebenfalls den vollen Funktionsumfang des Social Networks zu bieten, bekommt dieser jetzt schon im Anmeldeprozess die ersten Seiten vorgeschlagen, basierend auf seinen demografischen Daten.

Facebook will den Social Graph-Gedanken fest in die tägliche Nutzung integrieren und das beinhaltet die Nutzung von (Community-) Pages, Gruppen und den Like-Buttons außerhalb des Netzwerks. Viele Facebook-Mitglieder nutzen Pages kaum bis gar nicht. Beim Vergleich einzelner Profile fällt auf, dass viele nur einen kleinen Bruchteil dessen an Seiten liken, was sie an persönlichen Kontakten haben. Diesen Überhang auszugleichen, liegt im Interesse Facebooks: Nutzer beziehen von Seiten zusätzliche Informationen, sie beteiligen sich dort an weiteren Diskussionen und verbreiten Inhalte innerhalb des eigenen Netzwerkes. Kurz: Pages generieren Aktivität auf der Plattform und schaffen neue Vernetzungen. Und genau das will Facebook.

Interessant ist der technische Ansatz: Facebook stellt Seiten anhand angegebener Interessen und demographischer Daten zur Verfügung. Der Algorithmus ist zusätzlich gekoppelt an die Nutzer-Aktivität auf der Seite selbst, dadurch soll eine gewisse Grundqualität der Vorschläge gewährleistet sein. Facebook verzichtet darüber hinaus darauf, sich diese Platzierung sponsern zu lassen und lässt damit wohl so manchen Taler auf dem Tisch liegen. Gerade für Unternehmenspages wäre dieser Platz äußerst begehrenswert.

Nun sind diese gefordert durch attraktive Inhalte zu überzeugen, was andererseits auch deren einzige Chance ist, auf dem Portal zu bestehen. Facebook-Nutzer haben eine sehr geringe Geduldsspanne was Unternehmenskommunikation in der eigenen Timeline angeht – für manche grundsätzlich “Werbung”, wenn nicht gleich “Spam”. Von Facebook im Registrierungsprozess vorgeschlagen, kann eine Unternehmenspage einen gewissen Vertrauensvorsprung bekommen. Mit diesem hat sie die Möglichkeit dem neuen Fan mit überzeugender und unterhaltender Interaktion einen Mehrwert zu bieten, den er irgendwann nicht mehr missen möchte. So wird die Corporate-Page nicht nur Botschafterin ihres Unternehmens, sondern auch Missionarin für einen gelungenen Unternehmensauftritt bei Facebook. Diese Chance sollte genutzt werden.

Pic: majorvols