Ist die Expressbewerbung die Zukunft des Mobile Recruiting?

“Mobile First“ ist ja mittlerweile nicht mehr neu. Das belegen nun auch die Media Consumption Forecasts, eine Studie von Zenith Optimedia. 71 Prozent der weltweiten Internetnutzung geht von Mobilgeräten aus. Damit übersteigt die mobile die stationäre Nutzung deutlich – und hat Einfluss auf das Mobile Recruiting.

Was bedeutet mobile Optimierung eigentlich?

Bei den Zahlen wundert es nicht, dass nun sämtliche Unternehmen ihre Webauftritte mobiloptimieren. Aber nur die wenigsten haben verstanden, dass es dabei nicht ausschließlich um die technischen Aspekte geht. Mindestens genauso wichtig ist es, auch den Bewerbungsprozess „mobile friendly“ zu machen, in erster Linie zu vereinfachen und zu verschlanken.

Es bringt überhaupt nichts, den schon bestehenden Prozess mobil abzubilden. Ihr könnt von einem Kandidaten doch nicht allen Ernstes erwarten, dass er auf dem Smartphone seinen Lebenslauf, ein Anschreiben und seine Referenzen griffbereit hat bzw. diese auch in ein System hochladen will! Habt ihr selbst euren Bewerbungsprozess mal getestet und aus der Sicht eines Kandidaten betrachtet?

Wenn der Bewerbungsablauf der gleiche ist, wie bisher, dann hat die Mobiloptimierung nichts gebracht, außer Kosten. Was bringt es euch außerdem, dass zwar die mobile Startseite hübsch und ansprechend ist, wenn ich mich dann aber in die Stellenbörse oder sogar das Bewerbungsformular klicke, dann ist diese Ansicht alles außer responsive. Und an der Stelle steige ich als Bewerber aus.

Electrolux führt Expressbewerbung ein

Das Unternehmen Electrolux führt nun die Expressbewerbung ein. Angeblich konnten so neue Elektriker bereits nach sieben Tagen eingestellt werden.

Und so sieht der Prozess aus: Der Kandidat signalisiert per Finger-Tipp auf eine Stellenanzeige (z.B. auf Facebook) sein Interesse, damit wird der Bewerbungsprozess gestartet. Es folgt ein Fragebogen aus fünf bis zehn vom Unternehmen definierte Fragen nach Qualifikationen und Kompetenzen, die der Bewerber per Kurznachricht beantwortet. Der Recruiter erhält die Antworten unmittelbar und kann direkt entscheiden. Bei Electrolux wurden so Elektriker innerhalb von nur sieben Tagen eingestellt.

Ob das die Zukunft des mobilen Recruitings ist, weiß ich nicht. Bei den komplexeren Jobs, die ein hohes Qualifikationsniveau erfordern, wird das so nicht klappen, da braucht es ein bisschen mehr Komplexität. Aber es ist zumindest eine interessante Option.

Was glaubt ihr? Oder habt ihr sogar eine Lösung entwickelt? Dann her damit!

Wir predigen hier ja schon seit längerer Zeit, dass die mobile Optimierung der Karriereseiten sehr zu wünschen übrig lässt. In Kürze erscheint die Neuauflage der Mobile Recruiting Studie, bei der wir erneut den Stand der Umsetzung mobiler Recruiting-Strategien von 160 börsennotierten Unternehmen untersucht haben. So viel sei an dieser Stelle verraten: es hat mich erschreckt, dass noch immer eine mobile Strategie bei den meisten Unternehmen nicht erkennbar ist.

[HTTP410] Karriere-Webseite der CIA ausspioniert

Ganz Deutschland empört sich scheinbar über die freche CIA und ihren Doppelagenten. Die Politik überlegt, was man denn nun machen soll und droht sogar mit Gegenmaßnahmen – “Zurückspinonieren” heißt nun die Devise. Da können wir natürlich nicht tatenlos zusehen und greifen unseren Politikern gerne unter die Arme. In einer konspirativen Mission wurden wir von ganz oben – von Thomas de Maizière himself – beauftragt zu untersuchen, wie die CIA ihre Agenten rekrutiert. Wo sind die Schwächen und wo die Stärken? Butter bei die Fische! Wir spionieren die CIA aus.

Unsere Recherche führt uns direkt auf die Karriere-Webseite der CIA. Wurde der deutsche Doppelagent vielleicht dort angeworben?!

Karriere-Webseite der CIA

Natürlich ist der Karriere-Bereich prominent in der Top-Navigation platziert und kaum zu übersehen. Es fällt sofort auf – inhaltlich wurde an alles gedacht. Die wichtigsten Informationen sind auf einen Blick erfassbar: Ausschreibungen, Bewerbungsvoraussetzungen und -Ablauf, ausführliche Informationen zum Arbeitsumfeld, Stimmen der Mitarbeiter, sogar an ein kleines Mini-Assessment “Job Fit Tool” wurde gedacht. Ein kurzes, leicht verträgliches Video stimmt emotional auf die spannenden Aufgaben im Dienste der Nation ein.

Leider fällt die Stellenbörse etwas dürftig aus. Keine Volltextsuche, keine Suchfilter für Orte. Da fällt die Suche nach einem möglichen Einsatz in der BND Zentrale in Berlin schon recht umständlich aus. Eine Randnotiz: Die Seite ist in gekürzter Form in mehreren Sprachen vorhanden, allerdings nicht auf Deutsch – auch ein Manko. Eine tolle Idee ist natürlich die Kinder-Ecke, im Grunde ja auch ein ganz besonderer Karriere-Bereich. Hier wäre ebenfalls eine deutschsprachige Version vorausschauend gewesen.

Unser Ersteindruck – im Großen und Ganzen – well done, Mr. President! (Abgesehen von der Jobbörse und dem typischen US-Design). Man kann sich hier an vielen Ecken ein Stückchen abschneiden. Ach, hier noch fix das Ergebnis meines Assessment. Das mit “Citizen” ist sicher nur proforma…

Das Job Fit Tool auf der Karriere-Webseite der CIA

Weiter geht’s. Besucht jemand überhaupt die Seite? Ja! Nach unserer Schätzung besuchen ca. 3.8 Mio. Menschen monatlich die Seite der CIA. Davon sind 1.37% – also ca. 52.060 – aus Deutschland. Die Inhalte des Karriere-Bereichs werden von ca. 20% der Besucher konsumiert. Das wären also geschätzte 10.000 Deutsche pro Monat, die sich theoretisch für einen Job bei der CIA interessieren könnten.

Geschätze Traffic-Zahlen für die Karriere-Webseite der CIA

Weiterhin ist interessant, dass die Seite der CIA insgesamt gesehen den meisten Traffic über die Suchmaschinen bezieht (59,28%). Bei den Referrals (verweisende Seiten mit 20.15%) ist uns aufgefallen, dass Jobaggregatoren (Indeed und Simplyhired) rechnerisch für knapp 12% des Bewerber-Traffics verantwortlich sein müssen (12% * 20.15%  / 20%). Andere spezialisierte Quellen, wie z.B. klassische Jobbörsen, kommen nicht vor. Viel mehr spielen andere staatliche Seiten, Zeitungen und Wissensseiten eine wichtige Rolle als Traffic-Generator, sicher auch für den Karriere-Bereich – allen voran Wikipedia.

Woher kommen die Zugriffe auf der Karriere-Webseite der CIA?

Wie bereits erwähnt, kommt ein erheblicher Teil der Besucher der CIA-Seite über die Suchmaschinen zustande. Gerade für den Karriere-Bereich ist es wichtig, auch von dieser Quelle zu profitieren. Dazu müssen natürlich zumindest grundlegende Faktoren der Suchmaschinenoptimierung (SEO) beachtet werden. Schauen wir ganz kurz unter die Haube.

Anhand der Darstellung der indexierten Seiten (Ausschreibungen) bei Google kann man gut erkennen, dass die Basis-Hausaufgaben gemacht wurden. Beachtet bitte die inhaltliche Übereinstimmung der Titel, Beschreibungs-Texte und der URLs. An dieser banalen Aufgabe scheitern übrigens die meisten Karriere-Webseiten, die wir bis jetzt gesehen haben, und lassen sich so zum Teil kostenlosen Bewerber-Traffic entgehen. (Übrigens verfügen die CIA-Ausschreibungen über Social-Sharing-Buttons und eine RSS-Abo-Option. Alles Kleinigkeit, die in der Summe aber einiges bringen. (Siehe Social Traffic mit 2.58%).

Stellenanzeigen der CIA in den Google-Ergebnisseiten

Auf der Grundlage der vorliegenden Zahlen lässt sich schätzen, dass bis ca. 12% (20% * 59.28%) der Besucher des CIA-Karriere-Bereichs über die Suchmaschinen kommen. In absoluten Zahlen wären das ca. 450.000 pro Monat. Da kommen wohl einige Bewerbungen zusammen.

Hoffentlich. Denn gerade gute Doppelagenten und die, die es werden wollen, haben sicher wenig Zeit und sind ständig unterwegs. Bewerbung werden vermutlich vorzugsweise vom SPD-Dienst-Handy während der Bundestagsitzung oder vom Privat-Handy der Freundin oder des besten Freundes abgeschickt, wenn sie oder er im Cafe kurz zum Händewaschen verschwunden sind.  Es muss also mobil, schnell und einfach gehen! Sonst kriegt man nur schlechte Doppelagenten.

Auch hier legt die CIA einen guten Start hin. Die Hauptseite ist mobiloptimiert. Die Karriereseite ist mobiloptimiert. Die Menü-Führung sowie die Auswahl und die Anordnung der Inhalte sind gut. Auch die Jobbörse lässt sich mobil nutzen, wobei gerade hier die Volltextsuche und Filter besonders fehlen. Die Job-Darstellung ist in Ordnung. Sogar die Idee mit dem Job-Cart (Job-Korb), den man jederzeit bequem über einen Button in der Top-Navigation erreichen kann, ist toll.

Die Karriere-Webseite der CIA ist natürlich mobiloptimiert.

Der zukünftige Doppelagent ist kurz vor dem Ziel, sich für seinen Traum-Einsatz bei der CIA zu bewerben. Die Freundin ist fast wieder am Tisch – im letzten Augenblick drückt er auf  “Apply Now”. Und dann das…

Doch auf der Karriere-Webseite der CIA findet sich kein mobiloptimiertes Bewerbungsformular!

 Man kann sich mobil nicht bewerben!!!

Ein nicht mobiloptimiertes Bewerbungsformular ist der Epic Fail des Recruitings!

Vorbei der Traum von der unfehlbaren Karriere-Webseite und zeitgemäßer Agenten-Rekrutierung. Auch die CIA – DER Technologie-Gigant – ist offenbar nicht unfehlbar, lässt Schlampigkeiten zu und wird ab und an dabei erwischt. Warum denkt man eine im Grunde gut durchdachte und umgesetzte Karriere-Webseite nicht in letzter Konsequenz zu Ende? Warum lässt man sich diese ganzen tollen Agenten und Doppelagenten auf dem letzten Zentimeter einfach entgleiten? Wir wissen es nicht. Aus deutscher Sicht ist es vermutlich gar nicht schlecht. Was meint Ihr? Wer weiß, wie viele Doppelagenten nicht angeworben wurden, weil das Bewerbungsformular nicht mobiloptimiert ist.

Dennoch möchte ich Euch nochmals insgesamt empfehlen, sich die Karriere-Webseite der CIA als Beispiel anzuschauen. Sie haben, wie gesagt, fast alles gut gemacht. Aber eben nur fast. Ihr könnt das sicher besser als die.

Zum Abschluss noch eine verschlüsselte Botschaft an die CIA: “Dear CIA, if you would like to recruit more double agents in Germany, please improve your mobile application form asap.”

Mitarbeitermotivation: Lob gegen Resignation

Auf Wunsch unserer Kunden werden wir eine Rubrik zum Thema Mitarbeitermotivation einführen.

Mitarbeitermotivation ist ein zentrales Thema im Unternehmensalltag und befindet sich regelmäßig in aller Munde. Eine ganze Armee von Coaches steht bereit, gegen die Lustlosigkeit, den Erzfeind der Motivation zu kämpfen. Eine Menge Geld und Energie wird in diesen Kampf investiert, und in Form von Motivationsstrategien, Seminaren oder Fachveröffentlichungen angelegt.

Aufgrund der bestehenden Vielfalt werden wir weder die alten “neuen” Erkenntnisse aufwärmen, noch eine Liste mit besonders erfolgreichen Coachingmethoden zusammenstellen.
Stattdessen gehen wir einen anderen Weg und lassen die Beteiligten zu Wort kommen – die Mitarbeiter und die Arbeitgeber.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir kurze Umfragen zum Thema Motivation durchführen und die Ergebnisse hier anonym veröffentlichen. Wir versprechen uns für alle Leser Erkenntnisse darüber, wie man unter Umständen schon mit ganz einfachen Mitteln erheblich zur Mitarbeitermotivation beitragen kann.

Wir laden alle Leser ein, an unserer Interviewserie teilzunehmen und Ihre Meinungen zu veröffentlichen. Sagen Sie was Sie denken, indem Sie uns einen (wenn gewünscht anonymen) Kommentar zu diesem Artikel posten. Ihr Beitrag sollte Ihre Antworten auf die vier nachfolgenden Fragen einschließen. Bitte nennen Sie auch Ihre Branche, Unternehmensgröße und Hierarchieebene. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt.

Interview Nr. 1

Branche: Logistik
Unternehmensgröße: Konzern
Hierarchieebene: Angestellt im kaufmännische Bereich ohne Führungsverantwortung

Frage 1: Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

keine Antwort

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

Ständige so genannte „Optimierungsmaßnahmen“
auf Kosten der Eigenverantwortlichkeit am Arbeitsplatz, was zum Gefühl der ständigen Überwachung führt und den vertrauensvollen Umgang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erheblich erschwert.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Resignation.


Frage 4:
Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Besseres Betriebsklima führt zu besserer Mitarbeitermotivation und das in letzter Konsequenz zu besserer Leistung. Also würde ich versuchen das Betriebsklima zu verändern.
Mitarbeiter auch mal zu loben wenn Sie z.B. ein gutes Ergebnis erzielen. Das wäre schon mal ein Anfang und kein Chef würde sich dabei einen Zacken aus der Krone brechen.