Sinn und Unsinn einer geschlechtsspezifischen Karriere-Website

Heute habe ich bei Henner einen Artikel über die geschlechtsspezifische Gestaltung von Stellenanzeigen gelesen. Im Zuge dieser Überlegungen schreibt er “…oder wie wäre es, wenn Sie gleich zwei Karriere-Websites anbieten: Karriere für Frauen UND Karriere für Männer” – interessante Frage! Ich kann kann mich an diesen halben Versuch im letzten Jahr erinnern, der damals nicht besonders gut ankam:

Geschlechterspezifische Stellenanzeigen kommen nicht immer gut an.

Die Empörung war vorprogrammiert. Zu deren Gunsten angenommen: Vermutlich war es besser gedacht als gemacht. Natürlich ist es ziemlich daneben, die Männer schon im Visual “die Welt bauen” zu lassen, während man den Frauen Nagellack und ein paar heraus gebrochene Tasten spendiert. Und auch die Texte triefen von Klischees. Die Jungs sind die Kellerkinder, die bei ihren Freundinnen Unverständnis auslösen – während die Mädels natürlich “sexy Code” schreiben und Qualität schätzen, wie bei ihren neuen Schuhen. Selbst schuld. Die Karriereseite ist heute umgestaltet und das Unternehmen sucht wieder klassisch mit “(f/m)”.

Wie könnte sie also aussehen, die nach Geschlechterrollen getrennte Karriere-Webseite?

Nun bei Seiten, die klar männliche bzw. weibliche Zielgruppen haben, lassen sich durchaus bestimmte Unterschiede erkennen. Lassen wir mal alle Beispiele aus den user-generated Bereichen außen vor, wo wir davon ausgehen können, dass der Geschmack des Anbieters die Gestaltung seines Angebots stark beeinflusst. Werfen wir stattdessen einen Blick auf die eiskalte, conversion-getriebene, berechnende Welt der Onlineshops:

Ich fasse kurz zusammen: Frauen und Männer haben – so die Präsentation – unterschiedliche Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmuster. Daher unterscheiden sich ihre Ansätze zur Interaktion und Problemlösung – so auch ihre Art, mit Onlineangeboten umzugehen (Slides 8 – 12). Daher bevorzugen beide eine unterschiedliche Gestaltung von Webseiten (Slides 17 und 18).

Männer kommen gut zurecht mit:

  • gesetzten Farben, maximal drei
  • spitzen Winkeln, vertikalen Linien
  • glatten, glänzenden Oberflächen
  • einfacher und klarer Typo

Inhaltlich suchen sie:

  • Funktionen und Eigenschaften des Produktes
  • eine realistische und genaue Darstellung,
  • Fakten und Zahlen

Frauen hingegen mögen:

  • bunte Farben, vier bis sechs.
  • stumpfe Winkel und horizontale Linien
  • strukturierte und gemusterte Oberflächen
  • und unterschiedliche verspielte Schriftarten

und inhaltlich:

  • Nutzen und Ästhetik von Produkten
  • schematische Darstellungen
  • Geschichten und Testimonials

Spannende Ergebnisse, die sich mit meinen Erfahrungen decken. Rein strukturell haben wir hier schon mal einen besseren Ansatz als den obigen – einer der sicher ganz gute Ergebnisse liefern würde. Wie und ob sich das in der Praxis umsetzen lässt, hängt aber von vielen Faktoren ab: dem Unternehmen, den Jobs, der (sehr richtig, Henner!) Weiche zu diesen getrennten Webseiten (Zwei Buttons? Tracking-Cookie? …) und nicht zuletzt der Zielsetzung. Möchte man für bestimmte Stellen lieber Frauen haben? Oder glaubt man, dass Job X eher Männer anspricht? Welche für mich als Arbeitgeber nützliche Eigenschaften rechne ich bestimmten Geschlechtern zu? Und wer bin ich, das zu entscheiden? Von den gesetzlichen Vorgaben diesbezüglich mal ganz zu schweigen…

Next Level (Relativierung)

Eines möchte ich in dieser Frage nicht unerwähnt lassen: In der Unternehmenskommunikation ist inzwischen ein wichtiges Thema angekommen, mit dem man leider noch häufig auf Unverständnis stößt – Gender Studies, also dem Verhältnis vom biologischen Geschlecht “sex” zu der soziokulturellen Geschlechterrolle “gender”. Hier bekommen wir es mit einem Feld zu tun, vor dem viele Unternehmen noch immer zurückschrecken – sofern überhaupt ein Problembewusstsein vorhanden ist. Facebook hat beispielsweise erst im Februar dieses Jahres weitere Gender-Optionen für die Userprofile eingeführt – bei Diaspora hingegen war Gender schon 2010 ein freies Textfeld. Denn ob sich jemand als Mann, als Frau oder irgendwo dazwischen orientiert fühlt, lässt sich nun mal nicht nur biologisch festmachen: Es ist eine individuelle Frage und eine Herausforderung für denjenigen, der ihn mit einer Webseite erreichen möchte.

Vorläufiges Fazit

Unter diesem Blickwinkel ist das oben beschriebene Vorgehen natürlich etwas fragwürdig, auch wenn es zunächst einmal die gewünschten Ergebnisse bringen wird. Ja, sicherlich gibt es einen recht weiten gesellschaftlichen Konsens, den wir immerhin so weit nutzen können, dass z.B. “weibliche” Seiten bei “Frauen” besser funktionieren. Als Marketer nutzen wir diesen Konsens jeden Tag in der Gestaltung von Kampagnen und Werbemitteln. Man sollte jedoch davon ausgehen, dass dieser Konsens ein Konstrukt ist und jeder der sich ernsthaft mit geschlechterspezifischer Online-Konzeption beschäftigt, wird um dieses Problem nicht herumkommen.

[HTTP410] Das härteste Assessment-Center der Welt? Recruiting in Online-Games

Als im Zuge der NSA-Affäre auch die Überwachung von Online-Spielen thematisiert wurde, war ich persönlich alles andere als überrascht. Schließlich haben wir es hier mit so komplexen Digitalwelten zu tun, dass ganze Generationen von Spielern darin versinken und ihr “Real Life” völlig vernachlässigen können. (Übertrieben ausgedrückt, natürlich hat ein Großteil der Spieler und Spielerinnen ein geregeltes Leben und ihr Spielverhalten absolut unter Kontrolle.) Dennoch muss jedem klar sein, dass hier eine Menge Kommunikation über Chat, Mail, und Stimme abläuft – und dass hierbei nicht nur über das Spiel gesprochen wird: Familie, Politik und Beruf sind Themen die bei längeren Session allesamt auf den Tisch kommen.

Mehr noch:

Man löst gemeinsam vielschichtige Aufgaben. In Teams. Mit Spezialisten und Führungskräften. Heute morgen bin ich auf eine kleine Recruiting-Kampagne gestoßen, die ich mindestens genauso schlüssig finde: Yossi Lubaton, CEO der Agentur BBR Saatchi&Saatchi in Israel suchte 2013 Top-Entwickler mit einer guten Reaktionszeit, kreativem Denken und Teamfähigkeit. Und um diese Softskills zu testen, ließ er die Anwärter eine harte Aufgabe lösen. Mit ihm gemeinsam auf einem der gefährlichsten Schlachtfelder: In Diablo 3.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Ich glaube absolut an die Möglichkeit, in dieser Umgebung schon mal etwas die Spreu vom Weizen zu trennen. Ich selbst habe vor ein paar Jahren mal die Semesterferien bei Word of Warcraft verbracht und schon 2011 von der Möglichkeit geschrieben, dort Leute sehr gut kennen zu lernen:

Nächtelang mit einem bayrischen Koch und einem Dortmunder Türsteher durch die Lande zu ziehen und für das Gute zu kämpfen, das schweißt zusammen – über das Spiel hinaus. Ich lernte die Mitspieler in Stresssituationen kennen und weiß, wie sie sich in einer Führungsposition verhalten. Oft dachte ich zum Beispiel: “Den Typen würde ich sofort einstellen”, oft aber auch: “Warum du keinen Job lange behältst, ist mir schon klar”.

Grundeigenschaften von Online-Gamern

Gruppenbildung ist in Online-Spielen meist Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten. Spieler spezialisieren sich und bilden so selbstorganisierte Teams von Fachkräften. In den so gemeinsam erlebten Abenteuern gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, seine Mitspieler und deren besonderen Eigenschaften aus Recruiter-Sicht kennen zu lernen:

  • Nehmen Spieler Führungspositionen ein, wenn es notwendig ist? Lassen sie sich führen, wenn es notwendig ist?
  • Verhält sich der Spieler seiner Profession entsprechend? Bringt sich die schwach gerüstete Heilerin dauernd selbst in unnötige Gefahr und muss von den Mitspielern gerettet werden? Oder weiß sie, wo ihre Stärke liegt: Etwas abseits vom Kampfgeschehen mit Überblick auf den gesundheitlichen Zustand ihrer Gefährten?
  • Wie verhält sich ein Spieler beim Verteilen der Beute? Behält er alles für sich, um es auf dem Markt zu verkaufen, oder erkennt er, dass Item XY für seinen Mitspieler von Gebrauch ist und gibt es diesem weiter?
  • Ist der Spieler zuverlässig? Bekommt er Beruf, Familie und das Spiel unter einen Hut? Wenn nicht: wer leidet darunter?
  • Und last but not least: Ist der Spieler konfliktfähig und wie löst er Unstimmigkeiten?

recruiting_diablo_2 Was meint Ihr: Wer hier den Überblick behält, der kommt auch bei engen Deadlines nicht aus dem Takt? 😉

Von Werbung und Vertrauen

Statista hat gestern eine Infografik veröffentlicht, der zufolge klassischer Werbung eher vertraut wird als Online-Werbung. Zugrunde liegt dieser Grafik eine Nielsen-Studie aus dem Herbst 2013, der Global Trust In Advertising Report. Dieser befragte 29.000 Konsumenten mit Internet-Zugang aus 58 Ländern weltweit.

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Nun ist das zunächst nicht sonderlich überraschend: Werbung in den klassischen Medien ist ungleich teurer, weswegen Kampagnen und Anzeigen, die über diese Kanäle laufen tendenziell “seriöser” wahrgenommen werden. Die Unternehmen dahinter wissen meist was sie tun und haben ein gewisses Standing. Oder anders gesagt: Die Möglichkeit, über Online-Kanäle relativ günstig Massen an Menschen zu erreichen, zieht schlichtweg einen Haufen Müll an. Sehr treffend dazu dieser Facebook-Post von heute Vormittag:

//

 

Aber steht Online wirklich so schlecht da? Ein genauer Blick in den Report lohnt sich durchaus: (weltweite Zahlen)

  • Mit 84% bekommen persönliche Empfehlungen von Bekannten nach wie vor den höchsten Vertrauensvorschuss. Und diese müssen natürlich nicht mit Augenkontakt ablaufen, sondern können genau so gut online stattfinden.
  • Branded Websites stehen mit 69% auf Platz zwei der vertrauenswürdigsten Medienkanäle.
  • Platz drei belegen mit 68% Online-Bewertungen von Konsumenten.

So schlecht sieht es für Online also doch nicht aus. Und wer keine Bauch-weg-Superfrüchte verkauft findet bestimmt einen Weg, seine Inhalte so zu präsentieren, dass er bei seinen Konsumenten auch online Vertrauen schafft.

Pics: Devensters (CC BY 2.0) und Statista (CC BY-ND 3.0)

Digital überholt Print: Axel Springer AG setzt aufs richtige Pferd

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Das Verlagshaus Springer zählt zu den größten Medienunternehmen Deutschlands. Nicht nur als Herausgeber von Welt und BILD, zahlreichen Zeitschriften und Magazinen, sondern auch als Betreiber eigener Vertriebsnetzwerke von der Druckerei bis zum Pressehandel. Eines muss man diesem Konzern lassen: Er hat die “Gefahren” des digitalen Wandels in der Medienbranche bereits früh erkannt und rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen: Der frühe Ausbau der Online-Portale, die ersten Paywall-Experimente und ein Kai Diekmann, der sich ein halbes Jahr im Silicon Valley herumtreibt um sich inspirieren zu lassen.

Das Ergebnis: Trotz sinkender Zahlen, einigen Konsolidierungen und kleineren Stopps hat Springer noch keines seiner großen Formate aufgaben müssen. Deren unrühmliche Rolle in der aktuellen Debatte um das Leistungsschutzrecht einmal außen vor gelassen: Die Axel Springer AG hat früh reagiert und investiert und zeigt damit anderen Großverlegern die Richtung der nächsten Jahre. 2012 erwirtschaftete der Konzern mit seinen Online-Angeboten erstmals mehr, als mit dem herkömmlichen Zeitungsgeschäft. Und das als der Printriese Deutschlands.

Übrigens: Schaltet noch jemand Anzeigen in Zeitungen? Anybody? 🙂

Pic: paper10101 (CC BY-SA 2.0) und Statista (CC BY-ND 3.0)

[HTTP410] (Personal)marketing 2013: Owned Media

Mindshare hat sich die Zahlen des Werbemarktes 2012 angesehen und wagt einige Prognosen für die kommenden 12 Monate. Ich habe mir mal angesehen, welche das sind und was das fürs Personalmarketing 2013 bedeuten könnte.

Grundsätzlich scheint der deutsche Werbemarkt zu stagnieren; insbesondere im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das letzte Quartal 2012 für Print und Außenwerbung kein besonders gutes. Während Out-Of-Home-Media mit einem Minus von 3 Prozent noch recht stabil bleibt, muss Print ein Minus zwischen 8 und 12 Prozent wegstecken. Das ist schon amtlich und vermutlich auch ein wenig den öffentlichkeitswirksamen Problemen von Frankfurter Rundschau und Financial Times Deutschland geschuldet.

Das von Onlinern gerne zitierte Printsterben hat hier zum ersten Mal den Bereich Zeitschriften und Magazine verlassen und zwei große (und beliebte) deutsche Zeitungen getroffen. Im Personalmarkting werden 2013 auch die Printanzeigen einer neuen Prüfung unterzogen werden – gerade in Bezug auf die Nachhaltigkeit dieser Investitionen. Out-Of-Home Media ist im Personalmarkting ja häufig eher eine flankierende Maßnahme und wird als solche wohl auch stabil bleiben.

Online/Digital bekommt nach wie vor die größeren Stücke des Kuchens. Trotz Stagnation konnten hier bis zu 10% zulegen. Hier sind vor allem Social Media, Mobile und Video wichtige Motoren. Google-Ads und andere Paid Media wachsen und fallen lediglich mit den üblichen Entwicklungen. Hierin lässt sich allerdings der wohl deutlichste Trend ablesen: Owned Media.

“Red Bull hat es vorgemacht”, schreibt Mindshare und spielt damit auf deren Content-Marketing an, das 2012 mit Red Bull Stratos die Investitionskosten von 25 Millionen mit einem Vielfachen an Werbewert wieder einholte. Natürlich werden HR-Abteilungen in den nächsten Jahren noch keine vergleichbaren Ereignisse produzieren, aber das Grundprinzip, Werbeinhalte über eigene Kanäle und Formate zu verbreiten, wird sich 2013 weiter festsetzen. Und, so meine persönliche Prognose, TV wird dabei noch eine größere Rolle spielen, als man heute glauben mag. Die möglichen Querinteraktionen TV <> Online/(Couch)-Mobile sind noch bei Weitem nicht erschlossen. We’ll see…

Interesse an gemeinsamen Konzepten? Get in touch! 🙂

livejobs.ch über das Rekrutieren mit Online-Videos

Stefan Rohner ist Project Manager bei dem Videoportal livejobs.ch. livejobs.ch hat sich spezialisiert auf die Produktion und Distribution von Recruiting-Videos im Web 2.0 und ist bereits 3 Jahre auf dem Schweizer Markt aktiv. Anlässlich der Social Media Recruiting Conference am 12/13 Juni in Zürich, schreibt er heute über Video-Recruiting im Allgemeinen und seine Arbeit im Besonderen.

Als wir vor ca. 3 Jahren mit livejobs.ch gestartet sind, war die Zurückhaltung und Skepsis gegenüber Videos groß. Das Thema Online-Video war noch weitgehend unbekannt und wenn, dann war allenfalls YouTube ein Begriff, wobei YouTube mit Comedy- und Party- Videos in Verbindung gebracht wurde und noch nicht den Ruf von heute hatte. YouTube hat sich inzwischen etabliert und ist neben Google zur zweitgrößten Suchmaschine avanciert. User suchen heutzutage Videoinhalte zu Feriendestinationen, Kochrezepten, Computer-Anwendungen, etc.

Der erste Erfolg mit dem Einsatz von Videos konnten wir vor 2 Jahren beim Steueramt des Kanton Zürich verzeichnen. Die Ausgangslage war schwierig. Es wurden Steuerkommissäre mit entsprechender universitärer Ausbildung und Erfahrung im Bereich Tax/Audit gesucht. Viele Studienabgänger, gerade im Bereich Tax, bevorzugten jedoch größere Beratungsunternehmen wie Ernst & Young, Accenture, etc. Durch das Video konnte das eher „konservative und staubige“ Image des Steueramts verbessert und durch die Integration der Videos in die Stelleninserate konnte der Bewerbungsrücklauf nachweislich gesteigert werden. Die Videos des Steueramtes sind übrigens bis heute die meistgesehenen und mit über 170.000 Views die absoluten Spitzenreiter.

Aufgrund der Views sehen wir ganz klar, dass auf unserer Videoplattform livejobs.ch, dass die üblichen high-end und aufwendig produzierten Firmenimage-Videos schlicht und einfach nicht interessieren. Der web-affine Facebook-, Twitter- und YouTube- User von heute erkennt in Sekundenschnelle ob ihm das perfekte Unternehmen vorgegaukelt wird oder ob im Video tatsächlich sein späteres Job- und reales Arbeitsumfeld gezeigt wird. Die Views auf livejobs.ch zeigen, dass Jobvideos, die direkten Bezug zur Stelle oder dem Stellenprofil haben viel mehr interessieren. Der potentielle Bewerber will die Realität sehen und verzeiht auch kleinere „Patzer“ von Laien-Darstellern oder ein kurzes „ähm“ wenn er dafür ein sympathisches und authentisches Bild der Stelle bekommt.

Um den gewünschten Erfolg und Rücklauf mit dem produzierten Video auch zu spüren ist eine umfassende Integration in verschiedene Jobportale und Social Media-Seiten notwendig. Durch QR-Codes oder neuerdings via Kooaba (Smart Ads) kann das Video via Print-to-Video mit dem Smartphone erlebt werden. Durch die Integration des Videos auf 4 Jobportalen konnte die Erdgas Zürich, nach langen Zeiten ohne Bewerber-Rücklauf, täglich über 8 Bewerbungen in Empfang nehmen. Der Job „Projektingenieur Energiedienstleistungen“ eignet sich optimal für ein Video, da hier die Aufgaben und Räumlichkeiten visuell dargestellt, ein besseres Allgemeinbild über die Stelle geben konnten, als geschriebener Text.

Durch den Aufbau von Kooperationen können wir die Videos auf allen gängigen Jobportalen direkt in das Stelleninserat integrieren und geben dem Kunden die Möglichkeit, das Video auf den eigenen Social Media-Kanälen zu posten. Mit der Integration auf großen namhaften Jobportalen steigen die Views, das Interesse am Job und der Rücklauf. Jedoch soll durch ein Video nicht nur der Rücklauf gesteigert werden, sondern auch das Matching von Unternehmen und Kandidat verbessert werden. Denn der Kandidat erählt noch vor dem 1. Bewerbungsgespräch einen visuellen Eindruck und kann sich entscheiden, ob neben den „Hard-Facts“ auch die „Soft-Facts“ für ihn stimmen und die anschließende Bewerbung gewinnt an Qualität.

Der größte Fehler, welchen viele Unternehmen immer noch begehen ist, das Video irgendwo in einer Unterrubrik auf der eigenen Website zu verstecken. Somit generieren sie pro Monat nur wenige Views und verfehlen das Ziel. Neben dem Employer Branding ist auch die Wirkung nach Innen nicht außer Acht zu lassen. Wir merken wie die Protagonisten im Video stolz sind, für Ihr Unternehmen nach Außen zu treten und die restliche Belegschaft freut sich über das innovative Auftreten ihres Arbeitgebers.

Wir freuen uns an der Social Media Conference am 12./13. Juni über Employer Branding und Personalmarketing mit Videos zu referieren. Zusätzlich wird ein livejobs.ch-Kunde direkt über seine Erfahrungen mit der Videoproduktion und dem anschließenden Einsatz des Videos erzählen.

Wer Stefan Rohner und viele andere spannende Gäste auf der SMRC live erleben will, der werfe eine Blick auf diese Agenda oder sichere sich sogleich ein Ticket.

Das 1×1 der Display Ads – Teil 1: Formate und Positionen von Online-Werbebannern

Das Werbebanner ist fast so alt wie das Internet selbst. Als statisches Bild, Animation oder auch nur als Textlink ist es eine einfache und flexible Möglichkeit, die eigene Website zu monetarisieren oder eigene Werbebotschaften zu verbreiten. Und auch wenn heute viele andere Formen von Online-Werbung sehr erfolgreich sind, hat das einfache Banner noch immer eine große Bedeutung. Daran konnte auch die zunehmende Verbreitung von Werbeblockern nicht viel ändern. Grund genug, sich den Oldie des Online-Marketings einmal genauer anzusehen.

Dieser erste Teil wirft einen subjektiven Blick auf die Display Ad Formate sowie deren Vor- und Nachteile in der Praxis. Die genauen Bezeichnungen schwanken und überschneiden sich im Gebrauch teilweise sehr. Auch die Erfahrungen, die ich mit diesen Formaten gemacht habe, werden eventuell von anderen abweichen. Ergänzungen und andere Einschätzungen hierzu gerne in die Kommentare!

Banner

Struktur einer Banner-AdDas Banner, heute Synonym für jegliche Arten von Werbe-Displays: Vom Halfsize-, Fullsize- bis zum Superbanner geht es über die gesamte Breite der Website. Es hat mittlere Aufmerksamkeitswerte und ist oft noch recht günstig. Mankos: aufgrund des Formats beschränkte Gestaltungsmöglichkeiten. Auch wenn es bei Seitenaufruf garantiert im Blickfeld ist – sobald der Nutzer auch nur einmal das Mausrad bewegt, ist es aus dem Bild verschwunden. Eine tiefere Positionierung ist hier empfehlenswert.

Halfpage

Struktur einer Halfpage-AdGanz andere Möglichkeiten bietet da die Halfpage-Ad. Mit wuchtigem Format setzt sie sich neben die Hauptinhalte in die Sidebar. Schön zu designen, (fast) nicht zu übersehen und trotzdem kaum störend, da sie den Seitenkern nicht berührt. Eigentlich mein Favorit, auch wenn man beachten sollte, dass keine relevanten Navigations- oder Menüpunkte in der Seitenleiste zu tief nach unten rutschen.

Skyscraper

Struktur einer Skyscraper-AdVerbannt man die Halfpage aus dem Korpus der Website und “klebt” sie an dessen Rand, so spricht man vom Skyscraper. Er ist schlanker gestaltet, dafür etwas höher. Er stört die Nutzererfahrung kaum, kann natürlich auch mal leicht übersehen werden. Skycraper fallen daher oft durch knalligere Farben oder Animationen auf. “Skyscraper” steht auch oft synonym für alle hochformatigen Displays. Die solide Durchschnittswahl für jedermann. *gähn*

Wallpaper

Struktur einer Wallpaper-AdGleiche Grundidee beim Wallpaper: Das Layout der Website wird nicht gestört, dafür wird in deren Hintergrund großflächig geworben. Die Größen gehen hier vom Skyscraper “um die Ecke” bis hin zu Formaten, die den gesamten Hintergrund einnehmen. Wird mit zunehmend höheren Bildschirmauflösungen beliebter – Nutzer mit alten Screens sehen aber dementsprechend wenig! Gestalterisch kann man sich hier voll austoben und die ganze Website in die eigene Werbewelt einbetten.

Rectangle

Struktur einer Rectangle-AdIhr wollt auf keinen Fall übersehen werden: Dann knallt ein Rectangle mitten zwischen die Inhalte. Maximale Awareness, flexibles Format und idealerweise eine thematische Integration führen zu guten Click-Through-Raten. Oder nicht? Nicht unbedingt: Die Dinger nerven viele nämlich derart, dass eine Seite die sie verwendet fast automatisch an Trust verliert und Nutzer schon beim ersten Anblick abspringen. Der Ätz-Faktor wird nur noch übertroffen vom…

Pop-up

Struktur einer Popup-AdPop-up. Diese Unart wird kollektiv derart abgelehnt, dass alle modernen Browser einen Pop-up-Blocker fest integriert haben. Pop-ups werden also nur in einem Bruchteil der Seitenbesuche überhaupt angezeigt. Und wenn man das Teil dann entnervt wegklicken möchte, beschert man dem Werbenden oft noch einen versehentlichen Besuch. In der “Frauen aus Deiner Umgebung”-Branche sicher noch ein rentables Mittel, für alle halbwegs seriösen Werbetreibenden aber keine Option. Leider versuchen es nach wie vor viele.

Layer

Struktur einer Layer-AdNicht viel anders verhält es sich mit den unterschiedlichen Formen von (Flash-)Layern. Leider sind diese auch auf vielen Premiumseiten im Einsatz und einer der Hauptgründe, warum ich einen Adblocker verwende. Auf der Suche nach einem klitzekleinen “Schließen”-Button hat der Nutzer trotz allem nicht das Gefühl, so hart gehijacked worden zu sein, wie es bei einem Pop-up der Fall ist. Aus diesem Grund hält sich das Layer wacker und macht nicht zuletzt Mobile-Nutzern das Leben zur Hölle.

Jedes Format gibt es natürlich in vielen Darstellungsformen. “Expandables” beispielsweise vergrößern sich beim Mouseover oder schieben sich in den Vordergrund. Auch die Inhalte sind flexibel: Bild, Video, interaktive Banner mit keinen Spielen oder dergleichen – alles ist machbar.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welches sind Eure Lieblinge als Werber? Oder welches Eure Hassobjekte als Nutzer?

Online Advertising: Facebook rollt das Feld von hinten auf

Social Networks werden zunehmend attraktiv für das klassische Online-Marketing. In den letzten zwei Jahren haben sich die weltweiten Ausgaben für Ads dort mehr als verdoppelt – von 2,4 Mrd. auf 5,5 Mrd. US-Dollar. (Entwicklung und Aufbau von “kommunikativen” Social Media-Präsenzen wie Facebook-Pages etc. nicht eingeschlossen). eMarketer erwartet einen weiten Anstieg auf fast 10 Mrd. US-Dollar bis zum 2013. Dass Facebook in dieser Rechnung ein Wörtchen mitzureden hat, ist nicht überraschend: Für das nächste Jahr wird erwartet, dass über 70% der Ausgaben für Online-Werbung in sozialen Netzwerken an Facebook gehen.

Damit nimmt sich Facebook auch ein größeres Stück des gesamten Kuchens: Bis 2013 gehen dann schon über 8% der gesamten US-Online-Budgets in das Social Network.

Seine Ad-Gewinne konnte Facebook dieses Jahr nochmals verdoppeln.

Nun scheinen Werte um die 10% nicht besonders viel zu sein. Das liegt zum einen dran, dass Display/Banner-Werbung nur einen Teil der Online-Spendings ausmachen. Die klassische Anzeige in den Suchergebnissen ist ein riesiger Markt, andere, individuellere Werbeformen kommen dazu, die z.T. große Budgets schlucken. Schon im Februar meinten wir: Einen Echten Rivalen hat Google in Facebook nicht. Eines darf aber nicht vergessen werden. Facebook wächst weiter. Die Zahl der Nutzer pendelt sich zwar so langsam ein, allerdings nimmt die Zeit, die wir dort verbringen weiter zu.

In den USA verbrachten die Nutzer laut Nielsen im Mai  2011 54 Mrd. Minuten bei Facebook (Yahoo: 17 Mrd., Google: 13 Mrd.). Auch in Deutschland liegt Facebook auf Platz eins: 16,2% der Onlinezeit wird dort verbracht. Google liegt hier mit 12,3% auf Platz zwei. (alle Dienste wie Gooogle+ und YouTube (!!) eingeschlossen.) Das wird noch spannend, zumal Facebook mit kreativen Werbemöglichkeiten lockt. Die Preise für Facebook-Ads steigen jedenfalls kräftig.

Pic: dicktay2000 (CC BY 2.0)

[HTTP410] Social Media Strategie: Was Unternehmen von Snoop Dogg lernen können

Calvin Broadus a.k.a. Snoop Dogg ist einer der weltweit erfolgreichsten Musiker und Entertainer. Als Chairman sorgt er für das EMI-Label Priority Records und mit über 12 Millionen Facebook-Fans bzw. fast 5 Millionen Followern bei Twitter ist er zudem eine erfolgreiche Social Media-Marke. Für whatstrending.com hat Shira Lazar Snoop nach seinen Online-Erfolgsrezepten befragt:

  1. Sei Du selbst! Klar, seine Fans mögen Snoop Dogg so wie er ist. Es wäre also widersinnig, sich anders zu geben. Was sich aber auch 1:1 auf das Business-Umfeld übertragen lässt: Ein Online-Auftitt muss ein realistisches Abbild des Unternehmens bieten. Wer versucht, sich hier eine andere Fassade zu bauen, wird über kurz oder lang scheitern.
  2. Öffne Dich! Du möchtest, dass sich Deine Fans an Umfragen beteiligen, Deine Inhalte teilen und sich aktiv in Deine Community einbringen? Dann geh mit guten Beispiel voran. Nutze soziale Netzwerke nicht nur als weiteren Kanal für glattgebügelte PR-Botschaften.
  3. Hör zu! Deine Community ist der beste Ratgeber. Frag sie nach neuen Ideen, binde sie in die Kreations- und Entscheidungsprozesse mit ein. Lerne von ihnen und nimm Dir ihre Wünsche zu Herzen. Du bekommst Insights, die Dir keine Mafo bieten kann
  4. Lass was springen! Auch wenn Du damit kein Geld verdienst. Biete Mehrwert Und wir reden hier nicht von Informationen – die Rede ist von Inhalten, die den Nutzern wirklich Freude bereiten. Und dafür muss auch mal der ein oder andere Taler locker gemacht werden. Sei es ein schönes Video, Gewinnspiele oder andere Giveaways
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In der zweiten Hälfte das Interviews driftet das Thema etwas ab. Natürlich steht auch hinter einem Snoop Dogg noch ein Marketing-Team. Auch sie haben im Rahmen des Beitrags etwas Ihre Online-Strategien erzählt. Das wichtigste: Content!

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Brand Building im Web 2.0 – Wo wird über Deine Marke gesprochen?

Dass eine Marke auch jenseits der eigenen Auftritte online stattfindet und diskutiert wird, ist eine wichtige Erkenntnis auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Web-Präsenz. Die Vielfalt der unterschiedlichen Plattformen wird dabei aber oft unterschätzt – damit auch die Möglichkeiten der positiven Einflussnahme und der Einsatz notwendiger Kontrollmechanismen. Social Media ist mehr als Facebook, Twitter und ein paar Blogs. Web 2.0 bedeutet mehr, als Nutzern die Möglichkeit zu geben, Corporate-Beiträge zu kommentieren oder auf den bekannten Social Networks zu verteilen. Eine Unzahl von Special-Interest-Portalen sorgen für die Aufarbeitung unterschiedlichster Marken, Produkte und Dienstleistungen. Mängel werden hier schonungslos aufgedeckt und echte Vorzüge herausgearbeitet.

Eine Grafik von Reputation Control zeigt die Vielzahl an Themengebieten, Medien- und Portalstrukturen, die wir hier im deutschsprachigen Raum haben. Auch wenn sie auf den ersten Blick etwas an die deutsche Version des Social Media Prismas erinnert, legt sie den Fokus eher auf die unterschiedlichen Kanaltypen, als auf die Vielfalt des Social Webs und dessen Anbieter. Zumal hier auch viele redaktionelle Seiten aufgeführt sind, die keinen User Generated Content anbieten. In jedem Fall eine gute Gelegenheit, um einmal kurz nachzudenken, ob nicht hier oder da mal wieder ein Blick riskiert werden sollte.

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anPic: sarihuella (CC BY 2.0)