Die Studie “Social networking sites and our lives” vom PewResearchCenter untersucht den sozialen Einfluss, den Online-Netzwerke auf deren Nutzer, und dementsprechend wiederum auf die Gesellschaft haben. Sie ist Teil einer sehr interessanten Serie “The Social Impact of Technology”, die ich schon länger verfolge. 2.255 US-Bürger wurden telefonisch nach ihrem Online- und ihrem (sozialen) Offlineverhalten befragt. Bei dieser Studie sollte – wie immer – in besonderem Maße auf den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität geachtet werden. Zum Beispiel: Ist der Facebook-Nutzer ein eher vertrauensvoller Mensch, weil er Facebook nutzt, oder nutzt er Facebook, weil er ein vertrauensvoller Mensch ist. Oder gibt es gar keinen Zusammenhang?
So oder so: Interessante Zahlen und Gedanken!
An einem durchschnittlichen Tag auf Facebook…
- updaten 15% ihren eigenen Status,
- kommentieren 22% Posts anderer,
- kommentieren 20% Fotos anderer,
- liken 26% Inhalte anderer,
- senden 10% anderen eine private Nachricht.
Facebook hält “schlafende” Beziehungen aufrecht
Die Teilnehmer dieser Umfrage hatten durchschnittlich 229(!) Freunde. Davon waren waren
- 22% Schulkontakte,
- 12% aus dem größeren Familienkreis,
- 10% Arbeitskollgen,
- 9% Studienkollegen,
- 8% nahe Verwandte,
- 7% aus Gruppen und Vereinen,
- 2% Nachbarn,
- 33% ließen sich keiner dieser Gruppen Zuordnen. 7% waren Personen, die man noch nie persönlich getroffen hat, 3% wurden nur ein Mal getroffen.
Facebook spiegelt die engsten Verbindungen wieder
40% geben an mit allen ihren engsten Kontakten bei Facebook befreundet zu sein.
Facebook-Nutzer sind vertrauensvoller
Wer sich mehrmals am Tag bei Facebook aufhält, der stimmt zu 43% eher der Aussage “Den meisten Menschen kann vertraut werden” zu, als andere Internet-Nutzer – und sogar drei Mal eher als Offliner.
Facebook-Nutzer sind politisch engagierter
Intensive Facebook-Nutzer nehmen, im Vergleich zu anderen Onlinern, mit zweieinhalb mal höherer Wahrscheinlichkeit an politischen Kundgebungen und Versammlungen teil.
Facebook-Nutzer erfahren mehr sozialen Rückhalt
Der duchschnittliche US-Bürger gibt den Grad an sozialer Unterstüzung (im Sinne von Hilfe bei Krankheit, Nähe, Zeit für Gespräche, Ratschläge bekommen etc.) mit rund 75 von 100 möglichen Punkten an. Bei Facebook-Nutzern lag der Grad der Zufriedenheit zwischen 3 und 6 Punkten höher.
Die vollständige Studie mit allen Erläuterungen gibt es hier.
Pic: joiseyshowaa (CC BY-SA 2.0)