[HTTP410] Immer stärker: Mobile-Ads in Deutschland

Mobile-Advertising ist so ziemlich die imposanteste Entwicklung, die wir in den letzten fünf bis zehn Jahren bei den Display-Ads beobachten konnten. Es gab wichtige technischere Revolutionen im Hintergrund (z.B. Real-Time-Bidding kam für viele Werbeformen dazu), doch der Einfluss auf Werbetreibende und Wirtschaft war hier nicht so immens, wie er es aus dem Blickwinkel der mobilen Werbung ist. Diese Umwälzung deutete sich bereits im Jahr 2012 an, als Facebook mit Blick auf die steigende mobile Nutzung die Mobile-Ads einführte. Der Erfolg war bereits nach wenigen Wochen beeindruckend.

Heute, bald zwei Jahre später, hat sich diese Entwicklung fortgesetzt. In Deutschland wuchs der Mobile-Ads Markt im Jahr 2013 um satte 67% und brachte rund 65 Millionen Euro Umsatz. Im gestern erschienenen MAC Mobile-Report wird für dieses Jahr ein weiteres Wachstum von 65% prognostiziert, bei einem Umsatz von 107 Millionen Euro.

Eine weltweite Prognose liefert uns eMarketer: Nachdem der Markt vergangenes Jahr weltweit sogar um 105% zulegte, soll er 2014 nochmal um 75% wachsen und dann 31,45 Milliarden Dollar umsetzen. Ein immenses Wachstum, vor allem getrieben durch die Advertising-Giganten Facebook und Google:

Mobile Ads

Wir sehen: Während sich Google mit um die 50% Marktanteil wacker schlägt, holt Facebook mit großen Schritten auf. Zum Zeitpunkt meines damaligen Artikels hatten die Blauen noch unter 6% Marktanteil, dieses Jahr schon über 20%. Da sich der Markt in dieser Zeit verdreifacht hat, sollte man aber nicht annehmen, dass Facebook Google hier sonderlich viel wegschnappt. Vielmehr tragen beide gemeinsam einen Großteil dazu bei, dass mobile Werbung heute in diesem Umfang überhaupt gebucht und ausgeliefert wird.

Googles Position ist hierbei recht klar und sicher zu sehen, aber was ist mit Facebook? Zu dieser Frage empfehle ich allen Interessierten das Abonnement unseres Newsletters. In der kommenden Ausgabe (die in den nächsten Stunden verschickt wird) werde ich auf Status Quo und Zukunft Facebooks als Werbeplattform eingehen.

[HTTP410] Tablet-Nutzung in Deutschland

Ich habe heute mal für mich selbst nach den aktuellsten Zahlen zum Thema Tablet-Nutzung in Deutschland recherchiert und hoffe, dass Ihr mit den folgenden Daten und Infos auch etwas anfangen könnt.

Wusstet Ihr, dass sich die Zahl der Tablet-Nutzer in Deutschland seid 2012 fast verdoppelt hat? BITKOM hatte vor wenigen Tagen entsprechende Ergebnisse veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Nutzer über 14 Jahren in nur einem Jahr von 9.1 Mio. auf 18 Mio gestiegen. eMarketer übernahm diese Zahlen in einem gestern veröffentlichten Artikel und fügte eine eigene Prognose im Bezug auf die Gesamtbevölkerung hinzu, nach der bis Ende des Jahres die Zahl der Tablet-Nutzer in Deutschland die Marke von 25 Mio. passiert haben wird. Nicht schlecht!

Tablet-Nutzung in Deutschland in 2012 & 2014

Ein Gegencheck bei Statista belegt, dass zumindest alle in etwa gleich gut die Statistiken gefälscht haben. Dort geht man von 26 Mio. zum Jahresende und von 37 Mil. bis Ende 2016, also in etwas mehr als zwei Jahren, aus. Allerdings wurden hier offenbar wiederum Daten von eMarketer verwendet. Schreiben die alle gegenseitig ab?

anzahl der Tablet-Nutzung in Deutschland von 2010 bis 2012 und Prognose bis 2017Aber es findet sich bei Statista doch noch eine weitere bemerkenswerte, exklusive Information. Und zwar, dass der Absatz von Tablets im letzten Quartal 2013 den Absatz von Notebooks überholt hat.

Absatz von Tablets und Notebooks in Deutschland

Nun, das ist alles schön und gut. Frei nach dem Motto, glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, habe ich mir mal unsere eigenen Zahlen angeschaut, um zu sehen, wie weit die Theorie und Praxis auseinander liegen.

Wie Ihr sehen könnt, scheinen die echten Zahlen der Tablet-Nutzer unter den Besuchern der Wollmilchsau-Page die Statistik zu stützen. Zwischen 2012 und 2013 hat sich die relative und absolute Zahl fast verdoppelt. Im laufenden Jahr wird sich zumindest die absolute Zahl allem Anschein nach wieder verdoppeln. Wir erwarten 15.000 Tablet-Nutzer bis Ende 2014. (Die Nutzer unserer mobilen Blog-App sind hier nicht enthalten. Darunter sind Tablet-Nutzer sehr gut vertreten.)

Wie sieht es bei den Wollmilchsau-Lesern mit der Tablet-Nutzung aus?

Warum freue ich mich über diese Ergebnisse? Z.B. weil wir uns ein wenig selbst auf die Schulter klopfen können, da wir bereits in 2012 auf mobile Optimierung gesetzt haben und jeweils eine eigene Version der Seite für Telefone und für Tablets entwickelt haben. Anfang 2013 kam die mobile App noch oben drauf. Jetzt können wir abwarten und Tee trinken. Bzw. unsere wachsenden mobilen Besucherströme beobachten und sie, bei Bedarf, jeweils passend ansprechen. Es soll hier keine Angeberei sein. Lediglich ein Hinweis, dass es schöner ist, darüber nachzudenken, wie man einen bedeutenden Teil seiner Nutzer immer besser entlang der Inhalte steuert, anstatt sich einzugestehen, dass man diesen bedeutenden Teil einfach vernachlässigt/drauf verzichtet.

Apropos laufende Verbesserung. Wenn Ihr schon an einer mobilen Version für Eure Webseite bzw. Karrierepage dran seid, habe ich eine sehr schöne aktuelle Checkliste von moz.com für Euch. Sie berücksichtigt alle wichtigen Bereiche der mobilen Optimierung von Performance der mobilen Page über Navigation bis zur Anpassung des Contents an die Geräte. Sehr nützlich, wenn Ihr Eure Webpräsenz intern betreut oder aber Eurer Agentur auf die Finger schauen wollt, ohne sehr tief in der Materie zu sein.

Wie auch immer, Ihr solltet Euch mit dem Thema beschäftigen. Natürlich stehen wir als Agentur bei Fragen und Problemen gerne zur Verfügung. Ansonsten würde ich mich über ein paar Kommentare aus der Nutzer-Perspektive freuen. Habt Ihr positive oder negative Beispiele in Sachen Tablet-Optimierung für mich? Wie können wir unsere Wollmilchsau-Seiten für Euch verbessern?

[HTTP410] Ericsson Mobility Report – Angriff der Mobilgeräte

Liebe Mobile-Fans und -Skeptiker, ich habe etwas für Euch. Kennt Ihr schon den Ericsson Mobility Report? Eine feine Ressource, die sich kontinuierlich und ausführlichst mit Daten und Trends im Bereich Mobile beschäftigt. Regelmäßige Reports, Charts, Artikel, WhitePaper usw. stehen zu Euren freien Verfügung. #EmpfehlungDesHauses.

Die aktuellste Ausgabe des Mobililty Reports wurde im November 2013 veröffentlicht und enthält interessante Details zum Stand der Verbreitung sowie Wachstum bei der Nutzung von mobilen Geräten. Hier ein paar Fakten, die mir aufgefallen sind.

Der Mobility Report zeigt die Zahl der Mobilfunk-Anschlüsse weltweit in 2013

Demnach verfügen 6,6 Milliarden (abzüglich der Mehrfach-Anschlüsse sind es 4,5) Menschen über ein Mobiltelefon. Das sind ca 63% der geschätzten Weltbevölkerung (ca. 7,2 Milliarden Menschen). Allein im dritten Quartal 2013 sind 113 Mio. Abonnenten dazu gekommen. In Westeuropa waren es allerdings lediglich 3 Mio. verglichen mit den 30 Mio. in China.

Die weiteren Wachstumsprognosen sehen recht ordentlich aus, wie man dem folgenden Chart entnehmen kann. Wenn ich die Hochrechnung der Weltbevölkerung für 2019 (ca. 7,6 Milliarden) heranziehe und die Mehrfach-Anschlüsse auf Grundlage des heutigen Verhältnisses abziehe, dürfte in 2019 im Durchschnitt jeder Mensch über 15 Jahre ein mobiles Gerät bzw. mindestens einen Mobil-Anschluss besitzen (4,5 / 6,6 *9,5 Mrd. = 6,3 Mrd.). Hey, das ist in fünf Jahren!

Wachstumsraten und Prognosen für die Zahl der Mobilfunk-Anschlüsse in 2019

Weiterhin ist interessant, wofür diese ganzen mobilen Geräte heute und morgen verwendet werden. Auch darauf gibt es eine Antwort. Natürlich nicht nur zum Telefonieren. Es ist vor allem Daten-Traffic, der konstant hohe Wachstumsraten aufweist und bis 2019 das 10-fache des heutigen Niveaus erreichen wird.

Wachstumsraten für den mobilen Daten-Traffic zwischen 2013 und 2019

Es ist irgendwo logisch, dass Video-Traffic einen hohen Anteil des gesamten mobil genutzten Daten-Volumens ausmacht. Dass der Anteil von heute, der schon bei ca. 35% liegt, auf über 50% in 2019 steigen soll, ist für mich dann doch eine Überraschung. Lassen sich Schlüsse auf unser zukünftiges Nutzungsverhalten ziehen? Sprich, werden die Menschen durchschnittlich noch mehr Videos konsumieren? Oder liegt das nur an der höheren Qualität, die zu mehr Daten-Volumen führen wird? Social Media und Web Browsing sollen z.B. konstant bleiben. (Bei diesem Chart stellt sich grundsätzlich die Frage, inwieweit man Datenverbrauch mit Bedeutung gleichsetzen kann. Ich denke, man sollte das nicht tun.)

Video-Traffic macht einen hohen Anteil des gesamten mobil genutzten Daten-Volumens aus

Und siehe da. Hält man die Daten vom US-Markt für repräsentativ, so ist zumindest aktuell Social Media (bzw. Social Networking), unabhängig vom Traffic, der absolute Mobile-Zeit-Killer Nr. 1. Noch vor Videos und Games. Vorhersagen gibt’s dazu keine. Ist auch nicht so einfach. Wer weiss, wie Social Media in fünf Jahren aussieht. Vielleicht übernimmt Snapchat bis dahin Facebook und löst die Selbstzerstörung aus.

#1 der zeitintensivsten Aktivitäten auf dem Smartphone ist das Social Networking

Ok. Das reicht jetzt erst mal an schlauen Infos für den nächsten Party-Smalltalk. Für noch mehr Details lest bitte den Report. Es stellt sich wie immer die Frage: Was sagt uns das jetzt? Nun, wir werden wohl bis 2019 noch ein paar Mobilesites und Apps bauen müssen. Weitere Ideen?

[HTTP410] Mobile Recruiting-Apps gelten als nicht relevant und unseriös? Wirklich?

Gestern erschien eine beunruhigende Meldung auf meinem Radar: “Mobile Recruiting-Apps gelten als nicht relevant und unseriös”. So die aktuellen Ergebnisse der frischen “trendMonitor zum Thema Mobile & Social Media Recruiting” Studie zusammengefasst im Blog “Mein Freund die Arbeitgebermarke” von Jannis Tsalikis.

Was ist bloß los mit diesen ominösen Mobile Recruiting-Apps?! Unsere 33 Chefredakteure haben sich auf der Suche nach den Ursachen die ganze Nacht den Kopf über die Studie zerbrochen. Dabei hat sich phänomenales ergeben:

1. Laut den Autoren der Studie haben 98% der Befragten (Absolventen) noch nie eine Recruiting-App benutzt. Mit dieser Zahl wird die Irrelevanz begründet.

Es stellen sich mir gleich mehrere Fragen, wenn ich so etwas lese. Was versteht die trendence Studie bzw. Umfrage unter Recruiting- bzw. Bewerbungs-Apps? Ist das a) die grundsätzliche Möglichkeit, sich über ein mobiles Gerät zu bewerben oder ist das b) eine extra zu installierende mobile App, zu deren Kernfunktion auch “Bewerbung” gehört?

Sollte es ich um b) handeln, muss ich erwähnen, dass unsere eigene Untersuchung im Rahmen der Mobile Recruiting Studie 2013 ergeben hat, dass von 160 damals untersuchten Unternehmen lediglich 7 (knapp 4%) eine mobile Karriere- / Recruiting- / Bewerbungs-App besaßen. Ich wiederhole: 7 Apps! Wesentlich mehr dürften nicht dazu gekommen sein.

Von den 1300 Befragten der trendence Studie haben also 2% (ganze 26) eine Begegnung mit einem faktisch fast nicht existenten Phänomen erlebt. Was ich damit sagen möchte: Recruiting-Apps sind nicht relevant, weil es sie einfach nicht gibt, und nicht, weil die Zielgruppe sie nicht nutzen möchte.

2. Unsere Absolventen haben Angst vor Sachen, die sie nicht kennen. 70% halten Recruiting-Apps, (die sie noch nie gesehen haben) für “unseriös” und 45% machen sich Sorgen wegen des “Datenschutzes”.

Vorbehalte gegenüber Recruiting-Apps

Ähh, ja genau. Was sagt uns das jetzt? Nun, über die Akzeptanz  und den Nutzen der Recruiting-Apps wieder mal rein gar nichts. Die Befragten wissen einfach nicht, wovon sie da sprechen. Man hätte vermutlich genau so gut irgendeine andere Frage stellen können und hätte in etwa die gleichen Ergebnisse erhalten.

Vorbehalte gegenüber Raumschiffen

Etwas Nützliches hat diese Umfrage doch noch, wenn man als Unternehmen die Liste der Sorgen etwas zweckentfremdet. Sie stellt im Grunde eine gute Anleitung für die Umsetzung einer App und die Kommunikation auf der Karriereseite, im App-Store und in der App selbst, dar. Es reicht offenbar nicht, eine App in die Welt zu setzen, man muss unserer Jugend auch noch die Angst davor nehmen. Ok Leute, das ist eine machbare Aufgabe, das kriegen wir doch hin, oder?

Grundsätzlich möchte ich für die kommenden Befragungen der Zielgruppe zu diesem Thema Folgendes vorschlagen: Fragt sie doch, was sie davon halten würden, wenn sie sich per Telefon oder Tablet schnell, einfach und sicher bewerben könnten. Wenn sie eine schöne, ansprechende Bewerbung, die allen Formanforderungen entspricht, mal eben während einer langweiligen Vorlesung zusammenklicken könnten. Wenn es so natürlich wäre, dass man auch vor dem Desktop-Rechner sitzend für die Bewerbung automatisch zum Handy greifen würde.

Aber eigentlich brauchen wir keine Umfrage dafür. Die Zielgruppe wird die Recruiting-Apps, mobile Karriereseiten usw. nutzen, wenn wir dafür sorgen, dass sie sinnvoll umgesetzt und einfach nur gut sind.

Happy Mobile Recruiting in 2014.

Personalmarketing mit Facebook Mobile App Ads

Ich denke, es wird inzwischen kein großes Geheimnis mehr sein, dass die Nutzung von Facebook auf mobilen Geräten stark an Fahrt gewinnt. Zum aktuellen Stand in Deutschland gibt’s die folgende kleine Übersicht, die freundlicherweise von horizont.net vor Kurzem zur Verfügung gestellt wurde.

facebook_deutschland_mobile_nutzer

Vielleicht ist Euch auch schon aufgefallen, dass Facebook sich in den vergangen Monaten sehr viel Mühe mit der Entwicklung von Werbe-Formaten eben für die mobilen Geräte gemacht hat. Dabei scheint Facebook ganze Arbeit zu leisten. Die Einnahmen aus der mobilen Werbung sind auf dem Weg, im laufenden Quartal die Marke von 50% an den gesamten Einnahmen zu knacken. Bedenkt man, dass das Wachstum der Nutzerzahlen sich insgesamt verlangsamt, kann man das Wachstum der mobilen Werbe-Einnahmen als Beleg für die hohe Effektivität der Formate interpretieren.

Vor wenigen Tagen präsentierte Facebook einen weiteren Schritt in Richtung von mehr Engagement und Conversion, also mehr Effektivität, in diesem Bereich – die sogenannten Mobile App Ads mit integrierten Call-to-Action Buttons. Das sind Ads, mit denen man die Nutzer nun neben App-Installationen zu Handlungen innerhalb von bereits installierten mobilen Apps animieren soll.

facebook_mobile_ads_call_to_action

 

Nun zu unserem eigentlichen Thema – Facebook und Personalmarketing. Der Anblick solcher schicken Anzeigen lässt mich natürlich nicht kalt und ich sage mir, wie toll es doch wäre, Stellenanzeigen in dieser Form auf die schlau segmentierten Zielgruppen regnen zu lassen. Leider hat Facebook mich diesmal nicht gefragt und schon wieder den Fokus komplett auf alle anderen gelegt, nur nicht auf Personaler. Wo ist bitte schön der “Apply Now” Button abgeblieben? Was soll das? Warum will Facebook unser Geld nicht haben?

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Aber warum sollte uns eigentlich diese Ignoranz seitens Facebook davon abhalten, die schönen Möglichkeiten dennoch zu nutzen? Genau, es gibt keinen Grund dafür. Ich frage mich, ob sich das Format, das eigentlich für App-Developer entwickelt wurde, für Personalmarketing-Kampagnen zweckentfremden lässt.

Gesagt, getan. Facebook Power Editor gestartet. Als Zielgruppe zunächst grob alle mobilen Facebook Nutzer in Deutschland festgelegt. Und Mobile App Ad als Anzeigen-Typ ausgewählt. Jetzt wird’s spannend. Man kann natürlich mobile Apps bewerben, aber auch z.B. Apps, die auf Facebook Fanpages installiert werden. Und es geht noch weiter. Man kann offenbar auch einfache Links bewerben (wenn man von “Get mobile apps installs” auf “Get mobile app engagement and conversions” umstellt.)

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Damit hätten wir alle Möglichkeiten, um schöne, kreative, mobile Personalmarketing-Kampagnen bei Facebook durchzuführen. Das hieße z.B: Facebook-Nutzer auf eine bestimmte Stellenanzeige, auf die Karriereseite, auf die Karriere-App bei Facebook zu locken. Oder sie sogar dazu zu bringen, eine mobile App zu installieren, die ein Teil der Personalmarketing- oder Employer Branding-Kampagne ist.

Voraussetzung für den Erfolg ist natürlich stets, dass solche Ads und das was danach kommt, kreativ und mit dem Nutzer vor Augen kreiert werden. Und dabei ist es halb so schlimm, dass uns kein “Appy Now” Button zur Verfügung steht. Mit “Book Now”, “Play Game”, “Open Now” und entsprechendem Inhalt lässt sich etwas machen, was bestimmt gut funktioniert. Ich hoffe sehr, dass wir bald die eine oder andere kreative Kampagne dieser Art erleben werden. Wir hier würden so etwas super gerne umsetzen.

Ich habe zugegeben so schnell noch nicht ausprobiert, ob alle meiner Anzeigen-Beispiele bei Facebook so direkt akzeptiert würden. Definitiv ist dies aber ein weiteres gutes Beispiel für Personalmarketing.

[HTTP410] Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013

Alle Jahre wieder: Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013 ist draußen! 1800 Telefoninterviews mit Onlinenutzern ab 14 Jahren aus der deutschsprachigen Bevölkerung (bis 2010 waren es deutsche Bürger) werden nun wieder den Weg in viele Vorträge und Präsentationen finden. Noch immer zählt sie zu den meist respektierten Nutzerstudien in Deutschland (so zumindest mein Eindruck), schon alleine deswegen sollten wir mal einen kurzen Blick darauf werfen.

Merken kann man sich:

1. Mobile, Mobile, Mobile!

Man hat es bereits vernommen: Die mobile Nutzung nimmt rasant zu und hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 23% auf 41% fast verdoppelt. Etwa 45% der 14-29jährigen surfen täglich mobil, bei den 30-39jährigen sind es schon 23%. Eine interessante Zahl dazu versteckt sich noch in einem ganz anderen Bereich der Studie: Der Anteil der Haushalte, die mit einem Smartphone ausgestattet sind hat sich ebenfalls verdoppelt (iPhone: von 12% auf 22%, anderes Smartphone: 21% auf 42%).

2. Generation X und Babyboomer

Jetzt sind die Alten am Zug! Bei der GenY tut sich nicht mehr viel. Mit durchschnittlich vier Stunden Onlinenutzung am Tag und einer Social-Network-Nutzungsrate von rund 85% kann man (abgesehen von der mobilen Nutzung) keine großen Steigerungen erwarten. Kräftig Gas geben aber die älteren Semester: Bei den 40-49jährigen hat sich zum Beispiel der Anteil an mobilen Surfern von 15% auf 42% fast verdreifacht. Und die über 70jährigen? Die haben ihren Anteil an Onlinern in einem Jahr von 20% auf 30% gehoben!

3. Web 2.0

Nach wie vor mit spitzen Fingern wird dieses Thema angefasst: Was genau das Web 2.0 ist, wird klar definiert: Wikipedia, Communities (private, berufliche, Bewegtbild), Blogs und Twitter. Punkt. Dass inzwischen fast alle großen Webseiten ähnliche Angebote haben, wird hier wohl eher nicht berücksichtigt. Insgesamt nimmt die Nutzung auf breiter Ebene zu, aber genau an dieser Stelle bekomme ich die meisten Probleme mit den Angaben, bzw. mit der Erhebung durch Telefoninterviews. Am Beispiel Blogs: Die Nutzung ist hier von 8% auf 16% gestiegen. Ich persönlich bezweifle erstens, dass der Anteil an Bloglesern so gering ist/war und zweitens, dass sich die Nutzung von Blogs zum Vorjahr plötzlich verdoppelt haben soll. Zumindest sehe ich dafür keine deutlichen Indikatoren (Ihr?). Mein Verdacht eher: Die Kenntnis darüber, was ein Weblog ist, hat sich verbreitet, so dass immerhin 16% in der Lage sind, zu erkennen, dass eine genutzte Seite ein Blog ist. Jan-Peter Kleinhans hat das auf Netzpolitik an ein paar anderen Beispielen festgemacht. (Letzter Absatz)

Und genau das ist mein jedes Jahr mein Problem mit dieser Studie, zumindest in jenen feineren Bereichen. Hier kann man einfach nicht davon ausgehen, dass die Befragten wissen, wonach sie gefragt werden, dazu ist der theoretische Kenntnisstand einfach zu niedrig. Kleiner Querverweis dazu: Auf der Internationalen Funkausstellung wurde gerade von den Fernsehanstalten die Kampagne “Auf rot geht’s los!” vorgestellt, die Fernsehzuschauer an das Thema Smart-TV heranführen soll. Michael Albrecht, ARD-Koordinator Digital Video Broadcast dazu gestern in der Tagesschau:

“Viele Zuschauer haben das längst im Wohnzimmer stehen, aber noch gar nicht mitbekommen, das sie das auch nutzen können. Und insofern die Kampagne (…) damit wir das dem Fernsehzuschauer nahe bringen.”

Personalmarketing mit mobilen Ads

Pay-per-Click Werbung ist inzwischen kein unbekanntes Thema mehr. Ob bei Google, Facebook, LinkedIn usw. haben wir die Möglichkeiten, Werbeanzeigen zu schalten, die nur im Fall eines Klicks bezahlt werden müssen. In Abhängigkeit von der Plattform bestehen unterschiedliche Optionen, die Anzeigen auf die Zielgruppe zuzuschneiden. Ob auf der Basis des Kontexts, der geographischen Lage, der demographischen Kriterien oder sogar der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Arbeitgeber oder Berufsgruppe. Das ist toll! Und deswegen legt dieser Bereich kontinuierlich zu.

Auch manchen Personalern ist diese Werbe-Form inzwischen nicht mehr unbekannt. Und so trifft man hier und da auf kleine Stellenanzeigen zwischen der gewohnten Produkt- und Dienstleistungswerbung. Meiner Meinung nach noch viel zu selten. Bedenke man doch die theoretisch realisierbaren Kosten-Leistungs-Vorteile gegenüber einer Standard-Stellenanzeige in Print und Web.

pay per click personalmarketing

Manche Marktteilnehmer freuen sich über die Zurückhaltung der Personaler im Bezug auf die Möglichkeiten von PPC-Werbung für das Personalmarketing und Recruiting. So stellte Stepstone in der kürzlich veröffentlichten “Stepstone Recruiting Trends 2013” Studie sicher nicht ohne Freude fest:

“[…]Soziale Netzwerke sind erst an neunter Stelle auf der Liste der am häufigsten genutzten Recruiting Kanäle. Weniger als die Hälfte der Stellensuchenden suchen über diesen Weg einen Job. Befragt nach  den Gründen, warum soziale Netzwerke nicht zur Stellensuche genutzt werden, geben 38% an, dass sie Facebook, XING, LinkedIN & Co. einzig für private Zwecke nutzen. 32% schließen Soziale Netzwerke bei der Jobsuche aufgrund von Datenschutzbedenken aus. 29% finden dort zu wenig passende Jobangebote und jeder Fünfte beklagt die umständliche Jobsuche in Sozialen Netzwerken. […]”

wogegen:

“[…] 99% der Stellensuchenden nutzen Online Stellenbörsen bei ihrer Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen. 90 % der Arbeitgeber nutzen ebenfalls Online Stellenbörsen und 75 % geben sogar an, dass Online Stellenbörsen für sie der effizienteste Recruiting-Kanal sind. […]”

Nun, Stepstone selbst scheint sich auf die eigenen Zahlen nicht zu verlassen und bewirbt seine Stellenanzeigen bei Facebook (siehe Anzeige oben in der Mitte). Warum? Ganz einfach. Verkaufe eine Stellenanzeige auf Deiner Plattform für einen hohen Festpreis, kaufe “getargetete” PPC-Klicks bei Facebook günstig ein, lass den Kunden glauben, dass Jobbörsen Klicks/Ergebnisse bringen und soziale Netzwerke nicht.

Im Grunde ist nichts dagegen einzuwenden. Nur, das könnt ihr doch auch… . Man schalte eine Anzeige bei sich auf der Karriereseite “for free”, kaufe PPC-Klicks bei Facebook, Google, LinkedIn usw. OK! Liebe Leute, traut Euch, etwas früher mit neuen Formaten zu experimentieren. Wenn die Großen (Budgets) verstanden haben, dass und wie sie funktionieren, seid ihr wieder zu spät. Und damit nun zum eigentlich Thema des Posts 🙂 Neben neueren Modellen, wie PPC-Stellenanzeigen oder Anzeigen-Flatrates, solltet ihr Euch so langsam mit den (Personalmarketing-)Möglichkeiten auf den mobilen Geräten beschäftigen.

Mobile ist auf dem Vormarsch. Ach was? Langweilig, aber wahr! Facebook hat gerade verkündet, dass die Einnahmen aus den mobilen Ads deutlich steigen. Heißt – immer Mehr Menschen klicken auf mobile Ads. Das Coole ist – das mobile Werbeformat ist noch nicht verbraucht. Die Marketer munkeln, dass die Klickraten der mobilen Ads (noch) höher sind, als die der Anzeigen im Web. Kein Wunder, dass dem Markt für mobile Werbung insgesamt hohe Wachstumsraten vorausgesagt werden.

mobile ads us

Wenn ihr Euch bereits mit Pay-per-Click Formaten im Web beschäftigt, könnt ihr schon heute recht einfach dank den Werbe-Optionen von Facebook und Google die mobilen Nutzer erreichen und testen, ob es für Eure Zwecke funktioniert. Das besonders Spannende an der mobilen Welt ist, dass man auch abseits der großen Anbieter und der aus dem Web bereits bekannten Formate ganz neue Wege einschlagen kann. Ich denke da an Werbung bzw. Stellenanzeigen in Apps.

Einfaches Beispiel: Ihr sucht jemanden, der sich mit Google-Analytics auskennt. Für iOS, Android und Windows Phone gibt es gute Apps, die ein guter Web-Analytiker mit Sicherheit verwendet, um von unterwegs die wichtigen Kennzahlen seiner Projekte zu verfolgen. Warum ihn nicht direkt während dieser Tätigkeit ansprechen?! Eine recht plausible Optionen, wie ich finde.

mobile job ad

Kombiniere solche neuen Möglichkeiten mit altbewährten, wie Targeting anhand von demographischen Kriterien, Gerätetypen usw. und es sind quasi keine Grenzen für spannende mobile Personalmarketing-Kampagnen gesetzt.  Wem diese Vorstellung ebenfalls als sinnvoll und interessant erscheint, sollte sich nun über die Mobile Advertising Anbieter informieren. Bevor die Werbeplätze von den Jobbörsen besetzt und zum Festpreis weitergegeben werden 🙂

Wenn ihr Unterstützung bei den hier angesprochenen Themen benötigt, steht unser Team gerne zur Verfügung. Ansonsten freue ich mich auf Eure Meinungen dazu. Würdet Ihr auf mobile Personalmarketing setzen? Habt ihr vielleicht schon erste Erfahrungen?

Wie das Mobile-Web unser Such- und Surfverhalten beeinflusst

mobile

Nachdem es schon lange als große Sache angekündigt wurde, nimmt das Thema Mobile dieses Jahr zunehmend Fahrt auf. Auch Google kommt derzeit alle paar Wochen mit neuen Produktideen, Studien und Anwendungsbeispielen und die Ecke. Passend zu unserer Mobile Recruiting-Studie hier ein paar Zahlen und Fakten, um das Mobile Recruiting in den Kontext aktueller Untersuchungen zu Surf- und Konsumverhalten zu setzen:

Zum einen ein wirklich nett gemachter Kurzfilm, der mit Rückwärtsgeschichten deutlich macht, wie sich z.B. eine einfache Shoppingerfahrung durch das Smartphone und (vor allen Dingen) durch Online-Angebote, die diese Technologie nutzen sinnvoll verbessern und grundlegend verändern kann.

 

Zum anderen veröffentlichte Google in Zusammenarbeit mit Nielsen im März noch die “Mobile Search Moments Study”, die das Suchverhalten der Nutzer unter die Lupe nimmt. Die empfehlenswerte und hübsch gestaltete Studie selbst kann man sich hier anschauen, eine Zusammenfassung gibt es auch als Infografik bei uns. Meine Lieblingszahl sind die 77% mobiler Suchanfragen, die vom Sofa oder von Schreibtisch gestellt werden. Hier wird besonders deutlich, dass das Mobile Web nicht nur unterwegs stattfindet, sondern vielmehr in Abhängigkeit zu mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet zu sehen ist.

Pic: +gAbY+ (CC BY 2.0)

Mobile Recruiting Studie 2013

Der Smartphone- und Tablet-Boom der letzten Jahre verlagert unsere Web-Nutzung immer mehr auf mobile Endgeräte. In der Internetbranche gilt für die Entwicklung neuer Dienste daher schon seit einiger Zeit die Devise “mobile first”.

Im Personalmarketing schenken Unternehmen diesem Trend dagegen bisher kaum Beachtung. Anders als die Fachkräfte, an die sich die Recruiter mit ihren Angeboten richten. So zeigt die Studie “Our mobile Planet Germany”, dass im Frühjahr 2012 bereits 14 Prozent der Mobile Nutzer bei Google nach Stellenanzeigen gesucht haben. In Frankreich betrug der Anteil mobiler Stellensuchender ebenfalls 14 Prozent, in UK 16 Prozent, in den Niederlanden 17 Prozent, in der Schweiz 25 Prozent und in den USA auch 25 Prozent. Seit damals wurden allein in Deutschland rund 20 Millionen Smartphones verkauft und bis zum Jahresende 2013 wird der Absatz von weiteren 20 Millionen prognostiziert. Tendenz steigend.

Auch in Deutschland steigt die Zahl der mobil Jobsuchenden weiterhin an.
Quelle: Google “Our mobile Planet Germany”

Da der Mobile Trend folglich auch das Online-Personalmarketing betrifft, haben wir in der Mobile Recruiting Studie 2013 die Karriereangebote der 160 Unternehmen aus DAX, MDAX, TecDAX und SDAX auf Ihre “Mobile Recruiting Readiness” hin untersucht. Leider hat die Studie gezeigt, dass die deutsche Wirtschaft – von einer Handvoll Unternehmen abgesehen – nicht im Geringsten auf die mobile Zukunft des Internets vorbereitet ist, geschweige denn auf mobile Stellensuchende.

So sind 7 Prozent der untersuchten Karriere-Webseiten über mobile Endgeräte überhaupt nicht erreichbar. 93 Prozent der erreichbaren Karrierewebseiten sind nicht mobiloptimiert und damit auf mobilen Geräten nicht (vernünftig) nutzbar. Lediglich 4 Prozent der Unternehmen bieten als Alternative eine mobile Karriere-App für wenigstens eines der gängigen mobilen Betriebssysteme an. Und als hätte man die Zielgruppe nicht schon genug verfehlt, laufen 70 Prozent dieser Apps auf dem Apple-Betriebssystem iOS, obwohl Android-Smartphones auf Nutzerseite längst marktführend sind. Aber lest selbst, die Studie gibt es hier zum Download.

Deutschland wird mobil – Die digitale Republik 2013

In der frisch erschienen Studie “2013 Future in Focus – Digitales Deutschland” hat comScore die Nutzung von Web und Mobile Web in Deutschland untersucht. Demnach nutzen 57,4 Millionen Bundesbürger das Netz und verbringen dort durchschnittlich 24 Stunden im Monat. Deutschland liegt damit drei Stunden unter dem EU-Durchschnitt von rund 27 Stunden und ganze 13 (!) Stunden hinter Spitzenreiter Großbritannien. Soweit also nichts Neues. Interessant wird es erst bei näherem Hinsehen. Denn die Deutschen verbrachten 2012 30% mehr Zeit mit Online-Shopping, was darauf hindeutet, dass der deutsche Michel beim eCommerce einiges an Zurückhaltung abgelegt hat. Noch Interessanter wird es, wenn sich der Blick auf die Smartphone-Verteilung und die mobile Webnutzung richtet. Denn seit Ende Dezember 2012 haben die Smartphones in Deutschland mit 51% aller Handys die Vorherrschaft übernommen. Auch hier liegen wir Deutschen leicht hinter unseren europäischen Nachbarn.

Besonders bei Frauen scheinen Smartphones an Beliebtheit gewonnen zu haben, denn die Zahl weiblicher Smartphone-Nutzer wuchs 2012 um 60% während die Zahl männlicher Smartphone-Nutzer nur um 35% anstieg, was zu einer zunehmenden Angleichung unter den Geschlechtern führt.

Was die Nutzungsgewohnheiten betrifft, verwenden mehr als 16 Millionen Deutsche ihr Smartphone zur Nutzung von Blogs und Sozialen Netzwerken. Auch das Gucken von Online-Videos mit dem Smartphone erfreut sich wachsender Beliebtheit und die Zahl mobiler Video-Zugriffe hat sich letztes Jahr verdreifacht.

Immerhin 14% der deutschen Smartphonenutzer haben im Dezember mobil Produkte oder Dienstleistungen eingekauft. Die immens steigende Bedeutung des Mobile Webs für Unternehmen zeigte sich insbesondere bei eBay, deren Webseite im Dezember beinahe ebenso viele Mobile-Nutzer wie PC-Nutzer verzeichnete.

Interessant, wenn auch wenig überraschend, ist der Wandel der Endgeräte-Präferenz im Laufe des Tages.

Spannend ist auch die Frage danach ob die Nutzer Informationen lieber via “Browser oder App” konsumieren, wenn auch die Antwort nicht so eindeutig ausfällt, wie diejenigen, die Informationen für das Web aufbereiten sich das vielleicht wünschen.

Interessant finde ich vor diesem Hintergrund auch das Nutzungsverhalten von Mobile Social Media Nutzern insgesamt…

…und nach Geschlecht:

Die Studie enthält noch viele weitere interessante Zahlen, u.a. zu Online-Video, Werbung sowie Frauen im Netz und Ihr könnt sie hier runterladen. Wenn Ihr Euch angesichts des Mobile Booms jetzt für Infos zum Mobile Recruiting in Deutschland interessiert, könnt Ihr Euch hier auch direkt die “atenta Mobile Recruiting Studie 2013” herunterladen.