Familienfreundliche Personalpolitik

Das Thema “Eltern im Unternehmen” ist nicht nur für einen Großteil der Arbeitnehmer:Innen relevant, sondern sollte auch von Arbeitgebern nicht vernachlässigt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Wettbewerbs-und Innovationsfähigkeit von Unternehmen gefährdet – lade dir zu diesem Thema gerne kostenlos die aktuelle Arbeitsmarktstudie 2023 meiner Kollegin Kathrin herunter.

Unternehmen müssen heute mehr denn je alle Möglichkeiten nutzen, um qualifiziertes Personal zu gewinnen, zu halten und zu fördern. Dazu gehören natürlich auch Eltern, die oft vor besonderen Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, Kind und Karriere zu vereinbaren. Eltern sind eine wichtige Ressource für Arbeitgeber und es lohnt sich, sie im Unternehmen über den gesetzlichen Rahmen hinaus zu unterstützen. Warum das so ist und wie man Eltern von sich als passendem Arbeitgeber überzeugen kann, ist Thema dieses Blogbeitrags.

Warum eine familienfreundliche Personalpolitik eine sinnvolle Investition ist

Umsetzung familienbewusster Personalpolitik

Der gesetzliche Rahmen

Vertrauensvolle und positive Zusammenarbeit

Nachvollziehbare, faire Gehaltsmodelle und Aufstiegschancen

Flexible Arbeitszeiten und Rücksichtnahme bei Terminbestimmungen und Fortbildungen

Unterstützung im Alltag

Familienfreundliche Firmen: Maßnahmen in der Praxis

Stolpersteine, die Firmen umgehen sollten

Fazit

Warum eine familienfreundliche Personalpolitik eine sinnvolle Investition ist

Um es mal ganz deutlich zu sagen: Mitarbeiter:Innen, die ein akutes oder potenzielles Bedürfnis haben, ihre Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie mit ihren familiären Verpflichtungen vereinbar sind, stellen einen großen Teil der Erwerbsbevölkerung dar. Es ist daher naheliegend, dass es in einem umkämpften Markt ein Wettbewerbsvorteil ist, diesen Mitarbeiter:Innen und Bewerber:Innen attraktive Bedingungen zu bieten.

Auch kann Flexibilität und Entgegenkommen auf Seiten des Arbeitgebers dazu beitragen, dass Eltern und insbesondere Mütter früher in den Beruf zurückkehren, statt zuhause zu bleiben. Noch bleibt ein Großteil der Mütter kleiner Kinder dem Arbeitsmarkt fern:

Quelle: destatis 

 

Im Bewerbungsprozess kann eine offensichtlich familienfreundliche Personalpolitik den Ausschlag geben, sich für ein Unternehmen zu entscheiden, das Remote-Arbeit und flexible Arbeitszeitmodelle anbietet. Je höher die Attraktivität eines Arbeitgebers, umso zügiger werden freie Stellen besetzt – schau dir dazu gern unseren Artikel zu Arbeitgeberattraktivität an.

Eine Unternehmenskultur, die die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Familien berücksichtig, stärkt auch die Mitarbeiterbindung. Wenn Mitarbeiter:Innen das Gefühl haben, dass ihr Arbeitgeber ihre familiären Verpflichtungen unterstützt, führt dies zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation, was sich wiederum positiv auf die Produktivität und den Erfolg des Unternehmens auswirkt. Mütter und Väter sind dann eher geneigt, dem Unternehmen treu zu bleiben.

Auch wenn viele bei Eltern und insbesondere Müttern als Kolleg:Innen an eingeschränkte Arbeitskraft und Inflexibilität denken, sind ihre Soft-Skills und anderen Kompetenzen nicht von der Hand zu weisen: Multitasking, Organisationsfähigkeiten und Priorisierung von Aufgaben, um nur einige zu nennen. Zahlreiche Studien bestätigen das. Eltern bringen nicht nur wertvolle Erfahrungen, Kompetenzen und Perspektiven mit, sondern auch eine hohe Motivation, Flexibilität und Loyalität.  Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass ich mich als Mutter nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lasse und konzentrierter an meine Aufgaben herangehe. Das mir entgegengebrachte Vertrauen, in der verkürzt vorhandenen Zeit Verantwortung übernehmen zu können, oder auch die Möglichkeit, während der Schwangerschaft von zu Hause aus arbeiten zu können, noch bevor Remote-Arbeit flächendeckend eingeführt wurde, haben mich zusätzlich motiviert und meine Bindung zur Wollmilchsau gestärkt.

Umsetzung familienfreundlicher Personalpolitik

Der gesetzliche Rahmen: Das ist Pflicht

Gesetzliche Regelungen gibt es insbesondere rund um die ersten Lebensjahre des Kindes: das Mutterschutzgesetz, der Anspruch auf Elternzeit und Kinderbetreuungsgeld. Auch der gesetzliche Anspruch auf Teilzeitarbeit ist besonders für Eltern jüngerer Kinder relevant. Arbeitgeber sollten eine Atmosphäre schaffen, in der diese gesetzlichen Rahmenbedingungen selbstverständlich respektiert werden. Darüber hinaus gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich als familienfreundlicher Arbeitgeber zu positionieren.

Vertrauensvolle und positive Zusammenarbeit

Bevor es an die konkreten Benefits geht, ist eine Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Verständnis geprägt ist, ein wichtiger Ausgangspunkt – natürlich nicht nur, aber auch für Eltern. Dazu passt mein einleitendes Beispiel der Arbeitserleichterung während der Schwangerschaft, also das individuelle Eingehen auf persönliche Bedürfnisse.

Ein anderes Beispiel wäre die Unterstützung im Team und durch die Geschäftsführung beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Auch die Rücksichtnahme auf Familienferien zu Schul- oder Kitaschließzeiten sowie auf besondere Ereignisse sind sehr wichtig. Die Beratung bei der Organisation der Elternzeit kann ebenfalls sehr hilfreich sein.

Nachvollziehbare, faire Gehaltsmodelle und Aufstiegschancen

Frauen sind statistisch signifikant häufiger von Armut betroffen als Männer, insbesondere durch die noch immer ungleiche Verteilung von Care-Arbeit. Die Firma sollte ihr Bestes geben, Verdienstunterschiede auszugleichen, um zumindest in einigen Fällen den Teufelskreis zu durchbrechen, der zur ungerechten Verteilung der Elternzeit beiträgt und die Rolle der Mutter als Hausfrau manifestiert.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Möglichkeit der (Wieder)-Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung in Führungspositionen, wobei Jobsharing nur eine der Möglichkeiten darstellt.

Dies könnte u.a. auch Männer dazu ermutigen, einen größeren Teil der Care-Arbeit zu übernehmen und ohne Karriereeinbußen Arbeitsstunden zu reduzieren, und damit zu einer gerechteren Rollenverteilung beizutragen. Weibliche Vorbilder machen Chancengleichheit sichtbar und wirken motivierend auf andere Frauen.

Flexible Arbeitszeiten und Rücksichtnahme bei Terminbestimmungen und Fortbildungen

Unternehmen können ihren Beschäftigten die Möglichkeit bieten, ihre Arbeitszeit individuell zu gestalten und an ihre familiären Bedürfnisse anzupassen. Sie können auch Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglichen, um lange Anfahrtswege und Stress zu vermeiden. Flexible Arbeitszeiten und -orte können die Produktivität, Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen, sowie die Fehlzeiten und die Fluktuation reduzieren.

Scheinbar banal, aber absolut nicht selbstverständlich ist es leider, Meetings, Fortbildungen oder Workshops auf den Vormittag zu legen und ggf. aufzuteilen. Zuletzt haben wir bei der Wollmilchsau intern einen Workshop auf zwei Vormittage aufgeteilt. Das war nicht nur gut für die Teilzeitkräfte, auch die anderen Beteiligten konnten so konzentrierter arbeiten.

Unterstützung im Alltag

  • Bezahlte Kindkranktage: Gerade in den ersten Kita-Jahren sind Kinder ständig krank und müssen zuhause betreut werden. Zwar übernimmt die gesetzliche Krankenkasse einen Teil des ausfallenden Lohns, dennoch bleibt ein finanzieller Verlust plus Aufwand durch die benötigte Krankschreibung des Kindes sowie die Beantragung der Erstattung. Gibt der Arbeitgeber den Vertrauensvorschuss und ermöglicht Eltern die Betreuung kranker Kinder, ohne die Krankenkassen einzubeziehen, bedeutet dies im Ernstfall eine riesige Erleichterung. Für den Arbeitgeber sind die Risiken aus meiner Erfahrung überschaubar – ich kenne keine Eltern, die das System ausnutzen. Im Gegenteil: Für mich persönlich führt das in mich gesetzte Vertrauen dazu, dass ich mich umso intensiver bemühe, die anfallenden Aufgaben trotz des ein oder anderen Fehltages gut und schnell zu erledigen.
  • Übernahme von Betreuungskosten/ Betreuungskostenzuschüsse: Je nach Bundesland ist die Betreuung in Kitas und ganz besonders der Kleinsten in Krippen extrem teuer.  So teuer, dass ein nicht unerheblicher Teil des Gehalts dafür draufgeht und sich negativ auf die Motivation, schnell wieder in den Beruf einsteigen zu wollen, auswirken kann. Eine Übernahme oder Bezuschussung kann motivierender sein als eine Gehaltserhöhung.
  • ◆ Betriebliche Kinderbetreuung/Aufbau eines Betreuungsnetzwerkes: Unternehmen können ihren Beschäftigten die Betreuung ihrer Kinder während der Arbeitszeit anbieten bzw. unterstützen. Dies gelingt zum Beispiel durch die Bereitstellung von Betriebskindergärten, die Vermittlung von Tagesmüttern oder die Bezuschussung von externen Betreuungsangeboten. Betriebliche Kinderbetreuung kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern, die Erwerbsbeteiligung von Frauen fördern und die Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen stärken. Die Wollmilchsau bietet Eltern die Möglichkeit, über eine Agentur einen Babysitter für zu Hause oder im Büro zu organisieren. Das hat mir schon die Teilnahme an ganztägigen Workshops und anderen Veranstaltungen ermöglicht, die nicht auf den Vormittag gelegt werden konnten, ermöglicht
  • Familienfreundliche Veranstaltungen und Unterstützung: Arbeitgeber können spezielle Veranstaltungen oder Programme für die Familien von Mitarbeiter:Innen organisieren, wie zum Beispiel Familientage, Ferienbetreuung für Kinder oder Eltern-Kind-Programme. Dies fördert ein familiäres Umfeld und stärkt das Gefühl der Unterstützung.

Familienfreundliche Firmen: Maßnahmen in der Praxis

Die Deutsche Bahn hat, wie viele große Unternehmen, verschiedene Programme zur Unterstützung der Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit implementiert. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten, Elternzeitregelungen und andere familienfreundliche Leistungen umfassen. Konkret gibt es ein Mentoring-Programm zur Unterstützung von Vätern, um ihnen mehr Familienzeit zu ermöglichen. Obwohl dies in einem Verkehrsunternehmen naturgemäß nicht für alle Mitarbeiter:Innen realistisch ist, bietet die Deutsche Bahn wo möglich flexibles Arbeiten an sowie betriebliche Kitas in mehreren Städten und Ferienbetreuung.

Auch das Krankenhaus Hannover wirbt mit Kooperationen mit Kitas und Kindernotbetreuung. Auch Teilzeitarbeit, Rücksichtnahme bei der Urlaubsplanung und weitere Vorteile für Mitarbeitende werden hervorgehoben.

XXXLLutz wirbt in einem Video für seine familienfreundlichen Maßnahmen und lässt dabei Mitarbeiter:Innen zu Wort kommen.

Ach Henkel hat kürzlich auf sich aufmerksam gemacht – dort gibt es neuerdings für Eltern eine voll bezahlte, achtwöchige Elternzeit nach der Geburt einen Kindes. Das ist in erster Linie für Väter und Partner:Innen der Mütter ein tolles Plus, sichert es doch die Chance einer gemeinsamen Zeit während des gesetzlich gesicherten Mutterschutzes. Ein solches Benefit ist auch ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung, weil es das Potenzial hat, eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit zu normalisieren.

Zertifizierungen für Firmen

Besonders familienfreundliche Unternehmen werden von der Bundesregierung mit dem “audit berufundfamilie”, gegründet von der Hertie-Stiftung, ausgezeichnet. Ausgezeichnete Arbeitgeber sind z.B. die Lechwerke-Gruppe und das UKE in Hamburg.

Das “Top-Arbeitgeber Zertifikat” wird vom “Top Employers Institute” vergeben. Diese Auszeichnung geht an Unternehmen, die sich durch exzellente Arbeitsbedingungen hervorheben, einschließlich Maßnahmen zur Förderung der Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit. So wurde beispielsweise der Targo Bank dieses Zertifikat verliehen.

Es gibt außerdem noch weitere regionale und branchenspezifische Auszeichnungen. Unternehmen, die sich als familienfreundlich positionieren möchten, können sich für solche Zertifikate bewerben oder sich in den entsprechenden Netzwerken engagieren.

Stolpersteine, die Firmen umgehen sollten

  • Mangelnde Kommunikation über familienfreundliche Maßnahmen und mangelndes Bewusstsein bei den Mitarbeiter:Innen. Es ist wichtig, dass aktiv über familienfreundliche Leistungen informiert wird.
  • Individuelle Bedürfnisse nicht berücksichtigen: Berücksichtige die Vielfalt der Bedürfnisse innerhalb der Belegschaft. Flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitarbeit, Homeoffice und andere Maßnahmen sind sinnvoll, um den individuellen Anforderungen der Mitarbeitenden zu gerecht zu werden
  • Fehlende Unterstützung oder mangelndes Verständnis von Seiten der Führungsebene für familienfreundliche Maßnahmen. Führungskräfte müssen in die Umsetzung eingebunden und sensibilisiert werden. Schulungen können ihnen helfen, die Bedeutung des Themas richtig einzuordnen und die Umsetzung aktiv zu unterstützen
  • Unklare Richtlinien und Prozesse: Fehlen klare Richtlinien und Prozesse zur Umsetzung und Verwaltung von familienfreundlichen Maßnahmen, kann dies für Verwirrung sorgen. Klare Richtlinien, explizite Ansprechpartner:Innen und transparente Prozesse zur Beantragung und Verwaltung von Leistungen können hier Abhilfe schaffen.
  • Fehlende Integration in die Unternehmenskultur: Familienfreundliche Maßnahmen könnten als isolierte Programme wahrgenommen werden und nicht ausreichend in die Unternehmenskultur eingebettet sein. Die Integration familienfreundlicher Praktiken in die Unternehmenskultur ist sinnvoll, beispielsweise durch Betonung der Werte der Work-Life-Balance.

Fazit

Eine familienfreundliche Personalpolitik ist entscheidend für die Schaffung eines ausgewogenen Arbeitsumfelds, in dem Mitarbeiter:Innen beruflichen Verpflichtungen effektiv und motiviert nachkommen können. Unternehmen, die flexible Arbeitszeitmodelle, Unterstützung bei der Kinderbetreuung und klare Richtlinien zur Work-Life-Balance implementieren, tragen zu einer positiven Unternehmenskultur bei, sichern sich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bei der Bewerbersuche und binden ihre Mitarbeiter:Innen an das Unternehmen.

Zertifikate und eine klare Positionierung auf der Karriereseite können helfen, Bewerber:Innen von diesen Stärken zu überzeugen und für sich zu gewinnen. Familienfreundlichkeit ist ein wichtiges Puzzlestück einer effektiven Personalpolitik und nicht zuletzt auch ein Schritt in Richtung Gleichstellung der Geschlechter.

Mein Einstand bei der Wollmilchsau – Was mach ich eigentlich hier?

WMS_blog_1

Seit 24 Tagen arbeite ich bei der Wollmilchsau. Ich könnte jetzt im Sinne von Employee Branding anfangen zu erzählen, wie gerne ich hier arbeite, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. Heute will ich darüber schreiben, was ich hier eigentlich mache.

Auf meiner Visitenkarte müsste eigentlich stehen: Community Management, Art Direktion und auch ein bisschen FeelGood Management, für mich die ideale Kombination meiner Skills.

Der Bereich Employer Branding und Personalmarketing dagegen ist teilweise noch #Neuland für mich. Meine bisherige Community Manager Laufbahn war gepflastert von der Kommunikation mit internationalen Autofans,  der Bespaßung von Kanada-Liebhabern und der Auseinandersetzung mit Telekommunikationskunden. Jetzt liegt eine ganz andere Facebookcommunity vor mir und ich lerne sie gerade kennen.

Es ist ruhiger als auf anderen Facebookpages, auf denen ich die Community mit Imperativen a la like, tag, share oder mit Bärenbabies zur Interaktion mit der Marke animieren konnte und mir die Kommentare um die Ohren flogen. Dafür wird hier ernsthafter und gehaltvoller aber auch zaghafter kommentiert.

Seit ein paar Wochen taste ich mich vorsichtig an die Community heran, habe immer ein Auge auf die Reichweite, die Likezahlen und die Kommentare um herauszufinden, wie unsere Fans ticken.

Es wird sicher auch noch weitere 24 Tage dauern, bis ich ein besseres Gefühl für einzelne Fans entwickle oder ein Gespür für Themen, die euch interessieren, aber ich bin optimistisch und freue mich auf dieses Kennenlernen.

Als Community Managerin sehe ich es als Herausforderung an, eine gute Mischung an Content zu bieten, angefangen bei themenrelevanten Postings, wie unsere Blogbeiträge, ebenso wie einen Einblick in unser Agenturleben, was mir derzeit besonders leicht fällt, denn guten Content zu finden ist hier bei der Wollmilchsau nicht schwer. Dennoch ist es nicht einfach, die Community zu begeistern und zur Interaktion zu bewegen. Dass Jan 1 Kilo Haribo von einem Workshop mitbringt, freut uns hier in der Agentur ungemein, aber was habt ihr davon? Die Wollmilchsau predigt von Employer Branding und Mitarbeitermotivation und ich möchte euch zeigen, dass wir das hier auch selber leben.

Wir haben Großes vor und nehmen euch via Facebook mit auf diese Reisen. Eins aber kann ich euch versprechen: es wird keine animierten Katzenbabys geben. (Außer wir bekommen ein Agenturkatzenbaby!)

In diesem Sinne, Facebook lebt von euch und ich stehe bei Fragen & Feedback immer zur Verfügung.

Pic: Merret Thomsen

Ninjutsu: Kampfkunst & Persönlichkeitsentwicklung

Vor etwa eineinhalb Jahren habe ich für mich eine Sportart entdeckt, die es im Gegensatz zu einigen anderen davor als einzige geschafft hat, zu einer Konstanten in meinem Leben zu werden. Die Kampfkunst Ninjutsu hat mir offensichtlich etwas gegeben, was ich nirgendwo sonst finden konnte. So einfach erkläre ich mir auch die Tatsache, dass ich kaum Motivationsprobleme kenne und dass es es mir echt gelingt, meine Arbeit, die aktuell die erste Geige bei mir spielt, an den Trainingstagen ohne Wenn und Aber rechtzeitig ruhen zu lassen, um bloß nichts zu verpassen. Ich glaube, dass der positive Einflüss auf das private und das berufliche Leben, den ich erfahre, auch für andere intressant sein könnte. Mein Lehrer, Yakov Schacht, hat für Euch ein paar Worte zum Thema Ninjutsu im beruflichen Kontext verfasst… Die Verknüpfungen, die Ninjutsu als Kampfkunst bzw. Lifestyle mit dem Arbeits- und Geschäftsleben hat, sind vielfältig und auch vielschichtig. Es beginnt bei Durchsetzungsfähigkeit und geht über empathisches Verhalten, bis zur Fähigkeit, bewusst zu handeln, für sich und für das Unternehmen, für das man sich hoffentlich bewusst entschieden hat. Sprache und Verhalten sind nur kongruent, wenn wir aus dem Innersten heraus uns mit unserer Tätigkeit identifizieren können. In schnellen Rhetorik -Kursen erlernte Verkaufs- und Verhaltensmuster erwecken bei Kunden, Mitarbeitern und Außenstehenden oft ein schales Gefühl bis hin zum sog.“ buyer‘s-remorse“- Effekt. Das Konzept des Ninjutsu nennt sich Bujinkan, was übersetzt soviel bedeutet wie „Krieger des sechsten Sinnes“. Es geht also um unsere Intuition. Aber wie nutzen wir unsere Intuition und wie können wir sie schulen? Menschen haben verschiedenen Lösungsmuster für zwischenmenschliche, geschäftliche und andere komplexe Beziehungen. Oft versuchen wir uns durch Versuch und Fehlversuch an die Lösung einer Situation heranzutasten oder besser noch einfach auszublenden, was uns schwierig oder zu komplex erscheint. In altbekannten Mustern lebt es sich ja schließlich bisher auch recht sicher. Je komplexer Zusammenhänge aber werden, umso weniger funktionieren unsere Verhaltensmuster, da Vereinfachung zwar bei komplizierten Zusammenhängen funktioniert, nach dem Motto, „haben wir schon immer so gemacht, den günstigsten Anbieter nehmen wir usw.“, aber bei komplexen Problemstellungen nicht reicht. Wenn man trivialisiert, tötet man im Endeffekt die vorhandenen Lösungsansätze im Keim. Über intuitive Muster aber, kann man komplexe Situationen erfassen und auf Erfahrungen basierend ganz emotional-intelligent handeln. Wenn man aber seine Intuition nur auf einem Feld oder Bereich erlernt hat, heißt das im Umkehrschluss nicht unbedingt, dass diese Fähigkeit auf andere Lebensbereiche übertragbar ist. So ist zum Beispiel jemand, der eine gute Intuition für den Aktienmarkt hat, nicht unbedingt gut im Umgang mit Kunden und deren Wünschen und Verhaltensmustern. Und hier greift ein wesentlicher Teil der Erfahrungen, die durch Ninjutsu Training gemacht wurden. Wenn die Intuition körperlich erworben wurde, durch komplexe, soziale und kognitive Erfahrungsmuster erprobt wird, dann  ist sie der beste Weg, mit komplexen Lebens- und Geschäftssituationen umzugehen. Die Erfahrungen und Erfolge die uns Lehrer, Unternehmer, Sozialpädagogen und Projektleiter regelmäßig als Feedback geben, sind für uns immer wieder ein Grund, diese Zusatzoption zur rationalen Herangehensweise an Problem- und Situationsbewältigungen zu propagieren und zu unterrichten.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Da wir ja hier von praktischer Arbeit und Umsetzung ausgehen, bleibt mir ja nur die offen und freundlich ausgesprochene Einladung an den Leser, die Überprüfbarkeit und den Wert des Ninjutsu-Trainings und seiner intuitiven Komponente selbst zu erfahren.Die körperliche Durchsetzungsfähigkeit und intuitive Fähigkeiten lassen sich schnell und einfach auf mentale und emotionale Muster übertragen und machen zudem auch noch wirklich Spaß und bei allen zu bewältigenden Projekten und komplexen Situationen, die uns im Geschäftsleben erwarten, ist Spaß an dem und bei dem was wir tun, ein nicht zu unterschätzender Faktor der Eigenmotivation und Kundenbindung.” Ich würde mich freuen, Euch in der sicheren und freundlichen Lernumgebung der Ninjutsu-Akadamie einmal bgerüßen zu können. Yakov Schacht über den  Autor: Yakov Charlie Schacht, 5. Dan, ist Inhaber der Ninutsu Akademie Hambug und des Osteopathie Instituts Hamburg. Er begann 1986 mit Kung Fu und Ninjutsu in der Kwan Yu Schule von Wolfgang Gier in Hamburg. Seit 1989 ist er direkter Schüler von Moshe Kastiel (10. Dan). 1990  bekam Charlie Yakov Schacht den 1. Dan von Moshe Kastiel, Nimrod und Itai Govrin sowie Soke Masaaki Hatsumi verliehen. Von 1989 bis 1994 nahm er an vielen Taikai-Seminaren von Dr. Masaaki Hatsumi und Doron Navon teil. Neben Studien und Dan-Graden im Kung Fu, Jiujitsu, Judo, Kobudo, Hsing I und Baguazhang Kung Fu und einer Lehrerausbildung im Yang Tai Chi Chuan, beschäftigte er sich mit Thaiboxen, Innerem Boxen, Freefight und Escrima.

Mitarbeitermotivation, es ist nicht nur das Geld allein (Blogparade-Beitrag)

Anlässlich der Blogparade des Bewerberblogs rund um das Thema Arbeits-Zufriedenheit geht es heute mal wieder um das Thema Motivation am Arbeitsplatz.

Laut einer Umfrage des Gallup-Instituts vom Januar diesen Jahres fühlen sich nur 13 Prozent der deutschen Mitarbeiter Ihrem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet, 67 Prozent machen Dienst nach Vorschrift und 20 Prozent haben sich bereits innerlich verabschiedet.

Besonders alarmierend ist dabei, dass der Anteil der zufriedenen, emotional an ihr Unternehmen gebundenen Mitarbeiter zu Beginn der jährlichen Umfrage 2001 noch bei 16 Prozent lag. Zumal damals auch die Gruppe derjenigen, die Ihrem Arbeitgeber gar keine Loyalität entgegenbrachten, lediglich 15 Prozent betrug.

Die Diagnose liegt auf der Hand. Deutschland krankt an einem allgemeinen Motivationsproblem. Und das scheint auch noch ansteckend zu sein. Höchste Zeit sich Gedanken über die Ursachen zu machen!

In den Gesprächen, die wir als Personalberater regelmäßig mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern führen, ist die Frage nach der Motivation immer wieder ein zentrales Thema. Interessant ist dabei vor allem, dass Motivation nicht zwangsläufig, d.h. nicht ausschließlich an die Höhe des Gehalts gebunden ist. Eine einigermaßen “marktgerechte” Vergütung vorausgesetzt sind es häufig die “weichen” Faktoren die darüber entscheiden ob jemand motiviert ist.

Auf der Suche nach den entscheidenden Faktoren haben wir vor einiger Zeit eine Reihe von Interviews durchgeführt und verschieden Arbeitgeber und Mitarbeiter zu Ihrer persönlichen Haltung befragt.

Hier eine Aufstellung der häufigsten Antworten:

Mitarbeiter wünschen sich:

Lob, Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit, Arbeitsplatzsicherheit, Gehaltserhöhung,
mehr Einblick in die Pläne der Unternehmensführung, Verständnis für persönliche Probleme

Arbeitgeber setzen auf:

Übertragung von Eigenverantwortung, Mitarbeiterförderung (Weiterbildung), Lob (in Maßen), persönlichen Kontakt

Bei genauem Hinsehen liegen die gegenseitigen Vorstellungen nicht so weit auseinander, als dass eine Verständigung nicht möglich schiene. Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass es vor allem an einem hapert, und zwar an einer offenen Kommunikationskultur, die es ermöglicht, die eigenen Ansprüche und Erwartungen klar und deutlich zu vermitteln.

Mitarbeitermotivation: Verantwortung und Wertschätzung

Diesmal haben wir im Rahmen unserer Interviewreihe zum Thema Mitarbeitermotivation wieder mit einem Arbeitgeber gesprochen. Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine familiengeführte regionale Großbäckerei mit eigenem Logistik-Zentrum und zahlreichen Verkaufsfilialen.

Interview Nr. 4

Branche: Herstellung und Verkauf von Backwaren
Unternehmensgröße: Mittelstand, 100 – 199 Mitarbeiter
Hierarchieebene: Inhaber

Frage1: Was bedeutet Mitarbeitermotivation für Sie persönlich?

“Mitarbeitermotivation spielt eine wichtige Rolle für den unternehmerischen Erfolg.”

Frage 2: Sprechen Sie das Thema gegenüber Ihren Mitarbeitern offen an?

“Ich erkenne meine Schweine am Gang”. Soll heißen, ich spreche mit meinen Mitarbeitern nur dann über ihre Motivation, wenn es mir nötig erscheint.

Schweinchen

Frage 3: Wie, d.h. mit welchen Methoden, motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?

“Man muß seine Mitarbeiter so motivieren, daß sie morgens mit einem Lachen zur Arbeit kommen. Um das zu erreichen unterhalte ich mich in regelmäßigen Abständen persönlich mit den einzelnen Mitarbeitern. Außerdem übertrage ich meinen Mitarbeitern verantwortungsvolle Aufgaben. Dabei achte ich darauf, gute Ergebnisse gelegentlich auch zu loben, und dem Mitarbeiter so meine Wertschätzung zu zeigen.”

Mitarbeitermotivation: Regelmäßiger Dialog fördert die Arbeitsmoral

Interview Nr. 3

Branche: IT-Systemhaus
Unternehmensgröße: Mittelstand > 1000 Mitarbeiter

Hierarchieebene: Angestellter ohne Führungsverantwortung


Frage 1:
Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

1. Die Entfernung meiner Firma von meinem Haus.

2. Bei meinem Arbeitgeber habe ich eine ziemlich sichere Arbeitsstelle.

3. Die Projekte und Technologien sind modern.

4. Das Arbeitsklima in der Firma ist gut.

5. Man kann jedes benötigte Arbeitsmittel per Intranet bestellen.

6. Der Rest des Jahresurlaubs wird ohne Restriktionen übertragen.

7. Es gibt kaum Restriktionen für die Internetnutzung.

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

1. Mein Gehalt könnte 15%-20% höher sein. Das schadet der Motivation.

2. Die Jahresgespräche sind ziemlich formal.

3. Die Erfahrung wird beim Projektwechsel nicht immer genau berücksichtigt. Das führt dazu, dass
mehrjährige Projekterfahrung einfach verloren geht. Das ist keine effektive Personallogistik

4. Nur während des Jahresgespräches kann man erfahren, ob die Projektleitung mit deiner Leistung
zufrieden ist. Auch das ist kein effizientes Personalmanagement.

5. Seit Jahrzehnten ändert sich in Bezug auf die Personalmotivation kaum etwas.

6. Die Bereichsleitung (ca. 100 Menschen) könnte häufiger als einmal pro Jahr über die Pläne, die
Situation und die technische Politik im Bereich informieren.

7. Initiative und Ideen sind nicht besonders gefragt.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Nach ca. 7 Arbeitsjahren hat es zu Resignation geführt.

Frage 4: Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Um die Effizienz des Unternehmens zu erhöhen, sollten die Projektleitung und die Bereichsleitung mindestens an einem der in Frage 2 genannten Punkte etwas ändern.

Mitarbeitermotivation: Fördern durch Fordern

Nachdem wir unsere Serie subjektiver Eindrücke zum Thema Mitarbeitermotivation mit der Arbeitnehmerperspektive eröffnet haben, erhält diesmal ein Arbeitgeber das Wort:

Interview Nr.2

Branche: Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung

Unternehmensgröße: Mittelstand, 30 bis 50 Angestellte

Hierarchieebene: Geschäftsführender Gesellschafter

Frage1: Was bedeutet Mitarbeitermotivation für Sie persönlich?

Mitarbeitermotivation ist wichtig. Das Hauptproblem dabei ist, das richtige Maß zu finden. Nicht alles was in Literatur und Praxis diskutiert wird, ist tatsächlich sinnvoll.

Frage 2: Sprechen Sie das Thema gegenüber Ihren Mitarbeitern offen an?

Ja, aber selten. Dann sage ich ihnen: “In dieser Firma muß nur einer motiviert werden, und der steht vor ihnen!” (lacht)

Frage 3: Wie, d.h. mit welchen Methoden, motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?

Man kann nicht ein und dieselbe Methode auf alle Mitarbeiter anwenden, meine zwei Grundansätze lauten:

1.) Fördern durch Fordern

2.) Zuckerbrot und Peitsche

Mitarbeitermotivation: Lob gegen Resignation

Auf Wunsch unserer Kunden werden wir eine Rubrik zum Thema Mitarbeitermotivation einführen.

Mitarbeitermotivation ist ein zentrales Thema im Unternehmensalltag und befindet sich regelmäßig in aller Munde. Eine ganze Armee von Coaches steht bereit, gegen die Lustlosigkeit, den Erzfeind der Motivation zu kämpfen. Eine Menge Geld und Energie wird in diesen Kampf investiert, und in Form von Motivationsstrategien, Seminaren oder Fachveröffentlichungen angelegt.

Aufgrund der bestehenden Vielfalt werden wir weder die alten “neuen” Erkenntnisse aufwärmen, noch eine Liste mit besonders erfolgreichen Coachingmethoden zusammenstellen.
Stattdessen gehen wir einen anderen Weg und lassen die Beteiligten zu Wort kommen – die Mitarbeiter und die Arbeitgeber.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir kurze Umfragen zum Thema Motivation durchführen und die Ergebnisse hier anonym veröffentlichen. Wir versprechen uns für alle Leser Erkenntnisse darüber, wie man unter Umständen schon mit ganz einfachen Mitteln erheblich zur Mitarbeitermotivation beitragen kann.

Wir laden alle Leser ein, an unserer Interviewserie teilzunehmen und Ihre Meinungen zu veröffentlichen. Sagen Sie was Sie denken, indem Sie uns einen (wenn gewünscht anonymen) Kommentar zu diesem Artikel posten. Ihr Beitrag sollte Ihre Antworten auf die vier nachfolgenden Fragen einschließen. Bitte nennen Sie auch Ihre Branche, Unternehmensgröße und Hierarchieebene. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt.

Interview Nr. 1

Branche: Logistik
Unternehmensgröße: Konzern
Hierarchieebene: Angestellt im kaufmännische Bereich ohne Führungsverantwortung

Frage 1: Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

keine Antwort

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

Ständige so genannte „Optimierungsmaßnahmen“
auf Kosten der Eigenverantwortlichkeit am Arbeitsplatz, was zum Gefühl der ständigen Überwachung führt und den vertrauensvollen Umgang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erheblich erschwert.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Resignation.


Frage 4:
Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Besseres Betriebsklima führt zu besserer Mitarbeitermotivation und das in letzter Konsequenz zu besserer Leistung. Also würde ich versuchen das Betriebsklima zu verändern.
Mitarbeiter auch mal zu loben wenn Sie z.B. ein gutes Ergebnis erzielen. Das wäre schon mal ein Anfang und kein Chef würde sich dabei einen Zacken aus der Krone brechen.