[HTTP410] Arbeiten statt Strand – per Microsite zum Job?

Die Idee, Microsites, Online-Kampagnen oder Videos für die Präsentation des persönlichen Skillsets zu nutzen und so zu einer neuen Herausforderung zu gelangen, ist an sich nicht mehr neu. Was mich aber immer wieder fasziniert, ist der Facettenreichtum, den die unterschiedlichen Projekte trotz der gemeinsamen Kernidee des Personal Branding aufweisen.

Die Mission

Vor Kurzem bin ich via Twitter auf die Bewerbungs-Microsite des Schweizer Reisebloggers Jeremy Kunz aufmerksam geworden, die mich in ihrer Klarheit und Zielstrebigkeit beindruckt hat.

Personal Branding via Microsite - Jeremy Kunz bewirbt sich bei Kuoni

Der Einsatz

Anders als die meisten Kampagnen, bewirbt sich Jeremy damit nämlich nur auf eine einzige, ganz konkrete Stelle. Er möchte Head of Social Media bei dem Schweizer Reiseunternehmen Kuoni werden. Dafür ist er sogar bereit, seine lange erträumte Asienreise aufzugeben.

Auf seiner Bewerbungs-Microsite überzeugt Jeremy mit Klarheit und Zielstrebigkeit.

Der Kandidat

Nach diesem beeindruckenden Motivationsbeweis bietet Jeremy dem geneigten Kuoni-Recruiter in einer schönen Mischung aus Infografik und blogartiger Selbstbeschreibung einen ersten Eindruck seiner Person und seiner Fähigkeiten.

Mit einer Mischung aus Infografik und Blog bewirbt sich Jeremy beim Kuoni-Recruiter.

Anschließend erzählt er in der Rubrik “Der Kandidat” mehr über sich und seinen Werdegang und legt dann in “Der Job” dar, wie er sich die Stelle des Head of Social Media bei Kuoni vorstellt. Mich hat er damit überzeugt und ich wünsche Jeremy, dass ihm das auch bei Kuoni gelingt. Wie findet Ihr seine Bewerbung?

“Herzo-what?!” – adidas wirbt mit Microsite für Arbeit und Leben in Herzogenaurach

Adidas, ein Weltkonzern mit Hauptsitz in Herzogenaurach. Und hier beginnt das Problem: ‘With over 3,500 employees, 600 of whom are from outside Germany, and over 250 open positions currently – you can imagine how many times HR has heard “Herzo-what?!”.’ schreibt Vicki Ng auf dem adidas Group-Blog. Unternehmen tun sich schon schwer, hiesige Mitarbeiter aus den Städten in die ländlichen Gebiete zu locken – internationale Fachkräfte vom mittelfränkischen Hinterland zu überzeugen, ist mit Sicherheit nicht einfacher.

Adidas ging daraufhin mit einer Microsite in die Offensive: Auf herzo.adidas-group.com konnten sich Interessierte über das Arbeiten bei adidas informieren. Dabei legte die Seite den Fokus ganz klar auf das “wie” und ging auf die üblichen Fragen wie Karrierewege etc. kaum ein. Zielsetzung ganz klar: Arbeiten in Mittelfranken? In einem Ort mit etwas über 20.000 Einwohnern? Als Leitungsträger, der genau so gut in Weltstädte wie New York, Paris oder Tokio passen würde? Aber klar!

Die Seite war in vier Bereiche gegliedert: Working, Germany, Living und Family: Jeder dieser Bereiche stellte sich mit einem Introvideo vor und hat wiederum einige Unterbereiche, die aber alle sehr kompakt gehalten sind. So leistete die Seite Überzeugungsarbeit bei teilentschlossenen Bewerbern, die noch Zweifel am Standort haben, oder holte adidas ins Feld der relevanten Unternehmen für jene, die noch ganz am Anfang der Entscheidungsphase stehen. Den Weg über eine Microsite finde ich hier sehr gut gewählt, insbesondere in Verbindung mit dem kompromisslosen Design und Aufbau der Seite. Gute Arbeit von Thorsten Konrad! Könnte für mich hier und da etwas weniger verschachtelt sein, aber das ist Geschmacksache. Das Stöbern gehört bei dieser Art von Kampagne ja auch immer etwas dazu.

Weiterführende Literatur: Gero Hesse hat David Enser, Senior HR Manager International Mobility bei adidas einige Fragen zur Seite gestellt – wir selbst hatten kürzlich Frank Thomas (Corporate Communication Manager) und Steve Fogarty (Senior Manager Employer Branding) zum Thema Employer Branding und Social Media bei adidas im Interview.

Pics: adidas

[HTTP410] Superhelden-Empfehlungsprogramm

Normalerweise sind wir aus SEO-Gründen weder große Freunde von Recruiting-Microsites noch von in Ihrer Kreativität überbordenden Job-Titeln. Aber keine Regel ohne Ausnahme und auf die bin ich gestoßen. Gesucht wird ein Superheld (m/w) aka Senior Webentwickler und abgesehen von dem Eingangseinwand hat die Freiburger Webagentur Re-Lounge einfach alles richtig gemacht.

1) Sie haben eine übersichtliche, ansprechende Recruiting-Seite geschaffen.

2) Sie vermitteln alle wesentlichen Infos den zukünftigen Kollegen und zum Unternehmen in einem 98 Sekunden Video.

3) Mit einem Empfehlungsprogramm und der neuen Alternativwährung iPad werden Superheldenvermittler rekrutiert. Das Empfehlungsprogramm wird leicht verständlich erklärt.

4) Die Anforderungen werden aus dramaturgischen Gründen erst dann genannt und eingefordert, nachdem sie sich selbst beworben und sich das Interesse an Re-Lounge verdient haben.

Kennt Ihr weitere gute Recruiting-Seiten? Wir. wollen. mehr!