“Im Jahr 2011 wurden in Deutschland insgesamt 5,4 Mio. Stellen erfolgreich besetzt. Bei 953.000 Stellen wurde dagegen die Personalsuche mangels geeigneter Bewerber abgebrochen.” So fasst das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung die frisch veröffentlichten Ergebnisse ihrer Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebotes 2011 zusammen.
Zahlen, die wahrhaftig dazu einladen, die lästige Diskussion über den Fachkräftemangel in Deutschland ein für allemal abzuschließen (Ja es gibt ihn! Punkt.). Umso mehr, als die Aussagen der IAB-Studie nicht allein dastehen, sondern von anderen repräsentativen Studien wie z.B. dem Adecco Arbeitsmarkt Monitor und dem DIS AG Fachkräftekompass gestützt werden, wie man hier sieht:
Soweit für Personaler nichts Neues. Interessant wird es aber, wenn man die IAB-Zahlen in die Rechenapp tippt und in der Studie weiterliest:
– 2011 konnten 15 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt werden
– die “Time-to-hire” stieg als Plan- wie als Realwert auf den höchsten Wert seit Anfang der 90er Jahre
So erschreckend diese Zahlen für sich allein wirken, so wenig verwunderlich sind sie wenn man bedenkt, das die Mehrheit der 15.000 an der IAB-Studie teilnehmenden Betriebe und Verwaltungen glauben, “Persönliche Kontakte oder klassische Inserate führten bei der Personalsuche der Betriebe am ehesten zum Erfolg”. Nichts gegen persönliche Kontakte aber mich schockieren an dieser Aussage zwei Punkte. Zum einen das die Mehrheit der befragten Betriebe immer noch an die durchgehende Wirkung von Printanzeigen glaubt. Und zum anderen, das dieselbe Mehrheit der Unternehmen noch nicht begriffen hat, das Social Media nichts anderes sind als die digitale Seite der für das Recruiting so wichtigen persönlichen Kontakte, mit denen Sie ihre Stellen besetzen.
Die Überlegung was das über den Zustand des medialen Erfolgstrackings in Recruiting-Deutschland aussagt überlasse ich Euch und tröste mich damit, das mittelständische Betriebe bis zu 250 Beschäftigten weiterhin das Rückgrat des Arbeitsmarktes bilden. Fest steht: wenn sich nicht bald was an den Mediengewohnheiten deutscher Recruiter ändert, gehen diese Werte nächstes Jahr noch weiter runter:
Pic: Sarah G. (CC by 2.0)