Think global, act local: Vom Trend zur lokalen Kommunikation in Social Media

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Die Kopenhagener Community-Manager von Mindjumpers argumentieren in einer Infografik für eine stärkere Lokalisierung von Facebook-Pages. Dem stimme ich nicht grundsätzlich zu, gehe aber völlig d’accord mit der Annahme, dass das Thema “Local” im Bereich der Social Media noch eine sehr große Rolle bekommen wird. Oder anders ausgedrückt: Diese Rolle hat es schon lange, jetzt wird es aber Zeit für Marketing und Kommunikation, auf diesen Wandel einzugehen.

Eine gewisse “Müdigkeit” in Sachen Web 2.0 wurde schon zu Beginn des letzten Jahres in einigen Fachblogs besprochen. In der Tat findet hier eine Veränderung in der Nutzung statt: Junge Generationen wachsen mit Facebook und Co. auf – die werden nicht herumrennen und rufen “Yeah, das Web 2.0”. Und bei uns älteren ist die Phase auch vorbei, in der wir immer noch ein wenig aufgeregt waren, bei Twitter Statusmeldungen aus der ganzen Welt in Echtzeit vorbeirauschenrauschen zu sehen. Das was wir vor ein paar Jahren als “Social Media Revolution” bezeichnet haben, ist inzwischen ein recht normaler Bestandteil dessen, was man auch ganz unspektakulär als Internet bezeichnen könnte. Vorbei die weltweite soziale Vernetzung?

Nein, aber wie der durchschnittliche Mensch so ist: Sein Interesse an globaler Kommunikation und Schaffenskraft ist begrenzt, sehr viel höher liegt sein Engagement, wenn es um seine lokalen und persönlichen Umfelder geht. Kampagnen, die Menschen lokal ansprechen sind oft sehr viel wirkungsvoller, da sie eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema leicht machen, zusätzlichen verstärken sich Netzwerkeffekte durch persönliche On- und Offlinekontakte. Diese Effekte beschreibt auch die eingangs erwähnte Grafik und Facebook gibt diesen Ideen neuen Raum durch Global Pages, die größere Kunden beantragen können. Wann das wirklich sinnvoll ist und wie lokal “lokal” werden kann – das sind sehr individuelle Entscheidungen. Interessant sind die Zahlen allemal.

[HTTP410] Google+ Local: Der Wandel vom “nice to have” zum “must have” für Unternehmen

Eine Neuerung, die im Web gerade vielfach thematisiert wird, ist “Google+ Lokal” bzw. Google-Places für Google+. Google hat seinen etablierten Dienst Google Places mit dem eigenen sozialen Netzwerk Google+ verbunden und erweitert letzteren so, um eine spannende, neue Funktion.

Was ist neu?

Dem Nutzer werden künftig über den Menüpunkt “Local” die Restaurants, Geschäfte etc. angezeigt, die sich in seiner Nähe befinden und die über ein Google-Place Eintrag verfügen. Diese Orte besitzen nun – vergleichbar mit den Facebook Orten – eine eigene Seite mit einer spezifischen URL. Auf dieser Seite werden neben allgemeinen Infos, Erfahrungsberichten, einer Karte der Umgebung, einem Bild aus Google Street View (falls vorhanden) neuerdings auch Bewertungen anderer Portale angezeigt. Auch lassen sich die eigenen Erfahrungsberichte über die jeweilige Location mit anderen teilen und leicht mit Fotos ergänzen, so dass diese Informationen wiederum anderen helfen können, die sich z.B. über ein Restaurant informieren wollen. Von Anfang an ist das neue ortsbezogene Google-Tool zudem in die Google-Suche und in Google Maps integriert. Bei der lokalen Suche will Google besonders die Beiträge berücksichtigen und hervorheben, die den “Google+ Kreisen” des Nutzers entstammen.

Wie das neue “Google+ Local” funktioniert bzw. Google-Places für Google+, zeigt das folgende Video:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Der neue Dienst von Google kann aber nicht nur Vorteile für den Endnutzer mit sich bringen. Auch für Unternehmen bietet diese Neuerung ein großes Potential, zumal Google für die nahe Zukunft noch Weiterentwicklungen angekündigt hat, welche die Vorteile des sozialen Netzwerkes und Googles Werbemöglichkeiten noch stärker mit den Unternehmensseiten in Einklang bringen soll. Die Änderungen, die aus dem neuen Google-Dienst für Unternehmen entstehen, sind folgende:

  • Neues Layout und Design der Google-Place-Seiten: Durch die Straffung des Layouts und einen größeren Fokus auf Erfahrungsberichte und Fotos, ensteht ein neues Potential zur Repräsentation des eigenen Unternehmens.
  • Verbindung von Google-Places mit Google+: Durch die Verbindung mit dem sozialen Netzwerk, ist es für den Kunden einfacher geworden ein bestimmtes Unternehmen seinen “Kreisen” weiter zu empfehlen oder einen Erfahrungsbericht mit der ganzen Welt zu teilen.
  • Integration weitere Bewertungen: Durch die Integration weiterer Bewertungs-Tools entstehen auf der Google-Place-Seite nutzergenerierte, glaubwürdige und prägnante Rezensionen.

Aus diesen Änderungen ergibt sich für Unternehmen die Möglichkeit bzw. die Notwendigkeit sich auf der eigenen Google-Place-Seite gut zu präsentieren und sie zu pflegen. Meiner Meinung nach, könnte es durch die beschriebenen Neuerungen zudem schnell passieren, dass eine gut geführte Google-Place-Seite sich von einem “nice to have” zu einem “must have” wandelt – nicht nur aufgrund des Risikos einer negativen Bewertung. Also: Engagiert Euch auf  Euren “Google+ Local Places”!