Wieso Anerkennung im Job so wichtig ist

Statt einer neuen Studie gibt es heute eine kleine Erinnerung für alle Arbeitgeber und auch -nehmer da draußen. Heute geht es um Lob, Anerkennung und Wertschätzung.

“Klar”, werden einige von Euch vielleicht denken, “seine Angestellten zu loben ist wichtig, weiß doch jeder”. Dass das auf der Hand liegt, verrät einem schließlich dieser sagenumwobende gesunde Menschenverstand.

Aber wie wichtig Anerkennung im Job wirklich ist, verrät uns Tom Rath, ein amerikanischer Psychologe und Buchautor. Er schätzt:

“The number-one reason most Americans leave their jobs is that they don’t feel appreciated.”

Auch keine große Überraschung für Euch? Na gut. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch der Zusammenhang von Mitarbeitern, die das Gefühl haben, ihre Arbeit bekommt die angemessene Anerkennung und solchen Konzepten wie Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung.

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Jemand, der bereit ist hart zu arbeiten, möchte auch, dass dies so wahrgenommen wird. Es geht also nur bedingt um das obligatorische “gut gemacht!” nach einem erfolgreichen Abschluss. Anerkennung und Wertschätzung – also appreciation und recognition – sind der Schlüssel.

Arbeitnehmer, die im Englischen mit dem hübschen Begriff engaged bezeichnet werden, stehen hinter ihrem Unternehmen, ihren Aufgaben und sind motiviert. Natürlich ist Annerkennung nur ein Faktor unter vielen, der dafür sorgen kann, dass ein Mitarbeiter so empfindet. Aber sind die Arbeitnehmer eben nicht begeistert und motiviert, verursachen sie nicht nur miese Stimmung im Büro; Schätzungen nach kosten sie die amerikanische Wirtschaft jedes Jahr mehrere hundert Milliarden Dollar.

Anerkennung als Performance-Faktor.
Quelle: HR Bakery Ltd.: 5 Best Practices in Employee Appreciation (Slideshare)

Daher lohnt es sich für Unternehmen und Führungskräfte – und alle anderen Mitarbeiter auch, – sich mit diesem Thema auseinander zu setzten.

Anerkennung: 5 Tips für die Mitarbeiterwertschätzung

Was also tun? Im Blog des Londoner HR-Unternehmens HR Bakery Ltd. erschien im Januar diesen Jahres der Artikel “5 Best Practices in Employee Appreciation – The Power of Employee Recognition”. Wir haben die fünf Tips für euch zusammengefasst:

– Wertschätzung von Mitarbeitern sollte auf speziellem Verhalten und Ergebnissen basieren – und nicht etwa auf der bloßen Dauer, die ein Arbeitnehmer schon im Unternehmen ist. Statt Auszeichnungen für “Mitarbeiter des Monats” empfiehlt der Autor Anerkennung für einzelne Handlungen wie zB. des erfolgreichen Lösens eines besonderen Kundenservice-Problems.

– Den Fokus auf Peer-to-Peer-Anerkennung legen. Als Peergroups werden in der Sozialwissenschaft Gruppen von Gleichaltrigen oder Gleichgestellten bezeichnet. Sprich, Anerkennung muss nicht immer von ganz oben kommen – die Kollegen sind schließlich diejenigen, die den Aufwand und die Leidenschaft, die ein Mitarbeiter aufbringt, hautnah miterleben. Ihre Anerkennung wird als “echt” empfunden – während die vom Chef häufig als “politisch” betrachtet wird.

– Sagt es weiter! Hat jemand etwas Außergewöhnliches geleistet, lohnt es sich im Unternehmensblog oder Newsletter davon zu berichten – denn das berühmte Storytelling ist nicht nur für den Erwähnten eine effektive Form von Wertschätzung, diese könnte so auch andere Mitarbeiter motivieren und schließlich sogar als positiver Impuls nach außen dringen.

– Programme zur Anerkennung einfach, aber in relativ kurzen Abständen gestalten. Damit sich Mitarbeiter gegenseitig anerkennen und wertschätzen können, braucht es keine komplizierten Rituale.

– Wenn möglich, sollten solche Programme zur Anerkennung an den Unternehmenswerten und Unternehmenszielen ausgerichtet werden. Wenn Anerkennung nicht willkürlich gegeben, sondern an tatsächlich bedeutende Umstände für das Unternehmen geknüpft wird, hat sie die größte Wirkung.

Motivierte Arbeitnehmer investieren mehr
Quelle: HR Bakery Ltd.: 5 Best Practices in Employee Appreciation (Slideshare)

Wir können also festhalten, dass das alles kein Hexenwerk ist. Was zählt ist, sich der Bedeutung von (echter) Anerkennung und Wertschätzung bewusst zu sein – und zu bleiben. Und das gilt nicht nur für Führungskräfte. Vielleicht wäre es ja schon ein Anfang, den Kollegen das nächste Mal nicht nur Komplimente für neue Schuhe zu machen, sondern auch für ihre letzten erfolgreichen Projekte. Maßnahmen die hier ergriffen werden können, brauchen kein großes Klimbim.

Für alle, die noch mehr Einzelheiten erfahren wollen, gibt es hier den Link zum Artikel und zur umfassenden Slideshare.

Mitarbeitermotivation, es ist nicht nur das Geld allein (Blogparade-Beitrag)

Anlässlich der Blogparade des Bewerberblogs rund um das Thema Arbeits-Zufriedenheit geht es heute mal wieder um das Thema Motivation am Arbeitsplatz.

Laut einer Umfrage des Gallup-Instituts vom Januar diesen Jahres fühlen sich nur 13 Prozent der deutschen Mitarbeiter Ihrem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet, 67 Prozent machen Dienst nach Vorschrift und 20 Prozent haben sich bereits innerlich verabschiedet.

Besonders alarmierend ist dabei, dass der Anteil der zufriedenen, emotional an ihr Unternehmen gebundenen Mitarbeiter zu Beginn der jährlichen Umfrage 2001 noch bei 16 Prozent lag. Zumal damals auch die Gruppe derjenigen, die Ihrem Arbeitgeber gar keine Loyalität entgegenbrachten, lediglich 15 Prozent betrug.

Die Diagnose liegt auf der Hand. Deutschland krankt an einem allgemeinen Motivationsproblem. Und das scheint auch noch ansteckend zu sein. Höchste Zeit sich Gedanken über die Ursachen zu machen!

In den Gesprächen, die wir als Personalberater regelmäßig mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern führen, ist die Frage nach der Motivation immer wieder ein zentrales Thema. Interessant ist dabei vor allem, dass Motivation nicht zwangsläufig, d.h. nicht ausschließlich an die Höhe des Gehalts gebunden ist. Eine einigermaßen “marktgerechte” Vergütung vorausgesetzt sind es häufig die “weichen” Faktoren die darüber entscheiden ob jemand motiviert ist.

Auf der Suche nach den entscheidenden Faktoren haben wir vor einiger Zeit eine Reihe von Interviews durchgeführt und verschieden Arbeitgeber und Mitarbeiter zu Ihrer persönlichen Haltung befragt.

Hier eine Aufstellung der häufigsten Antworten:

Mitarbeiter wünschen sich:

Lob, Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit, Arbeitsplatzsicherheit, Gehaltserhöhung,
mehr Einblick in die Pläne der Unternehmensführung, Verständnis für persönliche Probleme

Arbeitgeber setzen auf:

Übertragung von Eigenverantwortung, Mitarbeiterförderung (Weiterbildung), Lob (in Maßen), persönlichen Kontakt

Bei genauem Hinsehen liegen die gegenseitigen Vorstellungen nicht so weit auseinander, als dass eine Verständigung nicht möglich schiene. Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass es vor allem an einem hapert, und zwar an einer offenen Kommunikationskultur, die es ermöglicht, die eigenen Ansprüche und Erwartungen klar und deutlich zu vermitteln.

Mitarbeitermotivation: Lob gegen Resignation

Auf Wunsch unserer Kunden werden wir eine Rubrik zum Thema Mitarbeitermotivation einführen.

Mitarbeitermotivation ist ein zentrales Thema im Unternehmensalltag und befindet sich regelmäßig in aller Munde. Eine ganze Armee von Coaches steht bereit, gegen die Lustlosigkeit, den Erzfeind der Motivation zu kämpfen. Eine Menge Geld und Energie wird in diesen Kampf investiert, und in Form von Motivationsstrategien, Seminaren oder Fachveröffentlichungen angelegt.

Aufgrund der bestehenden Vielfalt werden wir weder die alten “neuen” Erkenntnisse aufwärmen, noch eine Liste mit besonders erfolgreichen Coachingmethoden zusammenstellen.
Stattdessen gehen wir einen anderen Weg und lassen die Beteiligten zu Wort kommen – die Mitarbeiter und die Arbeitgeber.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir kurze Umfragen zum Thema Motivation durchführen und die Ergebnisse hier anonym veröffentlichen. Wir versprechen uns für alle Leser Erkenntnisse darüber, wie man unter Umständen schon mit ganz einfachen Mitteln erheblich zur Mitarbeitermotivation beitragen kann.

Wir laden alle Leser ein, an unserer Interviewserie teilzunehmen und Ihre Meinungen zu veröffentlichen. Sagen Sie was Sie denken, indem Sie uns einen (wenn gewünscht anonymen) Kommentar zu diesem Artikel posten. Ihr Beitrag sollte Ihre Antworten auf die vier nachfolgenden Fragen einschließen. Bitte nennen Sie auch Ihre Branche, Unternehmensgröße und Hierarchieebene. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt.

Interview Nr. 1

Branche: Logistik
Unternehmensgröße: Konzern
Hierarchieebene: Angestellt im kaufmännische Bereich ohne Führungsverantwortung

Frage 1: Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

keine Antwort

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

Ständige so genannte „Optimierungsmaßnahmen“
auf Kosten der Eigenverantwortlichkeit am Arbeitsplatz, was zum Gefühl der ständigen Überwachung führt und den vertrauensvollen Umgang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erheblich erschwert.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Resignation.


Frage 4:
Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Besseres Betriebsklima führt zu besserer Mitarbeitermotivation und das in letzter Konsequenz zu besserer Leistung. Also würde ich versuchen das Betriebsklima zu verändern.
Mitarbeiter auch mal zu loben wenn Sie z.B. ein gutes Ergebnis erzielen. Das wäre schon mal ein Anfang und kein Chef würde sich dabei einen Zacken aus der Krone brechen.