[HTTP410] Kreative Bewerber gesucht?

Auf zwei schöne Bewerbungen bin ich diese Woche gestoßen. Also: Wer gerade Bewerber für Sales, Marketing oder Kommunikation sucht, der wird hier vielleicht fündig. 😉

1. “Jobless Paddy”

Ein Freund hat mir dieses Foto seiner Morgenlektüre aus Vancouver geschickt: Dieser Ire warnt seine Landsleute vor seiner Auswanderung:

Zeitungsartikel

Féilim Mac An Iomaire (26) braucht eine Anstellung im Bereich Sales und Marketing. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Travel Agent in Australien und sucht jetzt wieder einen Job in seiner Heimat. Nun ist es um die irische Wirtschaft nicht sehr gut bestellt, was ihn dazu brachte seine Ersparnisse in eine “Billboard-Werbung am Straßenrand zu investieren: Er flankiert seine Aktion mit einer Page auf Facebook (>6.600 Fans) und er twittert unter @joblesspaddy.

joblesspaddy

2. Mona Schmadl

Mona Schmadl macht gerade ihren Master in Marketing und Kommunikation in Frankfurt. Sie hat sich mit einem Video bei BMW beworben und dabei die Rollen einmal vertauscht: BMW stellt sich als Arbeitgeber beim Bewerber vor. In den Zeiten des Fachkräftemagels mehr als nur ein Gag:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Sie postete das Video auf der BMW-Karrierepage bei Facebook und bekam auch prompt eine Antwort:

Leider wurde der Original-Post inzwischen gelöscht, deswegen hier nur ein Screenshot aus dem Google-Cache. Der Grund mag sein, dass sich die beiden Parteien dann doch nicht einig wurden, aber ich mache mir wenig Sorgen, dass diese Dame ihren Arbeitsplatz findet. Großartige Idee!

Wenn schon, denn schon!

Es ist wohl an der Zeit, dass wir hier ein wenig Farbe bekennen. Liebe Kollegen, liebe Mitarbeitersuchende Unternehmen, wir sind als Personalberater fest davon überzeugt, dass Stellenanzeigen in den Printmedien bei der Suche nach Führungskräften und Spezialisten die Geldverschwendung schlechthin sind.

Auch wenn es in unserer Branche immer noch genug namhafte und weniger namhafte Personalberater gibt, die Ihren Kunden als erstes eine Stellenanzeige in einer der bekannteren Tageszeitungen oder der Lokalpresse empfehlen, um erst anschließend zu den tatsächlich effektiven Methoden überzugehen, so ist das schlicht und einfach Ressourcenverschwendung. Wenn Sie aber als kleineres oder mittleres Unternehmen tatsächlich der Meinung sind, dass die mehreren Tausend Euro für eine einmalige Zeitungsanzeige gut angelegt sind, oder als Personalberater Ihren Kunden guten Gewissens eine solche Vorgehensweise ans Herz legen können, dann tun Sie das bitte! Nur…wenn Sie es schon falsch machen, dann machen sie das Falsche wenigstens richtig.

Beim Durchblättern des Hamburger Abendblattes vom letzten Wochenende ist mir eine einzige Stellenanzeige in Erinnerung geblieben. Sie ließ mich nicht mehr los und mußte hier einfach rein, trotz des angespannten Verhältnisses zu dieser Methode der Personalgewinnung.

Stellenanzeige Ingenieur in Hamburger Abedblatt
Stellenanzeige Ingenieur/-in im Hamburger Abendblatt

Das uns allen bekannte Unternehmen, geht hier offensichtlich auf Nummer sicher. Für den Fall, dass die Stellenanzeige an sich kein Erfolg werden sollte, kann das Geld einfach als Werbeausgabe verbucht werden. Hier wird eine Stellenanzeige eindrucksvoll als Werbefläche für das eigene Produkt benutzt. Davon können und sollten sich die Liebhaber von Stellenanzeigen in den Printmedien ein ganz dicke Scheibe abschneiden. Wenn schon, denn schon! Kreativität ist nicht nur den großen Konzernen vorbehalten.