ChatGPT und seine Einsatzmöglichkeiten im Recruiting: 15 Beispiele

ChatGPT ist ein leistungsfähiges Tool zur Verarbeitung natürlicher Sprache, das von OpenAI entwickelt wurde und sich in der Recruiting-Branche zunehmender Beliebtheit erfreut.

Der Einsatz von ChatGPT im Recruiting ist eine kosteneffektive und effiziente Möglichkeit, um qualifizierte Kandidaten zu finden. In diesem Artikel werden wir uns ansehen, welche Vorteile Chat GPT im Recruiting bietet und auch welche Nachteile es haben kann. Wir werden uns auch ansehen, wie man ChatGPT am besten nutzen kann, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Durch den Einsatz fortschrittlicher maschineller Lerntechniken ist ChatGPT in der Lage, menschliche Eingaben zu verstehen und auf diese in einer dialogischen Art und Weise zu reagieren, so dass es Vorstellungsgespräche und andere Rekrutierungsaufgaben mit einem hohen Maß an Genauigkeit durchführen kann. Diese Technologie hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen Top-Talente identifizieren und einstellen, zu revolutionieren, den Einstellungsprozess zu rationalisieren und die Effizienz zu verbessern.

Und? Bin ich aufgeflogen? Ich dachte mir, ich mach es mir mal einfach und lasse ChatGPT meine Einleitung schreiben. Jetzt aber nochmal in meinen eigenen Worten:

Was ist ChatGPT?

Nimmt ChatGPT Recruiter:innen die Jobs weg?

Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT im Recruiting

          Unterstützung im Content und der Content-Strategie

          Unterstützung für den Aufbau einer Karriereseite und ihre Auffindbarkeit

          Hilfestellung bei Stellenanzeigen und Jobtiteln

          Ideen für Recruiting-Kampagnen

          Tipps für die Bewerberauswahl

          Leitfaden für Jobinterviews und konkrete Fragestellungen

          Erstellung eines Onboarding-Plans

          Beantwortung von E-Mails und Anfragen

Weitere “Generative KI”-Modelle

Fazit: Was nehmen wir mit?

Was ist ChatGPT? Was kann es? Was kann es nicht?

ChatGPT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Textgenerator, der aktuell tatsächlich sehr hohe Wellen schlägt. Die Technologie, mit der ChatGPT arbeitet, nennt sich „Generative KI“ und kann auf Basis von den an ihn verfütterten Daten neue und originelle Inhalte wiedergeben. Das mag für einige Leser:innen im ersten Moment nicht besonders klingen, dabei ist es tatsächlich eine der größten technischen Neuerungen der letzten Jahrzehnte, weil die KI so unglaublich gut und präzise ist. Was die Nutzer:innen hierbei am meisten beeindruckt ist vermutlich, dass die Sprache im Gegensatz zu vorherigen Chatbots sehr natürlich ist und es zahlreiche Anwendungsbereiche in der eigenen Arbeit aber auch im privaten Bereich gibt.

Und dann gibt es auch noch GPT-3 – eine neue Version des Generativen Prädiktiven Textmodells (GPT) von OpenAI. Der Unterschied zwischen ChatGPT und GPT-3 liegt in der Größe des Modells. ChatGPT ist ein wesentlich kleineres Modell als GPT-3, das auf einem Datensatz von mehr als 45 Milliarden Wörtern basiert. GPT-3 verfügt über 175 Milliarden Parameter und ist damit eins der leistungsfähigsten Modelle für natürliche Sprachverarbeitung.

Im Gegensatz zu GPT-3 ist ChatGPT spezialisiert auf die Erstellung von Dialogsystemen für Chatbots. Es verwendet ein KI–Modell, um eine natürliche Konversation aufzubauen und zu unterhalten. Es kann Texteingaben verstehen und auf kontextbasierte Fragen antworten. GPT-3 hingegen ist ein Sprachmodell, das auf einem per Deep Learning trainierten Künstlichen Neuronalen Netz (KNN) basiert und verwendet wird, um vorhersagbare und präzise Vorhersagen zu treffen. Es ist in der Lage, eine breite Palette von Aufgaben auszuführen, einschließlich natürlicher Sprachverarbeitung, maschinellem Lernen und vielem mehr.

Also um es kurz zu machen: ChatGPT ist eine Variante des GPT-3-Modells, die speziell für Chatbot-Anwendungen entwickelt wurde.

Bei aller Überschwänglichkeit und Begeisterung für diese Tools gibt es aber auch Grenzen und an der einen oder anderen Stelle sogar Probleme, die bisher noch nicht gelöst werden konnten.

Falsche Informationen

Im Gegensatz zu anderen KI-Assistenten wie Siri oder Alexa nutzt Chat GPT nicht das Internet, um Antworten zu finden. Stattdessen baut es einen Satz Wort für Wort auf und wählt auf der Grundlage seines Trainings das wahrscheinlichste “Token” aus, das als nächstes kommen sollte. Mit anderen Worten: ChatGPT kommt zu einer Antwort, indem es eine Reihe von Vermutungen anstellt. Das ist einer der Gründe, warum ChatGPT falsche Antworten so argumentieren kann, als wären sie völlig richtig. Zu diesem Thema hat brand-eins-Kolumnist Gregor Schmalzried einen sehr amüsanten, aber auch passenden Artikel geschrieben. In einem von ihm genannten Beispiel behauptet ChatGPT beispielsweise, dass Merkel Grünen-Politikerin sei und zieht es so knallhart durch, dass man es fast selber glaubt.

Obwohl ChatGPT komplexe Konzepte sehr gut erklären kann und damit ein leistungsfähiges Lernwerkzeug ist, sollte man nicht alles glauben, was es sagt. ChatGPT ist nicht immer korrekt – zumindest noch nicht.

Keinen Echtzeitzugriff: Informationen bis 2021

Wie bereits erwähnt, kann ChatGPT  sämtliche ihm bekannte Fakten verwenden, um diese wiederzugeben und darauf basierend neue Inhalte zu produzieren.

Es hat jedoch keinen Echtzeitzugriff auf Daten und Zahlen und auch keinen Zugriff auf das Internet oder Links. Zum jetzigen Zeitpunkt basieren alle Informationen aus dem Jahr 2021 und sind daher nicht auf dem neusten Stand. Dadurch entfallen beispielsweise Fragen nach dem aktuellen Arbeitsmarkt, der Arbeitslosigkeit in Deutschland nach 2021, bestimmten Durchschnittsgehältern oder anderen derzeitigen Sachverhalten.

Frage zu Arbeitslosigkeit in Deutschland an ChatGPT

Meinung und Position

Da ChatGPT sehr menschlich in seiner direkten Kommunikation antwortet, kann dem Tool schnell zu viel zugetraut werden. Dabei sollte man unbedingt beachten, dass das textbasierte Dialogsystem keine eigene Meinung besitzt und keine Empfindungen nachahmen oder eigenen Positionen beziehen kann.

Eingebaute Bias

Und so führt das eine zum anderen. Denn wie jeder andere künstliche Intelligenz auch, funktioniert ChatGPT auf Basis eines großen Haufens an Daten und lernt immer weiter. Der Chatbot wurde mit dem kollektiven Schreiben von Menschen auf der ganzen Welt in der Vergangenheit und der Gegenwart trainiert. Das bedeutet, dass die gleichen Verzerrungen, die in den Daten existieren, auch im Modell auftauchen können. Mehr zu diesem Thema findet Ihr in unserem Blogbeitrag “Robot Recruiting”.

Kreativität

Ob der Chatbot wirklich kreativ ist, ist schon fast eine philosophische Frage. Auf die Frage, was Kreativität bedeutet, antwortet mir ChatGPT: “Kreativität ist die Fähigkeit, neue und originelle Ideen zu entwickeln und umzusetzen.” Also eigentlich genau die Beschreibung, mit der ich ein paar Zeilen zuvor ChatGPT erklärt habe. Und doch weigert sich etwas in mir, diesem Tool Kreativität zuzuschreiben. Die Generative KI ist zumindest in der Lage, Gedichte, Songtexte und Essays auf Basis von Daten zu erstellen, die ihm zuvor geliefert wurden. Vielleicht lässt es sich so festhalten: ChatGPT kann unsere Vorstellung von Kreativität gut vortäuschen.

Aktuelle Überlastung

Vielen dürfte aufgefallen sein, dass mit zunehmender Beliebtheit der Server von OpenAI an seine Grenzen gerät und ChatGPT gar nicht oder nur fragmentarisch benutzt werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis OpenAI auch dieses Problem löst.

Nimmt ChatGPT Recruiter:innen die Jobs weg?

Wie bei fast jeder technischen Neuerung gibt es verschiedene Parteien von Nutzer:innen: Die Neugierigen, die Skeptischen, die Pessimistischen und die Abwartenden. Einige der ersten Artikel zum Thema ChatGPT bauten nicht selten auf Angst und Pessimismus auf: Ist der Recruiter bald arbeitslos? Übernimmt ChatGPT meinen Job? Die Antwort lautet ganz klar: Jein.

Modelle wie ChatGPT sind in der Lage, sehr gute Texte zu generieren, sehr schnell Inhalte zu liefern und Frage- sowie Problemstellungen zu lösen. Das wird über kurz oder lang bestimmte Bereiche dazu zwingen, ihre Tätigkeiten neu auszurichten, da die ein oder andere Aufgabe teilautomatisiert werden kann. Das mag im ersten Moment beängstigend klingen, kann uns aber als Redakteur:innen, Recruiter:innen und eigentlich so gut wie allen am Rechner tätigen Menschen in die Karten spielen.

Wir können uns das Wissen und vor allem die Schnelligkeit dieses Tools zu Nutzen machen, unliebsame Aufgaben abgeben und uns dadurch mehr Freiräume verschaffen für beispielsweise zwischenmenschliche oder kreativere Aufgaben oder auch einfach Weiterbildung. Und ganz wichtig: Wir können die Ideen von ChatGPT nutzen und sie einfach noch besser machen. Dieser Textgenerator wird ebenso wie andere KI-unterstützte Modelle uns und unsere Inhalte im besten Fall verbessern und effektiver machen. Indem sie uns eine Inspiration bieten und damit eine Hilfestellung, eine Zeitersparnis. Man könnte sagen, künstliche Intelligenzen ersetzen keine Menschen: Menschen, die gut mit KIs umgehen können, werden Menschen ersetzen, die es nicht können.

Um Euch zu zeigen, welche Möglichkeiten ChatGPT im Recruiting bietet, haben wir dem Tool Fragen gestellt, die Euch 15 denkbare Einsatzbereiche und Anwendungsmöglichkeiten zeigen soll.

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Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT im Recruiting

Aufgrund der fehlenden Datenaktualität von ChatGPT ist es leider nicht möglich, aktuelle Marktanalysen und Arbeitsmarktübersichten anzeigen oder einordnen zu lassen. Es ist bisher auch nicht klar, ob und wie dieses Problem in Zukunft gelöst werden soll. Was ChatGPT allerdings sehr gut kann, ist grundlegende Aufgabe zu erledigen, Vorlagen zu erstellen oder Fehler zu analysieren. Gefallen Euch die ersten Ergebnisse nicht, so könnt ihr ChatGPT auch nochmal dazu auffordern, eine neue Antwort zu generieren. Alternativ können Antworten auch verbessert werden. Zum Beispiel durch Ergänzungen wie “Das ist mir zu kompliziert, erkläre es einfacher” oder “Die Antwort gefällt mir noch nicht, mach das nochmal und lege dabei den Fokus auf XY.”

Wir haben Euch ein paar Recruiting-Beispiele mitgebracht, die ChatGPT sehr zufriedenstellend beantwortet hat. So bekommt Ihr vielleicht ein Gefühl dafür, bei welchen Recruiting-Fragen Euch dieses Tool helfen kann und wie Ihr es für Euch nutzen könnt.

Beispiele für die Unterstützung im Content

LinkedIn

Viele Kollegen und Kolleginnen setzen mittlerweile auf die Reichweite bei LinkedIn. Interessante Postings sind durchaus in der Lage, eine hohe Anzahl an User:innen zu erreichen und dadurch Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen oder offene Positionen zu generieren. Eine Idee zu finden oder das Posting zu verfassen, kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. ChatGPT ist in der Lage, Euch Ideen zu liefern und sogar Postings in der LinkedIn-Tonalität zu verfassen.

Themenfindung zu LinkedIn Posting mit ChatGPT

LinkedIn Posting Erstellung mit ChatGPT

Bei LinkedIn ist es mittlerweile auch möglich, ganze Artikel zu einem Thema zu verfassen. Auch bei Social-Content, der über ein kurzes Posting hinaus geht, kann Euch ChatGPT also behilflich sein. Natürlich ist es ratsam, in beiden Fällen die Inhalte nochmal zu überarbeiten, auszubessern und Eure eigene Tonalität einzubringen.

Linkedin Artikel Erstellung mit ChatGPT

Content-Strategie

Bei Content-Inhalten muss man ebenfalls beachten, dass die Vorschläge, die ChatGPT macht, nicht tages-, nicht monats- und nicht einmal jahresaktuell sind. Solltet Ihr jedoch gerade erst anfangen, Euren Karriereblog zu befüllen und einfach ein breites Spektrum an Themen abdecken wollen, hilft Euch ChatGPT mit Themenideen aus. Hier ein kleines Beispiel für die ersten zwei Wochen:

Recruiting Contentplan Erstellung mit ChatGPT

Weitere Vorschläge waren u.a. Diversität und Inklusion im Recruiting, die wichtigsten Kennzahlen für erfolgreiches Employer Branding, Einblicke in den Onboarding-Prozess des Unternehmens sowie die Bedeutung von Transparenz im Recruiting. Die Beispiele von ChatGPT können sich also durchaus sehen lassen.

Beispiele für die Unterstützung im Personalmarketing

Karriereseite

Karriereseiten sind das Herzstück einer jeden Recruiting-Kampagne. Wenn man nicht tagtäglich mit Texten zu tun hat, kann es einem durchaus schwer fallen, das erste Wort aufs Papier, bzw. ins Content Management System, zu bekommen. Auch in diesem Fall kann ChatGPT Euch unter die Arme greifen und ein paar Ideen liefern. In unserem Fall ist die Antwort etwas zu steif geworden, aber mit konkreteren Anweisungen und anschließenden Verbesserungen, ist auch dieses Ergebnis von ChatGPT durchaus hilfreich.

SEO Text für Karriereseite Erstellung mit ChatGPT

Ich stellte ChatGPT außerdem die Frage, wie eine Karriereseite aufgebaut sein sollte, um mehr Kandidat:innen zu erreichen und welche Inhalte nicht fehlen dürfen. Auch hier ist die Antwort sehr solide für eine erste Idee, die Euch auf den Weg einer neuen Karriereseite bringt. Vor allem der letzte Punkt “Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf Karriereseiten” ist etwas, das häufig vergessen wird.

Frage zu Tipps zum Aufbau einer Karriereseite an ChatGPT

Stellenanzeige 

Auch beim Thema Stellenanzeigen liefert der Chatbot Antworten, die sich für einen guten Start einer Stellenanzeige eignen. Er spricht viele Punkte an, die wir auch seit Jahren predigen: Klare und präzise Jobbezeichnungen und Titel, sichtbare Kontaktinformationen und authentische Bilder und Videos aus dem Unternehmen. Viele Punkte werden aber auch nicht thematisiert: Zum Beispiel die Notwendigkeit eines sichtbaren Call-To-Action Buttons, Aufbau und Struktur der Anzeige oder die Darstellung der Zielgruppenrelevanten Benefits. Wer sich wirklich tiefer mit dem Thema Karriereseiten, Stellenanzeigen und Stellentitel beschäftigen will, sollte wohl weiterhin die Wollmilchsau-Inhalte checken oder den Jobspreader benutzen. 😉

Aufbau Stellenanzeige beantwortet durch ChatGPT

Zwar nicht direkt interessant für Recruiter:innen, aber für Bewerbende: ChatGPT ist auch in der Lage, recht gute Anschreiben zu verfassen, wenn man die entsprechende Stellenanzeige postet. Auch die eigenen Erfahrungen und Beweggründe sollten natürlich mit genannt werden, da ChatGPT sich sonst Informationen über Euch ausdenkt, die im weiteren Prozess vermutlich recht schnell auffliegen.

Jobtitel

Eine gute Stellenanzeige steht und fällt mit dem Jobtitel. Zum einen, weil die Verständlichkeit des Titels und sein Bezug zum Inhalt die Entscheidung der potenziellen Bewerber:innen erheblich beeinflusst. Zum anderen, weil ein guter Jobtitel darüber entscheidet, ob die Ausschreibung überhaupt erst gefunden wird. Um das zu erreichen, sollte auf die Länge des Titels, die Struktur sowie die Relevanz der Begriffe geachtet werden. Wir haben ChatGPT nach Jobtitelalternativen zu “Fachlagerist im Wareneingang” gefragt.

Alternative Jobtitel vorgeschlagen von ChatGPT

Wir haben die einzelnen Jobtitel jetzt keiner genauen Prüfung unterzogen, allerdings ist klar zu erkennen, dass ChatGPT nicht auf die eben genannten Faktoren achtet, die einen Stellentitel besser und auffindbarer machen. Sollte man auf der Suche nach Jobtitel-Alternativen sein, um die Reichweite der offenen Positionen zu erhöhen, lohnt es sich, die Popularität und Relevanz der Begriffe über Google und den Google Keyword Planer zu testen. Weitere Informationen über gute Stellentitel findet Ihr hier. 

Die Generative KI kann aber vor allem dann hilfreich sein, wenn Euch so gar kein Titel einfallen will. Diesen Fall haben wir ebenfalls getestet und sind auf der Suche nach einem Vertriebsmitarbeitenden für die Kaltakquise:

Jobtitel Vorschläge durch ChatGPT

Auch hier wird deutlich, dass die vorgeschlagenen Jobtitel nicht die optimalen Grundvoraussetzungen mit sich bringen. Aber es unterstreicht unseren Ansatz: Nicht einfach die Ergebnisse der KI übernehmen, sondern inspirieren lassen und besser machen! Schnappt Euch diese Vorschläge, jagt sie durch Google und macht daraus die besten Jobtitel, die Eure Position am besten vermarktet.

Recruiting-Kampagne

Vor allem beim Besetzen von einer Vielzahl an Stellen in Mangelberufen können originelle Recruiting-Kampagnen, mit denen man die passende Zielgruppe erreicht und sich von der Konkurrenz abhebt, sehr hilfreich sein. Ich habe ChatGPT zur Unterstützung nach ein paar originellen Ideen gefragt. Bekommen habe ich… Ideen.

Originell würde ich sie nicht nennen, aber dafür sinnvoll bis unumgänglich. Zum Beispiel das Anlegen einer Landingpage, die auf die spezifischen Anforderungen und Vorteile der Positionen näher eingeht und Einblicke bietet. Außerdem schlägt der Chatbot das Nutzen von Sozialen Medien vor, virtuelle Recruiting-Events, Kooperationen mit lokalen Hochschulen sowie Empfehlungsprogramme und Paid Advertising. All diese Vorschläge sind ein guter Anfang und können, wenn man noch gar keine Idee hat, behilflich sein.

Konzeption einer Recruiting Kampagne durch ChatGPT

Assessment-Center

Zum Besetzen von Trainee- oder Azubistellen werden immer noch gerne Assessment-Center veranstaltet, um die besten Kandidat:innen für die entsprechende Position zu bekommen. Das ist natürlich nur möglich, wenn auch eine Vielzahl an guten Bewerbungen eingegangen ist und man als Firma überhaupt die Wahl hat. Gerade bei diesen Positionen legen Unternehmen viel Wert auf Nachhaltigkeit – je genauer bei der Auswahl hingeschaut wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die perfekten Kandidat:innen für diese Stellen gefunden werden und dem Unternehmen lange treu bleiben.

Um Tipps rund um das Assessment-Center zu bekommen, kann ChatGPT ebenfalls behilflich sein.

ChatGPT Online Assessment Center Anwendungsbeispiele

Für die Informationen einzelner Teilbereiche können auch nochmal spezifischere Fragen gestellt werden, wie zum Beispiel:

Beispielaufgaben für ein Assessment-Center, vorgeschlagen von ChatGPT

Jobinterview

Um eine erste Idee dafür zu bekommen, welche Fragen in einem Jobinterview oder in einem Assessment-Center gestellt werden können, sind die gelieferten Antworten gar nicht so schlecht. Der Leitfaden gibt eine Vorstellung davon, welche Bereiche und Fragestellungen wichtig sein könnten. Konkreter wird es dann in den direkten Fragen. Wie gut die Fragen nun fachlich tatsächlich sind, kann ich als Fachfremde nicht beurteilen, allerdings habe ich auch bereits mir bekannte Fachbereiche abgefragt und ich empfand die Antworten als einen guten Start.

Interview-Leitfaden Erstellung durch ChatGPT

Interview-Fragen von ChatGPT

Onboarding

Onboarding ist ein oft vergessener und gleichzeitig sehr wichtiger Punkt der Candidate Journey. Nur, weil Ihr die Bewerber:innen bereits an der Angel bzw. bereits im Eimer habt, bedeutet das nicht, dass sie nicht auch wieder rausspringen können. Ein gutes Onboarding ist das A und O für einen guten Start im Unternehmen. Wir haben ChatGPT recht oberflächlich nach einem Onboarding-Plan gefragt. Um genauer in die einzelnen Tage zu gehen, müsste man nochmal etwas präziser an der Fragestellung arbeiten. Man könnte allerdings auch diese Tabelle nehmen und sehr gut selbst personalisieren.

ChatGPT Onboardingplan in Tabellenform

E-Mails

Zu guter Letzt haben wir noch etwas für die ganz Faulen unter uns oder diejenigen, die wirklich sehr häufig viele Anfragen per Mail bekommen. Was nun tatsächlich schneller ist, das Tippen der Mail oder die Abfrage bei ChatGPT mit der anschließenden Personalisierung und Korrektur, muss jeder für sich herausfinden. Ich persönlich würde behaupten, dass ich spätestens bei “(…) hoffe, dass du verstehst.” aufgeflogen wäre. Aber you do you.

Wichtiger Hinweis: ChatGPT Output bitte niemals in der Kommunikation mit Kandidat:innen verwenden, da das garantiert schlecht für die Candidate Experience ist. E-Mail Antworten sind unserer Ansicht nach wirklich nur sinnvoll für die “unwichtigere” Kommunikation, die ansonsten viel Zeit frisst.

ChatGPT Email Beantwortung

 

ChatGPT ist nicht allein: Weitere “Generative KI”-Modelle

ChatGPT von OpenAI hat zurecht sehr hohe Wellen geschlagen. Dabei ist dieser Chatbot bei weitem nicht die einzige beeindruckende “Generative KI”. Es gibt bereits für viele verschiedene Einsatzbereiche künstliche Intelligenzen, die wahnsinnig gut und präzise sind.

Bei den KI-Tools unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten, die bereits von einigen Anbietern sehr gut umgesetzt werden.

  • Text to image (DALL-E, Stable Diffusion, Imagen, Muse, Midjourney)

DALL-E ist ebenfalls eine KI, die von OpenAI ins Leben gerufen wurde. Bei diesem Modell gebt Ihr einen Text ein und bekommt ein Bild, das eigens nach Euren textlichen Vorgaben erstellt wurde. Wer sich jetzt fragt, wofür das gut sein soll, kann sich gerne eine Werbekampagne von Sushi Bikes anschauen, in der ausschließlich KI generierte Bilder genutzt wurden.

  • Text to 3D (Dreamfusion, Magic 3D)

Für einige Branchen, wie z.B. Game-Publisher, ist es notwendig, 3D-Bilder zu erzeugen. Hierfür sind Tools nützlich, die eingegebene Texte in 3D-Modelle umwandeln können. Die bisher größten Anbieter in diesem Bereich sind Dreamfusion und Magic3D.

  • Image to text (Flamingo, VisualGPT)

Manchmal kann es auch nützlich sein, einen Text zu erhalten, der ein Bild beschreibt. Genau diese Aufgabe übernehmen “Image-To-Text”-Modelle wie die von Flamingo und VisualGPT.

  • Text to video (Phenaki, Soundify)

Wenn man aus Texten Grafiken werden lassen kann, können aus Texten auch Videos werden.

  • Text to Audio and Speech (AudioLM, Whisper, Jukebox, Murf)

Eingegebene Texte können von verschiedenen KI-Stimmen vorgelesen werden. Sollte ich beispielsweise diesen Artikel auch als Audio anbieten wollen, könnte ich über eins der oben genannten Tools eine Stimme auswählen, die den Text in Audioform bringt.

  • Audio to Text (happyscribe, Metaview)

Mittlerweile gibt es sehr viele interessante Podcast- und Videoformate. Einige von ihnen gehen sogar über mehrere Stunden. Wenn man den Input gerne hätte, ohne sich das komplette Format anzuhören, können Tools wie Metaview es transkribieren. Anschließend könnte dieser Text von ChatGPT auf seine wichtigsten Inhalte zusammengefasst werden.

  • Text to text (ChatGPT3, LaMDA, PEER, Speech from Brain, Jasper, Deepl Write, YouChat)

Was sich hier hinter verbirgt, dürfte jetzt wohl jedem klar sein. Jasper ist aber beispielsweise sogar in der Lage, nicht ganz so gute Texte in sehr viel bessere Texte umzuwandeln. Deepl ist mittlerweile jedem ein Begriff, doch Deepl Write übersetzt nicht in eine andere Sprache, sondern korrigiert deine Texte in derselben Sprache auf Fehler in Grammatik und Rechtschreibung.

  • Text to code (Codex, Alphacode)

Obwohl es mittlerweile zahlreiche Text-zu-Text-Modelle gibt, folgen nicht alle Texte der gleichen Syntax. Eine besondere Art von Text ist der Code. Beim Programmieren ist es wichtig zu wissen, wie man eine Idee in einen Code umsetzt. Hier helfen die Modelle von Codex und Alphacode. Codex ist ebenfalls von OpenAI und wird auf der Grundlage von GPT-3 abgestimmt, das bereits eine starke natürliche Sprache nutzt. Die Demo und die API sind auf der Website von OpenAI zu finden.

  • Text to science (Galactica, Minerva)

Sogar wissenschaftliche Texte werden von Generative KI erfasst, wie z.B. die Modelle Galactica und Minerva-Modelle. Obwohl der Weg zum Erfolg in diesem Bereich noch weit ist, ist es wichtig, die ersten Versuche zur automatischen wissenschaftlichen Textgenerierung zu untersuchen und weiterzuentwickeln.

Fazit: Was nehmen wir mit?

ChatGPT ist faszinierend. Und obwohl auch ich in puncto Technik nicht selten zum Kulturpessimismus neige, zähle ich mich dieses Mal zu den neugierigen Nutzer:innen. In vielen Bereichen kann Generative KI uns das Leben erleichtern und uns Arbeit abnehmen – was uns die Möglichkeit gibt, darauf aufzubauen und besser zu werden.

Wichtig zu verstehen ist dabei aber, dass ChatGPT keine allgemeine künstliche Intelligenz ist, die das gesamte menschliche Wissen und alle Texte versteht. Es ist ein Instrument, das uns die Möglichkeit bietet, mit all diesem gespeicherten Wissen und all diesen Texten zu spielen. Spielen bedeutet in diesem Fall mit dem vorhandenen Material zu arbeiten, um zu sehen, was es kann und uns die Inhalte zunutze zu machen.

Generative KI werden keine Recruiter:innen ersetzen. Aber sie bieten diesen und anderen Positionen ein Instrument, mit dem man mit einer unglaublich großen Datenmenge und Textmaterial spielen und die eigene Arbeit auf ein höheres Level heben kann.

 

Wer sich noch näher mit dem Thema ChatGPT und Generative KI auseinandersetzen möchte, sollte sich diese Seiten und Formate nicht entgehen lassen:

Brainfood live on air: Recruiting Use Cases for ChatGPT

Business Insider: ChatGPT and generative AI look like tech’s next boom

5 Big Problems With Open AI’s ChatGPT

textio.com: ChatGPT writes performance feedback

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Aufzeichnung zu unserem Webinar zum Thema “ChatGPT im Recruiting”:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Diese 4 spannenden Apps sollte jeder Recruiter kennen

Warum Recruiting Apps nutzen?

Unter 30-Jährige sind im Jahr 2022 zehn Stunden täglich online – und das meistens am Smartphone. Klar: In dieser Zeit wird sich viel um den Instagram-Feed gekümmert, Facebook nach den neuesten Memes durchforstet und in WhatsApp-Gruppen das nächste Happening besprochen. Aber: Das Smartphone ist mittlerweile auch die Wahl Nr. 1, wenn es um wichtigere Dinge geht. Car-Sharing, Banking, der nächste Wocheneinkauf – für alles gibt es eine passende App. Das betrifft natürlich auch den nächsten Job. Die Jobsuche findet heute nicht mehr im Anzeigenteil der lokalen Tageszeitung statt, sondern in Bus und Bahn per Blick aufs Smartphone.

Für Bewerberinnen und Bewerber sind Apps zur Jobsuche interessant, weil sie häufig ein einfaches, schnelles Bewerbungsverfahren bieten. Unternehmen finden über diese Recruitment Tools Talente, die sie nicht über die klassischen Kanäle im Personalmarketing erreichen können. Eine Win-Win-Situation. Wir stellen hier 4 spannende Innovationen aus dem Feld des mobile Recruitings vor und zeigen, wie die Job- und Bewerber:innen-Suche über sie funktioniert.

Recruiting App Nr. 1: Truffls

Recruiting App Nr 2: MeetFrank

Recruiting App Nr. 3: Talentcube

Recruiting App Nr. 4: Hokify

Truffls

Truffls feiert 2023 zehnjährigen Geburtstag und ist quasi der Klassiker unter den Recruiting Apps. Das Start-Up benutzt das Tinder-Prinzip für Jobs. Bewerber:innen werden hier anfangs nach ihren Präferenzen gefragt: In welchen Berufsfeldern möchtest Du arbeiten? Wo wohnst Du (und bist Du umzugsbereit)? Suchst Du eine feste Anstellung in Vollzeit oder vielleicht doch ein Praktikum? Danach kann der CV importiert (XING, LinkedIn, PDF) oder die Daten selbst eingegeben werden.

Die Jobs werden in truffls als Karte mit den wichtigsten Informationen dargestellt: Titel, Unternehmen, Berufsfeld, Rahmenbedingungen und die Branche des Arbeitgebers sollen hier reichen, um schnell zu entscheiden, ob ein Job in Fragen kommt oder nicht. Wer mehr Informationen haben möchte, kann auf die Karten tippen, um die Aufgaben und Anforderungen zu erfahren. Jobs gibt es in der App genug: Eine Suche im Berufsfeld “Marketing und Kommunikation” ergibt viele passende Treffer. Nur hin und wieder ist eine Job-Karte dabei, die nicht zum Berufsfeld passt. Im Berufsfeld “Personal” finden sich Stellen als Recruiter:n, Personalreferent:in und Lohnbuchhalter:in.

Das Tinder-Prinzip bei Truffls: Fluch und Segen zugleich

Das Besondere an truffls ist, dass ein Swipe nach rechts schon einer Bewerbung gleichkommt. Danach müssen keine Fragen mehr beantwortet werden. Bis September 2017 war das für Recruiter:innen ein Problem, weil sie sich durch eine Vielzahl von unpassenden Kandidat:innen arbeiten müssen. Es ist wie bei Tinder: Einige wischen jeden Job nach rechts, egal wie wenig die Stelle zum eigenen Lebenslauf passt. Das Problem hat truffls dadurch gelöst, dass durch die App nicht mehr alle Kandidat:innen weitergeleitet werden, sondern nur noch solche, die schon Berührungspunkte mit dem Berufsfeld hatten. Der oder die Recruiter:in bekommt seitdem keine Bewerbungen mehr von Call-Center-Agenten auf die Systemadministration-Stelle. Nach einem Swipe wird das Profil zunächst anonymisiert an das Unternehmen weitergeleitet, wo das Recruiting entscheiden kann, ob sie den Kontakt aufnehmen und das Talent zum Kennenlernen einladen. Auch neu seit 2021: Truffls ist mittlerweile an einige Multiposter und Bewerbungsmanagementsysteme angeschlossen. So kannst Du zum Beispiel direkt aus Personio eine Anzeige bei truffls posten und musst das Bewerbermanagement dann auch nicht mehr in der App erledigen.

Die Kosten für eine Stellenanzeige bei truffls sind vergleichbar mit anderen Jobbörsen. Die Pro-Variante gibt es aktuell für 899€, die Pro-Plus-Variante für 1.399€. Bei größeren Mengen gibt es bessere Preise. Truffls bietet außerdem einen eigenen Active-Sourcing-Dienst, spezifische Fragen, Employer-Branding-Möglichkeiten und Ads auf Social-Media-Kanälen an.

Truffls Bewertung:

Truffls funktioniert besonders gut für Unternehmen, bei denen die Personalauswahl in einer Hand liegt. Denn die Recruiting App punktet durch die schnelle und unkomplizierte Kommunikation per Messenger – und die wird verzögert, wenn zu viele Verantwortliche mitsprechen wollen. Heute matchen, morgen Kennenlerngespräch, übermorgen Vertrag unterschreiben. So geht’s richtig mit truffls.

Recruiting mit Truffls: Unkompliziertes Kennenlernen mit Bewerbern in diesem Recruitment Tool
Mobile Recruiting mit truffls: In der App kann man wie bei Tinder swipen und sich so in Sekunden bewerben

MeetFrank

MeetFrank ist eine estnische Job-Plattform, die sich diskriminierungsfreies, anonymes Recruiting zum Ziel gesetzt hat. Das erreicht das Recruiting Tool durch Profile, auf denen natürlich Skills und Karrierewünsche angegeben werden. Persönliche Daten wie Alter, Geschlecht oder Nationalität werden nicht abgefragt und sind auch nicht relevant für das Matching. Nach der Registrierung beantworten Kandidat:innen einige kurze Fragen. Basierend auf den Angaben zu Skills, Wunschgehalt und anderen Vorstellungen bekommen sie dann passende Jobs vorgeschlagen. Wer sich auf einen der Jobs bewerben will, wird auf die Karriereseite des Unternehmens weitergeleitet und steigt dort in den regulären Bewerbungsprozess ein.

Die Recruitment App ist allerdings keine reine Jobbörse, sondern bietet Recruiter:innen auch die Möglichkeit, direkt mit den Talenten in Kontakt zu treten. Die erstellten Profile können von den Kandidat:innen nämlich auch in der App veröffentlicht werden. Unternehmen können diese Profile nach den passenden Skills und Gehaltswünschen durchsuchen und Talente direkt anschreiben. Die Hiring Software stellt dabei sicher, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Skills, Gehaltsvorstellungen und Wünsche hinsichtlich Arbeitsort passen zusammen – ansonsten wäre diese Kontaktaufnahme nicht möglich.

Im Google Play Store wurde die App mehr als 100.000 Mal heruntergeladen. 2019 konnte MeetFrank wohl mehr als 250.000 User:innen verzeichnen. Die Kosten richten sich für Unternehmen danach, wie viele Stellen sie dort veröffentlichen wollen und ob sie eine ATS-Integration wünschen. Das kleine Starter-Modell kostet aktuell 379 Euro pro Monat.

MeetFrank Bewertung:

Die App wird besonders von europäischen Start-Ups und Softwareentwickler:innen genutzt. Gerade für remote Jobs lassen sich dort gut Jobs und Talente finden. Wer allerdings gerade Buchhalter:innen in Rostock sucht, dürfte auf anderen Portalen noch besser aufgehoben sein.

 

Mobile Recruiting App MeetFrank: Anonyme Jobsuche
MeetFranks Recruitment App: Talente bekommen Jobs vorgeschlagen, können ihr Profil aber auch veröffentlichen

 

Talentcube

Mit Bewerbungsvideos will Talentcube die Jobsuche revolutionieren. Bewerber:innen können sich über die App auf offene Stellen bewerben – mit drei Videos zu selbst gewählten Fragen, aber auch mit Lebenslauf und Zeugnissen. Die Videos ersetzen hier das Anschreiben, nicht die komplette Bewerbung. In den Anfangszeiten von Talentcube konnten Talente über die App nach passenden Jobs suchen. Mittlerweile können sich Bewerber:innen aber nur noch mit einem sog. Jobcode direkt auf eine Stellenanzeige bewerben. Den Jobcode bekommen sie direkt von Unternehmen, die Video-Bewerbungen über Talentcube akzeptieren.

Für die User:innen der App ist eine andere Funktion also fast noch wichtiger: Man kann Bewerbungsmappen erstellen, die Videos enthalten und sie bei Bewerbungen außerhalb der App mitschicken. So stechen Bewerbungen hervor, überraschen und Bewerber:innen haben die Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wichtig dabei: Bewerbungsvideos können auch nach hinten losgehen (oder ein toller Erfolg werden!). Unprofessionell produzierte Videos, das falsche Licht, die falsche Umgebung, schlechte Bildqualität, ein unpassendes Outfit, eine stelzig und gestellt wirkende Situation. Hand aufs Herz – wer vermutet dann noch einen qualifizierten Kandidaten vor der Kamera? Talentcube versucht das zu verhindern und gibt den User:innen nur 45 Sekunden pro Video, damit der Inhalt der Antwort im Fokus steht. Videobewerbungen sind jedenfalls ein spannender Ansatz in der Welt der Recruiting Tools und Trends – und durch TikTok, Snapchat, Instagram und Co. fühlt sich die junge Generation sowieso vor der Kamera zu Hause.

Talentcube Bewertung:

Das Konzept ist spannend und besonders geeignet für Jobs mit viel Kundenkontakt. Klar ist aber auch: Bewerbungsvideos sind nicht für alle Berufsfelder und Persönlichkeiten geeignet. Einen schüchternen IT-Profi per Video einstellen? Schwer vorstellbar.

Jobsuche über Talentcube: Video-Bewerbung selbst machen
Talentcube: Talente können sich in dem Recruiting Tool selbst eine Video-Bewerbung erstellen

Hokify

Hokify überträgt – wie Truffls – das Tinder-Prinzip auf die Jobsuche. In der App ist für Kandidat:innen der erste Schritt, das eigene Profil anzulegen. Für eine vollständige Bewerbungsmappe, die über Hokify verschickt werden kann, sollten Kontaktdaten, mögliches Startdatum und ein CV hinterlegt sein. Zusätzlich haben Talente die Chance, ein Foto, weitere Dokumente oder sogar eine Videovorstellung anzuhängen. Wie bei jeder App zur Jobsuche kann dieser Schritt der Profilerstellung etwas mühselig sein.

Nach der Branchen- und Berufswahl funktioniert die Jobsuche gut. Für die Beispielsuche “HR in Hamburg” werden etwa 30 Jobs angezeigt. Uninteressante Jobs können nach links weggewischt werden. Mit einem Swipe nach rechts wird die Kurzbewerbung gestartet. Zunächst wird nach einem kurzem Anschreiben gefragt, schließlich kann die Bewerbungsmappe verschickt werden. Unternehmen könnten in diesem Schritt noch selbst gewählte Fragen beantworten lassen.

Hokify tritt an mit dem hehren Ziel einer entspannten Jobsuche und einfachen Bewerbung. Ist das Profil einmal angelegt, klappt das gut. Auf dem Weg dorthin könnten sich User:innen aber fragen, ob eine E-Mail-Bewerbung nicht doch einfacher und schneller gehen könnte.

Arbeitgeber sollten Hokify nicht links liegen lassen. Das hat verschiedene Gründe: In Österreich (und gesamt DACH) bietet die Recruitment App Zugang zu einem großen Markt an Kandidat:innen, die vielleicht auf anderen Kanälen nicht zu finden sind – gerade auch aus dem Blue-Collar-Bereich (Handel, Gastro, Lager, Bau…). Hokify lässt Recruiter:innen zudem direkt auf die Talente zugehen. Wer das Profil öffentlich stellt, kann über Hokify von Arbeitgebern gefunden und angesprochen werden. Außerdem ist der Preis für Stellenanzeigen attraktiv: Die Basic-Anzeige gibt es schon für 199 Euro, die teuerste Anzeige kostet 959 Euro – dafür wird dann eine eigene Social-Media-Performance-Kampagne versprochen.

Hokify Bewertung:

Unternehmen können sich für einen günstigen Preis Zugang zu einem großen Pool an Talenten sichern, vor allem in Österreich und im Blue-Collar-Bereich. User:innen der App müssen dafür aber über einige Schwachstellen hinwegblicken können.

Hokify: Mobile Recruiting App aus Österreich
Recruiting Software aus Österreich: Hokify will Bewerbungen einfach machen

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Azubi-Recruiting Trends 2021: Was ist Azubis auch nach
Corona wichtig?

Heute möchten wir Dir die spannenden Ergebnisse der aktuellen Studie Azubi-Recruiting Trends 2021 von u-form Testsysteme vorstellen.

Von Januar bis März 2021 nahmen insgesamt 6.893 Teilnehmer:innen, darunter Schüler:innen, Azubis und Ausbildungsverantwortliche, an der jährlichen Online-Befragung teil. Damit wurden die Daten zum ersten Mal während Pandemie-Zeiten erhoben und spiegeln nicht nur den normalen Wahnsinn wider, sondern auch das Pandemie-Stimmungsbild.

Starten wir zuerst mit einer unerfreulichen Entwicklung, die uns schon seit langer Zeit ein Dorn im Auge ist: Angebot sowie Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt sinken immer weiter. 2020 lag die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland erstmals unter der Marke von 500.000. Das sind ganze 10 Prozent weniger als noch im Jahr 2019.

Die Antwort „Naja, Corona halt“ deckt hier nur die halbe Wahrheit ab, denn die Pandemie ist nicht die Ursache des Problems, sondern lediglich ein Verstärker.

Bewerbung und Ausbildung in Pandemiezeiten

Trotz einer lang anhaltenden weltweiten Ausnahmesituation lässt sich festhalten: Ja, die Welt dreht sich irgendwie weiter. Und das auch für zahlreiche Auszubildende. Ganze 62,6 Prozent der befragten Bewerber:innen gaben an, trotz Corona einen Ausbildungsplatz in ihrem Wunschberuf gefunden zu haben. 62,5 Prozent ist die Entscheidung für einen bestimmten Ausbildungsberuf sogar leichtgefallen. Besonders in solch unsicheren Zeiten eine erstaunlich positive Zahl. Nicht ganz so positiv ist dafür das Resümee der Unternehmen: Bei den Ausbildungsverantwortlichen gaben über die Hälfte an (54,5 Prozent), dass es im vergangenen Jahr schwieriger geworden sei, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen.

Azubi-Recruiting: Ausbildung trotz Corona Azubi Recruitingtrends 2021
Quelle: u-form Testsysteme – Studie Azubi-Recruiting Trends 2021

Doch nicht nur der Arbeitsmarkt und der Einstellungsprozess selbst unterlagen starken Veränderungen. Das mobile Arbeiten ist in Deutschland angekommen. Was vor Corona eher als eine Art Randerscheinung aufgetreten ist und in den Führungsebenen milde belächelt wurde, hat sich im Arbeitsalltag zahlreicher Unternehmen etabliert und wird vermutlich auch noch nach der allerletzten Virusvariante in vielen Firmen eine Rolle spielen.

Doch für Azubis gilt das mobile Arbeiten als eine rechtliche Grauzone. Die ständige Betreuung durch Ausbilder:innen und Ausbildungsverantwortliche konnte im letzten Jahr nicht immer gewährleistet werden. Wie hat sich diese neue Form der Arbeit auf die Berufseinsteiger ausgewirkt?

40,5 Prozent der befragten Auszubildenden gaben an, dass die Möglichkeit der mobilen Arbeit die Qualität ihrer Ausbildung weder positiv noch negativ beeinflusst hat. 31,3 Prozent konnten eine positive Entwicklung feststellen.

Während bei Auszubildenden sogar der Wunsch nach Gesetzesänderungen bezüglich Homeoffice in der Ausbildung geäußert wurde, gaben knapp die Hälfte der Ausbildungsverantwortlichen an, dass sie ihren Auszubildenden nach der Pandemie kein Homeoffice ermöglichen wollen.

Azubi-Recruiting: HomeOffice in der Pandemie Azubi Recruiting Trends 2021
Quelle: u-form Testsysteme – Studie Azubi-Recruiting Trends 2021

Interviews über Video-Call eher unbeliebt

Zusammen mit dem mobilen Arbeiten kamen auch die Videokonferenzen und die Digitalisierung des Bewerbungsprozesses. Das persönliche Bewerbungsinterview vor Ort wurde in vielen Fällen zum Video-Call, konnte aber nur wenige Auszubildende überzeugen. 87,1 Prozent der Befragten möchten das Bewerbungsgespräch in Zukunft lieber wieder persönlich vor Ort führen. Am einfachsten wäre hier die Lösung, es den Bewerber:innen (wenn möglich) freizustellen. Die digitalen Bewerbungsprozesse haben nämlich in Hinblick auf die zeitliche Komponente nicht nur Nachteile.

Man sollte ja meinen, dass die Generation TikTok auch ein Faible für selbstgedrehte Bewerbungsvideos hat. Allerdings finden Videos im Arbeitskontext bei den Jugendlichen scheinbar keinen Anklang. Während Video-Bewerbungs-Tools in den sozialen Medien stark gehyped werden, möchten sich nur rund 2 Prozent darüber bewerben.

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Stattdessen ist weiterhin das klassische Online-Formular das Tool der Wahl, um sich auf einen Job zu bewerben. Knapp 50 Prozent bewerben sich am liebsten über ein gut aufgebautes und kurzes Bewerbungsformular.

Das „kurz“ möchte ich hier nochmal betonen! Denn wie wir auch immer wieder thematisieren, scheint vielen Firmen die Bedeutung eines übersichtlichen Bewerbungsformulars noch nicht bewusst zu sein. Doch jetzt haben wir es nochmal schwarz auf weiß: Zwei von drei Befragten gaben an, dass ihnen ein übersichtliches Bewerbungsformular sehr wichtig ist. Für knapp die Hälfte ist es außerdem wichtig, dass sich dieses schnell ausfüllen lässt und mitsamt den einzureichenden Unterlagen schnell hochgeladen werden kann.

Azubi-Recruiting: Bewerbungsmöglichkeiten Azubi Recruiting Trends 2021
Quelle: u-form Testsysteme – Studie Azubi Recruiting Trends 2021

Azubi-Recruiting funktioniert nur mit der richtigen Karriereseite

Seit Jahren predigen wir die Bedeutung einer gut aufgebauten Karriereseite, um erfolgreich zu rekrutieren. Für Auszubildende ist dieser Schritt in der Candidate Journey sogar nochmal wichtiger als für Berufserfahrene, da sie mehr Fragen und mehr Unsicherheiten haben.

Warum sollte ich mich für dieses Unternehmen entscheiden? Was macht eine Ausbildung hier einzigartig? Wie genau sehen die Aufgaben der Azubis aus? Wie stehen überhaupt die Chancen einer Übernahme? All diese Fragen stellen sich interessierte Schulabgänger:innen und je eher und verständlicher diese beantwortet werden, desto zufriedener ist der potenzielle Azubi und erwägt eine Bewerbung.

Doch welche Fragen möchten Auszubildende konkret auf der Karriereseite beantwortet haben und wie viele Unternehmen beantworten diese Fragen bereits?

Azubi-Recruiting: Informationen auf Karriereseite Azubi Recruiting Trends 2021
Quelle: u-form Testsysteme – Studie Azubi-Recruiting Trends 2021

Vier von fünf Bewerber:innen möchten vorab wissen, wie hoch die Übernahmequote nach der Ausbildung ist. Doch nur knapp über 40 Prozent der Unternehmen liefern auf ihrer Seite bisher Informationen dazu.

Auch das Thema Rückmeldung ist für Auszubildende ein wichtiger Punkt. Das ist nur verständlich, denn man darf nicht vergessen, dass Schulabgänger:innen keinerlei Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt haben. Woher sollen sie wissen, wie lange sie auf eine Reaktion warten müssen und welche Schritte danach auf sie warten? Für das Erwartungsmanagement ist es super, ihnen von Anfang an die nötigen Informationen mit an die Hand zu geben. Damit ist nicht nur den Bewerber:innen geholfen, sondern auch den Recruiter:innen, die weniger Nachfragen zu erwarten haben und sich voll und ganz auf die Auswahl konzentrieren können.

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Fazit

Das Ende der Schulzeit und der Start in die Berufsausbildung sind auch ohne Corona eine Herausforderung. Mit Einarbeitung im Homeoffice, digitalen Bewerbungsprozessen, Unsicherheiten und einem schwächelnden Arbeitsmarkt, sind die Bedingungen nicht gerade ideal, um unbeschwert ins Berufsleben zu starten. Unternehmen sollten hier ihre Verantwortung ernst nehmen und so gut unterstützen, wie es es geht. Das hilft den Bewerber:innen ebenso wie den Unternehmen, die einem immer kleiner werdenden Pool an potenziellen Azubis gegenüber stehen. Wer die Jugendlichen ansprechen will, sollte ihnen vorher zuhören.

Weitere Studienergebnisse zu Themen wie E-Learning, Azubi-Recruiting mit Google oder der Rolle der Eltern im Bewerbungsprozess, findest Du in der Studie Azubi- Recruiting Trends 2021. Unterstützung im Recruiting-Prozess bieten unsere Checklisten.

“Stellenanzeigen sind oft die Eintrittskarte für aktive Bewerber*innen”: Interview mit der imc AG

Melanie Michely ist Senior HR Managerin bei der imc AG. Im Blog-Interview spricht sie mit uns darüber, warum die Karriereseite ein “lebendiges” Objekt sein sollte und warum es notwendig ist, sich selbst und seine Leute zu kennen, um einen authentische Außendarstellung zu erzielen. Schwächen inklusive! 

Recruiting bei imc: Interview mit Recruiting Verantwortlichen Melanie Michely

Die imc AG ist seit über 20 Jahren am E-Learning-Markt aktiv und beschäftigt heute über 300 Mitarbeiter*innen. Was macht ihr genau? Und welche Rolle hast Du im Unternehmen?

Die imc AG ist ein Anbieter für digitales Lernen, wir unterstützen hauptsächlich Unternehmen und Organisationen im digitalen Learning & Development. Zum einen bieten wir Softwareprodukte an, die die Lernprozesse in Organisationen digitalisieren und vereinfachen, allem voran unser Learning Management System. Damit einher gehen Beratungsleistungen, die bei der Strategiefindung und der folgenden Implementierung der Software unterstützen. Zum anderen bieten wir individuelle, digitale Lerninhalte in verschiedenen Formaten, die wir in Zusammenarbeit mit den Kunden erstellen, ganz ähnlich einer Medienagentur. Mit diesem umfassenden Angebot sind wir einzigartig auf dem Markt.

Meine Rolle im Bereich Human Resources ist generalistischer Natur. Ich betreue Fach- und Führungskräfte, habe einen Anteil administrativer Arbeit zu erledigen, verbringe aber auch viel Zeit mit Recruiting. Insgesamt sind wir vier HR-Generalistinnen, jede mit ihrem eigenen Fachgebiet und Sonderprojekten. Meines ist neben den allgemeinen Aufgaben die Bearbeitung der Themen „HR-Marketing, Employer Branding und digital HR“. Seit ca. zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv damit, wie wir als Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt wirken, was unsere Candidate Experience ausmacht und wie wir unsere Arbeit in Hinblick auf die digitale Transformation noch weiter verbessern können.

Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei Euch im Recruiting?

Da gibt es natürlich einige Herausforderungen, die wir in unserer täglichen Arbeit meistern. Zum einen sind wir auf einem Nischenmarkt tätig, die Profile, die wir suchen, sind oft recht rar, die Community ist klein und man läuft sich meist mehr als einmal über den Weg. Zudem sind wir global aufgestellt, das internationale Geschäft wird von unserem Hauptstandort Saarbrücken aus betreut. Auch das Recruiting für unsere Standorte in Melbourne, Singapur, London und Rumänien – da mussten wir schon einiges dazu lernen, besonders was kulturelle Unterschiede in der Candidate Experience angeht. Dazu werden bestimmte Positionen nur in Saarbrücken besetzt, andere sind glücklicherweise recht standortunabhängig aufgestellt.

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Für die Positionen in Saarbrücken ist der Kandidatenpool, aus dem wir fischen können, natürlich begrenzt. Da muss man sich von der Konkurrenz abheben und kreativ sein. Außerdem sind die Zielgruppen und Profile die wir suchen sehr verschieden. Wir haben eine riesige Bandbreite an Jobprofilen: Von sehr kreativen, gestalterischen Profilen über Software-Entwickler*innen bis hin zu Berater*innen ist alles dabei. Diese verschiedenen Typen gezielt abzuholen ist schon eine spannende Herausforderung für unser Team.

In unserer Online-Konferenz im letzten September hast Du Eure neu gestaltete Karriereseite vorgestellt – ein Projekt, das Euch die „Last“ des Recruitings etwas von den Schultern nehmen sollte. Kannst Du das Projekt in einigen Sätzen zusammenfassen?

Schon seit ca. 2016 wollten wir den Karriereauftritt der imc aktualisieren, mehr „Insights“ in das Daily Business bieten und Zielgruppen besser abholen. Wir haben uns auch schon immer Best Practices angesehen, ausgetauscht und Ideen gesammelt. Das Projekt kam Anfang 2019 mit dem geplanten Relaunch der globalen imc Brand und Website erst richtig in Fahrt. Wir haben unsere Anforderungsliste weiter ausgeführt, uns viel von anderen Karriereseiten inspirieren lassen, um das für uns beste Ergebnis zu erzielen. Hierbei können wir nur betonen, wie wichtig es war, eng mit unserer Marketing-Abteilung zusammen zu arbeiten.

imc Karriereseite: Zitat aus dem Interview

Zudem haben wir die Beratungsleistung der Wollmilchsau in Anspruch genommen und von unserem damaligen Kampagnenmanager tolles Feedback bekommen, welches wir sehr gut einarbeiten konnten. Auf der Grundlage unserer Seitenstrukturen, die wir gemeinsam erarbeitet haben, hat eine Agentur die technische Umsetzung begleitet. Parallel haben wir Kurzumfragen gestartet, Input gesammelt, Content erstellt und ein Fotoshooting organisiert – am Schluss haben wir dann einen Großteil selbst in WordPress eingepflegt. Ein Mamut-Projekt, welches insgesamt anderthalb Jahre in Anspruch genommen hat und weiter von uns gepflegt und befüllt wird. Wir verstehen die Website als ein lebendiges Projekt, welches immer weiter mit Artikeln und Informationen gefüttert werden will.

Sicherlich lief die Umsetzung aber nicht ohne jeglichen Stolperstein, oder?

Natürlich nicht, durch die Stolpersteine wurde das Projekt jedoch erst richtig interessant. Wir haben zu Beginn mehrere Ansätze gestartet, um den Karrierebereich zu optimieren, Texte in Auftrag gegeben und stetig an Ideen gearbeitet. Erst mit dem gesamten Relaunch der imc AG Website konnten wir wirklich umsetzen, was uns vorschwebte. Manchmal lohnt es sich eben, geduldig zu sein. Nach dem Projektstart lief es recht flüssig, aber erst als unser Wollmilchsau Kampagnenmanager bei uns zu Besuch war und uns Feedback zum aktuellen Stand gab, waren wir alle ganz zufrieden, wir hatten schon gute Arbeit geleistet. Für die Texte hatte er uns aber empfohlen, mehr darauf zu achten, was die internen Stimmungen und Meinungen sind, um die Authentizität zu steigern. Kurzerhand musste ich eine Umfrage zur Arbeitgeberattraktivität und den Vorteilen der imc einplanen und Interviews mit unseren Führungskräften führen. Ein großer zeitlicher Aufwand, über den wir inzwischen sehr froh sind, ihn investiert zu haben.

Jemand möchte sein Recruiting verbessern und deshalb die Karriereseite neu aufsetzen: Welche drei guten Tipps, die Du zu Projektbeginn selbst gerne bekommen hättest, würdest Du dieser Person geben?

Be yourself: Es bringt nichts, nur in den besten Tönen von sich selbst als Unternehmen zu sprechen. Authentizität macht den Unterschied und spätestens beim Einstieg merken die neuen Kolleg*innen, ob man zu viel versprochen hat. Erfolgreiches Recruiting führt zu einer langfristigen Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Deshalb sollte man lieber offen mit Schwächen umgehen und Stärken betonen anstatt sich als perfektes Unternehmen zu präsentieren, das keine Fehler macht.

imc Recruiting: Zitat aus dem Interview

Know your people: Die Struktur und der Inhalt der Karriereseite sollte die Kandidaten*innen zielgruppenspezifisch abholen und wirklichen inhaltlichen Mehrwert bieten. Es kann helfen mit Personas zu arbeiten, man sollte aber zumindest im Austausch mit bestehenden Kolleg*innen sein, um zu überlegen, wen man wie idealerweise ansprechen kann.

Die Stellenanzeigen nicht vergessen: Die Stellenanzeigen sind oft die Eintrittskarte für aktive Bewerber*innen. Sie sollten die Aufgaben präzise abbilden, aber auch inhaltlich einen Mehrwert für die Kandidat*innen bieten. Zudem ist es wichtig, dass man schnell und einfach eine Bewerbung absenden kann, am besten mobiloptimiert und mit einem Klick.

Könnt Ihr nach der Umgestaltung schon Erfolge der neuen Karriereseite erkennen? Und vor allem, wie messt Ihr den Erfolg der Seite?

Ich würde sagen, Erfolge ließen sich schon recht früh erkennen. Zuerst hat man das natürlich am direkten Feedback der Bewerber*innen gemerkt bzw. merken wir es immer noch. Zudem haben wir gefühlt bessere Kandidat*innen im Prozess und können Positionen schneller besetzen, das kann aber natürlich auch am sich verändernden Markt liegen. Ich denke das Jahr 2020 ist mit den vorangehenden Jahren schwer zu vergleichen. Mir ist aber eines aufgefallen: Besonders Bewerber*innen aus den gestalterischen, visuellen Bereichen zeigen schon früh viel mehr Begeisterung und wir brauchen weniger Überzeugungskraft im tatsächlichen Prozess.

Ich habe vorangehend absichtlich das Wort „gefühlt“ verwendet, da wir leider noch keine quantitative Erfolgsmessung bei unseren Maßnahmen eingeführt haben, dies war im letzten Jahr leider nicht möglich. Wir haben aber schon bei der Konzeption an die Messbarkeit mit Google Analytics gedacht und verschiedene Punkte eingebaut, die sehr gut auslesbar sind und werden die Erfolgsmessung als nächsten Schritt angehen, um weitere Kampagnen, Artikel etc. entsprechend zu planen.

Zuletzt: Welche Pläne und Ziele habt Ihr Euch für das Recruiting bei der imc AG gesetzt?

Wir werden auch in diesem Jahr weiter wachsen, da wir uns in einer der Branchen bewegen, die von der Situation durch COVID-19 profitieren kann. Wir haben ein erfolgreiches Jahr 2020 mit ca. 10 Prozent Mitarbeiterwachstum hinter uns und freuen uns auf die Herausforderungen, die mit dem stetig wachsenden Personalbedarf im Jahr 2021 einhergehen. Zusätzlich werden wir in diesem Jahr verstärkt interne Prozesse verbessern, nach dem wir in den letzten beiden Jahren viel mit dem Außenauftritt und der Karriereseite beschäftigt waren. Darüber hinaus lassen wir uns noch etwas Raum, um auf agile, spontane Vorschläge noch besser reagieren zu können.

Danke Dir für das Interview!

Das typische m/w/d in Stellenanzeigen ist nicht mehr zeitgemäß: Ein Interview mit Alnatura

Alnatura entwickelt Bio-Produkte und betreibt eigene Bio-Supermärkte. Um gute Mitarbeiter*innen für ihre bundesweiten Super Natur Märkte, sowie für ihre Zentrale in Darmstadt und das Verteilzentrum in Lorsch zu finden, haben sie sich für den Jobspreader entschieden. Im Interview erzählt uns Özlem Hakli, Referentin Arbeitgebermarke, wo die besonderen Herausforderungen bei ihnen im Recruiting liegen, wieso sie auf Programmatic Job Advertising setzen und weshalb sie mittlerweile auf das typische m/w/d in ihren Stellenanzeigen verzichten. 

Interview mit Özlem Hakli von Alnatura

Özlem Hakli von Alnatura

Hallo Özlem, wir freuen uns sehr, dass Du Dir Zeit für unsere Fragen nimmst.

Du bist Referentin Arbeitgebermarke bei Alnatura – der Name sollte mittlerweile ja fast jedem ein Begriff sein, aber magst Du vielleicht nochmal erklären, was genau Ihr macht und welche Rolle Du im Unternehmen einnimmst?

Alnatura entwickelt Bio-Produkte und betreibt eigene Bio-Supermärkte. Neben den 136 Alnatura Super Natur Märkten findet man Alnatura Produkte auch bei unseren zahlreichen Handelspartnern in 15 verschiedenen Ländern.

Ich als Referentin Arbeitgebermarke bin zusammen mit meiner Kollegin für das Employer Branding und Mitarbeitermarketing zuständig. Unser Ziel ist es, Alnatura als das zu präsentieren und positionieren, was es ist: Ein attraktiver Arbeitgeber.

Damit uns das gelingt, optimieren wir stetig unsere Stellenausschreibungen, erweitern unsere Internetpräsenzen und sind für verschiedene Mitarbeitermarketing-Projekte zuständig. Wir entwickeln neue Gewinnungsstrategien, führen Zielgruppenanalysen durch und spüren neue Trends auf dem Bewerbermarkt auf. Außerdem bin ich bin im stetigen Kontakt mit den Führungskräften unserer bundesweiten Super Natur Märkte und berate und unterstütze sie bei der Mitarbeitergewinnung durch Onlineausschreibungen, Printanzeigen und Social Media Kampagnen.

Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei Euch im Recruiting?

Unsere größte Herausforderung ist, dass wir eine Vielzahl an verschiedenen Zielgruppen haben, die wir ansprechen möchten. Wir suchen Lehrlinge, Studierende, Berufseinsteiger*innen und Berufserfahrene sowie Quereinsteiger*innen.

Wir suchen Mitarbeitende für unsere Super Natur Märkte in vielen Gebieten Deutschlands, aber auch für unsere Zentrale (Alnatura Campus in Darmstadt / Verteilzentrum in Lorsch). Wir bieten Jobs für Menschen aus den verschiedensten Branchen und in den unterschiedlichsten Lebensabschnitten – das macht es so spannend. Das bedeutet aber auch, dass wir unsere jeweilige Zielgruppe kennen, auf die verschiedenen Ansprachen achten und die Stellenanzeigen anpassen müssen.

Die regionalen Unterschiede bei der Suche nach Mitarbeitenden spielen auch eine wichtige Rolle: Einige Gebiete benötigen mehr Aufmerksamkeit als andere. Haben wir eine ausreichende Anzahl an Bewerber*innen generiert, müssen wir noch die geeignetsten und qualifiziertesten herausfiltern. Das ist manchmal wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Ihr nutzt nun bereits seit ungefähr fünf Monaten den Jobspreader – was genau hat Euch dazu gebracht, auf Programmatic Job Advertising zu setzen?

Wir wollten zum einen mehr Bewerbungen generieren und zum anderen den Prozess der Stellenausschreibungen automatisieren. Das war uns besonders wichtig, da unsere bundesweit 136 Super Natur Märkte eigenständig für ihre Mitarbeitergewinnung zuständig sind. Wir haben also nach einem Tool gesucht, das automatisch unsere Stellenanzeigen an die richtige Zielgruppe streut, ohne dass die Marktleitungen hierdurch mehr Arbeit oder Aufwand haben.

Hattet Ihr eine Vorstellung, wo die Reise mit dem Jobspreader hingehen soll? Gab es Ziele?

Ein Ziel von uns war, unsere Mitarbeitermarketing-Maßnahmen mit Kennzahlen analysieren zu können. Der Jobspreader hilft uns dabei zu verstehen, welche Vakanzen gut laufen und welche nicht. Wir wollten etwas Neueres wagen als das klassische Post&Pray Prinzip – wir wollten genau sehen, welche Vakanzen wie oft geklickt werden und dabei unser Budget voll im Blick behalten.

Welche Tools des Jobspreaders habt Ihr in den letzten Monaten besonders genutzt?

Alle Tools, die der Jobspreader anbietet, sind super nützlich und hilfreich für unsere Arbeit. Ganz besonders der JQX (Jobtitel Qualitäts Index) und der Jobtitel-Checker. Durch diese Tools haben wir alle unsere Stellentitel überarbeiten und anpassen können. Wir erhoffen uns, dass dadurch unsere Stellenanzeigen besser gefunden werden und noch mehr Menschen den Weg zu uns finden.

Wie kam es dazu, dass Ihr Euch gegen das typische „m/w/d“ in Euren Jobtiteln entschieden habt und stattdessen jetzt mit einem Sternchen arbeitet?

Uns ist die gendergerechte Sprache sehr wichtig. Wir haben auch gemerkt, dass das klassische m/w/d in unseren Titeln den Lesefluss gestört hat. Zudem haben sich dadurch unsere Stellentitel verlängert. Sind die Stellentitel zu lang, werden sie von Google abgeschnitten. Sind sie allerdings zu kurz, fehlen wichtige Schlagworte, um gefunden zu werden. Wir haben nach einer Alternative gesucht, um unsere Stellentitel „cleaner“ werden zu lassen und gleichzeitig alle Geschlechteridentitäten anzusprechen. Auch hierbei hat uns der JQX vom Jobspreader sehr geholfen.
Der Genderstern war zu Anfang noch ungewohnt, da viele diese Art der gendergerechten Ansprache nicht kannten. Wir sind uns aber sicher, dass sich das in den kommenden Jahren immer weiter verändern wird. Mittlerweile wurde der Genderstern auch im Duden aufgenommen und ist damit nun auch offiziell anerkannt.

Wie soll es von hier aus weitergehen und welche Ziele stehen als nächstes an?

Wir expandieren deutschlandweit und haben uns im nächsten Jahr bis zu 20 Märkte vorgenommen, die wir eröffnen möchten. Dafür brauchen wir besonders eins: qualifizierte Mitarbeitende – sowohl in den Märkten als auch in unserer Zentrale. Aufgrund dieser starken Expansion benötigen wir immer mehr automatisierte Tools und Prozesse, um die Gewinnung neuer Kolleg*innen zu vereinfachen. Wir möchten stärker in Richtung Social Media Recruiting gehen und sind immer auf der Suche nach innovativen und effizienten Tools, die uns bei der Mitarbeitergewinnung unterstützen.

Danke für das Gespräch, liebe Özlem und weiterhin viel Erfolg!

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Diese Features sollte jedes gute Bewerbermanagementsystem haben

Bewerbermanagementsystem Feature: Diese unvollständige Liste an Must-have-Funktionen stammt aus einem ATS-Workshop, den Jan im Zuge unserer letzten Online Konferenz angeboten hat. Dabei haben wir gemeinsam mit den Teilnehmern Must-have – und Wunschfunktionen von Bewerbermanagementsystemen herausgearbeitet. Wenn Du nächstes Mal dabei sein möchtest, informieren wir Dich gerne in unserem Newsletter über anstehende Webinare, Workshops und andere Termine – hier für den HR Newsletter eintragen!

Talentpool

Was passiert mit Bewerbern, die sich nur knapp nicht gegen ihre Konkurrenten durchsetzen konnten, bei denen eine Einstellung an Rahmenbedingungen gescheitert sind, oder die einfach noch nicht die benötigte Berufserfahrung haben? In vielen Bewerbermanagementsystemen bekommen sie eine Absage und verschwinden dann irgendwann gemeinsam mit ihren Unterlagen für immer aus dem System. In einigen Systemen lässt sich das mit einem Workaround umgehen. Die Bewerber könnten zum Beispiel einfach im Auswahlprozess gehalten werden oder es wird eine neue Stelle erschaffen, die “Talentpool” heißt. Wirklich gut funktioniert das nicht.

Besser wäre eine integrierte Talentpool-Lösung, die datenschutzkonform arbeitet, die eine Suche und ein funktionierendes Tagsystem anbietet und die die Kommunikation mit den Kandidaten automatisieren kann (Glückwünsche zum Geburtstag, Benachrichtigung bei passenden Stellen, andere aufgesetzte Mail-Sequenzen etc.).

Kalenderintegration

Termine für Vorstellungsgespräche zu finden, ist nicht einfach. Besonders dann, wenn mehr als zwei Personen dabei sind und das Gespräch nicht digital stattfindet. Natürlich habt Ihr als Recruiter den Fachbereich beim Briefing darauf hingewiesen, dass Vorstellungsgespräche absolute Priorität haben, aber der Kalender ist jetzt doch ziemlich voll mit anderen, wichtigen Terminen. Unerlässlich ist deswegen eine Kalenderintegration in beide Richtungen. Einerseits will ich im BMS sehen, wann es freie Slots gibt, andererseits möchte ich diese Slots auch direkt aus dem BMS buchen können. Ideal wäre, wenn sich der Bewerber direkt selbst einen freien Termin buchen könnte.

Bewerbermanagementsystem Features: Ohne Kalenderintegration wird's schwierig

Bewerbungsformulare

Es ist sicherlich sinnvoll, wenn Bewerbermanagementsysteme ein vorgefertigtes Bewerbungsformular anbieten, häufig zusammen mit vorgefertigten Stellenanzeigen oder ganzen Karriereseiten. Was aber nicht sinnvoll ist: Wenn man keine Möglichkeit hat, die Formulare anzupassen oder gleich komplett durch ein selbstgebautes Formular zu ersetzen (und die Daten dann per API ans System weiterzugeben). Natürlich fällt auch direkt jedes BMS in die Kategorie “Nicht zu gebrauchen”, das einen Log-In vor die Formulare schaltet.

Positiv stechen BMS hervor, bei denen die Formulare individualisierbar sind, eine One-Click-Bewerbung angeboten wird und die IT gut damit arbeiten kann.

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Tracking & Reporting

Ein Reporting in Form eines Recruiting Funnels gehört zur absoluten Grundausstattung eines Bewerbermanagementsystems: Wie viele Bewerbungen habe ich für meine Stellen erhalten, wie viele davon haben es in die nächste Runde geschafft, wie viele wurden eingestellt? Für tiefergehende Analysen bietet sich ein (datenschutzkonformer) Datenexport an, der in vielen System nicht vorgesehen ist. Um den Recruiting Funnel zu vervollständigen, müssen ganz oben die Klicks auf die Stellenanzeige gemessen werden. Ein Bewerbermanagementsystem kann das zwar nicht leisten. Es gibt aber Systeme, die einer Auswertung mit externen Web Analytics Tools im Wege stehen: Wenn die Stellenanzeigen nicht auf Deiner Karriereseite liegen, sondern bei Deinem BMS, oder wenn die Stellenanzeigen via iframes auf Deiner Karriereseite eingebunden werden.

Reminder

Gerade in Organisationen, in denen das Recruiting nicht in Vorstellungsgesprächen involviert ist oder nur eine erste Vorauswahl trifft, ist das Nadelöhr eines schnellen Prozesses meistens der Fachbereich. Sei es, weil Hiring Manager überlastet sind oder Vorstellungsgespräche eher leidiges Übel als fruchtbarer Austausch.

Damit Kandidaten nicht zu lange auf eine Rückmeldung warten, sind Reminder ein wichtiges Feature. Sollte eine Bewerbung eine bestimmte Zeit lange unbeantwortet bleiben, geht eine Erinnerung raus. Bekommt der Kandidat nach einem Gespräch nicht innerhalb von X Tagen eine Rückmeldung, geht eine Erinnerung raus. Auch automatische Absagen nach X Wochen können helfen, um der Wichtigkeit einer guten Candidate Experience im Unternehmen Nachdruck zu verleihen.

Bewerbermanagementsystem Features: Reminder sind wichtig

Multiposting

Wir Wollmilchsäue sind naturgemäß keine großen Fans von Jobbörsen und ihrem Post & Pray-Modell. Unter anderem, weil es dabei keine Erfolgsgarantie und nur sehr begrenzte Analytics-Möglichkeiten gibt, die Reichweite auf einen einzigen Kanal begrenzt ist, die eigene Karriereseite nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient und eine Anzeigen-Laufzeit von 30 Tagen fernab der Recruiting-Realität ist.

Dennoch gibt es Fälle, in denen Unternehmen nicht um Post & Pray herumkommen, weil z.B. nur sehr wenig rekrutiert wird, Marketingwissen in HR fehlt oder keine eigene Karriereseite existiert. Dafür muss es dann eine Multiposting-Funktion im Bewerber- oder Personalmanagementsystem geben, um zumindest den Aufwand der händischen Schaltung zu reduzieren, Fehlerquellen zu umgehen und von den (häufig) etwas besseren Preisen zu profitieren. Allen anderen empfehlen wir, das Personalmarketing-Budget lieber in Programmatic Job Advertising zu investieren.

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Passend zum Thema Bewerbermanagementsystem Features: In dieser Studie haben wir untersucht, was Kandidaten von mobilen Bewerbungsmöglichkeiten halten und wann sie tatsächlich genutzt werden.

Azubi-Recruiting Trends 2020: Zwischen Selbstvertrauen und Skepsis

Willkommen zu unserem vierten Beitrag zum Thema Azubi-Recruiting Trends! Wir werfen für Euch einen Blick auf die frischen Ergebnisse aus der aktuellen Studie Azubi-Recruiting Trends 2020 aus dem Hause u-form Testsysteme. Wie immer wurden für die Studie sowohl Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und auf der anderen Seite Ausbildungsverantwortliche dazu befragt, was ihnen aktuell wichtig ist, wenn es zum Beispiel um das Finden der richtigen Ausbildungsstelle geht, den idealen Bewerbungsprozess oder darum, auf welchen Plattformen man sie am besten mit Werbung erreicht.

[Bevor es losgeht: Die Daten wurden erhoben, bevor die Corona-Pandemie hierzulande an Durchschlagskraft gewann und thematisieren diese entsprechend nicht. In unserem Blog findest Du aktuelle Informationen zum Thema Corona und Ausbildung.]

Schauen wir also, was die Teilnehmer Anfang der Jahres zu sagen hatten: Was bewegt die Azubis und solche, die es werden wollen? Für diese Informationen wurden von u-form Testsysteme und den Partnern der Studie 5.754 Schülerinnen, Schüler und Azubis und zusätzlich knapp 2.000 Ausbildungsverantwortliche zwischen Januar und März 2020 befragt.

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Wie ticken die Azubis? Unterschiede bei Fremd- und Selbstbild

Es ist eine Geschichte, so alt wie die Zeit: Ältere Generationen werfen nachfolgenden Generationen vor, sie wüssten nicht, wie man sich zu benehmen habe. Wie sieht es da bei den Studienteilnehmern aus? Achtung, Buzzword: Als Mitglieder der “Gen Z” sind sie durch und durch digital unterwegs, ihre Lebenswelten unterscheiden sich zum Teil profund von denen ihrer Ausbildungsverantwortlichen. Selbst wenn man das im Hinterkopf behält: bei Selbst- und Fremdbild gibt es Diskrepanzen.

Azubi-Recruiting Trends 2020 - Selbstbild
Quelle: u-form Testsysteme – Azubi-Recruiting Trends 2020

Uh oh. Das wollen wir noch aufdröseln. Knapp 97% der Befragten Azubis und Schüler attestieren sich selbst ein “gutes Benehmen” (mit den Antworten “trifft voll zu” oder “trifft eher zu”). Das dürfte bei den Ausbildungsverantwortlichen für hochgezogene Augenbrauen sorgen – denn sie sehen ihre Schützlinge in einem anderen Licht. Aber auch sonst halten die befragten Schülerinnen, Schüler und Azubis große Stücke auf sich selbst: sie sehen sich als “leistungsstark” (90,3 %), haben eine Menge “Durchhaltevermögen” (87,4 %), sind “diszipliniert” (86,6 %) und “motiviert” (86,8 %). Regelrechte Traumwerte für die Unternehmen! Oder?

Etwas differenzierter wird das Bild, wenn man den Wert “trifft eher zu” aus den Zahlen herausnimmt. Völlig überzeugt sind in Punkto Leistungsstärke, Durchhaltevermögen, Disziplin und Motivation dann nämlich “nur” noch zwischen 37% und 47%. Nur das gute Benehmen, mit 75,5%, beanspruchen die Befragten selbstsicher für sich mit “trifft voll zu”. Bevor jetzt aber die Flinte ins Korn geworfen und endlos über die verzogene Jugend sinniert wird: Es gibt trotzdem Grund zur Hoffnung. Denn ganz ohne selbstkritisches Momentum sind die Teilnehmenden dann auch wieder nicht. 47,4% gaben an, sie fänden es gut, wenn der Ausbildungsbetrieb Angebote zum Thema “Business-Benimm-Kurse” im Programm hätten (nur knapp 8% finden das nicht gut – die restlichen knapp 45% sind unentschlossen). Allerdings bieten auf der anderen Seite über die Hälfte der Betriebe (ca. 57%) solche Kurse gar nicht an. Bei etwa 29% hingegen sind sie obligatorisch und bei den restlichen 14,4% ist die Teilnahme freiwillig.

Was nun? In der Studie wird darauf verwiesen, dass in der Erziehung der Gen Z die Sprösslinge oft der Weltmittelpunkt ihrer Eltern seien und ihr Verhalten kaum in Frage gestellt werde (ob das nun für die Allgemeinheit gilt, sei hier einmal dahin gestellt), was dann dazu führe, dass Diskrepanzen zwischen Fremd- und Selbstbild auch mal (weit) auseinander gehen können. Was aber mit Sicherheit helfen kann (und muss): der Versuch, sich gegenseitig mit Verständnis zu begegnen. Und vielleicht doch so ein kleiner Benimm-Kurs.

Azubi-Recruiting: Zufriedenheit in der Ausbildung

Wie zufrieden zeigen sich die Azubis mit ihrem Ausbildungsplatz und decken sich ihre Einschätzungen mit denen ihrer Ausbildungsverantwortlichen? Spoiler: Immerhin … fast.

Azubi-Recruiting Trends 2020 - Zufriedenheit Ausbildung Grafik
Quelle: u-form Testsysteme – Azubi-Recruiting Trends 2020

Auch, wenn zwischen den Antworten von Azubis und Ausbildungsverantwortlichen durchschnittlich ein Unterschied von 9 Prozentpunkten liegt, sind die Auszubildenden insgesamt mit den abgefragten Faktoren wie Arbeitsinhalte, Aufgabenumfang und Unterstützung, Hilfsbereitschaft ihrer Vorgesetzten und deren Erreichbarkeit in ihrem Betrieb ziemlich zufrieden – fast alle Werte liegen über 80%. Trotzdem, an dieser Stelle dürfen sich dann auch die Ausbildungsverantwortlichen einmal an die eigene Nase fassen, wenn es um die Selbsteinschätzung geht.

Der große Schwachpunkt der Ausbildung ist im Allgemeinen die Berufsschule, so sind ein Viertel der befragten Azubis “eher” oder “sehr unzufrieden” mit dem Lernstoff in der Berufsschule und sogar 34% mit der Art des Lernens.

Volle Dröhnung Zukunft: KIs im Bewerbungsprozess

Die kommen nur leider überhaupt nicht gut an bei den (angehenden) Azubis. Digital Natives? Ja klar, aber das hat nichts mit dem Unbehagen zu tun, das ausgelöst wird, wenn man sich von einer Maschine (also einer Künstlichen Intelligenz) beurteilt fühlt, egal ob beim Vorstellungsgespräch oder bei der Vorauswahl zur Einladung via Algorithmus. Die Ausbildungsverantwortlichen sehen das ähnlich negativ. Es herrscht allgemeine Skepsis.

Ca. 87% der befragten (angehenden) Azubis wollen nicht, dass die Kommunikation während der Bewerbung von einem Chat-Bot übernommen wird –  auch bei den Verantwortlichen lehnen das knapp 82% ab. Bei der Vorauswahl durch einen Algorithmus nehmen die befragten Schüler*innen und Azubis ebenfalls mehrheitlich eine ablehnende Haltung ein: etwa 66% gaben an, dies “eher” oder “sehr schlecht” zu finden. Hier zeigen sich die Ausbildungsverantwortlichen weniger kritisch (vielleicht auch, weil sie in dem Bereich bereits mehr eigene Erfahrung sammeln konnten?): knapp die Hälfte (49,3%) lehnt derartige Verfahren ab. Im Punkt Vorstellungsgespräch drehen sich die Verhältnisse um: obwohl beide Gruppen ein Vorstellungsgespräch “mit einem Computer” ablehnen, sind es bei den Verantwortlichen knapp 96%, bei den (angehenden) Azubis ca. 87%.

Was für Professionals zählt, zählt an dieser Stelle auch für die jungen Leute. Sie wollen sich in der Bewerbung als wahrgenommen sehen – umso persönlicher, desto besser. Das hat dann auch nichts damit zu tun, ob sie in ihrer Freizeit pausenlos vorm Smartphone hängen (wovon sich wohl auch viele Erwachsene nicht ohne Weiteres freisprechen dürften). Bis sich im Bereich Akzeptanz etwas tut, sind Ausbildungsbetriebe im Bewerbungsprozess mit einer Mischung aus “klassischen” Methoden besser beraten.

Azubi-Recruiting Tools Teil I: Die Azubi-taugliche Stellenanzeige

Kommen wir zu den Azubi-Marketing-Tools. Dass die Stellenanzeige eines der wichtigsten Mittel im Kampf um Talente ist, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Trotzdem: Allzu oft fehlt es den Stellenanzeigen auf unternehmenseigenen Karriereseiten an Überzeugungskraft, Authentizität und Übersichtlichkeit. Wie es besser geht, zeigen wir Euch in unserem Stellenanzeigen-Whitepaper. Was speziell für die Azubis und solche, die es werden wollen, gilt, gibt’s in der Grafik zu sehen:

Azubi Recruiting Trends 2020
Quelle: u-form Testsysteme – Azubi-Recruiting Trends 2020

Bewerber und Bewerberinnen für Ausbildungsplätze unterscheiden sich im Großen und Ganzen gar nicht so sehr von anderen Stellensuchenden. Sie wünschen sie vor allem Klarheit und keine leeren Worthülsen. Der Fokus sollte vor allem auf einer aufschlussreichen und Zielgruppen-gerechten Beschreibung des Ausbildungsberufs liegen. Auch das Anforderungsprofil sollte nicht zu kurz kommen – und realistisch, nicht abschreckend sein.

Azubi-Recruiting Tools Teil II: Werbung

Wo sind die (angehenden) Azubis am besten zu erreichen? Keine Überraschung: online natürlich. Trotzdem setzen über die Hälfte (ca. 55%) der Ausbildungsbetriebe nach wie vor auch weiter auf die gute alte Printanzeige. Dem gegenüber stehen lediglich ein Fünftel (21,5%) an Ausbildungssuchenden, die für sie dort erreichbar sind. Nicht zu unterschätzen ist an dieser Stelle natürlich der Einfluss der Eltern, die (mutmaßlich) hier eher zur Zielgruppe gehören. Dennoch: im Web, also in Online-Magazinen, Suchmaschinen oder auf Social-Media-Plattformen sind die passenden Kandidat*innen besser und direkter zu erreichen.

Auch bei den Messen und Veranstaltungen sind sich die Ausbildungsverantwortlichen und (angehenden) Azubis nicht ganz einig: knapp 80% der Ausbildungsverantwortlichen wollen ihre zukünftigen Azubis hier erreichen, wohingegen “nur” knapp die Hälfte (53%) der Suchenden hier vorzufinden sind. Die meisten Unternehmen verfügen mittlerweile über einen Kanalmix, wenn es um die Kandidat*innen-Ansprache geht, und das ist auch gut so. Um Werbung bei Google und/oder Jobsuchmaschinen kommen sie nicht länger herum. Das erfordert wiederum Kenntnisse im Bereich SEO und Google Ads. Wer sich hier noch nicht auskennt, wird schnell erkennen, dass sich diese Kanäle lohnen. Ähnliches gilt für Social Media, doch hier ist zudem ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl gefragt. Unternehmen sollten lieber darauf verzichten, der Zielgruppe auf die gerade super-trendigen Plattformen zu folgen (wie zur Zeit etwa TikTok), denn laut unserer Azubi-Studie fühlen sich die jungen Leute hierbei bisweilen in ihrer Privatsphäre gestört.

Und zum Schluss…

Findet Ihr noch mehr Informationen natürlich in der Studie. Hier geht es zum Download der aktuellen Azubi-Recruiting Trends 2020.

PS: Erinnert Ihr Euch noch an die Zeit vor Corona, als das Engagement der jungen Generation für ein Umdenken in Sachen Klimaschutz gleichermaßen Begeisterung und Entrüstung auslöste und durch Fridays for Future ständig in aller Munde war?

Tja. Auch zu dem Thema wurden die Teilnehmenden der Studie befragt. Es zeigt sich: Nur für 13,3% ist Klimaschutz ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs – obwohl 56,4 % der Befragten angaben, dass Klimaschutz ihnen wichtig ist. Hier sollte aber nicht pauschal geurteilt werden. Jugendliche, selbst wenn sie zur gefürchteten “Generation Z” zählen, sind, wie wir alle, keine homogene Masse.

“Gute Fee in Teilzeit gesucht” – Die drei Dimensionen von guten Stellentiteln

Raus aus der Pflege – rein ins Büro, Nachteule, Frontend Ninja für unser Büro in Hamburg, Customer Hapiness Superhero, gute Fee in Teilzeit, Eierlegende Wollmilchsau als Unterstützung gesucht – sind das gute Stellentitel?.

Du hast keine Ahnung, was sicher hinter diesen Stellentiteln verbirgt? Das geht nicht nur Dir so, sondern vermutlich auch den Bewerbern. Schlechte Beispiele für Jobtitel gibt es wie Sand am Meer und sorgen dafür, dass die dazugehörigen Stellen zu lange unbesetzt bleiben. Um das zu verhindern, gibt es zwar kein Patentrezept, aber dennoch hilfreiche Lösungsansätze, mit denen wir den Strand etwas verkleinern können. Welche drei Jobtitel Kriterien sollte man immer im Hinterkopf behalten, um den Erfolg der Stellenanzeige zu steigern?

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Gute Stellentitel: Konsens von Titel und Inhalt

Eine gute Stellenanzeige steht und fällt mit dem Titel. Der Stellentitel ist das erste, was der potenzielle Bewerber von der Ausschreibung sieht. Es ist nur verständlich, dass der Kandidat sich bei einem unklaren Titel wie beispielsweise “gute Fee” gar nicht erst bewirbt oder direkt auf das nächste Jobangebot klickt. Denn wie uns das Online Marketing und das Speed-Dating gelehrt haben: Der erste Eindruck muss überzeugen.

Die Verständlichkeit des Titels und sein Bezug zum Inhalt der Ausschreibung beeinflussen die Entscheidung des potenziellen Bewerbers erheblich. In der Candidate Journey Studie 2017 wurde festgestellt, dass ganze 18,6% in allen Altersgruppen sich gar nicht erst bewerben, wenn der Titel der gesuchten Position nicht klar verständlich ist und auf die Position schließen lässt. Bei den unter Dreißigjährigen sind es sogar 26,5%. Grundsätzlich gilt: Du solltest die Quintessenz dessen, was Du in der Stellenanzeige anbietest, auch in den Stellentitel schreiben. Nutze dafür nicht zwangsläufig den Titel, der für die interne Stellenausschreibung genutzt wurde (unternehmenseigene Berufsbezeichnung), sondern halte Dich an die Bezeichnungen, die üblich, bekannt, verständlich und marktgängig sind. Das macht zum einen den Inhalt der Anzeige begreiflich und schafft einen Konsens zwischen Titel und Inhalt – zum anderen dient es der Identifikation des Bewerbers.

Jobtitel Kriterien: Mit KERN zum guten Stellentitel

Identifikation des Bewerbers mit dem Stellentitel

Umständliche Aufgaben- und Funktionsbeschreibungen statt sinnvolle, konkrete Job-Bezeichnungen funktionieren wie ein Tarnmantel für die vakante Stelle. Auch die nackte Benennung der Qualifikation wie “Diplom-Ingenieur Maschinenbau” gehen unter tausenden von Job-Angeboten mit Pauken und Trompeten unter. Als Recruiter solltest Du Dich bei der Stellenausschreibung und beim Titel immer in die Lage des potenziellen Bewerbers versetzen: Was ist er von Beruf? Wie war die letzte offizielle Job-Bezeichnung? Wie nennt er sich selbst? Was gibt er höchstwahrscheinlich in die Suchleiste ein, wenn er nach einem neuen Job sucht?

Die ersten zwei Wörter bilden das Fundament Deines Jobtitels und sollten Begriffe enthalten, nach denen die Mehrheit der potenziell passenden Interessenten voraussichtlich sucht. Gleichzeitig sollten die Titel den Inhalt des Jobs wiedergeben. Eine Reinigungskraft sucht nach einem offenen Job für Reinigungskräfte und nicht nach einer “guten Fee”. Bewerber fühlen sich nur direkt angesprochen, wenn sie auch tatsächlich angesprochen werden und nicht erst in der Anzeige das eigentliche Tätigkeitsfeld erfahren.

Auffindbarkeit der Stellenanzeige

Aber es geht noch schlimmer: Aufgrund fehlender Reichweite kommt es häufig gar nicht erst dazu, dass der Kandidat den Titel zu sehen bekommt. Um das zu verhindern, sind die Auffindbarkeit auf der Corporate Page, die Präsenz in der Bewerber-Zielgruppe und der Bewerber-Kontakt pro Stellenanzeige sehr wichtig.

Die Identifikation des Bewerbers geht mit der Auffindbarkeit der gesamten Stellenanzeige natürlich Hand in Hand: Der Kandidat sucht nur das, als was er sich sieht. Das Fundament des Stellentitels sollte Begriffe beinhalten, die in den Suchmaschinen am häufigsten verwendet werden. Dieser Titel wird auch in der Suchmaschine ausgespuckt. Um herauszufinden, was am häufigsten gesucht werden, gibt es verschiedene Tools, die das Suchvolumen und die Popularität anzeigen und auch für die Zukunft prognostizieren.

Gute Stellentitel helfen Dir übrigens auch, Dein Budget im Personalmarketing effektiver auszugeben. Er ist im Idealfall nämlich so konkret, dass nur die passenden Bewerber die Stellenanzeige anklicken! Was das mit dem Budget zu tun hat? Hier erfährst Du mehr über Programmatic Job Advertising.

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6 Quick Fixes, um die Bewerbungsrate Deiner Stellenanzeigen zu boosten

Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist, kann sich vor Angeboten kaum retten. Die Bundesagentur für Arbeit listet knapp 800.000 offene Stellen, auf den Jobsuchmaschinen dieses Landes dürften deutlich mehr Anzeigen zu finden sein. Im Wettkampf um die besten (und manchmal einzigen) Bewerber müssen sich Arbeitgeber in 2022 deswegen einiges einfallen lassen. Am wichtigsten dabei ist es, überhaupt bekannt zu machen, dass neue Mitarbeiter gesucht werden, also Reichweite und Klicks für die Stellenanzeigen zu generieren.

Hat dann ein Kandidat auf die eigene Stellenanzeige geklickt, ist es genauso wichtig, Interesse am Job zu wecken und aus dem Besucher einen Bewerber zu machen. Ihn zu konvertieren. Im Online Marketing spricht man dabei von der Conversion Rate. Dieses KPI zeigt das Verhältnis der Besucher einer Webseite zu den Conversions. Conversions sind klassischerweise Käufe in einem Online-Shop, erfolgte Downloads, Anmeldungen zu Newslettern oder jedes andere beliebige Ziel.

Im Personalmarketing ist das Verhältnis von Besuchern einer Stellenanzeige zu abgeschlossenen Bewerbungen mit der Conversion Rate gemeint. Eine Conversion Rate von 2,5% heißt demnach, dass 1000 Klicks auf eine Stellenanzeige zu 25 Bewerbungen geführt haben. Wir können auch von der Bewerbungsrate sprechen.

Die Bewerbungsrate – warum man sie kennen sollte

Die Bewerbungsrate wird errechnet, indem man die Klicks auf eine Stellenanzeige durch die eingegangenen Bewerbungen dividiert. Das setzt voraus, dass man die Klicks und die Bewerbungen tracken kann. Wer das bisher noch nicht macht, dem sei dieser Guide zum Thema Recruiting Analytics ans Herz gelegt. Darin zeigt unser Berater Momme Schritt für Schritt, was man dafür braucht. Die Bewerbungsrate kann dann entweder für alle Job berechnet, auf Quellen oder Berufsgruppen aufgeteilt oder auch auf einzelne Anzeigen herunter gebrochen werden.

Warum ist die Bewerbungsrate überhaupt wichtig? Sie ist eine einfache Möglichkeit zur Erfolgsmessung und Budgetkontrolle der verschiedensten Maßnahmen im Personalmarketing. Außerdem lässt sich an ihr erkennen, wie attraktiv das Unternehmen als Arbeitgeber ist. Stimmt die Employer Brand? Sind meine Stellenanzeigen ansprechend? Ist mein Bewerbungsprozess schlank und nutzerfreundlich?

Aber Achtung! Die Bewerbungsrate sollte niemals eine alleinstehende Zahl sein, sondern muss immer im Kontext gesehen werden. Sie wird beeinflusst durch Bewerberquellen, Berufsgruppen, Standort und Branche des Unternehmens etc. Wichtig ist außerdem die Frage, woher der Besucher der Stellenanzeige überhaupt kommt: Von einer Jobbörse oder Jobsuchmaschine? Hat er die Anzeige bei Google gefunden? Kennt der Besucher das Unternehmen bereits oder war die Stellenanzeige der erste Kontaktpunkt?

Außerdem brauchen wir für valide Aussagen eine gewisse Menge an Klicks auf die Stellenanzeigen. Wir erinnern uns an Statistik I in der Uni: Es macht keinen Sinn, eine Bewerbungsrate von 10% als Erfolg zu feiern, wenn die Stellenanzeige erst 10 Klicks generieren konnte. Ebenso kann es manchmal etwas länger dauern, bis die ersten Bewerbungen eintrudeln – also auch, wenn die Conversions erstmal nicht kommen, lohnt es sich, diesen KPI langfristig im Auge zu behalten.

Mit welchen einfachen Tricks lässt sich die Bewerbungsrate relativ schnell erhöhen?

#1 Großer, auffälliger “Jetzt bewerben”-Button

In jedem Online-Marketing-Grundlagen-Seminar wird die Wichtigkeit von auffälligen und klickbaren Call-To-Action-Buttons hervorgehoben. Call To Actions (CTA) sind Handlungsaufforderungen an die Empfänger einer Werbebotschaft und sollen den letzten Impuls geben, ein Produkt zu kaufen oder eine Handlung durchzuführen. Sie helfen dabei, dass die Besucher Eurer Karriereseite den Content, also die Stellenanzeigen, nicht nur wahrnehmen, sondern nach dem Lesen auch in Eurem Interesse handeln. Ihr führt den Bewerber und zeigt ihm, wie es jetzt weitergeht: Mit der Bewerbung. Solche CTA-Buttons sind im Idealfall farblich vom Rest des Contents abgehoben und sind auf jedem Gerät sofort sichtbar, ohne scrollen zu müssen.

In einer Stellenanzeige ist der "Online bewerben"-Button farblich auffällig hervorgehoben
Auffälliger, sichtbarer Button auf der Karrierseite von Sevenval

Eine andere Möglichkeit, Call To Actions in Stellenanzeigen zu integrieren, sind Funktionen, um Jobs zu speichern oder zu teilen. So können interessierte Kandidaten später unkompliziert zurück zum Job finden, wenn sie die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt haben. Jede Interaktion ist besser, als wenn potentielle Bewerber den Browser schließen und nach fünf Minuten vergessen haben, dass sie jemals diese Stellenanzeige gelesen haben. Und das geht nun mal am einfachsten, wenn ihnen eine einfache Möglichkeit dafür geboten wird – in Form von großen “Jetzt bewerben”-Buttons.

#2 Einfache Bewerbung

Je einfacher die Bewerbung, desto weniger Bewerbungsabbrüche, desto höher die Conversion Rate. Ganz klar: Der Job kann noch so interessant sein, wenn vor der Bewerbung ein Account erstellt werden muss und sich der Bewerber durch ein seitenlanges Formular kämpfen muss, ist es sehr wahrscheinlich, dass die angefangene Bewerbung nicht abgeschlossen wird und der Kandidat nie wieder kommt.

Am Besten funktionieren One-Click-Bewerbungen. Kurze Formulare direkt unter der Anzeige, bei denen nur der Name, eine E-Mail-Adresse und evtl. der Link zum XING-Profil angegeben werden müssen, können Wunder wirken. Mittlerweile verbringen wir mehrere Stunden pro Tag am Smartphone, suchen Wohnungen und Autos, buchen Flüge und Hotels, und schauen in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, ob es bessere Jobs gibt. Es ist nicht mehr zeitgemäß, von Bewerbern zu fordern, dass sie unbedingt das Abiturzeugnis und ein Anschreiben mitschicken.

Vielmehr sollten sich Recruiter auf den Wandel in der Nutzung von Medien einstellen und Kurzbewerbungen per Smartphone als das akzeptieren, was sie sind: Ein ernsthaftes Interesse an dem Job und eine gute Möglichkeit, mehr Bewerbungen zu generieren.

#3 Gute Benefits

Es gibt eine Menge leere Worthülsen und Nicht-Benefits, mit denen Unternehmen Arbeitskräfte locken und die Employer Brand stärken wollen. Ein attraktives Arbeitsumfeld, kollegiales Miteinander, eine offene Unternehmenskultur und spannende Projekte – schön und gut, aber wo sind jetzt die Benefits? Es gibt regelmäßig Studien, die untersuchen, welche Benefits tatsächlich attraktiv sind und welche eher nicht. Ganz oben landen natürlich solche, die die Work-Life-Balance fördern. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten und Homeoffice, aber auch der Hund im Büro.

Benefits machen häufig den Unterschied aus. Eine schnelle Suche auf Joblift nach Jobs mit dem Stichwort “Talent Acquisition” in Hamburg ergibt 125 Treffer. Die Aufgabenbereiche dürften sich ähneln – also wird ein Recruiter auf Jobsuche Ausschau halten nach starken Arbeitgebermarken und nach starken Benefits: Kostenlose Getränke und Snacks, 7 Wochen Urlaub (gibt’s das überhaupt?), Sabbaticals, Überdurchschnittliches Gehalt, kostenloses Bahnticket, Geburtstag und Brückentage frei (gibt’s hier).

#4 Attraktive Aufgaben

Stellenanzeigen müssen gut geschrieben sein. In der Vergangenheit hat sich aber ein furchtbarer Stil etabliert, der sich quer durch alle Branchen und Berufsgruppen zieht. Da trifft der Nominalstil auf Fachkauderwelsch und heraus kommen Texte, die nicht mal die Hiring Manager selbst verstehen – aber sie klingen unglaublich professionell. 2016 hat eine Studie zu Floskeln in Stellenanzeigen herausgefunden, dass “unter anderem” auf Platz 1 der meist gebrauchten Wörter stand. Das heißt: Aufgaben werden nicht genau beschrieben. Und wenn doch, dann werden vorzugsweise Begriffe wie Identifizierung, Steuerung, Erbringung oder andere -ung-Ungetüme.

Die Bewerbungsrate lässt sich aber relativ einfach erhöhen, wenn die Aufgaben attraktiver und verständlich beschrieben werden. Der Verbalstil wirkt gleich viel ansprechender und lebendiger, häufig ist er auch einfacher zu verstehen. Warum nicht einfach mal in der Stellenanzeige beschreiben, wie ein typischer Tagesablauf im Job aussieht? Es ist wie mit jeder anderen Werbung auch: Bewerber ziehen anhand der Stellenanzeige Rückschlüsse auf das Unternehmen und der Text spielt dabei eine große Rolle.

#5 Emotionale Ansprache

Bilder in Stellenanzeigen funktionieren sehr gut als emotionaler Aufhänger. Man kann Produkte präsentieren, ein authentisches Foto von den zukünftigen Kollegen zeigen, die tolle Aussicht aus dem 13. Stock oder Eindrücke aus dem Büro. Wichtig dabei ist aber, dass die Bilder echt sind und keine Stock-Fotos im Business-Stil. Bilder und kurze Texte zu den Ansprechpartnern senken bei Kandidaten zusätzlich die Hemmschwelle zur Bewerbung. Seien wir mal ehrlich: Von Bewerbern wird erwartet, dass sie die Hose runterlassen, Arbeitszeugnisse präsentieren und eigene Stärken hervorheben. Als Hiring Manager oder Recruiter in Vorleistung zu gehen und ein wenig Persönlichkeit zu zeigen, erleichtert es Kandidaten das Gleiche zu tun.

Bewerbungsrate Stellenanzeigen: Stockfotos sind nicht hilfreich
Stockfoto in Business-Style, aber bitte nicht für die Stellenanzeige

#6 Passende Jobtitel

Wahrscheinlich Bewerbungsraten-Booster Nr. 1. Der Jobtitel ist immer der erste Kontaktpunkt, den ein Kandidat mit der Stelle hat. Durch den Klick auf den Jobtitel in einer Liste wird grundsätzliches Interesse an den dahinterstehenden Inhalten kundgetan. Und der Kandidat kommt mit einer bestimmten Erwartungshaltung an die Aufgaben und Anforderungen. Wenn diese Erwartungen erfüllt werden, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Bewerbung. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, wird sich der Kandidat nicht bewerben.

Als Beispiel: Lautet der Jobtitel “Active Sourcer (m/w)” ist ziemlich klar, welche Aufgaben und Anforderungen in der Stellenanzeige beschrieben sind (zumindest für Menschen aus der HR-Branche). Lautet der Jobtitel allerdings “Personalreferent (m/w)” sind die Aufgabenbereiche nicht klar, und ich kann erst nach dem Lesen der Anzeige entscheiden, ob die Aufgaben für mich interessant sind.

Man kann davon ausgehen, dass bei einem A/B-Test die Conversion Rate bei ersterem Jobtitel höher ist, als beim zweiten Jobtitel, wenn die Anzeige ansonsten identisch ist. Und bei diesem Praxisbeispiel wird auch klar, warum die Bewerbungsrate oder Conversion Rate ein wichtiger KPI im Personalmarketing ist. Wenn ich zwei identische Anzeigen schalte, die sich nur im Jobtitel unterscheiden, und dafür ein Budget von je 500€ einsetze, ist der Return on Investment bei dem Titel “Active Sourcer (m/w)” deutlich höher.

Das Gleiche gilt für “Frontend Developer (m/w)” und “Frontend Developer (m/w) vue.js”, weil die Technologien, mit denen Entwickler arbeiten am wichtigsten für die Auswahl eines Jobs sind.
Das Gleiche gilt auch für andere generische Bezeichnungen (Projektmanager, Berater, Mitarbeiter, Sachbearbeiter etc.). Ein spezifischer Jobtitel hilft bei der Vorqualifizierung der Kandidaten. Nur diejenigen, die sich im Stellentitel wiederfinden, klicken auf die Stellenanzeige.

Bewerbungsrate / Conversion Rate Recruiting erhöhen durch spezifische Jobtitel

Ihr seid nicht allein!

Alle KPIs im Blick zu haben, macht viel Arbeit, das verstehen wir schon. Dafür gibt es aber Tools und Programme, die im Personalmarketing helfen. Überlasst die Schaltung der Stellenanzeigen doch einfach einer Software, die das Budget optimal einsetzt und Anzeigen immer dort schaltet, wo sich gerade Bewerber aufhalten. So holt Ihr das Maximum an Reichweite auf Eure Karriereseite, automatisiert aufwändige Prozesse und könnt Eure Zeit mit dem verbringen, was wirklich Spaß macht.

Übrigens: Jeder Kunde des Jobspreaders, unserer Lösung für Programmatic Job Advertising, kann eine kostenlose, persönliche Beratung zu Analytics in Anspruch nehmen – sei es zu der Installation, Grundlagen oder tiefgehende Kennzahlen-Analyse.

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Recruitment Analytics – Bewerbungspfade verstehen und verbessern

Hier sind wir wieder und wollen über das Thema Analytics sprechen. Über Recruitment Analytics. Analytics im HR-Bereich. Genau, das mit den Kennzahlen, dem Messen und dem Auswerten. Wer jetzt die Hände zum Himmel wirft und “Bitte nicht schon wieder!” rufen möchte, der ist sicher längst im Bilde, weiß ganz genau, wie viele Bewerber im letzten Monat die unternehmenseigene Karriere-Webseite besucht haben, aus welcher Quelle diese Besucher stammen und wie hoch der Prozentsatz abgebrochener Bewerbungen ist. Oder?

Für all diejenigen, bei denen Analytics ganz weit oben, irgendwo unten oder überhaupt nicht auf der To-Do-Liste steht, gibt es in diesem Beitrag eine Auffrischung rund um das Thema Recruitment Analytics.

Die fetten Jahre sind vorbei

Recruiting war, auf der einen Seite, schon mal einfacher. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel sorgen dafür, dass es immer schwieriger und zeitaufwendiger wird offene Stellen zu besetzen. Auf der anderen Seite bietet die Digitalisierung im Recruiting heute Mittel und Wege den Ablauf von Bewerbungsverfahren zu messen und dadurch vor allem auch zu verbessern. Warum es ein Vorteil ist, seine (Analytics-)Zahlen zu kennen und zu verstehen, liegt eigentlich auf der Hand. Bauchgefühl und Intuition gehören nicht abgeschafft, aber in der Welt der Karriere-Webseiten und Online-Bewerbungen gibt es zuverlässigere Werkzeuge. Oder kennt jemand einen Online-Shop, der nach dem Motto “Plattform bieten und hoffen” funktioniert?

Die Karriere-Webseite eines Unternehmens bietet den perfekten Ausgangspunkt einer zielgerichteten Analyse, denn sie ist als strategisch relevanter Touchpoint das Recruiting-Drehkreuz in der Candidate Journey. Wer eine Analytics-Software wie Google Analytics, eTracker o. Ä. implementiert hat, kann genau messen, wo es im Aufbau der Karriereseite und Bewerbungsverfahren noch hakt. Ein Registrierungszwang im Bewerbermanagementsystem kann zum Beispiel zu extrem hohen Abbruchquoten führen – aber bevor gehandelt werden kann, müssen solche Schwachstellen erst einmal ausgemacht werden. Denn was nicht gemessen wird, kann nicht nicht gesteuert werden und was nicht verstanden wird, kann nicht zum Vorteil genutzt werden.

Recruitment Analytics: Bewerbungsprozess erfassen und verstehen

Bevor es mit der Messung der Kennzahlen (KPIs) los gehen kann, sollte Klarheit darüber herrschen, welche Berührungspunkte es online zwischen Kandidat und Unternehmen während der Jobsuche und des Bewerbungsverfahrens gibt. Die Candidate Journey muss so optimiert werden, dass Kandidaten sie möglichst reibungslos hinter sich bringen können.

Recruiting-Trichter im Recruitment Analytics
Quelle: Wollmilchsau GmbH – Recruiting-Trichter

Die Zubringer, oder auch Quellen, markieren den Anfang der Reise. Kandidaten gehen online über verschiedene Kanäle auf Jobsuche und gelangen zu unterschiedlichen Etappen des Bewerbungsverfahrens auf die eigene Karriere-Webseite. Problematisch wird die Messung, wenn Jobbörsen und Bewerbungsmodule extern, also an Drittanbieter, ausgelagert werden. Bewerber wechseln in so einem Fall mitten im Prozess die Webseite und das Tracking bricht ab, falls keine gemeinsame Lösung mit dem externen Anbieter angestrebt wird. Im besten Fall tauchen sie irgendwo im Bewerbungsverfahren wieder auf, im schlimmsten Fall sind sie einfach spurlos verschwunden, ohne, dass nachvollziehbar ist, an welcher Stelle sie abgesprungen sind.

Die einzelnen Etappen der Candidate Journey sind mithilfe von Analytics-Tools messbar und können in übersichtlichen Dashboards, auf denen alle relevanten KPIs dargestellt werden, sichtbar gemacht werden. Der Recruiting-Trichter verdeutlicht, wie im Verlauf der Candidate Journey die Kandidaten gefiltert werden, bis zum Schluss, der Bewerbung, noch eine gewisse Anzahl von Interessenten übrig bleibt. Damit sich aber genügend Kandidaten bewerben, braucht es im ersten Schritt eine entsprechend große Bewerber-Reichweite.

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Unverzichtbare Recruiting KPIs

Analog zum Recruiting-Trichter gibt es also KPIs, die bei der Einrichtung des Recruitment Analytics Tools von hoher Bedeutung für die Messung, Wertung und Verbesserung der Candidate Journey und letztendlich für das Recruitingverfahren sind. Folgende Fragen dürfen dabei nicht unbeantwortet bleiben:

  • Wie viele Bewerber besuchen meine Karriere-Webseite (= Reichweite der Karriereseite, gemessen in Seitenaufrufen)?
  • Wie viele Bewerber besuchen meine Jobbörse, wie viele die Stellenanzeigen (= Reichweite der Jobbörse und Stellenanzeigen, ebenfalls in Seitenaufrufen gemessen)?
  • Aus welchen Quellen stammen die jeweiligen Besucher (= Herkunft der Reichweite)?
  • Wie viele Bewerber beginnen eine Bewerbung, wie viele brechen eine Bewerbung ab?
  • Wie teuer ist eine Bewerbung und eine durchschnittliche Einstellung (Cost-per Application und Cost-per-Hire)?

Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere KPIs, die Recruiter im Auge behalten müssen, etwa Time-to-Fill oder Quality-of-Hire.