[HTTP410] I’m bei BMW – Rap Videowettbewerb

Beim dem Autohersteller BMW wurde vor kurzem offenbar ein interner Azubivideo Wettbewerb durchgeführt. Entstehen sollte ein ansprechendes Employer Branding Video, das der Zielgruppe der jungen Akademiker ein Praktikum bei BMW schmackhaft machen sollte. Alle Skeptiker und Zweifler sollten endlich mitbekommen, dass ein Praktikum bei BMW alles andere als langweilig, eintönig und anstrengend ist. Denn in Wahrheit ist BMW genau so cool, fresh, stylo & sexy, wie die Jugend von heute und bietet dazu auch noch einfach geniale Karrierechancen. Es dürfte also theoretisch gar nicht so schwer sein, ein Musik-Video zu machen, das diese Botschaften transportiert und gleichzeitig dem exklusiven Image der Marke BMW gerecht wird.

Ins Finale schafften es zwei Azubivideos:

Der erste Vorschlag, mein Favorit, der vor allem aufs Kokettieren mit dem Markenimage setzt, wurde bedauerlicherweise disqualifiziert. Den Machern ist im kreativen Rausch ein entscheidender Fehler unterlaufen. Sie haben den Markennamen “BMW” mit “BOAT” ersetzt und verwenden im Video irrtümlicherweise auch den falschen Gegenstand.  Also, beim Anschauen bitte an den Stellen, wo “BOAT” gesungen und gezeigt wird, einfach an “BMW” denken. Nur so läßt sich das Video vernünftig beurteilen und mit dem zweiten Kandidaten vergleichen.

  Der zweite Vorschlag, der zwangsläufige Sieger des Wettbewerbs, versuchte ebenfalls, mit Hilfe von stillistischen Mtteln, an dem Markenimage festzuhalten bzw. das Image zu instrumentalisieren. Im Gegesatz zum ersten Kandidaten sollte hier jedoch irgendwie ein Spagat zwischen dem coolen Image der Marke und der coolen Realität geschafft werden.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

  BMW, Eure Idee ist echt gut. Das Budget, die Mittel und engagierte Praktikanten habt Ihr offenbar auch, und es ist immer toll zu sehen, wenn Neues ausprobiert wird. In diesem konkreten Fall habt Ihr einfach nicht bedacht, dass ein Rap per se nicht unbedingt cool ist. Nur ein cooler Rap ist cool. Ein uncooler Rap ist dagegen mehr als uncool. Mit anderen Worten: Etweder macht man schon richtig auf dicke BMW Hose (evtl. mit einer Prise Humor) und erreicht genau die Herzen der Marketing-Zielgruppe, oder man macht auf richtig authentisch und setzt die netten Praktikanten von nebenan passender in Szene, mit einem geeigneteren Musikgenre. Auf jeden Fall macht bitte weiter Videos! Nachtrag 03.05.2011: Leider hat BMW auch den Sieger inzwischen überraschend disqualifiziert und aus dem Netz (aus dem eignen Youtube Channel) genommen irgendwie auf einen anderen Channel verbannt, was ich für einen großen Fehler halte schade finde – die vielen Views und Kommentare auf dem ursprünglichen Channel sind nämlich weg. Im Automobil Blog konnte aber fix ein zuverlässiger Ersatz für das wandernde Video gefunden werden. Thx.

eBook: 21 erfolgreiche Karriere-Websites

Da tut man alles, um Bewerber auf die Karriere-Website zu bringen und dann? Auf der Zielgraden knicken viele Arbeitgeber ein und verschenken unnötig Potential auf der eigenen Page: “Zu überladen, zu kompliziert, zu ungenau – mit ihren Portalen im Netz schrecken viele Unternehmen potenzielle Bewerber ab”, schrieb die FTD im April. “Das Internet ist Heimat der vergebenen HR-Chancen”, titelte das österreichische Wirtschaftsblatt. Jobvite hat mit einem eBook Positiv-Beispiele gesammelt und aufbereitet, was diese Seiten richtig machen: 21 career sites that sell.

Unterteilt ist das Ganze in sechs Kapitel, von denen jedes einige Beispiele mit Best-Practice-Lösungen enthält. Jede macht dabei etwas anderes, zahlt aber auf das gleiche Qualitätskriterium ein.

1) Die Karriereseite muss die Marke widerspiegeln

Beim Facebook-Game-Entwickler Zynga hat jede Jobsparte einen eigenen Avatar aus dem Farmville-Clon “Frontier-Ville”:

Zyngas Karriereseite spiegelt die Marke wider

2) Erzählt etwas vom Arbeitsplatz.

Bei Shutterfly würfelt ein Zufallsgenerator in der Sidebar Bilder vom Arbeitsplatz mit Gründen, dort zu arbeiten, zusammen.

Shutterfly bietet auf der Karriereseite Einblicke in Arbeitsplatz und Arbeitgeberqualitäten.

3) Wer sind die zukünftigen Kollegen?

Auf der Twitter-Karriereseite wird diese Frage mit einem kurzen Video beantwortet.

4) Die Jobs müssen gut beschrieben sein.

So macht es Yelp: Eine Stellenbeschreibeung, die keine Wünsche offen lässt. Wer sind wir, was sollst Du tun, was musst Du mitbringen?

Yelp setzt auf der Karriere-Webseite auf umfassende Job-Beschreibungen.

5) Es darf nicht schwer sein, sich zu bewerben.

Keep it simple: Bei HUGE dauert das Ausfüllen des Bewerber-Formulars nur wenige Minuten.

Huge hat ein schlankes und einfaches Bewerbungsformular auf der Karriereseite eingebunden.

6) Analysiert, was auf der Page passiert.

Ein letzter wichtiger Punkt. Schaut, woher die Bewerber kommen, und vor allen Dingen: Schaut, was sie auf der Seite tun. Gängige Analyse-Tools sollten genutzt werden!

[HTTP410] BMW Karriere – Die erste deutsche Facebook-Karrierepage mit 20.000 Fans

Im Oktober letzten Jahres war es BMW, die als erste deutsche Karrierepage, die 10.000 Fans erreichten. Heute, nicht ganz acht Monate später ist BMW nach wie vor an der Spitze der deutschen Karrierepages und hat nun auch die Schallmauer von 20.000 Fans durchbrochen. Die BMW-Unternehmenspage hat zwar inzwischen die Marke von 5 Millionen Nutzern geknackt, stellt ihre kleine Schwester damit aber nicht in den Schatten. Als reine Karrierepage für den deutschsprachigen Raum ist die Fanzahl beachtlich! Natürlich ist die Zahl alleine nicht viel wert, sie begründet sich allerdings auf der konsequent guten Arbeit des Teams. > Zur BMW Karrierepage

Das Geheimnis ihres Erfolgs

  • Die Karrierepage stellt ausreichend Informationen zur Verfügung. Ein Infotab informiert über die Karrieremöglichkeiten bei den Bayern. Schüler, Studenten und Professionals sehen auf einen Blick, welche Richtungen sie einschlagen können und offene Stellen werden direkt auf der Facebook-Page eingebunden.
  • Fragen werden individuell und mit Anteilnahme beantwortet: Standard-Reaktionen wie “Danke für Ihr Interesse, besuchen Sie nun unsere Website!” finden sich hier nicht. Die Frage wird auf Facebook gestellt – die Antwort wird auf Facebook gegeben. Und wenn eine Anfrage mal zu komplex, oder auf der Karrierepage falsch sein sollte, dann weiß das Team immerhin genau, wo dem Fragenden geholfen werden kann.
  • BMW hat starke Bilder und hochwertige Medienangebote, die auch auf der Karrierepage Verwendung finden. Erstklassige YouTube-Videos, Entwürfe von Prototypen, schicke Bilder der unterschiedlichen Modelle und Standorte – die Page macht einfach Spaß! Tipp zum Nachmachen: Das Team spielt auch gerne mit Pinnwand-Fotos um die Aufmerksamkeit für einzelne Posts in den Timelines der Fans zu steigern:
  • BMW hat ein vielseitiges Netzwerk an Online-Angeboten und so immer die Möglichkeit, Interessierte an eine Stellen zu schicken, an denen weitere, speziellere Einblicke geboten werden können. So endet die BMW-Entdeckungsreise nicht auf der Karrierepage, sondern führt weiter – und im Idealfall wieder zu ihr zurück, bzw. direkt zur Bewerbung.
  • BMW hat ein extrem positives Image – auch das sollte nicht vergessen werden. Die Besucher der Seite stolpern nicht zufällig über diese Seite, sie kennen BMW und haben von diesem Unternehmen sowohl einen Eindruck als Autobauer, als auch als Arbeitgeber, bei dem Ingenieure innovative Arbeit leisten können. Hier zahlt sich die langfristige Investition in eine Arbeitgebermarke aus.

Die 20.000 Fans markieren auch einen Meilenstein für das Facebook Recruiting und Employer Branding in Deutschland: Wer gute Arbeit leistet und seine Zielgruppen richtig anspricht kann hier erfolgreich sein. Glückwunsch an BMW Karriere!

Pics: BMW und hdaniel (CC-BY-2.0)

Die MILK Messe 2011 – Eine Karrieremesse auch für Heteros [Verlosung]

Eines der Unternehmens- und Personalführungs-Buzzwords dieser Tage lautet Diversity bzw. Diversity Mangement. Auch wenn der Begriff bei Wikipedia selbst noch heiß diskutiert wird, finde ich die momentane Definition doch so treffend, dass ich nichts hinzuzufügen habe:

Diversity Management (auch Managing Diversity) bzw. Vielfaltsmanagement wird meist im Sinne von „soziale Vielfalt konstruktiv nutzen“ verwendet. Diversity Management toleriert nicht nur die individuelle Verschiedenheit (engl.: diversity) der Mitarbeiter, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor. Die Ziele von Diversity Management sind es, eine produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen zu erreichen, soziale Diskriminierungen von Minderheiten zu verhindern und die Chancengleichheit zu verbessern. (Wikipedia)

Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten, aber manchmal muss man dem Kind eben einen Namen geben, damit eine Idee vorangetrieben und eine gemeinsame Arbeits- und Diskussionsebene geschaffen werden kann. So zu sehen auf der MILK, der Karrieremesse für  Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender (GLBT):

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Auch hier könnte die Frage gestellt werden, eine Karrieremesse für Schwule, Lesben und Heteros? Mit anderen Worten, eine “Karrieremesse für Alle”? Wozu diese Differenzierung? Die Frage trifft den Kern des Diversity Managements, weswegen die stichelnde Frage “Sind Sie etwa hetero?” hier gut platziert ist: Es geht nicht darum, zu tolerieren und über die “Andersartigkeit” des Gegenübers gütig hinwegzusehen. Es geht vielmehr darum, jeden Menschen ob seiner Einzigartigkeit zu schätzen und diese wenn möglich auch gezielt im Unternehmen einzusetzen. Das Thema ist bei den großen Unternehmen angekommen und wird dort mit großer Ernsthaftigkeit verfolgt. Wer sich zum Stand Diversity Management und den Karrieremöglichkeiten bei IBM, Deutsche Bank, Telekom, Allianz und Co. informieren möchte, sollte sich die MILK-Messe genauer ansehen. Und wer am Samstag, dem 28. Mai noch nichts vor hat, der kann hier bei uns 10 Freikarten zur Messe gewinnen. Teilnahme wie immer: Ein Kommentar hier oder bei Facebook, random.org entscheidet – Teilnahme bis zum 13.5.2011. Viel Glück! Pic: spaceodissey

[HTTP410] Bis zu 15 Prozent der Bewerbungen via Facebook: Die in-tech Karrierepage

in-tech entwickelt Automobilelektronik und integriert unterschiedliche Systeme in den Technik-Mix neuer Modelltypen. Das Unternehmen aus Garching bei München hat großen Erfolg und einen dementsprechend hohen Bedarf an Fachkräften, um die eigenen Teams weiter zu verstärken. Dabei setzt Christine Oertel, Leiterin Personal und Kommunikation, auch auf eine Facebook-Page und gibt uns einen kleinen Einblick in das zeitgemäße Personalmarketing einer jungen Firma.

Vor welchen Aufgaben bzw. Herausforderungen steht in-tech derzeit bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter?

“in-tech wächst, wir stellen ständig Ingenieure und Technikerein. Bei der Suche nach neuen Kollegen macht uns aber nicht nur der allgegenwärtige Fachkräftemangel zu schaffen – für in-tech gibt es noch zwei weitere Hürden im Personalmarketing:

Erstens: Eine erklärungsbedürftige Dienstleistung. Oder wussten Sie bislang, was sich hinter Elektrik/Elektronik-Systemintegration Automotive verbirgt? Eben. Falls Sie Personalentscheider sind, dürfte diese Wissenslücke nicht weiter tragisch sein. Aber auch die Elektrotechnik- oder Informatik-Absolventen um die wir werben, können oft nichts mit diesem Wortungetüm anfangen.

Zweitens: Harte Konkurrenz. Als mittelständisches Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitern werben wir um die gleichen Kandidaten wie einige der beliebtesten Arbeitgebermarken der deutschen Wirtschaft – unsere Kunden: Audi, BMW, Daimler oder Porsche suchen auf dem immer enger werdenden Fachkräftemarkt genau das gleiche wie wir: Ingenieur-Nachwuchs. Sich da hervor zu tun ist nicht gerade einfach.”

Aber dennoch hat es in-tech geschafft, sich mit einem geschärften Profil zu positionieren. Wie?

“Unser Tätigkeitsfeld ist weit spannender als man vermutet: Unsere Ingenieure tüfteln an den Fahrzeugen von morgen. Sie nehmen erste Prototypen in Betrieb, führen Testfahrten durch und geben den Autos den letzten Schliff. Ein Traumjob für Autoverrückte.

Und was die Konkurrenz angeht: Nein, große Namen können wir nicht bieten. Aber dafür einige andere Vorteile: Strukturierte Aus- und Weiterbildung, gezielte Personalentwicklung, sehr gute Aufstiegschancen und schnelle Kommunikationswege. Und nicht zuletzt: Ein hervorragendes, herzliches und unkonventionelles Betriebsklima, was z.B. auch unsere Auszeichnung mit dem Siegel „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2011“ beweist.”

Wann und wie kam es dann zu der Entscheidung, Facebook zu nutzen?

“Social Media Recruitment ist eine Folge unserer natürliche Entwicklung: Als junges Unternehmen – in-tech wird demnächst 9 – waren wir von Anfang an im Internet auf Personalsuche. Zunächst über die Karrierewebseite, Monster & Co., später auch bei Xing. Und bei einem Altersschnitt von knapp 30 (auch die Gründer und Entscheider sind nur wenige Jahre älter) gehört Facebook einfach zum Leben dazu.

Die Entscheidung, auf Facebook aktiv zu werden, fiel deshalb im Frühjahr 2010. Entsprechendes Web-KnowHow ist im Haus vorhanden, das machte die technische Einstiegshürde niedrig. Gestartet sind wir zunächst nur mit einem Ziel: Der Pflege der Arbeitgebermarke. Auf Facebook sollen Bewerber authentische Einblicke ins Unternehmen bekommen. Dies geschieht durch die Verbreitung kleiner Newsbits, vom Messetermin über die Weihnachtsfeier-Fotoserie bis hin zum Interview mit Mitarbeitern.”

Und wie kommt das Facebook-Engagement bei den Nutzern an?

“Das Feedback unserer Bewerber ist überaus positiv. Viele loben, dass wir auf Facebook authentische Einblicke in das Unternehmen gewähren. Keine von der Marketingagentur weichgespülten Texte und Fotos, sondern Einblicke ins echte Leben bei in-tech. Auch mal mit Tippfehler, einem nicht ganz optimal ausgeleuchteten Foto und auch nicht immer bierernst.

Außerdem kommt gut an, dass wir Kommunikationsbereitschaft signalisieren und schnell erreichbar sind. Wir heben uns damit ab von vielen Mitbewerbern, die vor allem von Absolventen und Young Professionals häufig als träge und abweisend empfunden werden.”

Das hört sich für Web 2.0-Enthusiasten sehr gut an. Aber was sagen die Zahlen? Hat sich Facebook für in-tech schon (personal)wirtschaftlich gelohnt?

“Etwa 8-15% unseres Bewerbungseingangs (die Zahlen schwanken in Abhängigkeit von anderen Recruitingaktivitäten) wird mittlerweile über Facebook generiert. Ganz exakte Zahlen sind schwierig zu ermitteln, da viele Bewerber erst mehrere Informationsangebote nutzen, ehe sie das Bewerbungsformular abschicken. Die Dunkelziffer könnte daher noch höher sein. Die Qualität der direkt über Facebook eingehenden Bewerbungen unterscheidet sich – anders als häufig befürchtet – nicht von der anderer Kanäle wie z.B. Online-Jobbörsen.

Zusätzlich leistet Facebook sehr gute Dienste als Multiplikator und Aufmerksamkeitsgenerator: Über die Plattform gelangt zusätzlicher Traffic auf unsere Webseite, und die in unsere Karriereseite integrierten Like- und Share-Buttons ermöglichen das zielgruppengenaue Verteilen von Jobangeboten im Social Web. Denn Bewerber, die unsere Stellenangebote interessant finden haben häufig auch Freunde die für uns als potenzielle Kandidaten in Frage kommen.

Auch in punkto Personalmarketing sind wir zufrieden mit dem ROI: Unsere Arbeitgebermarke ist bekannter geworden, Facebook hat Aufmerksamkeit generiert und uns auch bei Zielgruppen ins Gespräch gebracht, die in-tech bis dato noch nicht kannten. Auch wenn sich dieser Effekt vielleicht erst in einigen Jahren in ganz konkreten Recruiting-Zahlen niederschlägt – ich bin schon jetzt überzeugt vom Erfolg.”

Jung von Matt Karrierepage: Wie die Werber für sich werben

Jung von Matt gehört zu den bekanntesten und meist diskutierten Werbeagenturen in Deutschland. Sie setzt ihre Kunden nicht nur mit klassischen Kampagnen in Szene, sondern erhitzt auch immer wieder mit kleineren Provokationen die Gemüter. So zum Beispiel die bekannten Sixt-Plakate oder die aktuellen Kampagnen der BILD-Zeitung. JvM wird damit auch immer das klassische Werber-Image zugerechnet – für die einen ein Graus, für die anderen ein absoluter Traumberuf. Natürlich sucht auch Jung vom Matt stets neue Talente und Mitarbeiter und präsentiert die Karrieremöglichkeiten dementsprechend prominent auf der eigenen Website. Mit einer Reihe von Kurzvideos und Interviews wird hier das Unternehmen vorgestellt und versucht gegen die herrschenden Vorurteile anzugehen – natürlich wird die Mystik um die “Werberelite” bei JvM dabei nicht völlig aufgelöst. 😉

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Neben diesen Video-Einblicken werden die Einstiegsmöglichkeiten beschrieben, Bewerbungstipps gegeben und natürlich die offenen Stellen angezeigt. Mir gefallen besonders die Eignungstests, die sich direkt über die Seite absolvieren lassen. Der Plannertest stellt in einem .pdf einige Aufgeben, die dann mit der Bwerbung abgegeben werden sollen, der Kreativtest für Kreative und Konzeptionierer wird zusätzlich in kurzen Videos vorgestellt:

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Eines unterscheidet die Karriereseite von JvM von vielen anderen: Sie zeigt klar, dass Interessenten hier nicht mehr überzeugt werden müssen, dass sich ein Einstieg bei JvM lohnen kann. Es geht eher darum, den Bewerben die Angst und den unnötigen Respekt zu nehmen. Der gesamte Ton ist sehr persönlich und freundlich, und gerade die Einstellungstest und die bewusst „trashigen“ Videos stellen JvM sehr zugänglich dar.

Puppenspiel: Die Allianz A-Team Azubis auf Facebook

Die Allianz ist ja schön länger mit einer Karriere-Page auf Facebook zugange. Neu dazu gekommen ist die  Seite Allianz A-Team Azubis für – ganz genau – Azubis, bzw. jene die es werden wollen. Die Seite ist an das neue Facebook-Seitenlayout angepasst und auf der Wall werden bereits kräftig Corporate-Inhalte gepostet.

Da das A-Team auch ein Gesicht bekommen soll, wird es auf einer Unterseite mit persönlichen Fotos vorgestellt. Auch die neue Funktion: “Seiteninhaber” sollte dabei wohl nicht ungenutzt bleiben.  Zu 2.0ig wollte die Allianz dann aber doch nicht werden, und hat tatsächlich vom jedem Team-Mitglied ein Fake-Profil erstellen lassen, bestehend aus dem Vornamen und dem Nachnamen “Allianz”. Teilweise mit Foto, manche sogar mit einem “Ich bin weg”-Profilbild.

Da frage ich mich doch nach dem Sinn: Warum belässt man es nicht bei dem Inforeiter? Ein offensichtlich extra für die Seite angelegtes, leeres Profil vermittelt doch kein Stück mehr Persönlichkeit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ganz ehrlich: Auch ich habe schon (vorübergehend!! ;)) das ein oder andere “Anna Bolika” und “Frank N. Stein”-Profil auf Facebook eröffnet, aber dann zu technischen Testzwecken oder dergleichen. Nie im Leben käme ich auf die Idee, diese Handpuppen im Kontakt zu Kunden (bzw. Bewerbern, Freunden oder sonstigen Kontakten) einzusetzen – von der nutzerrechtlichen Grauzone in der wir uns da bewegen mal ganz abgesehen.

Wer soll hier vor wem geschützt werden? Die echten Profile des A-Teams vor den Bewerbern, oder die Bewerber vor dem A-Team? In den Zusammenhang liest sich auch eine Passage der “Spielregeln” für diese Seite ganz amüsant:

Unzulässig sind insbesondere folgende Inhalte:
(…) Äußerungen zu Parteien, Marken, Organisationen, Unternehmen, Religion, Personen und Interessengruppen.

Na dann wird es aber eng mit den Themen! Worüber soll denn auf der Seite gesprochen werden? Über das Wetter? 😕

Genug gemeckert: Sonst lässt  sich die Seite gut an und sammelte bereits über 200 Fans. Mit etwas weniger Angst vor dem Social Media-Wasser wird sie vielleicht eine der ersten erfolgreichen Pages nur für Azubis.

Pic: PhylB

[HTTP410] Best Practice: Die Jimdo Karriere-Page

JimdoPages to the people – mit diesem Slogan wurde der Webbaukasten Jimdo bekannt. Und da man mit diesem sowohl schicke Privatauftritte hinlegen, als auch professionelle Seiten für größere Projekte oder sein Unternehmen aufziehen kann, sind derzeit schon über 3 Millionen Jimdo-Websites online – Tendenz steigend. Und unternehmerischer Erfolg zieht meist eine Notwendigkeit nach sich: Es werden neue Mitarbeiter gesucht. Jimdo tut dies mithilfe seiner Karriere-Page. Und die gefällt mir so gut, dass ich sie hier kurz vorstellen möchte.

Die Seite ist, entsprechend dem Jimdo-Design, sehr aufgeräumt. Nach einem kurzen Einleitungstext, der einem potentiellen Bewerber etwaige Scheu nimmt, folgt ein kleines Imagevideo, das Atmosphäre und Arbeitsumgebung darstellt. Es kommt dabei ganz ohne Worte und einstudierte Statements aus: Helle Büros, grüne Pflanzen, guter Kaffee, Hunde und Skateboards sind erlaubt – was will man mehr?

Auf einer eigenen Unterseite werden die 11 besten Gründe vorgestellt, bei Jimdo zu arbeiten. Und guess what: Hier steht nichts von abstrakten “Aufstiegschancen und Herausforderungen” – die gibt es überall. Nein, hier stehen Gründe, die überzeugen sollen, sich eben hier, und nicht woanders zu bewerben. DAS sind Alleinstellungsmerkmale, die einen Arbeitgeber zur Marke machen. Und all diese Punkte könnten auch in jedem anderen Unternehmen ihre Berücksichtigung finden – vom Krawattenverzicht und dem Hamburg-Bonus einmal abgesehen. 😉

Die Liste der offenen Stellen wird ergänzt um die ausdrückliche Einladung zu Initiativ-Bewerbungen und den Bericht eines Entwicklers, der als Azubi bei Jimdo begonnen hat. Nach dem obligatorischen Teamfoto folgt noch der Hinweis auf die Unterstützung der Initiative “Fair Company” und den damit einhergehenden Selbstverpflichtungen.

Fazit

Innerhalb von 5 Minuten gewinnt der Bewerber einen umfassenden Einblick in das Unternehmen. Er fühlt sich auf Anhieb willkommen und bekommt das Gefühl, dass sein Talent hier geschätzt und seine Persönlichkeit nicht nur respektiert, sondern ausdrücklich gewünscht wird. Hier werden nicht die Bewerber zum Wettbewerb aufgefordert, vielmehr stellt sich Jimdo selbst dem Wettbewerb um die besten Talente.

[HTTP410] Neue Facebook-Karrierepages im Ranking

Immer mehr Unternehmen wagen eine Karrierepage bei Facebook. Auch im deutschsprachigen Bereich hat sich einiges getan. Betrachten wir einmal die nüchternen Zahlen: BMW führt das Ranking unangefochten an und überzeugt weiter durch immense Wachstumsraten. Innerhalb von vier Monaten konnte die Seite von respektablen 5.300 auf 13.300 Fans wachsen und hält damit den absoluten Rekord im deutschsprachigen Raum.

Fast alle anderen haben ebenfalls zugelegt, mal kräftiger, mal weniger. Einige haben ihre Page wieder geschlossen (z.B. Roche), viele neue sind jedoch hinzugekommen. Darunter traditionelle Schwergewichte wie MAN und Linde, aber auch junge Medien- und Onlineunternehmen wie Brainpool oder Bigpoint.

Grund für uns, das Karrierepage-Ranking zum Jahresende auf den neusten Stand zu bringen. Es umfasst jetzt 72 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und bietet inzwischen Daten aus einem ganzen Quartal. Dementsprechend können die Pages und deren Entwicklung über Wochen und Monate zurückverfolgt und grafisch dargestellt werden. Und diejenigen, die weniger Interesse an der genauen Analyse haben, können auch einfach etwas in deutscher Unternehmenskultur stöbern. Gerade zur Zeit der Weihnachtsfeiern gibt es da spannende Einblicke! 😉 Wer diesen Service auch auf seiner eigenen Page anbieten will, kann mit zwei Klicks unsere Statistik-App auf seiner Facebook-Page installieren.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf unsere laufende Inhaltsanalyse der deutschen Top-5 Pages. Die Kampagne ist offen einsehbar und freiwillige Analysten sind herzlich eingeladen.

Career Tree visualisiert Karrieren aus LinkedIn-Profilen

Bei Newsweek gefunden: Der Career-Tree visualisiert Karrieren und LinkedIn-Profile als Baumstruktur. Jeder Karriereschritt lässt einen neuen Ast wachsen. Je länger man in einer Branche tätig ist, desto mehr “Blätter” bekommt dieser Ast.

So war Barack Obama also schon etwas umtriebiger …

…als seine Außenministerin Hillary Clinton:

Ob es daran lag, dass Barack 2008 für die Demokraten ins Rennen gegangen ist oder daran, dass er im Gegensatz zu Hillary überhaupt ein LinkedIn Profil hat, sei mal dahingestellt. 😛 Hillarys Baum wurde wohl mit der zweiten Funktion des Tools erstellt: Diese Graphen lassen sich auch unabhängig vom eigenen LinkedIn-Profil bauen.

A propos: Die Website von Barack Obama im Vergleich zu Hillary Clintons. Das gibt für Hillary schonmal dicke Abzüge im Hinblick auf die aktuelle LinkedIn-Kampagne “BrandYou”.

Pic: Irargerich