Recruiting Offensive: Diese 5 Trends darfst Du 2018 nicht verpassen!

Es ist nicht immer einfach mit den digitalen Trends mitzuhalten, sei es im Recruiting oder woanders. Deswegen veranstalten wir am 30.01. die Recruiting Offensive 2018, um Euch die Chance zu geben, in vier Live-Vorträgen einfach und kostenlos neue Inputs für Eure tägliche Arbeit mitzunehmen. Mit dabei sind unsere Freunde von viasto, Firstbird und Talentwunder. Achtung: Diese Konferenz ist leider schon passé – wenn Du in Zukunft nichts mehr verpassen willst, trage Dich doch einfach in unseren Recruiting-Newsletter ein.

1. Automatisierte Stellenanzeigen

Die Zeiten, in denen ein Sachbearbeiter Stellenanzeigen händisch an diverse Stellenbörsen weiterleitet, gehen langsam, aber sicher zu Ende. Die Methode hat viele Schwachstellen: Sie ist aufwändig, anfällig für Fehler, lässt wenig Reporting zu. Unternehmen veröffentlichen ihre Jobs mitunter seit Jahren auf den selben Kanälen und wissen häufig gar nicht, von welcher Quelle der Bewerber letztendlich kam.

Zeit, das zu ändern? Ja, aber wer eine Flaute im Bewerberpostfach feststellt, muss erst wissen, warum das so ist. Ist die Reichweite der Stellenanzeige zu gering? Ist die Anzeige nicht ansprechend gestaltet? Hakt es auf der Karriereseite oder im Bewerbungsformular? Vollständig automatisierte Stellenanzeigen, bei denen Stellen direkt von der Karriereseite ausgelesen und verbreitet werden, können zumindest das erste Problem lösen. Datengetrieben werden Anzeigen auf den Kanälen ausgespielt, wo der höchste Rücklauf an Bewerbern zu erwarten ist. Das Zauberwort heißt hier Programmatic Job Advertising. Das heißt, dass die Anzeige gleichzeitig auf mehreren Kanälen geschaltet ist und nicht nur bei der marktführenden Jobbörse mit großer Konkurrenz. Mit Google Analytics (oder anderen Webanalyse-Tools) kann dann genau verfolgt werden, welche Jobs wann auf welchen Kanälen gut performen – und so eine Menge Geld gespart werden. Mit unserem Jobspreader geben wir übrigens auch eine Leistungsgarantie. Du willst, dass 1000 Kandidaten Deine Anzeige sehen? Kein Problem, und: Bezahlt wird pro Klick und nicht dafür, dass die Anzeige 30 Tage im Internet zu finden ist.

2. Mitarbeiterempfehlungen

Wer Mitarbeiterempfehlungen möglich macht, berichtet fast immer euphorisch von den Erfolgen. Studien zeigen persönliche Kontakte und Empfehlungen durch Mitarbeiter als erfolgreichsten Besetzungsweg auf. Und im Grunde sind Mitarbeiterempfehlungen ja Win-Win-Win-Situationen. Ein Win für das Unternehmen, das Kosten für Schaltungen oder Personalberater spart. Ein Win für den Vorschlagenden, der nicht nur einen Bekannten zu einem tollen Arbeitgeber lotst, sondern auch mit einer Prämie belohnt wird. Ein Win für den Vorgeschlagenen, der einen Schritt auf der Karriereleiter macht, ohne komplizierte Bewerbung.

Die Stärkung der Arbeitgebermarke ist dabei ein netter Nebeneffekt. Prämien für erfolgreiche Einstellungen motivieren Mitarbeiter dazu, in ihrem Bekanntenkreis von ihrem Arbeitgeber zu erzählen. Dabei können sie natürlich nur Positives berichten, schließlich wollen sie ihre Freunde davon überzeugen, dass diese eine offene Stelle genau die Richtige ist. Führt das aber zu einer Masse an Empfehlungen die gar nicht passen? Nein, denn der Vorgeschlagene wird im Auswahlprozess nicht bevorzugt behandelt. Und dass zu viele, unpassende Vorschläge eines Mitarbeiters nicht förderlich für seinen Ruf im Unternehmen sind, liegt auf der Hand. Dass solche Programme gut funktionieren, berichtet auch Firstbird. Der Anbieter für Empfehlungsprogramme weiß von seinen Kunden, dass sie bis zu 75% der offenen Stellen durch Empfehlungen besetzen können.

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3. Big Data in Active Sourcing

Active Sourcing ist anstrengend. Stundenlang blättern Researcher durch XING, LinkedIn und Stack Overflow und probieren die verschiedensten Suchstrings aus. Am Ende stehen ein paar passende Kandidaten, die mit einer möglichst personalisierten Mail angeschrieben werden. Wäre es nicht toll, wenn wir schon von vornherein wissen, welcher Kandidat wirklich auf der Suche ist nach einem Job? Oder zumindest einem Gespräch darüber nicht abgeneigt? Beim XING Talentmanager ist das anfänglich schon möglich. Kandidaten können zum Einen angeben, ob sie aktiv auf Jobsuche, offen für Angebote oder gerade nicht wechselwillig sind. Zum Anderen gibt es die Angabe zur Wechselmotivation im Talentmanager. Das ist eine Einschätzung auf Basis verschiedener Faktoren: Wann hat der Kandidat sein Profil aktualisiert? Wann wurde das Profilfoto ausgetauscht? In welcher Branche und Berufsgruppe ist der Kandidat tätig? Vor allem die Aktivität auf XING ist dabei ausschlaggebend und die Wechselmotivation also eher als Chance auf eine Antwort zu verstehen.

Klassisches Active Sourcing als Antwort auf die alte “Post & Pray”-Masche sieht in Zeiten von Big Data & Co. selbst alt aus. Das Berliner Start-Up Talentwunder geht sogar noch einen Schritt weiter als der Talentmanager von XING. Nicht nur, dass Talentwunder die tatsächliche Wechselwarscheinlichkeit von Kandidaten angibt. Dabei werden auch nicht nur XING oder LinkedIn durchforstet, sondern ebenfalls Facebook, GitHub und 50 andere Netzwerke. So werden mit jeder Suche 1,6 Milliarden Profile nach dem passenden Kandidaten durchforstet. Active Sourcing hat nie mehr Spaß gemacht!

4. One-Click-Bewerbungen

Immer mehr Bewerber surfen mobil durch die Welt der Karriereseiten und Jobbörsen. Unternehmen riskieren also, Bewerber im Prozess zu verlieren, weil Karriereseiten nicht mobiloptimiert sind oder das Bewerbungsformular nicht für mobile User ausgelegt ist. Weil klassische Anschreiben zudem immer mehr an Bedeutung einbüßen und sie niemand gerne verfasst, verzichten einige Unternehmen schon ganz darauf. One-Click-Bewerbungen sind für Bewerber unkompliziert und schnell, weswegen das Unternehmen auch davon profitiert. Bewerber geben ein paar persönliche Daten ein, können direkt im Formular ein kurzes Anschreiben verfassen, den Lebenslauf hochladen oder von XING oder LinkedIn importieren und schicken die Bewerbung ab. Das dauert häufig nicht länger als fünf Minuten. Wenn der Lebenslauf überzeugen kann, können andere Unterlagen auch später noch nachgereicht werden. Denn wenn wir ehrlich sind: Wer hat wirklich Zeit und Muße, sich durch Seiten und Seiten von Zeugnissen und Nachweisen zu arbeiten? Und wer lehnt einen Kandidaten aufgrund dessen ab, obwohl der Lebenslauf spannend klingt? Richtig.

Wir glauben: One-Click-Bewerbungen sind die Zukunft.

5. Videointerviews

Was ist ärgerlicher als ein Vorstellungsgespräch, in dem sich der Kandidat als nicht geeignet herausstellt? Wie viel wertvolle Zeit für die Vorbereitung und das Gespräch selbst verloren geht! Mit einem teilweise digitalen Auswahlprozess kann dieses Risiko stark reduziert werden. Zeitversetzte Videointerviews (z.B. mit viasto) sind dafür eine tolle Möglichkeit. Für den Bewerber, weil er schnell ein Feedback bekommt und in die nächste Auswahlrunde eingeladen werden kann. Das ist gut für die Candidate Experience, weil die ersten Schritte im Auswahlprozess unkompliziert und rasch verläuft. Und selbst, wenn dann eine Absage vom Unternehmen kommt, hat der Kandidat das Unternehmen als modern kennengelernt und selbst deutlich weniger Zeit investiert, als bei einem persönlichen Interview. Und: der Fokus in Videointerviews liegt bei der fachlichen Kompetenz. Der Auswahlprozess wirkt so sehr fair.

Und auch für Unternehmen erleichtern Videointerviews den Einstellungsprozess. Die Videos von den Bewerbern können immer wieder angeschaut, verglichen und direkt bewertet werden. Die Fragen sind klar (und immer gleich!) formuliert und die Antworten sind kurz und bündig. Das spart Zeit und Kandidaten, die doch nicht auf die Stelle passen, können schnell aussortiert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Prozess ist effizient und unkompliziert. Und in der nächsten Runde – sei es ein persönliches Kennenlernen oder ein Assessment Center – sind nur passende Kandidaten.

 

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Sinn und Unsinn einer geschlechtsspezifischen Karriere-Website

Heute habe ich bei Henner einen Artikel über die geschlechtsspezifische Gestaltung von Stellenanzeigen gelesen. Im Zuge dieser Überlegungen schreibt er “…oder wie wäre es, wenn Sie gleich zwei Karriere-Websites anbieten: Karriere für Frauen UND Karriere für Männer” – interessante Frage! Ich kann kann mich an diesen halben Versuch im letzten Jahr erinnern, der damals nicht besonders gut ankam:

Geschlechterspezifische Stellenanzeigen kommen nicht immer gut an.

Die Empörung war vorprogrammiert. Zu deren Gunsten angenommen: Vermutlich war es besser gedacht als gemacht. Natürlich ist es ziemlich daneben, die Männer schon im Visual “die Welt bauen” zu lassen, während man den Frauen Nagellack und ein paar heraus gebrochene Tasten spendiert. Und auch die Texte triefen von Klischees. Die Jungs sind die Kellerkinder, die bei ihren Freundinnen Unverständnis auslösen – während die Mädels natürlich “sexy Code” schreiben und Qualität schätzen, wie bei ihren neuen Schuhen. Selbst schuld. Die Karriereseite ist heute umgestaltet und das Unternehmen sucht wieder klassisch mit “(f/m)”.

Wie könnte sie also aussehen, die nach Geschlechterrollen getrennte Karriere-Webseite?

Nun bei Seiten, die klar männliche bzw. weibliche Zielgruppen haben, lassen sich durchaus bestimmte Unterschiede erkennen. Lassen wir mal alle Beispiele aus den user-generated Bereichen außen vor, wo wir davon ausgehen können, dass der Geschmack des Anbieters die Gestaltung seines Angebots stark beeinflusst. Werfen wir stattdessen einen Blick auf die eiskalte, conversion-getriebene, berechnende Welt der Onlineshops:

Ich fasse kurz zusammen: Frauen und Männer haben – so die Präsentation – unterschiedliche Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmuster. Daher unterscheiden sich ihre Ansätze zur Interaktion und Problemlösung – so auch ihre Art, mit Onlineangeboten umzugehen (Slides 8 – 12). Daher bevorzugen beide eine unterschiedliche Gestaltung von Webseiten (Slides 17 und 18).

Männer kommen gut zurecht mit:

  • gesetzten Farben, maximal drei
  • spitzen Winkeln, vertikalen Linien
  • glatten, glänzenden Oberflächen
  • einfacher und klarer Typo

Inhaltlich suchen sie:

  • Funktionen und Eigenschaften des Produktes
  • eine realistische und genaue Darstellung,
  • Fakten und Zahlen

Frauen hingegen mögen:

  • bunte Farben, vier bis sechs.
  • stumpfe Winkel und horizontale Linien
  • strukturierte und gemusterte Oberflächen
  • und unterschiedliche verspielte Schriftarten

und inhaltlich:

  • Nutzen und Ästhetik von Produkten
  • schematische Darstellungen
  • Geschichten und Testimonials

Spannende Ergebnisse, die sich mit meinen Erfahrungen decken. Rein strukturell haben wir hier schon mal einen besseren Ansatz als den obigen – einer der sicher ganz gute Ergebnisse liefern würde. Wie und ob sich das in der Praxis umsetzen lässt, hängt aber von vielen Faktoren ab: dem Unternehmen, den Jobs, der (sehr richtig, Henner!) Weiche zu diesen getrennten Webseiten (Zwei Buttons? Tracking-Cookie? …) und nicht zuletzt der Zielsetzung. Möchte man für bestimmte Stellen lieber Frauen haben? Oder glaubt man, dass Job X eher Männer anspricht? Welche für mich als Arbeitgeber nützliche Eigenschaften rechne ich bestimmten Geschlechtern zu? Und wer bin ich, das zu entscheiden? Von den gesetzlichen Vorgaben diesbezüglich mal ganz zu schweigen…

Next Level (Relativierung)

Eines möchte ich in dieser Frage nicht unerwähnt lassen: In der Unternehmenskommunikation ist inzwischen ein wichtiges Thema angekommen, mit dem man leider noch häufig auf Unverständnis stößt – Gender Studies, also dem Verhältnis vom biologischen Geschlecht “sex” zu der soziokulturellen Geschlechterrolle “gender”. Hier bekommen wir es mit einem Feld zu tun, vor dem viele Unternehmen noch immer zurückschrecken – sofern überhaupt ein Problembewusstsein vorhanden ist. Facebook hat beispielsweise erst im Februar dieses Jahres weitere Gender-Optionen für die Userprofile eingeführt – bei Diaspora hingegen war Gender schon 2010 ein freies Textfeld. Denn ob sich jemand als Mann, als Frau oder irgendwo dazwischen orientiert fühlt, lässt sich nun mal nicht nur biologisch festmachen: Es ist eine individuelle Frage und eine Herausforderung für denjenigen, der ihn mit einer Webseite erreichen möchte.

Vorläufiges Fazit

Unter diesem Blickwinkel ist das oben beschriebene Vorgehen natürlich etwas fragwürdig, auch wenn es zunächst einmal die gewünschten Ergebnisse bringen wird. Ja, sicherlich gibt es einen recht weiten gesellschaftlichen Konsens, den wir immerhin so weit nutzen können, dass z.B. “weibliche” Seiten bei “Frauen” besser funktionieren. Als Marketer nutzen wir diesen Konsens jeden Tag in der Gestaltung von Kampagnen und Werbemitteln. Man sollte jedoch davon ausgehen, dass dieser Konsens ein Konstrukt ist und jeder der sich ernsthaft mit geschlechterspezifischer Online-Konzeption beschäftigt, wird um dieses Problem nicht herumkommen.

Mittendrin statt nur dabei: Community-Management bei der DFS

Die Facebook-Page der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein tolles Beispiel für eine Karriere-Page, die ohne viel Schnickschnack eine große Fan-Gemeinde aufgebaut hat. Was läge also näher, als die DFS einmal zum Thema Community-Management sprechen zu lassen.

60.000 fröhliche Menschen, die La Ola bahnt sich ihren Weg durch die Reihen. Gänsehautstimmung. Die beste Atmosphäre im Fußballstadion ist geprägt von Fans, die Gesänge anstimmen, sich engagieren und somit ihrer Mannschaft Unterstützung zuteilwerden lassen. Damit kitzeln sie aus ihrem Team vielleicht die entscheidenden so genannten „paar Prozent mehr“ heraus. Fußballfans und Facebookfans lassen sich nicht unbedingt eins zu eins vergleichen – aber es bleiben Fans.

Fans sind laut Definition Menschen mit einer emotionalen bzw. leidenschaftlichen Beziehung. Man kann es nicht laut genug betonen: Menschen! Oft wird mit der Marketingbrille auf Karriere-Fanpages geschaut. Mittel und Wege werden diskutiert, wie man zu mehr Fans kommen kann. Gerne werden dann die neuesten Werbemöglichkeiten in den Vordergrund gestellt. Seiten müssen „fancy“ und mit hochwertigen Bildern, Videos, Tabs und weiteren Features versehen sein.

Mir fehlt oftmals die Fokussierung auf das Wesentliche – die Menschen. Wie unterhalte ich mit ihnen, wie spreche ich sie an, damit sie mit mir in Interaktion treten? Wann muss ich das tun, wie schnell muss ich reagieren und wie halte ich das Gespräch am Laufen? Wie kann ich am besten ihre Fragen beantworten oder ihren Input aufnehmen? Welche Möglichkeiten muss ich dafür schaffen? Das sind für mich die spannenden Fragen, die es in den Mittelpunkt zu rücken gilt. Am Ende des Tages ist das größte Feature einer Facebook-Karriereseite, dass ich Beziehungen zu Menschen aufbauen und aufrecht erhalten kann. Dass ich ihnen einen Mehrwert bieten kann indem ich mein Unternehmen erlebbar und fühlbar mache und zwar im Diskurs mit anderen. Ich kann es also vielseitig und individuell gestalten und dennoch komprimiert auf einer Seite darstellen. Ein Gefühl kann ich durch Bilder, Videos etc. schaffen, eine zwischenmenschliche Bindung baue ich aber erst auf, wenn ich als Unternehmen ein Gesicht zeige, mit Fans ins Gespräch finde und somit die persönliche Ebene herstelle.

Menschlichkeit steht jedem Arbeitgeber besser zu Gesicht als Hochglanzbilder. Facebook-Karriereseiten sind keine Spiegelung eines attraktiven (am Reißbrett entworfenem) Images, sie können noch viel mehr sein, nämlich Basis für einen Austausch und gemeinsames Gestalten. Hier können unzählige Facetten meines Unternehmens beleuchtet und herausgestellt werden. Ein Fundament für gemeinsame Werte, gemeinsames Denken und Handeln, aber auch für Streitgespräche und anschließendem Konsens. Abschließend nochmal kurz zurück zu den Fußballfans, um zu verdeutlichen, was ich meine. Was bringt mir das schönste Stadion, wenn es zwar gut besucht ist, aber keiner singt?

Geben Sie Ihren „Fans“ also vielmehr die Möglichkeit, in der ersten Reihe zu sein und Ihr Unternehmen hautnah zu erleben. Bauen Sie eine Community auf.

Florian SchrodtFlorian Schrodt war bei der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH zunächst in der Kommunikation tätig, inzwischen ist er dort als Referent im Personalmarketing mit Schwerpunkt Online. In dieser Funktion verantwortet er vor allem die Aktivitäten und die Weiterentwicklung der sozialen Netzwerke, die er als Teil des Social Media Teams aufgebaut hat. Als Referent, Redner und Blogger gibt er Einblicke in seine Erfahrungen, die er auf diesem Gebiet sammeln konnte. Bevor er zur DFS kam, hat er Politikwissenschaften studiert und als freier Journalist gearbeitet sowie ein Traineeship in einer PR-Agentur absolviert.

[HTTP410] Karriereinfos deutscher Automobilhersteller im Online-Check

Nach meinem letzten GenY-Check habe ich mich mal auf die größten deutschen Automarken gestürzt und deren Online-Kommunikation im Hinblick auf Karriere überprüft. Die untersuchten Kanäle waren die Unternehmens-Webseiten, die Facebook-(Karriere)-Pages, Youtube, Twitter und bei einigen auch die Corporate Blogs.

  • BMW
    Auf der BMW Karrierepage gibt es neben Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten und einen Blick hinter den Kulissen auch ein “Bewerbungscenter”: Hier lassen sich Bewerbungen hochladen und und eigene Profile anlegen. Auch auf Facebook wird mir einiges geboten: Es werden nicht nur Stellengebote und allgemeine Tipps gepostet, sondern auch Beiträge von Praktikanten für Praktikanten. Auf dem BMW Twitter-Kanal werden, wie auf Facebook, allgemeine Tipps und Stellenangebote getwittert. Bonus hier: Die Follower werden zum Ende von Bewerbungsfristen darüber benachrichtigt. Der Youtube-Kanal bietet unter Anderem Videos über: die “Social Responsibility”, “Diversity”, “Produkte” und “Berufsgruppen” von BMW.
  • Audi
    Auf der Audi-Karrierepage findet man neben den üblichen Informationen auch “magische Montente”, in denen Mitarbeiter in Videos von besonderen Augenblicken berichten. Desweiteren lassen sich dort Steckbriefe, Videos und andere Informationen über den Audi-Nachwuchs ansehen. Auf der Facebook-Seite findet man Fotos von Betriebsführungen und auch hier beschreiben Praktikanten ihren Alltag im Unternehmen. Auf der Twitter-Seite findet man Nachrichten und Stellenangebote. Auf dem Unternehmens-Blog bekommt man weitere Einblicke hinter die Kulissen. Der Fokus des Youtube-Channels, liegt eher auf den Produkten, als auf dem Unternehmens selbst.
  • Daimler
    Auch auf der Daimler-Karriereseite, gibt es die Möglichkeit Bewerbungsunterlagen hochzuladen. Zusätzlich kann man sich über ein “Jobagenten”-Tool, Inhalte aus dem Karrierebereich zusammenstellen. Auf der Facebook und Twitter-Page gibt es allgemeine Informationen zu Daimler, sowie Tipps für das Berufsleben. Es gibt auch eine Job-App für das iPhone, auf der man nach Stellenangeboten suchen kann. Besonderes das Unternehmens-Blog, bietet viele nützliche Informationen rund um Karriere und fungiert hier als Sprachrohr, über das Daimler seine Inhalte und Identität kommuniziert.
  • Opel
    Auf der Website muss man sich durch mehrere Menüpunkte klicken, um auf den Karriere-Bereich zu gelangen. In der oberen Hälfte des Karriere-Bereiches gibt es eine Slideshow mit Bildern von Opel-Mitarbeitern, darunter die nötigsten Basis-Informationen. Auf dem Twitter-Kanal werden auf Deutsch und Englisch Nachrichten zu Opel getwittert. An Stelle einer allgemeinen Facebook-Karriere-Seite tritt eine Ausbildungs-Page, die allerdings keine Informationen für Hochschulabsolventen bietet. Das Unternehmens-Blog bietet da schon mehr Hintergrundinfos rund um Opel und die Arbeit an neuen Modellen.
  • Porsche
    Die Karriere-Seite bietet Schülern, Studenten, Absolventen und Berufserfahrenen einen guten Überblick zum Einstig bei Porsche. Auf Facebook erhält man auch durch Videos einen Einblick in den Arbeitsalltag. Bei Twitter kann man sich die Tweets nur als bestätigter Follower angucken. Auf dem Youtube-Channel gibt es viele Videos über die Produkte, Events und Mitarbeiter von Porsche. Der Unternehmens-Blog wird dafür genutzt, um Nachrichten über Porsche zu kommunizieren.
  • Volkswagen
    Die Informationen auf der Volkswagen Karriere-Seite sind auf das Wesentliche reduziert und bieten so einen schnellen Überblick über die Karrierewege. Auf Facebook findet man viele Karriere-Videos und Fotos von Veranstaltungen, sowie ein kleines Karriere-Blog in den “Notizen”. Hier wird die “Diversity” von VW Kommuniziert: Es gibt z.B. eigene Shortcuts zum Women Experience Day. Es werden News rund um VW getwittert, jedoch nur auf Englisch. Auch auf Youtube findet man viele Karriere- und Produktvideos.

Fazit

Alle genannten Firmen bieten Fachkräften und Absolventen tolle Möglichkeiten, ins Berufsleben einzusteigen. Sie sind in ihrer Wahl der Kommunikationskanäle sehr ähnlich, jedoch gibt es Bereiche, in denen der Eine besser ist als der Andere.

Während alle anderen Automarken eine Karriere-Page auf Facebook betreiben, hat sich Opel z.B. nicht für diesen Weg entschieden. Sie haben dafür eine Ausbildungs-Page auf Facebook, die auf die Kommunikation mit Azubis ausgelegt ist, was für mich als Studenten keine Relevanz hat. Auch die Marken-Fanpage bietet keinerlei Information zu Karriere. Die Opel-Webseite ist eher statisch und konservativ gehalten, der Bereich Karriere, hat auf den ersten Eindruck, einen geringeren Stellenwert als auf den Webseiten der anderen Fahrzeughersteller.

Das beste Unternehmensblog betreibt Daimler, auf dem es ein überdurchschnittlich großes Angebot an Informationen über den Bereich Karriere gibt. Bei Audi gefällt mir sehr, dass sie ihre Praktikanten mit Fotos auf der Facebookseite vorstellen. Man bekommt den Eindruck, dass sie ihre Praktikanten sehr schätzen und großen Wert auf Nachwuchskräfte legen. Die Volkswagen-Webseite, war für mich am einfachsten zu navigieren. Die Seite ist sehr reduziert und auf das Wesentliche konzentriert, macht aber trotzdem einen modernen Eindruck und spricht alle Altersgruppen an.

Die schönste YouTube-Seite betreibt Porsche. Auf der Startseite ihres Kanals, ist eine dynamische Applikation installiert, mit der der Werdegang der Marke dem Werdegang des Nutzers gegenübergestellt wird. Jedoch gibt es auch hier wenig Videos zu konkreten Karrieremöglichkeiten.

Der Automobilhersteller, der mich bei dieser Gegenüberstellung am meisten beeindruckt hat, ist die BMW Group. Der Karrierebereich auf ihrer Webseite ist sehr dynamisch gestaltet und bietet viele Informationen über die Einstiegsmöglichkeiten bei BMW. Es entsteht der Eindruck, dass sie Berufseinsteigern mehr Möglichkeiten bieten können, als die anderen Automarken. Auch ihre anderen Kanäle wie Facebook, Twitter und YouTube sind gut gepflegt und bieten ein breites Spektrum an Informationen für Berufseinsteiger.

Wie wird man internationaler Sexbuch-Verleger?

Der “gebrochene Lebenslauf” stellt Personaler und Unternehmen vor eine echte Herausforderung. Wenn sich Menschen nicht mehr an das halten, was sie eigentlich studiert haben und kreuz und quer durch Branchen und Berufe springen – wie sollen sie dann dann noch zu fassen sein? Karriereleitern werden zu Achterbahnen und gute Kandidaten sind schon wieder ganz wo anders, bevor Personaler sie überhaupt ins Blickfeld bekommen. Das war früher einfacher. Da war völlig klar, wie der ideale Karriereweg aussieht: Einstieg hier, dann ein paar Aufstiege in gleicher Position bei der nächstgrößeren Firma bei besserer Bezahlung. Und dann nochmal Selbstständigkeit oder Rente. Und heute? Da werden Unternehmensberater plötzlich Bootsbauer und Ärzte plötzlich Verleger von Büchern mit dem Schwerpunkt Sex, Drogen und Rock’n’Roll:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Miki Bunge, Gründer des Goliath-Verlags auf der Kurzvortrags-Reihe “Pecha Kucha” in Berlin. Pic: Andrew Ciscel (CC BY 2.0)

[HTTP410] Wie werden soziale Tools im Unternehmen genutzt? Google hat nachgefragt.

Im Rahmen der von Google bei Millward Brown in Auftrag gegebene Google Studie “How social technologies drive business success” wurden 2.700 Berufstätige in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien und Schweden befragt, wie sie soziale Tools (Facebook, Twitter, Google+, LinkedIn sowie interne soziale Tools wie Yammer und Chatter) in ihr Unternehmen und in ihren Arbeitsalltag integrieren und welchen Einfluss diese auf ihre Karriere haben.

Einige Ergebnisse und Interpretation sehen wie folgt aus:

1.) Ergebnis der Google Studie:

86% (BRD 79%) der Nutzer, die Social Tools so gut wie jeden Tag nutzen, wurden kürzlich befördert; und 72% (BRD 63%) gehen von einer baldigen Beförderung aus. Im Vergleich dazu wurden “nur” 61% (BRD 54%) der Beschäftigten, die auf den Einsatz von Social Tools verzichten, befördert und “nur” 39% (BRD 33%) sehen einen baldigen Aufstieg in der Karriereleiter als wahrscheinlich an.

Interpretation (Google Pressemitteilung):

“Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Tools keineswegs reine Zeitverschwendung sind. Im Gegenteil: Sie helfen Mitarbeitern dabei, die Karriereleiter schneller zu erklimmen.”

Frage: Werden die Beschäftigten befördert, weil sie Social Tools nutzen oder weil sie ein bestimmter Typ von Arbeitnehmer sind, der u.a. Social Tools nutzt? Oder nochmal anders: Werden Männer häufiger vom Blitz getroffen, weil sie Männer sind, oder weil sie bei einem nahenden Gewitter länger draußen bleiben?

2.) Ergebnis der Google Studie:

Mehr als ein Drittel (38%; BRD 29 %) der häufigen Nutzer von Social Tools sind sehr zufrieden mit ihrem Job, und 64 % (BRD 62%) würden ihre Firma als Arbeitgeber weiterempfehlen. Nur 18% (BRD 22%) der Nicht-Nutzer sind sehr zufrieden mit ihrem Job und nur 42% würden ihre Firma empfehlen (BRD 47%).

Interpretation (Google Pressemitteilung): “Die häufigen Nutzer von sozialen Tools sind außerdem glücklicher mit ihrer Arbeit”.

Frage: Sind die Nicht-Nutzer unzufriedener, weil sie keine Social Tools verwenden und deshalb z.B. weniger mit den Kollegen und der Firma “vernetzt” sind oder weil sie nicht damit rechnen befördert zu werden?

Auch wenn mir einige der Interpretationen eher wie geplante Fehlschlüsse nach dem Motto “cum hoc ergo propter hoc” vorkommen, liefert diese Studie doch noch weitere interessante Zahlen.

1.) Für drei Viertel (75%; BRD 74%) der befragten Führungskräfte hat Social Media ihre Unternehmensstrategie positiv verändert und zu messbaren Erfolgen geführt:

  • 71% (BRD 77%) gaben an, dass neue Ideen und Innovationen generiert wurden
  • 79% (BRD 84%) berichteten, dass Ideen und Gedanken von geographisch getrennten Teams einfacher zusammengeführt werden konnten
  • 76% (BRD 67%) sagten aus, dass ihre Produktivität gesteigert wurde und zwar im Schnitt um 22% (BRD 20%) – z.B. durch Zeitersparnis

2.) Fast 70% der Befragten europaweit gehen überdies davon aus, dass die Firmen schneller wachsen, die Social Media aktiv in ihr Unternehmen integrieren.

3.)  Nach Aussage der “Social Networker” führt die Nutzung von Social Media zu folgenden Vorteilen:

  • Personen, Informationen und Expertisen können schneller gefunden werden (41%; BRD 42%)
  • die Zusammenarbeit und der Austausch von Know-how wird verbessert (37%; BRD 36%)
  • persönliche Netzwerke können ausgebaut, berufliche Partnerschaften aufgebaut, das eigene Profil geschärft und Communities geschaffen werden (34%; BRD 30%)
  • die Menge und der Umfang von E-Mails wird reduziert (31%; BRD 27%)

Fazit: Social Media ist ein wichtiges Tool auf dem Weg zur effektiveren Arbeit – aber nicht der Garant für ein glückliches Arbeitsleben mit eingebautem Karriere-Boost.

Facebook ist kein Karrierekiller, Du bist es!

Facebook ist kein Karrierekiller
Viel zu viele Skeptiker und Kritiker haben in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, auf die Gefahren von Facebook für die Karriere hinzuweisen.

Nun werden auch andere Stimmen laut. Eine kürzlich abgeschlossene Studie der Northern Illinois University, University of Evansville und Auburn University untersuchte den Einfluss der Facebook-Profile auf die Einschätzung der Leistungsfähigkeit bzw. Eignung eines Kandidaten durch Personaler.

Was fand man heraus?!

1. Es gab eine deutliche Korrelation zwischen der Einstufung eines Facebook-Profils und den Leistungen des dazugehörigen Arbeitnehmers.

2. Bei der Einschätzung der Facebook-Profile wirkten sich Belege für Vielseitigkeit wie Reisefotos, unterschiedliche Hobbies, viele Freunde und auch Partybilder eher positiv aus. Menschen mit “lebendigen” Facebook-Profilen wurden als extrovertiert und freundlich wahrgenommen.

3. Aus der Sicht der Wissenschaftler ist Facebook eine zuverlässige Methode zur Einschätzung der Kandidaten. Es sei unwahrscheinlich, dass ein Mensch bei Facebook auf Dauer ein falsches Bild seiner Persönlichkeit aufrechterhalten könne.

Mich überraschen die Erkenntnisse nicht wirklich. Alles, was wir in unserem Leben “fabrizieren”, Hausarbeiten, Facebook-Profile und Verhalten im Alltag eingeschlossen, lässt auf unsere persönlichen Eigenschaften und unsere Eignung, für dies oder jenes, schließen. Surprise! Hier und da wird man anmerken, dass ein Facebook-Profil ein kleines, aus dem Gesamtkontext herausgerissenes, Puzzlestückchen unserer Persönlichkeit sei und daher zur Einschätzung ungeeignet. Da schmeichelt man sich zu sehr, finde ich.

Ein Dummschwätzer bei Facebook ist auch ein Dummschwätzer im richtigen Leben. So einfach ist das.

Pic: A Clockwork Orange (1971) directed by Stanley Kubrick, by Sweet Honey Pie CC2.0

[HTTP410] Wie man eine Facebook Unternehmenspage zum Leben erweckt – 16 Tipps

Seit zwei Jahren spreche ich fast täglich mit Menschen über den Einsatz von Facebook für Employer Branding, Recruiting & Marketing. Eine Herausforderung, die fast allen Unternehmen begegnet, ist die Frage, wie man seine Unternehmens-Fanpage zum Leben erweckt. Das es dabei im Kern um den Aufbau eines Dialogs geht und nicht um die schiere Gewinnung von Fans, kann zwar gar nicht oft genug betont werden, aber ohne Gesprächspartner (Fans) gibt es natürlich auch keinen Dialog. Und deshalb habe ich mal eine Reihe von Tipps aufgeschrieben, die dabei hilft, interessierte Gesprächspartner zu erreichen und eurer Facebookpage Leben einzuhauchen:

1. Macht aus eurer Fanpage eine Themenwelt

Der Schlüsselfaktor zum Erfolg, der in der Immobilienwelt immer mit “Lage, Lage, Lage” umschrieben wird, lässt sich bei Facebook am besten mit “Content, Content, Content” auf den Punkt bringen. Ob informativ oder lustig – Blogpost oder Zeitungsartikel – Foto oder Bewegtbild – Podcast oder Song –  Meinung oder Frage – guter Content passt zum Thema der Page, nimmt die Zielgruppe ernst, lädt zum Mitmachen und Weiterverbreiten ein und ist langfristig das beste Mittel zur Bekanntmachung der eigenen Unternehmenspage! Klingt nach Arbeit? Ist es auch, aber sie lohnt sich.

2. Nutzt Apps um eure Fanpage aufzuwerten

Neben gutem Content sind Facebook-Apps eine tolle Möglichkeit, die eigene Unternehmenspage mit funktionellem und inhaltlichem Mehrwert auszustatten. Möglich sind z.B. die Vorstellung des Unternehmens und Eures Facebook-Teams, eine sich selbst pflegende Facebook-Jobbörse mit Euren Stellenanzeigen, ein Video-Channel mit allen Euren YouTube Videos, ein Facebook-Blog, auf dem Mitarbeiter über das Unternehmen oder Kunden über Produkte schreiben. Darüber hinaus könnt ihr Gewinnspiele veranstalten, Bewerbern Self-Assessment Tests anbieten, einen Shop integrieren und so ziemlich alles andere, was Euch einfällt.

3. Richtet eine Vanity-URL ein

Eine Vanity-URL ist eine personalisierte URL, die Du für Eure Facebookpage (und Dein Profil) anlegen kannst. Sie sollte den Namen des Unternehmens oder der Marke enthalten und kann zusätzlich mit einem Schlagwort ergänzt werden, das das Ziel der Page beschreibt, bei Recruitingpages z.B. “Karriere”, “Ausbildung” o.ä.. Dabei sollte sie leicht zu merken sein. Die Vanity-URL unserer Fanpage z.B. lautet facebook.com/wollmilchsau. Unter facebook.com/username kannst Du prüfen, ob die gewünschte URL für Euer Unternehmen noch frei ist. Am besten machst Du das direkt nach der Einrichtung der Page, denn die Vanity-URL ist zwingende Voraussetzung für viele der folgenden Tipps.

4. Macht die Vanity-URL zum Bestandteil eurer E-Mail Signatur

Sobald die Vanity-URL eingerichtet ist, und die ersten Beiträge die Page füllen und die thematische Richtung andeuten, sollte die Vanity-URL zum festen Bestandteil der E-Mail-Signatur des Unternehmens gemacht werden. Den größtmöglichen Effekt erreicht ihr natürlich, wenn die Vanity-URL in die Signatur aller Kollegen aufgenommen wird! Geht das nicht, muss sie zumindest in die Signaturen aller unmittelbar Beteiligten der federführenden Abteilung(en)(Recruiting, Marketing, PR etc.). Bei Karriere-Pages ist es besonders sinnvoll, auch die Kollegen der personalsuchenden Fachabteilungen einzubeziehen, da die ja i.d.R. viele Berührungspunkte zur Zielgruppe haben. Dasselbe gilt für die Einbeziehung des Vertriebs zur Verbreitung einer Marketing-Fanpage.

5. Ladet alle Kollegen ein und bittet sie um Mithilfe

Um der Facebookpage des Unternehmens einen guten Start und einen erfolgreichen Lauf zu bescheren, solltet ihr möglichst viele Kollegen in die Pflege und Gestaltung der Page mit einbeziehen. Einflussfaktoren für den Erfolg von Unternehmenspages gibt es viele, aber die Einbeziehung möglichst vieler Menschen in die Gestaltung der Page ist neben der Leidenschaft für das eigene Thema ein Charakteristikum, das alle erfolgreichen Unternehmenspages eint.

6. Tragt die Fanpage in eure Business Network Profile ein

Sowohl Xing als auch LinkedIn bieten die Möglichkeit, im eigenen Profil auf Web- und Social Media Präsenzen hinzuweisen. Auch hier erzielt ihr maximalen Erfolg, wenn alle Kollegen mitmachen. Erfahrungsgemäß schadet es nicht die lieben Kollegen nach der ersten Bitte noch ein paar Mal zu erinnern ;).

7. Verlinkt euer Facebook-Profil mit der Fanpage eures Unternehmens

Inzwischen geben immer mehr Nutzer in ihren Facebook-Profilen ihren Arbeitgeber an. Facebook verlinkt diese Einträge jedoch mit Gemeinschaftsseiten und nicht mit der Unternehmenspage (die ja zum Zeitpunkt des Eintrags häufig noch nicht existierte). Um eure Unternehmenspage dort zu verlinken, geht auf “Profil bearbeiten” und gebt in der Rubrik “Ausbildung und Beruf” den Namen eurer Page in das “Arbeitgeber”-Feld ein. Nach den ersten Buchstaben erscheint dann eine Auswahlliste, aus der ihr (anhand des Logos) eure Unternehmenspage auswählen könnt. Bittet eure Kollegen, das auch zu tun. Dabei solltet ihr ausdrücklich betonen, das die Verlinkung freiwillig ist (!) und eine Anleitung bzw. Hilfestellung anbieten.

8. Bindet die Vanity-URL in eure Twitter-Hintergrundgrafik ein

Das funktioniert natürlich nur, wenn euer Unternehmen einen Twitter-Account hat oder privat twitternde Kollegen dazu bereit sind.

9. Integriert eine Likebox in die Unternehmenswebsite

Websites gehören zu den erfolgreichsten und nachhaltigsten Quellen zur Gewinnung neuer Fans. Wer sie besucht, interessiert sich bereits für das Unternehmen und freut sich häufig, wenn er oder sie . Am meisten Interessierte erreicht ihr mit einer Likebox auf der Startseite:

Falls die Einbindung der Likebox auf der Startseite nicht möglich ist, sollte sie zumindest auf der inhaltlich passenden Unterseite eingebunden werden (Karriere, Produkte etc.). Falls auch das nicht geht, sollte an zentraler Stelle zumindest ein Facebook-Button in die Website integriert werden (im Footer bringt er wenig).

10. Schreibt einen Blogpost über eure Page im Corporate Blog

Auch das geht natürlich nur, wenn ihr ein Corporate Blog betreibt. Falls ihr Blogger unter euren Kollegen oder Geschäftspartnern habt, könnt ihr auch sie bitten über eure Fanpage zu schreiben.

11. Veröffentlicht einen Beitrag über eure Page im Mitarbeitermagazin

Viele größere Unternehmen geben Mitarbeitermagazine heraus, die auch tatsächlich gelesen werden. Ein Beitrag über die Unternehmenpage ist da natürlich naheliegend. Aufgepasst! Hier gilt es nicht, sich selbst zu beweiräuchern sondern die Hintergründe zu erläutern und die Kollegen in persönlichem Ton um ihre Unterstützung zu bitten. Je nach Unternehmen kann es sinnvoll sein, auf skeptische Vorbehalte einzugehen und sie zu entkräften. Darüber hinaus solltet ihr den Kollegen auch Hilfe bei der Verlinkung des Profils mit der Firmenpage oder der Einrichtung eines persönlichen Facebookprofils anbieten.

12. Stellt eure Fanpage im Intranet vor

Hier gilt dasselbe wie bei Nr. 11.

13. Ladet mit dem nächsten Newsletter Kunden, Lieferanten und Geschäftsfreunde auf eure Fanpage ein

Jetzt wo ihr eure Kollegen und die engsten beruflichen Kontakte für die Fanpage gewonnen habt, ist es an der Zeit auch Kunden, Lieferanten, Geschäftsfreunde und alle, die sich sonst für euer Unternehmen interessieren, auf eure Page einzuladen. Und am besten geht das natürlich im Rahmen eures Newsletters. Da das im Enzelfall mal mehr (Marketing) und mal weniger (Recruiting) Sinn macht, müsst ihr selbst abwägen, ob sich das lohnt.

14. Schaltet Online-Werbung zu Stichworten aus eurer Themenwelt

Nachdem ihr jetzt alle Menschen eingeladen habt, zu denen euer Unternehmen Kontakt pflegt, lohnt es sich, auch Menschen einzuladen, die euer Unternehmen noch nicht kennen, sich aber für euer Thema interessieren. Das funktioniert am besten über kontextbezogene Online-Anzeigen. Am naheliegendsten sind da natürlich Ads und Sponsored Stories bei Facebook, aber auch Google AdWords und andere Möglichkeiten sind eine Überlegung wert, solange sie ein gezieltes Targeting zulassen.

15. Crossmedia/ Offline-Marketing

Jetzt wo die digitalen Präsenzen des Unternehmens und die Profile der Mitarbeiter mit der Vanity-URL bestückt und alle Online-Kontakte über die Existenz der Unternehmenspage informiert sind, solltet ihr über Crossmedia Marketing nachdenken. Das Ziel ist ganz einfach und klar: die Vanity-URL muss auf alles drauf was man anfassen und angucken kann und wo sie nicht hinpasst, kommt stattdessen ein kleines Facebook-Logo hin, um wenigstens darauf hinzuweisen, dass Euer Unternehmen bei Facebook ist. Spontan denke ich da an Visitenkarten, Briefumschläge, Briefpaper, Broschüren, Verpackungen, Messeposter, Firmenwagen und Firmen-Laptops, Aufkleber. Aber Euch fällt da sicher noch mehr ein.

16. So, und bevor ihr jetzt all diese Punkte umsetzt noch ein letzter Tipp: Denkt bitte erst noch ein bisschen über Tipp Nr. 1 nach!

Viel Erfolg!

[HTTP410] Haniel: Der Facebook-Einstieg mit der Karrierepage (Interview)

Die Unternehmensgruppe Haniel führt als Holding mehrere dezentrale Unternehmensgruppen mit insgesamt über 58.000 Mitarbeitern weltweit. Seit kurzem ist Haniel mit einer eigenen Karrierepage auf Facebook vertreten. Die Hintergründe dazu beantwortet uns das Haniel Facebook-Team im Interview:

Haniel ist ein traditionsreiches Unternehmen mit langer Geschichte, das heute in den unterschiedlichsten Bereichen tätig ist. Können Sie uns einen kleinen Überblick geben?

“Seit über 255 Jahren ist Haniel in Familienbesitz. 1756 gestartet als Ruhrorter Kolonialwarenhändler, haben wir uns im 19. Jahrhundert zum führenden Montanunternehmen im Ruhrgebiet entwickelt und steuern heute vom Standort Duisburg aus eine international aufgestellte Unternehmensgruppe. Die Haniel-Holding gestaltet das Portfolio und übernimmt die strategische und finanzielle Führung der Gruppe. Für das operative Geschäft sind fünf Geschäftsbereiche verantwortlich, die alle in marktführenden Positionen in der Handels- und Dienstleistungsbranche agieren:

CWS-boco ist ein international führender Anbieter für Waschraumhygiene, Schmutzfangmatten und textile Dienstleistungen. ELG handelt weltweit mit Rohstoffen für die Edelstahlindustrie und bereitet diese auch auf. Mit TAKKT hat Haniel den in Europa und Nordamerika führenden Business-to-Business-Spezialversandhändler für Geschäftsausstattung im Portfolio. Celesio ist eines der führenden internationalen Dienstleistungsunternehmen in den Pharma- und Gesundheitsmärkten. Zudem hält Haniel 34,24 Prozent an der Metro Group, einem der bedeutendsten internationalen Handelskonzerne. Im Jahr 2010 erzielte Haniel mit den konsolidierten Beteiligungen einen Umsatz von über 27,4 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 58.000 Mitarbeiter in über 30 Ländern.”

Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter hat sich Haniel für eine Karrierepage bei Facebook entschieden. Wie wollen Sie dort Bewerber ansprechen, was wollen Sie Interessenten bieten?

“Facebook gibt uns die Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad von Haniel zu steigern und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren: Auf unserer Karrierepage können potenzielle Bewerber hinter die Kulissen der Haniel-Welt schauen und so authentische Einblicke ins Unternehmen gewinnen. Regelmäßig posten wir aktuelle Jobangebote und berichten über Events und Neuigkeiten aus der Gruppe. Zudem können Interessierte direkt mit uns in Kontakt treten. Auch unsere Mitarbeiter nutzen die Facebook-Seite, um Beiträge zu kommentieren und die Seite lebendig zu gestalten.”

Von der Idee, über die Umsetzung bis zur Realisierung – wie war der Weg zum ersten Facebook-Auftritt?

“Die Relevanz von Facebook und anderen Social-Media-Kanälen, vor allem für junge Bewerber, hat Haniel schon früh erkannt. Dennoch mussten wir anfangs intern viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten. Bevor wir das Projekt „Facebook“ starteten, führten wir eine Mitarbeiterbefragung zur Nutzung von Social Media durch. Wir erfuhren so, welche Kanäle von Mitarbeiter genutzt werden und für Haniel sinnvoll sein könnten. Darauf aufbauend wurde eine interne Socia-Media-Richtlinie entwickelt, die Mitarbeiter über Chancen und Risiken solcher Netzwerke aufklärt.

Bei der Planung unseres Facebook-Auftritts haben wir von Anfang an interne Experten aus der Kommunikations- und Rechtsabteilung sowie den Betriebsrat einbezogen. In der Umsetzungsphase nahmen wir dann auch die Hilfe eines externen Dienstleisters in Anspruch. Er unterstützte uns bei der technischen Realisierung. Seit dem Go-Live am 18. April 2011 übernimmt ein internes Facebook-Team – bestehend aus Mitarbeitern der Personal- und Kommunikationsabteilung – die Pflege und inhaltliche Gestaltung der Seite. Durch einen Redaktionsplan und regelmäßige Redaktionstreffen wird die Aktualität unserer Facebook-Seite sichergestellt.”

Sie sind nun etwas über zwei Monate dabei, also noch ganz frisch. Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt gemacht? Gibt es schon Feedback?

“Wir posten regelmäßig Beiträge, die wir auf die Interessen der Nutzer abstimmen. Dazu verfolgen wir genau, was bei ihnen gut ankommt und was nicht. Verbesserungswünsche von Seiten der Nutzer wurden bisher nicht geäußert. Wir bemühen uns jedoch, die Seite durch neue Services und Inhalte laufend zu optimieren und so die Zahl der Nutzer zu erhöhen. In den vergangenen zwei Monaten ist es uns gelungen, 200 Fans für unsere Seite zu gewinnen. Die Fangemeinde wächst langsam aber stetig und nachhaltig.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, mit Nutzern direkt in Kontakt zu treten. Als Dialog-Instrument wurde der „Gefällt mir“-Button bisher viel häufiger genutzt als die Kommentarfunktion. Insbesondere ehemalige Praktikanten, Studenten unseres Studentenförderprogramms sowie Mitarbeiter machen von Interaktionsmöglichkeiten auf der Haniel-Karriereseite rege Gebrauch. Nutzer, die bisher keine Verbindung zu Haniel haben, sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Wir hoffen, dass wir das in nächster Zeit durch unsere geplanten Erweiterungen auf unserer Facebook-Seite ändern können. Unsere Nutzer können also schon mal gespannt sein.”

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten und viel Spaß mit der wachsenden Community wünschen wir dem Haniel Facebook-Team:

Pics: Haniel

Work-Life-Balance – Teil 2: Die “Werde Chef deines Lebens”-Kampagne der Telekom

Wie versprochen, der zweite Teil unseres Doppelartikels zum Thema Work-Life-Balance. Heute morgen ging es um die ständige Erreichbarkeit und welche Rolle Smartphones dabei spielen. Die Problematik auf dem Schirm zu haben, ist für moderne Arbeitgeber heute Pflicht, dies auch im Personalmarketing schön zu kommunizieren die Kür.

Die Telekom hat bereits letztes Jahr die Führungskräfte dazu angehalten, das Wochenende der Mitarbeiter zu respektieren: Pressesprecher Georg von Wagner damals zur internationalen Deutschen Welle.

“Our employees have a right to their free time and should look forward to coming to work on Mondays.”

“We strongly encourage the executive staff to set a good example and not write e-mails on Friday afternoons or on Saturdays because employees would feel forced to answer and this chain reaction would go on and on. We wanted to break that.”

“Werde Chef Deines Lebens”

So lautet das Motto der aktuellen Recruiting-Kampagne der Telekom. In drei Anzeigenmotiven werden die Themen “Mobiles Arbeiten”, “Elternzeit” und “Duale Karriereförderung” zur Sprache gebracht. Letzteres ergänzt durch einen TV-Spot:

Mobiles Arbeiten

“Man kann leichter von zuhause aus ein guter Mitarbeiter sein als vom Büro aus ein guter Vater”

Elternzeit

“Alle sagen, Kind und Job sei eine Doppelbelastung. Ich habe mich für Doppelfreude entschieden.”

Duale Karriereförderung

“An alle, die sich zwischen zwei Traumberufen nicht entscheiden können: beide machen!”

Das letzte Motiv mit Katharine Baunach (in der Tat Telekom-Mitarbeiterin) im Paarlauf mit der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, inklusive TV-Spot:

Sehr schön gemacht! Breite Ansprache durch drei Aspekte, emotionale Bilder und das Ganze eingebettet in ein gesellschaftliches Ereignis. So macht selbst Offline-Recruiting richtig Spaß! 😉

Pic: Telekom