Digitales Personalmarketing: Praxisbeispiele

Vielleicht hat der eine oder andere von Euch meinen Post unter dem Titel “Targeting: Zielgruppen im Netz ansprechen” schon mal gelesen. Dort habe ich einige interessante Optionen angerissen, wie man mithilfe von digitalen Personalmarketing-Kampagnen flexibel und treffsicher die Zielgruppen im Netz erwischen kann. Es ging unter anderem natürlich um Facebook-Ads, aber auch z. B. um das Google Display Netzwerk, worüber Ihr Eure Anzeigen so ziemlich überall hinbringen könnt.

Obwohl jegliche Jobbörsen-Alternativen – mögen sie noch so interessant, zielführend und kostensparend sein – nur sehr langsam ins Bewusstsein und in das aktive Arsenal der Personaler vorrücken, gibt es in diesem Jahr doch vereinzelt erfreuliche Bewegungen zu beobachten. Ein paar Beispiele:

Gerade im Fall von Facebook trauen sich zunehmend Kunden, kleinere und größere Personalmarketing-Kampagnen auszuprobieren. Wir nutzen dieses Werkzeug auch sehr gerne hin und wieder für uns selbst. Um Euch ein praktisches Beispiel als Anstoß und Inspiration zu geben, hier ein paar aktuelle Eindrücke.

Digitales Personalmarketing mit Facebook

Die Kampagne läuft gut. Wir erhalten beinahe täglich Bewerbungen. Interessant ist übrigens ganz nebenbei die Reaktion der Nutzer auf die Stellenanzeigen bei Facebook. Wir haben hier durchaus positive Erfahrungen gemacht, wie Ihr z. B. dem rechten Bild entnehmen könnt. Ist doch schön, wenn Menschen Stellenanzeigen positiv aufnehmen und sich zum Kommentieren und/oder Empfehlen animiert sehen. Auf Kanälen wie Facebook (oder z. B. auch Instagram) kann man heute mit etwas Mühe und Kreativität aus der Masse herausstechen. Das ist ein weiterer Vorteil gegenüber klassischen Jobbörsen, wo alles immer gleich ist.

Erst vor Kurzem haben wir übrigens innerhalb von knapp zwei Wochen eine Stelle mit der folgenden Anzeige-Variante erfolgreich besetzen können.

Facebook Personalmarketing-Ad

Wo ich gerade diese Zeilen schreibe, flimmern zwei weitere Beispiele für Personalmarketing bei Facebook über meine Timeline. Hier wird jeweils direkt gleich der gesamte Karriere-Bereich beworben. Geht auch. Es tut sich doch was bei Facebook in 2015.

Facebook Karriere-Fanpage

Während für die Einen Facebook-Werbung in dieser Form noch Zukunftsmusik ist, sind die Anderen schon einen Schritt weiter. Wer in den letzten Wochen beim “Durchblättern” der Lieblingszeitung auf dem mobilen Gerät aufmerksam auf die Werbeblöcke geachtet hat, wird die eine oder andere Personalmarketing-Kampagne beobachtet haben. Es gibt also Arbeitgeber da draußen, die das mit dem “Propheten und dem Berg…” langsam angehen.

Personalmarketing-Kampagnen im Google Display-Netzwerk

Wozu warten, bis der potentielle Bewerber irgendwo hingeht. Ich setze ihm einfach meine Anzeige vor die Nase, da, wo er gerade sowieso ist. Macht total Sinn! PwC und die Bundeswehr bzw. ihre Agenturen haben es verstanden.

Wie haben sie das gemacht?! Zum Beispiel über Doubleclick bzw. das Google Display Netzwerk. Sie haben vermutlich zunächst mit dem Google Planer für Display-Kampagnen ein wenig recherchiert und gesehen, dass man bei Zeit Online bzw. dem Tagesspiegel Klicks für unter 1€ bekommt, dann die Zielgruppe analysiert und gesagt: “Passt, guter Deal, klar, machen wir mal.”

Google Planer für Display-Kampagnen

Bei der detaillierteren Recherche stellt sich heraus, dass gerade die Bundeswehr recht umtriebig und progressiv in Sachen digitale Medien zu sein scheint. Die oben erwähnten Google Display Ads sind nur ein Teil der Strategie. Die sind fast überall. Social Media, mehrere Ad-Networks. Ich glaube, hier wäre ein eigener Post von Nöten.

Was ich mit diesem hier zeigen wollte, ist lediglich die Tatsache, dass das Personalmarketing nicht nur in unserer Phantasie, sondern in der Realität bunter, komplexer und interessanter wird. Dem können wir uns kaum entziehen. Und wenn Ihr nicht wollt, dass sogar die Bundeswehr Euch die zukünftigen Mitarbeiter vor der Nase wegschnappt, bleibt am Ball. Oder redet gerne mal mit uns.

Ich würde mich freuen, ein paar Hinweise auf andere interessante Kampagnen-Beispiele zu erhalten oder von Euren Erfahrungen mit digitalen Kampagnen zu hören.

[HTTP410] Facebook-Ads: Erfolgreich auch mit einfachsten Mitteln?

Der Anzeigenmarkt auf Facebook wächst und auch wir entwarfen im Jahr 2013 so viele Facebook-Kampagnen wie noch nie zuvor. Darunter waren große Unternehmen und bekannte Marken, für die wir Facebook-Pages beworben oder Kampagnen unterstützt haben. Aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die wir in den sichtbaren Bereich schieben wollten, durften wir uns Gedanken machen. Gerade hier steht man oft vor einer Herausforderung: Es gibt keine (Arbeitgeber-)Marke, an die man anknüpfen könnte. Keine Produkte oder Dienstleistungen, die einem Otto-Normalbürger als Endkunde bekannt wären und meist auch sonst wenig, was irgendwie “attraktiv kommuniziert” werden könnte. Zumindest nicht in der Kürze einer Facebook-Anzeige.

Nun bekamen wir mit einigen dieser wenig bekannten Kunden die Möglichkeit, klassische Aufmerksamkeits-Mechanismen anzuwenden und zu prüfen, wie der Nutzer auf diese reagiert. Sprich: Wir arbeiten mit bestimmten Schlüsselreizen, die erstmal wenig mit dem Unternehmen selbst zu tun haben, dafür aber sehr aufmerksamkeitsstark sind. Damit konnten wir zuletzt beeindruckende Ergebnisse erreichen, die uns teilweise selbst etwas überrascht haben.

Ein Beispiel: Die “superlokale” Ansprache in Facebook-Ads

Untersuchungen zeigen, dass der Newsfeed eines Facebook-Nutzers meist wenig lokal ist. Klar, er hat seine Freunde und damit oft eine örtliche Verbindung, er folgt zudem einigen lokalen Angeboten – aber ebenso vielen nationalen und internationalen Seiten. Zudem rutschen die lokalen Seiten auch leichter mal im Edge-Rank nach unten, sofern man nicht in einer großen Stadt wohnt. Umso größer die Aufmerksamkeit des Nutzers in Kleinkleckersdorf, wenn er plötzlich seinen Ort in einer Facebook-Anzeige sieht:

Beispielhafte Facebook-Ad für eine Stellenanzeige in Kleinkleckersdorf
Fiktive Facebook-Anzeige

Ziemlich plump? Mag sein, aber es funktioniert wunderbar! Und die Conversion-Rates und Reaktionen zeigen, dass sich der Nutzer hier nicht auf den Arm genommen fühlt. Im Gegenteil. Eine vernünftige Facebook-Page hinter dieser Anzeige tut dabei ihr übriges. Es sollten natürlich keine lokalpatriotischen Gefühle verletzt werden (unser Beispiel ist etwas drastisch formuliert) und es muss wie immer alles im Rahmen der Facebook-Richtlinien bleiben.

Das ist nur ein Beispiel. Auch viele andere “Urinstinkte” lassen sich ansprechen und nutzen. Es lohnt sich gerade bei Facebook-Ads, mal etwas auf die K… – äh – große Trommel zu hauen. Voraussetzung ist aber immer, dass 1. genug Substanz in dem steckt, was nach der Anzeige kommt, und dass 2. alles im Rahmen der Corporate Identity bleibt und die Marke keinen Schaden nimmt.

[HTTP410] Was fürs Auge: Drei Print-Kampagnen, die haften bleiben

Heute machen wir mal wieder einen kleinen Offline-Ausflug. Während Online-Werbung und – bei aller Nachhaltigkeit – auch Web 2.0 Kommunikation ja immer recht schnell konvertieren muss, nimmt sich eine Printanzeige noch etwas mehr Zeit fürs Detail – wohl wissend, dass 1. ein Großteil der Betrachter nicht zur Zielgruppe gehört und dass 2. nicht jeder gleich den Medienshift machen wird und zum PC rennt, um seine Bewerbung zu versenden. Was der Onliner von diesen Personalmarketing Print-Kampagnen lernen kann? Eine Bewerberansprache, die auffällt, im Kopf des Betrachters bleibt und an besonders guten Tagen sogar noch weitergereicht wird.

Mit Stereotypen spielen: Truck-Fahrer

Fertigbetonlieferant A & A sucht Lastwagenfahrer und weiß genau, was einen guten Trucker ausmacht:

Mit Liebe fürs Detail: Cops

Das El Segundo Police Department sucht mit doppelseitigen Crime-Scene-Collagen “qualified individuals”, um Recht und Gesetz in der Kalifornischen Kleinstadt durchzusetzen. Bei der Webseite kann ich verstehen, dass auf Print gesetzt wird. 😉

Mit Leidenschaft für das Unscheinbare: Strom

Die Maschinenfabrik Reinhausen, ein Hidden Champion und Weltmarktführer für Stufenschalter, sucht Ingenieure, Betriebswirte und Informatiker:

A propos Medienshift, den löst die Maschinenfabrik Reinhausen ganz nett: Die URL auf den Plakaten führt zu einer Online-Version des Plakats mit einer schlichten Steckdose. Nur wer dort die Finger nicht vom Strom lassen kann, bekommt die Designs zu sehen und wird zur Recruiting-Page weitergeleitet.

NEU: Öffentliche Kampagnen mit dem atenta Monitoring-Tool

Das atenta Monitoring-Tool zum Tracking von Online-Erwähnungen wurde um ein neues Feature erweitert: Öffentliche Kampagnen.

Diese Funktion erlaubt es, mit einem Klick ausgewählte Ergebnisse von veröffentlichten Monitoring-Kampagnen in Echtzeit abzurufen. Kunden, Partnern und anderen Interessierten wird damit ein Einblick in die Erkenntnisse unserer Nutzer geboten.

Argumente in Echtzeit darstellen

Unser Tool kann nicht nur zu internen Beobachtungen, wie Imagekontrolle oder Konkurrenzanalyse eingesetzt werden, es leistet z.B. auch bei Themenstudien und im Bereich der Marktforschung wertvolle Dienste. Aus diesem Grund wollten wir unseren Nutzern die Möglichkeit bieten, die Resultate ihrer Analyse zu veröffentlichen. “Just-in-Time” werden die aktuellsten Ergebnisse zur Verfügung gestellt, durch zusätzliche Einstellungen von jedem Besucher weiter optimierbar – ganz nach persönlichem Interesse.

Ein Beispiel

Wir wollen uns die Top-5 der deutschen Karriereseiten auf Facebook einmal genauer ansehen. Was sind die Geheimnisse von BMW, Lufthansa und Co.? Wir verfolgen die einzelnen Beiträge dieser Seiten mit unserem Tool: Wer postet wie viel? Welchen Inhalt haben die Beiträge zu bestimmten Uhrzeiten? Wie hoch ist der Anteil an Hintergrundinformationen und Jobangeboten? Oder Sie stellen Ihre eigenen Vergleiche an und wählen dabei die Beobachtungszeiträume frei aus.

Wer postet wann? Bei Medicaltopjops ist man von 9:00 Uhr bis in die späten Abendstunden aktiv,
bei Daimler hingegen erst am Nachmittag

Beantworten Sie Ihre eigenen Fragestellungen an diese Kampagne hier. Viel Spaß!

In unserem Developer-Blog finden Sie weitere Hintergründe und ein Video-Tutorial, wie Sie Ihre Kampagne mit wenigen Klicks der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Es würde uns sehr freuen, wenn wir bald z.B. den einen oder anderen Blog-Artikel lesen könnten, in dem Echtzeit-Daten aus unserem Monitoring-Tool verwendet werden. Immerhin ist es noch in der Open-Beta und für jedermann/frau kostenlos zu nutzen! 🙂